ACCORD widmet sich in einem Bericht zu Afghanistan den Auswirkungen der Informationspraktiken und Rechtspolitik der Taliban, insbesondere auf Frauen und Mädchen, basierend auf Expert·inneninterviews.
Angesichts der zunehmend restriktiven Politik der Taliban und der Veröffentlichung des Gesetzes zur Förderung der Tugend und zur Verhinderung von Lastern (PVPV) im August 2024, mit dem die weitreichenden Beschränkungen für die afghanische Bevölkerung, insbesondere für Frauen und Mädchen, weiter kodifiziert wurden, befasst sich dieser Bericht mit den Auswirkungen der rechtlichen, administrativen und sozialen Beschränkungen auf die Menschenrechtslage im Land. Darüber hinaus geht der Bericht darauf ein, wie diese Einschränkungen den Informationsfluss innerhalb von und über Afghanistan seit dem Wiedererstarken der Taliban im August 2021 beeinträchtigt haben. Dabei zielt der Bericht darauf ab, ergänzende Informationen vor allem über die Situation der weiblichen afghanischen Bevölkerung zu liefern, um Lücken in den bestehenden Herkunftsländerinformationen zu schließen. Lücken, die aus verschiedenen Gründen entstanden sind, darunter Einschränkungen der Medienfreiheit, Einschränkungen der Arbeit humanitärer Akteure im Land, Selbstzensur aus Angst vor Konsequenzen und Angst, den bereits stark eingeschränkten Raum der Freiheiten zu gefährden. Zu diesem Zweck stützt sich der Bericht auf 16 Ferninterviews, die von ACCORD zwischen Juli und November 2024 geführt wurden: