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Fläche: | 652.230 km² |
Hauptstadt: | Kabul |
Einwohnerzahl: | ca. 37,5 Mio. |
Amtssprachen: | Dari und Paschtu [1] |
Währung: | Afghani (Af) [2] |
Afghanistan ist ein großteils durch die Gebirgskette Hindukusch gekennzeichnetes Binnenland im Herzen des südlichen Zentralasien[3]. Es ist eines der ärmsten Länder der Welt[4], mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist auf existenzielle Hilfe angewiesen[5].(→ ecoi.net-Suche zu Armut). Fast 80 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung arbeitet in der Landwirtschaft, Industrie ist so gut wie nicht vorhanden. Eine Haupteinnahmequelle ist das vor allem im Süden und Südosten des Landes angebaute Opium: 12 Prozent der Bevölkerung sollen in den Opiumanbau oder -handel eingebunden sein und 90 Prozent des Heroins weltweit soll aus Afghanistan stammen[6]. Für das Jahr 2021 hat Afghanistan mit Opium einen Wert zwischen 9 und 14 Prozent des BIP erwirtschaftet, was den Wert der offiziell erfassten Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen übersteigt[7]. Der Anteil der Analphabet·innen liegt bei über 60 Prozent, wobei circa die Hälfte der afghanischen Männer, aber nur 20 Prozent der Afghaninnen alphabetisiert sind[8] (→ ecoi.net-Suche zu Alphabetisierungsrate).
Literaturhinweis
In englischer Sprache: Auf der Seite von National Geographic Kids findet sich ein Länderprofil Afghanistans:
Die Grenzen des heutigen Afghanistan wurden im 19. Jahrhundert etabliert, im Konflikt zwischen dem zaristischen Russland und dem britischen Empire, dem sogenannten „Great Game“[10]. 1973 wurde die Republik Afghanistan ausgerufen, die auf ein monarchisches System nachfolgte und 1978 durch einen Staatsstreich von der Demokratischen Republik Afghanistan abgelöst wurde, die eine kommunistische Phase einleitete. 1979 marschierte die Sowjetunion in Afghanistan ein[11], um die kommunistische afghanische Regierung im Konflikt mit muslimischen Guerrillas zu unterstützen[12]. Es formierte sich Widerstand gegen die sowjetischen Kräfte und der Islam wurde zum ideologischen Gegenpol des Kommunismus aufgebaut[13]. Bis 1980 hatten sich mehrere regionale Gruppen, bekannt als Mudschahedin („die, die am Dschihad teilnehmen“), gegen die sowjetischen Invasoren und die von ihnen unterstützte afghanische Armee zusammengeschlossen. Mudschahedin wurden finanziell und militärisch von den USA, Pakistan, China, europäischen und arabischen Staaten unterstützt. Als die sowjetischen Truppen das Land 1989 verlassen hatten, setzte sich der Bürgerkrieg zwischen den Mudschahedin und der kommunistischen afghanischen Regierung fort, die schließlich 1992, in der Folge des Zusammenbruchs der Sowjetunion und damit ausbleibender Unterstützung, abgesetzt wurde. Eine Koalition, die hauptsächlich aus den zuvor die Sowjetunion bekämpfenden Mudschahedin bestand, setzte eine Übergangsregierung ein[14]. Die Herrschaft der Mudschahedin, die versuchten ihre Macht zu monopolisieren, endete in einem Bürgerkrieg[15]. Afghanistan wurde de facto von Milizenführern und Kriegsherren regiert und die Bevölkerung hatte unter Straßensteuern, Erpressung und Entführungen zu leiden. Zum Teil als Reaktion auf diese Situation formierten sich im Herbst 1994 die Taliban („Religionsschüler“), die sich aus Madrasa-Schülern in Pakistan und der Provinz Kandahar rekrutierten[16].
1996 nahmen die Taliban schließlich Kabul ein und bis 2001 erlangten sie die Herrschaft über mehr als 90 Prozent des Landes. Pakistan, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate erkannten die Taliban-Regierung nach dem Fall von Kabul formell an, doch geriet diese wegen ihrer extremen Ansichten – insbesondere in Bezug auf Frauen – und ihrer Menschenrechtsbilanz in Kritik[17]. Als die Taliban den von den USA für die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon verantwortlich gemachten Osama Bin Laden, der sich in Afghanistan aufhielt, nicht auslieferten, griffen die USA im Jahr 2001 die Taliban an, deren Widerstand innerhalb weniger Tage zusammenbrach. Eine Übergangsregierung wurde installiert. Im Jahr 2004 fanden demokratische Präsidentschaftswahlen statt, bei denen auch Frauen das Wahlrecht hatten und aus denen Hamid Karzai erfolgreich hervorging. Angriffe und gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen der US-geführten Koalition, später NATO-Truppen und den Taliban-Kräften hielten in den folgenden Jahren an und die Zahl der zivilen Opfer blieb auf hohem Niveau. 2018 und 2019 fanden Friedensgespräche unter der Teilnahme der USA, Saudi-Arabien und Pakistan mit den Taliban statt. Unter der Voraussetzung, dass die Taliban Friedensverhandlungen mit der afghanischen Regierung führen und Al-Qaida und dem Islamischen Staat das Operieren in Afghanistan untersagen, stellten die USA in einem Abkommen vom Februar 2020 den Abzug ihrer Truppen in den Raum. Die Verhandlungen zwischen den Taliban und der Zentralregierung machten jedoch kaum Fortschritte, selbst als die Vereinigten Staaten den Abzug ihrer Truppen im Mai 2021 nach mehreren Monaten Verzögerung wieder aufnahmen[18]. Im Frühsommer 2021 eroberten die Taliban schließlich weite Teile Afghanistans, einschließlich der Hauptstadt Kabul, wobei sie nur auf wenig Widerstand stießen[19]. Im September 2021 bildeten die Taliban eine interimistische Regierung mit ausschließlich männlichen Mitgliedern hauptsächlich paschtunischer Herkunft[20].
Literaturhinweis
Einen guten Überblick über die afghanische Geschichte bietet der folgende Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung:
In englischer Sprache: Umfangreiche Informationen zur Geschichte Afghanistans von der Frühgeschichte bis in die Gegenwart bietet das Online-Lexikon Encyclopaedia Britannica:
Die größte ethnische Gruppe Afghanistans[21] sind die Paschtun·innen (ca. 40 Prozent der afghanischen Bevölkerung), gefolgt von Tadschik·innen (ca. 30 Prozent), Hazara (ca. 10 Prozent) und Usbek·innen (ca. 9 Prozent). Neben diesen großen und größeren ethnischen Gruppen gibt es außerdem zahlreiche kleine Gruppen, Völker und Stämme, beispielsweise Aimak·innen, Belutsch·innen oder Nuristani[22].
Ca. 98 bis 99 Prozent der Afghan·innen gehören dem Islam an[24], davon wiederum sind über 80 Prozent sunnitische Muslim·innen[25]. Nichtmuslimische Minderheiten wie Sikhs oder Hindus sind zu einem kleinen Anteil ihrer früheren Größe geschrumpft, da die meisten während der letzten Jahrzehnte ausgewandert sind[26], es leben nur noch einige Tausende[27] oder gar nur Hunderte[28] von ihnen in Afghanistan. Die meisten Taliban-Mitglieder sind ethnische Paschtunen, sie werden jedoch auch von Angehörigen anderer ethnischer Gruppen unterstützt[29]. Die neue Taliban-Regierung repräsentiert nicht die Bevölkerung des Landes, sie ist ausschließlich männlich besetzt, fast alle Regierungsmitglieder sind Taliban und sie wird von Paschtunen dominiert[30].
Paschtun·innen sind die zahlenmäßig größte Ethnie Afghanistans, bilden aber keine homogene Gruppe, sondern sind in verschiedene Stämme und Unterstämme gespalten. Hauptsächlich leben Paschtun·innen im Süden und Südosten des Landes, leben aber auch in allen anderen Regionen Afghanistans[31]. Für Paschtun·innen bis heute bedeutsam ist das Jahrhunderte lang mündlich überlieferte Werte- und Verhaltenssystem Paschtunwali, das sowohl das Verhalten des einzelnen wie auch der Gruppe regelt[32] und eine Mischung aus einem Stammes-Ehrenkodex und lokalen Auslegungen der Scharia darstellt[33]. Obwohl der Großteil der Paschtun·innen seit Jahrhunderten ein sesshaftes Leben führt, sind Aspekte ihrer früheren nomadischen Lebensweise (Kultur der Ehre), auf das Paschtunwali zurückzuführen[34]. Im Falle von Streitigkeiten oder Angelegenheiten im Interesse der Gruppe wird der Stammesrat zusammengerufen, um Fragen zu lösen und Entscheidungen zu treffen[35]. Streitigkeiten unter Paschtunen werden traditionell auf „zar, zan und zamin“ (Gold, Frauen und Land) zurückgeführt, die wichtigsten Grundlagen für Reichtum und Ehre in der Stammesgesellschaft[36]. Gemäß diesem Sprichwort werden Frauen als Grund für Streitigkeiten betrachtet und gleichzeitig Eigentum gleichgesetzt[37]. Frauen werden von allen Angelegenheiten außerhalb des Hauses abgeschirmt und sind verpflichtet Vollgesichts- und Ganzkörperverhüllung (Burka) zu tragen[38]. Paschtunen werden als die Gründer des Afghanischen Reichs angesehen und dominierten schon immer das politische Geschehen des Landes[39].
Nach den Paschtun·innen stellen die Tadschik·innen die zweitgrößte ethnische Gruppe in Afghanistan[40] und leben vorwiegend im Norden und Nordosten des Landes[41]. Die meisten Tadschik·innen sind Dari sprechende sunnitische Muslim·innen, aber eine Minderheit bekennt sich zur Zwölfer-Schia[42]. Tadschik·innen teilen sich nicht in klar abgegrenzte Stämme[43], Loyalitäten ergeben sich durch die Familie und das Dorf. Afghanistan wurde für zwei kurze Perioden von Tadschiken regiert[44].
Hazara sind eine ethnolinguistische Gruppe aus der gebirgigen Region Zentralafghanistans[45]. Hazara sprechen traditionellerweise einen Dialekt des Dari namens Hazaragi. Ihre große Mehrheit besteht in Anhänger·innen der Zwölfer-Schia, eine kleinere Zahl sind Ismailiten und eine Minderheit bekennt sich zum sunnitischen Islam. Vor dem 19. Jahrhundert bildeten die Hazara die ethnische Mehrheit in Afghanistan[46] und bis 1890 waren sie weitgehend autonom[47]. Ihre gewaltsame und brutale Eingliederung in den entstehenden afghanischen Staat durch überwiegend paschtunische Armeen[48] (bis 1893 wurde mehr als die Hälfte aller Hazara getötet)[49], legte den Grundstein für eine dauerhafte Feindschaft zwischen den schiitischen Hazara und den sunnitischen Paschtun·innen, sowohl aus religiösen als auch aus ethnischen Gründen. Seither sind sie, laut Encyclopaedia Britannica, Opfer von Verfolgung, Vertreibung und Marginalisierung[50].
Usbek·innen sprechen eine Turk-Sprache und sind in ihrer großen Mehrheit sunnitische Muslim·innen. Usbek·innen und Turkmen·innen bewohnen den Großteil des fruchtbaren Landes im Norden Afghanistans und leben vorwiegend von der Landwirtschaft. Usbek·innen verfügen über Stammesidentitäten, die die Strukturen innerhalb ihrer jeweiligen Gesellschaften noch immer weitgehend bestimmen[51].
Literaturhinweis
In englischer Sprache: Minority Rights Group International bietet Informationen über die oben genannten und weitere ethnische Minderheiten Afghanistans:
Laut dem Women, Peace and Security Index[52] 2021/22, der Auskunft über den Status und den Grad an Selbstbestimmung von Frauen in den Ländern der Welt zu geben versucht[53], liegt Afghanistan von insgesamt 170 Ländern auf dem letzten Platz[54]. Der Grad weiblicher Autonomie und Sicherheit variiert laut diesem Index stark nach Provinz, zum Beispiel erlebten 35 Prozent der afghanischen Frauen im Jahr 2021 Gewalt in der Partnerschaft, während in den Provinzen Ghor, Herat und Wardak der Anteil bei über 84 Prozent lag. Prügelstrafe für Ehefrauen sind in Afghanistan weitgehend akzeptiert, die Beteiligung an häuslichen Entscheidungen ist sehr gering[55]. Auch sogenannte Ehrenmorde an zumeist Mädchen oder Frauen, um die „Ehre“ der Familie zu schützen, kommen, vor allem in ländlichen Gebieten Afghanistans, häufig vor und werden von Justizbehörden oft geduldet (→ ecoi.net-Suche zu Ehrenmord)[56].
Das australische Außenministerium schreibt in seinem Länderbericht zu Afghanistan vom Jänner 2022, dass, als die Taliban in den späten 1990er Jahren zum ersten Mal die Macht in Afghanistan übernahmen, sie dem Land ihre Auslegung der Scharia aufzwangen, was sich besonders negativ auf die Frauen auswirkte. Frauen und Mädchen wurden weitgehend vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, wenn sie nicht von einem männlichen Verwandten begleitet wurden, und waren von Schulen und Universitäten völlig ausgeschlossen[57].
Nach dem Sturz der Taliban im Jahr 2001 wurde den Bemühungen um die Verbesserung der Stellung der afghanischen Frauen und Mädchen viel Aufmerksamkeit gewidmet, und die Chancen auf Bildung, Beschäftigung und politische Vertretung verbesserten sich. Die durchschnittliche Schulbildung afghanischer Frauen war jedoch immer noch alarmierend niedrig, und lag bei nur zwei Jahren (→ ecoi.net-Suche zu Frauen und Bildung)[58]. Auch die Lebenserwartung von Frauen erhöhte sich nach dem Sturz der Taliban deutlich, im Zeitraum von 2001 bis 2017 um 10 Jahre. Seit ihrer erneuten Machtübernahme im August 2021 machten die Taliban Versprechungen in Bezug auf Inklusion und Frauenrechte (→ ecoi.net-Suche zu Frauenrechten). Die Taliban schränkten diese Versprechen aber bereits auf ihrer ersten Pressekonferenz dahingehend ein, dass Rechte nur im Rahmen ihrer konservativen Auslegung der Scharia gelten würden. Im Dezember 2021 gaben die Taliban einen Erlass heraus der besagt, dass Frauen nicht als Eigentum betrachtet werden sollten und Zwangsheiraten in Afghanistan verbietet[59] (→ ecoi.net-Suche zu Zwangsheirat)
Die Taliban haben zwar eine integrative Regierung versprochen, doch ist unter den fast 90 Regierungsernennungen, die bisher vorgenommen wurden, keine einzige Frau[60]. In das Gebäude des ehemaligen Frauenministeriums zog ein Ministerium zur „Einladung, Führung, Förderung der Tugend und Verhinderung des Lasters“ ein, mit Büros für die religiöse Sittenpolizei[61]. Im November 2021 gab dieses Ministerium Richtlinien vor, die Reporterinnen zum Tragen des Hidschab verpflichten und Fernsehsender auffordern, keine Seifenopern mit Frauen auszustrahlen. Im Dezember erklärte dasselbe Ministerium, Frauen dürften ohne Begleitung eines männlichen Familienmitglieds nicht weiter als 72 Kilometer fahren und Fahrzeughalter sollten sich weigern, Frauen zu befördern, die kein Kopftuch tragen[62]. Richterinnen und Anwältinnen sollen durch von den Taliban freigelassenen Häftlingen mit dem Tode bedroht worden sein, was viele dieser Frauen dazu veranlasste, aus dem Land zu fliehen. Während die Taliban Mädchen den Besuch von Grundschulen gestatteten, wurden die weiterführenden Schulen für Mädchen geschlossen, außerdem ist Frauen der Besuch öffentlicher Universitäten nun untersagt. Einige Frauen besuchen nach wie vor private Universitäten, und in einigen Provinzen blieben auch nach Machtübernahme der Taliban Gymnasien für Mädchen geöffnet[63]. Die in den USA ansässige Nichtregierungsorganisation Freedom House berichtet, dass die Taliban dem begrenzten formellen Schutz vor häuslicher Gewalt, den die Republik geboten hatte, ein Ende setzten (→ ecoi.net-Suche zu häuslicher Gewalt). Heime für Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt (GBV) wurden von den Taliban geschlossen und einige Bewohnerinnen wurden Berichten zufolge in Gefängnisse gebracht (→ ecoi.net-Suche zu geschlechtsspezifischer Gewalt). Auch Personen, die wegen geschlechtsspezifischer Gewalt verurteilt worden waren, wurden von den Taliban während ihrer Machtübernahme freigelassen[64].
UN-Menschrechtsexperten erklären, dass die Taliban-Führer in Afghanistan in großem Umfang und systematisch geschlechtsspezifische Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen institutionalisieren. Die Taliban würden sich kontinuierlich und systematisch bemühen, Frauen aus dem sozialen, wirtschaftlichen und politischen Bereich im ganzen Land auszuschließen. Diese Bedenken seien noch zusätzlich verstärkt, wenn es sich um Frauen handle, die ethnischen, religiösen oder sprachlichen Minderheiten wie den Hazara, Tadschik·innen, Hindus und anderen Gemeinschaften angehören, die als solche erkennbar und darum noch stärker gefährdet seien[65].
Literaturhinweis
Das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge deckt in einem Länderreport die Situation von Frauen in Afghanistan im Zeitraum 1996 – 2022 ab:
Nach 40 Jahren Krieg herrschte bereits vor der erneuten Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 eine humanitäre Situation, die von zunehmendem Hunger, wirtschaftlichem Niedergang, Preissteigerungen der Nahrungsmittel und anderer lebenswichtiger Güter sowie steigender Armut gekennzeichnet war[66]. Vor der Machtübernahme durch die Taliban kamen ausländische Geldgeber für bis zu 80 Prozent aller afghanischen Regierungsausgaben aus. Danach wurden diese Gelder alle eingefroren[67] oder für humanitäre Unterstützung umgewidmet[68]. Ohne diese Mittel geriet die afghanische Wirtschaft in eine Abwärtsspirale, während das Land weiterhin mit anhaltender Dürre, einer Hungerkrise und Covid-19 konfrontiert ist[69].
Die wirtschaftliche Situation hat humanitäre Folgen: Ein Großteil der Bevölkerung wird 2022 unter die Armutsgrenze fallen, die Unterernährung nimmt rapide zu[70]. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen berichtet, dass 95 Prozent aller Afghan·innen nicht ausreichend mit Lebensmitteln versorgt sind[71]. Lebensmittelpreise steigen stark an, während die Einkünfte schwinden und die Arbeitslosigkeit wächst. Insbesondere haben viele Frauen ihre Arbeit verloren und keine Einkünfte mehr[72]. Eine anhaltende Dürre verschärft die Nahrungsmittelknappheit (→ ecoi.net-Suche zu Nahrungsunsicherheit in Afghanistan)[73]. Laut Generalsekretär der Vereinten Nationen führt die zerstörte Wirtschaft dazu, dass Familien auf immer drastischere Bewältigungsmechanismen zurückgreifen müssen, darunter Kinderhandel (→ ecoi.net-Suche zu Kinderhandel), Kinderheirat (→ ecoi.net-Suche zu Frühehe), Rekrutierung und Einsatz von Kindern bei den Streitkräften sowie Kinderarbeit (→ ecoi-Suche zu Kinderarbeit)[74].
Ohne ausländische Gelder, um Beamt·innen wie Gesundheitspersonal und Lehrer·innen zu bezahlen und wichtige öffentliche Dienste zu betreiben, steht Afghanistans gesamter Gesundheitssektor kurz vor dem Zusammenbruch, schreibt die Nichtregierungsorganisation International Rescue Committee (→ ecoi.net-Suche zu Gesundheitsversorgung)[75]
Das allgemeine Ausmaß des bewaffneten Konflikts ging nach Machtübernahme der Taliban deutlich zurück, ebenso die Zahl der zivilen Opfer, wodurch der Zugang für humanitäre Hilfe nach Einschätzung des Generalsekretärs der Vereinten Nationen erheblich erleichtert wird[76]. Allerdings verstärkte der Islamische Staat Khorasan (IS-K) nach der Machtübernahme durch die Taliban seine Angriffe[77].
Literaturhinweis
Einen ausführlichen Überblick zur humanitären Lage in Afghanistan bietet die folgende Anfragebeantwortung von ACCORD vom Dezember 2021:
In englischer Sprache: Ein Artikel von The New Humanitarian beschreibt die humanitäre Lage Afghanistans zum Zeitpunkt Februar 2022:
Die Initiative Integrated Food Security Phase Classification (IPC) berichtet im Oktober 2021, dass Afghanistan mit einer der akutesten Binnenvertreibungskrisen der Welt konfrontiert ist[78]. Schätzungen zufolge gibt es in Afghanistan zwischen 3,4 Millionen[79] und 5,5 Millionen[80] Menschen, die konfliktbedingt zu Binnenvertriebenen wurden. Als Ursachen dafür nennt IPC lange andauernde Konflikte, die schlechte Sicherheitslage, die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie und Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen und Erdbeben[81]. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes ist derzeit auf lebensrettende und lebensnotwendige Hilfe angewiesen, laut UNHCR ist die Lage für Binnenvertriebene besonders schwierig, da viele in Behelfsunterkünften unter einfachsten Bedingungen leben, weit weg von ihren Herkunftsorten[82].
IPC erklärt weiters, dass ländliche Gemeinschaften hauptsächlich in nahe gelegene urbane oder halburbane Siedlungen abwandern, wo die Sicherheitslage relativ betrachtet besser und Land erschwinglich oder für eine vorübergehende Ansiedlung ohne Pachtkosten verfügbar ist. Diese Siedlungen würden zwar Sicherheit vor Konflikten mit nichtstaatlichen Akteuren bieten, jedoch seien interne kommunale Konflikte über die Landnutzung, das Fehlen grundlegender Dienstleistungen wie Strom, Wasser, Zugang zu sanitären Einrichtungen und Bildung sowie schlechte Unterbringungsbedingungen ein großes Problem. Die meisten Güter, die den Lebensunterhalt der Binnenvertriebenen sichern, werden zu sehr niedrigen Preisen verkauft oder gehen verloren. Binnenvertriebene verlassen ihre Wohnorte oft ohne die erforderlichen Ausweispapiere und Schulzeugnisse ihrer Kinder, was ihren Zugang zu Unterstützungsleistungen erschwert. Außerdem zahlen sie sehr hohe Transportkosten, um ihre Familien an einen sichereren Ort zu bringen. Da sie keine Möglichkeit haben, ihren Lebensunterhalt durch Landwirtschaft und Viehzucht zu bestreiten und über keine Qualifikationen für den städtischen Arbeitsmarkt verfügen, haben sie laut IPC fast keine Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die meisten Binnenvertriebenen bringen landwirtschaftliche Fertigkeiten in städtische Gebiete mit, wo es für diese Kompetenzen keinen Bedarf gibt. Ihre Ankunft erhöht den Druck auf den lokalen Arbeitsmarkt, führt zu einem Absinken der Löhne und belastet die Infrastruktur, was letztlich zu Spannungen und Konflikten mit der lokalen Bevölkerung führt[83].
Im Rahmen einer 2021 durchgeführten Umfrage berichteten 40 Prozent der befragten Haushalte von Binnenvertriebenen von unsicheren Besitzverhältnissen in ihrer derzeitigen Unterkunft. Beispielsweise hätten sie keinen oder nur einen mündlichen Mietvertrag und sie seien ständig der Gefahr einer möglichen Räumung ausgesetzt[84]. Daten aus dem Jahr 2021 zeigen, dass circa 58 Prozent der Binnenvertriebenen Kinder sind, die übrigen 42 Prozent sind je zur Hälfte Männer und Frauen[85] (→ ecoi.net-Suche zu Binnenvertriebenen).
Nachbarländer wie Pakistan und Iran sind wichtige Zielländer für Afghan·innen, die internationalen Schutz suchen. Vor 2021 waren in diesen Ländern mehr als 2 Millionen afghanische Flüchtlinge registriert, davon waren mehr als 64 Prozent in Pakistan und 35 Prozent im Iran[86]. Zwischen 4.000 und 5.000 Menschen verließen laut Meldungen iranischer Medien im Herbst 2021 täglich Afghanistan in Richtung Iran[87]. Aber auch die Zahlen der Rückkehrer·innen sind hoch: im Dezember 2021 soll der Iran täglich mindestens 3.000 Menschen zurück nach Afghanistan abgeschoben haben[88]. Laut der International Organization for Migration (IOM) sollen 2021 mehr als eine Million Afghan·innen aus Iran und Pakistan nach Afghanistan zurückgekehrt sein, wovon die meisten abgeschoben worden seien. Die Rückkehrer·innen seien oft mittellos und verzweifelt, würden medizinische Unterstützung und Lebensmittel benötigen. Ihre Wiedereingliederung sei, vor allem für die, die viele Jahre in Iran oder in Pakistan gelebt hätten, angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und der unsicheren Ernährungslage äußerst schwierig[89] (→ ecoi.net-Suche zu Rückkehrer·innen).
[1] CIA – Central Intelligence Agency: The World Factbook – Afghanistan, letzte Aktualisierung 22. Februar 2022
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/afghanistan/#geography;
Encyclopaedia Britannica führt leicht abweichende Zahlen für die Fläche (652.864 km2) und die Bevölkerungszahl (ca. 33,4 Mio.) Afghanistans an. Siehe Encyclopaedia Britannica: Afghanistan – Facts & Stats, letzte Aktualisierung 2. November 2021
https://www.britannica.com/facts/Afghanistan
[2] Encylopaedia Britannica: Afghanistan – Introduction & Quick Facts, letzte Aktualisierung 2. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan/additional-info#history
[3] Encylopaedia Britannica: Afghanistan – Land, letzte Aktualisierung 2. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan
[4] Political Handbook of the World, 2018-2019, SAGE Publications (edited by Tom Lansford), 2019 (Kindle edition), S. 3.
[5] UN General Assembly: The situation in Afghanistan and its implications for international peace and security; Report of the Secretary-General [A/76/667–S/2022/64], 28. Jänner 2022, S. 13
https://www.ecoi.net/en/file/local/2067517/A_76_667--S_2022_64-EN.pdf
[6] Political Handbook of the World, 2018-2019, SAGE Publications (edited by Tom Lansford), 2019 (Kindle edition), S. 3.
[7] UNODC – UN Office on Drugs and Crime: Drug Situation in Afghanistan 2021 - Latest findings and emerging threats, 15. November 2021, S. 9
https://www.ecoi.net/en/file/local/2064047/Afghanistan_brief_Nov_2021.pdf
[8] Government of Afghanistan (Autor), veröffentlicht von CRPD – UN Committee on the Rights of Persons with Disabilities: Initial report submitted by Afghanistan under article 35 of the Convention, due in 2014 [1 December 2020] [CRPD/C/AFG/1], 15. Dezember 2021, S. 8
https://www.ecoi.net/en/file/local/2067800/crpd_c_afg_1_E.pdf
[9] Der geschichtliche Überblick beruht vorwiegend auf Informationen aus dem Universallexikon Encyclopaedia Britannica.
[10] Encyclopaedia Britannica: Afghanistan – Introduction & Quick Facts, letzte Aktualisierung 2. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan
[11] Encylopaedia Britannica: Afghanistan – History, Afghanistan since 1973, letzte Aktualisierung 2. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan/Mohammad-Zahir-Shah-1933-73#ref21410
[12] Encyclopaedia Britannica: Soviet invasion of Afghanistan, letzte Aktualisierung 11. Mai 2020
https://www.britannica.com/event/Soviet-invasion-of-Afghanistan
[13] FES – Friedrich Ebert Stiftung: Afghanistan zwischen Chaos und Machtpolitik, April 1998
https://www.fes.de/ipg/ipg2_98/artschetter.html
[14] Encylopaedia Britannica, Afghanistan – History, Afghanistan since 1973, letzte Aktualisierung 2. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan/Mohammad-Zahir-Shah-1933-73#ref21410
[15] BpB – Bundeszentrale für politische Bildung: Afghanistan, 27. Jänner 2022
https://www.bpb.de/themen/kriege-konflikte/innerstaatliche-konflikte/155323/afghanistan/#node-content-title-3
[16] Encylopaedia Britannica, Afghanistan – History, Afghanistan since 1973, letzte Aktualisierung 2. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan/Civil-war-mujahideen-Taliban-phase-1992-2001
[17] Encylopaedia Britannica: Afghanistan – History, Afghanistan since 1973, letzte Aktualisierung 2. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan/Civil-war-mujahideen-Taliban-phase-1992-2001
[18] Encylopaedia Britannica: Afghanistan – History, Struggle for democracy, letzte Aktualisierung 2. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan/Struggle-for-democracy
[19] SWP – Stiftung Wissenschaft und Politik: Zentralasiens Muslime und die Taliban, 23. Februar 2022
https://www.swp-berlin.org/publications/products/aktuell/2022A15_Zentralasien_MuslimeTaliban.pdf
[20] Associated Press: Taliban form all-male Afghan government of old guard members, 8. September 2021
https://apnews.com/article/middle-east-pakistan-afghanistan-arrests-islamabad-d50b1b490d27d32eb20cc11b77c12c87
[21] Gesicherte Angaben zum Anteil der Volksgruppen an der Gesamtbevölkerung können für Afghanistan nicht gemacht werden, da die letzte Teilzählung 1979 durchgeführt wurde. (Encyclopedia Britannica, Afghanistan, People, letzte Aktualisierung 21. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan/Plant-and-animal-life#ref21423)
[22] Encyclopedia Britannica: Afghanistan, People, letzte Aktualisierung 21. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan/Plant-and-animal-life#ref21423
[23] DFAT – Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: DFAT Thematic Report on Political and Security Developments in Afghanistan (August 2021 to January 2022), 14. Jänner 2022, S. 1
https://www.ecoi.net/en/file/local/2067344/country-information-report-afghanistan.pdf
[24] Political Handbook of the World, 2018-2019, SAGE Publications (edited by Tom Lansford), 2019 (Kindle edition), S. 3;
Minority Rights International: Afghanistan – minorities and indigenous peoples, letzte Aktualisierung Dezember 2021
https://minorityrights.org/country/afghanistan/
[25] Encyclopaedia Britannica: Afghanistan - People, Religion, letzte Aktualisierung 21. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan/Languages#ref21425
[26] Freedom House: Freedom in the World 2021 - Afghanistan, 4. März 2021
https://www.ecoi.net/en/document/2068626.html
[27] Encyclopaedia Britannica: Afghanistan - People, Religion, letzte Aktualisierung 21. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan/Languages#ref21425
[28] Minority Rights International: Afghanistan – minorities and indigenous peoples, letzte Aktualisierung Dezember 2021
https://minorityrights.org/country/afghanistan/
[29] Freedom House: Freedom in the World 2022 - Afghanistan, 28. Februar 2022, Abschnitt B4
https://www.ecoi.net/en/document/2068625.html
[30] AAN – Afghanistan Analysts Network: Afghanistan’s conflict in 2021 (2): Republic collapse and Taleban victory in the long-view of history, 12. Jänner 2022
https://www.ecoi.net/de/dokument/2066639.html
[31] Minority Rights Group International: Afghanistan, Pashtuns, ohne Datum
https://minorityrights.org/minorities/pashtuns/
[32] AAN – Afghanistan Analysts Network, Rzehak, Lutz (Autor): Doing Pashto, Pashtunwali as the ideal of honourable behaviour and tribal life among the Pashtuns, März 2011, S. 3-5
https://www.afghanistan-analysts.org/wp-content/uploads/downloads/2012/10/20110321LR-Pashtunwali-FINAL.pdf
[33] Minority Rights Group International: Afghanistan, Pashtuns, ohne Datum
https://minorityrights.org/minorities/pashtuns/
[34] AAN – Afghanistan Analysts Network, Rzehak, Lutz (Autor): Doing Pashto, Pashtunwali as the ideal of honourable behaviour and tribal life among the Pashtuns, März 2011, S. 3-5
https://www.afghanistan-analysts.org/wp-content/uploads/downloads/2012/10/20110321LR-Pashtunwali-FINAL.pdf
[35] Minority Rights Group International: Afghanistan, Pashtuns, ohne Datum
https://minorityrights.org/minorities/pashtuns/;
AAN – Afghanistan Analysts Network, Rzehak, Lutz (Autor): Doing Pashto, Pashtunwali as the ideal of honourable behaviour and tribal life among the Pashtuns, März 2011, S. 13
https://www.afghanistan-analysts.org/wp-content/uploads/downloads/2012/10/20110321LR-Pashtunwali-FINAL.pdf
[36] USIP – United States Institute of Peace: The Clash of Two Goods, State and Non-State Dispute Resolution in Afghanistan, November 2006, S. 8
https://www.usip.org/sites/default/files/file/clash_two_goods.pdf
[37] Shoro, Shahnaz: Honour Killing in the Second Decade of the 21st Century, 2017, S. 43
[38] Minority Rights Group International: Afghanistan, Pashtuns, ohne Datum
https://minorityrights.org/minorities/pashtuns/
[39] Minority Rights Group International: Afghanistan, Minorities and indigenous peoples, letzte Aktualisierung Dezember 2021
https://minorityrights.org/country/afghanistan/
[40] Minority Rights Group International: Afghanistan, Tajiks, ohne Datum
https://minorityrights.org/minorities/tajiks/
[41] Minority Rights International: Afghanistan, Minorities and indigenous peoples, letzte Aktualisierung Dezember 2021
https://minorityrights.org/country/afghanistan/
[42] Minority Rights Group International: Afghanistan, Tajiks, ohne Datum
https://minorityrights.org/minorities/tajiks/
[43] Encyclopaedia Britannica, Afghanistan – People, letzte Aktualisierung am 21. November 2021
https://www.britannica.com/place/Afghanistan
[44] Minority Rights Group International: Afghanistan, Tajiks, ohne Datum
https://minorityrights.org/minorities/tajiks/
[45] Encyclopaedia Britannica: Hazara, letzte Aktualisierung 24. September 2021
https://www.britannica.com/topic/Hazara
[46] Minority Rights Group International: Afghanistan, Hazara, ohne Datum
https://minorityrights.org/minorities/hazaras/
[47] Encyclopaedia Britannica: Hazara, letzte Aktualisierung 24. September 2021
https://www.britannica.com/topic/Hazara
[48] Encyclopaedia Britannica: Hazara, letzte Aktualisierung 24. September 2021
https://www.britannica.com/topic/Hazara
[49] Minority Rights Group International: Afghanistan, Hazara, ohne Datum
https://minorityrights.org/minorities/hazaras/
[50] Encyclopaedia Britannica: Hazara, letzte Aktualisierung 24. September 2021
https://www.britannica.com/topic/Hazara
[51] Minority Rights Group International: Afghanistan, Uzbeks and Turkmens, ohne Datum
https://minorityrights.org/minorities/uzbeks-and-turkmens/
[52] Der Women, Peace and Security Index wird jährlich vom Georgetown University’s Institute for Women, Peace and Security ermittelt. Dieser Index bewertet Länder anhand von Indikatoren, die die Gleichstellung und Autonomie von Frauen messen sollen, zum Beispiel zum Ausbildungsstand, finanzieller Unabhängigkeit, politischer Vertretung, rechtlicher Diskriminierung oder Gewalt durch den Partner. (GIWPS – Georgetown Institute for Women, Peace and Security: Women Peace and Security Index 2021/22, S. 15
https://giwps.georgetown.edu/wp-content/uploads/2021/11/WPS-Index-2021.pdf)
[53] GIWPS – Georgetown Institute for Women, Peace and Security: Women Peace and Security Index 2021/22, S. 1
https://giwps.georgetown.edu/wp-content/uploads/2021/11/WPS-Index-2021.pdf
[54] GIWPS – Georgetown Institute for Women, Peace and Security: Women Peace and Security Index 2021/22, S. ii
https://giwps.georgetown.edu/wp-content/uploads/2021/11/WPS-Index-2021.pdf
[55] GIWPS – Georgetown Institute for Women, Peace and Security: Women Peace and Security Index 2021/22, S. 11
https://giwps.georgetown.edu/wp-content/uploads/2021/11/WPS-Index-2021.pdf
[56] DFAT – Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: DFAT Thematic Report on Political and Security Developments in Afghanistan (August 2021 to January 2022), 14. Jänner 2022, S. 4, S. 14
https://www.ecoi.net/en/file/local/2067344/country-information-report-afghanistan.pdf
[57] DFAT – Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: DFAT Thematic Report on Political and Security Developments in Afghanistan (August 2021 to January 2022), 14. Jänner 2022, S. 14
https://www.ecoi.net/en/file/local/2067344/country-information-report-afghanistan.pdf
[58] GIWPS – Georgetown Institute for Women, Peace and Security: Women Peace and Security Index 2021/22, S. 62
https://giwps.georgetown.edu/wp-content/uploads/2021/11/WPS-Index-2021.pdf
[59] DFAT – Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: DFAT Thematic Report on Political and Security Developments in Afghanistan (August 2021 to January 2022), 14. Jänner 2022, S. 15
https://www.ecoi.net/en/file/local/2067344/country-information-report-afghanistan.pdf
[60] DFAT – Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: DFAT Thematic Report on Political and Security Developments in Afghanistan (August 2021 to January 2022), 14. Jänner 2022, S. 15
https://www.ecoi.net/en/file/local/2067344/country-information-report-afghanistan.pdf
[61] The New York Times: Taliban Seize Women’s Ministry Building for Use by Religious Police, 17. September 2021
https://www.nytimes.com/2021/09/17/world/asia/taliban-women-ministry-religious-police.html
[62] DFAT – Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: DFAT Thematic Report on Political and Security Developments in Afghanistan (August 2021 to January 2022), 14. Jänner 2022, S. 15
https://www.ecoi.net/en/file/local/2067344/country-information-report-afghanistan.pdf
[63] DFAT – Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: DFAT Thematic Report on Political and Security Developments in Afghanistan (August 2021 to January 2022), 14. Jänner 2022, S. 15
https://www.ecoi.net/en/file/local/2067344/country-information-report-afghanistan.pdf
[64] Freedom House: Freedom in the World 2022 - Afghanistan, 28. Februar 2022, Abschnitt G3
https://www.ecoi.net/de/dokument/2068625.html
[65] OHCHR – UN Office of the High Commissioner for Human Rights: Afghanistan: Taliban attempting to steadily erase women and girls from public life – UN experts, 17. Jänner 2022
https://www.ecoi.net/de/dokument/2066758.html
[66] UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan Humanitarian Needs Overview 2022, 7. Jänner 2022, S. 13
https://www.ecoi.net/en/file/local/2066646/afghanistan-humanitarian-needs-overview-2022.pdf
[67] The Washington Post: As Afghanistan’s economy collapses, international community looks for innovative ways to avoid humanitarian disaster, 28. November 2021
https://www.washingtonpost.com/national-security/afghanistan-humanitarian-disaster-aid/2021/11/27/5d2f859a-4ee4-11ec-a1b9-9f12bd39487a_story.html
[68] DFAT – Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: DFAT Thematic Report on Political and Security Developments in Afghanistan (August 2021 to January 2022), 14. Jänner 2022, S. 8
https://www.ecoi.net/en/file/local/2067344/country-information-report-afghanistan.pdf
[69] IRC – International Rescue Committee: IRC 2022 Emergency Watchlist, 14. Dezember 2021, S. 24
https://www.rescue.org/sites/default/files/document/6423/cs2201watchlistreportfinal.pdf
[70] TNH – The New Humanitarian: Afghanistan’s crises, by the numbers, 15. Februar 2022
https://www.thenewhumanitarian.org/news/2022/2/15/Afghanistan-crises-hunger-inflation-migration-by-the-numbers
[71] WFP – World Food Programme: Food Security Update, Round Five (January 2022), S. 1
https://docs.wfp.org/api/documents/WFP-0000136715/download/
[72] TNH – The New Humanitarian: Afghanistan’s crises, by the numbers, 15. Februar 2022
https://www.thenewhumanitarian.org/news/2022/2/15/Afghanistan-crises-hunger-inflation-migration-by-the-numbers
[73] IRC – International Rescue Committee: IRC 2022 Emergency Watchlist, 14. Dezember 2021, S. 25
https://www.rescue.org/sites/default/files/document/6423/cs2201watchlistreportfinal.pdf
[74] UN General Assembly: The situation in Afghanistan and its implications for international peace and security; Report of the Secretary-General [A/76/667–S/2022/64], 28. Jänner 2022, S. 8
https://www.ecoi.net/en/file/local/2067517/A_76_667--S_2022_64-EN.pdf
[75] IRC – International Rescue Committee: IRC 2022 Emergency Watchlist, 14. Dezember 2021, S. 25
https://www.rescue.org/sites/default/files/document/6423/cs2201watchlistreportfinal.pdf
[76] UN General Assembly: The situation in Afghanistan and its implications for international peace and security; Report of the Secretary-General [A/76/667–S/2022/64], 28. Jänner 2022, S. 1
https://www.ecoi.net/en/file/local/2067517/A_76_667--S_2022_64-EN.pdf
[77] IRC – International Rescue Committee: IRC 2022 Emergency Watchlist, 14. Dezember 2021, S. 25
https://www.rescue.org/sites/default/files/document/6423/cs2201watchlistreportfinal.pdf
[78] IPC – Integrated Food Security Phase Classification: Afghanistan, IPC Acute Insecurity Analysis (September 2021 – March 2022), Oktober 2021, S. 9
https://www.ipcinfo.org/fileadmin/user_upload/ipcinfo/docs/IPC_Afghanistan_AcuteFoodInsec_2021Oct2022Mar_report.pdf
[79] UNHCR – UN High Commissioner for Refugees: UNHCR Regional Bureau for Asia and Pacific (RBAP); Flash External Update: Afghanistan Situation #14; As of 15 February 2022 (two-week coverage period), 15. Februar 2022, S. 1
https://www.ecoi.net/en/file/local/2068447/AFG+emergency+update-15+february2022.pdf
[80] IOM – International Organization for Migration: IOM Afghanistan Situation Report, 7-13 October 2021, S. 1
https://www.iom.int/sites/g/files/tmzbdl486/files/situation_reports/file/SitRep_IOM_Afghan_0710-1310-2021_0.pdf
[81] IPC – Integrated Food Security Phase Classification: Afghanistan, IPC Acute Insecurity Analysis (September 2021 – March 2022), Oktober 2021, S. 9
https://www.ipcinfo.org/fileadmin/user_upload/ipcinfo/docs/IPC_Afghanistan_AcuteFoodInsec_2021Oct2022Mar_report.pdf
[82] UNHCR – UN High Commissioner for Refugees: UNHCR Regional Bureau for Asia and Pacific (RBAP); Flash External Update: Afghanistan Situation #14; As of 15 February 2022 (two-week coverage period), 15. Februar 2022, S. 1
https://www.ecoi.net/en/file/local/2068447/AFG+emergency+update-15+february2022.pdf
[83] IPC – Integrated Food Security Phase Classification: Afghanistan, IPC Acute Insecurity Analysis (September 2021 – March 2022), Oktober 2021
https://www.ipcinfo.org/fileadmin/user_upload/ipcinfo/docs/IPC_Afghanistan_AcuteFoodInsec_2021Oct2022Mar_report.pdf
[84] UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan Humanitarian Needs Overview 2022, 7. Jänner 2022, S. 14
https://www.ecoi.net/en/file/local/2066646/afghanistan-humanitarian-needs-overview-2022.pdf
[85] UN Women – UN Entity for Gender Equality and the Empowerment of Women (ersetzt UNIFEM, DAW, INSTRAW, OSAGI) (Autor), UNHCR – UN High Commissioner for Refugees (Autor): Afghanistan Crisis Update; Women and Girls in Displacement, 1. März 2022, S. 3
https://www.ecoi.net/en/file/local/2068691/Afghanistan_factsheet.pdf
[86] UN Women – UN Entity for Gender Equality and the Empowerment of Women (ersetzt UNIFEM, DAW, INSTRAW, OSAGI) (Autor), UNHCR – UN High Commissioner for Refugees (Autor): Afghanistan Crisis Update; Women and Girls in Displacement, 1. März 2022, S. 2
https://www.ecoi.net/en/file/local/2068691/Afghanistan_factsheet.pdf
[87] UNHCR – UN High Commissioner for Refugees: UNHCR Regional Bureau for Asia and Pacific (RBAP); Flash External Update: Afghanistan Situation #8; 01-15 October 2021, 20. Oktober 2021, S. 2
https://www.ecoi.net/en/file/local/2062595/2021.10.15+EXTERNAL+AFG+Situation+Emergency+Update.pdf
[88] TNH – The New Humanitarian: Afghanistan’s crises, by the numbers, 15. Februar 2022
https://www.thenewhumanitarian.org/news/2022/2/15/Afghanistan-crises-hunger-inflation-migration-by-the-numbers
[89] IOM – International Organization for Migration: The Race Against Time to Prevent a Humanitarian Disaster in Afghanistan, 4. November 2021
https://www.iom.int/news/race-against-time-prevent-humanitarian-disaster-afghanistan