Anfragebeantwortung zum Irak: Verfügbarkeit der Behandlung von Diabetes und Depression und Brustkrebs, sowie die Möglichkeit von Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen, Kosten, Kostenübernahme für sozial schwache Bevölkerungsgruppen [a-11824-1]

4. Februar 2022

Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie gegebenenfalls auf Auskünften von Expert·innen und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.

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Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen. Originaldokumente, die nicht kostenfrei oder online abrufbar sind, können bei ACCORD eingesehen oder angefordert werden.

Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.

Diabetes

Laut einer Anfragebeantwortung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) vom 4. Quartal 2020 an die Zentralstelle für Informationsvermittlung zur Rückkehrförderung (ZIRF) des deutschen Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gebe es folgende Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes in Bagdad:

Behandlungsmöglichkeiten: Eine Behandlung wäre in folgenden Einrichtungen grundsätzlich möglich. Dennoch gilt zu berücksichtigen, dass eine genaue Aussage zu den Behandlungsmöglichkeiten erst nach einer Erstuntersuchung durch eine/n lokale/n Arzt/Ärztin erfolgen kann. Bei Diabetes und Herzkrankheiten könnte die Person entweder in einem staatlichen Zentrum oder von spezialisierten Ärzten/Ärztinnen behandelt werden. Die staatlichen Zentren sind:

• Diabetes and Endocrine glands Center, Baghdad, Resafa, beside Alkendi hospital. […]

Die Fachärzte/Fachärztinnen sind:

• Dr. Mhamood Shaker Alzaidy – Spezialist für Diabetes und Drüsenerkrankungen, Addresse: Baghdad - Kadhmiya – St.60 near Alayil building, Tel.: 07811117907

• Dr. Rafid Alaa Alkhazaily, – Spezialist für Diabetes und Drüsenerkrankungen, Addresse: Baghdad- Aljadriya private hospital - Tel: 07712970851“ (IOM, 4. Quartal 2020)

Im ersten Quartal 2021 fügt IOM hinzu, dass eine Diabetesbehandlung in Bagdad auch in folgenden Einrichtungen grundsätzlich möglich sei:

„Fachzentrum für Diabetes-Drüsen - Bagdhad, Almustansiriya

Dr. Taha Hamid - Bagdad, Al-Harithiya, Kendy St, - +964 783 257 2938

Internationales medizinisches Zentrum - Baghdad. Al-Wathiq St. - +964 771 791 5915

Dr. Ali Sameer AlShmaae - Bagdad, Thawra St. - +964 770 044 9304“ (IOM, 1. Quartal 2021)

Bei dem genannten Internationalen Medizinischen Zentrum in Al-Wathiq Street handelt es um eine private Einrichtung. Bei den genannten Ärzten und dem Fachzentrum für Diabetes-Drüsen konnte von ACCORD nicht eruiert werden, ob es sich um öffentliche oder private Einrichtungen handelt.

Im zweiten Quartal 2021 führt IOM in Bezug auf Verfügbarkeit von Medikamenten und Nachsorge für Diabetes in Bagdad bzw. der Region Kurdistan folgende Information an:

„Verfügbarkeit der Medikamente:

Metformin Lich 500 mg - 14 tab, 11 USD.

Krankenversicherung:

Die Nachsorge und einige der Medikamente sind in staatlichen Krankenhäusern verfügbar und die Kosten sind sehr gering (5 - 10 USD).

Unterstützung für den Erhalt der Medikamente:

Die irakische Regierung kann bei der Beschaffung der notwendigen Medikamente unterstützen, indem sich die Person im staatlichen lokalen Gesundheitssystem registrieren und aufnehmen lässt.“ (IOM, 2. Quartal 2021)

UK Home Office, das britische Innenministerium veröffentlicht im Jänner 2021 einen Bericht zur Situation der medizinischen und gesundheitlichen Versorgung im Irak mit folgenden Informationen über Krankenhäuser und Kliniken im Irak, die Diabetesbehandlungen anbieten würden. Die Informationen seien der MedCOI-Website entnommen:

„Inpatient treatment by an endocrinologist

- Mosul General Teaching Hospital, Fourth Bridge Street, Mosul (public facility)

- Al-Sader Medical City Hospital, Al-Sadir Medical City, Najaf (public facility)

Outpatient treatment and follow up by an endocrinologist

- Mosul General Teaching Hospital, Fourth Bridge Street, Mosul (public facility)

- Private Practice, Al-Muthna Street, Najaf (private facility)

- Private Practice, 14th Ramadan Street, Baghdad (private facility)

- Life Support Team clinic, Building 809, Italian Village, Gulan Street, Erbil (private factory)

Inpatient treatment by an internal specialist (internist)

- Mosul General Teaching Hospital, Fourth Bridge Street, Mosul (public facility)

- Al-Sader Medical City Hospital, Al-Sadir Medical City, Najaf (public facility)

- Baghdad Teaching Hospital, Bab Al Moatham, Baghdad (public facility)

Outpatient treatment and follow up by an internal specialist (internist)

- Mosul General Teaching Hospital, Fourth Bridge Street, Mosul (public facility)

- Private Practice, Al-Muthna Street, Najaf (private facility)

- Private Practice, 14th Ramadan Street, Baghdad (private facility)

- Life Support Team clinic, Building 809, Italian Village, Gulan Street, Erbil (private factory)

Medical devices: Blood glucose meter for self use by patient

- Mosul General Teaching Hospital, Fourth Bridge Street, Mosul (public facility)

- Dr. Ali Hasan Al Jumaily Clinic, Al-Mansour 14 Ramadan Street, Baghdad (private facility)

Medical devices: Blood glucose self test strips for use by patient

- Mosul General Teaching Hospital, Fourth Bridge Street, Mosul (public facility)

- Private Medical Laboratory, Al-Iskan Street near to Al-Ameer Private Hospital, Najaf (private facility)

- Dr. Ali Hasan Al Jumaily Clinic, Al-Mansour 14 Ramadan Street, Baghdad (private facility)

- Life Support Team clinic, Building 809, Italian Village, Gulan Street, Erbil (private factory)

Medical Devices: Insulin pump

- Dr. Ali Hasan Al Jumaily Clinic, Al-Mansour 14 Ramadan Street, Baghdad (private facility)

Medical Devices: Self-carried pump for subcutan insulin infusion

- Dr. Ali Hasan Al Jumaily Clinic, Al-Mansour 14 Ramadan Street, Baghdad (private facility)“ (UK Home Office, Jänner 2021, S. 25/26)

Weitere Informationen zu den Möglichkeiten einer Diabetesbehandlung im Irak, speziell in Bagdad, inklusive Informationen über Insulinpreise und die Preise bei Arztbesuchen, sowie Erfahrungsberichte von Diabetespatienten in Bagdad finden Sie in folgender Anfragebeantwortung von ACCORD:

ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Behandlungsmöglichkeiten für Diabetes in Diyala (Bezirk Khales und Umgebung) sowie Bagdad [a-11173-2 (11174)], 22. Jänner 2020
https://www.ecoi.net/de/dokument/2025035.html 

Brustkrebs

Möglichkeit der Vorsorgeuntersuchungen

Eine Liste von privaten Gynäkolog·innen im Irak, mit Adresse und Telefonnummer, findet sich im online zugänglichen irakischen Ärzteleitfaden, Tabib Iraq. Dieser ist unter folgendem Link zugänglich:

Tabib Iraq: Gynäkolog·innen und Geburtshelfer·innen [اطباء نسائية وتوليد], ohne Datum (a)
https://www.tabibiraq.com/specialty/%D8%A7%D8%B7%D8%A8%D8%A7%D8%A1-%D9%86%D8%B3%D8%A7%D8%A6%D9%8A%D8%A9-%D9%88%D8%AA%D9%88%D9%84%D9%8A%D8%AF

Im UK Home Office Bericht finden sich folgende Informationen zur Verfügbarkeit von Mammografie. Die Informationen würden von der MedCOI-Website stammen:

„Diagnostic imaging by means of mammography:

- Al-Mansour physio-therapy Centre, Al-Mansour, 14 Ramadan Street, Baghdad (private facility)

- Al-Awiya Hospital, Andulus Neighbourhood, Baghdad (public facility).“ (UK Home Office, Jänner 2021, S. 11)

Kirkuk Now, eine irakische Nachrichtenagentur, die ihre Nachrichten auf Kurdisch, Turkmenisch und Arabisch veröffentlicht, zitiert in einem Artikel über Brustkrebs vom März 2021 Dr. Bassem Al-Musharrafawi, Direktor des Onkologie-Spitals in Nasiriyah. Laut Al-Musharrafawi sei der Mangel an Screening-Geräten eines der größten Probleme. Es sei geplant gewesen sechs Mammographie-Geräte in der Provinz Dhi Qar zu verteilen, doch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels gebe es in der gesamten Provinz nur ein einziges Gerät (Kirkuk Now, 31. März 2021).

Möglichkeit der Behandlung von Burstkrebs

Im UK Home Office Bericht finden sich folgende Informationen zu Krankenhäusern und Kliniken, die Krebsbehandlungen anbieten. Die Informationen seien der MedCOI-Website entnommen:

„Inpatient treatment by an oncologist:

- Baghdad Teaching Hospital, Bab Al-Muadham near Ministry of Health, Baghdad (public facility)

- Al Amal Hospital, Al Andalous Square Baghdad (private facility)

- Hawler General Teaching Hospital, 60-Meter Street, Erbil (public facility)

- Medical Center, 100 Meters Street, Erbil (private facility)

Outpatient treatment and follow up by an oncologist:

- Baghdad Teaching Hospital, Bab Al-Muadham near Ministry of Health, Baghdad (public facility)

- Private practice, 14th Ramadan Street / Al-Rusafa near Beirut Square, Baghdad (private facility)

- Life Support Team Clinic, Building 809, Italian Village, Gulan Street, Erbil (private facility)“ (UK Home Office, Jänner 2021, S. 10)

Laut der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO; International Atomic Energy Agency, IAEA), einer autonomen wissenschaftlich-technischen Organisation innerhalb des Systems der Vereinten Nationen, gebe es im gesamten Irak nur 23 Strahlentherapiegeräte. Dies sei weniger als ein Gerät pro eine Million Einwohner (im Vergleich dazu gebe es in Österreich mehr als fünf Geräte pro eine Million Einwohner) (IAEA, 23. Juni 2021).

Daraj, eine laut eigenen Angaben unabhängige digitale arabische Medienplattform, schreibt in einem Artikel vom Mai 2021 über die mit dem Mangel an Strahlentherapiegeräten verbundenen Schwierigkeiten für Patient·innen aus der Provinz Ninawa. Patient·innen müssten enorme Kosten auf sich nehmen, um in andere Teile des Landes zu fahren, Extrakosten bezahlen, um einen baldigen Termin zu sichern, und bestimmte Medikamente in privaten Apotheken kaufen, wenn sie im Krankenhaus nicht verfügbar sind. Der Artikel zitiert einen Mann, dessen Frau an Brustkrebs leidet. Er werde mit seiner Frau für eine Behandlung in die Türkei reisen und schätze sich glücklich, sich diese Möglichkeit leisten zu können. Dem Artikel zufolge seien mittellose Krebspatient·innen dazu gezwungen sich in Ninawa rein medikamentös (ohne Strahlentherapie) behandeln zu lassen und viele würden aufgrund des Mangels an medizinischen Behandlungen und Geräten versterben (Daraj, 5. Mai 2021).

Kirkuk Now zitiert in seinem Artikel über Brustkrebs im Irak mehrere Patientinnen. Laut einer Patientin sie es schwierig Untersuchungstermine in staatlichen Krankhäusern zu bekommen. Aus diesem Grund würden Patient·innen auf Privatklinken zurückgreifen. Eine weitere Patientin erklärt, dass sie die notwendige Chemotherapie in einem Regierungskrankenhaus zu einem symbolischen Preis erhalte. Andere Medikamente müsse sie jedoch privat zukaufen. Auch für regelmäßiges Screening und Probenahmen müsse sie bezahlen. Diese hätten sie mehr als eine Million irakische Dinare (615 Euro[1]) gekostet. Die Kosten für eine Operation würden zwischen sieben bis zwanzig Millionen Dinaren (4.305 bis 12.300 Euro) liegen. Dem Artikel zufolge könnte die Mehrheit der Krebspatientinnen lebensrettende Medikamente nicht bezahlen, deren Preis das Pro-Kopf-Einkommen eines ganzen Monats übersteige, und die in der Regel in Regierungszentren nicht verfügbar seien. Laut Kirkuk Now stünden in staatlichen Einrichtungen nicht genügend Krankenhausplätze für die Anzahl der Krebspatient·innen zur Verfügung und Familien würden ihr Hab und Gut verkaufen, um eine Krebsbehandlung zu bezahlen. Der Artikel zitiert einen 42-jährigen Mann, der sein Auto und dessen Schwester ihren Schmuck verkauft habe, um die Brustkrebsbehandlung ihrer Mutter zu finanzieren (Kirkuk Now, 31. März 2021).

The New Arab (Al Araby Al Jadeed), ein 2014 in London gegründetes Medienunternehmen, berichtet in einem Artikel vom Dezember 2021 über den illegalen Verkauf von Krebsmedikamenten von staatlichen Krankenhäusern an private Apotheken. Dies sei laut dem Artikel ein Grund dafür, dass Krebspatient·innen die notwendigen Medikamente nicht im Krankenhaus vorfänden und sie stattdessen selbst privat besorgen müssten. Al Araby Al Jadeed berichtet von der 20-jährigen Irakerin Zeina Al-Jabri, die das Medikament, das sie zur Behandlung von Brustkrebs benötige, nicht im Dhi Qar Specialist Oncology Center erhalte und gezwungen sei, das Medikament in einer privaten Apotheke zu kaufen, obwohl sie es kostenlos bekommen sollte. Im Artikel wird weiters ein Mann erwähnt, der gezwungen gewesen sei sein Auto zu verkaufen, um die Krebsmedikamente seiner Mutter zu bezahlen, weil sie im staatlichen Krankenhaus in Bagdad nicht verfügbar gewesen seien. Krebspatient·innen und ihre Familien hätten seit Mai 2018 mehrmals öffentlich demonstriert, um darauf aufmerksam zu machen, dass staatliche subventionierte Krebsmedikamente nicht zur Verfügung stünden. Innerhalb von zwei Jahren seien 27 Personen verhaftet worden, die beschuldigt worden seien Medikamente aus staatlichen Krankenhäusern an private Apotheken weitergegeben zu haben.

Dem Artikel zufolge sei ein weiteres Problem, dass die Regierung nicht genug finanzielle Mittel bereitstelle, um alle notwendigen Krebsmedikamente zu importieren.

Außerdem würden die staatlich subventionierten Medikamente nur an spezialisierte Zentren verteilt, was bedeute, dass es in machen Provinzen mehr Medikamente als in anderen gebe. Patient·innen seien folglich gezwungen gewesen umzuziehen, um Medikamente beziehen zu können.

Patient·innen würden unter dem Mangel an langfristiger Behandlung in staatlichen Krankenhäusern leiden. Die eingeschränkte Verfügbarkeit von Medikamenten führe zu einer physischen und psychischen Belastung für Patient·innen und ihre Familien.

Das Medikament Decitabin für Chemotherapie werde in der Apotheke um 300 US-Dollar (270 Euro) verkauft. Ein anderes Medikament, das während der Chemotherapie verwendet werde, Fluorouracil, koste 200 US-Dollar (180 Euro). Palbociclib (das bei Brustkrebs eingesetzt werde) koste in den Apotheken zwischen 2.300 und 2.500 US-Dollar (2.065 – 2.245 Euro). (Al-Araby Al-Jadeed, 26. Dezember 2021)

Auch Reuters veröffentlicht im März 2020 einen Artikel über Probleme bei staatlicher Krebsbehandlung am Beispiel des Kinder-Krebs-Spitals in Basra. Wie die oben zitierten Artikel berichtet Reuters über die eingeschränkten Möglichkeiten der Krebsbehandlung an einem staatlichen Krankenhaus und zeigt am Beispiel einer Familie auf, wie hoch sich manche Patient·innen und ihre Familien verschulden müssten, um eine Krebstherapie zu finanzieren. Ein Familienvater habe geschätzt 120.000 US-Dollar (108.000 Euro) für die Krebsbehandlung seines Sohnes ausgegeben, bevor dieser verstorben sei. Weitere Details zum Fall entnehmen Sie bitte dem Anhang (Reuters, 2. März 2020).

Depression

Eine Liste von privaten Psychiater·innen im Irak, mit Adresse und Telefonnummer, findet sich im online zugänglichen irakischen Ärzteleitfaden, Tabib Iraq. Dieser ist unter folgendem Link zugänglich:

Tabib Iraq: Psychiater·innen [أطباء نفسية], ohne Datum (b)
https://www.tabibiraq.com/specialty/%E2%80%8C%E2%80%8C%D8%A3%D8%B7%D8%A8%D8%A7%D8%A1-%D9%86%D9%81%D8%B3%D9%8A%D8%A9

Mit Stand Februar 2022 umfasst die Liste 23 Psychiater·innen. Eine davon ist Dr. Baraa Al-Amili, eine Psychiaterin mit einer privaten Praxis in Bagdad, die laut Angaben auf ihrer Facebookseite unter anderem Depressionen behandle (Dr. Baraa Al-Amili für Psychiatrie, ohne Datum).

Im UK Home Office Bericht finden sich folgende Informationen zu Krankenhäusern und Kliniken, die psychiatrische Behandlungen anböten. Die Informationen würden von der MedCOI-Website stammen:

„Inpatient treatment by a psychologist

- Department of psychiatry and behavioural medicine, Baghdad Medical City, Bab Al Moatham, Baghdad (public facility)

- Ibn Rushd Hospital, Al Nidal Street, Al Andalus Square, Baghdad (public facility)

- Hawler Teaching Hospital, Safeen Street, Erbil (public facility)

- Central Emergency Hospital, Shorsh, Erbil (public facility)

Outpatient treatment and follow up by a psychologist

- Department of psychiatry and behavioural medicine, Baghdad Medical City, Bab Al Moatham, Baghdad (public facility)

- Private Practice, Al Magrib Street, Baghdad (private facility)

- Life Support Team Clinic, Building 809, Italian Village, Gulan Street, Erbil (private facility)

Inpatient treatment by a psychiatrist

- Department of psychiatry and behavioural medicine, Baghdad Medical City, Bab Al Moatham, Baghdad (public facility)

- Ibn Rushd Hospital, Al Nidal Street, Al Andalus Square, Baghdad (public facility)

- CMC Private Hospital, Koya Street, Erbil (private facility)

- Central Emergency Hospital, Shorsh, Erbil (public facility)

- Hawler Private Hospital, 100 Meter Street, Erbil (private facility)

Outpatient treatment and follow up by a psychiatrist

- Department of psychiatry and behavioural medicine, Baghdad Medical City, Bab Al Moatham, Baghdad (public facility)

- Private Practice, Al Magrib Street, Baghdad (private facility)

- Life Support Team Clinic, Building 809, Italian Village, Gulan Street, Erbil (private facility)

Psychiatric long term outpatient treatment by a psychiatrist

- Private Psychiatry Practice, 14 Ramadan Street, Baghdad (private facility)

Psychiatric treatment by means of psychotherapy: e.g. cognitive behaviour therapy

- Department of psychiatry and behavioural medicine, Baghdad Medical City, Bab Al Moatham, Baghdad (public facility)“ (UK Home Office, Jänner 2021, S. 42-43)

Die Akademiker Hashim, Ramadhan, Al-jarshawi und Kadhim veröffentlichen 2021 einen Artikel über Psychiatrie im Irak. Dem Artikel zufolge seien die Dienste der psychischen Gesundheit im Irak nicht gut entwickelt. Das Land erfülle nicht die Mindeststandards der notwendigen Versorgung. Es gebe im Irak nur eine spezialisierte psychiatrische Klinik, die Patient·innen mit Schizophrenie und anderen psychotischen Störungen zur Behandlung aufnehme. Ansonsten gebe es in den tertiären medizinischen Zentren der wichtigsten Provinzen nur kleine vernachlässigte Abteilungen, die an mehreren Tagen in der Woche psychiatrische Sprechstunden anbieten würden.

Darüber hinaus sei die Anzahl der beratenden Psychiater·innen im Irak nicht proportional zu der Anzahl von Personen mit psychischen Gesundheitsproblemen (Hashim et al., 2021).

Im Dezember 2021 veröffentlicht Al-Hurra, ein von US-Behörden finanzierter, arabischsprachiger Fernsehsender, einen Artikel über die hohe Selbstmordrate im Irak. Laut Al-Hurra sei der eklatante Mangel an psychologischen Behandlungen ein Grund für die Selbstmordkrise im Land. Es gebe drei Psychiater·innen pro eine Million Menschen im Irak (Al-Hurra, 25. Dezember 2021).

Weitere detaillierte Informationen zur psychischen Gesundheitsversorgung im Irak aus den Jahren 2020 und 2021, zur Verfügbarkeit von Psychopharmaka, zum Zugang zu psychiatrischen und psychologischen Diensten, zur speziellen Situation in Basra und Diyala, sowie Informationen zur gesellschaftlichen Wahrnehmung von psychisch Erkrankten finden Sie in folgenden Anfragebeantwortungen von ACCORD:

ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Behandlung von Personen mit posttraumatischer Belastungsstörung sowie rezidivierender depressiver Störung in Basra und Verfügbarkeit bestimmter Medikamente oder deren Wirkstoffe [a-11524], 2. April 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2049686.html 

ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Irak: Provinz Diyala: Behandlungsmöglichkeiten für psychischen Erkrankungen; Zugang zu und Kosten von Behandlung und Medikamenten [a-11459], 7. Jänner 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2050495.html 

ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin & Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Gesellschaftliche Wahrnehmung von psychisch Erkrankten; Stigmatisierung, schädigende Praktiken, religiöse Aspekte, Wunderheilung; Umgang von staatlichen Stellen/Institutionen mit psychisch Erkrankten, Diskriminierung [a-11250], 30. April 2020
https://www.ecoi.net/de/dokument/2029110.html

ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Behandlungsmöglichkeiten bei psychischen Erkrankungen (z.B. bei posttraumatischer Belastungsstörung), Verfügbarkeit von Antidepressiva und (sedierenden) Antipsychotika, Verfügbarkeit von Medikamenten gegen Bluthochdruck bzw. Herzprobleme [a-10861], 12. Februar 2019
https://www.ecoi.net/de/dokument/1457781.html 

Weitere Krankheiten

Im UK Home Office Bericht finden sich folgende Informationen zu Krankenhäusern und Kliniken, die Behandlungen bei einem Glaukom anböten. Die Informationen würden von der MedCOI-Website stammen:

„Medical devices: Glaucoma drainage device

- Ibn Al-Haytham Specialist Hospital, Al-Karada near Al-Nidal street, Baghdad (private facility)

Medical devices: Glaucoma drainage device; Baerveldt

- Ibn Al-Haytham Specialist Hospital, Al-Karada near Al-Nidal street, Baghdad (private facility)“ (UK Home Office, Jänner 2021, S. 31)

Für die weitere Behandlungsmöglichkeiten von Grünem Star, sowie Bluthochdruck und Schilddrüsenunterfunktion beachten Sie bitte die an Sie übermittelte Anfragebeantwortung a-11824-2 bezüglich verfügbarer Medikamente.

Kostenübernahme durch den Staat

Laut Artikel 31 der irakischen Verfassung hat jeder Bürger das Recht auf Gesundheitsversorgung (Irakische Verfassung 2005, Artikel 31, Absatz 1).

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) stellt in ihrem Länderinformationsblatt zum Irak von 2020 folgende Informationen zum Gesundheitswesen und Zugang für Rückkehrende bereit:

Allgemeines zur Gesundheitsversorgung

Das irakische Gesundheitssystem umfasst sowohl private als auch öffentliche Einrichtungen. Im Allgemeinen können die Dienstleistungen des Privatsektors qualitativ hochwertiger sein, mit kürzeren Wartezeiten, aber auch mit höheren Kosten verbunden sein. Die öffentlichen Krankenhäuser und Kliniken berechnen minimale Kosten für ärztliche Vorsorgeuntersuchungen und bieten Medikamente zu einem im Vergleich zur Privatwirtschaft günstigeren Preis an. Allerdings sind nicht alle Gesundheitsdienste im öffentlichen Sektor verfügbar und es kann insbesondere in größeren Städten oder bei bestimmten Fachrichtungen zu Wartezeiten kommen. Die Infrastruktur wurde größtenteils saniert und die Verfügbarkeit von Dienstleistungen verbessert. In den erst kürzlich befreiten Gebieten könnte jedoch die Infrastruktur noch beeinträchtigt sein. Die Qualität der Versorgung hängt davon ab, ob die Gesundheitsinfrastruktur saniert und wiederhergestellt ist und ob Arzt/ Ärztin, und Krankenpfleger/-innen zurückgekehrt sind. […]

Medikamente und Kosten

Die Kosten für medizinische Leistungen werden von zahlreichen Faktoren wie Alter, Geschlecht und Wohnort bestimmt. Die Kosten für Medikamente variieren je nach Diagnose. In staatlichen Krankenhäusern oder Kliniken besteht die Gefahr, dass Medikamente knapp werden, obwohl sie kostengünstig erhältlich sein sollten.

Zugang für Rückkehrende Voraussetzungen:

Alle irakischen Staatsbürger/-innen haben Zugang zum Gesundheitssystem, da es keine öffentliche Krankenversicherung gibt. Die öffentlichen Krankenhäuser und Kliniken berechnen für ärztliche Vorsorgeuntersuchungen und Medikamente im Vergleich zur Privatwirtschaft geringere Gebühren, allerdings stehen im öffentlichen Sektor nicht alle Gesundheitsleistungen hinsichtlich Vorsorgeuntersuchungen und Medikamenten zur Verfügung. Der Irak-Konflikt könnte die Gesundheitsinfrastruktur beeinträchtigt haben.“ (IOM, 2020, S. 3)

IOM stellt weiters folgende Informationen über den möglichen Erhalt von Sozialleistungen im Irak zur Verfügung:

Sozialhilfesystem

Die Regierung bietet einige grundlegende Dienstleistungen für alle Menschen wie kostenlose Bildung, Grundnahrungsmittel und Gesundheitsversorgung in öffentlichen Krankenhäusern. Die Sozialhilfe- und Sozialsysteme unterscheiden sich bisweilen zwischen den verschiedenen Gemeinden und Gouvernements. Der Irak verfügt über ein anderes Sozialsystem, das möglicherweise nicht der in den europäischen Ländern üblichen Definition entspricht. Alle irakischen Staatsbürger/- innen sind unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder Religion im Sozialsystem versichert und automatisch berücksichtigt. Rückkehrende werden nicht unterschiedlich behandelt und haben die gleichen Rechte wie alle Bürger/-innen. Folgende Kategorien könnten für Sozialhilfe in Frage kommen: Körperlich eingeschränkte Menschen, Familien von Märtyrern (einschließlich Witwen) und Waisen. Jede Kategorie hat eine Reihe unterschiedlicher Kriterien. Je nach diesen Kriterien wird ein Einzelfall angenommen oder abgelehnt. Schutzbedürftige Personen mit Behinderungen, die als förderungsberechtigt gelten und die Kriterien erfüllen, erhalten von der Regierung einen Betrag von 150. 000 IQD [92 Euro] als Supervision-Rente. Beispielsweise muss die Behinderung einer Person bis zu 70% betragen, um Anspruch auf Leistungen zu haben. Der Prozentsatz wiederum variiert je nach Art der Behinderung. Die Unterstützungs- und Sozialsysteme unterscheiden sich von Gemeinde zu Gemeinde.“ (IOM, 2020, S. 5)

ACCORD zitiert in einer Anfragebeantwortung vom Juni 2021 eine Krankenschwester, die die Kosten und die Situation der staatlichen und privaten Gesundheitsversorgung in Bagdad näher erläutert:

„Eine Krankenschwester eines Gesundheitszentrums in Bagdad gab in einem Gespräch mit ACCORD im Juni 2021 an, dass Patient·innen, die die staatliche Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen, bei Beschwerden zunächst das Gesundheitszentrum aufsuchen würden. Man müsse bei jedem Besuch im Gesundheitszentrum ein Ticket lösen, um einen Arzt oder eine Ärztin zu sehen. Ein Ticket koste 2000 IQD (1,12 Euro). […]

Sollte eine spezialisierte Behandlung notwendig sein, würden Patient·innen an ein öffentliches spezialisiertes Krankenhaus überwiesen. Auch in einem öffentlichen Krankenhaus sei es notwendig pro Besuch ein Ticket für 2000 IQD (1,12 Euro) zu erwerben. Notwendige Untersuchungen seien dem Wissen der Krankenschwester nach inbegriffen […] Es sei zurzeit üblich, dass Menschen, die ihre Diagnose kennen und wissen würden, wie sie ihre Beschwerden behandeln müssten, selbst zu einer privaten Apotheke gehen, sich die notwendigen Medikamente besorgen und sich selbst therapieren würden. Es sei ebenso üblich, dass Menschen, die es sich leisten könnten, direkt einen privaten Spezialisten aufsuchen würden und nicht die Dienste des öffentlichen Gesundheitszentrums und der öffentlichen Krankenhäuser in Anspruch nehmen würden. […] Sofern man nicht einen spezifischen Arzt sehen wolle, sei es generell möglich in Bagdad einen Termin bei einem privaten Spezialisten am gleichen Tag zu erhalten. Ein Termin koste, je nach Arzt, unter normalen Umständen zwischen 15 und 25 US-Dollar (zwischen 12,37 und 20,62 Euro). Man müsste jedoch für alle zusätzliche Untersuchungen, wie Blutbefunde, Scans und auch Medikamente, extra bezahlen. Dies sei nicht für alle Menschen leistbar. Es gebe in Bagdad generell auch die Möglichkeit, sich unterschiedlichen Operationen privat zu unterziehen. Je nach Operation würden hier die Kosten auf jeden Fall zwischen mehreren Hundert bis Tausenden US-Dollar liegen. (Krankenschwester, 15. Juni 2021).“ (ACCORD, 30. Juni 2021)

Physicians for Human Rights (PHR) schreibt in einem Artikel vom April 2021, dass Gesundheitszentren im Irak unter einem chronischen Mangel an medizinischer Versorgung und Ressourcen leiden würden. Für Iraker·innen sei der Zugang zu öffentlicher medizinischer Versorgung kostengünstig. Die Qualität der Versorgung sei jedoch so minderwertig, dass viele auf private medizinische Versorgung zurückgreifen würden, wenn sie die finanziellen Mittel dazu haben. Da es keine private Krankenversicherung gebe, trage der durchschnittliche Iraker etwa 70 Prozent seiner Gesundheitsausgaben aus eigener Tasche, was eine hochwertige Gesundheitsversorgung für die meisten Menschen zu einer teuren Angelegenheit mache. Viele Iraker·innen würden medizinische Hilfe in anderen Ländern wie Indien, Iran, Jordanien, Libanon und der Türkei suchen (PHR, April 2021, S. 2).

Informationen bezüglich der Qualität, geografischem Zugang, sowie regionalen Unterschieden der öffentlichen Gesundheitsversorgung finden Sie in folgender Anfragebeantwortung vom Juni 2021:

ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Zugang zum staatlichen Gesundheitssystem, zur staatlichen Krankenversicherung und Grundversorgung für Rückkehrende [a-11610-2], 30. Juni 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2054851.html

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 4. Februar 2022)

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Medizinische Behandlung von Fettgewebsnekrose; Zugang zu und Kosten von bestimmten Medikamenten [a-11610-1], 30. Juni 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2054850.html

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Behandlung von Personen mit posttraumatischer Belastungsstörung sowie rezidivierender depressiver Störung in Basra und Verfügbarkeit bestimmter Medikamente oder deren Wirkstoffe [a-11524], 2. April 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2049686.html 

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Irak: Provinz Diyala: Behandlungsmöglichkeiten für psychischen Erkrankungen; Zugang zu und Kosten von Behandlung und Medikamenten [a-11459], 7. Jänner 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2050495.html 

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin & Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Gesellschaftliche Wahrnehmung von psychisch Erkrankten; Stigmatisierung, schädigende Praktiken, religiöse Aspekte, Wunderheilung; Umgang von staatlichen Stellen/Institutionen mit psychisch Erkrankten, Diskriminierung [a-11250], 30. April 2020
https://www.ecoi.net/de/dokument/2029110.html

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Behandlungsmöglichkeiten für Diabetes in Diyala (Bezirk Khales und Umgebung) sowie Bagdad [a-11173-2 (11174)], 22. Jänner 2020
https://www.ecoi.net/de/dokument/2025035.html

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Behandlungsmöglichkeiten bei psychischen Erkrankungen (z.B. bei posttraumatischer Belastungsstörung), Verfügbarkeit von Antidepressiva und (sedierenden) Antipsychotika, Verfügbarkeit von Medikamenten gegen Bluthochdruck bzw. Herzprobleme [a-10861], 12. Februar 2019
https://www.ecoi.net/de/dokument/1457781.html 

·      Al-Araby Al-Jadeed: Irakische Krebspatient·innen… Opfer von Medikamentenplünderungen aus staatlichen Krankenhäusern [مرضى السرطان العراقيون... ضحايا نهب الأدوية من المشافي الحكومية], 26. Dezember 2021
https://www.alaraby.co.uk/investigations/%D9%85%D8%B1%D8%B6%D9%89-%D8%A7%D9%84%D8%B3%D8%B1%D8%B7%D8%A7%D9%86-%D8%A7%D9%84%D8%B9%D8%B1%D8%A7%D9%82%D9%8A%D9%88%D9%86-%D8%B6%D8%AD%D8%A7%D9%8A%D8%A7-%D9%86%D9%87%D8%A8-%D8%A7%D9%84%D8%A3%D8%AF%D9%88%D9%8A%D8%A9-%D9%85%D9%86-%D8%A7%D9%84%D9%85%D8%B4%D8%A7%D9%81%D9%8A-%D8%A7%D9%84%D8%AD%D9%83%D9%88%D9%85%D9%8A%D8%A9

·      Al-Hurra: "Drei Psychiater pro eine Million Menschen." Gründe für die hohen Selbstmordraten im Irak ["ثلاثة أطباء نفسيين لكل مليون شخص".. أسباب ارتفاع معدلات الانتحار في العراق], 25. Dezember 2021
https://www.alhurra.com/iraq/2021/12/25/%D8%AB%D9%84%D8%A7%D8%AB%D8%A9-%D8%A3%D8%B7%D8%A8%D8%A7%D8%A1-%D9%86%D9%81%D8%B3%D9%8A%D9%8A%D9%86-%D9%84%D9%83%D9%84-%D9%85%D9%84%D9%8A%D9%88%D9%86-%D8%B4%D8%AE%D8%B5-%D8%A3%D8%B3%D8%A8%D8%A7%D8%A8-%D8%A7%D8%B1%D8%AA%D9%81%D8%A7%D8%B9-%D9%85%D8%B9%D8%AF%D9%84%D8%A7%D8%AA-%D8%A7%D9%84%D8%A7%D9%86%D8%AA%D8%AD%D8%A7%D8%B1-%D9%81%D9%8A-%D8%A7%D9%84%D8%B9%D8%B1%D8%A7%D9%82

·      Daraj: Krebsbehandlung im Irak: „Strahlung“ für die Reichen, „Chemie“ für die Armen
[
علاج السرطان في العراق: الإشعاع للأغنياء والكيماوي للفقراء], 5. Mai 2021
https://daraj.com/71519/

·      Dr. Baraa Al-Amili für Psychiatrie [دكتورة براءة العاملي للطب النفسي], Facebookprofil, ohne Datum
https://www.facebook.com/dr.baraa.alamili/?ref=page_internal

·      Hashim HT, Ramadhan MA, Al-jarshawi M und Kadhim MH: Psychiatry in Iraq: Challenges and Consequences, Prim Care Companion CNS Disord, 23(3), 2021
https://www.psychiatrist.com/pcc/covid-19/psychiatry-iraq-challenges-consequences/

·      IAEA – International Atomic Energy Agency, DIRAC – Directory of Radiotherapy Centres: Number of Radiotherapy Machines per Million People, 23. Juni 2021
https://dirac.iaea.org/Query/Map2?mapId=0

·      IOM – International Organization for Migration: Länderinformationsblatt Irak 2020, 2020
https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_2020_Iraq_DE.pdf

·      IOM – Internationale Organisation für Migration: Multimorbidität (veröffentlicht von ZIRF – Zentralstelle für Informationsvermittlung zur Rückkehrförderung), 4. Quartal 2020
https://www.returningfromgermany.de/de/zirfsearch/iraq/60d20e8a9c22de4836846e71/

·      IOM – Internationale Organisation für Migration: Diabetes (veröffentlicht von ZIRF – Zentralstelle für Informationsvermittlung zur Rückkehrförderung), 1. Quartal 2021
https://www.returningfromgermany.de/de/zirfsearch/iraq/614c4678ed04b624ba414bf5/

·      IOM – Internationale Organisation für Migration: Diabetes (veröffentlicht von ZIRF – Zentralstelle für Informationsvermittlung zur Rückkehrförderung), 2. Quartal 2021
https://www.returningfromgermany.de/de/zirfsearch/iraq/618ce4dae45f0b05f4d8f885/

·      Irakische Verfassung 2005 [Iraq's Constitution of 2005], inoffizielle englische Übersetzung, Constitute Project,
https://www.constituteproject.org/constitution/Iraq_2005.pdf?lang=en

·      Kirkuk Now: Brustkrebs verfolgt irakische Frauen angesichts von Umweltverschmutzung, sinkendem Bewusstsein und Defiziten im Gesundheitssektor
[
سرطان الثدي يطارد العراقيات في ظل التلوث وتراجع الوعي وعجز القطاع الصحي], 31. März 2021
https://kirkuknow.com/ar/news/65197

·      PHR – Physicians for Human Rights: Challenges Faced by the Iraqi Health Sector in Responding to COVID-19, April 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2048888/PHR_COVID-19-and-Health-in-Iraq_April-2021.pdf

·      Reuters: The medical crisis that’s aggravating Iraq’s unrest, 2. März 2020
https://www.reuters.com/investigates/special-report/iraq-health/

·      Tabib Iraq: Gynäkolog·innen und Geburtshelfer·innen [اطباء نسائية وتوليد], ohne Datum (a)
https://www.tabibiraq.com/specialty/%D8%A7%D8%B7%D8%A8%D8%A7%D8%A1-%D9%86%D8%B3%D8%A7%D8%A6%D9%8A%D8%A9-%D9%88%D8%AA%D9%88%D9%84%D9%8A%D8%AF

·      Tabib Iraq: Psychiater·innen [أطباء نفسية], ohne Datum (b)
https://www.tabibiraq.com/specialty/%E2%80%8C%E2%80%8C%D8%A3%D8%B7%D8%A8%D8%A7%D8%A1-%D9%86%D9%81%D8%B3%D9%8A%D8%A9

·      UK Home Office: Country Policy and Information Note Iraq: Medical and healthcare provision, Jänner 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2043929/Iraq_-_Medical_and_healthcare_provision_-_v2.0_-_January_2021_-_ext.pdf

Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung waren Hashim Talib Hashim, Mustafa Ahmed Ramadhan und Mustafa Al-jarshawi an der medizinischen Fakultät der Universität von Bagdad tätig und Mustafa Hayder Kadhim an der Universität von Kufa, Irak.

·      Hashim HT, Ramadhan MA, Al-jarshawi M und Kadhim MH: Psychiatry in Iraq: Challenges and Consequences, Prim Care Companion CNS Disord, 23(3), 2021
https://www.psychiatrist.com/pcc/covid-19/psychiatry-iraq-challenges-consequences/

„Unfortunately, mental health services—including psychiatric practice—are not well developed in Iraq, and the country is still not meeting the minimum standards of mental health care given the situations and mental health issues of the vulnerable groups within society. For instance, there is only 1 specialized psychiatric hospital in Iraq, which admits patients with schizophrenia and other psychotic disorders for treatment. Otherwise, there are only small neglected clinics in the tertiary medical centers of the major provinces that provide psychiatric consultation services over several days a week.

Moreover, the number of consultant psychiatrists in Iraq is not proportional to the significant number of individuals with mental health issues who require care in the country. This lack of psychiatrists can be attributed in general to the lower incomes of psychiatrists and the undeveloped mental health facilities in the country.“ (Hashim et al., 2021)

·      Irakische Verfassung 2005 [Iraq's Constitution of 2005], inoffizielle englische Übersetzung, Constitute Project, ohne Datum
https://www.constituteproject.org/constitution/Iraq_2005.pdf?lang=en

„Article 31, First

Every citizen has the right to health care. The State shall maintain public health and provide the means of prevention and treatment by building different types of hospitals and health institutions.“ (Irakische Verfassung 2005, Artikel 31, Absatz 1)

Physicians for Human Rights (PHR) ist eine 1986 gegründete, in den USA ansässige regierungsunabhängige gemeinnützige Organisation, die mithilfe der Medizin und der Naturwissenschaften Gräueltaten und Menschenrechtsverletzungen dokumentiert und sich für deren Beendigung einsetzt.

·      PHR – Physicians for Human Rights: Challenges Faced by the Iraqi Health Sector in Responding to COVID-19, April 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2048888/PHR_COVID-19-and-Health-in-Iraq_April-2021.pdf

„The long-term neglect of the health sector has also had a demonstrably negative impact on the country’s health infrastructure. Health centers suffer from chronic shortages of medical supplies and resources. For Iraqis, accessing public medical care is inexpensive. However, the quality of care is so substandard that many resort to private medical care if they have the financial means to do so. Because there is no private health insurance, the average Iraqi covers about 70 percent of their out-of-pocket health expenditures, making quality health care an expensive proposition for most people. Many Iraqis seek medical care in other countries, such as Indian, Iran, Jordan, Lebanon, and Turkey.“ (PHR, April 2021, S. 2)

Reuters ist eine internationale Nachrichtenagentur.

·      Reuters: The medical crisis that’s aggravating Iraq’s unrest, 2. März 2020
https://www.reuters.com/investigates/special-report/iraq-health/

„Hesham Abdullah says he quit his office job to care for his son Mostafa, 14, and sold his house and all the family’s valuables to pay for treatment. With no medical insurance, he estimates he has spent at least $120,000 on black market medicines and trips to overseas clinics. His family of five had to move in with his brother. […]

Mass protests broke out in Baghdad and across much of southern Iraq […]

‘I am here today because my mother is suffering from cancer and she cannot find even the most basic treatment,’ said teacher Karrar Mohamed, 25 years old, who also lost his father to the disease. […]

Mostafa started treatment at the Basra children’s cancer hospital.

The hospital is very short of space. Six beds are crammed into each room and every bed is occupied. With just 1.2 hospital beds per 1,000 people, Iraq lags the region. Mothers sleep on the floor, beside their sick children. Fathers sleep in an adjacent trailer – Iraqis call it a caravan. Even the emergency rooms have been repurposed to accommodate more patients. Administrators say the hospital may soon have to expand into storage sites.  […]

Healthcare is better in Kurdistan. The region was unscathed by the U.S.-led invasion in 2003 and escaped the devastation of the civil war that followed. It has 15% to 20% of Iraq’s population yet houses a quarter of Iraq’s cardiovascular and rehabilitation centres and a third of the diabetes centres. Where the rest of Iraq has 1.1 hospital beds and 0.8 doctors per 1,000 people, Kurdistan has 1.5 beds and 1.4 doctors.

In 2018, more than 85% of drugs on Iraq’s essential medicines list were either in short supply or completely unavailable, former health minister Alwan told Reuters. Cancer drugs are among the scarcest and most smuggled, partly because of their high cost. […]

Faced with ill-equipped hospitals and medicine shortages at home, many cancer patients are spending thousands of dollars to seek treatment abroad, in Lebanon, India, Jordan, Iran and Turkey.

Amer Abdulsada, who directs Iraq’s medical evacuation program, said Iraqis spent $500 million on healthcare in India alone in 2018. That year, the Indian government granted about 50,000 medical visas to Iraqis, he said.

Reuters spoke to 11 current and recovering cancer patients who said they spent thousands of dollars on cancer treatmentabroad. Many had spent their life savings, only to return to find maintenance therapies unavailable. Those like the Abdullahs, who can no longer afford to travel, spend what little money remains on black market medicines.  

The Abdullah family was middle class before Mostafa fell ill. His first surgery cost 12 million Iraqi dinars, about $10,000, a sum his father described as ‘back breaking’ Then came the injections, one for $500, a second for $400, a third for $300. Scans the next day cost $1,000.

Still, the family had enough money saved to fly Mustafa to India eight months later, when his health took a turn for the worse. The trip cost about $16,000 and yielded no improvement.

A later trip to Lebanon - the only time Mostafa received proper treatment, said his father - was possible only after a generous donor paid for it out of charity. The trip cost $7,000. The family couldnt afford to send him again.

‘I am at the end of my string. What else can I do? I have no resources,’said Abdullah.

Drugs were his biggest expense, he said, many purchased from Lebanon because local alternatives are not as effective.

In total, his son’s treatment was costing about $3,000 a year. Abdullah had to quit his office job to take care of Mostafa full time, turning to odd jobs that brought in about $640 to $720 a month.“ (Reuters, 2. März 2020)