ecoi.net-Themendossier zu Nigeria: Sicherheitslage

Die ecoi.net-Themendossiers bieten einen Überblick zu einem ausgewählten Thema. Das Themendossier Nigeria behandelt die wichtigsten aktuellen sicherheitsrelevanten Vorfälle, gegliedert in die drei Landesteile Nord-, Süd-, und Zentralnigeria. Die Informationen stammen aus ausgewählten Quellen und erheben nicht den Anspruch vollständig zu sein.

1. Allgemeine Informationen
2. Der zentrale Landesteil und Abuja (Konflikte zwischen Hirten und Bauern, religiös motivierte Konflikte)
2.1. Allgemeine Informationen
2.2. Aktuelle Lage
3. Nordöstliche Bundesstaaten (Boko Haram und IS-West Africa)
3.1. Allgemeine Informationen
3.2. Aktuelle Lage
4. Nordwestliche Bundesstaaten (Entführungen und Gewalt durch bewaffnete Gruppen, Konflikte zwischen Hirten und Bauern)
4.1. Allgemeine Informationen
4.2. Aktuelle Lage
5. Südliches Nigeria (Piraterie, Kriminalität, militante Gruppen, Biafra-Unabhängigkeitsbewegung, Polizeigewalt)
5.1. Allgemeine Informationen
5.2. Aktuelle Lage
6. Weitere Quellen mit Informationen zur sicherheitsrelevanten Lage in Nigeria
7. Quellen

 

1. Allgemeine Informationen

Nigeria ist die größte Volkswirtschaft Afrikas und mit über 190 Millionen Einwohner·innen der bevölkerungsreichste Staat des Kontinents. Geopolitische Bedeutung resultiert aus Nigerias Stellung als bedeutende Regionalmacht Westafrikas und als einer der acht größten Erdölexporteure der Welt. Das Land steht allerdings aufgrund von langanhaltenden Konflikten und wirtschaftlicher Rezession vor großen Herausforderungen. Die Erträge aus der Erdölförderung sind rückläufig, etwa 40 Prozent der Bevölkerung leben in extremer Armut und es herrscht hohe Arbeitslosigkeit. (GIZ, 31. Dezember 2020; GIZ, Dezember 2020, S. 1, S. 14, S. 22-26, S. 31)[i]

Nigeria umfasst 36 Bundesstaaten, die in 768 lokale Regierungsgebiete (Local Government Areas, LGAs) und das Bundesterritorium Abuja (Federal Capital Territory, FCT) gegliedert sind. Jeder Bundesstaat verfügt über eine Regierung und ein Landesparlament (State House of Assembly). (GIZ, Dezember 2020, S. 17)

Die schlechte Sicherheitslage aufgrund von bewaffneten Konflikten, Gewalt und Kriminalität sowie Korruption, Lücken in der Infrastruktur und fehlende Ausstiegsstrategien aus der Erdölproduktion wirken sich negativ auf die bereits prekäre humanitäre und wirtschaftliche Situation aus. (CRS, 18. September 2020, Summary)[ii]

Nach dem Ende der Militärherrschaft im Mai 1999 wurde die vierte Republik mit der Wahl von Olusegun Obasanjo ausgerufen. Es kam zu Aufständen im Nigerdelta, periodischen Gewaltausbrüchen im „Middle Belt“ und einem Anstieg von Gewalt im Nordosten Nigerias. Als Obasanjos Nachfolger, Präsident Yar’Adua 2011 starb, wurde Goodluck Jonathan zum Präsidenten gewählt. Bei der nächsten Präsidentschaftswahl im März 2015 setzte sich der bis heute regierende Muhammadu Buhari gegen Goodluck Jonathan durch. Im Wahlkampf versprach Buhari Kampf gegen Korruption, wirtschaftlichen Aufschwung und, in Anbetracht der Bedrohung durch die Boko Haram, für Sicherheit im Land zu sorgen. Als ehemaliger General der nigerianischen Armee hatte sich Buhari bereits 1983 an die Macht geputscht und das Land bis 1985 als Staatsoberhaupt geführt. Am 27. Februar 2019 wurde Buhari mit 55,6 Prozent der Stimmen wiedergewählt. (BBC, 18. Februar 2019[iii]; BBC, 27. Februar 2019; SWP, April 2019, S. 1-2)[iv]

Inter-ethnische und religiöse Konflikte in Nigeria haben in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Todesopfer gefordert (BBC, 2. Oktober 2015; GIZ, Dezember 2020, S. 14).Die Ursachen für die inter-ethnischen, regionalen und religiösen Spannungen liegen zum Teil an der Einteilung des Landes in unterschiedliche Protektorate in der Kolonialzeit sowie daraus resultierenden Verteilungskonflikten. Aus den unterschiedlichen Teilen gingen im Zuge der Unabhängigkeitsbewegung in den 1940er Jahren politische Parteien hervor, die auf ethnisch-regionalen Zugehörigkeiten basierten. Auch durch die Unabhängigkeit 1960 konnte keine nationale Einheit erzielt werden und die Spannungen steigerten sich bis zur Abspaltung des Staates Biafra im Süden im Jahr 1967 und dem darauffolgenden blutigen Bürgerkrieg von 1967 bis 1970. (GIZ, Dezember 2020, S. 13-14, S. 22)

Knapp die Hälfte der Bevölkerung gehört dem Islam, etwa 45 Prozent dem Christentum an. Daneben existieren indigene Glaubensrichtungen. Der Norden des Landes ist mehrheitlich muslimisch, der Südosten mehrheitlich christlich, im Middle Belt und im Südwesten besteht eine eher ausgewogene Verteilung. Das Verhältnis zwischen Christ·innen und Muslim·innen ist äußerst angespannt und es kommt häufig zu blutigen Unruhen und zu Übergriffen auf die jeweils Andersgläubigen (GIZ, Dezember 2020, S. 22, S. 52). Seit Einführung der Scharia in einigen nördlichen Bundesstaaten Nigerias im Jahr 1999 haben sich die Konflikte zwischen Christ·innen und Muslim·innen verschärft (Deutschlandfunk, 24. Oktober 2019)[v]. Die im Jahr 2000 als salafistische Reformbewegung gegründete Gruppierung Boko Haram verübt seit 2009 verstärkt Gewalttaten im Nordosten des Landes (CRS, 26. März 2021, p. 1). Der Nordosten Nigerias, allen voran der Bundesstaat Borno, wird weiterhin von den beiden islamistischen Gruppierungen Boko Haram und dem Islamischen Staat in Westafrika (ISWA) dominiert. (ICG, 4. Mai 2021, S. 17) [vi]

In anderen Gebieten im zentralen Nordnigeria und in Nordwestnigeria sind bewaffnete Gruppen aktiv. Diese sogenannten Gruppen von “Banditen” verüben auf Straßen, landwirtschaftlichen Betrieben und jüngst in Schulen Raubüberfälle und entführen Menschen, um Lösegeld zu fordern. Zudem geht von inter-kommunalen Konflikten ein weiteres Sicherheitsrisiko aus (ICG, 4. Mai 2021, S. 17). In der Region, dem sogenannten „Middle Belt“, stieg in den vergangenen Jahren der gewaltsame Wettkampf um Ressourcen zwischen nomadischen Hirten und sesshaften bäuerlichen Gemeinschaften, der sich immer mehr ausweitet (CRS, 18. September 2020, Summary, S. 8).

In der südlichen Delta-Region führen lokale Missstände in der Erdölproduktion im Gebiet zu Kriminalität und Konflikten zwischen militanten Gruppen und nigerianischen Sicherheitskräften. Im Jahr 2016 kam es erneut zu vermehrten Angriffen auf Erdöleinrichtungen. Verhandlungen zwischen der Regierung und den örtlichen Milizen sowie ein andauerndes Amnestieprogramm soll zur Beruhigung der Lage beitragen (GIZ, Dezember 2020, S. 25; CRS, 18. September 2020, S. 10-11). Die Gewässer um das Niger-Delta gelten als die gefährlichsten im Golf von Guinea, wo es immer wieder zu Angriffen und Entführungen auf See kommt (CRS, 18. September 2020, S. 11).

Ausgehend vom Süden Nigerias regt sich verstärkt Widerstand gegen unverhältnismäßige Polizeigewalt und gewaltvolle Übergriffe der Sicherheitskräfte. Im Zuge von Protesten im Oktober 2020 kamen zahlreiche Menschen ums Leben (AI, 28. Mai 2021; AI, ohne Datum).

2. Der zentrale Landesteil und Abuja (Konflikte zwischen Hirten und Bauern, religiös motivierte Konflikte)

(Bundesstaaten: Benue, Federal Capital Territory, Kogi, Kwara, Nasarawa, Niger, Plateau, Taraba)

2.1. Allgemeine Informationen

In Nigeria sind 70 Prozent der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft beschäftigt. Historisch waren die Gemeinschaften in sesshafte Ackerbauern und nomadische Viehzüchter (überwiegend Angehörige der Gruppe der Fulani) unterteilt. Zwischen ihnen bestand eine harmonische Beziehung. Das Vieh der Hirten düngte das Land der Bauern im Austausch für Weiderechte. Seit den 1970er Jahren verschwammen die Grenzen zwischen den beiden Wirtschaftsformen zunehmend. Kleinbauern im Zentrum und Süden des Landes bauen den Großteil des Gemüses und der Wurzelknollen an. Einige halten auch Tiere, vor allem Rinder. Die Hirten im Norden betreiben Viehzucht und bauen den Großteil des Getreides an. Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts nahmen die Spannungen zwischen Hirten und Bauern mit gewaltsamen Zwischenfällen zu, insbesondere in den zentralen und südlichen Bundesstaaten. Die Zusammenstöße dehnten sich immer weiter aus und inzwischen ist auch der Nordwesten betroffen. In mindestens 22 der 36 nigerianischen Bundesstaaten kam es zu Zwischenfällen. (ICG, 19. September 2017, S. 1; AI, 17. Dezember 2018, S. 5-6, S. 13-15[vii]).

Bauern begründen die Konflikte mit Ernteschäden, die von den Tieren der Hirten verursacht würden; Hirten werfen den Bauern vor, sie mittels Angriffen und Viehdiebstahl aus ihren Gemeinschaften vertreiben zu wollen. Land, das von Hirten als Weide- und von Bauern als Ackerland beansprucht wird, ist zunehmend hart umkämpft. Das Weideland der Fulani war ursprünglich Gemeinschaftseigentum und wurde nicht durch festgeschriebene Landrechte abgesichert. Konkurrenz um knappe Ressourcen wie Boden und Wasser gilt als Haupttreiber der Konflikte. (AI, 17. Dezember 2018, S. 6, S. 12-15)

Steigende landwirtschaftliche Aktivitäten und der Ausbau von Infrastruktur wie Schulen, Märkte, Tankstellen und Elektrizitätswerke nehmen immer mehr Fläche in Anspruch, die davor als Weideland genutzt wurde. Die Konflikte scheinen sich zu verschärfen. Allein im April 2021 wurden 144 Menschen bei den Konflikten getötet (ICG, Mai 2021). Im Zeitraum Jänner 2016 bis Oktober 2018 betrug die von Amnesty International dokumentierte Anzahl der Übergriffe 300 und die vermutliche Opferzahl über 3.500 Personen. Mehr als 5.000 Häuser wurden niedergebrannt und über 182.000 Menschen vertrieben. (AI, 17. Dezember 2018, S. 16)

Im „Middle Belt“ kommen ethno-religiöse Motive für die Gewalt hinzu. Der gewaltsame Konflikt hat mittlerweile tribale, religiöse und regionale Dimensionen angenommen. Jährlich werden im Middle Belt und in südlich davon gelegenen Gebieten etwa 2.500 Personen getötet (ICG, 20. Juli 2017).

Während des Jahres 2019 nahmen Konflikte zwischen Hirten und Farmern in den zentralen und nördlichen Bundesstaaten aufgrund von Regierungsmaßnahmen und zivilgesellschaftlichen Konfliktlösungsmechanismen ab. Im Lauf des Jahres kam es jedoch zu „stillen Tötungen“, bei denen Personen verschwanden und später tot aufgefunden wurden. 2019 kam es in den Grenzgebieten der Bundesstaaten Nasarawa, Benue und Taraba unter den ethnischen Gruppen der Tiv, Kwalla, Jukun, Fulani und Azara weiterhin zu Konflikten wegen Landrechten. (USDOS, 11. März 2020, Section 6)[viii]

Im Jahr 2020 wurden über 1.531 Personen bei Gewalt zwischen Gemeinschaften getötet – großteils zwischen Hirten und Bauern sowie bei Angriffen von Banditen. Tausende Personen wurden vertrieben. Über 1.015 Personen wurden von bewaffneten Unbekannten als Geiseln genommen. (AI, 7. April 2021)

Landstreitigkeiten, Wettbewerb hinsichtlich schwindender Ressourcen, ethnische Unterschiede und Spannungen zwischen Siedler·innen und Indigenen trugen im Jahr 2020 zu Zusammenstößen zwischen Hirten und Bauern im nördlichen Zentralraum bei. Es kam weiterhin zu Konflikten hinsichtlich Landrechten unter Angehörigen der ethnischen Gruppen der Tiv, Kwalla, Jukun, Fulani und Azara nahe der Grenzen zwischen den Bundesstaaten Nasarawa, Benue und Taraba. (USDOS, 30. März 2021, Section 6)

Weitere Informationen zu Zwischenfällen hinsichtlich des Konflikts zwischen Hirten und Bauern finden sich auch im Abschnitt zu den nördlichen Bundesstaaten.

2.2. Aktuelle Lage

Die Gewalt zwischen Hirten und Bauern und Gewalt zwischen Gemeinschaften stieg im April 2021 in mehreren nigerianischen Bundesstaaten. Im Bundesstaat Benue töteten Bewaffnete mindestens 17 Bauern im Gebiet Guma, 14 Bauern im Bundesstaat Naswara in den Gebieten Doma und Keana. Im Gebiet Konshisha wurden 11 Soldaten während interkommunaler Gewalt von einer örtlichen Miliz getötet. (ICG, Mai 2021)

Im nördlichen Zentralraum (Middle Belt) kam es im April 2021 zu Entführungen, um Lösegeld zu erpressen und anderer Gewalt. Im Bundesstaat Niger wurden im Gebiet Shiroro mindestens 14 Personen, darunter sechs Soldaten, von Bewaffneten getötet. Zudem wurden in den Gebieten Shiroro und Munya 35 Personen entführt. (ICG, Mai 2021)

3. Nordöstliche Bundesstaaten (Boko Haram und IS-West Africa)

(Bundesstaaten: Adamawa, Bauchi, Borno, Gombe, Taraba, Yobe)

3.1. Allgemeine Informationen

Die Boko Haram entstand 1990 aus einer Gruppe radikalislamischer Jugendlicher in der Moschee Al-Hadschi Muhammadu Ndimi in Maiduguri, berichtet die International Crisis Group (ICG). Der ehemalige Anführer der Boko Haram, Mohammed Yusuf, war zuvor Prediger und Anführer des Jugendflügels der Salafistengruppe Ahl-Sunnah, Shababul Islam (Vorhut der Islamischen Jugend, Islamic Youth Vanguard) (ICG, 3. April 2014, S. 7). Die anfängliche Attraktivität von Boko Haram vor allem bei den Jungen hing auch mit der Armut und der hohen Arbeitslosigkeit im Norden Nigerias zusammen. Während die Gruppe in den ersten Jahren gewaltlos agierte, radikalisierte sie sich etwa ab 2009 und bekämpft seither aktiv den nigerianischen Staat. (Die Zeit, letzte Aktualisierung 29. März 2018)[ix]

Amnesty International (AI) zufolge wurden im Jahr 2014 über 4.000 Menschen von der Boko Haram getötet, obwohl die tatsächliche Anzahl der Toten vermutlich höher sei. In den ersten drei Monaten des Jahres 2015 töteten Kämpfer der Boko Haram mindestens 1.500 Menschen. Seit Juli 2014 nahm die Boko Haram größere Städte ein. Im Februar 2015 kontrollierte die Gruppe den Großteil des Bundesstaates Borno, sowie die Bundesstaaten Adamawa und Yobe. Im August 2014 erklärte der Anführer der Boko Haram, Abubakar Shekau, die von der Gruppe kontrollierten Gebiete zum Kalifat (AI, 13. April 2015, S. 3). Später schwor Shekau dem Islamischen Staat (IS) die Treue, worauf das von der Boko Haram kontrollierte Gebiet vom IS als „Islamic State of West Africa Province“ [IS-WA] als Teil des angestrebten globalen Kalifats bezeichnet wurde (BBC, 24. November 2016). Im Jahr 2015 galt Boko Haram laut dem Global Terrorism Index der Denkfabrik Institute for Economics and Peace als die weltweit tödlichste terroristische Gruppe. Ihr wurde die Verantwortung für 6.644 Tote zugeschrieben (IEP, November 2015, S. 4)[x]. Im August 2016 verkündete der IS, dass Abubakar Shekau von Abu Musab al-Barnawi als neuer Anführer der Gruppe ersetzt wird. Wegen interner Kämpfe kam es zu einer Trennung der Gruppe. Shekau verfügt hauptsächlich im Sambisa Forest weiterhin über Anhänger·innen und Unterstützer·innen. Diese Gruppe ist als Boko Haram bekannt. Die Regierungen Nigeria, Niger, Tschad und Kamerun bezeichnen jedoch beide Gruppen als Boko Haram, mit der Differenzierung „Shekau-Fraktion“ und „al-Barnawi-Fraktion“. (USDOS, 19. September 2018).

Nach der Angelobung von Präsident Buhari im Mai 2015 wurden effektivere Maßnahmen gegen die Aufständischen ergriffen und die Aufständischen konnten aus dem Großteil der zuvor von ihnen kotrollierten Gebiete vertrieben werden. Berichten zufolge änderten die Aufständischen ihre Taktik in Richtung asymmetrische Kriegsführung, darunter Entführungen, Vergewaltigung, Zwangsrekrutierung von Kindern und Jugendlichen, Selbstmordanschläge und sexuelle Versklavung. (UNHCR, Oktober 2016, S. 1-2) [xi] Die Sicherheit bleibt weiterhin beträchtlich durch die Aufständischen bedroht. Zwischen 2018 und 2019 stieg die Todeszahl durch Angriffe der Boko Haram um 25 Prozent (IEP, November 2020, S. 13).

Im Jahr 2020 griffen die Boko Haram und IS-WA Bevölkerungszentren, Sicherheitskräfte und Personal sowie Einrichtungen von internationalen Organisationen und NGOs im Bundesstaat Borno an. Beiden Gruppen war es im Nordosten weiterhin möglich, Angriffe auf militärische und zivile Ziele durchzuführen. Im Nordosten kam es weiterhin zu willkürlichen Verhaftungen. Die Behörden hielten viele Personen unter armseligen und lebensbedrohlichen Bedingungen fest. (USDOS, 30. März 2021, Section 1g) Boko Haram verübte im Jahr 2020 im Nordosten weiterhin schwere Menschenrechtsverbrechen, darunter die Tötung und Entführung von Zivilist·innen. Über 420 Zivilist·innen wurden bei etwa 45 Angriffen getötet. Viele der Angriffe erfolgten im Bundesstaat Borno, aber auch in den Bundesstaaten Adamawa und Yobe. (AI, 7. April 2021) Gemeinsam mit der Splittergruppe IS-WA führte Boko Haram im Nordosten Angriffe gegen Zivilist·innen und Mitarbeiter·innen von Hilfsorganisationen durch (HRW, 13. Jänner 2021)[xii].

3.2. Aktuelle Lage

Medien wurden Informationen zugespielt, wonach Abubakar Shekau tot sei. Auf einer Audioaufnahme ist angeblich der Anführer des IS-WA zu hören, der Shekaus Tod verkündet. Shekau soll sich im Kampf gegen die IS-WA am 18. Mai 2021 mit Sprengstoff umgebracht haben, um seinen Verfolgern zu entgehen. (Reuters, 7. Juni 2021) Weder Boko Haram noch die nigerianische Regierung bestätigten Shekaus Tod (BBC, 7. Juni 2021). Es gab in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Meldungen, dass Shekau angeblich getötet wurde. Bald darauf tauchte Shekau jedoch wieder auf. (Reuters, 7. Juni 2021)

Im Nordosten kam es im April 2021 mit Beginn des Ramadan vermehrt zu Angriffen von Dschihadisten. IS-WA tötete bei drei Angriffen auf die Stadt Damasak im Bundesstaat Borno mindestens 20 Zivilist·innen. 65.000 Personen wurden vertrieben. Kämpfer der Boko-Haram-Fraktion von Abubakar Shekau (JAS) töteten im Bundesstaat Adamawa im Gebiet Hong mindestens 11 Zivilist·innen. 5.000 weitere Personen wurden vertrieben. IS-WA nahm im Bundesstaat Yobe die strategische Stadt Geidam ein. Zudem tötete IS-WA bei einem Angriff auf ein Armeelager in der Stadt Mainok im Bundesstaat Borno etwa 33 Soldat·innen. (ICG, Mai 2021)

Im Bundesstaat Borno griff IS-WA im März 2021 eine große humanitäre und eine militärische Einrichtung an. Bei Angriffen auf die Stadt Dikwa wurde ein UNO-Büro in Brand gesetzt, was zur Evakuierung von Hilfskräften aus den Städten Dikwa, Monguno und Ngala führte. Bei einem Angriff auf einen Militärkonvoi nahe Gudumbali wurden Berichten zufolge 15 Soldat·innen und vier Angehörige der Multinational Joint Task Force getötet. Mindestens12 Soldat·innen wurden bei einem Angriff auf ein Supercamp der Armee in der Stadt Damasak getötet. Berichten zufolge töteten Spezialkräfte 41 Dschihadisten nahe Gamboru und Ngala sowie 48 Boko-Haram-Mitglieder in der Umgebung von Chibok und Askira. (ICG, April 2021)

Im Februar 2021 kam es weiterhin zu Angriffen der Boko Haram im Bundesstaat Borno. Die Armee schlug einen Angriff auf Stellungen in den Städten Rann und Askira Uba zurück, wobei mindestens 50 Kämpfer getötet wurden. IS-WA tötete mindestens sieben Soldat·innen im Gebiet Marte und griff auch das Gebiet Gubio an. Zudem wurden tausende Personen bei Angriffen auf mehrere Ortschaften im Gebiet Dikwa vertrieben. 16 Menschen wurden bei einem Raketenangriff der Boko Haram auf Maiduguri getötet. Laut Militärangaben wurden etwa 80 Aufständische der von Abubakar Shekau geführten Boko-Haram-Fraktion bei Einsätzen im Sambisa-Wald getötet. (ICG, März 2021)

4. Nordwestliche Bundesstaaten (Entführungen und Gewalt durch bewaffnete Gruppen, Konflikte zwischen Hirten und Bauern)

(Bundesstaaten: Jigawa, Kaduna, Kano, Katsina, Kebbi, Sokoto, Zamfara)

4.1. Allgemeine Informationen

Im Nordwesten überlagern sich mehrere Konfliktebenen. Es sind islamistische Gruppen unter Boko Haram und IS-WA aktiv, daneben formieren sich auf Dorfebene Bürgerwehren, mit dem Ziel, Banditen zu bekämpfen, wobei es sich meist um Hirten und Bauern-Konflikte handelt, die sich bis in den Nordwesten ausgedehnt haben.

Fulani-Viehzüchter werden oft als “Banditen” verallgemeinert und als Gemeinschaft stigmatisiert. Die gemeinsame Geschichte der mehrheitlich muslimischen Fulani mit den lokal dominanten, bäuerlichen Hausa-Gemeinschaften wird dabei übergangen. Intensivierte Landwirtschaft und trockener werdendes Klima führen zu Kampf um Boden und Wasser. Fulani-Hirten werden beschuldigt, Gebietsgrenzen zu ignorieren; jungen Männern wird Gewaltbereitschaft vorgeworfen. Fulani hingegen sind Opfer von Landraub und Erpressung durch lokale Behörden. Ab 2014 erfolgten Überfälle auf Hausa-Dörfer, die von ursprünglich lokalen Auseinandersetzungen weiter eskalierten. Es formierten sich staatlich unterstützte Bürgerwehren, die häufig undifferenzierte Rachezüge verübten. Städte entwickelten sich zu Gefahrenzonen und einige Fulani-Gemeinschaften wurden in die Wälder vertrieben. Im Gegenzug schlossen sich Fulani-Milizen aus der gesamten Region zusammen und überfielen Hausa-Dörfer auf Motorrädern, mit dem Ziel alle männlichen Bewohner zu töten. (TNH, 19. Jänner 2021; TNH, 8. April 2021)[xiii]

Weiter südlich, wo viele Bauern christlich sind, kommt zu dem Konflikt eine religiöse Komponente hinzu. Im Jahr 2020 wurden in Kaduna bei Zusammenstößen zwischen den Gemeinschaften in den ersten 7 Monaten 366 Menschen getötet. In den letzten Jahren entwickelte sich Zug um Zug eine Gewaltspirale, die geschätzte 50.000 Todesopfer forderte. (TNH, 17. Dezember 2020)

Menschen in ländlichen Gebieten in Kaduna, Katsina, Niger, Plateau, Sokoto, Taraba and Zamfara berichten von einem Leben in ständiger Angst vor Angriffen. Es kommt auch immer wieder zu Entführungen. Die Vorfälle eskalierten im ersten Halbjahr 2020 zunehmend. (AI, 24. August 2020) Zwischen Jänner und Juni 2020 wurden im Nordwesten 1.126 Personen getötet, 210.000 vertrieben und 70.000 Menschen flüchteten in den Niger (HRW, 13. Jänner 2021)

4.2. Aktuelle Lage

Im Bundesstaat Kaduna entführten Bewaffnete 100 Personen in den Gebieten Chikun und Kajuru. Mindestens fünf der Entführten wurden später getötet. Im Bundesstaat Zamfara wurden bei bewaffneten Angriffen nach Gewalt zwischen Fulani-Händlern und Mitgliedern einer Bürgerwehr mindestens 83 Personen in den Gebieten Maru, Bakura und Maradun getötet. (ICG, Mai 2021)

Im Nordwesten blieb die Gewalt seitens bewaffneter Gruppen im März 2021 hoch. Im Bundesstaat Zamfara wurden mindestens 10 Personen bei einem Angriff von unbekannten Bewaffneten auf die Ortschaft Kabasa getötet. 279 Ende Februar entführte Schülerinnen wurden am 2. März freigelassen. Im Bundesstaat Kaduna entführten unbekannte Bewaffnete 39 Schüler·innen in der Stadt Afaka und mehrere Schüler·innen und drei Lehrer·innen im Gebiet Birnin. Alle Kinder wurden später freigelassen. In den Gebieten Zangon Kataf, Kauru und Chikun wurden 13 Personen getötet und Häuser in Brand gesetzt. (ICG, April 2021)

Kriminelle Gruppen töteten im Februar 2021 hauptsächlich in den Bundesstaaten Katsina, Kaduna, Sokoto und Zamfara, jedoch auch im Bundesstaat Niger, mindestens 112 Personen und entführten über 450 Personen. Eine bewaffnete Gruppe entführte 42 Schüler·innen und Personal im Bundesstaat Niger und ließ diese später frei. Zudem wurden im Bundesstaat Zamfara 279 Mädchen entführt. (ICG, März 2021)

5. Südliches Nigeria (Piraterie, Kriminalität, militante Gruppen, Biafra-Unabhängigkeitsbewegung, Polizeigewalt)

(Bundesstaaten: Abia, Anambra, Ebonyi, Enugu, Imo (Südost); Akwa-Ibom, Bayelsa, Cross River, Delta, Edo, Rivers (Süd-süd); Ekiti, Lagos, Ogun, Ondo, Osun, Oyo (Süd-west)

5.1. Allgemeine Informationen

Das im Süden Nigerias gelegene Nigerdelta ist reich an Ressourcen aber von Unsicherheit betroffen (ICG, 29. September 2015, S. 1). Der Konflikt im Nigerdelta ist durch Vandalismus an Erdöleinrichtungen, massiven Diebstahl in Verbindung mit der Erdölproduktion, Protesten wegen Umweltverschmutzung, Entführungen zur Erpressung von Lösegeld, Unsicherheit und Gewalt zwischen Gemeinschaften gekennzeichnet. Die Forderungen der verschiedenen militanten Gruppen variieren, schließen aber oft eine größere Autonomie für die Region und einen größeren Anteil der Einkünfte aus dem Erdölgeschäft ein (African Centre for the Constructive Resolution of Disputes, 5. September 2019)[xiv]. Der von der Movement for the Emancipation of the Niger Delta (MEND) angeführte Aufstand hatte die nigerianische Ölindustrie und die Einkünfte aus den Exporten zum Erliegen gebracht. Im Juni 2009 wurde der Aufstand durch eine Amnestie für die Aufständischen beendet. Eine gewisse Stabilität konnte wiederhergestellt werden (ICG, 29. September 2015, S. 1). In Folge der Amnestie ist es zu einer Verringerung des Gewaltniveaus gekommen, jedoch ist dieses im Jahr 2014 erneut angestiegen (USDOS, 25. Juni 2015, Executive Summary). Die Präsidentschaft von Präsident Jonathan von 2010 bis 2015, Geldleistungen und Ausbildung für die ehemaligen Aufständischen und Vereinbarungen mit Anführern des Aufstands konnten die Konflikte aber unter Kontrolle halten (ICG, 29. September 2015, S. 1).

2016 griffen neue militante Gruppen, die verschiedene Forderungen stellten, jedoch wieder zu den Waffen. Die Namen der Gruppen änderten sich zwar, doch es besteht kein Zweifel, dass dies „alter Wein in neuen Flaschen“ ist. Die neuen militanten Gruppen beharren weiterhin auf Kontrolle der Ressourcen und führen Anschläge auf Erdöleinrichtungen durch. (African Centre for the Constructive Resolution of Disputes, 12. September 2017) Seit die Regierung im November 2016 mit Anführer·innen lokaler Gruppierungen und politischer Bewegungen in der Region Gespräche führte, kam es nicht mehr zu größeren Anschlägen auf Erdöleinrichtungen durch militante Gruppen im Nigerdelta. Trotzdem ist die Lage in der Region weiterhin fragil. Angriffe auf die Bevölkerungsgruppe der Igbos oder andere „Southeners“ im Norden könnten dazu führen, dass einige militante Gruppen im Nigerdelta erneut Erdöleinrichtungen angreifen, um entweder die Regierung unter Druck zu setzen, die Igbo-feindliche Gewalt zu beenden oder um kriminelle Aktivitäten zu verschleiern. (ICG, 20. Juli 2017)

Entführungen auf See waren im Jahr 2020 weiterhin weit verbreitet, da sich militante Gruppen der Piraterie und damit verbundenen Verbrechen widmeten. (USDOS, 30. März 2021, Section 1b) Im Jahr 2020 wurden im Golf von Guinea 130 Fälle von Piraterie verzeichnet. Damit gab es dort nicht nur die weltweit meisten Überfälle auf See, sondern auch einen neuen Rekordwert seit 2019. (Reuters, 13. Jänner 2021)[xv]

Im Oktober 2020 kam es in der Stadt Lagos zu einer großen Protestbewegung gegen Polizeigewalt, insbesondere gegen die Spezialeinheit Special Anti-Robbery Squad (SARS). Die unter ENDSARS bekannt gewordenen Proteste wurden brutal niedergeschlagen. (AI, 7. April 2021; BBC, 15. November 2020)

5.2. Aktuelle Lage

In der Region Südost und Süd-Süd (Nigerdelta) griffen Bewaffnete im April 2021 vermehrt Sicherheitspersonal und -einrichtungen an, jedoch auch aus dem Norden stammende ethnische Hausa und Fulani. 19 Hirten wurden im Bundesstaat Anambra in der Stadt Awkuzu getötet.13 aus dem Norden stammende Personen wurden in den Bundesstaaten Enugu und Imo getötet und über 1.800 Häftlinge aus dem Gefängnis in Owerri befreit. Die Behörden beschuldigten das Eastern Security Network (ESN), den bewaffneten Flügel der verbotenen separatistischen Gruppe Indigenous People of Biafra (IPOB). Sicherheitskräfte führten in der Stadt Awomama eine Razzia im ESN-Hauptquartier durch und töteten 11 Personen. (ICG, Mai 2021)

Im Süden verschlechterten sich im März 2021 die Beziehungen zwischen Hirten und Bauern weiter. Bei Angriffen auf vier bäuerliche Ortschaften im Bundesstaat Ebonyi wurden 27 Personen von mutmaßlichen Hirten getötet. (ICG, April 2021)

Im März 2021 kam es weiterhin zu Angriffen auf Polizeibeamte und -einrichtungen seitens Mitgliedern des Eastern Security Network (ESN). Soldat·innen töteten 16 ESN-Mitglieder in der Stadt Aba im Bundesstaat Abia. (ICG, April 2021)

Während eines Anstiegs der Gewalt zwischen Hirten und Bauern und zwischen Gemeinden im Süden seit Jänner 2021, wurden im Februar 2021 bei Zusammenstößen zwischen ethnischen Hausa und Fulani auf der einen Seite und ethnischen Yoruba auf der anderen, zwei Dutzend Personen in der Stadt Ibadan im Bundesstaat Oyo getötet. (ICG, März 2021)

Im Bundesstaat Imo gingen Sicherheitskräfte im Februar 2021 vermehrt gegen das Eastern Security Network (ESN) vor. In Orlu und Orsu wurden bei Angriffen auf ESN-Lager Helikopter und hunderte Soldaten eingesetzt. (ICG, März 2021)

Nach mehreren Tagen des Protests gegen Polizeigewalt und insbesondere die Spezialeinheit SARS (Special Anti-Robbery Squad) kam es am 20. Oktober 2020 in Lagos im Vorort Lekki zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Protestierenden. Zahlreiche Augenzeug·innen berichteten, dass Soldaten auf unbewaffnete Protestierende geschossen und dabei 12 Menschen getötet hätten (BBC, 15. November 2020). Die Special Anti-Robbery Squad ist eine Polizeieinheit, deren Aufgabe es ist, Gewaltverbrechen zu bekämpfen. Im Zuge der Auflösung der Proteste und Versammlungen im Oktober 2020 kamen insgesamt 56 Demonstrant·innen, Beobachter·innen und Mitglieder der Sicherheitskräfte ums Leben. (AI, 7. April 2021)

Die Regierung setzte Schritte, um Missbrauchsvorwürfe gegen die Polizei, darunter die SARS-Einheit, zu untersuchen. Doch das Problem der Straffreiheit besteht weiter (USDOS, 30. März 2021). Unverhältnismäßige Gewaltanwendung durch die nigerianische Polizei besteht nach wie vor. Bisherige Forderungen nach Polizeireformen blieben erfolglos und von SARS begangene Menschenrechtsverletzungen wurden nicht sanktioniert (AI, 28. Mai 2021).

Im Oktober 2020 kam es am Rande der ENDSARS-Proteste zu religiös motivierten Zusammenstößen in Rivers, wo vermutlich christliche Igbo 11 Muslim·innen töteten, sowie in Imo, wo sie die zentrale Moschee von Orlu niederbrannten. Im November ordnete der Gouverneur von Enugu an, zwei Moscheen wiederaufzubauen, die im christlich dominierten Nsukka bei ENDSARS-Protesten zerstört wurden. (USDOS, 12. Mai 2021)

6. Weitere Quellen mit Informationen zur sicherheitsrelevanten Lage in Nigeria

Unter folgendem Link findet sich eine Datenbank des Projekts Nigeriawatch[xvi], die gefiltert nach Bundesstaaten auf Gewaltvorfälle durchsucht werden kann:

Weitere Informationen zu sicherheitsrelevanten Entwicklungen finden sich auch unter
folgendem Link:

Weitere Überblickskarten zu Gewaltvorfällen in Nigeria finden sich auch unter folgenden Links:

7. Quellen

(Zugriff auf alle Links am 7. Juni 2021)


[i] Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist eine staatliche Entwicklungszusammenarbeitsorganisation der Bundesrepublik Deutschland.

[ii] Das Congressional Research Service (CRS) ist der Recherchedienst des US-amerikanischen Kongresses.

[iii] Die British Broadcasting Corporation (BBC) ist eine britische Rundfunkanstalt.

[iv] Die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts und Trägerin des Deutschen Instituts für Internationale Politik und Sicherheit.

[v] Deutschlandfunk gehört zu Deutschlandradio, Körperschaft des öffentlichen Rechts, mit Sitz in Köln.

[vi] Die International Crisis Group (ICG) ist eine unabhängige, nicht profitorientierte Nicht-Regierungsorganisation, die mittels Informationen und Analysen gewaltsame Konflikte verhindern und lösen will.

[vii] Amnesty International (AI) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation.

[viii] Das US Department of State (USDOS) ist das US-amerikanische Außenministerium.

[ix] Die Zeit ist eine deutsche Wochenzeitung

[x] Das Institute for Economics and Peace (IEP) ist eine Denkfabrik mit Sitz in Sydney, die sich für ein besseres Verständnis der sozialen und wirtschaftlichen Faktoren einsetzt, die zu einer friedlicheren Gesellschaft führen.

[xi] United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) ist das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationan.

[xii] Human Rights Watch (HRW) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation.

[xiii] The New Humanitarian (TNH) (ehemals IRIN News) ist eine unanbhängige non-profit Nachrichtenorganisation. Sie wurde 1995 von den Vereinten Nationen infolge des Genozids in Ruanda gegründet.

[xiv] Das African Centre for the Constructive Resolution of Disputes ist eine südafrikanische zivilgesellschaftliche Organisation, die in ganz Afrika im Bereich Konfliktverhinderung tätig ist.

[xv] Thomson Reuters (Reuters) ist eine internationale Nachrichtenagentur.

[xvi] Nigeriawatch ist ein Projekt, das von der University of Ibadan mit Unterstützung des French Institute for Research in Africa (IFRA-Nigeria) betrieben wird

[xvii] Assessment Capacities Project (ACAPS) ist ein Konsortium der beiden NGOs Norwegian Refugee Council und Save the Children mit Sitz in Genf.

[xviii] Der Council on Foreign Relations (CFR) ist eine private US-amerikanische Denkfabrik mit Fokus auf weltweiten außenpolitischen Themen.

[xix] Partners for Peace (P4P) ist ein Programm des Fund for Peace (FfP), das sich für ein friedliches Nigerdelta einsetzt

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