Letzte Aktualisierung dieser Quellenbeschreibung: 10. August 2020

Anmerkung: Das IDMC wurde 1998 gegründet und trug bis 2006 den Namen „Global IDP Project“ (IDMC: Appeal 2006 and Future Strategy, Jänner 2006, p. 4-5).

In einem Satz: Das Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC) ist eine unabhängige humanitäre NGO innerhalb des Norwegian Refugee Council (NRC), die Informationen und Analysen zu Binnenvertreibung weltweit bereitstellt.

Abdeckung auf ecoi.net:

Global Report on Internal Displacement (GRID), Länderprofile, spezielle Länderberichte, IDP-Karten

Monatliche Abdeckung auf ecoi.net zu Ländern mit Priorität A, B und C

Leitbild/Mandat/Ziele:

Die Mission des IDMC besteht darin, „qualitativ hochwertige Daten, Analysen und Expertise zu Binnenvertreibung mit dem Ziel bereitzustellen, zu wohlinformierten politischen Maßnahmen und operativen Entscheidungen beizutragen, die in der Lage sind, das Risiko künftiger Vertreibungen zu senken und das Leben von Binnenvertriebenen (IDPs) weltweit zu verbessern. […]

Seit seiner Gründung im Jahr 1998 als Teil des Norwegian Refugee Council (NRC) hat das IDMC gründliche, unabhängige Dienstleistungen für die internationale Gemeinschaft bereitgestellt, die ein hohes Vertrauen genießen.

Das IDMC bietet geprüfte, konsolidierte, auf einer Vielzahl von Quellen basierende Schätzungen zur Anzahl von Personen, die auf der ganzen Welt aufgrund von Konflikten, Gewalt, Umweltkatastrophen oder Entwicklungsprojekten innerhalb ihres Landes vertrieben wurden oder dem Risiko ausgesetzt sind, vertrieben zu werden.

Diese globalen Daten werden ergänzt durch interdisziplinäre Forschung zu den treibenden Faktoren, Mustern und Auswirkungen von Binnenvertreibung in unterschiedlichen Ländersituationen, Kontexten und Szenarien.

Basierend auf diesen Informationen bieten wir maßgeschneiderte beratende und unterstützende Dienstleistungen an, die die politische Entscheidungsfindung auf globaler, regionaler und nationaler Ebene auf eine fundierte Grundlage stellen.“ (Website der IDMC: About us, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Finanzierung:

Die Finanzierung des IDMC erfolgt über Spendenzahlungen durch seine institutionellen Partner (IDMC: Appeal 2017 – 2020, April 2017, S. 4). Zu den Finanzierungspartnern des IDMC zählten mit Stand 2017 die Europäische Kommission, die Außenministerien Australiens, Deutschlands und Norwegens, die US Agency for International Development (USAID), die Internationale Organisation für Migration (IOM), die Swedish International Development Cooperation Agency (Sida), das britische Department for International Development (DFID), die Regierung Liechtensteins, das UN Office for Disaster Risk Reduction (UNDRR, ehemals UNISDR), das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) und die Charities Aid Foundation (CAF) (IDMC: Appeal 2017 – 2020, April 2017, Acknowledgements). Nach Angaben des IDMC im Jahr 2017 erlebte „die Finanzierung des IDMC während des Vorjahres aufgrund von Veränderungen in der humanitären Prioritätensetzung budgetäre Einschnitte“ (IDMC: Appeal 2017 – 2020, April 2017, S. 4, Arbeitsübersetzung ACCORD). Es konnten keine aktuelleren Informationen zur Finanzierung gefunden werden.

Umfang der Berichterstattung:

Geografischer Schwerpunkt: Afrika südlich der Sahara, Nahost und Nordafrika, Ostasien und Pazifik, Südasien, Nord- und Lateinamerika, Europa und Zentralasien

Thematischer Schwerpunkt: Vertreibung im Zusammenhang mit Konflikten und Gewalt; Vertreibung und Klimawandel; wirtschaftliche Auswirkungen von Vertreibung; urbane Vertreibung usw.

Methodologie:

Das IDMC verwendet „zwei ähnliche, jedoch getrennte Methodologien zur Erstellung von Schätzungen zu Vertreibungen im Zusammenhang mit Konflikten, Gewalt und Katastrophen. Im Fall der konflikt- und gewaltbasierten Vertreibung führt das IDMC situationsbezogenes Monitoring in spezifischen Ländern durch, sobald es über das Vorkommen von Vertreibungen erfährt, und erstattet Bericht über seine Schätzungen zu neuen Vertreibungen, die sich im Laufe des Jahres im ganzen Land ereigneten, sowie über die Gesamtzahl der Vertriebenen zum Jahresende. Im Gegensatz dazu werden Fälle von katastrophenbedingter Vertreibung auf Einzelereignis-Basis überwacht und berichtet. Dabei werden für jedes Ereignis dieser Art Informationen aus unterschiedlichen Quellen gesammelt und die umfassendsten und verlässlichsten Schätzungen zu Vertreibungen für die betreffende Katastrophe herausgearbeitet.“ (Website des IDMC: Methodology, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Wie das IDMC ausführt, ist seine „Fähigkeit, über Vertreibungen zu berichten und verlässliche Schätzungen zu bieten, abhängig von der Verfügbarkeit von Quellen und ihrer Fähigkeit, Daten zu sammeln sowie Bereitschaft, diese mit dem IDMC zu teilen. Dabei greift das IDMC auf Informationen zurück, die von einer Vielzahl von Partnerorganisationen generiert oder zusammengestellt werden. Neben den Regierungen – den primären Institutionen, die für die Zählung von Binnenvertriebenen zuständig sind – wirken zahlreiche weitere Einrichtungen an der Datenerfassung mit. Hierzu zählen lokale Behörden, thematische Datenbanken, nationale Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften und der Privatsektor. Das IDMC betreibt außerdem Medien-Monitoring, um Informationen zu triangulieren und Zahlen zu Vertreibungen zu sammeln. Solche Angaben spielen insbesondere dann eine wichtige Rolle, wenn es Regierungen an Kapazitäten oder am Willen fehlt, Daten zu sammeln, oder ihre Schätzungen unzuverlässig sind. Da Zahlen, die von Medien berichtet werden, schwierig zu überprüfen sind und aus Sicht des IDMC eine geringere Verlässlichkeit aufweisen als Daten, die von seinen herkömmlichen Primär-Datenquellen berichtet werden, stützen sich die Schätzungen des IDMC nur dann auf solche Angaben, wenn kein anderes Zahlenmaterial verfügbar ist.“ (IDMC: Methodological Annex, 2019, S. 9, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Sprachen, in denen die Quelle publiziert:

Englisch

Weitere Informationen:

ACCORD: ecoi.net Source Description: Norwegian Refugee Council (NRC), 22 October 2018
https://www.ecoi.net/de/quelle/11375.html

 

Zugriff auf alle Links am 10. August 2020.