ecoi.net-Themendossier zur Russischen Föderation: Sicherheitslage in Dagestan & Zeitachse von Angriffen / ecoi.net featured topic on the Russian Federation: General Security Situation and Events in Dagestan

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Die ecoi.net-Themendossiers bieten einen Überblick zu einem ausgewählten Thema. Das Themendossier Somalia behandelt die wichtigsten aktuellen sicherheitsrelevanten Vorfälle, gegliedert in die drei Akteure Clans, al-Schabaab und ausländische Truppen bzw. Truppen der Mission der Afrikanischen Union in Somalia. Die Informationen stammen aus ausgewählten Quellen und erheben nicht den Anspruch vollständig zu sein.

Archivversion - letzte Aktualisierung: 16. Mai 2018. Aktualisierte Fassungen dieses Themendossiers finden Sie auf der entsprechenden Länderseite von ecoi.net.

1. Allgemeine Übersicht
1.1. Religiöser Konflikt
2. Aufstand in Dagestan
2.1. Entwicklung des Aufstandes
2.2. Angriffe und Menschenrechtsverletzungen
3. Zeitachse von Angriffen in Dagestan
4. Quellen
 

1. Allgemeine Übersicht


Dagestan ist mit ungefähr drei Millionen Einwohnern die größte kaukasische Teilrepublik und wegen seiner Lage am Kaspischen Meer für Russland strategisch wichtig. In der Republik leben drei Dutzend autochthone Nationalitäten, wodurch Dagestan das ethnisch vielfältigste Gebiet des Kaukasus ist (SWP, April 2015, S. 5-6)[i]. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung sind MuslimInnen, 97 Prozent sind SunnitInnen und drei Prozent sind SchiitInnen. Der im Kaukasus seit Langem praktizierte Sufismus ist in Dagestan tief verwurzelt (HRW, 18. Juni 2015, S. 14)[ii].

1.1. Religiöser Konflikt


Der Islam spielt in Dagestan eine große Rolle. Bis heute sind die meisten BewohnerInnen Dagestans AnhängerInnen verschiedener sufistischer Bruderschaften (Tariqas). Ab den 1990er Jahren fand in Dagestan eine neue religiöse Strömung Verbreitung – der Salafismus (Memorial, 4. September 2012, S. 8)[iii]. Die meisten MuslimInnen in Dagestan hängen einer Form des Islam an, die als traditionell wahrgenommen wird, da sie eng mit den lokalen Bräuchen, Praktiken und Ansichten verwoben ist. Die traditionellen MuslimInnen sind besser als die SalafistInnen in das säkulare System eingebunden und erkennen dessen Institutionen und Gesetze an. Ihre religiösen Gremien sind zu halbstaatlichen Einrichtungen geworden. (ICG, 19. Oktober 2012, S. 2) [iv]

Die SalafistInnen, die oftmals unkorrekt als WahhabitInnen bezeichnet werden, befürworten eine wörtliche Auslegung des Korans, lehnen Heilige sowie religiöse Lehrer ab und treten gegen eine Vermischung des Islam mit lokalen Traditionen ein. In den 1990er Jahren wurde der damals noch nicht bewaffnete Konflikt in Dagestan sowohl innerhalb der islamischen Gemeinschaften als auch zwischen den Vertretern der Geistlichkeit ausgetragen. Gleichzeitig nahm der Druck auf die SalafistInnen von Seiten des Staates zu (Memorial, 4. September 2012, S. 8-9). Gegen Ende der 1990er Jahre verbreitete sich der Salafismus in ganz Dagestan, wodurch es zum religiösen Konflikt zwischen Sufis und SalafistInnen kam. Ende 1996 äußerten sich die offiziellen, von sunnitischen Führern dominierten religiösen Institutionen offen feindselig gegenüber AnhängerInnen des Salafismus. Said Muhammad Hadschi Abubakarow, der damalige Leiter der regierungsfreundlichen Geistlichen Verwaltung der MuslimInnen, sagte damals bei einer Rede, dass jeder Muslim, der einen Wahhabiten töte, ins Paradies komme (HRW, 18. Juni 2015, S. 15).

Am 7. August 1999 fielen 1.500 bis 2.000 bewaffnete Araber, Tschetschenen und Dagestaner von Tschetschenien aus nach Dagestan ein. Im September desselben Jahres begannen die Behörden Personen zu verfolgen, die verdächtigt wurden, an dem Einfall beteiligt gewesen zu sein oder ihn unterstützt zu haben. Dies war der Beginn eines konzertierten, jahrelangen breit angelegten Vorgehens gegen mutmaßliche islamistische ExtremistInnen (HRW, 18. Juni 2015, S. 16). Die dagestanische Volksversammlung verabschiedete 1999 ein Gesetz zum „Verbot von wahhabitischer oder anderer extremistischer Tätigkeiten auf dem Gebiet der Republik Dagestan“. Allerdings enthält dieses Gesetz keine genaue Definition von Wahhabismus und Extremismus. Es wurde praktisch jeder, der nach der Einschätzung der Strafverfolgungsbehörden ein Anhänger des Wahhabismus sein konnte, zum Opfer von polizeilicher Willkür. Der Kampf gegen den Terrorismus verwandelte sich in einen Kampf gegen AnhängerInnen des Wahhabismus (Memorial, 4. September 2012, S. 9-10).

Ab dem Beginn des Zweiten Tschetschenienkriegs 1999 unterschieden die dagestanischen Behörden fast zehn Jahre lang nicht zwischen moderaten und radikalen, gewaltorientierten SalafistInnen, was dazu beitrug, die gesamte Gemeinschaft zu radikalisieren (ICG, 19. Oktober 2012, S. 9). 20 Prozent der Jugendlichen gaben bei einer Umfrage in Dagestan 2011 an, moderate SalafistInnen zu sein. Nur zehn Prozent der Befragten gaben an, AnhängerInnen des Sufismus zu sein. Zwölf Prozent befürworteten die radikalen Methoden der Rebellen im Nordkaukasus (Jamestown Foundation, 14. Dezember 2011)[v].

Im Frühling und Sommer 2012 wurde ein Dialog zwischen den Sufis und den SalafistInnen gestartet (Memorial, 4. September 2012, S. 5). Die Aufständischen in Dagestan haben jedoch kein Interesse an einem Dialog und versuchen, diesen durch terroristische Angriffe zu untergraben. Auch die Sicherheitsbehörden stören den Prozess mit ihrem Vorgehen. Der Dialog stand mit der Ermordung von Scheich Said Afandi im August 2012, dem einflussreichsten Scheich im Nordkaukasus, kurz vor dem Ende. Moderate salafistische Organisationen verurteilten den Anschlag und riefen zu einer Fortsetzung des Dialogs auf, woraufhin deren Anführer von Rebellen bedroht wurden. Doku Umarow, der Anführer des Kaukasus-Emirats, veröffentlichte ein Video, in dem er versicherte, dass Sufis, die nicht mit den Behörden kooperierten, „Brüder im Islam“ seien. Er lud sie ein, sich dem Dschihad anzuschließen (ICG, 19. Oktober 2012, S. 3-12). Laut Bernhard Clasen, einem freien Journalisten, kam unter dem neuen dagestanischen Oberhaupt Ramasan Abdulatipow der zwischen den traditionellen SunnitInnen und den gemäßigten SalafistInnen begonnene Dialog zum Erliegen und wurde durch staatliche Repressionen abgelöst (AI, Oktober 2013)[vi].

Ende 2013 wurden im Nordkaukasus im Bereich der Sicherheitspolitik härtere Maßnahmen ergriffen. Die Strafverfolgungsbehörden in Dagestan verstärkten ihre Anstrengungen zur Kontrolle der salafistischen Gemeinschaften. Die Polizei begann damit, SalafistInnen festzunehmen, zu fotografieren, zu befragen, von ihnen Fingerabdrücke zu nehmen und sie auf „Extremisten“-Beobachtungslisten zu setzen, ein Vorgehen, das umgangssprachlich unter dem Ausdruck „Wahhabiten-Registrierung“ bekannt ist (HRW, 18. Juni 2015, S. 42). Die Aktivitäten von SalafistInnen in Dagestan wurden in den Untergrund gedrängt. Es kam zur Schikanierung moderater Anführer der SalafistInnen, woraufhin einige von ihnen Dagestan verließen und man die von ihnen initiierten Projekte beendete. Die salafistische Menschenrechtsgruppe Prawosaschtschita (Rechtsschutz) wurde zum Ziel von Angriffen, ihre Führungspersonen wurden inhaftiert oder unter Überwachung gestellt und die Wohnungen von AktivistInnen wurden durchsucht. Seit Ende des Jahres 2013 wurde eine große Anzahl SalafistInnen in Cafés, Moscheen und ihren eigenen Wohnungen festgenommen. Festnahmen von Männern mit Bärten und Frauen, die einen Hidschab tragen, sind inzwischen alltäglich geworden. Diese Personen werden üblicherweise befragt und nach Überprüfung der Ausweispapiere und Abnahme von Fingerabdrücken wieder freigelassen. Ramasan Abdulatipow, das dagestanische Oberhaupt, hat die Bildung von Bürgerwehren zur Bekämpfung des Extremismus angeregt. In manchen Fällen bestanden diese aus Sufis, die Berichten zufolge an Vorfällen interkonfessioneller Gewalt beteiligt waren (ICG, 30. Jänner 2014, S. 7-8).

Massenverhaftungen von Muslimen in Moscheen sind zum Kennzeichen der Regierung von Ramasan Abdulatipow geworden. Einige ExpertInnen weisen jedoch darauf hin, dass die Massenverhaftungen dazu dienen, bestimmte Gruppen von Muslimen zu schikanieren, und ein Rückschritt sind in Bezug auf den Dialog zwischen religiösen Gruppen. Achmet Jarlykapow, ein in Moskau ansässiger Experte dagestanischer Herkunft, gibt an, dass sich bis zu 50 Prozent der MuslimInnen Dagestans nicht der offiziellen Geistlichen Verwaltung der MuslimInnen von Dagestan, die von Sufis dominiert sei, unterordnen. Jarlykapow ist der Ansicht, dass die gegen die SalafistInnen gerichtete Politik der Regierung diese dazu bringen könnte, in den Untergrund zu gehen. (Jamestown Foundation, 19. Mai 2015)

Die salafistische Ideologie wird auch weiterhin junge Leute anziehen, die die Lehren dieser religiösen Strömung als den einzigen Weg ansehen, sich den lokalen Behörden zu widersetzen, die von Moskau kontrolliert werden. Die Autorität des Sufismus ist wegen dessen enger Zusammenarbeit mit den Behörden unterminiert. Es besteht eine direkte Verbindung zwischen dem Autoritätsverlust der Sufis und der Hinwendung der Jugendlichen zu den SalafistInnen. (Jamestown Foundation, 10. Jänner 2013)

Massenverhaftungen von BesucherInnen von Moscheen, die mit der salafistischen Strömung in Verbindung gebracht werden sind in Dagestan Routine geworden. So wurden etwa im Juli in bis zu 50 Besucher einer Moschee in Machatschkala verhaftet, einen Monat zuvor waren bis zu 80 Besucher verhaftet worden. Die meisten der Verhafteten wiesen von der Polizei ausgestellte Dokumente vor, die darauf hindeuteten, dass sie zuvor auf die Liste des Innenministeriums für Kontrolle und Prävention gesetzt worden waren. Dennoch wurden die Personen „zur Identifikation“ verhaftet. Die Behörden wenden unterschiedliche Methoden der Schikanierung an, darunter Massenverhaftungen von Gläubigen beim Verlassen der Moscheen. Manchmal betreten Polizisten Moscheen, installieren Videokameras und weisen jeden an, Name, Nachname und Adresse in die Kamera zu sagen. Laut Dagestans Innenministerium wurden durch diese Methoden der Polizei 20.000 AnhängerInnen des Salafismus registriert. Die Zahl könnte jedoch auch höher sein und erklärt, warum Dagestan weiterhin einer der Hotspots des Aufstands in Südrussland ist. Allerdings werden nicht nur Erwachsene auf die Liste für Prävention gesetzt, sondern auch Kinder, die zum Teil erst zwei Jahre alt sind. Die Registrierung der Personen bleibt bis 2060 bestehen, also für einen Zeitraum von 40 bis 45 Jahren. Die Strategie der Polizei wird wahrscheinlich nicht dazu beitragen, die Spannungen zwischen den Sufis und SalafistInnen in Dagestan zu verringern. In den Jahren 2014 und 2015 sind viele prominente Anführer der SalafistInnen aus Dagestan geflohen. Mit dem zunehmenden Druck auf die SalafistInnen werden diese sich verstärkt den Bewegungen im Untergrund anschließen, was zu einer Eskalation des Konflikts in Dagestan führen wird. (Jamestown Foundation, 29. Juli 2016)

2. Aufstand in Dagestan

2.1. Entwicklung des Aufstandes


Der islamistische Aufstand in Dagestan begann Mitte der 1990er Jahre, als sich Verbindungen zwischen tschetschenischen separatistischen Kriegsherren und der salafistischen Gemeinschaft Dagestans entwickelten. Die Idee des Dschihads kann in Dagestan bis ins Jahr 1992 zurückverfolgt werden, als Bagautdin Kebedow, auch bekannt als Bagautdin Magomedow, eine Koranschule in Kisiljurt gründete. 1996 rief er explizit zum Krieg gegen die „Ungläubigen“ auf. Von 1997 bis 1999, zwischen den beiden Tschetschenienkriegen, fuhren Islamisten zwischen Tschetschenien und Dagestan hin und her. Am 7. August 1999 fielen Kämpfer mit engen Verbindungen zu Magomedow mit 1.500 bis 2.000 Mann in Dagestan ein, vermutlich um Karamachi und Tschabanmachi, die sich unter dem Einfluss von Magomedow selbst zu „Scharia-Ministaaten“ erklärt hatten, zu unterstützen. Russische Truppen schlugen die Kämpfer zurück und starteten einen Monat später eine groß angelegte Militäroperation in Tschetschenien, die sich zum zweiten Tschetschenienkrieg entwickelte. Nach diesen Ereignissen blieb Dagestan ein instabiler Schauplatz des Aufstands. Im September 1999 begannen die Behörden gegen Personen vorzugehen, die verdächtigt wurden, an dem Einfall in Dagestan beteiligt gewesen zu sein oder ihn unterstützt zu haben, der Auftakt eines jahrelangen, breit angelegten Vorgehens gegen mutmaßliche islamistische ExtremistInnen. Hunderte Personen wurden verhaftet und nach Angaben von Memorial wurden viele von ihnen gefoltert. Entführungsähnliche Verhaftungen fanden ebenfalls Verbreitung. Die meisten der Verhafteten waren SalafistInnen. (HRW, 18. Juni 2015, S. 15-16)

In den Jahren 2010 bis 2012 wurde Dagestan zum Hauptschauplatz des Widerstandes im Nordkaukasus. Im Nordkaukasus weist die Republik die höchste Anzahl von wahhabitischen Gemeinschaften (Dschamaaten, auf Deutsch Gemeinschaften bzw. Gruppen) auf, die auf ihrem Gebiet aktiv sind. Zudem leben in Dagestan die meisten Personen, die sich mit islamischer Theologie befasst haben und der Idee eines umfassenden Dschihad anhängen. (Jamestown Foundation, 17. Mai 2012)

Mit der Ernennung von Magomedsalam Magomedow im Februar 2010 zum Präsidenten Dagestans wurde ein neuer Versuch unternommen, die Republik zu stabilisieren. Magomedow versprach ein neues Vorgehen im Kampf gegen den Aufstand und betonte die Notwendigkeit eines Dialogs und der garantierten Sicherheit für Kämpfer mit dem Wunsch, zu einem „normalen menschlichen Leben“ zurückzukehren. (HRW, 18. Juni 2015, S. 19)

Mitte März 2012 wurden massiv Truppen von Tschetschenien nach Dagestan verlagert, nach Angaben inoffizieller Quellen bis zu 25.000 Mann (CACI, 4. April 2012)[vii]. Im Oktober 2012 gab es weitere Truppenverlegungen nach Dagestan, da der Erfolg der zuvor nach Dagestan verlegten Einheiten sehr beschränkt war. Zudem stieg die Anzahl der getöteten Truppenmitglieder stetig (CACI, 14. November 2012, S. 3).

Magomedsalam Magomedow wurde im Jänner 2013 von Ramasan Abdulatipow als Oberhaupt Dagestans abgelöst. Eine eindeutig härtere Strategie der Aufstandsbekämpfung fiel mit dem im Juni 2013 veröffentlichten Aufruf von Doku Umarow, dem Anführer des Kaukasus-Emirats, zusammen, mit „maximaler Kraft“ zu versuchen, ein Stattfinden der Olympischen Spiele in Sotschi im Jahr 2014 zu verhindern. Die dagestanischen Behörden stellten Bemühungen ein, Beziehungen zu nicht gewalttätigen SalafistInnen zu fördern und letztere zu integrieren, und gingen stattdessen rigoros gegen salafistische Gemeinschaften vor. (HRW, 18. Juni 2015, S. 21)

Die Hoffnungen auf eine Verbesserung der Sicherheitslage in Dagestan zerstreuten sich mit den häufiger werdenden Angriffen langsam. Das härtere Vorgehen der Regierung führte offenbar zu wütenderen Angriffen der Aufständischen, die wiederum die Gründung neuer, gegen die Aufständischen gerichteter Dschamaate (Gruppen) zum Rächen von Opfern terroristischer Anschläge zur Folge hatten. (CACI, 12. Juni 2013)

Im Oktober 2013 wurden nach einem Selbstmordanschlag in Dagestan die Regierungstruppen in den Berggebieten deutlich verstärkt, um die sich verschlechternde Sicherheitslage zu verbessern. (Jamestown Foundation, 28. Oktober 2013)

Rückblickend war Dagestan 2013 nach wie vor das Zentrum der Gewalt im Nordkaukasus. Es gab im Laufe des Jahres viele bewaffnete Auseinandersetzungen, Vorfälle mit unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen, Tötungen von AmtsträgerInnen und Angriffe auf Geschäfte, in denen Alkohol verkauft wurde. Zudem wurde mutmaßlich eine beträchtliche Anzahl an Menschenrechtsverletzungen seitens der Sicherheitskräfte verübt, darunter illegale Inhaftierungen, Fälle von Verschwindenlassen, außergerichtliche Tötungen, manipulierte Strafprozesse und Folter (ICG, 30. Jänner 2014, S. 21). Die Zahl der Opfer im Jahr 2013 sank im Nordkaukasus im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 19,5 Prozent. Die etwas gesunkenen, aber russlandweit höchsten Opferzahlen wurden mit 341 Toten und 300 Verletzten in Dagestan registriert (Caucasian Knot, 31. Jänner 2014)[viii].

2014 waren fast 70 Prozent aller Anschläge und Opfer im Nordkaukasus Dagestan zuzuordnen. Auch das Machtzentrum des Aufstands verlagerte sich nach Dagestan, da der dagestanische Emir Aliaschab Kebekow, auch bekannt als Abu Muhammad, die Nachfolge von Doku Umarow nach dessen Tod im September 2013 als Anführer des Kaukasus-Emirats antrat. Aliaschab Kebekow (Abu Muhammad) brachte seine Unterstützung für den Anführer von al-Qaida zum Ausdruck, was ihn in Opposition zur Führung des Islamischen Staates (IS) und jenen Personen aus dem Nordkaukasus brachte, die unter der Führung des IS kämpfen (Jamestown Foundation, 9. Jänner 2015). Insgesamt gesehen gab es 2014 einen dramatischen Rückgang bei der Anzahl der Opfer im Nordkaukasus. Dagestan war in Bezug auf die Opferzahlen nach wie vor an erster Stelle, abgesehen vom vierten Quartal 2014, wo es von Tschetschenien überholt wurde. Insgesamt ging die Anzahl der Opfer in Dagestan aber im Jahr 2014 um 54,3 Prozent zurück und belief sich auf 208 getötete Personen und 85 Verletzte (Caucasian Knot, 31. Jänner 2015).

Aus den Aktionen der Aufständischen im Februar und Anfang März 2015 kann geschlossen werden, dass größere Umgruppierungen innerhalb des dagestanischen Dschamaats stattgefunden haben. Nach Klärung der Fragen bezüglich Führung und Unterordnung nahmen die Aufständischen die Angriffe auf Regierungskräfte wieder auf. (Jamestown Foundation, 13. März 2015)

Im April 2015 wurde der Anführer des Kaukasus-Emirats, Aliaschab Kebekow (Abu Muhammad), bei einem Sondereinsatz der russischen Sicherheitskräfte im Rajon Bujnaksk getötet. Sein Tod fiel in eine Zeit, da die Dschihadisten aus dem Nordkaukasus stark an Bedeutung verloren hatten und die Bewegung sich immer weiter spaltete, weil sich mehr und mehr Kämpfer und Anführer der Aufständischen dem IS zuwandten. (CACI, 29. April 2015)

Im Mai 2015 wurde Magomed Suleimanow, auch bekannt als Abu Usman aus Gimry, ein Scharia-Richter der Aufständischen und Rebellenführer aus Dagestan, zum neuen Anführer des Kaukasus-Emirats ernannt. (Caucasian Knot, 28. Mai 2015)

Im Juni 2015 wurde über die Ernennung von Rustam Asilderow, auch bekannt als Abu Muchammad, zum Anführer des IS im Nordkaukasus informiert. Am 21. Juni wurde auf dem Videoportal YouTube eine Nachricht veröffentlicht, dass Rebellen aus vier Wilajaten (Provinzen) des Kaukasus-Emirats Abu Bakr al-Baghdadi, dem Anführer des IS, die Treue geschworen haben. Der IS akzeptierte den Schwur und verkündete die Gründung einer Untergruppe in dem Gebiet. (Caucasian Knot, 25. Juni 2015)

Ein einziger Emir aus der Gruppe des getöteten Anführers des Kaukasus-Emirats schwor dem Emirat die Treue. Es handelt sich um Kamil Saidow, auch bekannt als Said Abu Muhammad Arakanskij, den Emir von Dagestan. (Jamestown Foundation, 9. Juli 2015)

Trotz aller Rückschläge begann das Kaukasus-Emirat neue militärische Strukturen in Dagestan aufzubauen. Mitte August 2015 verlor das Emirat jedoch drei seiner hochrangigsten Kommandanten, darunter erneut seinen Anführer, Magomed Suleimanow ( Abu Usman aus Gimry). (Jamestown Foundation, 14. August 2015)

Das dagestanische Oberhaupt Ramasan Abdulatipow sprach im August 2015 von einem drastischen Rückgang der Anzahl der Angriffe durch Rebellen in Dagestan im Jahr 2014. Russische Statistiken zeigten jedoch, dass die Angriffe in Dagestan tatsächlich im Steigen begriffen waren. Dagestanische ExpertInnen wiesen jedoch auf eine Reihe von Unregelmäßigkeiten bei Abdulatipows Berichten hin. Zudem deuteten die russischen Statistiken darauf hin, dass die Anzahl der mit Terrorismus in Verbindung stehenden Verbrechen in Dagestan in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist und Dagestan in dieser Hinsicht in Russland seit mindestens 2011 an erster Stelle steht. 2011 wurden 220 derartige Verbrechen von der Staatsanwaltschaft dokumentiert, 2012 stieg die Zahl auf 295, 2013 waren es 365. 2014 wurden 472 derartige Verbrechen dokumentiert und in der ersten Jahreshälfte 2015 waren es bereits 352. (Jamestown Foundation, 16. September 2015)

Im Dezember 2015 gab der Innenminister von Dagestan an, dass viele Dagestaner zusammen mit ihren Familien und Kindern nach Syrien gegangen sind. Alle Männer, die nach Syrien ausgereist sind, wurden auf die Fahndungsliste gesetzt, so der Minister. Seinen Angaben zufolge gibt es aber auch ernstzunehmende Konfliktherde in Dagestan, derzeit vor allem in Süddagestan, unter anderem in den Rajonen Schamil, Chunsach, Zumada und Zuntin. (Caucasian Knot, 10. Dezember 2015)

Laut Caucasian Knot wurden mindestens 209 Menschen 2015 im Nordkaukasus getötet, davon etwa 135 in Dagestan. Der Grund für den starken Rückgang dürfte sein, dass sich seit 2015 immer mehr Kämpfer aus dem Nordkaukasus dem IS in Syrien und im Irak angeschlossen haben. (BAMF, 25. Jänner 2016, S.4)[ix]

Im Laufe des Jahres 2015 änderte Russland seine Einschätzung, was die vom IS ausgehende Gefahr anlangt. Dabei sind die Behörden nicht so sehr über die Anzahl der Personen besorgt, die nach Syrien gegangen sind und zurückkehren könnten, als über den möglichen Einfluss, den die Ideen des IS auf die 20 Millionen MuslimInnen in Russland ausüben könnten. Nach Angaben des dagestanischen Oberhauptes Ramasan Abdulatipow kämpfen 643 EinwohnerInnen Dagestans in den Reihen des IS. Der dagestanische Innenminister hatte die Zahl der vom IS rekrutierten Dagestaner im Dezember 2015 auf 900 geschätzt, was den Schluss nahelegt, dass Abdulatipow sich nur auf die Personen bezogen hat, deren aufständische Aktivitäten bestätigt wurden. (Jamestown Foundation, 8. Jänner 2016)

Im März 2016 wird berichtet, dass die russischen Behörden angeordnet haben, alle potenziellen ExtremistInnen, die nach Ansicht der Polizei und des Geheimdienstes einen Terroranschlag verüben könnten, zu registrieren. In Dagestan allein sollen die Behörden Berichten zufolge 14.000 Personen als potenzielle Extremisten registriert haben. Laut dagestanischem Generalstaatsanwalt wurden 15.000 Personen registriert, laut einem Mitglied des Menschenrechtsrates beim Präsidenten wurden in Dagestan etwa 100.000 Personen als unzuverlässig registriert. Die Schätzungen bezüglich der Anzahl der ExtremistInnen in Dagestan sind ziemlich hoch, insbesondere unter Berücksichtigung, dass es in der Republik 21.000 Polizisten gibt. (Jamestown Foundation, 24. März 2016)

Seit 2012 geht die Anzahl der Getöteten im Nordkaukasus zurück. Auch in Dagestan ist ein merklicher Rückgang der Opferzahlen zu verzeichnen, aber dennoch ist die Republik das Zentrum des Aufstands im Nordkaukasus. Nach Erkenntnissen von Caucasian Knot wurden im ersten Halbjahr 2016 in Dagestan 53 Personen getötet. (BAMF, 12. September 2016, S. 3-4)

Im Jahr 2016 gab es weiterhin bewaffnete Zusammenstöße zwischen islamistischen Aufständischen und den Strafverfolgungsbehörden im Nordkaukasus, insbesondere in Dagestan. Nach Angaben der Medien schlossen sich nach wie vor BewohnerInnen des Nordkaukasus dem IS an, andere wurden wegen mutmaßlicher Verbindungen zum IS verhaftet. Salafistische Gemeinschaften in Dagestan wurden streng kontrolliert und schikaniert, weil die Strafverfolgungsbehörden sie großteils mit Aufständischen oder deren Unterstützern gleichsetzten. Die Behörden setzten SalafistInnen auf Beobachtungslisten, verhafteten sie wiederholt und befragten viele von ihnen ohne speziellen Grund. Zudem wurden Razzien in salafistischen Moscheen und Massenverhaftungen von Gläubigen durchgeführt, mehrere Moscheen wurden im Laufe des Jahres geschlossen. (HRW, 12. Jänner 2017)

Auch laut dem amerikanischen Außenministerium setze sich die Gewalt im Nordkaukasus 2016 fort. Das Niveau der Gewalt in Dagestan war nach Angaben von MenschenrechtsaktivistInnen weiterhin hoch, wodurch die Republik weiterhin die gewaltreichste Region im Nordkaukasus blieb. Lokale Medien führten das Niveau der Gewalt auf Taktiken islamistischer Aufständischer sowie auf das starke organisierte Kriminalität in der Region zurück. (USDOS, 3. März 2017)[x]

Das BAMF meldet ebenfalls, dass sich in den vergangenen Jahren Hauptkonfliktzone von Tschetschenien weg in die Nachbarrepublik Dagestan verlagert hat. (BAMF, 13. Februar 2017, S. 6)

Im Februar 2017 wird über die Aufdeckung einer beachtlich großen Zelle der Gruppe Islamischer Staat (IS) in der Stadt Chassawjurt berichtet. Laut der Jamestown Foundation sind die Aktivitäten Aufständischer in Dagestan wieder im Ansteigen begriffen. Offiziellen dagestanischen Angaben zufolge kämpfen 1.200 Dagestaner für den IS in Syrien und die Anzahl der durch den Konflikt in Dagestan verursachten Todesopfer stieg im Jahr 2016 um 33 Prozent. Alleine im Jänner 2017 gab es fünf Antiterror-Operationen in der Republik, von denen sich mehrere gegen die IS-Gruppe in Chassawjurt richteten. (Jamestown Foundation, 10. Februar 2017)

Eigenen Angaben zufolge schätzt das Oberhaupt Dagestans, Ramasan Abdulatipow, die Anzahl der “Wahhabiten” in der Republik auf etwa 10.000. Der Leiter der Abteilung des Innenministeriums in Dagestan nannte eine Zahl von 16.000 „Extremisten“. AktivistInnen vermuten, dass 20.000 Personen auf der Liste der Polizei für Prävention stehen. Laut einem Bericht des Rats für Zivilgesellschaft und Menschenrechte beim Präsidenten sind viele auf der Liste keine radikalen „Wahhabiten“ oder Salafisten, sondern VertreterInnen des traditionellen Islams (Sufismus). (RFE/RL, 5. Juni 2017)

Im Juni verkündeten die Behörden, das dagestanische Innenministerium setzte AnhägerInnen eines nicht traditionellen Islams nicht mehr länger auf Beobachtungslisten der Polizei. Die Verfolgung von Salafisten, darunter willkürliche Verhaftungen und Schikanen, dauerten jedoch an. (HRW, 18. Jänner 2018)

Laut HRW wurde 2017 offiziell beteuert, dass der Konflikt in Nordkaukasus beendet sei, dem widersprachen jedoch Experten und auch die Handlungen der Sicherheitskräfte und der Rebellen. Letztere verübten unter anderem in Dagestan Angriffe, wo der Aufstand das Jahr über andauerte. Es gibt keinen Grund, davon auszugehen, dass die Rebellen besiegt wurden und in der Region Frieden herrscht, so HRW. (Jamestown Foundation, 9. Jänner 2018)

Laut Caucasian Knot gab es im Jahr 2017 insgesamt einen Rückgang der Anzahl der Opfer im Nordkaukasus, die Anzahl der zivilen Opfer ist jedoch gestiegen. Der Rückgang der Opferzahlen kann auf eine verbesserte Situation in Dagestan und Kabardino-Balkarien zurückgeführt werden. 2017 waren in Dagestan 55 Opfer des bewaffneten Konflikts zu verzeichnen, was einen Rückgang um 149 im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Zudem gab es weniger bewaffnete Zwischenfälle in der Republik, was laut Berichten der Strafverfolgungsbehörden damit erklärt werden kann, dass die Anführer mehrerer Rebellengruppen getötet wurden. (Caucasian Knot, 14. März 2018)

Das amerikanische Außenministerium gibt an, dass Dagestan 2017 die Region mit der meisten Gewalt war und 32 Prozent aller Verwundeten und Getöteten dort zu verzeichnen waren. Allerdings ist die Anzahl der Opfer nach Berechnungen von Caucasian Knot insgesamt um 73 Prozent zurückgegangen. Das Gewaltniveau in der Republik wird von lokalen Medien als Ergebnis islamistischer aufständischer Taktiken, die noch auf den Tschetschenien-Konflikt zurückzuführen sind, sowie der stark ausgeprägten organisierten Kriminalität beschrieben. (USDOS, 20. April 2018, Section 1g)

Laut der dagestanischen Regierung sind 108 Personen seit 2014 aus Syrien und dem Irak nach Dagestan zurückgekehrt, wobei gegen 86 strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet wurden. Im Gegensatz zu Tschetschenien gibt es keinen „sicheren Korridor“ für Frauen, die aus Syrien zurückkehren. (ICG, 26. März 2018)

In den letzten Jahren ist es mit der Weiterentwicklung des Aufstands in Dagestan wieder zu einem Anstieg der Gewalt gekommen, wenn auch mit weniger Opfern als während des Höhepunkts des Konflikts 2011. Allerdings hat sich die Art des Aufstands verändert. Das Netzwerk von oftmals recht großen und kampferprobten Gruppen wurde von kleinen, verstreuten, im Verborgenen agierenden Gruppen oder „Schläferzellen“, die häufig nur aus einigen wenigen Rekruten bestehen, abgelöst. Laut einem von ICG zitierten Strafverteidiger werde in Gefängnissen intensiv rekrutiert. (ICG, 5. Juli 2018)

2.2. Angriffe und Menschenrechtsverletzungen


Im November 2011 wird Swetlana Issajewa, Vorsitzende der Organisation „Mütter Dagestans“, zitiert, der zufolge viele junge Männer verhaftet werden, insbesondere diejenigen, die Moscheen besuchen oder andere Anzeichen religiöser Frömmigkeit erkennen lassen. Die verhafteten Personen werden gezwungen, sich als Terroristen zu bekennen, und häufig getötet. In letzter Zeit ist es laut Issajewa zu einer üblichen Vorgehensweise der Sicherheitskräfte geworden, Menschen lebend in Autos zu verbrennen und später zu behaupten, die Personen hätten sich aus Versehen selbst in die Luft gesprengt. (RFE/RL, 4. November 2011)[xi]

Entführungen und Fälle von Verschwindenlassen sind in Dagestan nach wie vor weit verbreitet. Es hat sich ein System der illegalen Gewaltanwendung herausgebildet, bestehend aus Entführungen, Folterungen und außergerichtlichen Tötungen. Üblicherweise werden in Dagestan SalafistInnen entführt, da sie von den Angehörigen des Militärs und der Geheimdienste verdächtigt werden, den bewaffneten Aufstand zu unterstützen oder daran beteiligt zu sein. Nicht selten werden die Ideologen des Salafismus entführt und in der Folge getötet, es werden aber auch Personen entführt, die keine AnhängerInnen des Salafismus sind. (Memorial, 4. September 2012, S. 48-49)

Bernhard Clasen bezieht sich im Oktober 2013 auf die Dagestan-Spezialistin Jekaterina Sokirjanskaja, der zufolge es in Dagestan zu illegalen Verhaftungen und Misshandlungen von Personen kommt, die des religiösen Extremismus verdächtigt werden, zum Inbrandsetzen von Häusern von Angehörigen der Aufständischen und zu Einschüchterungen von BewohnerInnen durch staatlich geduldete Bürgerwehren. (AI, Oktober 2013)

Im April 2014 wird berichtet, dass die Sicherheitskräfte damit begonnen haben, die Aufständischen in Dagestan mithilfe von Waldbränden zu bekämpfen. (Jamestown Foundation, 1. April 2014)

Im Mai 2014 wird erwähnt, dass es einen Anstieg bei der Zahl der Entführungen durch Regierungskräfte in Dagestan gibt. Entführungen sind ein Mittel, um Druck auf Verwandte und SympathisantInnen der Rebellen auszuüben, oder generell auf SalafistInnen. (Jamestown Foundation, 15. Mai 2014)

Medien und lokale Menschenrechtsgruppen berichteten von mehr als einem Dutzend Fällen in den Jahren 2013 und 2014, in denen Mitglieder der Strafverfolgungsbehörden und der Sicherheitskräfte die Häuser von Verwandten mutmaßlicher Rebellen sprengten. (HRW, 18. Juni 2015, S. 28)

Junge Männer, die in Dagestan von Regierungskräften entführt wurden, werden oftmals an Orten von Sondereinsätzen tot aufgefunden und von der Regierung in der Folge zu Rebellen erklärt. (Jamestown Foundation, 5. Juni 2015)

Die Vorgehensweise bei Verhaftungen von Verdächtigen in Dagestan gehört zu den stärksten Rechtsverletzungen im Rahmen der Bekämpfung des Aufstands. Sicherheitskräfte weisen sich bei Verhaftungen von Verdächtigen oftmals nicht aus, zeigen keine Haftbefehle vor, informieren die Verhafteten oder deren Verwandte nicht, wohin die Personen gebracht werden, geben keine Gründe für die Verhaftung an und gewähren keinen rechtzeitigen Zugang zu einem Anwalt der eigenen Wahl. In einigen Fällen finden Verhaftungen während sehr öffentlichkeitswirksamer Einsätze statt, bei denen Sicherheitskräfte mit Unterstützung der Polizei Verdächtige ohne Angabe von Gründen oder Vorweisen eines Haftbefehls verhaften. In anderen lauern Männer, die manchmal Masken tragen, Personen auf, zerren sie in ein Auto und bringen sie an einen unbekannten Ort. Diese Umstände haben dazu geführt, dass derartige Verhaftungen von Familien und russischen Menschenrechtsgruppen als Entführungen bezeichnet werden. Ziel von Verhaftungen sind üblicherweise junge Männer, die verdächtigt werden, in einer Beziehung zu den Aufständischen durch die Familie oder andere Verbindungen zu stehen, die Salafisten sind oder in Moscheen gehen, die von SalafistInnen besucht werden. In einigen Fällen gibt es möglicherweise kein Lebenszeichen mehr von den Verhafteten, die Opfer von Verschwindenlassen geworden sind. In anderen Fällen tauchen die Verhafteten innerhalb einiger Tage möglicherweise in einer Hafteinrichtung wieder auf – gefoltert oder bedroht, mit dem Ziel, sie zur Unterzeichnung von Geständnissen zu bringen. (HRW, 18. Juni 2015, S. 48)

Angriffe auf Polizisten auf der Straße oder in ihren Büros ist die am meisten angewandte Taktik der Rebellen in ihrem Kampf gegen die Behörden. Opfer, die nicht zur Polizei gehören, sind üblich. In einigen Fällen versuchen die Angreifer, die Anzahl der Toten zu erhöhen, indem zunächst ein kleiner Sprengsatz gezündet wird und erst später, wenn sich Polizisten, Helfer und manchmal auch ZivilistInnen versammelt haben, ein größerer zur Detonation gebracht wird. (HRW, 18. Juni 2015, S. 84)

SalafistInnen wurden in Dagestan im Jahr 2015 im Zuge von Antiterror-Operationen von den Strafverfolgungsbehörden und Sicherheitskräften mit Aufständischen oder KollaborateurInnen gleichgesetzt. SalafistInnen wurden von der Polizei auf spezielle Listen gesetzt, sie wurden wiederholt festgenommen, befragt, fotografiert. Zudem wurden, oftmals ohne Grund, ihre Fingerabdrücke genommen und manchmal auch DNA-Proben. Darüber hinaus wurden Razzien in salafistischen Moscheen sowie zahlreiche missbräuchliche Sondereinsätze durchgeführt, wobei übermäßige Gewalt angewandt wurde, wenn Verdächtige verhaftet und ohne Kontakt zur Außenwelt an unbekannten Orten festgehalten wurden. (HRW, 27. Jänner 2016)

Laut Menschenrechtszentrum Memorial wurden 12 Personen zwischen 19. September und 4. Oktober 2016 entführt. Die Entführten standen nicht auf der Liste der Polizei für Prävention, so Memorial unter Bezugnahme auf Verwandte der Vermissten. (Caucasian Knot, 6. Oktober 2016)

USCIRF erläutert im Jahresbericht zur Religionsfreiheit (Beobachtungszeitraum Jänner 2016 bis Februar 2017), dass Memorial die Lage in Dagestan als „legalisierten Terror“ beschreibt. Jeder, der verdächtigt wird, Anhänger einer nicht traditionellen Strömung des Islam zu sein oder Verbindungen zum islamistischen Aufstand zu haben, ist dem Risiko ausgesetzt, Opfer von Verschwindenlassen durch die Sicherheitskräfte zu werden. Allein zwischen September und November registrierte Memorial 13 Fälle von Verschwindenlassen durch die Sicherheitskräfte. Friedliche Muslime und MuslimInnen, MenschenrechtsaktivistInnen, unabhängige JournalistInnen und Aktivisten für Religionsfreiheit wurden im Beobachtungszeitraum bedroht, angegriffen und getötet. (USCIRF, 26. April 2017)[xii]

3. Zeitachse von Angriffen in Dagestan

Hinweis: Die folgende Zeitachse ist nicht als vollständige Liste von Vorfällen in Dagestan zu verstehen, sondern als Überblick und Einstieg in das Thema.

Siehe die Archivversionen dieses Themendossiers für eine Zeitachse zu früheren Jahren:
Für 2011, siehe http://www.ecoi.net/de/document/220655
Für 2012, siehe http://www.ecoi.net/de/document/242518
Für 2013, siehe http://www.ecoi.net/de/document/270091
Für 2014, siehe http://www.ecoi.net/en/document/293185
Für 2015, siehe http://www.ecoi.net/en/document/323719
Für 2016, siehe http://www.ecoi.net/de/document/339024
Für 2017, siehe https://www.ecoi.net/de/document/358745

2018

Juli
 
Am 20. Juli wurde im Rajon Kisiljurt ein Auto der Verkehrspolizei auf der Kaukasus-Fernstraße angegriffen. Dabei kamen zwei der drei im Auto sitzenden Polizisten ums Leben. Der Islamische Staat reklamierte den Anschlag für sich, laut den Strafverfolgungsbehörden wurde er jedoch von Mitgliedern der Rebellengruppe von Chassawjurt verübt. (Caucasian Knot, 23. Juli 2018)
 
Juni
 
Am 3. Juni wurde in Teilen des Rajons Zumada ein Regime zur Terrorismusbekämpfung verhängt. Im Zuge dessen stießen die Strafverfolgungsbehörden auf einen Aufständischen, der sich weigerte seine Waffen niederzulegen und das Feuer eröffnete. Er wurde beim darauffolgenden Schusswechsel getötet und vorläufig als Anführer der Rebellengruppe von Zumada identifiziert. (Caucasian Knot, 4. Juni 2018)

April

Am 24. April stießen Mitglieder der Strafverfolgungsbehörden im Rajon Derbent zwischen den Dörfern Gedschuch und Tschinar auf zwei bewaffnete Männer, die ihre Waffen nicht niederlegen wollten und daraufhin während eines Schusswechsels getötet wurden. (Caucasian Knot, 30. April 2018)

Am 21. April wurden in Derbent drei Personen zur Überprüfung ihrer Ausweisdokumente von der Polizei aufgehalten. Sie wurden von Sicherheitskräften erschossen, nachdem sie das Feuer eröffnet hatten. Am selben Tag wurden in Derbent sechs Personen in einem Haus von Mitgliedern der Strafverfolgungsbehörden festgesetzt. Sie wurden aufgefordert, sich zu ergeben, und in dem darauf folgenden Feuergefecht erschossen. Ein Mitglied der Strafverfolgungsbehörden wurde verletzt. (Caucasian Knot, 23. April 2018)

Am 20. April wurden vier mutmaßliche Rebellen in Derbent von Polizisten getötet, weitere Personen wurden festgenommen. (Caucasian Knot, 20. April 2018)

März

Am 24. März wurde im Rajon Botlich ein Mann, der verdächtigt wurde, ein Rebell zu sein, von Sicherheitskräften im Dorf Andi in einem Haus festgesetzt und zur Aufgabe aufgefordert. Er verweigerte dies und eröffnete das Feuer. Im darauf folgenden Gefecht wurde er erschossen. Später wurde er als Kommandant einer Rebellengruppe identifiziert, nach dem russlandweit gesucht wurde und der dem IS die Treue geschworen hatte. (Caucasian Knot, 26. März 2018)

Februar

Am 18. Februar wurden in Kisljar fünf Frauen vor einer Kirche erschossen, fünf weitere Personen wurden verletzt. Der Angreifer, der auf die Personen geschossen hatte, wurde vor Ort getötet und später als Chalil Chalilow identifiziert. Der IS übernahm die Verantwortung für den Angriff. (BBC News, 19. Februar 2018)

Am 15. Februar wurde im Rajon Unzukul in der Nähe des Dorfes Charatschi ein bewaffneter Mann von Sicherheitskräften eingekesselt. Auf die Aufforderung, sich zu ergeben, eröffnete der Mann das Feuer. Er wurde während des Feuergefechts getötet wie auch ein Mitglied der Sicherheitskräfte. Darüber hinaus gab es Verletzte. (Caucasian Knot, 19. Februar 2018)

Jänner

Am 15. Jänner hielten Polizisten in der Nähe der Stadt Kaspisk einen Mann auf, um seine Dokumente zu überprüfen, dieser eröffnete jedoch das Feuer und wurde während des folgenden Schusswechsels getötet. Laut einer Quelle in den Strafverfolgungsbehörden handelte es sich um ein Mitglied einer illegalen, bewaffneten Gruppierung. Laut dem Bruder des Getöteten, habe dieser die Polizisten gar nicht angreifen können, da er ein Invalide gewesen sei und sich nur mit Mühe fortbewegt habe. (Caucasian Knot, 22. Jänner 2018)

Am 6. Jänner wurde der Imam einer salafistischen Moschee von mehreren nicht identifizierten Personen in der Nähe seines Hauses im Dorf Muzaul erschossen. (Caucasian Knot, 8. Jänner 2018)

4. Quellen:


(Zugriff auf alle Quellen am 16. Mai 2018)

[i] Die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) ist in Berlin ansässig und berät sowohl den deutschen Bundestag als auch die Bundesregierung in Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik.

[ii] Human Rights Watch (HRW) ist eine international tätige Menschenrechtsorganisation.

[iii] Memorial ist eine unabhängige Menschenrechtsgruppe, die mehr als 80 nationale und regionale Organisationen in sieben Staaten hat und sich unter anderem mit laufenden Menschenrechtsverletzungen in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion befasst.

[iv] Die International Crisis Group (ICG) ist eine unabhängige, nicht profitorientierte Nicht-Regierungsorganisation, die mittels Informationen und Analysen gewaltsame Konflikte verhindern und lösen will.

[v] Die Jamestown Foundation ist eine unabhängige, unparteiische und gemeinnützige Organisation, die Informationen zu Terrorismus, den ehemaligen Sowjetrepubliken, Tschetschenien, China und Nordkorea zur Verfügung stellt.

[vi] Amnesty International (AI) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation.

[vii] Das Central Asia-Caucasus Institute (CACI) bildet zusammen mit dem Silk Road Studies Program eine Denkfabrik mit Büros in Washington und Stockholm.

[viii] Caucasian Knot ist ein von der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial im Jahr 2001 gegründeten Internetportal, das über menschenrechtliche Themen im Kaukasus informiert.

[ix] Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist das Kompetenzzentrum für Migration und Integration in Deutschland. Es ist zuständig für die Durchführung von Asylverfahren und den Flüchtlingsschutz und fördert bundesweit die Integration. Darüber hinaus gehört zur Bandbreite seiner Aufgaben auch das Feld der Migrationsforschung – ein gesetzlich verankerter Forschungsauftrag zur Gewinnung analytischer Aussagen zur Steuerung der Zuwanderung.

[x] Das US Department of State (USDOS) ist das Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika.

[xi] Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) ist ein vom US-amerikanischen Kongress finanzierter Rundfunkveranstalter.

[xii] Die US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit (US Commission on International Religious Freedom, USCIRF) ist eine staatliche Körperschaft zur Beobachtung des Zustands der Meinungs- und Gewissens-, sowie der Religions- und Glaubensfreiheit im Ausland.

Dieses Themendossier beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche. Es ist als Einstieg in bzw. Überblick über ein Thema gedacht und stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen sind Arbeitsübersetzungen für die keine Gewähr übernommen werden kann. Chronologien stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jede Aussage stammt von einem Dokument, das auf ecoi.net verfügbar ist und wird mit einem Link zum entsprechenden Dokument auf ecoi.net referenziert.

ecoi.net's featured topics offer an overview on selected issues. The featured topic for the Russian Federation covers the general security situation and a chronology of security-related events in Dagestan since January 2011. The featured topics are presented in the form of excerpts from documents, coming from selected sources. Compiled by ACCORD.

Archived version - last update: 16 May 2018. Updated versions of this featured topic are published on the respective country page.

1. Overview
1.1. Religious conflict
2. Insurgency in Dagestan
2.1. Development of the insurgency
2.2. Attacks and violations of human rights
3. Timeline of attacks in Dagestan
4. Sources

 

1. Overview


“Mit rund drei Millionen Einwohnern ist es die mit Abstand größte kaukasische Teilrepublik, und wegen seiner Lage am Kaspischen Meer bildet es für Russland einen strategisch wichtigen Teil dieser Region. Zugleich leben hier auf einem Territorium von der Größe Bayerns drei Dutzend autochthone Nationalitäten. Damit ist Dagestan das Gebiet mit der größten ethnischen Vielfalt nicht nur im Kaukasus, sondern im gesamten postsowjetischen Raum.“ (SWP, April 2015, p. 5-6)[i]

“Dagestan is now considered both Russia’s most ethnically diverse republic and the region where Islam is most deeply rooted. More than 90 percent of the population is Muslim – 97 percent are Sunni and 3 percent are Shia. Sufism, which emphasizes the mystical dimension of Islam has long been practiced in the North Caucasus and is deeply entwined with Dagestani identity.” (HRW, 18 June 2015, p. 14)[ii]

1.1. Religious conflict


“Значительное влияние на разные стороны общественной жизни Дагестана оказывает ислам. […] Традиционно население здесь исповедовало различные тарикаты (‚пути‘) суфийского направления в исламе. До сих пор большинство верующих в республике придерживаются именно этого направления. […] С 90-х годов прошлого века в республике начало активно распространяться новое для Кавказа религиозное течение – салафизм, или фундаменталистский ислам.” (Memorial, 4 September 2012, p. 8)[iii]

“Islam is the majority’s religion, especially in Dagestan, Chechnya and Ingushetia, where the internal factors of the umma (Islamic community) have an increasingly profound impact on society. Most of the region’s Muslims follow a form of Islam perceived as ‘traditional’ in the region because it is deeply interwoven with local customs, practices and beliefs. The east has a strong tradition of Sufism, whose brotherhoods (tariqas) have been in conflict with the Salafis for over a decade. […] Traditional Muslims are more successfully integrated into the Russian secular system and recognise its institutions and law; their religious boards have become semi-government institutions.” (ICG, 19 October 2012, p. 2)[iv]

“Салафиты, которых часто неточно называют ваххабитами, не признают святых и учителей, считая их наличие нарушением принципа единобожия в исламе. Они не признают вкраплений в религиозную практику народных традиций, выступают за упрощение обрядности и буквальное толкование Корана. […] В Дагестане, в отличие от Чечни, где конфликт начинался как сепаратистский, раскол был изначально как политическим, так и религиозным. […] В 90-х годах XX века конфликт, тогда еще не вооруженный, происходил как внутри исламских общин в населенных пунктах, так и между представителями духовенства: Духовного управления мусульман Республики Дагестан с одной стороны и лидерами салафитов – с другой. Одновременно нарастало давление на салафитов со стороны государственных силовых структур.” (Memorial, 4 September 2012, p. 8-9)

“Towards the end of the decade, the Salafi movement began to spread throughout Dagestan, bringing religious conflict between Sufis and Salafis. By late 1996, the official religious establishment, dominated by Sufi leaders, grew openly hostile to Salafi adherents. Said Muhammad Haji Abubakarov, then head of the pro-government, official Muslim Spiritual Board, made a speech in which he said that ‘any Muslim who kills a Wahhabi will enter Paradise.’” (HRW, 18 June 2015, p. 15)

“On August 7, 1999, fighters closely linked to Magomedov invaded Dagestan with a group of 1,500-2,000 armed Arab, Chechen, and Dagestani fighters […] In September 1999, federal authorities began to pursue individuals suspected of involvement in or supporting the August 1999 incursion from Chechnya. This marked the beginning of a concerted, multi-year campaign in which the net was cast widely to include suspected Islamist extremists.” (HRW, 18 June 2015, p. 16)

“После событий 1999 года государство стало привлекать к уголовной ответственности участников и пособников нападения на Дагестан. Тогда же Народное Собрание РД приняло закон ‘О запрете ваххабистской и иной экстремистской деятельности на территории Республики Дагестан‘. Внятного определения ‘ваххабизма‘, да и ‘экстремизма‘, в этом законе нет. В правовом смысле его последствия ничтожны. Однако этот закон создал предпосылки для репрессий: фактически каждый, кто по субъективной оценке сотрудника правоохранительных органов мог быть причислен к приверженцам ‚ваххабизима‘, становился жертвой милицейского произвола. Произошло смешение уголовно-правового и религиозного понятий: борьба с терроризмом фактически превратилась в борьбу с приверженцами ‚ваххабизма‘ как религиозного течения.” (Memorial, 4 September 2012, p. 9-10)

“For almost a decade after the second Chechen war began, Dagestan authorities made no distinction between moderate and radical, violence-oriented Salafis, which contributed to radicalisation of the entire community.” (ICG, 19 October 2012, p. 9)

“A survey in Dagestan has found that 20 percent of the republic’s youth consider themselves moderate Salafis. Only 10 percent of the respondents referred to themselves as Sufis – traditionally the main Muslim branch in Dagestan. The most educated among those who identified themselves as moderate Salafis said they were in favor of mimicking the experience of such countries as Brunei, Qatar, Bahrain and Oman in bringing norms of sharia into governance in Dagestan. The survey also found that 12 percent of the respondents favor the radical methods of struggle adopted by the North Caucasus militants. It is especially striking that young people openly stated support for rebels in the republic. According to a Dagestani expert on Islam, Ruslan Gereyev, the survey was conducted only in cities, and support for the rebels would have been even higher had the interviews been conducted in rural areas of the republic (www.kavkaz-uzel.ru, December 9).” (Jamestown Foundation, 14 December 2011)[v]

“Весной и летом 2012 года начался диалог и между находившимися в конфликте суфиями и салафитами.” (Memorial, 4 September 2012, p. 5)

“The most thorough attempt, after years of violence, to bring Salafis into a dialogue with the state and Sufi leaders, is in Dagestan. The insurgency itself is not interested in dialogue and seeks to undermine it with new terrorist attacks, while the security services also disrupt the process by further heavy-handed measures. […] The dialogue may have come close to its end with the killing of Sheikh Said Afandi, the most influential sheikh in the North Caucasus, by a newly converted Islamist in his home on 28 August 2012. […] When the moderate Salafi organisation condemned the killing and called for continuation of dialogue, insurgents threatened its leaders. The leader of the Caucasus Emirate (Imarat Kavkaz), Doku Umarov, made a video asserting that Sufis who do not cooperate with the authorities are ‘brothers in Islam’ and invited them to join jihad.” (ICG, 19 October 2012, p. 3-12)

“Unter Abdulatipow ist der unter seinem Vorgänger Magomedsalam Magomedow erfolgreich installierte Dialog zwischen traditionellen Sunniten und einem gemäßigten Flügel der Salafisten zum Erliegen gekommen. Stattdessen nimmt die staatliche Repression zu.” (AI, October 2013)[vi]

“With the 2014 Sochi Olympic Games fast approaching, in late 2013 the authorities opted for more ‘heavy-handed security policies in the North Caucasus.’ Law enforcement agencies in Dagestan boosted their efforts to control Salafi communities. Police started rounding up, photographing, fingerprinting, and questioning Salafis, and placing them on ‘extremist’ watch lists, a process colloquially known as ‘Wahhabi registration [uchet vakhabitov or vakh-uchet].’” (HRW, 18 June 2015, p. 42)

“Over the past few months most Salafi civic activity in Dagestan has been pushed underground. Moderate leaders have been harassed; some have fled the republic and their projects been closed. The Salafi human rights group ‘Pravozashchita’, which publicised abuses, was targeted, its leaders detained or placed under surveillance and an activist’s home searched. Its outspoken representative in Buynaksk was arrested and, human rights groups said, a criminal case fabricated against her. Since late 2013, the police have been detaining Salafis en masse from cafés, mosques, and homes. […] Arrests of men with beards or women wearing a hijab have become routine. They are usually released after their documents have been checked and they have been interrogated and fingerprinted. Such practices have visibly radicalised previously moderate believers. […] Abdulatipov has encouraged the creation of militias to combat extremism. In some cases these are made up of Sufis and have reportedly been involved in inter-confessional violence.” (ICG, 30 January 2014, p. 7-8)

“Mass arrests of Muslims in mosques have become a hallmark of the Dagestani head Ramazan Abdulatipov’s policies. […] However, some experts say the mass arrests are part of a campaign of harassment against some categories of Muslims in Dagestan and a step backward in the dialogue between religious groups. […] According to Akhmet Yarlykapov, a Moscow-based expert of Dagestani origin, up to 50 percent of the republic’s Muslims do not subordinate to the official Spiritual Board of Muslims of Dagestan, which is dominated by the Sufi branch of Islam. According to Yarlykapov, government policies against the Salafis could drive them to become an underground movement, which would not be a positive development even though the Salafis would not necessarily turn to violence.” (Jamestown Foundation, 19 May 2015)

“Against the backdrop of multiple killings of young members of the jamaats, Salafi ideology will attract more young people who regard the teaching as the only way of resisting the local authorities who work under Moscow’s auspices. Salafism in contemporary Dagestan has become a serious counterweight to official Sufism, as the latter has undermined its authority by close cooperation with the government. Sufism’s loss of authority is directly linked to the young people’s drift toward joining the ranks of the jihadists.” (Jamestown Foundation, 10 January 2013)

“Mass arrests of parishioners of mosques associated with the Salafist movement have become routine in Dagestan. For example, on July 15, the police cracked down on the mosque on Vengerskikh Boitsov Street, in Makhachkala, when up to 50 parishioners were detained (Newsru.com, July 15). Exactly a month earlier, on June 17, the police detained up to 80 of the mosque’s parishioners (Newsru.com, June 17). The majority of the detainees showed documents issued by the police indicating they had previously been put on the Interior Ministry’s control and prophylactic list. However, the police nonetheless detained them ‘for identification purposes,’ and if they resisted, the police could put them under arrest for 15 days for disobedience. The authorities use various methods of harassment, including mass arrests of mosque parishioners as they exit mosques. Sometimes, the police enter mosques, install a video camera inside and then ask everyone to state their name, surname and address on camera (YouTube, May 9, 2015). According to Dagestan’s Interior Minister Abdurashid Magomedov, the police, using such methods, registered 20,000 adherents of Salafism. The figure may be even larger than the one Magomedov cited in his report for the Dagestani parliament (Regnum, June 2). That there are 20,000 active followers of Salafism in Dagestan is quite impressive. It explains why the republic remains one of the hotbeds of insurgency in southern Russia. […] The police put not only adults on the ‘prophylactic list,’ but also children as young as two years old. The registration term extends to 2060 - that is, for 40-45 years (Memohrc.org, August 6, 2015). The strategy of the police is unlikely to lower interreligious tensions between Dagestan’s Sufis and Salafists. In 2014–2015, many prominent Salafist leaders fled Dagestan. They included Abu Umar Sasitlinsky, who is now in a Turkish prison, Nadir Abu Khalid, who joined the Islamic State, and others who felt that the government’s stance on Salafists was changing. As the authorities increase pressure on the Salafists, they will increasingly join the underground movements, which will escalate Dagestan’s civil conflict.” (Jamestown Foundation, 29 July 2016)

2. Insurgency in Dagestan

2.1. Development of the insurgency


“Islamist militancy in Dagestan rose in the mid-1990’s, when links developed between Chechen separatist warlords and Dagestan’s Salafi religious community. Ideas of jihad, or holy war, in Dagestan can be traced to 1992, when Bagautdin Magomedov (Kebedov), who came to be known as ‘the father of the Dagestani jihad,’ established a Quranic school in Kizilyurt, a town in Dagestan. By 1996, he explicitly called for holy war against the ‘infidels.’ […] In the period between the two Chechen wars, from 1997 to 1999, Islamists shuttled between the two republics. On August 7, 1999, fighters closely linked to Magomedov invaded Dagestan with a group of 1,500-2,000 armed Arab, Chechen, and Dagestani fighters, supposedly to support Karamakhi and Chabanmakhi, two self-declared ‘Sharia [Islamic law] mini-states’ influenced by Magomedov’s teachings. Russian troops eventually drove out the militant forces and a month later launched large-scale military operations in Chechnya, which became the second Chechen war. The Republic of Dagestan remained a volatile site of insurgency thereafter. […] In September 1999, federal authorities began to pursue individuals suspected of involvement in or supporting the August 1999 incursion from Chechnya. This marked the beginning of a concerted, multi-year campaign in which the net was cast widely to include suspected Islamist extremists. Hundreds were arrested. According to the Russian human rights organization Memorial Human Rights Center, the authorities tortured numerous detainees held in this campaign. Abduction-style detentions also became widespread. The majority of those abducted were Salafis.” (HRW, 18. Juni 2015, p. 15-16)

“The Republic of Dagestan has become the principal scene of all the North Caucasian resistance movement in the past two years. Not only does the republic have the largest number of jamaats operating on its territory in the North Caucasus, but it also boasts of having the largest group of people there who are literate in Islamic theology and adhere to the ideas of an all-out jihadism in the region.” (Jamestown Foundation, 17 May 2012)

“With the Kremlin’s appointment of Magomedsalam Magomedov as president of Dagestan in February 2010, the republic’s leadership launched a new, diversified effort to stabilize the republic. Magomedov spoke of the need for political change and pledged to modernize Dagestan’s economy, fight corruption, and encourage outside investment. He also promised a fresh approach toward tackling the insurgency, by stressing the importance of dialogue and guaranteeing the safety of militants who wished to return to ‘normal human life.’” (HRW, 18 June 2015, p. 19)

“In mid-March, a massive redeployment of military personnel from Chechnya to Dagestan took place. According to unofficial sources from Dagestan, up to 20,000-25,000 troops were moved to the neighboring republic. A military column including large amounts of armored fighting vehicles set out from Khankala, a military base to the east of Grozny, to the Karabudakhkent district of Dagestan on the outskirts of the capital city of Makhachkala.” (CACI, 4 April 2012)[vii]

“Starting in early October, troops of the Russian Ministry of Defense are again participating in the counterinsurgency campaign in the North Caucasus. […] In fact, Moscow is actively strengthening its military presence in the region, with a particular focus on Dagestan. In the spring months of 2012, it deployed up to 25,000 MVD police units to Dagestan, the majority of which had previously been stationed in Chechnya. The recent decision to deploy army units to Dagestan seems to have been made in August or September and confirms that the success of the MVD troops has been limited. Indeed, the police units recruited from all over the Russian Federation and deployed to Dagestan for only a few months have proven incapable of grasping the peculiarities of local counterinsurgency warfare. In addition, the death toll on MVD troops deployed in the Dagestan campaign has increased steadily in recent months.” (CACI, 14 November 2012, p. 3)

“In January 2013, Putin replaced Magomedov by appointing Ramazan Abdulatipov as Dagestan’s leader. A clear toughening of counterinsurgency strategy largely coincided with the June 2013 call by Caucasus Emirate leader Doku Umarov for ‘maximum force’ to attempt to prevent the 2014 Olympic Games in Sochi did from taking place. The Dagestani presidential administration ceased efforts to foster ties with and integrate non-militant Salafis and instead presided over a crackdown on Salafi communities.” (HRW, 18 June 2015, p. 21)

“Hopes for improvement of the security situation in Dagestan gradually dissipate as attacks intensify in the republic. In spite of an anti-corruption campaign introduced by Dagestan’s new acting president, harsher government tactics appear to be matched by more exasperated attacks by the militants, while new anti-insurgency jamaats are formed to avenge the casualties of terrorist attacks.” (CACI, 12 June 2013)

“On October 22, government forces deployed in Dagestan’s mountains were significantly reinforced when at least 500 servicemen arrived in the district of Untsukul. Government forces will reportedly also be sent to other districts in Dagestan’s mountainous region to improve the deteriorating security situation in the area.” (Jamestown Foundation, 28 October 2013)

“Dagestan remained the epicentre of insurgent violence in 2013, with a long list of violent confrontations, improvised explosive device (IED) incidents, killings of officials and attacks on shops selling alcohol. It also was subject to a significant number of alleged abuses by security officials. These included illegal detentions, enforced disappearances, extrajudicial killings, falsified criminal cases and torture.” (ICG, 30 January 2014, p. 21)

“In 2013, the total number of victims of the armed conflict in Northern Caucasus decreased as compared to 2012 by 239 people, or by 19.5%. The death toll went down from 700 in 2012 to 529 in 2013, i.e., by 24.4%; the number of wounded persons – from 525 to 457 (by 13%). However losses among civilians went up. […] In 2013, the highest count of victims was recorded in Dagestan – 641 persons, including 341 people killed and 300 others wounded.” (Caucasian Knot, 31 January 2014)[viii]

“Nearly 70 percent of all militant attacks and victims of such attacks in the North Caucasus take place in the Republic of Dagestan. The center of the region’s political struggle also moved to Dagestan last year, which was connected to the fact that a Dagestani emir, Abu Muhammad (Aliaskhab Kebekov), replaced the deceased Doku Umarov as leader of the Caucasus Emirate. The new Caucasus Emirate emir endorsed the head of al-Qaeda, Sheikh Ayman al-Zawahiri (Hunafa.com, June 23, 2014). By supporting al-Zawahiri, Abu Muhammad collided with the leadership of the IS and those North Caucasians fighting under the flag of its leader, Sheikh Abu Bakr al-Baghdadi.” (Jamestown Foundation, 9 January 2015)

“In 2014, Northern Caucasus saw a dramatic reduction of the number of victims of the armed conflict. […] The statistics for Dagestan, which remained the leader in the number of victims among the regions of Northern Caucasus, shows that the republic preserved its leadership in 2014, except for Quarter 4, when Chechnya had more victims than Dagestan. However, in Dagestan, in 2014, the number of killed and wounded persons went down by 54.3%. The total number of victims of the conflict decreased from 641 people (of which 341 people were killed and at least 300 wounded) in 2013 down to 293 people, including 208 killed and 85 wounded. The number of victims of terror acts dropped 9.9-fold as compared with 2013.” (Caucasian Knot, 31 January 2015)

“Judging by the actions of the militants in Dagestan in February and the beginning of March 2015, a major regrouping in the ranks of the Dagestani jamaat has been completed. After the rebels in Dagestan resolved the issues of command and subordination, they have resumed attacking government forces as in the past.” (Jamestown Foundation, 13 March 2015)

“On April 19, 2015, the Caucasus Emirate’s leader Aliaskhab Kebekov, nom de guerre Ali Abu Mukhammad, was killed in a special operation carried out by Russian elite forces in Dagestan’s Buynaksk district. His death came at a time of profound decline of the North Caucasian jihadists, coupled with the ongoing split in their ranks as an increasing number of fighters and insurgent leaders turn to the Islamic State (IS). (CACI, 29 April 2015)

“Magomed Suleimanov (Abu Usman of Gimry), a Sharia militants' judge and the leader of the armed underground in Dagestan, has been appointed the new leader of the ‘Imarat Kavkaz’ recognized in Russia as a terrorist organization.” (Caucasian Knot, 28 May 2015)

“The leader of the North-Caucasian branch of the ‘Islamic State’ (IS), which has been recognized as a terrorist organization, is the Dagestani commander Abu Mukhammad (Rustam Asilderov). […] The ‘Caucasian Knot’ has reported that on June 21 a message was posted on the YouTube that militants of four vilayets of the so-called ‘Imarat Kavkaz’, which is regarded in Russia as a terrorist organization, swore their allegiance to Abu-Bakr al Baghdadi, the leader of the above IS (earlier named as the Islamic State of Iraq and the Levant – ISIL). The IS has taken the oath of North-Caucasian militants and announced the establishment of its branch in the region.” (Caucasian Knot, 25 June 2015)

“While observers focused on the shift from the Caucasus Emirate to the Islamic State in the North Caucasus, the news that a single amir from the team of the slain CE leader took an oath of allegiance to the CE went almost unnoticed. The rebel leader who remained loyal to the CE is Said Abu Muhammad Arakinsky, the group’s amir of Dagestan (Kavkazsky Uzel, December 29, 2014).” (Jamestown Foundation, 9 July 2015)

“Despite these setbacks, the CE tried to survive and started to form new military structures in Dagestan (see EDM, August 6). An impression emerged that the two rebel organizations, the CE and the IS, would compete with each other for the right to represent the armed Islamic resistance movement in the region. However, what happened in recent days may change everything: the CE did not simply suffer another round of losses, but lost three of its top commanders, including the leader of the organization. […] Among the rebels killed was new CE leader Abu Usman Gimrinsky (Magomed Suleimanov), an Untsukul district native. Two other well-known commanders were reportedly also killed—Said Arakansky (Kamil Saidov), amir of the Dagestani Velayat, and Abu Dujan (Abdulla Abdullaev), amir of the Mountainous Sector of the Dagestani Velayat, (Kavpolit.com, August 11). Thus, practically all the top leaders of the Caucasus Emirate were wiped out. Within hours of the incident, the websites that represent the CE confirmed the death of the group’s leadership (Kavkazcenter.com, August 11).” (Jamestown Foundation, 14 August 2015)

“While the governor of Dagestan, Ramazan Abdulatipov, has boasted of a drastic reduction in the number of attacks by insurgents in the republic, the Russian authorities’ statistics indicate that attacks in Dagestan are, in fact, increasing. At a recent meeting with Russian President Vladimir Putin, in Moscow, Abdulatipov claimed that ‘2014 was the first year that we lived through without terrorist attacks.’ He said Dagestan today is 3.2 times safer than the national average in the country: […] Dagestani experts point to a number of irregularities in Abdulatipov’s blissful reports. First, they say that the general level of crime in Dagestan has always been quite low. At the same time, the statistics provided by the Russian prosecutor general’s office indicate that the number of terrorism-related crimes have steadily grown in Dagestan over the past several years, and the republic has been at the top of the list in this regard in Russia at least since 2011. In 2011, prosecutors recorded 220 such crimes in the republic; in 2012, the number grew to 295; in 2013, the number of terrorism-related crimes reached 365; in 2014, that number hit 472. In the first six months of 2015, 352 terrorism-related crimes were already recorded (Kavkazskaya Politika, September 4).” (Jamestown Foundation, 16 September 2015)

“Abdurashid Magomedov, Minister of Internal Affairs of Dagestan, has reported that a lot of natives of Dagestan left for Syria with their family members and children. According to the Minister, all of the men who left for Syria are put on the federal wanted list. […]The Minister has also noted that there are serious hotbeds of tension in the territory of the republic. ‘At present, the main hotbeds of tension are located in the mountainous districts of southern Dagestan, including the Shamil, Khunzakh, Gunib, Tsumada, and Tsuntin Districts,’ the Minister has emphasized.” (Caucasian Knot, 10 December 2015)

“Events in the North Caucasus in 2015 showed that the insurgency in the region continued to decline -a trend first noted in 2011. No official figures on insurgent violence are yet available, but they are likely to be about 50 percent lower than in 2014. […] The first thing worth noting is that in 2014 the ratio of the killed to the wounded was about 2 to 1. In 2015, the ratio of killed to wounded is likely to be about 4 to 1. Thus, government forces were more likely to kill militants instead of arresting them in 2015 than during the previous year. According to the Federal Security Service (FSB), government forces killed 156 militants across Russia, including 36 leaders of the criminal groups, in 2015. Among them were leaders of the so-called Caucasus Emirate. Russian government forces killed 20 out of the 26 insurgent leaders who pledged allegiance to the Islamic State (IS) (Kavtoday.ru, December 20, 2015). The distribution of the casualties across the North Caucasus was about the same in 2015 as in previous years. Dagestan had the greatest number of insurgency-related deaths, followed by Kabardino-Balkaria, Chechnya and Ingushetia.” (Jamestown Foundation, 7 January 2016)

“Auch in Dagestan, der Hauptkrisenregion des Nordkaukasus, sanken die Zahlen: 2014 mindestens 208 Getötete, 2013 noch 271 und im Jahr zuvor 410. Dieser Trend hielt im Jahr 2015 an: Laut der russischen Internetzeitung Caucasian Knot wurden im Nordkaukasus mindestens 209 Menschen – davon rund 135 in Dagestan – getötet. Ursache für den erheblichen Rückgang dürfte sein, dass sich seit 2015 vermehrt Kämpfer aus dem Nordkaukasus dem IS in Syrien und im Irak angeschlossen haben.” (BAMF, 25 January 2016, p.4)[ix]

“In 2015, Russia changed its assessment of threats, shifting its focus from the Caucasus Emirate to members of the so-called Islamic State (IS). The Russian government’s concern is not so much about the numbers of people who went to Syria and may return, but rather the possible influence the ideas of the IS might have among Russia’s 20 million Muslims. The activities of the IS in the North Caucasus also should be evaluated in the context of the armed Islamic underground movement and those Salafists who sympathize with it. According to Dagestan’s governor, Ramazan Abdulatipov, only 643 residents of the republic are fighting in the ranks of the IS. Dagestani Interior Minister Abdurashid Magomedov estimated the number of Dagestani IS recruits at 900 as of December 2015 (Kavkazsky Uzel, December 10, 2015). Abdulatipov must have meant only those individuals who went to Syria and whose involvement in insurgent activities has been confirmed. The Russian Ministry of Interior claims that jointly with the Federal Security Service (FSB), it is monitoring over 2,800 Russian citizens who went to fight in Syria and Iraq. In addition, the interior ministry launched criminal investigations into 889 militants who returned from the Middle East.” (Jamestown Foundation, 8 January 2016)

“In an attempt to decrease tensions in the North Caucasus, the Russian authorities set out to register all potential extremists who might carry out a terrorist attack, in the opinion of the police and the Federal Security Service (FSB). Since the start of 2016, reports started to emerge detailing the number of extremists and their locations. In Dagestan alone, the authorities reportedly registered 14,000 people as potential extremists (Riadagestan.ru, March 3). According to the Prosecutor General’s Office of Dagestan, the authorities registered at least 15,000 potential extremists (Chernovik.net, March 1). A member of the Council for Human Rights under the President of Russia, Maksim Shevchenko, says the Dagestani authorities registered about 100,000 people as potentially unreliable (Echo.msk.ru, February 25). The estimates of extremists in Dagestan are quite high, especially given that there are about 21,000 police officers in the republic.” (Jamestown Foundation, 24 March 2016)

“In den vergangenen Jahren hat sich im Nordkaukasus die Hauptkonfliktzone von Tschetschenien weg in die Nachbarrepublik Dagestan verlagert, zum Teil auch nach Inguschetien und Kabardino-Balkarien […] Seit 2012 hält der Rückgang von Getöteten im Nordkaukasus an. 2015 starben bei Anschlägen und Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und separatistischen bzw. islamistischen Aufständischen 209 Personen (2014: 341; 2013: 529; 2012: 700). Auch wenn in Dagestan ebenfalls ein deutlicher Rückgang der Opferzahlen zu verzeichnen ist, bleibt diese Nordkaukasus-Republik der Schwerpunkt von Gewalt und Todesopfern. 2015 wurden mindestens 126 Menschen (2014: 208; 2013: 271; 2012: 410) getötet. Nach Erkenntnissen der russischen Internetzeitung Caucasian Knot wurden im Nordkaukasus im 1. Hj. 2016 rund 70 Menschen getötet, davon 53 in Dagestan und vier in Tschetschenien.” (BAMF, 12 September 2016, pp. 3-4)

“Armed confrontations between Islamist insurgents and law enforcement agencies continued in the North Caucasus, particularly in Dagestan. Russia media continued to report on North Caucasus residents leaving Russia and joining the Islamic State (also known as ISIS) as well as on cases of detentions of North Caucasus residents allegedly affiliated with ISIS. Salafi Muslim communities in Dagestan were subject to intense scrutiny and harassment as law enforcement largely equated them with insurgents or their collaborators. Authorities placed Salafis on watch lists, repeatedly detained and questioned many of them without specific grounds; raided Salafi mosques; and carried out mass detentions of believers. They closed several Salafi mosques, including in Makhachkala, Dagestan’s capital.” (HRW, 12 January 2017)

“Violence continued in the North Caucasus republics, driven by separatism, interethnic conflict, jihadist movements, vendettas, criminality, excesses by security forces, and the activity of terrorists. Media reported that in 2015 the total number of deaths and injuries due to the conflicts in the North Caucasus decreased significantly compared with 2014 in all republics of the North Caucasus. According to human rights activists in the region, violence in Dagestan continued at a high level. Dagestan remained the most violent area in the North Caucasus, with approximately 60 percent of all casualties in the region in 2015. Local media described the level of violence in Dagestan as the result of Islamic militant insurgency tactics continuing from the Chechen conflict as well as of the high level of organized crime in the region.” (USDOS, 3 March 2017)[x]

„In den vergangenen Jahren hat sich im Nordkaukasus die Hauptkonfliktzone von Tschetschenien weg in die Nachbarrepublik Dagestan verlagert.“ (BAMF, 13 February 2017, p. 6)

“The discovery of what appears to be a sizeable Islamic State (IS) cell in the Russian city of Khasavyurt, located in the North Caucasian republic of Dagestan, has sparked numerous violent confrontations as long-simmering tensions between Russian authorities and adherents of Salafism in the region erupt once again into open hostilities. […] Insurgent activity in Dagestan is once again on the rise. Officials in Makhachkala, Dagestan’s capital, recently estimated there are 1,200 Dagestanis fighting for IS in Syria, while deaths from the conflict in Dagestan rose 33 percent in 2016 (Caucasian Knot, January 31). January alone has seen Dagestan mount five counterterrorism operations, several of them aimed at countering the Khasavyurt Group.” (Jamestown Foundation, 10 February 2017)

“Madina works in a children's center in Makhachkala, the capital of Russia's North Caucasus Republic of Daghestan. In January, she was stopped at a routine traffic roadblock. That's when she learned that she is on the extremism-prevention watch list of the local Interior Ministry branch. […] Daghestan President Ramazan Abdulatipov has said he estimates there are about 10,000 ‘Wahhabis’ in his republic. The head of the regional Interior Ministry branch, Abdurashid Magomedov, has mentioned a figure of 16,000 ‘extremists.’ Activists suspect as many as 20,000 people may be on the list. […] The report says that many of the people on the list are not radical Wahhabis or Salafis but rather are ‘representatives of traditional Islam (Sufis).’” (RFE/RL, 5 June 2017)

“In June, authorities stated that the Interior Ministry for Dagestan, in the south of Russia, was no longer placing ‘adherents of non-traditional Islam’ on police watchlists. However, persecution of Salafi Muslims, including arbitrary detentions and harassment, continued.” (HRW, 18 January 2018)

“Official assertions that the conflict was over were contradicted not only by experts but by the actions of both the militants and the Russian forces. Indeed, the former have been attacking in places where they had not been active before, such as Stavropol and Karachaevo-Cherkessia, as well as in Dagestan, where the militancy has continued throughout the year. Meanwhile the latter imposed ‘counter-terrorism regimes’ in more places in 2017 than they had earlier, albeit in many cases for shorter periods of time. Nonetheless, there is no reason to think that the militants have been defeated or that peace has come to the region (Kavkazsky Uzel, accessed January 9, 2018).” (Jamestown Foundation, 9 January 2018)

“In 2017, an overall decrease in the number of victims to the armed conflict in the regions of Northern Caucasian occurred against the backdrop of an increase in the number of civilian casualties. This is evidenced by the calculations run by the ‘Caucasian Knot’. […] The decrease in the number of victims to the armed conflict in Northern Caucasus may be associated with an improvement in the situation in Dagestan and Kabardino-Balkaria. In 2017, the above republics maintained the tendency to a decrease in the number of victims and armed incidents. So, in 2017, in Dagestan, the number of victims to the armed conflict decreased by 149 people (from 204 down to 55) in comparison with 2016. The decrease in the number of armed incidents can be explained by the fact that in 2017, according to reports of the law enforcement bodies, leaders of several militant groups were killed. Meanwhile, it cannot be argued that all of them really stayed at high positions in the hierarchy of militants.” (Caucasian Knot, 14 March 2018)

“Violence continued in some North Caucasus republics, driven by jihadist movements, interethnic conflict, personal and clan-based vendettas, and excesses by security forces. According to statistics compiled by the Caucasian Knot, the total number of deaths and injuries during the year resulting from armed the conflict decreased to 173 (125 deaths, 48 injured) from 280 (198 deaths, 82 injured) in 2016 across the North Caucasus. Dagestan remained the most violent area in the North Caucasus, accounting for approximately 32 percent of all casualties in the region during the year, although according to the Caucasian Knot, the overall number of casualties in Dagestan decreased by 73 percent. Local media described the level of violence in Dagestan as the result of Islamic militant insurgency tactics dating back to the Chechen conflict as well as of the high level of organized crime in the region. Chechnya was a close second, accounting for 25 percent of all casualties in the region.” (USDOS, 20 April 2018, Section 1g)

“The Dagestan government places the exact number of Dagestani returnees from jihad in Syria or Iraq at 108 since 2014, with 86 under criminal investigation. […] Kadyrov’s government, meanwhile, in contrast to neighbouring Dagestan, has proclaimed a ‘safe corridor’ for women returning from Syria.” (ICG, 26 March 2018)

 

2.2. Attacks and violations of human rights

“Across town in an outlying, concrete-block neighborhood, Svetlana Isayeva runs the group Mothers of Daghestan for Human Rights from a tiny ground-floor office. She started the organization after her 25-year-old son disappeared from the street outside her home three years ago. A stoic, dark-haired woman, Isayeva says many young men like him are detained by security forces, especially those who attend mosques and show other signs of religious piousness. She says they're forced to confess to terrorism and often killed. ‘Lately it's become common among law enforcers to burn people alive in their cars,’ she says. ‘Then they're accused of blowing themselves up by accident.” (RFE/RL, 4 November 2011)[xi]

“Похищения и насильственные исчезновения людей по-прежнему остаются одной из распространенных форм грубейших нарушений прав человека в Дагестане. За годы сложилась целая система незаконного насилия, включающая в себя неотъемлемые элементы – похищение людей, применение к ним пыток и осуществление внесудебных казней части похищенных. В Дагестане объектом похищений обычно становятся люди, исповедующие фундаменталистское направление ислама (салафизм), именно их силовики подозревают в пособничестве или причастности к вооруженному подполью. В Дагестане, как и в других республиках Северного Кавказа, нередко похищают и впоследствии убивают идеологов этого течения, тех, кому сложно предъявить официальные обвинения, но кого силовики считают ‘опасными’. Впрочем, среди похищенных есть люди, не принадлежащие к салафитскому течению.” (Memorial, 4 September 2012, p. 48-49)

“Die Dagestan-Spezialistin Ekaterina Sokiryanskaya berichtet von illegalen Verhaftungen und Misshandlungen von Personen, denen religiöser Extremismus vorgeworfen wird. Häuser von Angehörigen der Aufständischen seien in Brand gesetzt worden, so Sokiryanskaya. Staatlich geduldete Bürgerwehren würden die Bewohner einschüchtern. Tatsächlich treibe man mit diesen Methoden einen Teil der Opposition in die Hände der Aufständischen.” (AI, October 2013)

“In March, the security services in Dagestan revived an environmentally dangerous tactical tool for fighting the regional insurgency—arson attacks on forests. Multiple media outlets and Internet social media confirmed reports of forest fires in several districts in the republic.” (Jamestown Foundation, 1 April 2014)

“Few Russians, however, are interested in the rising number of kidnappings by government forces in Dagestan. Kidnappings are a way of putting pressure on the relatives of the militants or on their sympathizers—or, more generally, on Salafis.” (Jamestown Foundation, 15 May 2014)

“Media and local human rights groups have also reported on more than a dozen cases in 2013 and 2014 in which law enforcement and security forces blew up homes belonging to people whose relatives are suspected insurgents.” (HRW, 18 June 2015, p. 28)

“Young men who are abducted by government forces in Dagestan are frequently found dead at the scene of a special operation (Chernovik.net, May 29). The government then declares them to have been rebels.” (Jamestown Foundation, 5 June 2015)

“The manner in which law enforcement and security personnel commonly detain suspects is one of the most distinctive abuses in the counterinsurgency campaign in Dagestan. Often these personnel do not identify themselves, show warrants, inform the detainee or their relatives where they are taking them, or the grounds for the detention, or provide timely access to a lawyer of one’s own choosing. In some cases, detentions are part of a highly visible operation in which security officers, backed by police, take suspects into custody without explanation or showing warrants. In other cases, the person is ambushed by men who sometimes wear masks and bundle detainees into a car and drive them to unknown destinations. These circumstances have led families and Russian human rights groups to refer to this pattern as abductions. Those targeted are typically young men who are suspected of having some link to the insurgency through family or other ties, are Salafis, or went to mosques frequented by Salafis. In some cases, the detainees may never be seen or heard from again: they are victims of enforced disappearances. In others, they may be initially forcibly disappeared but do show up within a few days in a detention facility, tortured, or threatened into signing confessions without the presence and advice of a lawyer.” (HRW, 18 June 2015, p. 48)

“Attacks on police in the streets or on their offices are among the most frequent tactics used by insurgents in their assault on the authorities. Non-police victims are common and in some cases, the assailants attempted to magnify the killings by detonating a small bomb first and then a larger one when police rescue workers and sometimes civilians have gathered.” (HRW, 18 June 2015, p. 84)

“As part of their counterinsurgency efforts, law enforcement and security in Dagestan largely equated Salafi Muslims with insurgents or their collaborators. Police put Salafis on special watch lists, repeatedly detaining, questioning, photographing, and fingerprinting them -often without grounds - and in some cases carried out forced DNA sampling. Police also raided Salafi mosques across Dagestan and conducted numerous, abusive special operations using excessive force in detaining suspects and holding them incommunicado in undisclosed locations.” (HRW, 27 January 2016)

“Seven residents of Khasavyurt, four residents of Kaspiysk, and a native of Dagestan, who came from abroad to visit his relatives in Makhachkala, were kidnapped in the period from September 19 to October 4. These are the results of the calculations run by the Human Rights Centre (HRC) ‘Memorial’. […] The kidnapped men were not on the police prevention registration lists, reports the website of the HRC ‘Memorial’ with reference to relatives of the disappeared people.” (Caucasian Knot, 6 October 2016)

“While legal repression may be the norm in much of Russia, the situation within Russia’s North Caucasus area, particularly in Dagestan and Chechnya, has been described by Memorial as ‘legalized terror.’ There, anyone suspected of practicing ‘nontraditional’ Islam or of having any link to the ongoing Islamic insurgency is at risk of being disappeared by the security services; in Dagestan, Memorial recorded 13 disappearances linked to the security services between September and November 2016 alone. Peaceful Muslims, human rights lawyers, independent journalists, and religious freedom activists have been threatened, assaulted, and killed.” (USCIRF, 26 April 2017)[xii]

3. Timeline of attacks in Dagestan

Please note: Although a lot of information on the Russian Federation is available in Russian language only, currently only selected Russian documents are available on ecoi.net. No Russian language publisher is currently among the sources regularly covered by ecoi.net. The following timeline therefore does not purport to be an exhaustive list of attacks in Dagestan, but shall serve as an overview and introduction to the subject.
Please also see the archived versions of this featured topic for a timeline for previous years:
For 2011, see http://www.ecoi.net/en/document/220655
For 2012, see http://www.ecoi.net/en/document/242518
For 2013, see http://www.ecoi.net/en/document/270091
For 2014, see http://www.ecoi.net/en/document/293185
For 2015, see http://www.ecoi.net/en/document/323719
For 2016, see http://www.ecoi.net/en/document/339024
For 2017, see http://www.ecoi.net/en/document/358745

2018

July
 
“On July 20, in the Kizilyurt District of Dagestan, a car of the road-and-patrol service (known as DPS) was shelled on the highway ‘Caucasus’. Three DPS inspectors were in the service car. Two of them were killed, and the third one was wounded. The responsibility for the attack was claimed by the ‘Islamic State’ (a terrorist organization, banned in Russia by the court, – note of the ‘Caucasian Knot’). According to the law enforcement bodies, the attack was committed by members of the ‘Khasavyurt’ grouping of militants.” (Caucasian Knot, 23 July 2018)
 
June
 
“On June 3, at 4:15 a.m. Moscow time, a part of the Tsumadin District of Dagestan, including the dwelling settlements of Kvanada and Gimerso, was put under the counterterrorist operation (CTO) regime. In the course of the CTO, law enforcers found a militant, who refused to lay down his arms, launched a shootout, and was shot dead. He was pre-identified as the leader of the ‘Tsumadin’ grouping of militants. Ammunition and weapons were found at the venue of the shootout. There are no losses among civilians and law enforcers. The casualty is Shamil Aliev, a 28-year-old native of the Stavropol Territory, a resident of the village of Kvanada, said the online resource ‘Operative Line’, which is supporting law enforcers.” (Caucasian Knot, 4 June 2018)

April

“On April 24, in the area of the counterterrorist operation (CTO) between the villages of Chinar and Gedzhukh in the Derbent District of Dagestan, law enforcers found out a dugout in the forest, near which they encountered two armed men. The suspects refused to surrender and opened fire from submachine guns. In the course of a shootout, both suspected militants were killed. On the place of the armed clash, the law enforcers found a grenade launcher, a submachine gun, a grenade and rounds. On the same day, the CTO legal regime in the Derbent District was lifted.” (Caucasian Knot, 30 April 2018)

“At 1:30 p.m. Moscow time on April 21, a counterterrorist operation (CTO) legal regime was introduced in Derbent and the Derbent District of Dagestan. At about 1:30 p.m. Moscow time, in Suleiman-Stalsky Lane in Derbent, policemen stopped three persons to check their IDs. In response, the suspects opened fire on the policemen. The attackers were killed by return fire of the law enforcers. During an armed clash, no law enforcers and no civilians were injured. On the same day, at about 5:30 p.m. Moscow time, law enforcers blocked six people in a house in Sirenevaya Street in Derbent. When the law enforcers offered the blocked people to lay down their arms and surrender to the authorities, the suspects refused and they were neutralized in the course of the following armed clash. One of the law enforcers got a tangential wound to his shoulder. No civilians were injured.” (Caucasian Knot, 23 April 2018)

“Law enforcers have killed four alleged militants during the counterterrorist operation (CTO) held the city of Derbent; some people were detained, a source has reported.

Today, the Derbent District was put under the CTO regime. Policemen were pursuing a car with four members of the bandit underground inside. All of them were neutralized; some other persons were detained, the ‘Interfax’ reports referring to its source.” (Caucasian Knot, 20 April 2018)

March

“At 3:40 p.m. Moscow time on March 24, the counterterrorist operation (CTO) legal regime was introduced in the Andi village in the Botlikh District of Dagestan. With the support provided by the National Guard of Russia and the MIA, fighters of the FSB special forces, cordoned off the house, where a suspected militant was hiding. He was killed in an armed clash after he had refused to lay down his arms and surrender to the authorities. According to the available operational data, he was identified as Yunus Khabibov, a commander of a militant grouping, who was in the federal wanted list and who swore allegiance to the international terrorist organization ‘Islamic State’ (IS) banned in the Russian Federation.” (Caucasian Knot, 26 March 2018)

February

“Five women have been killed in a shooting at a church in Russia's volatile republic of Dagestan. Five others, including a police officer and a national guardsman, were injured, Russian officials said. Two are said to be in a critical condition. A man fired at people leaving an evening service in the city of Kizlyar. The attacker was shot and killed at the scene. He was later identified as 22-year-old Khalil Khalilov, a resident of Dagestan. The Islamic State (IS) group said it was behind the attack but did not immediately provide any evidence.” (BBC News, 19 February 2018)

“On February 15, the Untsukul District of Dagestan was put under counterterrorist operation (CTO) regime. In the gorge near the village of Kharachi, law enforcers blocked an armed man. In response to an offer to surrender, he opened fire and was killed in the shootout; one of special troop fighters was also killed. There are also wounded ones among the latter; the civilian population has not suffered. The CTO regime was cancelled later on the same day.” (Caucasian Knot, 19 February 2018)

January

“On January 15, near a house in the city of Kaspiysk, law enforcers stopped a man to check his ID. In response to the policemen's request, the man opened fire on them and was killed in a shootout. He was preliminar[il]y identified as Alexei (Ali) Omaev. According to a source from the law enforcement bodies, the man was a member of an illegal armed formation (IAF). He had a pistol, ammunition and a grenade with him. The man had earlier criminal record under the articles ‘Robbery’ and ‘Deliberate infliction of serious harm to health’. He was also suspected of aiding and abetting militants, illegal trafficking in weapons and recruiting young people for the ISIL banned in Russia. According to a brother of the killed suspect, 45-year-old Alexei Omaev could not attack the policemen, since he was Category II Invalid and moved with difficulties, since he ‘was half paralyzed.’” (Caucasian Knot, 22 January 2018)

“On January 6, Saigidakhmed Magomedov, a resident of the Mutsaul village in the Khasavyurt District of Dagestan, was killed near his house. According to the preliminary information, he had a conflict with unidentified men, who then made several times shots at him. The killed man was the Imam of the Quarter Mosque, closed earlier along with other Salafi mosques in Dagestan.” (Caucasian Knot, 8 January 2018)

4. Sources:

(all links accessed at 16 May 2018)

[i] The German Institute for International and Security Affairs of the Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) is an independent scientific establishment that conducts practically oriented research on the basis of which it then advises the Bundestag (the German parliament) and the federal government on foreign and security policy issues.

[ii] Human Rights Watch (HRW) is an international non-governmental organization that conducts research and advocacy on human rights.

[iii] Memorial is an independent non-governmental group encompassing more than 80 national and regional organisations in 7 countries and, since its formation in 1988, has the objective of accounting for political prisoners and victims of the Stalin era. Over recent years Memorial has developed a network for reporting ongoing human rights violations in the Russian Federation and other countries of the former Soviet Union.

[iv] The International Crisis Group (ICG) is a transnational non-profit, non-governmental organisation that carries out field research on violent conflict and advances policies to prevent, mitigate or resolve conflict.

[v] The Jamestown Foundation is an independent, nonpartisan, nonprofit organisation that provides information on terrorism, the former Soviet republics, Chechnya, China, and North Korea.

[vi] Amnesty International (AI) is a non-governmental organisation focused on human rights.

[vii] The Central Asia-Caucasus Institute (CACI) constitutes together with the Silk Road Studies Program an independent and privately funded Transatlantic Research and Policy Center.

[viii] Caucasian Knot is an internet mass medium with a human rights orientation that provides information on the Caucasus. It was founded in 2001 by the human rights organisation Memorial.

[ix] The Federal Office for Migration and Refugees (BAMF) is a centre of excellence for migration, integration and asylum. It is responsible for conducting asylum procedures, granting refugee protection and supporting integration nationwide. Its duties also include migration and integration research –it has a legally grounded research mandate to collect analytical information on steering immigration.

[x] The US Department of State (USDOS) is the US federal executive department responsible for the international relations of the United States, equivalent to the foreign ministry of other countries.

[xi] Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) is a broadcaster funded by the U.S. Congress that provides news, information, and analysis to countries in Eastern Europe, Central Asia, and the Middle East.

[xii] The US Commission on International Religious Freedom (USCIRF) is an independent governmental body for monitoring freedom of religion or belief abroad.

This featured topic was prepared after researching within time constraints. It is meant to offer an overview on an issue and is not, and does not purport to be, conclusive as to the merit of any particular claim to refugee status, asylum or other form of international protection. Chronologies are not intended to be exhaustive. Every quotation comes from a document available on ecoi.net and is referred to with a hyperlink to the respective document on ecoi.net.