ecoi.net-Themendossier zu Nigeria: Sicherheitslage / ecoi.net featured topic on Nigeria: Security Situation

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Die ecoi.net-Themendossiers bieten einen Überblick zu einem ausgewählten Thema. Das Themendossier Nigeria behandelt die wichtigsten aktuellen sicherheitsrelevanten Vorfälle, gegliedert in die drei Landesteile Nord-, Süd-, und Zentralnigeria. Die Informationen stammen aus ausgewählten Quellen und erheben nicht den Anspruch vollständig zu sein.
 

1. Allgemeine Informationen
2. Übersicht zu sicherheitsrelevanten Vorfällen
3. Der zentrale Landesteil (“Middle Belt”) und Abuja (“Federal Capital Territory”)
3.1. Allgemeine Informationen
3.2. Aktuelle Lage
4. Boko Haram und die nördlichen Bundesstaaten
4.1. Allgemeine Informationen
4.2. Aktuelle Lage
5. Südnigeria und das „Niger Delta“
5.1. Allgemeine Informationen
5.2. Aktuelle Lage
6. Weitere Quellen mit Informationen zur sicherheitsrelevanten Lage in Nigeria
7. Quellen

1. Allgemeine Informationen

 

Nigeria ist die größte Volkswirtschaft Afrikas, mit 175 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land des Kontinents und zudem eine Gestaltungsmacht auf dem afrikanischen Kontinent und in der Welt. Das Land steht allerdings vor großen Herausforderungen, da die Erträge aus der Erdölförderung bisher kaum armutsreduzierende Wirkung hatten. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung leben in extremer Armut und es herrscht hohe Arbeitslosigkeit (GIZ, ohne Datum)[i]. Korruption und Missregierung haben die Autorität und Legitimität des Staates untergraben. Trotz umfangreicher Öl- und Gasvorkommen liegen die Indikatoren für menschliche Entwicklung unter den weltweit Niedrigsten (CRS, 18. Juli 2012, Summary)[ii].

 

Nigeria umfasst 36 Bundesstaaten, die in 774 lokale Regierungsgebiete (Local Government Areas, LGAs), und das Bundesterritorium Abuja (Federal Capital Territory, FCT, gegliedert sind. Jeder Bundesstaat verfügt über eine Regierung und über ein Landesparlament (State House of Assembly). (GIZ, Dezember 2015)

 

Nach dem Ende der Militärherrschaft im Mai 1999 wurde die vierte Republik mit der Wahl von Olusegun Obasanjo ausgerufen. Seither war der Konflikt in Nigeria von einem Aufstand im Nigerdelta, periodischen Gewaltsausbrüchen im „Middle Belt“ und einem Anstieg von Gewalt im Nordosten gekennzeichnet (FfP, 21. April 2014)[iii]. Nach dem Tod von Präsident Yar’Adua, der Obasanjo nachfolgte, wurde 2011 Goodluck Jonathan zum Präsidenten gewählt (USDOS, 25. Juni 2015, Executive Summary)[iv]. Seit Mai 2015 ist Muhammadu Buhari der Präsident Nigerias (BBC, 2. Oktober 2015)[v].

 

Ethnische und religiöse Konflikte sind in Nigeria alltäglich. Spaltungen zwischen ethnischen Gruppen, zwischen Nord und Süd und zwischen ChristInnen und MuslimInnen stehen oftmals mit den Themen Zugang zu Land, Arbeitsplätzen und sozioökonomischer Entwicklung in Verbindung und werden manchmal durch PolitikerInnen angeheizt. Die islamistische Gruppe Boko Haram trägt im Norden zur Verschlechterung der Sicherheitsbedingungen bei. In der südlichen Nigerdelta-Region verschärften örtliche Missstände in Verbindung mit der Erdölproduktion über ein Jahrzehnt schwelende Konflikte und Kriminalität. Durch Bemühungen der Regierung mit örtlichen Aufständischen zu verhandeln, darunter ein Amnestieprogramm, kam die südliche Region zur Ruhe. Der Frieden ist jedoch brüchig und es gibt weiterhin gewaltsame Kriminalität. (CRS, 18. Juli 2012, S. 1)

 

2. Übersicht zu sicherheitsrelevanten Vorfällen

 

In folgender vom Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (ACCORD) erstellter Karte sind Vorfälle verzeichnet, die sich von April bis einschließlich Juni 2017 ereigneten. Die in der Karte aufbereiteten Daten stammen vom Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) der University of Sussex:




Weitere Informationen zu ACLED sowie den verzeichneten Vorfällen entnehmen Sie bitte folgendem Dokument:

  • ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Nigeria, 2. Quartal 2017: Kurzübersicht über Vorfälle aus dem Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) zusammengestellt von ACCORD, 14. September 2017 (verfügbar auf ecoi.net)
    http://www.ecoi.net/file_upload/5734_1506340046_2017q2nigeria-de.pdf

 

3. Der zentrale Landesteil (“Middle Belt”) und Abuja (“Federal Capital Territory”)

 

(Bundesstaaten: Adamawa, Benue, Federal Capital Territory, Kogi, Kwara, Nasarawa, Niger, Plateau, Taraba)

 

3.1. Allgemeine Informationen

 

Nigeria ist zwar hauptsächlich für die Öl- und Gasproduktion bekannt, jedoch sind 70 Prozent der Arbeitskräfte des Landes in der Landwirtschaft beschäftigt. Kleinbetriebe im Zentrum und Süden des Landes sind für den Großteil der Wurzelknollen- und der Gemüseernte verantwortlich, während die Hirten im Norden den Großteil hinsichtlich Getreide und Viehbestand erwirtschaften. Historisch waren die Beziehungen zwischen den Hirten und den sesshaften Bauerngemeinschaften harmonisch. Das Vieh der Hirten düngte das Land der Bauern im Austausch für Weiderechte. Jedoch nahmen die Spannungen im Laufe des vergangenen Jahrzehnts mit gewaltsamen Zwischenfällen in den zentralen und südlichen Bundesstaaten zu. In mindestens 22 der 36 nigerianischen Bundesstaaten kam es bereits zu Zwischenfällen. (ICG, 19. September 2017, S. 1) [vi]

 

Der Bundesstaat Plateau liegt an der Grenze zwischen dem großteils christlichen Süden und überwiegend muslimischen Norden und ist seit Jahrzehnten von unregelmäßig auftretenden ethnischen und religiösen Spannungen betroffen. Die großteils landwirtschaftlich tätigen christlichen Gemeinschaften behaupten, dass sich die muslimischen Fulani-Hirten die Gebiete der sogenannten indigenen Bevölkerung aneignen möchten. Die Fulani entgegnen, dass sie von Diskriminierung betroffen sind und ihnen ihre grundlegenden Rechte, darunter der Zugang zu Land, Bildung und politischen Ämtern, verwehrt werden, obwohl sie seit Generationen in dem Gebiet leben. Seit 2000 sind in Plateau laut Beobachtern über 10.000 Menschen getötet worden. (AFP, 17. September 2015)[vii]

 

Religiös motivierte Gewalt ist insbesondere in der Stadt Jos ein Problem. Die Spannungen zwischen den Gemeinschaften im kulturell diversen „Middle Belt“ sind sowohl religiöser als auch ethnischer Natur und sind Resultat des Wettbewerbs über Ressourcen zwischen ethnischen Gruppen, die als „Siedler“ oder als „Indigene“ klassifiziert werden. In Jos werden die überwiegend christlichen Berom als Indigene angesehen, während die vorwiegend muslimischen Hausa-Fulani als Siedler angesehen werden. (CRS, 15. November 2013, S. 12)

Der gewaltsame Konflikt hat mittlerweile tribale, religiöse und regionale Dimensionen angenommen. Jährlich werden im Middle Belt und in südlich davon gelegenen Gebieten etwa 2.500 Personen getötet. Der Konflikt ist bereits so tödlich, dass viele NigerianerInnen befürchten, er könne so gefährlich wie der Boko-Haram-Aufstand werden. (ICG, 20. Juli 2017)

 

3.2. Aktuelle Lage

Im Bundesstaat Benue wurde ein umstrittenes Verbot zum Weiden von Vieh implementiert. Das neue Gesetz sieht vor, den Viehbestand auf Viehfarmen zu beschränken. Bei Zuwiderhandeln ist eine fünfjährige Haftstrafe möglich. Fulani-Hirten zufolge zielt das Gesetz unfairerweise auf ihren nomadischen Lebensstil ab. Die Regierung des Bundesstaates Benue gibt jedoch an, dass das Ziel die Widerherstellung des Friedens ist. (BBC, 2 November 2017)

Von Jänner bis einschließlich April 2017 wurden bei Zusammenstößen zwischen Bauern und Hirten über 700 Menschen getötet. Die gewaltsamen Zusammenstöße strapazierten weiterhin die Beziehungen zwischen den Gemeinden. (UN Security Council, 30. Juni 2017, S.4) [viii]

Im Februar 2017 kam es im Bundesstaat Plateau zu Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen der Berom und der Afizere aufgrund von Streitigkeiten um Landeigentum. Die umstrittenen Gebiete beinhalten Kabong und Jishe (Tudun Wada) in der Jos North LGA. (NSRP, März 2017, S. 7)[ix]

Im Jahr 2016 führten Landstreitigkeiten, ethnische Differenzen und Spannungen zwischen Siedlern und „Indigenen” sowie die religiöse Zugehörigkeit zu Zusammenstößen zwischen Fulani-Hirten und Bauern im Middle Belt. Im Jahr 2016 kam es zudem zu “stillen Tötungen”, bei denen Einzelpersonen verschwanden und später tot aufgefunden wurden. Es kam oft zu nächtlichen Vergeltungsangriffen auf einzelne Häuser oder Gemeinden. Zwischen Angehörigen der ethnischen Gruppen der Tiv, Kwalla, Jukun, Fulani und Azara, die nahe der Grenzen der Bundesstaaten Naswara, Benue und Taraba leben, kam es weiterhin zu Konflikten über Landrechte. (USDOS, 3. März 2017, Section 6)

 

Unkontrollierte und unbestrafte Gewalt zwischen nomadischen und bäuerlichen Gemeinschaften in der Region „Middle Belt” führten 2016 zu einer Ausbreitung auf weitere Gebiete. Es kam zu Vorfällen im Bundesstaat Benue, Enugu und Taraba. (HRW, 12. Jänner 2017)[x]

 

Zwischen Juli und November 2016 kam es schätzungsweise zu 30 tödlichen Zusammenstößen zwischen Bauern und Hirten mit etwa 222 Toten, was eine Bedrohung für den Frieden, den sozialen Zusammenhalt und die Nahrungsmittelsicherheit im „Middle Belt“ führte. (UN Security Council, 19. Dezember 2016, S. 4)

 

 

4. Boko Haram und die nördlichen Bundesstaaten

 

(Bundesstaaten: Bauchi, Borno, Gombe, Jigawa, Kaduna, Kano, Katsina, Kebbi, Sokoto, Yobe, Zamfara)

 

strong>4.1. Allgemeine Informationen

 

Die Boko Haram entstand 1990 aus einer Gruppe radikalislamischer Jugendlicher in der Moschee Al-Hadschi Muhammadu Ndimi in Maiduguri, berichtet die International Crisis Group (ICG). Der ehemalige Anführer der Boko Haram, Mohammed Yusuf, war zuvor Prediger und Anführer des Jugendflügels der Salafistengruppe Ahl-Sunnah, Shababul Islam (Vorhut der Islamischen Jugend, Islamic Youth Vanguard) (ICG, 3. April 2014, S. 7). Laut der deutschen Wochenzeitung Die Zeit sehen Experten „die anfängliche Attraktivität von Boko Haram vor allem in den politischen und sozialen Verhältnissen im Norden Nigerias begründet: Die Gesellschaft ist ethnisch und religiös zersplittert, Armut und Arbeitslosigkeit höher als in anderen Landesteilen. Der Staat kommt seinen Aufgaben nur bedingt nach, die Lokalregierungen sind oft korrupt. Während die Gruppe in den ersten Jahren gewaltlos agierte, radikalisierte sie sich etwa ab 2009 und bekämpft seither aktiv den nigerianischen Staat.“ (Die Zeit, letzte Aktualisierung 18. November 2015)[xi]

 

Amnesty International (AI) zufolge wurden im Jahr 2014 über 4.000 Menschen von der Boko Haram getötet, obwohl die tatsächliche Anzahl der Toten vermutlich höher sei. In den ersten drei Monaten des Jahres 2015 töteten Kämpfer der Boko Haram mindestens 1.500 Menschen. Seit Juli 2014 nahm die Boko Haram größere Städte ein. Im Februar 2015 kontrollierte die Gruppe den Großteil des Bundesstaats Borno, sowie die Bundesstaaten Adamawa und Yobe. Im August 2014 erklärte der Anführer der Boko Haram, Abubakar Shekau, die von der Gruppe kontrollierten Gebiete zum Kalifat (AI, 13. April 2015, S. 3)[xii]. Später schwor Shekau dem Islamischen Staat (IS) die Treue, worauf das von der Boko Haram kontrollierte Gebiet vom IS als „Islamic State of West Africa Province“ als Teil des angestrebten globalen Kalifats bezeichnet wurde (BBC, 4. Mai 2015). Als Reaktion auf den Treueschwur Boko Harams zum ‚Islamischen Staat‘ starten Nigerias Nachbarländer Tschad und Niger am 8. März eine Militäroffensive auf nigerianischem Boden (Die Zeit, letzte Aktualisierung 18. November 2015). Laut dem Global Terrorism Index der Denkfabrik Institute for Economics and Peace ist die Boko Haram aktuell die weltweit tödlichste terroristische Gruppe. Für das Jahr 2015 wird der Gruppe die Verantwortung für 6.644 Tote zugeschrieben (IEP, November 2015, S. 4)[xiii].

 

Seit der Angelobung von Präsident Buhari im Mai 2015 wurden effektivere Maßnahmen gegen die Aufständischen ergriffen. Die Aufständischen konnten aus dem Großteil der zuvor von ihnen kotrollierten Gebiete vertrieben werden. Berichten zufolge änderten die Aufständischen ihre Taktik in Richtung asymmetrische Kriegsführung, darunter Entführungen, Vergewaltigung, Zwangsrekrutierung von Kindern und Jugendlichen, Selbstmordanschläge und sexuelle Versklavung. Laut ExpertInnen ist ein umfassender militärischer Sieg jedoch unwahrscheinlich und die Sicherheit ist weiterhin beträchtlich durch die Aufständischen bedroht. (UNHCR, Oktober 2016, S. 1-2) [xiv]

 

4.2. Aktuelle Lage

 

Bei einem Selbstmordanschlag im Bundesstaat Adamawa wurden laut Polizeiangaben mindestens 50 Menschen getötet. Der Anschlag erfolgte in der Stadt Mubi beim Morgengebet in einer Moschee. Bislang bekannte sich niemand zum Anschlag, jedoch werden gut besuchte Plätze im Norden Nigerias oft zum Ziel der Boko Haram. (BBC, 21 November 2017)

Bei Angriffen der Boko Haram wurden seit April 2017 mindestens 223 ZivilistInnen in Nigeria getötet, obwohl die tatsächliche Zahl wahrscheinlich höher ist. Zwischen Mai und August 2017 wurden siebenmal mehr ZivilistInnen als in den vier Monaten zuvor getötet. Alleine Im August 2017 wurden 100 ZivilistInnen getötet. (AI, 5. September 2017)

Im April gab es Hinweise darauf, dass die Boko Haram in den Bundesstaaten Borno und Taraba neue Waldstützpunkte sowie neue Zellen in den Bundesstaaten Kaduna, Kogi und Niger einrichtet. Zudem gab es Hinweise, dass das Militär, das in 28 der 36 Bundesstaaten Einheiten stationiert hat, überlastet ist und die Truppen nicht ausreichend mit Ressourcen ausstatten kann. (ICG, 20. Juli 2017)

Die Boko Haram griff im ersten Halbjahr 2017 weiterhin städtische und ländliche Siedlungen sowie Militärstellungen im Bundesstaat Borno an. Am 9. Februar 2017 wurden sieben SoldatInnen und über 30 Boko-Haram-Kämpfer bei einem Angriff auf neu ausgebildete ArmeerekrutInnen im Gebiet Dikwa getötet. Am 15. März griffen etwa 300 Boko-Haram-Kämpfer eine Polizeistation und Militärbasis im Gebiet Magumeri an. Es kam weiterhin zu Angriffen auf Militärkonvois. Am 20. Jänner wurden bei einem Selbstmordanschlag von drei Frauen bei einem Kontrollpunkt in Madagali, im Bundesstaat Adamawa, elf Menschen getötet und 14 weitere verletzt. Zwischen Jänner und Juni 2017 wurden mehrere Frauen und Kinder/Jugendliche im Bundesstaat Borno entführt. Zudem kam es zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Mitgliedern der Islamic Movement in Nigeria. (UN Security Council, 30. Juni 2017, S. 4-5)

 

Im Februar 2017 kam es zu einem Wiederaufflammen von Angriffen auf unbewaffnete ZivilistInnen durch mutmaßliche Mitglieder des Boko-Haram-Netzwerks im Bundesstaat Yobe. Am 5. Februar 2017 kam es in Sasawa, einem ländlichen Gebiet in der Nähe von Daramturu, zu einem Angriff. Anfang Februar 2017 griffen mutmaßliche Mitglieder der Boko Haram zudem die Gemeinde Mifa in Chibok an, wobei ein islamischer Gelehrter getötet wurde. (NSRP, März 2017, S. 5-6)

 

2016 führte die Boko Haram weiterhin ihre gewaltsame Kampagne gegen die säkularen Behörden und alle Personen durch, von denen die Boko Haram annimmt, dass sie mit den politischen und religiösen Zielen der Gruppe nicht einverstanden sind. Die Boko Haram konnte 2016 weiterhin komplexe Angriffe und Selbstmordanschläge gegen zivile und militärische Ziele im Nordosten des Landes durchführen, obwohl sie aus dem Großteil der von ihr Anfang 2015 kontrollierten Gebiete vertrieben wurde. 2016 wurden laut Statistiken einer NGO auf Grundlage von Medienberichten etwa 2.900 Personen aufgrund des Konflikts zwischen der Boko Haram und der Regierung getötet. Die Boko Haram griff 2016 weiterhin Bevölkerungszentren in den Bundesstaaten Adamawa, Borno und Yobe an. Sie führte zudem Angriffe in Gombe durch. Viele Boko-Haram-Angriffe wurden von Frauen und Kindern durchgeführt. (USDOS, 3. März 2017, Section 1g)

 

Die Boko Haram verübte im Nordosten des Landes im Jahr 2016 weiterhin Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Während des Jahres führte die Gruppe Angriffe durch. Die nationalen und regionalen bewaffneten Streitkräfte nahmen größere Städte ein, die zuvor von der Boko Haram kontrolliert wurden. (AI, 22. Februar 2017)

 

2016 wurden schätzungsweise 550 ZivilistInnen bei Angriffen der Boko Haram getötet. Die Boko Haram führte Selbstmordanschläge auf belebten Plätzen, wie Binnenvertriebenenlagern, Märkten und Moscheen, durch. Die Sicherheitskräfte konnten den Großteil der von der Gruppe kontrollierten Gebiete zurückerobern und tausende BewohnerInnen retten. Mit Ausnahme Maiduguris sind viele Teile des Bundesstaates Borno weiterhin unsicher und nicht zugänglich. (HRW, 12. Jänner 2017)

 

Im November 2016 kam es zu einem Anstieg von Gewaltvorfällen in der Nähe von Maiduguri. Die Boko Haram griff militärische Einrichtungen und Militärpersonal an. (NSRP, Dezember 2016, S. 2)

 

Nahe der Stadt Kano kam es im November 2016 zu gewaltsamen Konflikten zwischen der Islamic Movement in Nigeria (IMN) und der nigerianischen Polizei. Berichten zufolge wurden acht Mitglieder der IMN und ein Polizist getötet sowie viele weitere verletzt. (NSRP, Dezember 2016, S. 2)

 

Im Bundesstaat Kaduna waren die Sicherheitskräfte im November 2016 weiterhin mit einem Anstieg von Entführungen, bewaffnetem Raub, Tötungen und Viehdiebstahl konfrontiert. (NSRP, Dezember 2016, S. 2)

 

Die Boko Haram bildete im Tschadseebecken weiterhin ein Sicherheitsproblem. Einsätze der Multinationalen Einsatztruppe trugen zu einem vorübergehenden Rückgang des Ausmaßes und der Auswirkungen von Angriffen der Boko Haram im Juli und August 2016 bei. Die Gruppe führte zwischen Juli und November 2016 schätzungsweise 179 Angriffe durch, bei denen 330 Menschen getötet wurden. (UN Security Council, 19. Dezember 2016, S. 5)

 

 

5. Südnigeria und das „Niger Delta“

 

(Bundesstaaten: Abia, Akwa-Ibom, Anambra, Bayelsa, Cross River State, Delta, Edo, Enugu, Imo, Ondo, Rivers)

 

5.1. Allgemeine Informationen

 

Das im Süden Nigerias gelegene Nigerdelta ist reich an Ressourcen aber von Unsicherheit betroffen (ICG, 29 September 2015, S. 1). Der Konflikt im Nigerdelta ist durch Vandalismus an Erdöleinrichtungen, massiven Diebstahl in Verbindung mit der Erdölproduktion, Protesten wegen Umweltverschmutzung, Entführungen zur Erpressung von Lösegeld, Unsicherheit und Gewalt zwischen Gemeinschaften gekennzeichnet. Die Forderungen der verschiedenen militanten Gruppen variierten, schließen aber oft eine größere Autonomie für die Region und einen größeren Anteil der Einkünfte aus dem Erdölgeschäft ein (CRS, 18 July 2012, S. 13). Der von der Movement for the Emancipation of the Niger Delta (MEND) angeführte Aufstand hatte die nigerianische Ölindustrie und die Einkünfte aus den Exporten zum Erliegen gebracht. Im Juni 2009 wurde der Aufstand durch eine Amnestie für die Aufständischen beendet. Eine gewisse Stabilität konnte wiederhergestellt werden (ICG, 29 September 2015, S. 1). In Folge der Amnestie ist es zu einer Verringerung des Gewaltniveaus gekommen, jedoch ist dieses im Jahr 2014 erneut angestiegen (USDOS, 25. Juni 2015, Executive Summary). Die Präsidentschaft von Präsident Jonathan von 2010 bis 2015, Geldleistungen und Ausbildung für die ehemaligen Aufständischen und Vereinbarungen mit Anführern des Aufstands konnten die Konflikte aber unter Kontrolle halten. (ICG, 29 September 2015, S. 1).
2016 griffen neue militante Gruppen, die verschiedene Forderungen stellten, jedoch wieder zu den Waffen. Die Namen der Gruppen änderten sich zwar, doch es besteht kein Zweifel, dass dies „alter Wein in neuen Schläuchen“ ist. Die neuen militanten Gruppen beharren weiterhin auf Kontrolle der Ressourcen und führen Anschläge auf Erdöleinrichtungen durch. (African Centre for the Constructive Resolution of Disputes, 12. September 2017)[xv]
Seit die Regierung im November 2016 mit ethnischen und politischen AnführerInnen in der Region Gespräche führte, kam es nicht mehr zu größeren Anschlägen auf Erdöleinrichtungen durch militante Gruppen im Nigerdelta. Trotzdem ist die Lage in der Region weiterhin fragil. Angriffe auf die Bevölkerungsgruppe der Igbos oder andere „Southeners“ im Norden könnten dazu führen, dass einige militante Gruppen im Nigerdelta erneut Erdöleinrichtungen angreifen, um entweder die Regierung unter Druck zu setzen, die Igbo-feindliche Gewalt zu beenden oder um kriminelle Aktivitäten zu verschleiern. (ICG, 20. Juli 2017)

 

 

5.2. Aktuelle Lage

 

Im zweiten Vierteljahr 2017 stieg das Konfliktrisiko und tödliche Gewalt im Nigerdelta weiterhin an. Die hauptsächlichen Gründe für tödliche Gewalt waren organisierte Kriminalität, Landstreitigkeiten und kommunale Zusammenstöße. (FFP, 24. August 2017, S. 1)

Unter anderem durch verstärkte Patrouillengänge und die Ausweitung des Niger-Delta-Amnestieprogramms wurde eine wesentliche Reduktion der Anzahl der gewaltsamen Zwischenfälle in der Region Nigerdelta erreicht. (UN Security Council, 30. Juni 2017, S. 4)

 

Im Gebiet Ughelli North im Nigerdelta griffen Hirten im Februar 2017 mutmaßlich ein Polizeiteam an, wobei zwei Polizisten getötet und viele weitere verletzt wurden. In Amassoma kam es zu Zusammenstößen, die mit Kulten in Zusammenhang standen. Mit Kulten in Verbindung stehende Diebstähle wurden in Gebieten wie Amarata, Ekeki, Okaka, Ovom, Agbura, Azikoro, Swali, Otuokpoti, Otuasega, Imiringi, Okolobiri, Obuhagha und Polaku weiterhin verübt. Zudem kam es im Gebiet weiterhin zu Angriffen von Piraten auf Reisende. (NSRP, März 2017, S. 2-3)

 

Im Jahr 2016 kam es im Nigerdelta weiterhin zur Entführung von ZivilistInnen durch kriminelle Gruppen, oftmals wurde Lösegeld gefordert. Im Juni 2016 etwa wurden bis zu sieben Mitarbeiter einer Zementfirma im Bundesstaat Cross River entführt. Die Entführer ließen die Männer mehrere Tage später unverletzt frei. (USDOS, 3. März 2017, Section 1b)

 

Im Süden führten die Antwort der Regierung auf die separatistischen Bemühungen um einen Staat Biafra und militante Aktivitäten im Nigerdelta zu vielen Toten und der Zerstörung von ganzen Gemeinden. Beim Versuch von Soldaten, Mitglieder der Gruppe Niger Delta Avengers zu verhaften, kam es Medienberichten zufolge am 8. September 2016 zur Zerstörung von 43 Häusern und weiterem Eigentum im Bundesstaat Bayelsa. (HRW, 12. Jänner 2017)

 

Vor der Küste Nigerias kam es zwischen Juli und November 2016 zu 40 Piratenangriffen, für die mutmaßlich die Gruppe Niger Delta Avengers verantwortlich war. (UN Security Council, 19. Dezember 2016, S. 4)

 

Im Nigerdelta kam es zwischen Juli und November 2016 zu 80 Angriffen auf Erdöleinrichtungen. Die Regierung verfolgte weiterhin eine doppelte Strategie der Verhandlung mit Angreifern, während gleichzeitig die Sicherheitsmaßnahmen verbessert werden. (UN Security Council, 19. Dezember 2016, S. 4)

 

 

6. Weitere Quellen mit Informationen zur sicherheitsrelevanten Lage in Nigeria

 

Unter folgendem Link findet sich eine Datenbank des Projekts Nigeriawatch[xvi], die gefiltert nach Bundesstaaten auf Gewaltvorfälle durchsucht werden kann:

 

Weitere Überblickskarten zu Gewaltvorfällen in Nigera finden sich auch unter folgenden Links:

 

7. Quellen:


(Zugriff auf alle Links am 21. Dezember 2017




[i] Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist eine staatliche Entwicklungszusammenarbeitsorganisation der Bundesrepublik Deutschland.

[ii] Das Congressional Research Service (CRS) ist der Recherchedienst des US-amerikanischen Kongresses.

[iii] Der Fund for Peace (FfP) ist eine unabhängige, gemeinnützige Forschungs- und Bildungsorganisation mit Hauptsitz in Washington, D.C., deren Arbeit darauf abzielt, zur Vermeidung gewaltsamer Konflikte und zur Förderung nachhaltiger Sicherheit beizutragen.

[iv] Das US Department of State (USDOS) ist das US-amerikanische Außenministerium.

[v] Die British Broadcasting Corporation (BBC) ist eine britische Rundfunkanstalt.

[vi] Die International Crisis Group (ICG) ist eine unabhängige, nicht profitorientierte Nicht-Regierungsorganisation, die mittels Informationen und Analysen gewaltsame Konflikte verhindern und lösen will.

[vii] Agence France-Presse (AFP) ist eine internationale Nachrichtenagentur.

[viii] Der UN Security Council ist ein Organ der Vereinten Nationen, das für die Wahrung de Friedens und der Sicherheit zuständig ist.

[ix] Das Nigeria Stability and Reconciliation Programme (NSRP) ist eine nigerianische Initiative zur Verringerung gewaltsamer Konflikte, die durch das britische Department for International Development (DFID) finanziert wird.

[x] Human Rights Watch (HRW) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation.

[xi] Die Zeit ist eine deutsche Wochenzeitung

[xii] Amnesty International (AI) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation.

[xiii] Das Institute for Economics and Peace (IEP) ist eine Denkfabrik mit Sitz in Sydney, die sich für ein besseres Verständnis der sozialen und wirtschaftlichen Faktoren einsetzt, die zu einer friedlicheren Gesellschaft führen.

[xiv] United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) ist das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationan.

[xv] Das African Centre for the Constructive Resolution of Disputes ist eine südafrikanische zivilgesellschaftliche Organisation, die in ganz Afrika im Bereich Konfliktverhinderung tätig ist.

[xvi] Nigeriawatch ist ein Projekt, das von der University of Ibadan mit Unterstützung des French Institute for Research in Africa (IFRA-Nigeria) betrieben wird

[xvii] Der Council on Foreign Relations (CFR) ist eine private US-amerikanische Denkfabrik mit Fokus auf weltweiten außenpolitischen Themen.

[xviii] Partners for Peace (P4P) ist ein Programm des Fund for Peace (FfP), das sich für ein friedliches Nigerdelta einsetzt

Dieses Themendossier beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche ausschließlich auf ecoi.net. Es ist als Einstieg in bzw. Überblick über ein Thema gedacht und stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen sind Arbeitsübersetzungen für die keine Gewähr übernommen werden kann. Chronologien stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jede Aussage stammt von einem Dokument, das auf ecoi.net verfügbar ist und wird mit einem Link zum entsprechenden Dokument auf ecoi.net referenziert.


English version
ecoi.net's featured topics offer an overview on selected issues. The featured topic for Nigeria covers the main current security incidents in the northern, southern, and central parts of Nigeria. The information was found in selected sources and does not purport to be exhaustive.

1. Background Information
2. Overview on conflict-related incidents
3. Central Nigeria (“Middle Belt”) and Abuja (“Federal Capital Territory”)
3.1. Background Information
3.2. Current Situation
4. Northern Nigeria (“Boko Haram”)
4.1. Background Information
4.2. Current Situation
5. Southern Nigeria and the „Niger Delta“
5.1. Background Information
5.2. Current Situation
6. Further Information on the security situation in Nigeria
7. Sources

Please note: In ecoi.net’s English interface, the featured topics are presented in the form of direct quotations from documents available on ecoi.net. This may lead to non-English language content being quoted. German language translations/summaries of these quotations are available when you switch to ecoi.net’s German language interface.

1. Background Information

 

“Nigeria ist die größte Volkswirtschaft Afrikas und mit 175 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land des Kontinents. Mit einer jungen, motivierten und wachsenden Bevölkerung, umfangreichen natürlichen Ressourcen, und einer zunehmenden Diversifikation der Wirtschaft ist Nigeria nicht nur eine Regionalmacht, sondern eine an Bedeutung gewinnende Gestaltungsmacht auf dem afrikanischen Kontinent und in der Welt. Das Land steht allerdings vor großen Herausforderungen: Die beachtlichen Erträge aus der Erdölförderung hatten bisher kaum armutsreduzierende Wirkung. Immer noch leben mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in extremer Armut und es herrscht hohe Arbeitslosigkeit. Die Förderung nachhaltiger wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung wird erschwert durch Korruption sowie die regionalen, ethnischen, religiösen und sozialen Unterschiede und die damit einhergehenden Konflikte, die teilweise in Anschläge und Ausschreitungen münden.” (GIZ, undated)[i]

 

 

“Nigeria ist in 36 Bundesstaaten mit 774 ‚Local Government Areas (LGAs)‘ als kommunale Verwaltungseinheiten und dem Bundesterritorium Abuja - ‚Federal Capital Territory (FCT)‘ - gegliedert. Jeder der 36 Bundesstaaten verfügt über eine Regierung unter der Leitung eines Gouverneurs (State Governor) und über ein Landesparlament (State House of Assembly).“ (GIZ, December 2015)

 

“Nigeria is a federal republic composed of 36 states and the Federal Capital Territory (FCT). In 2010 then Vice President Goodluck Jonathan, of the governing Peoples Democratic Party (PDP), assumed the presidency following the death of President Yar’Adua. In 2011 President Jonathan was elected as president to a four-year term, along with Vice President Mohammed Namadi Sambo, also of the PDP.” (USDOS, 25 June 2015, Executive Summary)[ii]

 

Muhammadu Buhari became president in May [2015]” (BBC, 2 October 2015)[iii]

 

From the outside, conflict dynamics can be bewildering in their complexity, particularly in a country as vast as Nigeria with telescoping fault-lines and polarities. After gaining independence from the United Kingdom in October 1960, the country fell into a civil war that killed over a million people before it finally ended in 1970. Military rule gave way to the Fourth Republic with the election of Olusegun Obasanjo in 1999. Since then conflict in Nigeria has included an insurgency in the Niger Delta which deescalated in 2009 as a result of an amnesty program for militants, periodic outbreaks of killing in the Middle Belt, and rising levels of violence in the Northeast. In April of 2011, hundreds were killed in post-election violence across the North. Violence ranges from the criminal, to intra-communal, inter-communal, ethnic, sectarian, political, and regional.” (FfP, 21 April 2014)[iv]

 

“Political life has been scarred by conflict along ethnic, geographic, and religious lines, and corruption and misrule have undermined the state’s authority and legitimacy. Despite extensive oil and natural gas resources, Nigeria’s human development indicators are among the world’s lowest, and a majority of the population faces extreme poverty.” (CRS, 18 July 2012, Summary)[v].

 

“Ethnic and religious strife have been common in Nigeria. Divisions among ethnic groups, between north and south, and between Christians and Muslims often stem from issues relating to access to land, jobs, and socioeconomic development, and are sometimes fueled by politicians. […] An increasingly active violent Islamist group, Boko Haram, has contributed to deteriorating security conditions in the north and seeks to capitalize on local frustrations and discredit the government. […] In the southern Niger Delta region, local grievances related to oil production in the area have fueled simmering conflict and criminality for over a decade. The government’s efforts to negotiate with local militants, including through an amnesty program, have quieted the restive region, but the peace is fragile and violent criminality continues.” (CRS, 18 July 2012, p. 1)

 

 

 

2. Overview on conflict-related incidents

 

 

The following map contains information on conflict-related incidents according to the Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) at the University of Sussex (covering April to June 2017):




For further information on ACLED and the recorded incidents please see:

 

 

3. Central Nigeria (“Middle Belt”) and Abuja (“Federal Capital Territory”)

 

(States: Adamawa, Benue, Federal Capital Territory, Kogi, Kwara, Nasarawa, Niger, Plateau, Taraba)

 

3.1. Background Information

 

“Although Nigeria chiefly is known for its oil and gas production, agriculture employs about 70 per cent of its labour force. Small-holders in the country’s centre and south harvest most of the country’s tuber and vegetable crops while pastoralists in the north raise most of its grains and livestock. […] Historically, relations between herders and sedentary farming communities have been harmonious. By and large, they lived in a peaceful, symbiotic relationship: herders’ cattle would fertilise the farmers’ land in exchange for grazing rights. But tensions have grown over the past decade, with increasingly violent flare-ups spreading throughout central and southern states; incidents have occurred in at least 22 of the country’s 36 states.” (ICG, 19 September 2017, p.1)[vi]

 

Plateau state falls on the dividing line between Nigeria's mainly Christian south and mostly Muslim north and has witnessed sporadic ethnic and religious tensions for decades. The largely agrarian Christian communities in the state maintain the Muslim Fulani herdsmen are engaged in a prolonged battle to gobble up land from the areas of so-called indigenous people. Fulani leaders counter their people face discrimination as ‘foreigners’ in Plateau and are deprived of basic rights, including access to land, education and political office, despite having lived in the area for generations. Tensions frequently boil over, with more than 10,000 people killed in the state since the turn of the century, according to groups tracking the violence.” (AFP, 17 September 2015)[vii]

 

“Sectarian violence continues to be a particular problem in and around the central Nigerian city of Jos, the capital of Plateau State, which sits between the predominately Muslim north and Christian south. Tensions among communities in this culturally diverse “Middle Belt” are both religious and ethnic, and they stem from competition over resources - land, education, government jobs - between ethnic groups classified as settlers or as ‘indigenes’ (original inhabitants of the state), with the latter designation conveying certain political and economic benefits. In Jos, the mostly Christian Berom are considered indigenes, and the predominately Muslim Hausa-Fulani, who were traditionally nomadic and pastoralist, are viewed as the settlers.” (CRS, 15 November 2013, p. 12)

“Violent conflict between largely Muslim Fulani herders and ethnically diverse farmers in predominantly Christian areas has taken on tribal, religious and regional dimensions. Clashes across the central belt and spreading southward, are killing some 2,500 people a year. The conflict is now so deadly that many Nigerians fear it could become as dangerous as the Boko Haram insurgency. Escalating internally, the conflict could also spread regionally: herders might seek to draw fighters from their kin in other West and Central African countries, as some Fulani leaders have warned. This in turn could undermine a fragile region already struggling to defeat the Boko Haram insurgents.” (ICG, 20 July 2017)

 

3.2. Current Situation

“Nigeria has implemented a controversial ban on cattle grazing they say will bring peace to the area, but opponents have decried as a recipe for anarchy. The ban, in the south-eastern Benue state, follows years violent and often deadly clashes between nomadic Fulani herdsman and local farmers. The herders accuse farmers of killing their cattle while the farmers say the animals are destroying their crops. The new law would require everyone to keep their livestock on ranches. Those breaking the law face the possibility of a five year jail sentence. The Fulani herdsman say it unfairly targets their nomadic way of life, but the Benue state government says its aim is to restore peace, reports the BBC's Chris Ewokor from the capital, Abuja.” (BBC, 2 November 2017)

“In addition, violent clashes between farmers and pastoralists in the Middle Belt and other regions continued to strain intercommunal relations. From January to April, clashes between farmers and pastoralists resulted in over 700 deaths.” (UN Security Council, 30 June 2017, p. 4) [viii]

“In Plateau State, the salient contest over land ownership between the Berom and Afizere in Jos North LGA is gradually generating tension as the Izere nation are alleged by the Beroms to be expanding their territorial frontiers shortly after the coronation of the Agwom Izere as paramount ruler. […] The contested areas between the Beroms and Izeres include Kabong and Jishe (Tudun Wada) areas of Jos North LGA.” (NSRP, March 2017, p. 7) [ix]

Land disputes, ethnic differences, settler-indigene tensions, and religious affiliation contributed to clashes between Fulani herdsmen and farmers throughout the Middle Belt (the central part of the country). Determining the motives behind any single attack remained difficult. ‚Silent killings,‘ in which individuals disappeared and later were found dead, occurred throughout the year. Reprisal attacks at night in which assailants targeted and attacked individual homes or communities occurred frequently. Conflicts over land rights continued between members of the Tiv, Kwalla, Jukun, Fulani, and Azara ethnic groups living near the convergence of Nasarawa, Benue, and Taraba States. (USDOS, 3 March 2017, Section 6)

“Impunity for cycles of uncontrolled and unpunished violence between nomadic and farming communities in the conflict prone ‘Middle-Belt’ region has encouraged its spread to other areas. For two weeks in February, armed herdsmen allegedly in revenge for the killing of their cattle, attacked 11 communities, killing scores of people in Benue State. Similar attacks left 12 people dead in Ukpabi Nimbo, Enugu on April 25, while six died in Taraba’s Korum, Orawua and Gidan Bature communities on May 7. Solutions proffered by Nigerian federal authorities to end the clashes, including enacting laws to specify cattle grazing routes, have been rejected by some state governments allegedly for inequitably favoring rights of herders.” (HRW, 12 January 2017)[x]

 

“Meanwhile, between July and November, it is estimated that 30 deadly clashes between farmers and herders resulted in approximately 222 deaths, which threatened to undermine peace, social cohesion and food security in the Middle Belt of the country.” (UN Security Council, 19 December 2016, p. 4)

 

 

4. Northern Nigeria (“Boko Haram”)

 

(States: Bauchi, Borno, Gombe, Jigawa, Kaduna, Kano, Katsina, Kebbi, Sokoto, Yobe, Zamfara)

 

4.1. Background Information

 

“Boko Haram grew out of a group of radical Islamist youth who worshipped at the Al- Haji Muhammadu Ndimi Mosque in Maiduguri, capital of Borno state, in the 1990s. Its leader, Mohammed Yusuf, began as a preacher and leader in the youth wing, Shababul Islam (Islamic Youth Vanguard), of Ahl-Sunnah, a Salafi group. […] Most accounts date the beginning of Boko Haram – its formal Arabic name is Jama’tu Ahlis Sunna Lidda’awati wal-Jihad (People Committed to the Propagation of the Prophet’s Teachings and Jihad) – to 2002, when it began to attract official attention.” (ICG, 3 April 2014, p. 7)

“Initially referred to as the Yusufiyya or Nigerian Taliban and later as Boko Haram, it also rejected all secular authority.” (
ICG, 3 April 2014, p. 9)

“[…] the group is more popularly known as Boko Haram (often translated as ‘Western education is forbidden’), a nickname given by local Hausa-speaking communities to describe the group’s view that Western education and culture have been corrupting influences that are haram (‘forbidden’) under its conservative interpretation of Islam.“ (
CRS, 29 July 2014, p. 1)

 

“In 2014 Boko Haram killed more than 4,000 people, although the true figure is almost certainly higher. In the first three months of 2015, Boko Haram fighters killed at least 1,500 civilians. The group bombed civilian targets across Nigeria, raided towns and villages in the north-east and from July 2014 began to capture major towns. By February 2015, it controlled the majority of Borno state, as well as northern Adamawa state and eastern Yobe state. In August 2014, Abubakar Shekau, the group’s leader, proclaimed this territory to be a caliphate. Tens of thousands of civilians were subjected to Boko Haram’s brutal rule.” (AI, 13 April 2015, p. 3)[xi]

 

“Later, Mr Shekau formally pledged allegiance to Islamic State (IS), turning his back on al-Qaeda. IS accepted the pledge, naming the territory under Boko Haram's control as the Islamic State of West Africa Province and as being part of the global caliphate it was trying to establish.” (BBC, 4 May 2015)

 

“Als Reaktion auf den Treueschwur Boko Harams zum ‚Islamischen Staat‘ starten Nigerias Nachbarländer Tschad und Niger am 8. März eine Militäroffensive auf nigerianischem Boden. […] Grob datiert werden kann die Entstehung der Gruppe auf das Jahr 2002. Sie hat sich in Maiduguri im Norden Nigerias formiert. Ihr Vorgehen war zunächst friedlich. Experten sehen die anfängliche Attraktivität von Boko Haram vor allem in den politischen und sozialen Verhältnissen im Norden Nigerias begründet: Die Gesellschaft ist ethnisch und religiös zersplittert, Armut und Arbeitslosigkeit höher als in anderen Landesteilen. Der Staat kommt seinen Aufgaben nur bedingt nach, die Lokalregierungen sind oft korrupt. Während die Gruppe in den ersten Jahren gewaltlos agierte, radikalisierte sie sich etwa ab 2009 und bekämpft seither aktiv den nigerianischen Staat. […] Der Chef von Boko Haram ist seit 2010 Abubakar Shekau. Er soll in der Stadt Maiduguri aufgewachsen und dort während seines Studiums der islamischen Theologie mit seinem Vorgänger Mohammed Yusuf in Kontakt gekommen sein.” (Die Zeit, updated on 18 November 2015)[xii]

 

“Boko Haram overtakes ISIL to become the most deadly terrorist group in the world. Deaths attributed to Boko Haram increased by 317 per cent in 2014 to 6,644.“ (IEP, November 2015, p. 4)[xiii].

 

Counterinsurgency efforts are reported to have become more effective following the inauguration in May 2015 of Nigerian President Muhammadu Buhari. By cutting off supply routes and targeting insurgent safe havens, the insurgents were driven from most of the territories they had previously occupied. Following their territorial losses, the insurgents reportedly changed their tactics towards asymmetric warfare, including the use of kidnapping, rape, forced recruitment of children and youth, suicide bombing, and sexual slavery. However, according to analysts a comprehensive military victory is unlikely, and the insurgents continue to pose a considerable security threat.“ (UNHCR, October 2016, p. 1f) [xiv]

 

4.2. Current Situation

 

“At least 50 people have been killed in a suicide bombing in the eastern Nigerian state of Adamawa, police say. A bomber struck inside a mosque packed with worshippers during morning prayers in the town of Mubi. […] No-one has said they were behind the bombing but the Islamist militants Boko Haram typically target crowded places in northern Nigeria.” (BBC, 21 November 2017)

“Boko Haram attacks in Nigeria have killed at least 223 civilians since April, though the real figure may be higher still as some attacks may have gone unreported. Between May and August, seven times’ more civilians were killed than in the preceding four months, while 100 civilians were killed in August alone.” (AI, 5 September 2017)

“In April, there were indications that Boko Haram was establishing new forest camps in Borno and Taraba states, and setting up new cells in Kaduna, Kogi and Niger states. There are also indications that the military, which has units deployed in 28 of the 36 states, is overstretched and unable to provide troops with sufficient resources. Some exhausted troops are complaining of not being rotated. The rainy season could further hamper operations, enabling Boko Haram to regroup and rearm.” (ICG, 20 July 2017)

“Despite efforts by the Multinational Joint Task Force and the countries, Boko Haram continued to perform raids on urban and rural settlements and staged heavily armed attacks against military positions in Borno State, Nigeria. On 9 February, Boko Haram insurgents ambushed newly trained army recruits along the Ajiri-Dikwa road in the Dikwa area of Borno State. The incident reportedly resulted in the deaths of seven Nigerian soldiers and more than 30 Boko Haram militants. On 15 March, approximately 300 Boko Haram fighters attacked a police station and a military base in the Magumeri area of Borno State. They were repelled by the military forces, but a number of soldiers were injured and the military base was destroyed. Attacks on military convoys also continued. Two assaults on the Maiduguri-Biu highway on 28 and 31 January, which had earlier been declared safe, underlined the tenuous nature of the gains made. The continuing use of women and children as suicide agents, including pregnant women and mothers with babies, was particularly alarming. On 20 January, three female suicide bombers, one of them carrying a baby on her back, blew themselves up, killing at least 11 people and injuring 14 others at a checkpoint in the town of Madagali, Adamawa State, Nigeria. Several abductions of women and young people were also recorded during the reporting period in Borno State. In a video released on 22 March, the leader of Boko Haram, Abubakar Shekau, reiterated calls to create an Islamic caliphate across West Africa, while the group’s faction under Abu Musab al-Barnawi reportedly intensified attempts to win over local populations.” (UN Security Council, 30 June 2017, p. 5)

 

“However, the continued detention without trial of the leader of the Islamic Movement in Nigeria, Sheikh Ibraheem Zakzaky, despite a court ordering his release in December 2016, triggered further clashes between security forces and members of the Movement.” (UN Security Council, 30 June 2017, p. 4)

 

“The month of February was characterized by the resurgence of attacks on unarmed civilians by suspected members of JAS [Jama'atul ahl al-sunnah li da'awati wal jihad] network in Yobe State. Sasawa, a rural area located less than 30 kilometres from Damaturu the state capital, was attacked on Sunday 5th February, 2017. Sources confirmed that a life was loss while a lot of houses were razed by the insurgents. […] Suspected members of JAS invaded Mifa community in Chibok LGA in early February, killing an unidentified Islamic scholar. The attackers also injured an unnamed boy in the same LGA.” (NSRP, March 2017, pp. 5-6)

 

“Boko Haram continued its campaign of violence against secular authority and anyone perceived as disagreeing with the group’s political or religious beliefs. While driven out of much of the territory it controlled in early 2015 and left only in control of some small towns and rural areas, the group was still capable of carrying out complex attacks and suicide bombings against civilian and military targets across the Northeast. Data compiled by an NGO based on media reports indicated approximately 2,900 persons (including civilians and fighters on both sides) died as a result of the conflict between Boko Haram and the government during the year. The terrorist group continued to attack population centers in the states of Adamawa, Borno, and Yobe. It also carried out attacks in Gombe. Women and children carried out many of the attacks.” (USDOS, 3 March 2017, Section 1g)

 

“Boko Haram continued to commit war crimes and crimes against humanity in the northeast, affecting 14.8 million people. The group continued to carry out attacks and small-scale raids throughout the year. The national and regional armed forces recaptured major towns from Boko Haram’s control.” (AI, 22 February 2017)

 

“The seven-year old Boko Haram conflict is winding down as military operations by Nigerian forces and its northeastern neighbors intensified against the insurgents. An estimated 550 civilians died in Boko Haram attacks in 2016 compared to almost 3,500 in 2015. Insurgents resorted to suicide bomb attacks in crowded places, like IDP camps, markets and mosques, using mostly women and girls to bypass security. […] Security forces recovered most areas controlled by the group, and rescued thousands of residents. […] Apart from Maiduguri, Borno state capital, which has been largely free from attacks, many parts of the state remain unsafe and inaccessible.” (HRW, 12 January 2017)

 

The overall finding for the month of November shows an increase in incidents of violence in the outskirts of Maiduguri. A number of deadly attacks were launched on military locations, with a number of ambushes on military personnel by Jama'atul ahl al-sunnah li da'awati wal jihad (JAS) in Borno State“(NSRP, December 2016, p. 2)

 

“Kano State witnessed violent conflict between members of Islamic Movement in Nigeria (IMN) and the Nigerian Police. The incident occurred in the outskirts of Kano city along Kano-Zaria road and caused a lot of turmoil in the area, leaving many motorists stranded during the clash. It was reported that roughly eight members of IMN and one policeman were killed and many more injured during the clash.” (NSRP, December 2016, p. 2)

 

“Across Kaduna State, the rising incidences of kidnapping, armed robbery, killings and theft of cattle remains a major security challenge for security operatives.” (NSRP, December 2016, p. 2)

 

“Boko Haram continued to pose a security challenge in the Lake Chad Basin area. The Multinational Joint Task Force conducted several operations targeting the group’s capabilities, disrupting its safe havens and destroying training and bomb-making facilities. This contributed to a temporary decline in the scope and impact of Boko Haram attacks during the rainy season (July and August). It is estimated that the group carried out approximately 179 attacks between July and November, which resulted in 330 deaths.” (UN Security Council, 19 December 2016, p. 5)

 

 

5. Southern Nigeria and the „Niger Delta“

 

(States: Abia, Akwa-Ibom, Anambra, Bayelsa, Cross River State, Delta, Edo, Enugu, Imo, Ondo, Rivers)

 

5.1. Background Information

 

“The Niger Delta, in southern Nigeria, is a paradox, rich in resources but poor and racked by insecurity. A combination of local grievances over oil and gas pollution, infrastructure, poverty, unemployment, the region’s share of oil revenues and its marginalisation in national politics led to protests that evolved into a full-blown insurgency in 2006. That rebellion, waged by the Movement for the Emancipation of the Niger Delta (MEND), severely disrupted Nigeria’s oil industry, slashing earnings from its exports, the country’s major revenue source. A June 2009 presidential amnesty for the militants ended the insurgency, restored some stability and created an opportunity for the government to address the multiple grievances and demands at their roots. That opportunity was lost to political inertia and bad governance. Many issues that triggered the conflict remain largely unaddressed. The presidency of Goodluck Jonathan (2010-2015), the first national leader from the region, stipends and training for the former militants and arrangements with insurgency leaders kept a lid on local agitation and conflict. (ICG, 29 September 2015, p. 1)

 

“Conflict in the Niger Delta has been marked by the vandalism of oil infrastructures; massive, systemic production theft locally known as ‘oil bunkering,’ often abetted by state officials; protests over widespread environmental damage caused by oil operations; kidnapping for ransom; and public insecurity and communal violence. The demands of the region’s various militant groups have varied, but often include calls for greater autonomy for the region and a larger share of oil revenues. Militant groups like the Movement for the Emancipation of the Niger Delta (MEND) have used the kidnapping of oil workers and attacks on oil facilities to bring international attention to the Delta’s plight. […] Successive Nigerian governments have pledged to engage the Delta’s disaffected communities, but few of their efforts met with success until 2009, when President Yar’Adua extended an offer of amnesty to Delta militants.” (CRS, 18 July 2012, p. 13).

 

“Other organized criminal forces in the southern and middle parts of the country committed abuses, such as kidnappings. The overall level of violence in the Niger Delta, which declined briefly after a 2009 general amnesty, rose during the year.” (USDOS, 25 June 2015, Executive Summary)

“While amnesty lasted, there was some reprieve as militants sheathed their swords. However, there has been recourse to arms in the region in recent times as new militant groups emerged in 2016 with various demands. While the new names that emerged this time differ from the past ones, there is no doubt that this was old wine in new bottles. The new militants are still insisting on resource control and bombing of oil installations, which is re-immersing the country in conflict once again.” (African Centre for the Constructive Resolution of Disputes, 12 September 2017)[xv]

“Militants in the Niger Delta have not launched any major attacks on oil installations since the federal government engaged the region’s ethnic and political leaders last November, pledging to revive infrastructure projects, clean up the polluted Ogoni environment and allow local communities to set up modular refineries. Yet the region’s situation remains fragile. Attacks against Igbos or other southerners in the north might lead some delta militants to target oil companies, either to pressure the federal and northern state governments to stop anti-Igbo violence, or to cover criminal activities.” (ICG, 20 July 2017)

 

 

5.2. Current Situation

 

“Conflict risk and lethal violence continued to increase in the Niger Delta during the second quarter of 2017 […]. According to data, while the nature of violence in the region varies, organized criminality, land disputes and communal clashes remain primary causes of lethal violence during the period.” (FFP, 24 August 2017, p.1)

“In Nigeria, a surge in patrols and a scaling-up of the Niger Delta amnesty programme, as well as more vigorous outreach by the Government, under the leadership of the Vice-President, Yemi Osinbajo, led to a significant reduction in the number of violent incidents in the Niger Delta region.” (UN Security Council, 30 June 2017, p. 4)

 

“The month of February witnessed a high level of social disconnect and conflicts which led to several violence and loss of lives in the Niger Delta region. In Ughelli North, suspected herders allegedly attacked a police team left two policemen dead and many injured. New cult clashes were reported in Amassoma while cult-related stealing has continued unabated in areas such as Amarata, Ekeki, Okaka, Ovom, Agbura, Azikoro, Swali, otuokpoti, Otuasega, Imiringi, Okolobiri, Obuhagha and Polaku. Similarly, sea pirates have continued to attack travellers along the Nembe-Bras axis of the state. A noticeable trend is that sea pirates' attacks occur mostly during weekends when indigenes visits home for social activities and on market days of Swali Market, the main market in Yenagoa.” (NSRP, March 2017, pp. 2-3)

 

“Criminal groups continued to abduct civilians in the Niger Delta and the Southeast, often to collect ransom payments. For example, according to press reports, in June gunmen kidnapped as many as seven cement company contractors, including several expatriates, in the outskirts of Calabar, Cross River State. The kidnappers released the men unharmed several days later.” (USDOS, 3 March 2017, Section 1b)

 

“In the south, government response to agitation for a separate state of Biafra and militant activities in the Niger Delta left scores of people dead and entire communities destroyed. […] In the crude oil-rich Niger Delta, media reports say that on September 8, soldiers seeking to arrest members of the militant group - Niger Delta Avengers - destroyed 43 houses and other properties in Peremabiri, Akamabugo, and Tikogbene communities in Bayelsa State.” (HRW, 12 January 2017)

 

„In the waters off the coast of Nigeria, 40 pirate attacks were allegedly carried out by the Niger Delta Avengers.“ (UN Security Council, 19 December 2016, p. 4)

 

“Between July and November, 80 attacks against oil installations were recorded in the Niger Delta. The Government is continuing with its dual strategy of negotiating with the attackers while simultaneously enhancing security measures.” (UN Security Council, 19 December 2016, p. 4)

 

 

 

6. Further Information on the security situation in Nigeria

 

Please see the following link to access the database of Nigeriawatch[xvi]:

 

For further maps on security incidents in Nigeria please also see:

 

 

 

7. Sources:

(all links accessed at 21 December 2017)

 


 

 

[i] The Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) is a German state owned organisation that specializes in international development.

[ii] The US Department of State (USDOS) is the ministry of foreign affairs of the United States.

[iii] The British Broadcasting Corporation (BBC) is the public service broadcaster of the United Kingdom.

[iv] The Fund for Peace (FfP) is an independent, nonpartisan, non-profit research and educational organization that works to prevent violent conflict and promote sustainable security.

[v] The Congressional Research Service (CRS) is the public policy research arm of the United States Congress.

[vi] The International Crisis Group (ICG) is a transnational non-profit, non-governmental organisation that carries out field research on violent conflict and advances policies to prevent, mitigate or resolve conflict

[vii] Agence France-Presse (AFP) is an international news agency headquartered in Paris.

[viii] The UN Security Council is an organ of the United Nations, charged with the maintenance of international peace and security.

[ix] The Nigeria Stability and Reconciliation Programme (NSRP) is a project that aims to reduce violent conflict in Nigeria and is funded by the UK Department for International Development (DFID).

[x] Human Rights Watch (HRW) is an international human rights organisation.

[xi] Amnesty International (AI) is a non-governmental organisation focused on human rights.

[xii] Die Zeit is a German weekly newspaper

[xiii] The Institute for Economics and Peace (IEP) is a global think tank headquartered in Sydney, Australia.

[xiv] The United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) is the UN Refugee Agency.

[xv] The African Centre for the Constructive Resolution of Disputes is a South Africa-based civil society organisation working throughout Africa and operating in the field of conflict prevention.

[xvi] Nigeriawatch is a project of the University of Ibadan with the support of the French Institute for Research in Africa (IFRA-Nigeria)

[xvii] The Council on Foreign Relations (CFR) is a private US think tank specialising on foreign policy.

[xviii] Partners for Peace (P4P) is a program of the Fund for Peace (FfP) promoting a peaceful Nigerdelta.

This featured topic was prepared after researching solely on ecoi.net and within time constraints. It is meant to offer an overview on an issue and is not, and does not purport to be, conclusive as to the merit of any particular claim to refugee status, asylum or other form of international protection. Chronologies are not intended to be exhaustive. Every quotation comes from a document available on ecoi.net and is referred to with a hyperlink to the respective document on ecoi.net.

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