Dokument #1260326
ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (Autor)
Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie gegebenenfalls auf Expertenauskünften, und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.
Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen stellen Arbeitsübersetzungen dar, für die keine Gewähr übernommen werden kann.
Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen. Originaldokumente, die nicht kostenfrei oder online abrufbar sind, können bei ACCORD eingesehen oder angefordert werden.
Im Bericht des UNO-Generalsekretärs an den UNO-Sicherheitsrat vom Mai 2016 wird erwähnt, dass sich Schätzungen zufolge 100.000 Flüchtlinge und Asylsuchende in Libyen aufhalten würden. Die Hälfte von ihnen seien vermutlich Syrer, gefolgt von Palästinensern, Somaliern, Sudanesen, Eritreern und Anderen:
„As at 13 April, the Office of the United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) had registered 237 additional refugees since late February, bringing the total number of registered refugees and asylum seekers to 37,000. Approximately 100,000 refugees and asylum seekers are estimated to be in Libya, half of them believed to be Syrian nationals, followed by Palestinians, Somalis, Sudanese, Eritreans and others.“ (UN Security Council, 16. Mai 2016, S. 12)
Das US-amerikanische Außenministerium (US Department of State, USDOS) erwähnt in seinem Bericht zur Menschenrechtslage vom April 2016 (Berichtszeitraum: 2015), dass am Ende des Jahres 2015 das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UN High Commissioner for Refugees, UNHCR) nicht mehr in der Lage gewesen sei, Verfahren zur Bestimmung des Flüchtlingsstatus im Land durchzuführen. Die Abwesenheit von UNHCR und IOM (International Organisation for Migration) vor Ort sei ein zusätzliches Hindernis dabei gewesen, Binnenvertriebenen, Flüchtlingen, Rückkehrern, Asylsuchenden, Staatenlosen und anderen Personen Schutz und Hilfe zu gewähren:
„Political instability and continuing violence created an inhospitable environment for internally displaced persons, refugees, and migrants seeking to go to Europe by sea. At the end of the year, UNHCR was unable to resume refugee status determinations in the country. The lack of a physical presence by UNHCR or the IOM was an additional obstacle to providing protection and assistance to internally displaced persons, refugees, returning refugees, asylum seekers, stateless persons, and other persons of concern.“ (USDOS, 13. April 2016, Section 2d)
Das USDOS erwähnt in einem älteren Bericht zur Menschenrechtslage in Libyen vom Juni 2015 (Berichtszeitraum: 2014), dass sich laut Angaben des UNHCR im Mai 2015 36.225 registrierte Flüchtlinge und Asylsuchende im Land befunden hätten, davon seien 5.201 Palästinenser gewesen. Im August habe UNHCR fast 37.000 Flüchtlinge in Tripolis und Bengasi registriert, von denen viele in von Gefechten stark zerstörten Gegenden wohnen würden, die sie nicht verlassen könnten:
„In cooperation with the Libyan Humanitarian Relief Agency, the UNHCR reported it had registered 36,225 refugees and asylum seekers as of May 15. The overall figure included 18,514 Syrians, 5,201 Palestinians, 3,094 Iraqis, 4,470 Eritreans, and 12,319 Somalis. By August the United Nations noted the UNHCR registered almost 37,000 refugees in Tripoli and Benghazi, with many living in areas heavily damaged by fighting and unable to leave for safer areas.“ (USDOS, 25. Juni 2015, Section 2d)
Lifos, das Zentrum für Länderinformationen der schwedischen Einwanderungsbehörde (Migrationsverket), legt in einer Anfragebeantwortung vom Februar 2016 unter Berufung auf verschiedene Quellen dar, dass Palästinenser auch nach dem Fall des Gaddafi-Regimes Opfer von Belästigungen und Einschüchterungen geworden seien. Viele Palästinenser hätten ihre Wohnungen räumen müssen, da die vormaligen Besitzer, deren Grundstücke vom Gaddafi-Regime konfisziert worden seien, diese wieder in Besitz nehmen würden. Die Ankunft von Palästinensern und Syrern, die aufgrund des Krieges in Syrien geflohen seien, belaste das Land noch zusätzlich, da die Neuankömmlinge den Libyern und anderen Ausländern in Bezug auf Arbeitsstellen und sozialen Diensten Konkurrenz machen würden. Dies habe unter Libyern negative Einstellungen gegenüber Syrern und Palästinensern hervorgebracht. Die lokalen Behörden in Misrata hätten Syrer und Palästinenser nach dem Ausbruch des Konflikts im Mai 2014 dazu aufgefordert, die Stadt zu verlassen. Seit Beginn des Aufstandes 2011 sei in Bengasi über diskriminierende Behandlung berichtet worden. Die Lage von syrischen und palästinensischen Flüchtlingen, die angeblich im Vergleich zu Personen aus Subsahara-Afrika relativ gut gewesen sei, habe sich Berichten zufolge seit Ausbruch des bewaffneten Konflikts Mitte 2014 verschlechtert. Syrer wie Palästinenser seien vor dem Hintergrund der Vorkommnisse von Libyern zu Sündenböcken erklärt worden und es seien Gerüchte über ihre Verbindungen zu Milizen und radikalen Gruppen kursiert. Einer libyschen Quelle zufolge sei dies dem Anschein nach stärker für Palästinenser und Syrer der Fall, die in Bengasi leben würden. Palästinenser und Syrer, die in Tripolis und im Westen Libyens leben würden, seien nicht in gleicher Weise betroffen. In Tripolis hätten sie vermeintlich auch von der Instabilität profitiert, da sie Geschäfte leiten würden, wenn es Libyern nicht mehr möglich sei:
„Following the fall of the Qadhafi regime, Palestinians continued to face harassment and intimidation. Many Palestinians were evicted from their homes, as property owners began to reclaim property confiscated by the Qadhafi regime. The arrival of Palestinians and Syrians fleeing the conflict in Syria has put further strain on the country as the new arrivals compete over limited job opportunities and social services both with Libyans and other foreigners. This in turn created negative sentiments amongst Libyans towards both Syrians and Palestinians. Local authorities in Misrata called upon Syrians and Palestinians to leave the city following the outbreak of conflict in May 2014. Discriminatory treatment has been reported in Benghazi since the beginning of the uprising in 2011. […]
The situation of Syrians and Palestinians refugees, which was said to be relatively good in comparison to that of Sub-Saharan Africans, has reportedly deteriorated since the conflict started in mid-2014. Syrians as well as Palestinians have been turned into scapegoats by Libyans in the course of the unfolding events and they are rumored to be linked to militia groups and radical groups. According to a Libyan source, this appears to be more evident for Palestinians and Syrians living in Benghazi. The source added that Palestinians and Syrians living in Tripoli and the western parts of the country do not appear to be targeted in the same manner. In Tripoli they are also believed to have benefited from the instability by running businesses when Libyans have not been able to do so.“ (Migrationsverket, 23. Februar 2016, S. 18-19)
Im derselben Anfragebeantwortung finden sich auch allgemeine Informationen zum libyschen Rechtssystem in Bezug auf Einreise und legalen Aufenthalt (Migrationsverket, 23. Februar 2016, S. 11-15)
Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UN High Commissioner for Refugees, UNHCR) schreibt in seiner Position zur Rückkehr nach Libyen vom Oktober 2015, dass Libyen weder die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 über die Rechtsstellung von Flüchtlingen noch deren Zusatzprotokoll unterzeichnet habe. Libyen habe die Konvention der Organisation für Afrikanische Einheit zur Regelung der Probleme von Flüchtlingen in Afrika 1969 ratifiziert, müsse aber noch eine Asylgesetzgebung verabschieden und den Asylprozess einrichten. Zusätzlich zu den mehr als 36.000 beim UNHCR in Libyen registrierten Flüchtlingen und Asylsuchenden (Stand: Juli 2014), unter denen auch Palästinenser seien, gebe es auch staatenlose Personen und Drittstaatsangehörige, die internationalen Schutz benötigen würden und nicht beim UNHCR registriert seien. Das liege auch daran, dass UNHCR seit Mai 2014 aufgrund der Sicherheitslage keine Neuregistrierungen vorgenommen habe und dass Personen beabsichtigen würden, weiterzureisen, um anderswo um internationalen Schutz anzusuchen:
„Libya is not party to the 1951 Convention relating to the Status of Refugees or its Protocol. It has ratified the 1969 Convention governing the Specific Aspects of Refugee Problems in Africa (OAU [Organization of African Unity] Convention), but has yet to adopt asylum legislation or establish asylum procedures. As of July 2014, UNHCR in Libya had registered over 36,000 asylum-seekers and refugees, including Syrians, Palestinians, Eritreans and Iraqis, many of whom have been residing in Libya for years. In addition to asylum-seekers and refugees registered with UNHCR, there are third country nationals or stateless persons with international protection needs who have not registered with UNHCR in Libya, including for reasons such as UNHCR’s suspension of new registration activities in Libya since May 2014 for security reasons, or because they intend to move onwards to seek international protection elsewhere.“ (UNHCR, Oktober 2015, S. 11)
BADIL, eine unabhängige nichtprofitorientierte Organisation zum Schutz der Rechte von palästinensischen Flüchtlingen, erwähnt in einem Bericht zur Lage von Palästinensern in verschiedenen arabischen Ländern vom November 2015 unter Berufung auf verschiedene Quellen auch Libyen als Aufnahmeland. Dort habe die Eskalation von gegen die Regierung gerichteten Protesten zu Kämpfen zwischen pro-Gaddafi und Gaddafi-feindlichen Truppen geführt, infolge derer zwischen Februar und Anfang Mai 2011 geschätzt 750.000 Personen, darunter circa 267.000 Nichtlibyer geflohen seien. Beim Ausbruch des Konflikts hätten circa 70.000 Palästinenser in Libyen gelebt. Circa 100 Studenten seien im März 2011 evakuiert worden und Israel habe 300 Palästinensern erlaubt, in die besetzten palästinensischen Gebiete einzureisen. Circa 3.000 Palästinenser hätten versucht, über die Grenze nach Ägypten zu gelangen, jedoch habe ihnen das ägyptische Militär die Einreise verweigert. Das Militär habe die Anweisung gehabt, Palästinensern ohne ägyptischen Personalausweis oder gültiger Aufenthaltsgenehmigung für Ägypten die Einreise zu verweigern. Die genaue Anzahl von Palästinensern, die versucht hätten, aus Libyen zu fliehen, sei unbekannt:
„More recently, as of 2011, changes resulting from the so-called ‘Arab Spring’ affected the lives of many Palestinian refugees. In Libya, the escalation of anti-government protests into a major conflict between pro-and anti-Qaddafi forces prompted the flight of an estimated 750,000 people, including about 267,000 non-Libyans between February 2011 and 9 May 2011. As happened in 1995, the presence of Palestinians in Libya was dependent on the political relations between Gaddafi and the PLO. At the outbreak of the conflict there were around 70,000 Palestinians in Libya. Around 100 students were evacuated from Libya by March 2011 and 300 Palestinians were allowed by Israel into the occupied Palestinian territory as a ‘humanitarian gesture’. Approximately 3000 Palestinians tried to cross into Egypt, but were denied entry by the Egyptian military. They had received instructions to refuse entry to Palestinians without national identity cards or valid residency in Egypt. The total number of Palestinians who tried to flee from Libya is unknown.“ (BADIL, 10. November 2015, S. 12-13)
BADIL berichtet weiters, dass Libyen bereits seit langem tausende palästinensische Arbeitskräfte aufgenommen habe. Schätzungen zufolge sei die Anzahl der Palästinenser in Libyen von 5.000 im Jahr 1970 auf mehr als 29.000 Ende 1992 angewachsen. Kinder palästinensischer Flüchtlinge seien von der libyschen Regierung unterstützt worden und hätten unter anderem Stipendien für die höhere Schulbildung und Hochschulausbildung erhalten. 1995 habe der damalige Herrscher Gaddafi aus Protest gegen die Einigung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (Palestine Liberation Organisation, PLO) mit Israel mit der Ausweisung aller circa 30.000 Palästinenser aus Libyen gedroht. Circa 13.000 von ihnen seien abgeschoben worden. Die, die nicht ausgewiesen worden seien, seien in Libyen ohne Arbeit, Einkommen oder Aufenthaltsrecht zurückgeblieben. Beim Ausbruch der arabischen Revolutionen 2011 hätten in Libyen 70.000 palästinensische Arbeiter, 100 Studenten und mehr als 8.000 von UNHCR anerkannte Flüchtlinge gelebt. Was den rechtlichen Status von Palästinensern in Libyen angehe, so würden sie gleich behandelt wie libysche Bürger, lediglich zwischen 1995 und 1997 sei ihr Aufenthaltsstatus aufgehoben worden. Auch was Arbeit anginge, würden Palästinenser den libyschen Bürgern gleichgestellt. Generell sei es Flüchtlingen nicht erlaubt, Geschäfte zu leiten, notwendige Lizenzen zu erhalten, oder Immobilien zu besitzen. Trotzdem erlaube die Regierung einer kleinen Anzahl von Palästinensern und Irakern, Geschäfte zu leiten. Seit den 1970er Jahren seien den Kindern von palästinensischen Flüchtlingen Stipendien zur Vervollständigung ihrer Schul- und Hochschulausbildung gewährt worden. Die Regierung bezahle die Gesundheitsversorgung und die Bildung palästinensischer Flüchtlinge, während andere Flüchtlinge ihre Gesundheitsversorgung über UNHCR beziehen würden. 1986 habe Muammar Gaddafi Grundbesitz verboten. Mithilfe verschiedener Umverteilungsmechanismen habe er sich Unterstützung sichern wollen und lange Zeit hätten viele Palästinenser subventioniert wohnen dürfen. Seit der Revolution aber seien Besitzstreitigkeiten zu einer grundlegenden Gefahr für die nationale Sicherheit Libyens geworden. Obwohl zum Großteil Libyer an den Besitzstreitigkeiten beteiligt seien, sei die palästinensische Gemeinde auch wesentlich davon betroffen. Viele seien mit Zwangsräumung durch die ursprünglichen Eigentümer des Hauses konfrontiert, was deren unsicheren Status noch verschärfen würde. Bis jetzt seien Versuche, das Eigentumsrecht zu reformieren, gescheitert und die gegenwärtige Lage sei, was Grundbesitz anlange, instabil und chaotisch. Für Palästinenser würden die gleichen Reisebestimmungen wie für Libyer gelten:
„Libya has historically hosted thousands of Palestinian migrant workers. Estimates show that the Palestinian population in Libya grew from approximately 5,000 Palestinians in 1970 to more than 29,000 by the end of 1992. Children of Palestinian refugees also received the support of the Libyan government, including scholarships for secondary and tertiary studies. In 1995, protesting the PLO’s [Palestine Liberation Organisation] entry into agreement with Israel, Libya adopted a discriminatory policy against Palestinian refugees. Former leader Qaddafi threatened to expel all estimated 30,000 Palestinians in Libya and asked other Arab states to do the same. About 13,000 Palestinians were deported. Those who were not, were left in Libya without work or income and their residency rights suspended. At the outbreak of the Arab Revolutions in 2011, Libya was home to some 70,000 Palestinian workers, more than 100 Palestinian students, and over 8,000 Palestinians recognized as refugees by the UNHCR.
Rights and Legal Status:
• Legal Status: Palestinian refugees get the same treatment as Libyan citizens, though their residency rights were suspended between 1995 and 1997.
• Work: Palestinians in Libya are granted the same treatment as Libyan citizens. In general, refugees do not have the right to run businesses, obtain necessary licenses, or own property, but the Government allows a small number of Palestinian and Iraqi refugees to run businesses.
• Education: Since the 1970s, Palestinian refugee communities received the provision of scholarships to refugee children to complete their secondary and tertiary studies.
• Healthcare: Palestinian refugees receive free health services and education from the Government, while other refugees receive health services through UNHCR.
• Property: In 1978, Muammar Qaddafi forbid the ownership of more than one house, and in 1986 he abolished land ownership altogether. Qaddafi used different redistribution policies to mobilize support, and for years many Palestinians received subsidized housing. Since the revolution, property disputes have become a primary threat to the national security of Libya. Although they mainly affect Libyans, the Palestinian refugee community has also been significantly affected. Many are suffering from forced evictions by the original owners of the houses, exacerbating their insecure status and displacement. So far, attempts to reform property laws have failed in Libya, and the current situation regarding property is unstable and chaotic.
• Travel: Palestinians in Libya enjoy the same travel rights as Libyan citizens.” (BADIL, 10. November 2015, S. 23-24)
Die internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) meldet Folgendes im Februar 2016:
„Im Januar 2015 verhängte die international anerkannte Regierung ein Einreiseverbot für Syrer, Palästinenser sowie Staatsangehörige aus Bangladesch und dem Sudan. Das Verbot wurde im September auf Staatsangehörige aus dem Jemen, dem Iran und aus Pakistan ausgeweitet.“ (AI, 24. Februar 2016)
Die internationale Nachrichtenagentur Reuters berichtet im Jänner 2015, dass die offizielle Regierung Libyens die Einreise von Palästinensern, Syrern und Sudanesen verboten habe, da laut Angaben des Innenministers deren Staaten die nationale Sicherheit Libyens gefährden würden. Die Regierung unter Premierminister Al-Thinni habe die Kontrolle über einen Reststaat im Osten Libyens, nachdem eine rivalisierende Gruppe im Sommer 2015 Tripolis eingenommen, ein Parlament eingerichtet sowie eine Regierung ausgerufen habe, die international nicht anerkannt werde. Die Al-Thinni unterstehende Regierung könne dieses Einreiseverbot daher nur an den östlichen Flughäfen Tobruk und Labraq, sowie an der Landgrenze zu Ägypten durchsetzen. Der wichtigste militärische Partner von Al-Thinni, Armeegeneral Khalifa Haftar, habe mehrfach Sudanesen, Palästinenser und Syrer beschuldigt, sich Ansar al-Scharia und anderen islamistischen Gruppen anzuschließen, die gegen regierungsnahe Truppen in der Stadt Bengasi kämpfen würden:
„Libya's official government has banned Palestinians, Syrians and Sudanese from entry because their countries are undermining the oil producing nation's security, the interior minister said. The government of Prime Minister Abdullah al-Thinni runs only a rump state in eastern Libya after a rival group seized Tripoli in the summer, setting ups its own parliament and a government not recognized by world powers. Thinni's government would therefore only be able to enforce the ban at the eastern airports of Tobruk and Labraq and the land crossing with Egypt. The country's crossing to Tunisia and airports in Misrata and Tripoli-Mitiga are out of its control. […]
Thinni's main military partner, former army general Khalifa Haftar, has repeatedly accused Sudanese, Palestinians and Syrians of having joined Ansar al-Sharia and other Islamist groups which are battling pro-government forces in the eastern city of Benghazi.“ (Reuters, 6. Jänner 2015)
Ra‘i Al-Youm, eine in London ansässige Onlinezeitung, schreibt im Mai 2014, dass laut Angaben des palästinensischen Konsuls in Libyen gegenüber Ra’i Al-Youm einige Mitglieder der palästinensischen Gemeinschaft in diesen Tagen Opfer heftiger Angriffe vonseiten unbekannter bewaffneter Gruppen würden. Diese Gruppen würden die Palästinenser beschuldigen, sich fundamentalen islamistischen Gruppen, besonders in der Stadt Bengasi, angeschlossen zu haben. Darüber hinaus würden einige TV-Stationen eine Medienkampagne gegen Palästinenser führen, in der diese Anschuldigungen wiederholt würden. (Ra’i Al-Youm, 20. Mai 2014)
Ältere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch unter:
· ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Libyen: 1) Lage von staatenlosen Palästinensern, insbesondere solchen, die zuvor in Syrien gelebt haben und über ein syrisches Reisedokument für Flüchtlinge verfügen (u.a. Zugang zu staatlicher Unterstützung und medizinischer Hilfe, zu Bildung für ihre Kinder und zu regulärer Arbeit); 2) Anspruch von staatenlosen Palästinensern auf UNRWA-Unterstützung; 3) Sicherheitslage für staatenlose Palästinenser; 4) Ist mit einem syrischen Reisedokument für palästinensische Flüchtlinge eine legale Rückkehr nach Libyen möglich? [a-8920-v2], 6. März 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/local_link/298621/435418_de.html
Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 15. Dezember 2016)
· ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Libyen: 1) Lage von staatenlosen Palästinensern, insbesondere solchen, die zuvor in Syrien gelebt haben und über ein syrisches Reisedokument für Flüchtlinge verfügen (u.a. Zugang zu staatlicher Unterstützung und medizinischer Hilfe, zu Bildung für ihre Kinder und zu regulärer Arbeit); 2) Anspruch von staatenlosen Palästinensern auf UNRWA-Unterstützung; 3) Sicherheitslage für staatenlose Palästinenser; 4) Ist mit einem syrischen Reisedokument für palästinensische Flüchtlinge eine legale Rückkehr nach Libyen möglich? [a-8920-v2], 6. März 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/local_link/298621/435418_de.html
· AI - Amnesty International: Amnesty International Report 2015/16 - The State of the World's Human Rights - Libya, 24. Februar 2016 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/local_link/319819/466794_de.html
· BADIL - Resource Center for Palestinian Residency and Refugee Rights: Survey of Palestinian Refugees and Internally Displaced Persons; Vol VIII 2013-2015, 10. November 2015
http://www.badil.org/phocadownloadpap/badil-new/publications/survay/Survey2013-2015-en.pdf
· Migrationsverket (Schwedische Einwanderungsbehörde): Palestinians & Syrians in Libya, 23. Februar 2016 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/file_upload/1788_1461175197_lifos.pdf
· Ra‘i Al-Youm: hamlat tahrid iclamiya fi libiya didd al-falastiniyin wa ittihamuhum bi-l-qital ila janib ansar al-sharica… wa ihtijaz 29 falastiniyan fi matar tunis kanu tariqhum ila benghazi [Mediale Hetzkampagne in Libyen gegen Palästinenser verbunden mit Vorwurf, auf der Seite von Ansar al-Scharia zu kämpfen…Festnahme von 29 Palästinensern am Flughafen von Tunis auf dem Weg nach Bengasi], 20. Mai 2014
http://www.raialyoum.com/?p=90973
· Reuters: Libya's official government bans Palestinians, Syrians and Sudanese from entry, 6. Jänner 2015
http://www.reuters.com/article/us-libya-security-idUSKBN0KF17720150106
· UN Security Council: Report of the Secretary-General on the United Nations Support Mission in Libya [S/2016/452], 16. Mai 2016 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/file_upload/1226_1464867774_n1613214.pdf
· UNHCR - UN High Commissioner for Refugees: UNHCR Position on Returns to Libya - Update I, Oktober 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/file_upload/1930_1445939464_561cd8804.pdf
· USDOS - US Department of State: Country Report on Human Rights Practices 2014 - Libya, 25. Juni 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/local_link/306369/443644_de.html
· USDOS - US Department of State: Country Report on Human Rights Practices 2015 - Libya, 13. April 2016 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/local_link/322491/461968_de.html