Anfragebeantwortung zu Ägypten: Lage von koptischen ChristInnen [a-9300-1]

14. August 2015

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Die Minority Rights Group International (MRG), eine internationale Menschenrechtsorganisation, die sich für die Rechte von ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten und indigenen Völkern weltweit einsetzt, schreibt in ihrem im November 2013 aktualisierten World Directory of Minorities and Indigenous Peoples, dass die ägyptischen KoptInnen die größte christliche Gemeinschaft in der arabischen Welt seien. Schätzungen hinsichtlich ihrer Zahl würden zwischen 4,7 und 7,1 Millionen schwanken. Anteilsmäßig seien sie am stärksten in Oberägypten vertreten. KoptInnen seien in den meisten staatlichen Einrichtungen vertreten und es gebe koptische Mitglieder aller registrierten politischen Parteien:

„Egyptian Copts are the biggest Christian community in the Arab world. Estimates of their numbers vary, but generally range between 4.7 and 7.1 million. They are proportionately most numerous in Upper Egypt. Most Copts are working class peasants and labourers, although there is a Coptic business upper class and a middle class of urban professionals and small landowners. Copts are present in most institutions of the state, and there are Coptic members of all registered political parties.“ (MRG, November 2013)

Die österreichische Tageszeitung Kurier veröffentlicht im Juni 2014 in ihrer Online-Ausgabe ein Interview mit dem koptisch-katholischen Bischof Samaan:

„... die Lage der Christen nach dem Sturz von Präsident Mursi (Muslimbruderschaft) 2013 und der Wahl des neuen Staatschefs, General al-Sisi, Ende Mai

Es hat sich nicht viel getan. Die Christen sind seit Nassers Revolution 1952 Bürger zweiter Klasse. Sie sind von Posten ausgeschlossen, dürfen auf vielen Fakultäten nicht studieren. Wenn wir eine Kirche bauen wollen, brauchen wir eine Genehmigung des Staatspräsidenten. Es müssen auch zehn Bedingungen erfüllt werden, was fast unmöglich ist. Warum, wird nicht erklärt.

...Beispiele für Diskriminierung

Es gibt Festnahmen wegen ‚Blasphemie gegen den Islam‘, wenn z. B. jemand etwas auf Facebook schreibt. Dagegen machen jeden Tag muslimische Prediger blasphemische Äußerungen gegenüber Christen – und nichts passiert. Demonstrationen von Christen werden verboten. Bei Streitigkeiten gibt es Versöhnungskomitees (traditionelle Gerichtsverfahren). Es werden aber nur Christen, nie Muslime bestraft. Da zeigt sich die Schwäche des Staats. […]

... Muslime im Land

Der Großteil ist moderat. Das Verhältnis zwischen ihnen und den Christen ist gut, wir sind ja eine Ethnie. Viele Muslime spenden für Kirchenrenovierungen und umgekehrt. Die Muslimbruderschaft dagegen sieht die Kopten als Sündenböcke für den Sturz Mursis. Sie wird aber immer schwächer, ihre Finanzierung schwieriger. Konten werden kontrolliert. Viele frühere Anhänger bereuen ihre Taten.” (Kurier, 24. Juni 2014)

Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) berichtet im Jänner 2015, dass Bewaffnete kurz vor dem orthodoxen Weihnachtsfest zwei Polizisten getötet hätten, die eine koptische Kirche südlich von Kairo beschützt hätten. Vor den Feiertagen seien die Sicherheitsmaßnahmen rund um koptische Kirchen verstärkt worden.

ChristInnen würden ungefähr zehn Prozent der Bevölkerung Ägyptens ausmachen und würden sich schon lange darüber beschweren, von der muslimischen Mehrheit des Landes diskriminiert zu werden. Seit der Absetzung des islamistischen Präsidenten Morsi im Juli 2013 hätten Angriffe auf ChristInnen in Ägypten zugenommen. Bei einer Welle von Angriffen im August 2013 seien Dutzende Kirchen zerstört, niedergebrannt oder geplündert worden, darunter auch Kirchen in Minya. Auch christliche Häuser und Geschäfte seien angegriffen worden. Auslöser der Gewalt sei das Auflösen von zwei Sitzstreiks von Morsi-UnterstützerInnen durch die Polizei gewesen, wobei Hunderte Personen getötet worden seien. Die christliche Minderheit Ägyptens habe sich auch darüber beschwert, dass es zu einem Anstieg von Entführungen, bewaffneten Raubüberfällen und Angriffen in den letzten drei Jahren gekommen sei. Die Islamisten würden behaupten, dass die ägyptischen ChristInnen eine überproportional große Rolle bei den Massenprotesten, die der Absetzung von Präsident Morsi vorausgegangen seien, gespielt hätten. Die KoptInnen hätten sich stark in der Anti-Morsi-Bewegung engagiert, in der Hoffnung, nach seiner Absetzung gleiche Rechte wie die Muslime im Land zu erhalten:

„Gunmen opened fire and killed two policemen guarding a Coptic church south of Cairo early on Tuesday, security officials said as the nation’s minority Coptic Christians prepared to mark Orthodox Christmas Eve. […]

Egypt has beefed up security around Coptic churches ahead of the Orthodox Christmas. Christians account for some 10 percent of the nation’s 90 million people and have long complained of discrimination by the nation’s Muslim majority.

Assaults on Christians have stepped up in Egypt since the ouster of Islamist President Mohammed Morsi in July 2013.

A wave of attacks in August 2013 left dozens of churches destroyed, burned or looted, including churches in Minya. Christian homes and businesses were also targeted. The wave of anti-Christian violence followed the breakup by security forces of two sit-in protests by Morsi’s supporters, an operation that killed hundreds.

Egypt’s Christian minority has also complained of a rise in kidnappings, armed robberies and assaults over the past three years, after the country was plunged into turmoil by the 2011 uprising that toppled longtime autocrat Hosni Mubarak.

Security forces have faced a series of deadly militant attacks since Morsi was overthrown.

Islamists claim that Egypt’s Christians played a disproportionately large role in the mass protests that preceded Morsi’s ouster. The Copts, who are mostly members of the Orthodox church, one of Christendom’s oldest, were heavily invested in the anti-Morsi movement in the hope of gaining equal rights with their Muslim compatriots after his removal.“ (AP, 6. Jänner 2015)

Freedom House, eine in den USA ansässige NGO, die zu den Themen Demokratie, politische Freiheit und Menschenrechte forscht und sich für diese einsetzt, schreibt in ihrem im Jänner 2015 veröffentlichten Jahresbericht zu politischen Rechten und bürgerlichen Freiheiten im Jahr 2014, dass KoptInnen eine bedeutende Minderheit in Ägypten seien. Die ägyptische Verfassung von 2014 habe das Recht auf Religionsfreiheit für absolut erklärt und sei von den religiösen Minderheiten gut aufgenommen worden. Seit der Verabschiedung der Verfassung habe sich in der Praxis aber kaum etwas geändert. Einige UnterstützerInnen von Präsident Morsi hätten die koptische Gemeinschaft teilweise für seine Absetzung verantwortlich gemacht und als Vergeltung KoptInnen und ihre Besitztümer angegriffen. Nur geschätzte zehn Prozent der Dutzenden Kirchen und Geschäfte, die bei solchen Angriffen 2013 beschädigt worden seien, seien Ende 2014 wieder aufgebaut gewesen:

„Coptic Christians form a substantial minority, and there are very small numbers of Jews, Shiite Muslims, and Baha’is. The 2014 constitution made the right to freedom of religion ‚absolute‘ and was well received by religious minorities, though little has changed in practice since the document’s adoption. Some Morsi supporters considered the Coptic community to be partly responsible for his overthrow and attacked Copts and their property in retaliation. Only an estimated 10 percent of the dozens of churches and businesses damaged in such attacks in 2013 had been rebuilt by late 2014.“ (Freedom House, 28. Jänner 2015)

Der Österreichische Rundfunk (ORF) berichtet im Februar 2015 auf religion.ORF.at Folgendes:

„Mit der Ermordung von 21 aus Ägypten stammenden koptischen Christen durch die Terrormiliz IS in Libyen haben sich die Dschihadisten zum ersten Mal gezielt gegen Christen gerichtet. Die koptischen Christen rücken ins Blickfeld der bestürzten internationalen Gemeinschaft. Ägypten reagierte rasch auf die auf Film festgehaltenen Enthauptungen und bombardierte erstmals Stellungen des Islamischen Staates (IS) in Libyen. Kampfflugzeuge hätten Stützpunkte und Waffendepots der Extremisten bombardiert, teilte die ägyptische Armee am Montag mit. Das Land tut einiges, um seine große christliche Minderheit zu schützen, wie es scheint.

Die jungen koptischen Männer, die als Gastarbeiter in Ägypten waren, seien lediglich aus dem einem Grund getötet worden, dass sie Christen waren, sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, Papst Franziskus. Das sieht auch der Bischof der koptisch-orthodoxen Kirche, Anba Gabriel, so. Der Terror richte sich vor allem gegen die Christen, sagte er zu religion.ORF.at. Dabei seien die Kopten in Ägypten wie überall auf der Welt gut integriert, so der Bischof. Lobend erwähnte er die TV-Ansprache des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und die Luftschläge auf den IS. Für die Kopten sei unter Sisis Regierung vieles besser geworden. […]

Die Filmemacherin Alexandra Schneider, die für ihren kürzlich angelaufenen Dokumentarfilm ‚Private Revolutions‘ zwei Jahre in Ägypten lebte, schilderte im Gespräch mit dem ORF die Lage der Kopten in dem Land aus ihrer Sicht: […] Die koptische Minderheit in Ägypten nennt sie ‚sehr bedroht‘, doch auch die Kopten selbst ‚sind sehr radikal‘, sagte Schneider. Gleichzeitig sei es ‚faszinierend zu erleben, dass da ein Christentum gelebt wird, das wir aus Europa überhaupt nicht kennen‘. Die Filmemacherin skizziert eine harte, paternalistische Gesellschaft: ‚Wenn eine Koptin einen Muslim heiraten will, wird sie gerne von der eigenen Community massiv daran gehindert oder auch getötet‘, so Schneider.

Der koptische Bischof Gabriel bestätigte gegenüber religion.ORF.at zwar, dass es Kopten ‚verboten‘ sei, außerhalb der Religionsgemeinschaft zu heiraten, er sieht die Gemeinschaft aber nicht als besonders streng an - es gebe unter Kopten seltener Scheidungen, weil die Familien eben stabiler seien.

Sie habe wenig Unterschied erlebt in der Ausübung ihres Glaubens zwischen den Muslimen und den Kopten, so Regisseurin Schneider. Eigentlich funktioniere das Zusammenleben ‚meistens sehr, sehr gut unter den Leuten selbst‘. Traurig sei, dass der Konflikt zwischen Christen und Muslimen von den Machthabern häufig benutzt werde - und zwar vom alten Regime ebenso wie vom derzeitigen, um die starke Militärpräsenz zu rechtfertigen und überhaupt ein starkes staatliches Eingreifen. ‚Es kam immer wieder heraus, dass im Hintergrund von Momenten, wo dann Kirchen angezündet wurden, staatlich angeheuerte Spitzel dahinterstanden, die die Konflikte bewusst geschürt haben, damit man sagen kann: ‚Seht’s, das habt ihr davon, wenn es keinen starken Staatsapparat gibt, der da eingreift und die Minderheiten schützt.‘‘ […]

Ängste in der koptischen Bevölkerung seien sehr bewusst genutzt worden, ‚damit die sich immer möglichst hinter Mubarak oder jetzt hinter das Militär stellen‘, so Schneider. ‚Es war eine Revolution in der Revolution, als im Oktober 2011 eine Gruppe junger Kopten gegen den Widerstand ihrer koptischen Anführer auf die Straße gegangen sind und Hand in Hand mit Muslimen gegen das Regime demonstriert haben‘, schildert sie weiter. Diese jungen Leuten seien dann auch getötet worden.“ (ORF, 17. Februar 2015)

Die internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) erwähnt in ihrem im Februar 2015 veröffentlichten Jahresbericht 2014/15 (Berichtszeitraum 2014 und wichtige Ereignisse von 2013) Folgendes:

„Diskriminierung religiöser Minderheiten

Die Behörden unternahmen nichts, um der Diskriminierung von religiösen Minderheiten wie den koptischen Christen, den schiitischen Muslimen und der Gemeinschaft der Baha‘i Einhalt zu gebieten. Vor allem Gemeinden der Kopten berichteten von erneuten religiös motivierten Angriffen. Bau und Unterhalt ihrer Gotteshäuser wurden ihnen erschwert.“ (AI, 25. Februar 2015)

Der Egypt Independent, die englischsprachige Ausgabe der privaten ägyptischen Tageszeitung Al-Masry Al-Youm, berichtet im April 2015, dass nach Angaben von AugenzeugInnen neun Personen bei Zusammenstößen zwischen Muslimen und KoptInnen im Dorf al-Galaa in Minya verletzt worden seien. Ezzat Ibrahim, der Leiter des Al-Kalema-Zentrums für Menschenrechte, habe angegeben, dass die Zusammenstöße begonnen hätten, als Unbekannte Steine auf ein Auto geworfen hätten, in dem sich koptische Studentinnen befunden hätten. Ihre Eltern hätten herausfinden wollen, was los sei, als die Zusammenstöße begonnen hätten. Mehrere Dorfbewohner seien in Häuser eingedrungen und hätten Fenster eingeworfen. Die Extremisten, so Ibrahim, hätten versucht, Unruhen auszulösen, um den Kompromiss, der über den Bau einer Kirche im Dorf erreicht worden sei, zu Fall zu bringen. Derweil hätten koptische ChristInnen in der Stadt Maghagha dagegen protestiert, dass Sicherheitskräfte ein Gebäude räumen würden, das zur Diözese gehöre, und alles im Gebäude beschlagnahmen würden. Eine kirchliche Quelle in Maghagha habe angegeben, dass die Polizei das mit der Diözese verbundene Haus gestürmt habe, in dem seit 2007 religiöse Rituale praktiziert worden seien, obwohl davon ausgegangen worden sei, dass das Gebäude zu den Kirchen gehöre, die während Ostern geschützt werden sollten. Quellen in den Sicherheitskräften hätten angegeben, dass das Gebäude gestürmt worden sei, weil keine Lizenz vorgelegen habe, was auch der Grund für die Konfiszierung gewesen sei:

„Nine people have been injured during clashes between Muslims and Copts in al-Galaa village in Minya, according to eyewitness accounts. Security services have arrived at the site and the victims have been transferred to hospital. Ezzat Ibrahim, head of Al Kalema Center for Human Rights, said the clashes began on Saturday, as unknown attackers threw stones at a vehicle, in which Coptic female students were travelling. Their parents went out to check what was happening, when clashes erupted. Ibrahim added that several villagers broke into houses and smashed the windows. According to him, extremists were trying to spark communal riots to ruin the compromise reached over building a church in the village. Meanwhile, Coptic Christians in Maghagha city protested against ‚security forces evacuating a building that belongs to the diocese and confiscating its contents‘ A Church source from Maghagha said that police stormed the building affiliated to the diocese, where religious rituals have been carried out since 2007, ‚although the building was considered to be among the churches that should be secured during Easter.‘ However, security sources said the place was stormed for being unlicensed, which is why its possessions have been confiscated.“ (Egypt Independent, 5. April 2015)

Radio Vatikan berichtet im April 2015 Folgendes:

Koptische Christen sollen ihre Häuser auf der Sinai-Halbinsel verlassen: Das fordern Islamisten-Gruppen über soziale Netzwerke. Ansonsten würden die Kopten Zielscheiben von Attentaten. Hintergrund der Drohung ist, dass die Kopten mehrheitlich hinter Präsident Abdel Fattah al Sisi stehen. Sisi geht massiv gegen Dschihadisten auf dem Sinai vor.“ (Radio Vatikan, 28. April 2015)

Die US-amerikanische Kommission für Internationale Religionsfreiheit (US Commission on International Religious Freedom, USCIRF), eine staatliche Körperschaft zur Beobachtung des Zustands der Meinungs- und Gewissens-, sowie der Religions- und Glaubensfreiheit im Ausland, schreibt in ihrem im April 2015 veröffentlichten Jahresbericht (Berichtszeitraum 31. Jänner 2014 bis 31. Jänner 2015), dass die Bedingungen für koptische ChristInnen weiterhin prekär gewesen seien, da die Täter der meisten Angriffe der letzten Jahre nicht verurteilt worden seien, auch nicht die Täter der großen Vorfälle aus den Jahren 2011 bis 2013. Im Jänner 2015 habe Präsident al-Sisi als erstes ägyptisches Staatsoberhaupt eine Weihnachtsmesse der KoptInnen besucht. Außerdem habe er dem koptischen Papst sein Beileid wegen der Enthauptung von 21 Kopten in Libyen durch den IS zum Ausdruck gebracht. Die koptische Gemeinschaft habe diese und andere symbolische Gesten im Allgemeinen begrüßt, es habe aber weiterhin repressive Gesetze und eine diskriminierende Politik gegenüber KoptInnen gegeben, beispielsweise Anschuldigungen und Verurteilungen wegen Blasphemie, Beschränkungen hinsichtlich des Konvertierens vom Islam und mangelndes Zur-Rechenschaft-Ziehen der Täter bei gewaltsamen Angriffen.

Im Lauf des vorangegangenen Jahres sei die Anzahl der gewaltsamen Vorfälle, die KoptInnen und ihre Besitztümer zum Ziel gehabt hätten, im Vergleich zum Jahr davor merklich zurückgegangen, es habe jedoch sporadische Vorfälle vor Gewalt gegeben, vor allem in Oberägypten. In einigen Teilen des Landes hätten die ägyptischen Sicherheitskräfte die Maßnahmen zum Schutz von Kirchen während bedeutender kirchlicher Feiertage erhöht, was das Niveau der Angst und Unsicherheit unter der koptischen Gemeinde gesenkt habe. Nach der beispiellosen Gewalt vom Sommer 2013, darunter auch gegen koptische Kirchen und Eigentümer, habe die ägyptische Regierung eine Fact-Finding-Kommission gebildet, um die Angriffe zu untersuchen, und habe geschworen, die Täter zur Verantwortung zu ziehen und die Dutzenden Kirchen, die zerstört worden seien, wieder aufzubauen. Im November 2014 habe die Regierung eine Kurzfassung ihres Berichts veröffentlicht, wonach 52 Kirchen komplett zerstört, zwölf beschädigt und zahlreiche Besitztümer im Eigentum von ChristInnen zerstört worden seien. Laut dem Bericht seien zudem 29 Personen bei religiös motivierten Tötungen ums Leben gekommen. Am Ende des Berichtszeitraums von USCIRF hätten sich laut Angaben von Menschenrechtsgruppen zehn Prozent der zerstörten Kirchen und christlichen Eigentümer im Wiederaufbau befunden.

Im Dezember 2014 seien ungefähr 40 Personen, die für Angriffe auf fünf Kirchen in Oberägypten schuldig befunden worden seien, zu Gefängnisstrafen zwischen einem Jahr und fünfzehn Jahren verurteilt worden. Einige andere Prozesse seien noch am Laufen gewesen und die Verantwortlichen müssten noch zur Rechenschaft gezogen werden. In einigen Fällen habe die Polizei nicht angemessen ermittelt, manchmal aus Angst vor Vergeltung von Seiten gewalttätiger Extremisten. Die Unfähigkeit, KoptInnen und andere religiöse Minderheiten zu schützen, habe weiterhin eine Atmosphäre der Straflosigkeit gefördert:

„Conditions for Coptic Orthodox Christians remained precarious, as most perpetrators of attacks in recent years have not been convicted, including from largescale incidents that occurred between 2011 and 2013. […]

In January 2015, President al-Sisi became the first Egyptian head of state to attend a Coptic Christmas Eve mass at the St. Mark’s Coptic Orthodox Cathedral in Cairo, and in February, he met with and offered condolences to Coptic Pope Tawadros at the cathedral after the killing by ISIL of 21 Copts in Libya. While the Coptic community in general welcomed these and other symbolic gestures, repressive laws and discriminatory policies against Copts remained in place, including blasphemy charges and convictions, limits on building and maintaining churches, limits on conversion from Islam, and lack of accountability for violent attacks.

Over the past year, the number and severity of violent incidents targeting Copts and their property decreased significantly when compared to the previous year; however, sporadic violence continued, particularly in Upper Egypt. In some parts of the country, Egyptian security services increased protection of churches during significant religious holidays, which lessened the level of fear and insecurity among members of the Coptic community. Following the unprecedented violence in the summer of 2013, including against Coptic churches and their property, the Egyptian government formed a fact-finding commission to investigate the attacks and pledged to hold accountable those responsible for the violence and to rebuild the dozens of churches that were destroyed. In November 2014, the Egyptian government released an executive summary of its report, which found 52 churches were completely destroyed, another 12 damaged, and numerous Christian- owned properties destroyed. The report also found that 29 people died in sectarian-related killings, without any specific details surrounding the deaths. At the end of the reporting period, according to human rights groups, 10 percent of the destroyed churches and Christian properties were in the process of being rebuilt.

In December 2014, some 40 perpetrators who were found responsible for attacks on five churches in Assiut, Upper Egypt, were sentenced to prison terms ranging from one to 15 years. Some other cases are ongoing, and perpetrators have yet to be brought to justice. In some cases, police have not conducted adequate investigations, sometimes due to fear of retribution against them by violent extremists. The inability to protect Copts and other religious minorities, and successfully prosecute those responsible for violence, continued to foster an atmosphere of impunity.“ (USCIRF, 30. April 2015, S. 90)

Die britische Tageszeitung The Independent berichtet im Mai 2015, dass einem Video des IS zufolge 21 ägyptische Kopten in Libyen enthauptet worden seien, woraufhin die ägyptischen Streitkräfte den IS in Libyen mit Luftschlägen angegriffen hätten. Die ägyptischen KoptInnen seien nach Angaben des Independent die größte christliche Gemeinschaft im Nahen Osten und würden etwa zehn Prozent der Bevölkerung ausmachen. Es gebe etwa sechs bis elf Millionen KoptInnen in Ägypten, von denen die meisten zur koptischen orthodoxen Kirche von Alexandria gehören würden. Der Rest gehöre zur koptischen katholischen und verschiedenen (kleineren) koptischen protestantischen Kirchen.

Die KoptInnen in Ägypten würden behaupten, sie würden heutzutage unter Diskriminierung und Verfolgung leiden. Die Gewalt und Instabilität in Ägypten in den letzten Jahren hätten sich unzweifelhaft negativ auf bereits marginalisierte Gruppen ausgewirkt, so die Zeitung. 2013 habe ein Bericht von Amnesty International (AI) angeführt, dass die Sicherheitskräfte dabei versagt hätten, christliche Kirchen, Schulen und wohltätige Einrichtungen vor einer wütenden Menschenmasse nach der Auflösung von zwei Sitzstreiks zur Unterstützung von Präsident Mohamed Morsi zu schützen. Es habe auch vereinzelte Beispiele gegeben, dass lokale muslimische Gemeinschaften KoptInnen verschiedener Vergehen beschuldigt und außerhalb des gesetzlichen Rahmens gehandelt hätten. Es habe kaum Wiedergutmachung für diese KoptInnen gegeben, und viele hätten behauptet, die Behörden hätten bewusst über ihre Beschwerden hinweggesehen. Mohamed Elmessiry, der Ägypten-Experte von AI, habe der Zeitung gegenüber angegeben, dass es nicht in allen Landesteilen Diskriminierung gebe, aber in manchen, beispielsweise, wenn es viele UnterstützerInnen der Muslimbrüder gebe. Es gebe öffentliche Diskriminierung, es hänge aber davon ab, wo genau, und es gebe Diskriminierung seitens der Regierung zwecks Versöhnung mit muslimischen Familien. Elmessiry habe angefügt, dass AI vier oder fünf Vorfälle aufgenommen habe, in denen es zur Verfolgung koptischer ChristInnen gekommen sei. AI habe Fälle dokumentiert, in denen KoptInnen beschuldigt worden seien, den Islam beleidigt zu haben. Daraufhin seien sie von muslimischen DorfbewohnerInnen angegriffen worden und die Regierung habe nichts dagegen unternommen:

„The latest video purportedly released by the terror organisation Isis claims to show the execution of 21 Egyptian Coptic Christians in Libya. The mass beheading prompted an immediate response from Egypt, who launched air strikes against the jihadist group in Libya. […]

Egyptian Copts form the largest Christian community in the Middle East, accounting for an estimated 10 per cent of the population. There are an estimated six to 11 million members. The majority belong to the Coptic Orthodox Church of Alexandria, which according to tradition was established by Saint Mark in the 1st Century, approximately AD 42, while the remainder are divided between the Coptic Catholic church and various (smaller) Coptic Protestant churches. […]

Do they still face persecution today?

Copts in Egypt claim they still suffer discrimination and persecution today. The violence and instability that has engulfed Egypt in the past few years has undoubtedly adversely affected already marginalised communities. In 2013 an Amnesty International report condemned internal security forces for failing to protect Christian churches, schools, and charity buildings from an angry mob in the wake of the dispersal of two pro-Morsi sit-ins in Cairo. The former elected president was deposed by present leader Addel-Fattah al-Sisi in 2013. There have also been infrequent examples of local Muslim communities accusing Copts of various offences and acting outside of the law. There has been little redress for these Copts, with many claiming authorities turned a blind eye to their complaints.

Amnesty International’s Egyptian research Mohamed Elmessiry told The Independent: ‚The discrimination is not in all parts of the country but it exist in some parts of the country.‘ ‚For example,‘ he continued, ‚where there is a big population of Muslim brotherhood supporters. There is discrimination from the public but it depends where exactly and there is discrimination from the government to reconciliation with Muslim families.‘ He added that Amnesty had recorded ‚four or five‘ separate incidences involving persecution against Copts. ‚We have documented cases when Copts were accused of insulting Islam and in these cases the Copts will be attacked by members of their villages and the government has done nothing,‘ he added. “ (The Independent, 19. Mai 2015)

In ihrem im Mai 2015 veröffentlichten Bericht Peoples under Threat 2015 erwähnt die MRG, dass MenschenrechtsaktivistInnen in Ägypten weiterhin die Regierung kritisiert hätten, weil sie zu wenig getan habe, um die Sicherheit der KoptInnen und anderer christlicher Gemeinschaften zu gewährleisten, insbesondere in Oberägypten, wo Einzelpersonen, ihrer Häuser und Gebetsstätten regelmäßig angegriffen würden:

„Major Risers since 2014 […] Egypt rose another three places in the index this year. […] Human rights activists also continued to criticize the government for doing too little to provide security for Coptic and other Christian communities, especially in Upper Egypt, where individuals, their homes and places of worship regularly came under attack.“ (MRG, 20. Mai 2015, S. 3)

Die Tiroler Tageszeitung (TT) berichtet in Juni 2015 in ihrer Online-Ausgabe Folgendes:

„Spricht man in Ägypten mit koptisch-orthodoxen Bischöfen, zeigen sie sich erleichtert über den Präsidenten und Ex-General Abdel Fattah al-Sisi: Beinahe mit überschwänglicher Freude begrüßen sie dessen politische Führung. Aber nicht alle Kopten denken so. Der koptische Journalist und Menschenrechtsaktivist Wael Eskandar sagte kürzlich in Kairo: ‚Die Zeit, in der wir gerade leben, ist ein Albtraum.‘ […]

‚Die koptische Kirche steht voll und ganz hinter Sisi.‘ Das zeigten auch die offiziellen Positionen von koptisch-religiösen Vertretern. ‚Deshalb wird zurzeit weniger gegen kritische Kopten vorgegangen - auch wenn sie zu Führungsfiguren innerhalb der Aktivisten oder Oppositionellen zählen. Alle Kritiker, die ich kenne, die noch frei sind, sind Kopten‘, sagte Eskandar.

Erst kürzlich hatte der hinter dem koptischen Papst Tawadros II. hochrangigste Bischof des Landes, Anba Moussa, zu Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) in Kairo gesagt, die Kopten fühlten sich ‚unterstützt und gut aufgehoben‘. Ein anderer religiöser Vertreter der koptischen Christen bezeichnete Sisi im Gespräch mit Journalisten in Kairo als ‚sehr gerecht‘ und als jemand, der sich sehr bemühe.

Die Strategie, die der autoritäre Präsident im Juli 2013 bei der Machtübernahme des Militärs anwandte, scheint aufgegangen zu sein: Sisi umgab sich damals mit mehreren symbolträchtigen Personen. Unter ihnen befanden sich der Al-Azhar-Scheich Ahmed al-Tayeb und Papst Tawadros II. - so sollte der politische Wille zur Einheit des gesamten ägyptischen Volkes demonstriert werden. Immerhin machen die Kopten in dem arabischen Land rund zehn Prozent der rund 90 Millionen Menschen zählenden Bevölkerung aus.“ (TT, 1. Juni 2015)

Der Egypt Independent berichtet im Juni 2015, dass lokale Sicherheitsverantwortliche und die Kirche in der Provinz Beni Suef in Oberägypten übereingekommen seien, eine koptische Familie, deren Sohn für Empörung auf Seiten der ortsansässigen Muslime gesorgt habe, weil er einen anti-islamischen Eintrag auf Facebook veröffentlicht haben soll, an einem anderen Ort anzusiedeln. Zwei lokale Muslime in dem Dorf Mayyana hätten Maher Hanna, einen 18-jährigen Studenten, beschuldigt, anti-islamische Slogans auf seiner Facebook-Seite zu veröffentlichen. Eine Versöhnungssitzung, an der VertreterInnen der Kirche und lokale muslimische Familien teilgenommen hätten, habe mit einer schriftlichen Entschuldigung der Kirche geendet und der Entscheidung, die vierköpfige Familie umzusiedeln. Beni Suef sei unlängst auch der Schauplatz einer anderen Auseinandersetzung zwischen Muslimen und ChristInnen wegen Blasphemie im Internet gewesen, die zur Deportation von fünf Familien geführt habe, die nach einer Versöhnungskonferenz wieder nach Hause hätten dürfen. In Ägypten gebe es gelegentlich Auseinandersetzung zwischen der muslimischen Mehrheit und der koptischen Minderheit wegen einer Vielzahl von Gründen, die von interkonfessionellen Ehen bis hin zu blasphemischen Graffiti auf Kirchengebäuden reichen würden:

„Local church and security leaderships in the Upper Egyptian province of Beni Suef agreed on Thursday to evict and relocate a Coptic family whose son triggered local Muslims outrage after allegedly posting anti-Islamic Facebook posts. Two local Muslims in Mayyana village had accused Maher Hanna, 18, a student, of posting ani-Islamic slogans on his Facebook page. A security-sponsored reconciliation session attended by church representatives and local muslim families ended Thursday with a written church apology and a decision to relocate the four-member family which had already left their homes on May 14. Beni Suef had been the scene of similar recent feuds between Muslims and Christians over another case of online blasphemy which resulted into the deportation of five families who were returned home Wednesday after a reconciliation conference. Egypt has witnessed occasional feuds between the Muslim majority and the Egyptian Coptic minority over multiple reasons ranging from inter-religious marriages to blasphemic graffiti on church buildings.“ (Egypt Independent, 4. Juni 2015)

Das Immigration and Refugee Board of Canada (IRB) führt in einer Anfragebeantwortung vom Juni 2015 zur Lage der koptischen ChristInnen in Ägypten Informationen eines Assistenzprofessors für Nahoststudien an der Universität Kiel vom April 2015 an. Dieser habe angegeben, dass das Risiko für KoptInnen in Ägypten, Gewalt ausgesetzt zu sein, 2014 und seit der Wahl von Präsident al-Sisi gleich gewesen seien. Die religiöse motivierte Gewalt habe im Vergleich zu 2013 abgenommen, Spannungen und die Gefahr potentieller religiös motivierter Gewalt seien jedoch ein konstantes Problem. Ein Professor für Geschichte des Nahen Ostens an der American University in Kairo habe im April 2015 angegeben, dass die KoptInnen nach der Wahl von Präsident al-Sisi mehr Hoffnung in Bezug auf ihre Situation gehabt hätten, die Gefahr religiös motivierter und terroristischer Gewalt bleibe aber ein generelles Problem. Der Assistenzprofessor von der Universität Kiel habe erläutert, dass es hauptsächlich zwischen „einfachen Muslimen und KoptInnen“ zu religiös motivierter Gewalt komme und dass diese Gewalt Angriffe von Mobs auf koptisches Eigentum, Läden und private Häuser beinhalte. Das Level der Gewalt reiche dabei von Beschädigung und Plünderung bis hin zu Anzünden und vollkommener Zerstörung des Besitzes und es komme auch zu verbalen und / oder physischen Angriffen auf Einzelpersonen, die manchmal zu einer „Handvoll“ Toten führen würden. Weiters habe der Assistenzprofessor erklärt, dass das Ziel derartiger Angriffe vor allem sei, ChristInnen einzuschüchtern und zu demütigen, ihre Lebensgrundlage zu zerstören und sie möglicherweise dazu zu zwingen, wegzuziehen. Terroristische Gewalt gegenüber KoptInnen in Form von Schießereien oder Autobomben werde hingegen von einer kleinen Gruppe von Leuten verübt und geplant und habe das Ziel, größere Anzahlen von Menschen zu töten. Laut dem Professor an der American University in Kairo habe diese Gewalt tendenziell das Ziel, Personen zu treffen, die mit einem hohen Level an Armut und Arbeitslosigkeit konfrontiert seien und in Regionen mit relativ großen koptischen Gemeinden oder in Gebieten am Stadtrand, wo es eine große „salafistische fundamentalistische Präsenz“ gebe, leben würden.

Unter Bezugnahme auf mehrere Quellen gibt das IRB an, dass KoptInnen in den folgenden Gebieten Ziel von Gewalt und Drohungen seien:

·         Oberägypten, vor allem die Gouvernements Al Minya, Sohag und Asyut

·         Gebiete von Kairo, die von armen koptischen MigrantInnen aus Oberägypten besetzt seien

·         Nordsinai, wo KoptInnen zur Zielscheibe von Milizen, die dem IS die Treue geschworen hätten, geworden und stark bedroht worden seien.

Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Entwicklungsstudien der Universität Sussex, der sich seit 1996 mit KoptInnen befasse, habe angegeben, dass es eine ständige Ungewissheit gebe, wann ein Schlag gegen KoptInnen verübt werden könne, und man könne nicht sagen, dass KoptInnen nicht ständig einem Risiko ausgesetzt seien, selbst wenn sie nicht an Brennpunkten, beispielsweise in Oberägypten, leben würden.

Was Entführungen von KoptInnen angeht, berichtet das IRB unter Bezugnahme auf mehrere Quellen, dass 550 koptische Mädchen zwischen Jänner 2011 und März 2014 entführt, zur Konversion zum Islam gezwungen und zur Heirat mit ihren Entführern gezwungen worden seien. 40 Prozent dieser Mädchen seien vor der Konversion und der Heirat vergewaltigt worden. Der wissenschaftliche Mitarbeiter an der Universität Sussex habe angegeben, dass koptische Frauen, die entführt worden seien, in manchen Fällen von mehreren Personen vergewaltigt worden seien.

Der Assistenzprofessor an der Universität Kiel habe hinsichtlich der Bemühungen der Regierung seit 2014 erläutert, dass die koptische Kirche nach der Wahl von al-Sisi optimistisch gewesen sei, was Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen in Ägypten angehe. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen seien jedoch weniger das Problem als ein Mangel an Effektivität bei staatlichen Einrichtungen in Bezug auf die Durchsetzung von Gesetzen und Vorschriften. Mehrere Quellen würden laut dem IRB darauf hindeuten, dass in Zeiten christlicher Feiern spezielle Maßnahmen von den Behörden ergriffen würden, um Kirchen zu bewachen.

Der Professor an der American University in Kairo und der Assistenzprofessor an der Universität Kiel hätten sich hinsichtlich der staatlichen Reaktion auf Spannungen und Vorfälle dahingehend geäußert, dass es in größeren Städten eine geringere Wahrscheinlichkeit von Vorfällen religiös motivierter Gewalt gebe. Laut dem Assistenzprofessor könne dies eventuell auf eine im Gegensatz zu ländlichen Gebieten höhere Polizeipräsenz und -effektivität in urbanen Zentren zurückzuführen sein. Weiters habe der Assistenzprofessor angegeben, dass sich KoptInnen darüber beschwert hätten, dass die Polizei langsam reagiere und dass man sich nicht auf sie verlassen könne was den Schutz von KoptInnen bei gezielten Angriffen angehe. Die Täter würden meistens nicht strafrechtlich verfolgt, weil die Regierung sich für Versöhnungstreffen entscheide und die Anschuldigungen fallengelassen oder nicht verfolgt würden. In fast allen Fällen müssten die Opfer die Anklagen gegen diejenigen, die ihr Eigentum beschädigt hätten, fallenlassen, um „Frieden zu kaufen“, und manchmal würden Leute auch entscheiden, das Gebiet zu verlassen, und dann üblicherweise in Städte ziehen. Der Assistenzprofessor an der Universität Kiel und der Professor an der American University in Kairo hätten angegeben, dass die Behörden in Zeiten religiös motivierter Gewalt zu Versöhnungstreffen aufrufen und Personen von beiden Seiten vorübergehend festnehmen würden. Diese würden jedoch später wieder freigelassen. Laut dem Assistenzprofessor würden ZeugInnen oft angeben, dass die Reaktion der Behörden mehr darin bestehe, die Situation zu beruhigen, als zu ermitteln und die Verantwortlichen ausfindig zu machen. Der Professor habe in ähnlicher Weise angegeben, dass dieses Reaktionsmuster darauf abziele, Spannungen für eine Zeit lang zu beseitigen, dass dies aber keine dauerhafte Lösung für die Probleme der religiös motivierten Gewalt sei. Der wissenschaftliche Mitarbeiter habe darauf hingewiesen, dass es durch diese Treffen eine „Ungleichheit in Bezug auf die Gerechtigkeit“ gebe und die KoptInnen dazu gebracht würden, Zugeständnisse zu machen, wobei die Bedingungen der Versöhnung grobes Unrecht für die KoptInnen seien:

„2. Treatment […]

In a telephone interview with the Research Directorate, an assistant professor of Middle Eastern studies at the University of Kiel, who specializes in contemporary Egypt, expressed his view that the risk of violence for Copts were the same in 2014 and ‚since the election of President al-Sisi,‘ noting that, although sectarian violence has decreased in comparison to 2013, ‚tensions and the threat of potential sectarian violence remain a constant problem‘ (Assistant Professor 14 Apr. 2015). In a telephone interview with the Research Directorate, a professor of Middle Eastern history at the American University in Cairo expressed the opinion that Copts have felt ‚more hopeful about their situation‘ with the election of President al-Sisi but that ‚the threat of sectarian violence and terrorist violence remains a general problem‘ (17 Apr. 2015).

The Assistant Professor explained that ‚sectarian violence‘ is a problem occurring mostly among ‚regular Muslims and Copts,‘ involving mob attacks on Coptic property, shops, and private homes, with the degree of violence ranging from damage and looting to arson and complete destruction of property, as well as verbal and/or physical assaults against individuals, sometimes leading to up to a ‚handful‘ of fatalities (Assistant Professor 14 Apr. 2015). He further explained that the purpose of such attacks is mostly to ‚intimidate and humble Christians, to destroy their livelihoods and possibly force them to migrate‘ (ibid.). The same source explained that, in contrast to sectarian violence, ‚terrorist attacks‘ against Copts are perpetuated and planned by a small group of people involving shootings or car bombs and are intended to target and kill larger numbers of people (ibid.). According to the Professor at the American University in Cairo, this violence tends to affect people who experience high levels of poverty and unemployment, and who are living in areas with relatively large Coptic populations or in peripheral urban areas where there is a high ‚Salafist fundamentalist presence‘ (Professor 17 Apr. 2015). […]

2.1 Regions Where Coptic Christians Have Been Targeted

Sources report that Copts have been the target of violence and threats in the following locations:

·         Upper Egypt, particularly the governorates of Al Minya, Sohag (CSW 26 Sept. 2014; Professor 17 Apr. 2015; Assistant Professor 14 Apr. 2015), and Asyut [Asiut] (ibid.; CSW 26 Sept. 2014). Al-Monitor reports that sectarian problems have been ‚rampant‘ in Minya, particularly in the village of Delga (Al-Monitor 24 Apr. 2014).

·         Areas of Cairo (Research Fellow 1 May 2015; Assistant Professor 14 Apr. 2015) occupied by poor Coptic migrants arriving from Upper Egypt (ibid.).

·         North Sinai (Al-Monitor 7 Jan. 2014; Assistant Professor 14 Apr. 2015), where Copts have been targeted and ‘severely threatened‘ by militias swearing allegiance to Islamic State (ibid.).

In a telephone interview with the Research Directorate, a Research Fellow at the Institute of Development Studies at University of Sussex, who has been researching Coptic issues since 1996, gave the view that ‚there is a constant unknown as to when a strike against [Copts] might occur and we cannot say that they are not always at risk even if they are not located in hotspots such as Upper Egypt‘ […]

2.3 Abductions […]

According to the Egyptian NGO Association of Victims of Abduction and Forced Disappearance, cited by the Christian Post, between January 2011 and March 2014, 550 Coptic girls have been kidnapped, forced to convert to Islam, and forced to marry their captors (Christian Post 18 June 2014). The same source indicates that 40 percent of the girls were raped prior to the conversions and marriages (ibid.). The Research Fellow said that Coptic women who have been kidnapped have also been raped, in some cases by multiple perpetrators (1 May 2015). (Research Fellow 1 May 2015). […]

3. Government Efforts Since 2014 […]

The Assistant Professor explained that the Coptic Church has been ‘optimistic‘ about changes to the legal framework in Egypt since al-Sisi was elected, but that the legal framework is less of a problem than the lack of effectiveness of state institutions in enforcing laws and regulations (Assistant Professor 14 Apr. 2015).

Sources indicate that in periods around Christian celebrations, authorities will take special measures to guard churches (Professor 17 Apr. 2015; EOHR 6 Jan. 2015; Ahram Online 13 Apr. 2015). […]

3.1 Government Response to Tensions and Incidents

Sources indicate that there is less likelihood of instances of sectarian violence in larger cities (Professor 17 Apr. 2015; Assistant Professor 14 Apr. 2015). According to the Assistant Professor, this could be a ‚result of higher police presence and effectiveness in urban centers, as opposed to the countryside‘ (ibid.). […]

According to the Assistant Professor, there have been complaints by Copts that the police are slow to respond, and ‚cannot be relied upon to protect Copts in situations of targeted violence‘ (Assistant Professor 14 Apr. 2015). The Assistant Professor indicated that, ‚[m]ostly, the perpetrators do not get prosecuted because the government opts for conciliation meetings and the charges are dropped or not pursued‘ (ibid.). The same source indicated that ‚in almost all cases‘ victims must drop charges against those who damaged their properties or assaulted them in order to ‚buy peace‘ and sometimes people also choose to leave the area, usually moving to cities (ibid.). […]

Sources report that during periods of sectarian violence, authorities will call for conciliation meetings between sides, and make temporary arrests on both sides of the conflict (Professor 17 Apr. 2015; Assistant Professor 14 Apr. 2015), and those arrested are then later released (ibid.). […]

According to the Assistant Professor, ‚witnesses often say that the [authorities'] response is more about calming the situation down than investigating and locating the people responsible‘ (Assistant Professor 14 Apr. 2015). Similarly, the Professor stated that this pattern of response tends to settle tensions for a time, but is ‚not a permanent solution‘ to the problems of sectarian violence (Professor 17 Apr. 2015). The Research Fellow indicated that ‚there is an inequality of justice‘ through these meetings and ‚Copts are made to make concessions‘ with the terms of the conciliation being a ‚gross injustice‘ for Copts (1 May 2015).“ (IRB, 8. Juni 2015)

Die ägyptische koptische Wochenzeitung Watani berichtet im Juni 2015, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass die KoptInnen aus dem Dorf Kafr Darwish (100 Kilometer südlich von Kairo) Entschädigungszahlungen erhalten würden für die Schäden, die ihnen durch die Angriffe muslimischer Dorfbewohner im Vormonat entstanden seien. Radikale muslimische Jugendliche hätten am 24. Mai 2015 die KoptInnen in dem Dorf angegriffen, nach Behauptungen, dass Ayman Youssef Tawfiq, der derzeit in Jordanien arbeite, Cartoons auf Facebook veröffentlicht habe, die den Propheten Mohammed beleidigen würden. Die Familie von Ayman Youssef Tawfiq habe darauf bestanden, dass die Anschuldigungen falsch gewesen seien. Um die Gewalt einzudämmen seien schnell „Versöhnungssitzungen“ abgehalten worden. Es sei entschieden worden, dass die Tawfiq-Familie das Dorf verlassen solle, damit sich die Situation beruhige. Letztendlich seien die vertriebenen KoptInnen am 2. Juni 2015 in das Dorf zurückgekehrt:

„There is no indication whatsoever as yet of any compensation to be paid to the Copts of the village of Kafr Darwish in al-Fashn, Beni Sweif 100km south of Cairo, for the losses they incurred on account of the attack waged against them by the village Muslims last month. […]

Radical Muslim youth attacked the Copts in Kafr Darwish on Sunday 24 May on account of claims that Ayman Youssef Tawfiq, who currently works in Jordan while his wife and children remain in Kafr Darwish, posted cartoons offensive to the Prophet Muhammad on his Facebook page. The family insist Ayman Tawfiq did not do that but was framed. In an attempt to contain the violence, a ‘conciliation session’ was quickly held by the local elders and security staff at the Fashn police station, and a later one at the house of the Mayor Ahmed Maher. It was decided that the Tawfiq family should leave the village in order for matters to calm down.

After the collective efforts of the Beni Sweif governor, Muhammad Selim and the Beit al-A’ila Organisation - a nation-wide State-sponsored organisation which includes as members Christian and Muslim clerics and laymen and which works to evade, abort, and dissipate sectarian conflict - the evicted Copts finally returned to their homes on 2 June.“ (Watani, 13. Juni 2015)

Der Fidesdienst, der missionarische Nachrichtendienst des Vatikans, berichtet im Juli 2015 Folgendes:

„Nach den gestrigen dschihadistischen Anschlägen gegen 18 Stellungen der ägyptischen Armee auf dem Nordsinai, bekundet die koptisch-orthodoxe Kirche ihre Verbundenheit mit den Soldaten und würdigt deren Kampf ‚gegen Kräfte des Bösen, die die Sicherheit der Region und der Welt bedrohen‘.

Bei den Anschlägen starben rund ein Dutzend Soldaten. Wie die ägyptische Regierung mitteilt, sollen auch über einhundert dschihadistische Kämpfer ums Leben gekommen sein. Trotz einer seit Jahren anhaltenden Kampagne der Armee, gibt es im Norden des Sinai immer noch zahlreiche dschihadistische Gruppen, die nach eigenen Angaben mit dem Islamischen Staat in Verbindung stehen und deren Zielscheibe insbesondere koptische Christen sind. Nach Angaben des Patriarchats leben auf dem Sinai mindestens 400 koptische Familien, von denen viele bereits aus Sicherheitsgründen die Region verließen.

Insbesondere nahmen Übergriffe auf koptische Christen zu nachdem der Patriarch die Operationen unterstützte, die Anfang Juli 2013 zum Sturz des islamistischen Präsidenten Mursi führten. Am 6. Juli wurde der Priester und direkte Mitarbeiter von Bischof Kosman Mina Abud in el-Arish ermordet. Seither kam es immer wieder zu Morden und Entführungen unter den koptischen Christen. Unterdessen berichten lokale Medien, dass nach dem Mordanschlag gegen den Generalstaatsanwalt Hisham Barakat auch die Sicherheitsmaßnahmen für den koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II. verstärkt wurden.“ (Fidesdienst, 2. Juli 2015)

Die britischen Tageszeitung The Guardian beschreibt im Juli 2015 in einem Artikel den Fall eines Mannes namens Fayek, der als Junge Fußball gespielt habe, dann aber die Sportart gewechselt habe, weil er es als Christ nie in die erste Mannschaft geschafft hätte. Fayek sei der Ansicht, dass ihn sein sozialer Status vor den schlimmsten Formen der Diskriminierung, denen ärmere ägyptische ChristInnen ausgesetzt seien, bewahrt habe. Er sei einer subtileren Form der Diskriminierung ausgesetzt gewesen, die dadurch zum Ausdruck gekommen sei, dass die höchsten Ebenen der Macht und in Bezug auf den Status für ihn unzugänglich gewesen seien. Während seines Wehrdienstes habe er SoldatInnen und Offiziere am Computer geschult. Als koptischer Christ habe er gewusst, dass er niemals zur Geheimdienst-Abteilung kommen würde. Es gebe keine ChristInnen im Oberste Rat der Streitkräfte. Laut Fayek sei es für KoptInnen weder möglich Militärkommandant noch Polizeichef zu werden.

Laut dem Guardian werde in Ägypten weithin angenommen, dass die KoptInnen zehn Prozent der Bevölkerung ausmachen würden. Nach Angaben der KoptInnen seien sie heute sowohl mit offizieller Diskriminierung als auch mit der Gefahr gewalttätiger Angriffe durch Militante konfrontiert. Viele koptische ChristInnen hätten 2011 an den Aufständen teilgenommen, die zum Rücktritt von Präsident Hosni Mubarak geführt hätten. Seitdem seien KoptInnen in Schlüsselmomenten der turbulenten Jahre zum Ziel von gewalttätigen Angriffen geworden. Im Oktober 2011 seien 28 Personen getötet worden, als das Militär eine Menge koptischer DemonstrantInnen vor dem Gebäude des staatlichen Fernsehens in Kairo angegriffen habe. Religiöse motivierte Angriffe hätten im August 2013 nach dem staatlichen Vorgehen gegen die Muslimbrüder und der Absetzung von Präsident Mohamed Morsi ihren Höhepunkt gehabt. Mindestens 42 Kirchen seien im ganzen Land angegriffen worden, was Islamisten angelastet worden sei. Die Muslimbrüder hätten die Verantwortung für die Angriffe abgelehnt. Der jetzige ägyptische Präsident, Abdel-Fatah al-Sisi, habe geschworen, gegen Extremismus vorzugehen und eine neue Zeit der religiösen Einheit eingeleitet. Viele einfache KoptInnen und die offizielle Kirche würden ihre Unterstützung für Sisi öffentlich zum Ausdruck bringen. Einige koptische ExpertInnen seien jedoch besorgt wegen der Sicherheit und der Perspektiven in Bezug auf die Bürgerrechte der koptischen ChristInnen. Man werde jetzt von Extremisten und von Sicherheitskräften angegriffen, und das zusätzlich zu der althergebrachten Diskriminierung in staatlichen Einrichtungen, so Fayek. Es werde also schlimmer:

„Egypt: ‘It pushes you to feel disengaged’

As a boy growing up in a country where football is a national passion, Mina Fayek joined a youth programme at a local sports club in the wealthy Cairo neighbourhood of Heliopolis. He started training, but one day he overheard his coach make an offhand remark: no Christians would join the first team, or make it to the championships.

‚My parents and I knew this is not going anywhere, and I had to choose another game,‘ Fayek, 26, a software engineer and blogger, recalled. He tried handball and basketball, two sports seen as more acceptable for Egyptian Christians to play.

Fayek, an affable young man, believes his social status shielded him from the worst forms of persecution inflicted on poorer Egyptian Christians. Instead, he was subject to a more subtle form of discrimination: the sense that the highest echelons of power and status in his country were off limits because of his religion. During his 13 months of compulsory military service, he trained soldiers and officers in computer skills. As a Coptic Christian, he knew he could never serve in the intelligence branch. No Christians sit on the supreme council of armed forces. ‚It pushes you to feel disengaged from your country,‘ Fayek said. ‚How could someone maintain his love for his country – and be passionate about building it – while at the same time he can’t be whatever he wants to be, whether a military commander or a police commander.‘

Egypt is home to the largest Christian community in the Middle East, with the Copts widely estimated to be about 10% of the population. The exact figure is a matter of dispute, with the government and Coptic church offering varying estimates. In spite of a history of cooperation between the church and the Egyptian state, Copts today say they face both official discrimination and the threat of violent attacks by militants.

Numerous Egyptian Copts participated in the 2011 uprising that removed President Hosni Mubarak from power, and Copts have been targets of violence at key moments in the turbulent years since then. In October 2011, 28 people were killed when the military attacked a crowd of mainly Coptic demonstrators outside the state TV building in Cairo.

Sectarian attacks peaked in August 2013 in the wake of state crackdown on the Muslim Brotherhood after the removal of the Islamist president, Mohamed Morsi. Crowds of men attacked at least 42 churches across the country in a massive assault blamed on Islamists. The Muslim Brotherhood denied responsibility for the attacks.

Egypt’s president, Abdel-Fatah al-Sisi, the former military chief who led Morsi’s removal, has vowed to fight extremism and launch a new era of religious unity. Many ordinary Copts and the official church are vocal in their support for Sisi. But some Coptic analysts are concerned about both security and the prospects for Copts’ civil rights.

‚You’re getting attacked now by extremists and by security, so in addition to the old-time discrimination in state bodies. It’s getting worse,‘ said Fayek.“ (The Guardian, 27. Juli 2015)

Die Wochenzeitung Watani veröffentlicht im August 2015 einen Meinungsartikel ihres Chefredakteurs Youssef Sidhom, in dem dieser erwähnt, dass viele Forderungen der KoptInnen in Ägypten nach wie vor nicht erfüllt seien. Die Forderungen würden vor allem die Ungleichheit zwischen KoptInnen und anderen ÄgypterInnen in Bezug auf Bürgerrechte betreffen. Darüber hinaus werde ein Familienrecht für ChristInnen gefordert. Zudem seien KoptInnen in Ägypten weiterhin Unterdrückung und terroristischer Gewalt ausgesetzt, vor allem in Oberägypten:

„Copts in Egypt have specific demands many of which remain unfulfilled. These demands pertain in the major part to rectifying the inequality between Copts and other Egyptians where citizenship rights are concerned. Not least among the unfulfilled demands are the Coptic Church’s requirement of a just law for the building and restoration of churches and a family law for Christians. All these demands are backed by the Constitution and are not open to negotiation, but we all know that they remain unfulfilled because they await a new parliament to pass them as law.

Copts thus anticipate legislative reform that would realise their aspirations for equality and full citizenship rights. This goes hand in hand with respect for the law, and equality in duties as well as rights. True, Copts still suffer from oppression and terrorist violence especially in Upper Egypt, but this is expected to come to an end once terrorism is defeated and the country attains security and stability under the rule of law.“ (Watani, 1. August 2015)

Etwas ältere Informationen zur Lage der KoptInnen in Ägypten entnehmen Sie bitte auch folgenden ACCORD-Anfragebeantwortungen vom März und September 2014:

·      ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Ägypten: Informationen zur Lage von KoptInnen [a-8837-2 (8838)], 10. September 2014 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/local_link/286117/418043_de.html

·      ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Ägypten: Lage koptischer ChristInnen seit dem Sturz von Präsident Mursi im Juli 2013 [a-8643], 18. März 2014 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/local_link/273675/402708_de.html

 

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Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 14. August 2015)

·      ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Ägypten: Informationen zur Lage von KoptInnen [a-8837-2 (8838)], 10. September 2014 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/local_link/286117/418043_de.html

·      ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Ägypten: Lage koptischer ChristInnen seit dem Sturz von Präsident Mursi im Juli 2013 [a-8643], 18. März 2014 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/local_link/273675/402708_de.html

·      AI - Amnesty International: Amnesty International Report 2014/15 - The State of the World's Human Rights - Egypt, 25. Februar 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/local_link/297400/444521_de.html

·      AP – Associated Press: Gunmen Kill 2 Egyptian Policemen Guarding Coptic Church, 6. Jänner 2015 (veröffentlicht von der New York Times)
http://www.nytimes.com/aponline/2015/01/06/world/middleeast/ap-ml-egypt.html

·      Egypt Independent: Nine injured in sectarian clashes in Minya, 5. April 2015
http://www.egyptindependent.com/news/nine-injured-sectarian-clashes-minya

·      Egypt Independent: Church approves eviction of Coptic family following blasphemy feud, 4. Juni 2015
http://www.egyptindependent.com/news/church-approves-eviction-coptic-family-following-blasphemy-feud

·      Fidesdienst: Nach dschihadistischen Anschlägen würdigt koptische Kirche den Kampf der Armee “gegen die Kräfte des Bösen”, 2. Juli 2015
http://www.fides.org/de/news/36433-AFRIKA_AeGYPTEN_Nach_dschihadistischen_Anschlaegen_wuerdigt_koptische_Kirche_den_Kampf_der_Armee_gegen_die_Kraefte_des_Boesen#.VcruL7G1Z8E

·      Freedom House: Freedom in the World 2015 - Egypt, 28. Jänner 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/local_link/295963/431395_de.html

·      IRB - Immigration and Refugee Board of Canada: Egypt: Situation of Coptic Christians, including treatment; state protection available (2014-May 2015) [EGY105152.E], 8. Juni 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/local_link/305158/442330_de.html

·      Kurier: "Revolution hat unsere Angstbarriere beseitigt", 24. Juni 2014
http://kurier.at/politik/ausland/aegypten-die-revolution-hat-unsere-angstbarriere-beseitigt/71.679.137

·      MRG - Minority Rights Group International: World Directory of Minorities and Indigenous Peoples, November 2013
http://www.minorityrights.org/3933/egypt/copts.html

·      MRG - Minority Rights Group International: Peoples under Threat 2015, 20. Mai 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/file_upload/1226_1432891007_mrg-swm15-putbrief-comb-8.pdf

·      ORF: Kopten: Spielball der Mächte in Ägypten, 17. Februar 2015
http://religion.orf.at/stories/2695138/

·      Radio Vatikan: Ägypten: Islamisten drohen Kopten, 28. April 2015
http://de.radiovaticana.va/news/2015/04/28/%C3%A4gypten_islamisten_drohen_kopten/1140263

·      The Guardian: Christians under pressure: from bigotry at school to imprisonment and murder, 27. Juli 2015
http://www.theguardian.com/world/2015/jul/27/christians-under-pressure-bigotry-school-imprisonment-murder

·      The Independent: Coptic Christians: Who Are They - And Why Have They Been Targeted by ISIS in Beheading Video? 19. Mai 2015 (verfügbar auf Factiva)

·      TT – Tiroler Tageszeitung: Nicht alle Kopten stehen hinter Ägyptens Präsident Sisi, 1. Juni 2015
http://www.tt.com/home/10089746-91/nicht-alle-kopten-stehen-hinter-%C3%A4gyptens-pr%C3%A4sident-sisi.csp

·      USCIRF - US Commission on International Religious Freedom: USCIRF; Annual Report 2015; 2015 Country Reports: Tier 1 CPCS recommended by USCIRF; Egypt, 30. April 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/file_upload/1226_1432895459_egypt-2015.pdf

·      Watani: No compensation for Copts in Kafr Darwish, 13. Juni 2015
http://en.wataninet.com/coptic-affairs-coptic-affairs/sectarian/no-compensation-for-copts-in-kafr-darwish/14057/

·      Watani: Not only churches, mosques too, 1. August 2015
http://en.wataninet.com/opinion/editorial/not-only-churches-mosques-too/14340/