Anfragebeantwortung zu Syrien: Möglichkeit der syrischen Behörden, in den kurdisch kontrollierten Gebieten, in denen die Regierung Präsenz hat (Manbij, Ain Al-Arab, Tal Rifaat, Landstreifen entlang der türkischen Grenze) Personen für den Reservedienst einzuziehen; Personenkontrollen in diesen Gebieten, die einen Aufgriff von Regierungskritiker·innen ermöglichen [a-12197]

24. August 2023

Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie gegebenenfalls auf Auskünften von Expert·innen und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.

Dieses Produkt stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen stellen Arbeitsübersetzungen dar, für die keine Gewähr übernommen werden kann.

Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen. Originaldokumente, die nicht kostenfrei oder online abrufbar sind, können bei ACCORD eingesehen oder angefordert werden.

Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.

Möglichkeit der syrischen Behörden in den kurdisch kontrollierten Gebieten, in denen die Regierung Präsenz hat (Manbij, Ain Al-Arab, Tal Rifaat, Landstreifen entlang der türkischen Grenze) Personen für den Reservedienst einzuziehen

Es konnten als Teil der Onlinerecherche keine Informationen darüber gefunden werden, ob die syrischen Behörden in den genannten Gebieten Personen für den Reservedienst einziehen.

Gesucht wurde auf Arabisch, Deutsch und Englisch mittels ecoi.net, Factiva und Google nach einer Kombination aus folgenden Suchbegriffen: Syrien, syrische Armee, syrische Regierung, Checkpoints, Personenkontrollen, Wehrpflicht, Reservedienst, einberufen, Manbij, Ain Al-Arab, Tal Rifaat, Grenzregion Türkei, Nordsyrien, Provinz Aleppo, Provinz Hasaka

Laut einem von ACCORD kontaktierten Syrienexperten sehe die allgemeine Realität in Nordostsyrien wie folgt aus: Die Regierung sei in kleinen Teilen der Stadt al-Qamischli und in zahlreichen Dörfern südlich der Stadt sowie in kleinen Teilen der Stadt al-Hasaka stark vertreten. Außerhalb dieser Gebiete sei die Kontrolle der Regierung locker und umstritten. Die Regierung sei daher nicht in der Lage, die Wehrpflicht durchzusetzen oder Oppositionelle zu verhaften. Die Gebiete in und um Manbij, Ain Al-Arab, Tal Rifaat und an der türkischen Grenze würden sich zwar durch Präsenz einiger Regierungstruppen auszeichnen, die SDF (Syrian Democratic Forces) seien jedoch nach wie vor der Hauptakteur in der Region. Die SDF hätten der Regierung lediglich erlaubt, Truppen einzusetzen, um eine mögliche türkische Militäroperation in Nordsyrien zu verhindern. Daher seien die Regierungstruppen zwar präsent, allerdings beschränke sich diese Präsenz auf die Durchführung von Patrouillen, meist zusammen mit der russischen Militärpolizei. Zurzeit seien die SDF der wichtigste Kontrollakteur, der die Möglichkeit habe, die Lokalbevölkerung zu rekrutieren und zu verhaften (Syrienexperte, 17. August 2023).

Fabrice Balanche, Associate Professor und Forschungsdirektor an der Universität Lyon 2, erklärt in einer E-Mail an ACCORD vom August 2023, dass das Gebiet an der türkischen Grenze in der Provinz Hasaka (östlich von Ras Al-Ain) unter der Kontrolle der SDF stehe. Es gebe ein paar syrische Militärposten, doch diese seien isoliert und symbolischer Natur. Die syrische Armee könne in dieser Gegend nichts unternehmen (Balanche, 23. August 2023).

Wladimir van Wilgenburg[1] legt in einer E-Mail-Auskunft an ACCORD dar, dass die syrischen Behörden in den Gebieten um Manbij, Ain Al-Arab und in der Nähe der türkischen Grenze nicht in der Lage seien, Reservepersonal einzuziehen. In Tal Rifaat sei die Situation eine andere als in den anderen Gebieten. Van Wilgenburg könne aus diesem Grund nicht sagen, ob die Regierung in Tal Rifaat Personen zum Reservedienst einziehen könne oder nicht. Die Kurden würden es allgemein nicht gestatten, dass die Regierung Personen in den von ihnen kontrollierten Gebieten zum Militärdienst einziehe (Van Wilgenburg, 17. August 2023).

Das Syrian Network for Human Rights (SNHR), eine 2011 gegründete unabhängige Menschenrechtsorganisation, die Menschenrechtsverletzungen in Syrien beobachtet und dokumentiert, schreibt in einer E-Mail-Auskunft an ACCORD vom August 2023, dass die Rekrutierung von Wehrpflichtigen und Reservisten durch die syrischen Regierung an die Zugriffsmöglichkeiten gebunden sei. Dies bedeute, dass wenn junge Menschen, die für den Militärdienst benötigt würden, einen Checkpoint unter der Kontrolle der Regierungskräfte in der Nähe von Manbij oder Ain Al-Arab, oder in den Vierteln der Stadt Al-Hasaka, passieren würden und für den Militärdienst gesucht würden, zur Wehrpflicht eskortiert würden (SNHR, 21. August 2023).

Das Danish Immigration Service (DIS) veröffentlicht im Juni 2022 einen Bericht über Rekrutierung durch die syrische Armee in der Provinz Hasaka (die spezifische Situation von Reservisten wird im Bericht jedoch nicht behandelt, Anmerkung ACCORD). Laut DIS rekrutiere die syrische Regierung keine Wehrpflichtigen in von der Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) kontrollierten Gebieten. Es sei unklar, ob und in welchem Umfang Rekrutierung für die syrische Armee in von der syrischen Regierung kontrollierten Gebieten in Qamischli stattfinde (DIS, Juni 2022, S. 1). DIS befragte im Jänner und Februar 2022 vier Expert·innen sowie drei Bewohner·innen der Provinz Hasaka zur Rekrutierung Wehrpflichtiger durch die syrische Armee in der Provinz:

Laut Fabrice Balanche würde eine Person, die sich dem Militärdienst der syrischen Armee entzogen habe oder desertiert sei, verhaftet, wenn sie die von der syrischen Regierung kontrollierten Gebiete in der Provinz betrete. Aus diesem Grund benötige eine solche Person Hilfe von Familienmitgliedern oder einem gesetzlichen Vertreter, wenn sie sich von einer staatlichen Stelle Dokumente ausstellen lassen wollte. Personen, die in den von der syrischen Regierung kontrollierten sogenannten „Sicherheitsbereichen“ („security squares“/ „Al-Morabat Al-Amniya“) in Qamischli oder Hasaka leben, müssten in der syrischen Armee dienen. Südlich von Qamischli gebe es zwölf arabische Dörfer, die zum regierungstreuen Tay-Stamm gehörten und die unter der Kontrolle der syrischen Regierung stünden. Die Bewohner dieser Dörfer müssten in der syrischen Armee dienen, würden allerdings in ihren eigenen Dörfern und nicht in anderen Gegenden Syriens eingesetzt. Die syrische Armee verfüge über Rekrutierungsbüros in Qamischli und Hasaka (DIS, Juni 2022, S. 44).

Ein kurdischer Journalist und Autor aus Qamischli, der zum Zeitpunkt des Interviews in Erbil lebte, erklärt gegenüber DIS; dass die syrische Regierung nicht in der Lage sei, Personen gewaltsam zu rekrutieren, die in von der AANES kontrollierten Gebieten wohnen würden. Auch Personen, die in den „Sicherheitsbereichen“ wohnen, würden nicht rekrutiert. Es sei möglich, der syrischen Armee freiwillig beizutreten. Wenn jedoch eine Person für den Militärdienst der syrischen Armee gesucht werde und einen der „Sicherheitsbereiche“ betrete, könne diese Person festgenommen werden. Der Journalist kenne dementsprechende Fällen aus Qamischli und Hasaka. Südlich von Qamischli gebe es eine Reihe von Dörfern, die von Stämmen bewohnt würden, die mit der syrischen Regierung sympathisieren und die AANES nicht anerkennen würden. Einzelpersonen aus diesen Dörfern könnten der syrischen Armee freiwillig beitreten (DIS, Juni 2022, S. 50).

Laut einem politischen Analysten sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Araber, der zum Wehrdienst eingezogen werden soll und ein von der syrischen Regierung kontrolliertes Gebiet in Qamischli oder Hasaka betrete, festgenommen werde. Bei einer Person kurdischer Herkunft sei die Situation eine andere (DIS, Juni 2022, S. 54).

Die Vertretung der AANES in der Autonomen Region Kurdistan im Irak gibt gegenüber DIS an, dass die Wahrscheinlichkeit hoch sei, dass eine Person, die zum Wehrdienst eingezogen werden soll und ein von der syrischen Regierung kontrolliertes Gebiet in Nordost-Syrien betrete, festgenommen werde. Wenn die syrischen Behörden eine gesuchte Person in Qamischli festnehmen würden, werde die Person daraufhin in andere Gebiete unter Kontrolle der syrischen Regierung geschickt, wie zum Beispiel nach Damaskus. Es werde der Person nicht gestattet, ihren Militärdienst in Qamischli abzuleisten. Die Sicherheitskräfte der AANES würden in solchen Fällen gelegentlich eingreifen (DIS, Juni 2022, S. 58-59).

Drei Bewohner von Gebieten unter Kontrolle der AANES in der Provinz Hasaka bestätigen gegenüber DIS, dass ihres Wissens nach eine Person, die von der syrischen Regierung wegen des Militärdienstes oder aus einem anderen Grund gesucht werde, und die von der Regierung kontrollierten Gebiete in Qamischli oder Hasaka betrete, einem hohen Risiko ausgesetzt sei, von den syrischen Behörden festgenommen zu werden. Die Sicherheitskräfte der AANES hätten sich in manchen Fällen um eine Freilassung der betreffenden Person bemüht. Laut den drei Bewohnern sei dies jedoch in der Regel nur der Fall, wenn die von der syrischen Regierung festgenommene Person enge Verbindungen zur AANES habe, zum Beispiel für die AANES tätig sei (DIS, Juni 2022, S. 65).

Aktuelle allgemeine Informationen zur Rekrutierung von Reservisten in die syrische Armee finden Sie auch auf Seiten 10 und 11 des folgenden Berichts des Danish Immigration Service (DIS) vom Juli 2023 (siehe Anhang):

·      DIS – Danish Immigration Service: Syria; Military service: recruitment procedure, conscripts’ duties and military service for naturalised Ajanibs, Juli 2023
https://www.ecoi.net/en/file/local/2094617/coi-brief-report-on-syria-military-service-2023.pdf

Weitere allgemeine Informationen zur Einberufung von Reservisten der syrischen Armee (Bedarf, Bedingungen, Alter, Dauer, Einsatzbereich, Möglichkeit des Freikaufens) sowie Informationen zum Vorgehen der syrischen Grenzbehörden bei der Einreise eines registrierten Reservisten nach mehrjährigem Auslandsaufenthalt finden Sie in den folgenden zwei Anfragebeantwortungen von ACCORD vom Juni 2023:

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Syrien: Einberufung von Reservisten der syrischen Armee: Bedarf, Bedingungen, Alter, Dauer, Einsatzbereich, Möglichkeit des Freikaufens [a12132-1], 2. Juni 2023
https://www.ecoi.net/de/dokument/2094284.html

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Syrien: Detailfragen zum Vorgehen der syrischen Grenzbehörden bei der Einreise eines registrierten Reservisten nach mehrjährigem Auslandsaufenthalt [a-12132-2], 14. Juni 2023
https://www.ecoi.net/de/dokument/2094281.html

Personenkontrollen in diesen Gebieten, die einen Aufgriff von Regierungskritiker·innen ermöglichen

Es konnten als Teil der Onlinerecherche keine Informationen dazu gefunden werden, ob die syrischen Behörden in den genannten Gebieten Personenkontrollen durchführen und/oder Regierungskritiker·innen festnehmen.

Gesucht wurde auf Arabisch, Deutsch und Englisch mittels ecoi.net, Factiva und Google nach einer Kombination aus folgenden Suchbegriffen: Syrien, syrische Armee, syrische Regierung, Checkpoints, Personenkontrollen, Verhaftung, Aufgriff, Regimekritiker, Zivilisten, Manbij, Ain Al-Arab, Tal Rifaat, Grenzregion Türkei, Nordsyrien, Provinz Aleppo, Provinz Hasaka

Laut Wladimir van Wilgenburg könnten die syrischen Behörden in den genannten Gebieten im allgemeine keine Personenkontrollen durchführen, die eine Festnahme von Regimekritiker·innen ermöglichen würden. Die meisten (von der Regierung besetzten) Checkpoints würden keine Kontrollen durchführen. In den Sicherheitsbereichen in den Städten Al-Hasaka und Qamischli oder am Flughafen [von Qamischli] könne die Situation eine andere sein. Van Wilgenburg habe schon lange nicht mehr von Verhaftungen von Regierungskritiker·innen im Nordosten Syriens gehört (Van Wilgenburg, 17. August 2023).

SNHR antwortet in seiner E-Mail-Auskunft auf die Frage, ob die syrischen Behörden in den genannten Gebieten Personenkontrollen durchführen würden, die zu Festnahmen führen könnten, dass während des Prozesses zum Einzug in den Wehrdienst die Identität der Männer überprüft werde. Wenn sie von einer Sicherheitsbehörde gesucht würden, würden sie aufgegriffen und der Behörde, von der sie gesucht würden, übergeben (SNHR, 21. August 2023).

Als Teil der Onlinerecherche konnten folgende Informationen über die Art der Präsenz der syrischen Regierungstruppen in den genannten Gebieten gefunden werden:

Kurdistan 24 berichtet im Juli 2022, dass laut ihrem Oberbefehlshaber die SDF (Syrian Democratic Forces) die Verstärkung einiger Posten in Ain Al-Arab (auch Kobane genannt), Manbij und im Grenzgebiet durch die syrische Armee akzeptiert habe, mit dem Ziel, die syrischen Grenzen zu schützen (Kurdistan 24, 16. Juli 2022).

Al-Monitor fasst ebenfalls im Juli 2022 mehrere syrische Medienberichte über eine verstärkte Präsenz der syrischen Armee in Gebieten unter kurdischer Kontrolle zusammen. Laut der syrischen staatlichen Nachrichtenagentur SANA (Syrian Arab News Agency) habe die syrische Regierung Mitte Juli Verstärkung in die Städte Ain Issa (Provinz Raqqa), Manbij und Ain Al-Arab (Provinz Aleppo) entsandt. Die regierungsfreundliche Nachrichtenwebseite Al-Watan habe von militärischer Verstärkung durch die syrische Armee im nördlichen und nordöstlichen Umland von Aleppo, unter anderem am Stadtrand von Manbij berichtet. Auch Medienquellen aus den unter kurdischer Verwaltung stehenden Gebieten hätten gegenüber Al-Monitor bestätigt, dass die syrische Armee vor allem in Ain al-Arab, Manbij sowie Tell Abyad (im Norden von Raqqa) präsent sei. Den Quellen zufolge würden diese Einsätze dutzende Militär- und Panzerfahrzeuge, sowie schwere Artillerie und mehr als 400 Truppen der syrischen Armee umfassen. Laut einer anonymen Quelle gebe es militärische Checkpoints der syrischen Armee an den Demarkationslinien der (von der Türkei unterstützten) SNA (Syrian National Army). Die Regierungstruppen hätten Zementblöcke im Dorf Zaibat und am Rande des Dorfes Bozekeeg, nördlich von Manbij, errichtet. Die SDF hätten die Flagge der Regierung über Militärgebäuden in der Stadt Manbij gehisst (Al-Monitor, 20. Juli 2022).

Asharq al-Awsat schreibt in einem Artikel vom Juni 2023, dass die syrische Armee an Militärcheckpoints in der Nähe der türkischen Grenze in der Provinz Hasaka stationiert sei (Asharq Al-Awsat, 27. Juni 2023).

Kurdistan 24 berichtet im August 2023, dass Berichten zufolge ein Militärposten der syrischen Regierung in der Nähe von Manbij von einer türkischen Drohne angegriffen worden sei (Kurdistan 24, 13. August 2023).

 

 

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am [Veröffentlichungsdatum])

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Syrien: Einberufung von Reservisten der syrischen Armee: Bedarf, Bedingungen, Alter, Dauer, Einsatzbereich, Möglichkeit des Freikaufens [a12132-1], 2. Juni 2023
https://www.ecoi.net/de/dokument/2094284.html

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Syrien: Detailfragen zum Vorgehen der syrischen Grenzbehörden bei der Einreise eines registrierten Reservisten nach mehrjährigem Auslandsaufenthalt [a-12132-2], 14. Juni 2023
https://www.ecoi.net/de/dokument/2094281.html

·      Al-Monitor: Syrian Kurds seek support amid Turkish threats of military action, 20. Juli 2022
https://www.al-monitor.com/originals/2022/07/syrian-kurds-seek-support-amid-turkish-threats-military-action

·      Asharq Al-Awsat: Turkish Forces Kill 11 YPG Members in Northern Syria, 27. Juni 2023
https://english.aawsat.com/arab-world/4403991-turkish-forces-kill-11-ypg-members-northern-syria

·      Balanche, Fabrice: E-Mail-Auskunft, 23. August 2023

·      DIS – Danish Immigration Service: Syria: Military recruitment in Hasakah Governorate, Juni 2022
https://www.ecoi.net/en/file/local/2075255/syria_fmm_rappport_military_recruitment_hasakah_governorate_june2022.pdf

·      DIS – Danish Immigration Service: Syria; Military service: recruitment procedure, conscripts’ duties and military service for naturalised Ajanibs, Juli 2023
https://www.ecoi.net/en/file/local/2094617/coi-brief-report-on-syria-military-service-2023.pdf

·      Kurdistan 24: Syria deploys more forces near Tal Tamr again to face Turkish threats, 16. Juli 2022
https://www.kurdistan24.net/en/story/28955-Syria-deploys-more-forces-near-Tal-Tamr-again-to-face-Turkish-threats

·      Kurdistan 24: Two Syrian soldiers injured in Turkish drone attack near Manbij, 13. August 2023
https://www.kurdistan24.net/en/story/32260-Two-Syrian-soldiers-injured-in-Turkish-drone-attack-near-Manbij

·      SNHR – Syrian Network for Human Rights: E-Mail-Auskunft, 21. August 2023

·      Syrienexperte: E-Mail-Auskunft, 17. August 2023

·      Van Wilgenburg, Wladimir: E-Mail-Auskunft, 17. August 2023


 

Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen

Al-Monitor ist eine auf Berichterstattung zum Nahen Osten spezialisierte Medienplattform.

·      Al-Monitor: Syrian Kurds seek support amid Turkish threats of military action, 20. Juli 2022
https://www.al-monitor.com/originals/2022/07/syrian-kurds-seek-support-amid-turkish-threats-military-action

„Syria’s state news agency SANA [Syrian Arab News Agency] reported July 18 that the Syrian government has deployed heavy reinforcements to the cities of Ain Issa in the north of Raqqa province, and Manbij and Ain al-Arab (Kobani) in the east of Aleppo province. 

Also on July 18, Al-Watan news website, close to Damascus, reported that the Syrian army continues to deploy and reinforce its positions in the northern countryside of Aleppo and the northeastern countryside of Aleppo. 

The news site said that new military reinforcements have recently arrived on the outskirts of Manbij as part of a plan to close all fighting fronts to confront any ‘aggression’ against Tal Rifaat and Manbij. 

Meanwhile, the Syrian Observatory for Human Rights reported July 16 that the Syrian government forces boosted their presence in the areas under the control of the Kurdish forces, including in Ain Issa.

Media sources based inside the areas held by the Kurdish-led Syrian Democratic Forces (SDF) in northern Syria told Al-Monitor that the Syrian government has largely deployed in Tell Abyad in the north of Raqqa, and in Ain al-Arab and Manbij in the eastern countryside of Aleppo.

According to the sources, these deployments include dozens of military and armored vehicles, including tanks, and heavy artillery, as well as more than 400 Syrian troops.

‘The regime forces set up military checkpoints on the demarcation lines with the [Turkish-backed] Syrian National Army. The regime is present in Manbij city and Kobani. Officers from the regime forces and the Kurdish forces are holding regular meetings to discuss military coordination and defense plans in case Turkey and its allies launched a military operation on the areas of Kobani, Manbij and Ain Issa,’ one of the media sources told Al-Monitor on condition of anonymity.

He said, ‘The regime forces  backed by the Russian forces  set up cement blocks in Zaibat village and on the outskirts of Bozekeeg village, north of Manbij. The SDF also raised the regimes flags over military buildings in Manbij city.

The sources confirmed that discussions between the SDF and the Syrian government forces are underway to establish a joint operations command room headquartered in Manbij city, northeast of Aleppo.

A Kurdish leader told Al-Monitor on condition of anonymity, We agreed with the Syrian regime about the deployment of its forces in several areas under our control. It will send more forces in the coming days, some of which are now stationed at several military posts in the countryside of Raqqa and Aleppo […].‘“ (Al-Monitor, 20. Juli 2022)

Asharq al-Awsat ist eine in London herausgegebene arabische Zeitung in saudischem Besitz.

·      Asharq Al-Awsat: Turkish Forces Kill 11 YPG Members in Northern Syria, 27. Juni 2023
https://english.aawsat.com/arab-world/4403991-turkish-forces-kill-11-ypg-members-northern-syria

„Moreover, Russian forces conducted a military patrol comprising four military armored vehicles in the eastern and western countryside of Al-Dirbasiya, where the patrol set off from Al-Qamishly Airport in northern Al-Hasakah countryside and checked military checkpoints where the Syrian army is stationed near the Turkish borders.“ (Asharq Al-Awsat, 27. Juni 2023)

Das Danish Immigration Service (DIS) ist die in Dänemark für Einwanderung, Einreise und Aufenthalt von Ausländer·innen zuständige Behörde des Ministeriums für Einwanderung und Integration.

·      DIS – Danish Immigration Service: Syria: Military recruitment in Hasakah Governorate, Juni 2022
https://www.ecoi.net/en/file/local/2075255/syria_fmm_rappport_military_recruitment_hasakah_governorate_june2022.pdf

„The Government of Syria (GoS) does not recruit conscripts for military service in the Syrian Arab Army (SAA) in AANES [Autonomous Administration of North and East Syria]-controlled areas. It is unclear whether or to what extent recruitment to the SAA takes place in areas controlled by GoS in Qamishli and Hasakah City.“ (DIS, Juni 2022, S. 1)

„5. Recruitment to the Syrian Arab Army

The Government of Syria (GoS) controls small areas in the cities of Qamishli and Hasakah known as security squares (Al-Morab͛at Al-Amniya). There are different functioning GoS public offices, including offices dealing with recruitment to the Syrian Arab Army (SAA). The Syrian authorities recruit conscripts and reservists in most areas under its control. However, recruitment in the security squares differs from the rest of the GoS-controlled parts of Syria (see below).“ (DIS, Juni 2022, S. 29)

„Skype meeting with Fabrice Balanche, 9 February 2022 […]

Conscription to the Syrian Arab Army

20. A person, who has evaded or deserted from the military service in the Syrian Arab Army (SAA), will be arrested if he enters the areas controlled by the Government of Syria (GoS) in Hasakah Governorate. Because of this, if such a person wants to have a document issued by either GoS, he or she would have to get a family member or a legal representative to go into these areas and do the paperwork.

21. Persons living in the security squares in Qamishli and Hasakah must serve in the Syrian Arab Army. There are 12 Arab villages south of Qamishli belonging to the pro-regime Tay tribe that are under control of GoS as well. The villagers from there must serve in the SAA; however, the recruits will serve in their own villages and not elsewhere in Syria. In case an inhabitant from the mentioned villages or from the security squares, who is obliged to serve the Self-Defence Duty, enter the AANES-controlled areas, he will be taken to serve in the HXP.

22. SAA has recruitment offices in the security squares in Qamishli and Hasakah.

23. A person, who has completed the mandatory Self-Defence Duty, is still obliged to do military service in the SAA, and vice versa.“ (DIS, Juni 2022, S. 44)

„Meeting with a journalist and writer, Erbil, 27 January 2022 […]

Conscription to the Syrian Arab Army

24. There are so-called security squares in the cities of Qamishli and Hasaka, where the Government of Syria (GoS) has the authority. There are different GoS offices in these areas, for instance courts, intelligence offices and other offices such as passport offices that provide public services to anyone living in the AANES [Autonomous Administration of North and East Syria] areas.

25. The GoS is not able to recruit people to SAA [Syrian Arab Army] in the areas controlled by AANES forcefully. Neither does GoS conscript persons living in the security squares. However, it is possible to join the SAA voluntarily, and there are recruitment offices in the security squares in cities of Hasakah and Qamishli.

26. The relationship between AANES and the GoS is a neutral and two-sided relationship. On the one hand, the GoS does not recognise any of the AANES institutions; on the other, there is an understanding that persons from AANES territories can go to the security squares to do government paperwork without the GoS preventing them to do so.

27. However, if a person – Kurd or Arab – who is wanted for military service in SAA enters the security squares, he could be detained by the GoS. There have been cases of individuals in both Qamishli and Hasakah who have been detained for this reason, and although the AANES cannot officially put pressure on the GoS, they have detained elements affiliated with the GoS in order to make a prisoner exchange with those detained by the GoS.

28. South of Qamishli there are a number of villages inhabited by tribes that are sympathetic to GoS, and who do not recognize AANES. Individuals from these villages could join the SAA voluntarily. There might be some Kurds who would do the same.“ (DIS, Juni 2022, S. 50)

„Meeting with a political analyst, Erbil, 31 January 2022 […]

Conscription to the Syrian Arab Army

15. If a person of Kurdish origin, who is wanted by the Government of Syria (GoS) for military service, enters the areas in Qamishli and Hassakah controlled by the Syrian forces, he will most likely not be taken and sent to military service in the Syrian Arab Army. This is because the Syrian authorities do not want to provoke the AANES [Autonomous Administration of North and East Syria] by detaining Kurdish residents of the area. However, if the person is an Arab, the risk of being taken would be high.“ (DIS, Juni 2022, S. 54)

„Meeting with Representation of the Autonomous Administration of North and East Syria (AANES) in the Kurdistan Region of Iraq, Suleimania, 29 January 2022 […]

Conscription to the Syrian Arab Army

31. Individuals, who are wanted by the GoS [Government of Syria] for military service, will most likely be taken by the GoS authorities if they enter the areas in NES [North East Syria] controlled by the GoS. If the GoS authorities detain such person in for example Qamishli, they will send him to other areas under their control, for instance to Damascus, and he will not be allowed to do his military service in Qamishli. The AANES security forces occasionally intervene in such cases by detaining some of the GoS personnel and exchanging them with the NES residents taken by the GoS.“ (DIS, Juni 2022, S. 58-59)

„Skype group meeting with three local residents, 1 February 2022 […]

Conscription to the Syrian Arab Army

29. If a person, who is wanted by the Government of Syria (GoS) for military service or for other reasons, enters the areas controlled by the GoS in Qamishli and Hasakah, he will be in high risk of being arrested by the Syrian authorities. There have been cases of persons being arrested when entering into these areas, but then released because the Asayish succeeded in exchanging them with GoS-affiliated persons whom the Asayish had in their custody. However, in such cases, the person detained by the GoS is usually affiliated with the AANES [Autonomous Administration of North and East Syria], i.e. serving in the AANES or being connected to someone in the AANES. The AANES will not interfere and try to release a civilian who is not affiliated with the self-administration.“ (DIS, Juni 2022, S. 65)

„Meeting with Wladimir van Wilgenburg, Erbil, 26 January 2022 […]

Conscription to the Syrian Arab Army

24. The SDF [Syrian Democratic Forces] does not allow the Syrian Arab Army (SAA) to conscript people in the areas in Hasakah Governorate where the Syrian authorities are in control. In the past there has been some issues with that, but there has a de facto ban on the recruitment by the SAA based on the SDF control, but that does not mean that the Government of Syria (GoS) is not trying to conscript in AANES [Autonomous Administration of North and East Syria]. Previously, there have been fights and discussions between SDF and SAA regarding recruitment in the AANES areas.

25. As a part of reconciliation agreement, the SAA asked Arabs from AANES areas to travel to areas where the GoS is in control to join the SAA.“ (DIS, Juni 2022, S. 72)

·      DIS – Danish Immigration Service: Syria; Military service: recruitment procedure, conscripts’ duties and military service for naturalised Ajanibs, Juli 2023
https://www.ecoi.net/en/file/local/2094617/coi-brief-report-on-syria-military-service-2023.pdf

„1.2. Recruitment of reservists

Reservists are still being called up for service. After 2011, the GoS [Government of Syria] has been recruiting reservists for a variety of reasons, including the need for more manpower or for people with certain military skills. Persons with special skills who have had a special function during their military service, such as tank crewman, are more likely to be called up for reserve duty compared to persons without special skills. In order to assert more control over former opposition-controlled areas, the GoS has been recruiting more reservists from these areas than areas that were under GoS-control during the conflict.

Reservists are called up by the authorities announcing both the birth year of the reservists and the specific number of the military training course that they passed when they were conscripts. According to Suhail al-Ghazi, the SAA [Syrian Arab Army] recruits reservists by announcing that persons with certain skills (for instance mechanics), who have participated in military training course X (the number of the course), must report for reserve duty before a certain date. Similar to the recruitment of people for the first time, the names of persons who have not reported for service within the announced period will be published on a list posted at the local mukhtar’s office.

According to SNHR [Syrian Network for Human Rights], a person will be called up for reserve duty by the military recruitment division via the mukhtar who may approach the person at his residence. Sometimes, a military recruitment officer goes with the mukhtar to the person’s residence. The mukhtar may also choose to call the person by phone to inform him to report for reserve duty within a specific deadline. If a person does not report for reserve duty within the given deadline, his name will be added to a wanted list.

As for conscripts who do not report for military service after having been called up, persons called up for reserve service also risk being arrested in any encounter with the authorities.

The Syrian authorities also call up men who return from abroad to the reserve service. The returnees will be told upon their arrival in Syria that they must report to a recruitment division office within 15 days. Those who do not report for service within the deadline will have their names put on a wanted list.“ (DIS, Juli 2023, S. 10-11)

Kurdistan 24 ist ein in der Autonomen Region Kurdistan (Irak) ansässiger Nachrichtensender.

·      Kurdistan 24: Syria deploys more forces near Tal Tamr again to face Turkish threats, 16. Juli 2022
https://www.kurdistan24.net/en/story/28955-Syria-deploys-more-forces-near-Tal-Tamr-again-to-face-Turkish-threats

„Syrian Democratic Forces Commander-in-Chief Mazloum Abdi told reporters on Friday that they have ‘accepted the Syrian Army’s reinforcement of some posts in Kobane, Manbij and some border areas to achieve its task of protecting the Syrian borders.’“ (Kurdistan 24, 16. Juli 2022)

·      Kurdistan 24: Two Syrian soldiers injured in Turkish drone attack near Manbij, 13. August 2023
https://www.kurdistan24.net/en/story/32260-Two-Syrian-soldiers-injured-in-Turkish-drone-attack-near-Manbij

„A military checkpoint in Manbij, as well as Syrian government military posts, were targeted by a Turkish drone, as reported by the UK-based Syrian Observatory for Human Rights (SOHR).

The Hawar News Agency (ANHA) has stated that two Syrian soldiers were wounded in the attack, which occurred in the village of Tokhar near Manbij.“ (Kurdistan 24, 13. August 2023)

 

 



[1] Wladimir van Wilgenburg ist ein in der Autonomen Region Kurdistan ansässiger auf kurdische Angelegenheiten spezialisierter Reporter und Analyst. Er ist Co-Autor zweier Bücher für I.B.Tauris über die Kurden in Syrien, eines zusammen mit Dr. Harriet Allsop über das Selbstverwaltungsexperiment der syrischen Kurden im Jahr 2019 und das andere zusammen mit Dr. Michael Knights über die SDF-US-Partnerschaft gegen den Islamischen Staat (ISIS) im Jahr 2021.