ecoi.net-Themendossier zu Somalia: Humanitäre Lage

Die ecoi.net-Themendossiers bieten einen Überblick zu einem ausgewählten Thema. Dieses Themendossier zu Somalia behandelt die humanitäre Lage. Die Informationen stammen aus ausgewählten Quellen und erheben nicht den Anspruch vollständig zu sein. Erstellt von ACCORD.

1. Überblick
2. Nahrungsmittelversorgung
2.1 Naturkatastrophen
2.2 Nahrungsmittelpreise
3. Arbeitsmarkt
3.1 Aktuelle Entwicklungen
4. Unterkunft
5. Binnenvertriebene
5.1 Zwangsräumung
5.2 Zugangsbeschränkungen zu IDP-Lagern.
6. Gesundheitssystem
6.1 Auswirkungen von Covid-19
7. Quellenverzeichnis

1. Überblick

Das Nationale Statistikdirektorat [i] (Directorate of National Statistics, DNS) der somalischen Regierung gibt im April 2020 an, dass Somalia ein tropisch heißes Klima mit wenig saisonaler Veränderung und Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad Celsius habe. Die jährlichen Regenfälle seien gering. Die vier somalischen Jahreszeiten seien Gu’ und Deyr (Regenzeit) und Haga und Jilal (Trockenzeit). Im Laufe der Jahre hätten jedoch wechselnde, unvorhersagbare klimatische Muster zu landesweit wiederkehrenden Überflutungen und Dürren geführt. (DNS, April 2020, S. 2)

Die Bevölkerung Somalias wird auf 15,4 Millionen geschätzt (WKO, Oktober 2020, S. 1) [ii].

Der erste Bevölkerungszensus sei 1975 erfolgt. Die Daten eines weiteren Zensus im Jahr 1986 seien nicht mehr publiziert worden. Aufgrund des Konfliktes habe seither kein Zensus mehr durchgeführt werden können. (DNS, April 2020, S. 2) 51 Prozent der Bevölkerung würden in städtischen Gebieten, 23 Prozent in ländlichen Gebieten und 26 Prozent in nomadischen Gebieten leben. Somalia sei weiterhin eines der ärmsten und am wenigsten entwickelten Länder in Afrika. Das BIP betrage mit Stand 2018 pro Kopf schätzungsweise 315 US-Dollar. (DNS, April 2020, S. 3) Das BIP selbst betrage 4,9 Milliarden US-Dollar mit Stand 2019 (WKO, Oktober 2020, S. 1). Die somalische Wirtschaft beruhe großteils auf Landwirtschaft und Viehhaltung. Diese Bereiche seien für 65 Prozent sowohl des BIP als auch der Arbeitskräfte verantwortlich. Viehhaltung würde etwa 40 Prozent des BIP bilden und über 50 Prozent der Exporteinnahmen. (DNS, April 2020, S. 3; siehe dazu auch ILO, Dezember 2019, S. 13) [iii]

Bitte beachten Sie, dass in diesem Themendossier nicht explizit auf die Region Somaliland eingegangen wird. Der Fokus der enthaltenen Informationen liegt hauptsächlich auf Süd- und Zentralsomalia, sowie größeren Städten, insbesondere Mogadischu.

2. Nahrungsmittelversorgung

Aufgrund einer zweiten Jahreszeit in Folge mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen, gemeinsam mit einer andauernden Wüstenheuschreckenplage, werde erwartet, dass es im September 2021 zu einer weitverbreiteten Krise (IPC Stufe 3) komme (siehe unten), so FEWS NET [iv] im März 2021. Zudem erfolge eine graduelle wirtschaftliche Erholung von den Auswirkungen der Covid-19-Krise. Mehrere wichtige Einkommensquellen, darunter Viehexporte, würden unterhalb des normalen Ausmaßes liegen. Es werde erwartet, dass schätzungsweise 2,7 Millionen Menschen von IPC Stufe 3 oder IPC Stufe 4 betroffen sein werden. Diese Schätzung berücksichtige jedoch aufgrund eingeschränkter Informationen zur Finanzierung keine geplanten humanitären Nahrungsmittelhilfen. (FEWS NET, 16. März 2021, S. 1)

Dem Somaliaexperten Markus Höhne [v] zufolge sei die Schwankung der Niederschläge in Somalia enorm, obwohl es Gebiete gebe, in denen mehr oder weniger unabhängig vom Regen Landwirtschaft betrieben werden könne, etwa entlang der Flüsse Juba und Shabelle. Die von Niederschlägen abhängigen Teile des Landes seien diesen Schwankungen jedoch voll ausgesetzt und es komme in immer kürzeren Abständen zu Dürren. Aufgrund des jahrzehntelangen Bürgerkriegs sei zudem etwa ein Drittel der somalischen Bevölkerung unabhängig von Regenfällen dauerhaft auf externe Hilfsleistungen angewiesen. Insbesondere die Binnenflüchtlinge, die nahe der Städte in großen Flüchtlingslagern leben, seien davon betroffen. (Höhne, 4. März 2021)

FEWS NET stellt auf seiner Webseite Karten zu den prognostizierten Ergebnissen hinsichtlich Ernährungssicherheit zur Verfügung.

FEWS NET verwendet dazu folgendes Klassifizierungssystem (Integrated Phase Classification, IPC). In Stufe 1 der fünfstufigen Skala, auch „Minimal“ genannt, sind die Haushalte in der Lage, den Bedarf an lebensnotwendigen Nahrungsmitteln und Nicht-Nahrungsmitteln zu decken, ohne atypische und unhaltbare Strategien für den Zugang zu Nahrung und Einkommen zu verfolgen. In Stufe 2, auch „Stressed“ genannt, weisen Haushalte nur einen gerade noch angemessenen Lebensmittelverbrauch auf und sind nicht in der Lage, sich wesentliche, nicht nahrungsbezogene Güter zu leisten, ohne dabei irreversible Bewältigungsstrategien anzuwenden. In Stufe 3, auch als „Crisis“ bezeichnet, weisen Haushalte Lücken im Nahrungsmittelkonsum mit hoher oder überdurchschnittlicher akuter Unterernährung auf oder sind nur geringfügig in der Lage, ihren Mindestnahrungsmittelbedarf zu decken – und dies nur indem Güter, die als Lebensgrundlage dienen, vorzeitig aufgebraucht werden bzw. durch Krisenbewältigungsstrategien. In Stufe 4, „Emergency“, weisen Haushalte entweder große Lücken im Lebensmittelkonsum auf, was zu einer sehr hohen akuten Unterernährung führt oder sind nur in der Lage diese Lücken durch den Einsatz von Notfallstrategien und der Liquidation von Vermögenswerten abzuschwächen. Die fünfte und letzte Stufe der Skala, „Famine“, bedeutet einen extremen Mangel an Nahrungsmitteln oder anderen Grundbedürfnissen, obwohl Bewältigungsstrategien angewendet werden; es sind Hunger, Tod, bittere Armut und extrem kritische akute Unterernährung zu beobachten. (FEWS NET, ohne Datum). Auf der folgenden Karte zu Ernährungssicherheit in Somalia findet sich eine Prognose für den Zeitraum Juni bis September 2021. Die Farbe Orange entspricht Stufe 3:

(FEWS NET, März 2021)

Eine landesweite Umfrage unter urbaner und vertriebener Bevölkerung im November 2020 habe ergeben, dass drei der 19 befragten Bevölkerungsgruppen in „kritischem“ Ausmaß von akuter Unterernährung betroffen seien (gemessen durch den Indikator Global Acute Malnutrition, GAM. Das kritische Ausmaß beginnt ab 15%). Die drei davon betroffenen Bevölkerungsgruppen (Vertriebene und Stadtbevölkerung) seien Mogadishu (16.7%), Garowe (15.8%) und Bosasso (15.8%). In weiteren acht Bevölkerungsgruppen sei die Verbreitung von GAM „ernsthaft“ (10-14%). (FSNAU, 23. Dezember 2020, S. 1-2) [vi]

Weitere detaillierte Angaben zu schwerer akuter Unterernährung (gemessen durch den Indikator Severe Acute Malnutrition, SAM), der Sterberate (Crude Death Rate, CDR), der Sterberate von Kindern unter 5 Jahren (Under-Five Death Rate, U5DR), der Erkrankungsrate bei Kindern (Morbidity) sowie zum Oberarmumfang von Frauen (Mid Upper Arm Circumference, MUAC) in den untersuchten Bevölkerungsgruppen entnehmen Sie bitte Tabelle 2 im FSNAU-Bericht. (siehe FSNAU, 23. Dezember 2020, Tabelle 2, S. 3).

2.1 Naturkatastrophen

Mit Stand April 2021 würden in 80 Prozent des Landes Dürrebedingungen herrschen. Obwohl die Gu-Regenfälle in einigen Landesteilen begonnen hätten, würden die Vorhersagen jedoch auf unterdurchschnittliche Regenmengen hindeuten. (UN OCHA, 26. April 2021)

Am 22. November 2020 sei der Zyklon Gati in Bari, in der halbautonomen Region Puntland auf Land getroffen. Im Distrikt Iskushuban seien etwa 60.000 Menschen und im Distrikt Bossaso schätzungsweise 40.000 Personen betroffen gewesen. Etwa 90 Prozent der Betroffenen seien IDPs oder Flüchtlinge gewesen, die in flutgefährdeten Gebieten wohnen. 42.000 Personen seien vertrieben worden, jedoch seien fast alle der Vertriebenen bis 30. November 2020 wieder in ihre Herkunftsgebiete zurückgekehrt. Viele der zurückgekehrten Haushalte würden jedoch in beschädigten Häusern oder Unterkünften wohnen. Der Zyklon habe zudem zu Zerstörung von Vermögenswerten der Lebensgrundlage in bedeutendem Ausmaß geführt. Zusätzlich sei aufgrund der durch den Sturm verursachten Zerstörung der Zugang zu einigen Gebieten in Bari eingeschränkt worden. Dies habe Nahrungsmittellieferungen und Lieferungen anderer Güter an lokale Märkte behindert und habe zu einem Preisanstieg geführt. (USAID, 8. Jänner 2021. S. 2) [vii]

Im November 2020 berichtet FEWS NET, dass Wüstenheuschreckenschwärme in den Regionen Hiiraan, Bay, Bakool und Middle and Lower Shabelle präsent seien. (FEWS NET, 15. November 2020, S. 1)

Die Regierung des Bundesstaates Galmudug habe die gegenwärtige Wüstenheuschreckenplage am 12. Dezember 2020 zum Notfall erklärt. (WFP, 15. Jänner 2021, S. 1) [viii]

2.2 Nahrungsmittelpreise

In einem Market Update der FSNAU vom April 2021 (Berichtszeitraum März 2021) finden sich auf Seite 2 unter anderem die folgenden Diagramme zu Austauschverhältnissen („terms of trade“, ToT) zwischen Tageslohn und Getreidepreis (Table 1), zu Wechselkursen des Somalia Shilling (SoSh) und des Somaliland Shilling (SlSh) (Figure 3), sowie zu Getreidepreisen (Figure 1) auf den Märkten in Mogadischu und Bossaso (FSNAU, 29. April 2021, S. 2).

(FSNAU, 29. April 2021, S. 2)

Das Market Update der FSNAU vom April 2021 enthält zudem Daten zum Preis importierter Güter, zum Getreidepreis, Viehpreis, Milchpreis, Preis essentieller Güter und den Austauschpreisen, sowie Diagramme zur Preisentwicklung verschiedener Güter (siehe FSNAU, 29. April 2021, S. 3-9).

3. Arbeitsmarkt

Hinsichtlich des somalischen Arbeitsmarktes sei man mit einem Mangel an national erstellten, systematischen Daten konfrontiert, so ein von Floriana Borino und Catherine Saget für die International Labour Organization (ILO) verfasster Bericht zu Beschäftigungsprogrammen in Somalia. Die letzte von der Regierung durchgeführte Studie zu Arbeitskräften sei im Jahr 1982 durchgeführt worden. Die letzten publizierten Daten würden aus einem 1975 durchgeführten Zensus stammen. In den vergangenen Jahren hätten einige multilaterale Organisationen versucht, aktuelle sozioökonomische Daten zu sammeln, beispielsweise eine Umfrage der ILO im Jahr 2014 (nicht veröffentlicht, eine weitere Umfrage war für 2019 geplant) und eine Umfrage der UNFPA ebenfalls aus dem Jahr 2014 (siehe UNFPA, Oktober 2014) [ix]. Die Weltbank habe einige „high-frequency“-Umfragen zu Armut durchgeführt (siehe World Bank Group, April 2019) [x]. (ILO, Dezember 2019, S. 12)

Im April 2020 veröffentlichte das Nationale Statistikdirektorat (Directorate of National Statistics, DNS) der somalischen Regierung die Ergebnisse der Umfrage zu Gesundheit und Demografie (Somali Health and Demographic Survey, SHDS) von 2020 (siehe DNS, April 2020). Darin finden sich jedoch nur wenige Daten zum somalischen Arbeitsmarkt insgesamt. Auf den Seiten 56 bis 57 wird jedoch auf den Arbeitsstatus von Frauen eingegangen. (siehe DNS, April 2020, S. 56-57 und S. 63-64)

Der ILO-Bericht vom Dezember 2019 bezieht sich auf Daten aus der ILO-Umfrage von 2014. Die Rate der Teilnahme am Arbeitsmarkt betrage 66 pro 100 EinwohnerInnen. Die Teilnahme von Frauen am Arbeitsmarkt sei nur halb so hoch wie jene von Männern. 45,9 Prozent der beschäftigten Personen ab 15 Jahren seien in der Landwirtschaft tätig. In letzter Zeit sei der Dienstleistungssektor wichtiger geworden, insbesondere Geldüberweisung, Telekommunikation und Baugewerbe. Der Handwerksbereich sei weiterhin träge. Der größte Teil der Beschäftigten seien Hilfsarbeitskräfte (41 Prozent). Obwohl Frauen von den gestiegenen wirtschaftlichen Möglichkeiten profitieren würden, würden viele Frauen weiterhin niedrige Arbeiten verrichten („work in menial positions“). (ILO, Dezember 2019, S. 13)

Dem SHDS zufolge seien nur neun Prozent der befragten, jemals verheirateten Frauen beschäftigt. 18 Prozent der Frauen seien für ihre Arbeit nicht bezahlt worden. (DNS, April 2020, S. xxvii)

Somalia habe eine der höchsten Raten von Jugendarbeitslosigkeit weltweit. Das Ausmaß an vulnerabler Beschäftigung sei hoch, da Selbstständige und mithelfende Familienangehörige 40 Prozent der Beschäftigten insgesamt bilden (35,6 Prozent bei Männern und 53,3 Prozent bei Frauen). ILO schätze die Unterbeschäftigung auf 25 Prozent, ohne das weitverbreitete Phänomen der „entmutigten ArbeiterInnen“ zu beachten. Dabei handle es sich um vorwiegend junge Menschen, die für Arbeit verfügbar seien und arbeiten möchten, jedoch die Arbeitssuche aufgegeben hätten. (ILO, Dezember 2019, S. 13-14)

Es gebe kein formelles und von der Regierung geführtes Programm zur sozialen Sicherheit. Etwa 96 Prozent der Beschäftigten gebe an, von keiner Beschäftigungsversicherung zu profitieren. Aufgrund des Fehlens eines formellen sozialen Sicherungssystems würden sich die Haushalte auf drei Quellen verlassen, um mit Schocks und Vulnerabilitäten zurechtzukommen: Überweisungen von Familie und Freunden, traditionelle Sicherungsnetze und Verteilungsmechanismen auf Gemeindeebene sowie soziale Schutzmaßnahmen seitens internationaler Organisationen. (ILO, Dezember 2019, S. 14)

Markus Höhne erwähnt hinsichtlich der Lage, mit der RückkehrerInnen konfrontiert seien, Folgendes: Der Arbeitsmarkt in Somalia sei im Grunde genommen in verwandtschaftlichen Netzwerken organisiert. Selbst in Orten unter staatlicher Kontrolle, wie Mogadischu, Kismayo oder Baidoa könnten sich RückkehrerInnen nicht auf staatliche Dienstleistungen verlassen. Von zentraler Bedeutung bei einer Rückkehr sei das Vorhandensein familiärer Netzwerke und inwieweit diese auch während der Zeit im Ausland gepflegt bzw. deren Mitglieder in Somalia unterstützt worden seien. Die verwandtschaftliche Solidarität gelte dann aber sowohl für Frauen als auch für Männer, solange sie die von ihnen erwarteten moralischen Normen erfüllen würden. Jedoch spiele hier auch die Dominanz bestimmter Abstammungsgruppen eine Rolle. Ein Mann oder eine Frau, der oder die beispielsweise in Mogadischu den Hawiye angehöre (einer dominanten Gruppe in der Stadt), könne sich auf mehr Einfluss berufen oder auf eine größere Unterstützung verlassen, als Menschen, die Minoritäten oder vor Ort schwachen Gruppen angehören. (Höhne, 4. März 2021)

IOM [xi] veröffentlicht im Februar 2016 einen von Altai Consulting [xii] verfassten Bericht zu Jugendlichen, Beschäftigung und Migration in Mogadischu, Kismayo und Baidoa. Insgesamt seien in den drei Städten 1.200 Personen unter 30 Jahren befragt worden. Details entnehmen Sie bitte dem Bericht (siehe IOM/Altai Consulting, 9. Februar 2016). Ein weiterer im Jänner 2019 von IOM veröffentlichter und von Altai Consulting verfasster Bericht zu einer Studie zum Arbeitsmarkt und zu den Fähigkeiten von RückkehrerInnen in Baidoa, Borama, Bosasso, Burao, Hargeisa, Kismayo und Mogadishu enthält weitere relevante Informationen (siehe IOM/Altai Consulting, Jänner 2019). Im März 2019 veröffentlicht Somali Public Agenda [xiii] einen Bericht zur Beschäftigungskrise von Jugendlichen in Somalia (siehe Somali Public Agenda, März 2019).

Eine ACCORD[xiv]-Anfragebeantwortung vom Jänner 2020 enthält Übersetzungen ausgewählter Teile (insbesondere Mogadischu betreffend) der drei genannten Berichte (siehe: ACCORD, 31. Jänner 2020).

Informationen zur regulatorischen Umgebung kleinerer und mittlerer somalischer Betriebe finden sich in einem Länderprofil der Weltbank (siehe World Bank Group, 24. Oktober 2019).

3.1 Aktuelle Entwicklungen

Die Löhne für Hilfsarbeiten seien laut dem im April 2021 veröffentlichten Market Update der FSNAU im März 2021 aufgrund weniger Beschäftigungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft in den nördlichen und zentralen Regionen relativ stabil geblieben, aber in den meisten südlichen Regionen leicht gesunken (1-9%) und im Shabelletal moderat gesunken (19-24%). Im Vergleich mit dem Fünfjahresschnitt seien die Löhne in den meisten südlichen und zentralen Regionen leicht bis moderat gestiegen (3-31%). Ausnahmen würden die Regionen Bay Gedo, Juba und Shabelle bilden, wo die Löhne leicht gesunken seien (3-5%). In den nordöstlichen und nordwestlichen Regionen seien die Löhne im Vergleich mit dem Fünfjahresschnitt moderat höher gelegen (16-44%). (FSNAU, 29. April 2021, S. 1)

Folgende Diagramme zeigen die Entwicklung von Löhnen im Vergleich mit Getreidepreisen sowie den Wechselkurs der lokalen Währung mit dem US-Dollar zwischen März 2020 und März 2021:

(FSNAU, 29. April 2021, S. 2)

Weiters finden sich im Market Update Diagramme zur Entwicklung von Löhnen und relativer Kaufkraft in den verschiedenen Regionen Somalias (siehe FSNAU, 29. April 2021, S. 3-9).

4. Unterkunft

Der vom Nationalen Statistikdirektorat (DNS) im April 2020 veröffentlichten Umfrage zu Gesundheit und Demografie (Somali Health and Demographic Survey, SDHS) zufolge würden 32,1 Prozent der somalischen Haushalte von Frauen geführt und die durchschnittliche Haushaltsgröße betrage 6,2 Personen. 65,2 Prozent der Haushalte hätten Zugang zu verbesserter Wasserversorgung bzw. Trinkwasserversorgung. 41,7 Prozent davon erfolge mittels Leitungswasser auf dem Gelände. 56,8 Prozent der Haushalte hätten Zugang zu grundlegenden Sanitäranlagen. 44,3 Prozent der Haushalte hätten Zugang zu Elektrizität. In 58,9 Prozent der Haushalte gebe es Erd- oder Sandböden, bei 26,2 Prozent seien dies Zementböden. Etwa 44,5 Prozent der Haushalte würden zum Kochen Feuerholz verwenden, 44,3 Prozent Holzkohle. (DNS, April 2020, S. 35-43)

In Somalia würden nur 15 Prozent der Bevölkerung Konten bei Banken haben. Der Großteil der Bevölkerung habe keinen Zugang zu formeller Finanzierung von Wohnraum. Für viele seien Familienmitglieder eine Finanzierungsquelle, insbesondere in Hinblick auf das existierende florierende Überweisungssystem (siehe auch RVI, September 2018) [xv]. Für die vulnerablen Bevölkerungsgruppen in Mogadischu sei dies die häufigste Form des Wohnraumkredits (IIED, Oktober 2019, S. 14). Zudem würden Anbieter informeller Unterkünfte und Dienste in Somalia eine kritische Rolle spielen, die am augenscheinlichsten in Mogadischu sei (IIED, Oktober 2019, S. 5-6). Weitere Informationen zu diesen Themen sowie zur Lage von vulnerablen Gruppen auf dem Wohnungsmarkt (darunter auch alleinstehende junge Männer) entnehmen Sie bitte einem vom East Africa Research Fund (EARF) des britischen Department for International Development finanzierten Bericht des International Institute for Environment and Development (IIED) [xvi] (siehe IIED, Oktober 2019). Die oben erwähnte ACCORD-Anfragebeantwortung enthält zudem Übersetzungen der relevanten Teile des Berichts (siehe: ACCORD, 31. Jänner 2020). Ein ebenfalls von IIED veröffentlichter Bericht vom Februar 2020 enthält weitere Informationen zu den formellen und informellen Mechanismen, die insbesondere vulnerable Gruppen (von Frauen und Jugendlichen geführte Haushalte, Menschen mit Behinderungen, junge alleinstehende Männer) beim Zugang zu angemessenem Wohnraum in Mogadischu behindern würden (siehe IIED, Februar 2020).

Ein im Oktober 2020 von UN-Habitat [xvii] veröffentlichter Bericht des unter anderem für Wohnraum zuständigen Ministeriums des Bundesstaates Jubaland (Jubaland Ministry of Public Works, Reconstruction and Housing) bezieht sich auf im Jahr 2018 und 2019 durchgeführte Umfragen. Die Wohnbedingungen seien in der gesamten Stadt Kismayo relativ schlecht, insbesondere unter Binnenvertriebenen (UN-Habitat, Oktober 2020, S. 24). Weitere Informationen zur Lage in Kismayo entnehmen Sie bitte dem Bericht (siehe UN-Habitat, Oktober 2020).

Höhne nennt als Beispiel zum Thema Preise am Wohnungsmarkt Mogadischu. Hier werde sehr stark unterschieden zwischen sicheren und unsicheren Gebieten. Die sicheren Gebiete im Zentrum Mogadischus würden von der Regierung und den Hilfstruppen der Afrikanischen Union (AMISOM) abgesichert. In den Randbezirken der Stadt, die weniger gut abgesichert seien und wo al-Schabaab teilweise nach wie vor aktiv sei und Einfluss habe, sei Wohnraum deutlich billiger. Konkret koste eine Einzimmerwohnung im sichereren Zentrum der Hauptstadt mindestens 150 Dollar Miete im Monat. Ein Haus mit vier oder fünf Zimmern am Stadtrand koste ebenfalls etwa 150 Dollar monatlich. (Höhne, 4. März 2021)

Numbeo, eine Website mit nutzergenerierten Inhalten zu Lebenshaltungskosten enthält unter anderem Daten zu Mietkosten und Immobilienkosten in Somalia (siehe Numbeo, ohne Datum)

Weitere Informationen zu Finanzierung sowie zum Thema Wohnraum in Somalia finden sich auch auf den Seiten 215 bis 217 des Jahresberichts des Centre for Affordable Housing Finance in Africa (CAHF) [xviii] (siehe CAHF, Dezember 2020).

5. Binnenvertriebene

Auf der Website des Camp Coordination and Camp Management Cluster (CCCM) [xix] der Vereinten Nationen findet sich eine interaktive Landkarte, auf der Daten zu IDP-Lagern und -Siedlungen in Somalia abgerufen werden können (siehe CCCM Cluster Somalia, ohne Datum). Informationen zur geschätzten Anzahl von Binnenvertriebenen an Orten, die vom CCCM‑Cluster untersucht worden sind, finden sich auf dem von UNHCR [xx] betriebenen Operational Data Portal (siehe UNHCR Operational Data Portal, ohne Datum).

Auf der Website REACH Resource Centre [xxi] finden sich mehrere Datenblätter mit Informationen zu Bedingungen in verschiedenen IDP-Lagern (siehe REACH Resource Centre, ohne Datum). Die aktuelle Begutachtungsrunde im Rahmen des Detailed Site Assessment (DSA) sei zwischen November 2019 und Februar 2020 erfolgt. Dabei seien 2.344 Binnenvertriebenensiedlungen in 61 Distrikten landesweit untersucht worden. (REACH Resource Centre, Mai 2020, S. 1)

Eine im Oktober 2020 veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit enthält weitere Informationen zu Binnenvertriebenenlagern in städtischen Gebieten Somalias (siehe Bakonyi, 15. Oktober 2020) [xxii].

Dem Jahresbericht von Human Rights Watch (HRW) [xxiii] zufolge (Berichtszeitraum 2020) seien Binnenvertriebene von sexueller Gewalt, wiederholter Zwangsräumung, schlimmen Lebensbedingungen und eingeschränktem Zugang zu grundlegenden Diensten betroffen. Zudem hätten die im Rahmen der Pandemiebekämpfung eingeführten Beschränkungen die Möglichkeiten zur Aufrechterhaltung der Lebensgrundlage („access to livelihoods“) und den Zugang zu Gesundheitsversorgung für Binnenvertriebene weiter eingeschränkt. (HRW, 13. Jänner 2021)

Bitte beachten Sie auch die Informationen im Abschnitt zur Nahrungsmittelversorgung dieses Themendossiers.

Im März 2021 sei es UNHCR zufolge zu 18.000 neuen Fällen von Binnenvertreibung gekommen, darunter 6.000 wegen Konflikt und Unsicherheit und 12.000 wegen Dürre. (UNHCR, 11. April 2021)

Im Februar 2021 sei über insgesamt 70.000 neue Fälle von Binnenvertreibung berichtet worden. 13.000 stünden in Verbindung mit Dürre und 55.000 seien aufgrund von Konflikt oder Unsicherheit erfolgt. (UNHCR, 10. März 2021)

Eine Karte des Shelter Cluster Somalia [xxiv] beinhaltet Informationen zu Hilfsleistungen in Verbindung mit Unterkünften für Binnenvertriebene in den verschiedenen Regionen Somalias (Stand: Dezember 2020) und stellt die Anzahl der notleidenden Personen sowie den Anteil der erreichten Personen grafisch dar (siehe Shelter Cluster Somalia, 12. Jänner 2021).

5.1 Zwangsräumung

Ein vom NRC [xxv] betriebenes Informationsportal enthält umfangreichen Daten zu Zwangsräumungen in Somalia (siehe NRC, ohne Datum).

Informationen zu Zwangsräumungen finden sich auch auf den Seiten 33 bis 38 der ACCORD-Anfragebeantwortung vom Jänner 2020 (siehe ACCORD, 31. Jänner 2020, S. 33-38)

UNOCHA [xxvi] zufolge habe der humanitäre Koordinator für Somalia im April 2020 vom Premierminister ein nationales Moratorium von Zwangsräumungen gefordert, um die Risiken in Zusammenhang mit Covid-19 zu entschärfen. Mit Stand September 2020 sei die Forderung auf nationaler Ebene weiterhin anhängig gewesen (es konnten keine Informationen gefunden werden, dass seither auf nationaler Ebene ein Moratorium verkündet wurde, Anmerkung ACCORD). Der Bürgermeister von Baidoa jedoch habe am 30. April 2020 dem Moratorium zugestimmt und in den Monaten Mai und Juni 2020 seien keine Zwangsräumungen berichtet worden. Landesweit sei es zwar zu einem bedeutenden Rückgang der Zwangsräumungen gekommen, in Mogadischu jedoch seien die Zwangsräumungen nach der Forderung nach einem Moratorium und nach dem Ramadan stark angestiegen („Mogadishu reported a spike“). (UNOCHA, 7. September 2020)

5.2 Zugangsbeschränkungen zu IDP-Lagern

Der Bericht des IIED vom Oktober 2019 erwähnt Personen, die als Pförtner („gatekeepers“) oder informelle Siedlungsverwalter (informal settlement managers, ISMs) bekannt seien. Diese würden mit lokalen Grundbesitzern oder traditionellen Autoritäten den Zugang zu Grundstücken verhandeln, und im Anschluss den Zugang zu Unterkünften, insbesondere für IDPs aber auch für arme städtische BewohnerInnen, Flüchtlinge und RückkehrerInnen ermöglichen. ISMs würden Land, Sicherheit und grundlegende Dienste für eine Gebühr bereitstellen. Sie hätten sich als unvermeidliche Akteure hinsichtlich Hilfsleistungen für IDPs etabliert und sich als Zwischenhändler zwischen den Vertriebenen und externen Akteuren, darunter die lokale Regierung und die humanitäre Community, positioniert. Als solche würden ISMs eine informelle Machtstruktur bilden, die Schutz und Dienste (für gewöhnlich in sehr geringer Qualität) anbieten würde, die formelle Autoritäten – in diesem Fall die Bundesregierung Somalias – nicht bieten könnten. Es habe in Mogadischu im Jahr 2017 etwa 140 ISMs gegeben, die informell tätig gewesen seien. In einigen Fällen habe dies zu Misshandlung und Ausbeutung von IDPs geführt. (IIED, Oktober 2019, S. 5-6)

Weitere Informationen zu diesem Thema entnehmen Sie bitte Berichten von HRW und Jutta Bakonyi. (siehe HRW, 26. März 2013 und Bakonyi, 15. Oktober 2020)

6. Gesundheitssystem

Die dänische Einwanderungsbehörde (Danish Immigration Service, DIS) [xxvii] schreibt in einem Bericht zum somalischen Gesundheitssystem vom November 2020, dass die Verfügbarkeit von Gesundheitsdiensten sehr eingeschränkt sei und es bedeutende Unterschiede zwischen Land und Stadt gebe. Krankenhäuser, Kliniken und Apotheken seien in Süd- und Zentralsomalia auf die Hauptstadt und auf größere Städte konzentriert. Der private Gesundheitsbereich dominiere bei der Bereitstellung von Gesundheitsdiensten und beinhalte von NGOs betriebene Kliniken, von der UNO unterstütze Krankenhäuser und profitorientierte Einrichtungen. Der private Bereich sei zu großen Teilen unreguliert. Die Verfügbarkeit von Medikamenten sowie spezialisierte medizinische Behandlung in Süd- und Zentralsomalia sei eingeschränkt. Frauen seien aufgrund ihrer Stellung innerhalb der Familie, ihres Familienstands oder ihres Alters mit mehrfachen Hürden beim Zugang zu Gesundheitsdiensten konfrontiert. Hindernisse seien unter anderem eingeschränkte Entscheidungsgewalt in Verbindung mit größeren Eingriffen und beim Zugang zu Gesundheitsdiensten, die von männlichem medizinischen Personal geleistet würden. Der Zugang zu Gesundheitsdiensten in Gebieten unter unklarer oder gemischter Kontrolle durch Regierung und al-Shabaab sei sehr eingeschränkt. Es gebe keine nationale Krankenversicherung. PatientInnen könnten sich entweder um kostenlos angebotene Dienste der Regierung oder von NGOs bemühen oder an einer privaten Gesundheitseinrichtung selbst für die Versorgung bezahlen. (DIS, November 2020, S. 7-8). Dem SDHS von 2020 zufolge gebe etwa die Hälfte der somalischen Haushalte an, Gesundheitsausgaben aus eigenen Mitteln zu bestreiten. (DNS, April 2020, S.xxxi)

Auch Höhne erwähnt, dass die vom Staat bereitgestellte Infrastruktur vor allem im Gesundheitsbereich höchst mangelhaft sei. Betreffend Krankenhäuser, Ärzte oder auch Apotheken gebe es ein großes privates Angebot. Dabei handle es sich um private Unternehmen, die keinerlei staatlichen Kontrolle unterliegen. Alle Leistungen müssten selbst bezahlt werden, sei es ärztliche Dienstleistungen, Operationen, Medikamente, Übernachtungskosten oder Verpflegung. (Höhne, 4. März 2021)

Weitere detailliertere Informationen zur Gesundheitsversorgung in Somalia entnehmen Sie bitte dem zitierten DIS-Bericht. Dieser enthält im Anhang zudem von Tana Copenhagen für das DIS verfasste Berichte zu Gesundheitseinrichtungen in Mogadishu, Kismayo, Badheere und Beledweyne, sowie die von der somalischen Regierung veröffentlichte „Essential Medicines List“. Zudem finden sich im Anhang weitere Daten zur Verfügbarkeit von verschiedenen Medikamenten in den verschiedenen Gesundheitseinrichtungen. (siehe DIS, November 2020)

Weitere Informationen zum somalischen Gesundheitssystem, darunter zu psychischer Gesundheit, finden sich in einem Bericht des UK Home Office [xxviii] (siehe UK Home Office, Dezember 2020, S. 26-36).

6.1 Auswirkungen von Covid-19

Das UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (UN OCHA) stellt ein “Dashboard” mit aktuellen Daten zu Covid-19 in Somalia bereit (siehe UN OCHA, letzte Aktualisierung am 6. Mai 2021).

Informationen zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in Somalia finden sich in einer ACCORD-Anfragebeantwortung vom August 2020 (siehe ACCORD, 7. August 2020).

Ein Update zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie vom März 2021 (Stand: Februar 2021) enthält zudem weitere Informationen zu von Hilfsorganisationen ergriffenen Maßnahmen bzw. der damit erreichten Bevölkerung in Hinblick auf unter anderem Schutz, Bildung, Ernährung, Unterkunft, Schutz von Kindern, geschlechtsspezifische Gewalt und Hygiene (siehe UN OCHA, 5. März 2021).

7. Quellenverzeichnis

(Zugriff auf alle Quellen am 16. März 2021)


i Das Directorate of National Statistics (DNS) ist das Nationale Statistikdirektorat der somalischen Regierung. Das DNS veröffentlichte im April 2020 die Umfrage zu Gesundheit und Demografie (Somali Health and Demographic Survey, SDHS).

ii Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts und koordiniert die Tätigkeit der Landeskammern, der gesetzlichen Interessensvertretungen der gewerblichen Wirtschaftstreibenden in Österreich.

iii Die Internationale Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und damit beauftragt, soziale Gerechtigkeit sowie Menschen- und Arbeitsrechte zu fördern.

iv Das Famine Early Warning Systems Network (FEWS) ist ein von der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit USAID gegründetes Netzwerk mit Büros in 19 Ländern, das Informationen zu Nahrungsmittelunsicherheit insbesondere in Afrika zur Verfügung stellt.

v Dr. Markus Höhne ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethnologie der Universität Leipzig.

vi Food Security and Nutrition Analysis Unit - Somalia (FSNAU) ist ein von Europäischer Kommission und USAID finanziertes Projekt, das von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO) umgesetzt wird und das Ziel hat, Analysen zur Nahrungsmittel-, Ernährungs- und Lebensunterhaltssicherung in Somalia bereitzustellen.

vii Die United States Agency for International Development (USAID) ist eine US-amerikanische Behörde für Entwicklungszusammenarbeit.

viii Das World Food Programme (WFP) ist das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen.

ix UN Population Fund (UNFPA) ist der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen.

x Die Weltbankgruppe (World Bank Group) ist die in Washington, D.C. angesiedelte multinationale Entwicklungsbank.

xi Die Internationale Organisation für Migration (International Organisation for Migration, IOM) ist eine weltweite völkerrechtliche Internationale Organisation, die Hilfsprogramme für Migranten durchführt.

xii Altai Consulting ist ein Beratungsunternehmen mit Sitz in Paris.

xiii Somali Public Agenda ist eine Rechercheorganisation mit Sitz in Mogadischu.

xiv Das Austrian Centre for Country of Origin & Asylum Research and Documentation (ACCORD) ist eine Abteilung innerhalb des Generalsekretariats des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), die Informationen zu Herkunftsländern von AsylwerberInnen (COI) bereitstellt, um zu fairen und effizienten Asylverfahren beizutragen.

xv Das Rift Valley Institute (RVI) ist eine in Nairobi ansässige nicht gewinnorientierte Organisation, die sich für ein besseres Verständnis lokaler Verhältnisse in Ost- und Zentralafrika einsetzt, um Maßnahmen in der Region zu beeinflussen.

xvi Das International Institute for Environment and Development (IIED) ist eine Rechercheeinrichtung, die unter anderem zu menschlichen Siedlungen forscht und unter anderem von Regierungsbehörden und NGOs unterstützt wird.

xvii Das United Nations Human Settlements Programme (UN-Habitat) ist das Wohn- und Siedlungsprogramm der Vereinten Nationen.

xviii Das Centre for Affordable Housing Finance in Africa (CAHF) ist eine südafrikanische Denkfabrik, die sich mit den afrikanischen Wohnungsmärkten beschäftigt.

xix Camp Coordination and Camp Management Cluster (CCCM) ist eine von IOM und UNHCR geleitete Organisation, die sich für Dienste in Binnenvertriebenenlagern einsetzt.

xx United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) ist das UNO-Flüchtlingswerk.

xxi REACH Resource Centre ist eine Initiative von IMPACT, ACTED und dem United Nations Operational Satellite Applications Programme (UNOSAT) und stellt Daten bei Krisen, Katastrophen und Vertreibungen zur Verfügung.

xxii Jutta Bakonyi ist Professorin an der School of Government and International Affairs (SGIA) der Durham University.

xxiii Human Rights Watch (HRW) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation.

xxiv Shelter Cluster Somalia ist ein von UNHCR geführtes Programm.

xxv Norwegian Refugee Council (NRC) ist eine unabhängige, humanitäre, gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, die Flüchtlingen und intern Vertriebenen auf der ganzen Welt Unterstützung, Schutz und dauerhafte Lösungen anbietet.

xxvi Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) ist verantwortlich für die Mobilisierung und Koordinierung von AkteurInnen im humanitären Bereich, damit für kohärente Maßnahmen in Hinblick auf Notsituationen gesorgt ist, für die Verteidigung der Rechte von hilfsbedürftigen Menschen, für die Förderung von Bereitschaft und Prävention sowie für die Bereitstellung nachhaltiger Lösungen.

xxvii Das Danish Immigration Service (DIS) ist die in Dänemark für Einwanderung, Einreise und Aufenthalt von AusländerInnen zuständige Behörde des Ministeriums für Einwanderung und Integration.

xxviii UK Home Office ist das britische Innenministerium.

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