Anfragebeantwortung zu Afghanistan: Folgen von Dürre in den Städten Herat und Mazar-e Sharif: Landflucht als Folge der Dürre; Auswirkungen der Dürre/Landflucht auf die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln, auf die Wohnraumbeschaffung und die Situation am Arbeitsmarkt für Neuansiedler (insbesondere von RückkehrerInnen) [a-10737]

12. Oktober 2018

 

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Die vorliegende Anfragebeantwortung ist als Ergänzung/Aktualisierung zur Anfragebeantwortung der BFA-Staatendokumentation zu betrachten. Informationen, die bereits von der Staatendokumentation aufbereitet wurden, werden untenstehend nicht mehr angeführt:

·      BFA Staatendokumentation: Anfragebeantwortung der Staatendokumentation zu Afghanistan: Lage in Herat-Stadt und Mazar-e-Sharif aufgrund anhaltender Dürre, 13. September 2018
https://www.ecoi.net/en/file/local/1444030/5209_1537779874_afgh-rf-sol-duerre-herat-mazar-i-sharif-2018-09-13-ke.doc

 

Vorbemerkung: Die folgende Anfragebeantwortung versucht speziell auf die genannten Städte Herat und Mazar-e Sharif einzugehen. In vielen Fällen konnten keine spezifischen Informationen, insbesondere zu Mazar-e Sharif, gefunden werden. Daher wurden darüber hinaus auch relevante Informationen herangezogen, die allgemein auf Afghanistan Bezug nehmen.

Landflucht als Folge der Dürre

Die britische Wochenzeitung The Telegraph veröffentlicht im Juli 2018 einen Artikel zur Dürre in Afghanistan und schreibt bezugnehmend auf Ahmadi Gul, den Leiter des Hilfsprogramms der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Afghanistan, dass Menschen selten aus einem einzigen Grund aus einem Land fliehen würden. Laut Gul würden die anhaltende Gewalt und fehlende Beschäftigung eine Rolle spielen, die Dürre würde die Situation aber noch verstärken. Aufgrund der Dürre hätten bereits tausende Familien und zehntausende Menschen ihre Häuser verlassen und seien in Städte wie Herat gezogen. Viele Menschen hätten das Land aufgrund der Dürre verlassen, erklärte Najib Mohebbi, ein Mitglied des Provinzialrats der Stadt. Menschen, die das Land nicht verlassen könnten, würden ihre Häuser verlassen und in die großen Städte ziehen, so Mohebbi:

People rarely flee the country for one single reason, said Ahmadi Gul who manages the International Organisation for Migration's aid programme in Afghanistan. Ongoing violence and a lack of employment play a part, but the drought will now add to them, he suggested. The drought has already seen thousands of families and tens of thousands of people leave their homes and head for cities like Herat. […]

‘Many people have left the country because of this drought’, said Najib Mohebbi, a member of the city's provincial council. ‘People who cannot leave the country are leaving their homes and going to big cities.’” (The Telegraph, 22. Juli 2018)

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme, WFP) schreibt im September 2018 in seinem Update zur humanitären Hilfe in Afghanistan, dass die Dürre bisher über 275.000 Menschen vor allem in die Städte Herat und Qala-e-Naw vertrieben habe. In diesen Städten sei die Situation nach wie vor dramatisch. WFP habe über 77.000 Binnenvertriebenen in Herat Geld und 21.000 schutzbedürftigen Binnenvertriebenen in Qala-e-Naw Nahrungsmittel zur Verfügung gestellt, und die Verteilaktion dauere an:

„Ongoing displacement: the drought has displaced over 275,000 people so far, mainly to the cities of Herat and Qala-e-Naw, where the situation remains desperate. WFP has provided cash to over 77,000 IDPs in Herat and food to 21,000 vulnerable IDPs in Qala-e-Naw and the distributions continue.” (WFP, 15. September 2018, S. 1)

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (United Nations Children’s Fund, UNICEF) bezieht sich in seinem Bericht zur humanitären Hilfe in der von der Dürre betroffenen westlichen Region Afghanistans im September 2018 auf Zahlen, die vom Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, UN OCHA) in einem humanitären Landes-Team-Meeting Mitte September 2018 präsentiert worden seien. Den Angaben zufolge würden die von der Dürre betroffenen Binnenvertriebenen auf 266.000 geschätzt. 84.000 von ihnen hätten sich in Herat niedergelassen, 182.000 in Badghis, ihrer Herkunftsregion. Allein im letzten Monat seien mehr als 84.000 Menschen in die Stadt Herat und 18.579 Familien (94.945 Menschen) nach Qala-e-Naw (Hauptstadt der Provinz Badghis) vertrieben worden:

„According to the data presented by OCHA to the latest Humanitarian Country Team meeting on 13 September 2018, the drought affected IDPs are estimated at 266,000. 84,000 of them have settled in Herat, and 182,000 within Badghis, their province of origin. In the last month alone, more than 84,000 people have been displaced to Herat city and 18,579 families (94,945 people) have been displaced to Qala-e-Naw City (capital of Badghis province) within the last month.” (UNICEF, 20. September 2018, S. 2)

In einer Pressemitteilung vom Juli 2018 berichtet die NRC Flüchtlingshilfe Österreich, die einen Teil des Norwegian Refugee Council (NRC) darstellt, von der Lage der von der Dürre betroffenen afghanischen Landbevölkerung und deren Flucht in die Städte Herat und Qala-i-Naw:

„‘Die Flüsse und Wasserstellen fingen an, auszutrocknen und wir konnten kein Gras mehr finden. Im letzten Monat mussten wir alle unsere Schafe und Ziegen verkaufen – für 10 bis 20 Prozent ihres tatsächlichen Werts. Dann flohen wir nach Qala-i-naw. Diejenigen, die mehr Geld hatten, gingen nach Herat, aber wir konnten uns die Reise nicht leisten und blieben in Badghis. Aber selbst hier haben wir kein Trinkwasser und nichts zu essen. Es ist heiß und wir haben kein Dach über dem Kopf. Unsere Kinder leiden unter der Hitze und es gibt niemanden, der uns hilft‘, erzählt der vertriebene Abdul Salaam Babi, 35, den NRC-Mitarbeitern. Er stammt ursprünglich aus Muqur in der Provinz Badghis.“ (NRC, 19. Juli 2018)

Die englischsprachige pakistanische Tageszeitung The Express Tribune berichtet im August 2018 von Ghulam Abbas, einem Bauern, der nach dem Ausfall seiner Weizenernte und dem Austrocknen seiner Brunnen seine Tiere verkauft und sich Tausenden von anderen Bauern angeschlossen habe, die in die Städte zogen, da die schlimmste Dürre Afghanistans seit Menschengedenken das vom Krieg zerrüttete Land verwüste. Wie Hunderte von Bauernfamilien im Dorf Charkint in der normalerweise fruchtbaren nördlichen Provinz Balkh sei Abbas, 45, mit 11 Familienmitgliedern in die Provinzhauptstadt Mazar-e-Sharif gezogen, um Arbeit zu finden. Abbas, der seit mehr als drei Jahrzehnten Bauer sei, habe der französischen Presseagentur (AFP) erklärt, dass er sich an keine derart schwere Dürre wie diese erinnern könne:

„MAZAR-I-SHARIF: After his wheat crop failed and wells dried up, Ghulam Abbas sold his animals and joined thousands of other farmers migrating to cities as Afghanistan’s worst drought in living memory ravages the war-torn country. […]

Like hundreds of farming families in Charkint village in the normally fertile northern province of Balkh, Abbas, 45, has moved with 11 family members to the provincial capital Mazar-i-Sharif to find work. ‘I don’t remember a drought as severe as this year’s,’ Abbas, who has been a farmer for more than three decades, told AFP [Agence France-Press].” (The Express Tribune, 12. August 2018)

William Carter, der Leiter des Afghanistan-Programms des Norwegian Refugee Council (NRC), einer unabhängigen, humanitären, gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, die Flüchtlingen und Binnenvertriebenen auf der ganzen Welt Unterstützung und Schutz bietet, erklärte in einer E-Mail-Auskunft vom 4. Oktober 2018, dass NRC noch keine signifikante dürrebedingte Vertreibung bzw. Zwangsmigration nach Mazar-e Sharif festgestellt habe. Carter merkte jedoch an, dass das NRC-Programm zur Bewältigung der Auswirkungen der Dürre ihren Fokus nicht auf Balkh bzw. Mazar-e Sharif habe und er deshalb nur bedingt über Informationen darüber verfüge. Der ernährungssicherheitsbezogenen Klassifizierung (Integrated Food Security Phase Classification, IPC) folgend sei die Provinz Balkh mit ihrer Hauptstadt Mazar-e Sharif allerdings wie auch die umliegenden Provinzen mit Stufe 3 bewertet worden. Dies bedeute, dass die Ernährungssicherheit krisenhaft sei und sich in der rauen/kalten Wintersaison wahrscheinlich weiter zuspitzen werde:

We have not yet detected significant displacement/forced migration due to the drought into Mazar-e Sharif. However, Balkh Province (in which Mazar-e Sharif city is located), and all the provinces surrounding it are evaluated to be at IPC Phase III, i.e. crisis levels of food insecurity, and this will likely continue to worsen through the harsh/cold winter season.” (Carter, 4. Oktober 2018)

Die nachfolgenden Quellen beinhalten allgemeine Informationen zu Landflucht-Bewegungen in Afghanistan. Diese beziehen sich nicht spezifisch auf die dürrebedingte Urbanisierung:

 

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) veröffentlicht im Mai 2018 die Ergebnisse einer Befragung von Vertriebenen in jenen 15 Provinzen Afghanistans, die die höchste Population an RückkehrerInnen und Binnenvertriebenen beheimaten würden. IOM gibt an, dass es auch bei den afghanischen RückkehrerInnen und Binnenvertriebenen, die auf der Suche nach mehr Sicherheit, grundlegenden Dienstleistungen und Beschäftigungsmöglichkeiten seien, einen starken Trend zur Urbanisierung gebe. Rund 48 Prozent (1.718.202) der RückkehrerInnen und Binnenvertriebenen in den 15 untersuchten Provinzen würden in Stadtteilen leben. Binnenvertriebene würden eher in städtische Gebiete fliehen - 55 Prozent der Binnenvertriebenen (953.146) und 42 Prozent der RückkehrerInnen (765.056) seien in städtische Gebiete gezogen:

„There is also a strong trend toward urbanization among Afghan returnees and IDPs in search of better security, essential services and job opportunities. Some 48 percent (1,718,202) of returnees and IDPs in the 15 assessed provinces are living in urban districts. IDPs are more likely to flee to urban areas – 55 percent of IDPs (953,146) relocated to urban districts, whereas 42 percent of returnees (765,056) chose to urban environments.” (IOM, 8. Mai 2018)

In seinem „Humanitarian Needs Overview“ zu Afghanistan führt UN OCHA im Dezember 2017 an, dass sich die Bevölkerung in den Ballungszentren konzentriere, da die von den Konflikten betroffenen Gebiete zunehmend ausgehöhlt würden: In stark von Konflikten betroffenen Bezirken habe die Gefahr wiederholter oder verschärfter Kämpfe viele Menschen dazu veranlasst, aus ihren Häusern zu fliehen, um nach sichereren Gebieten - typischerweise städtischen - zu suchen, wo der Zugang zu Dienstleistungen gesichert werden könne. Insgesamt würden die Provinzhauptstädte Afghanistans inzwischen mehr als 54 Prozent der Binnenvertriebenen beherbergen, was den Druck auf überlastete Dienstleistungen, Infrastruktur und den Wettbewerb um Ressourcen zwischen ankommenden und aufnehmenden Gemeinschaften weiter verschärfen würde:

„Populations concentrate in urban centres as conflict affected areas increasingly hollow out: In heavily conflict affected districts, the threat of repeated or intensified fighting has prompted many people to flee their homes in search of safer ground – typically urban – where access to services can be secured. […] Overall, provincial capitals across Afghanistan now host more than 54 percent of IDPs, further compounding the pressure on over-stretched services and infrastructure and increasing competition for resources between incoming and host communities.” (UN OCHA, Dezember 2017, S. 11)

UN OCHA berichtet in seinem monatlich erscheinenden humanitären Informationsblatt („Humanitarian Bulletin“) zu Afghanistan im Jänner 2018, dass in ganz Afghanistan schätzungsweise 2,2 Millionen Menschen bestehend aus Vertriebenen-, Rückkehrer- und Flüchtlingsfamilien in mehr als 1.600 informellen Siedlungen - oft Ansammlungen von Lehmziegelkonstruktionen oder Zelten auf privatem oder öffentlichem Grund mit wenig oder keinem Zugang zu Dienstleistungen leben würden. Die Hauptanziehungsfaktoren dieser Siedlungen seien die Sicherheit und die Aussicht auf Arbeitsplätze und eine Lebensgrundlage, die durch ihre meist städtische Umgebung geboten werde:

„Across Afghanistan, an estimated 2.2 million people from displaced, returnee and refugee families live in more than 1,600 informal settlements – often clusters of mud-brick-constructions or tents on private or public land with little or no access to services. The main pull factors of these settlements are the security and the prospect of jobs and livelihoods offered by their mostly urban settings.” (UN OCHA, 31 Jänner 2018, S. 3)

Im Mai 2017 schreibt die Weltbank in ihrem Status-Update zur Armut in Afghanistan, einer Analyse, die auf den Erhebungen zu den Lebensbedingungen 2013-2014 und 2011-2012 sowie auf der Risiko- und Vulnerabilitätsbeurteilung 2007-2008 basiere, dass die Beschäftigungskrise in ländlichen Gebieten und die sich verschlechternde Sicherheitslage die afghanischen Haushalte dazu veranlasse, auf der Suche nach Arbeit und Sicherheit in städtische Gebiete zu ziehen. Trotz niedrigerer Geburtenraten sei die städtische Bevölkerung zwischen 2011-2012 und 2013-2014 um schätzungsweise 10 Prozent gewachsen, verglichen mit einem Anstieg von nur 2,2 Prozent in ländlichen Gebieten:

„The job crisis in rural areas and the deteriorating security situation pushed Afghan households to migrate to urban areas in search of work and safety. Despite lower fertility rates, the urban population increased by an estimated 10 percent (or 612 thousand) between 2011-12 and 2013-14, compared to a mere 2.2 percent increase in rural areas.” (World Bank, 2. Mai 2017, S. 23)

Auswirkung der Dürre auf die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln        

Zur Wasserversorgung in Mazar-e Sharif konnten keine spezifischen Informationen gefunden werden.

 

NRC berichtet im September 2018, dass Herat für rund 60.000 Menschen, die aufgrund der Dürre aus ihren Häusern vertrieben worden seien, zum nächst gelegenen Zufluchtsort geworden sei. Auch der Konflikt habe viele dazu veranlasst, aus ihren Häusern in den verhältnismäßig sicheren Teil der Provinz zu fliehen. Die Kombination von Dürre und Konflikt habe zehntausende Familien mittellos gemacht. Sie würden in prekären Verhältnissen leben und weder eine langfristige Perspektive noch die Mittel dafür haben, Stabilität wiederzuerlangen. Trotz der rasch bereitgestellten Hilfe würden Trinkwasser, Lebensmittel und medizinische Versorgung fehlen. Die sengende Hitze würde die Ausdauer der Menschen in den Siedlungen der Binnenvertriebenen auf die Probe stellen. Viele Menschen würden an Dehydrierung leiden, wofür Kinder und ältere Binnenvertriebene besonders anfällig seien. Da es nur wenige Wasserressourcen gebe, sei Trinkwasser ein begehrtes Gut in den Siedlungen:

„Herat has become the closest refuge for about 60,000 people, who have been displaced from their homes due to the drought. Conflict has also prompted many to flee their homes to the relative safety of province. Over 1700 civilians were killed in Afghanistan during the first half of 2018, according to the UN Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA). It is the highest recorded number, compared to the same periods for the past decade. The combination of drought and conflict has made tens of thousands of families destitute. They live amid precarity and with few long term prospects or means of regaining stability. […]

Despite the rapidly deployed assistance, drinking water, food and medical supplies are falling short. The blazing temperatures are testing the endurance of those who are in the IDP settlements. Many people are suffering from dehydration, with children and older IDPs particularly susceptible. With few water resources around, drinking water is a prized commodity in the settlements.” (NRC, 7. September 2018)

Im September 2018 berichtet UN OCHA in seinem zweiten Lagebericht zur Dürre in Afghanistan von einem „Community Engagement Workshop“ der humanitären Partnerorganisationen in Herat-Stadt, der am 12. und 13. September stattgefunden habe und den mehr als 350 Männer („male focal points“) aus allen informellen Siedlungen der Stadt besucht hätten. Die größte Sorge der Vertriebenen sei die Verfügbarkeit von Lebensmitteln: Sowohl die Familien, die seit ihrer Ankunft in Herat-Stadt Bargeld für Lebensmittel erhalten hätten, als auch jene, die ein bis zwei Nahrungsmittelrationen in Form von Naturalien bekommen hätten, hätten berichtet, dass ihnen die Lebensmittel ausgegangen seien. Mit dem wenigen Geld, das sie verdienen würden, ernähren sie sich von Brot und Tee, da sie nicht in der Lage seien, Obst, Gemüse oder Fleisch zu kaufen. Viele der Familien, die Bargeld erhalten hätten, um Lebensmittel zu kaufen, hätten mit dem Geld Schulden abbezahlt, es für Gesundheitsleistungen verwendet oder damit Material für ihre provisorischen Unterkünfte gekauft, so dass sie nicht in der Lage gewesen seien, genügend Lebensmittel zu kaufen. Den Gesprächen zufolge seien die meisten vertriebenen Familien mit der Menge und Regelmäßigkeit des Trinkwassers in den informellen Siedlungen und den erhaltenen Hygienesets zufrieden:

„On 12 and 13 September 2018, humanitarian partners in Hirat City held a Community Engagement Workshop with more than 350 male focal points from all informal sites in the city. Their biggest concern is availability of food: both the families who received cash for food or one or two in-kind food rations since they arrived in Hirat City, report that they have ran out of food. The majority of them has not been able to find livelihood opportunities, other than sending children to work, beg or collect trash and women to clean or wash clothes for households in the city. With the little money they make, they maintain a diet of bread and tea as they are unable to buy fruit, vegetables or meat. Many of the families who received cash to buy food, paid debts or for health services, or bought material for their makeshift shelters, leaving them unable to buy sufficient food. According to the discussions, most displaced families are satisfied with the amount and regularity of drinking water on the sites and the hygiene kits they received.” (UN OCHA, 16. September 2018, S. 5)

Im bereits erwähnten Lagebericht zur Dürre in Afghanistan listet UN OCHA im September 2018 den Bedarf im Bereich der Lebensmittelsicherheit und der Landwirtschaft auf. Dabei wird angeführt, dass Schätzungen zufolge beinahe 1,4 Millionen Menschen in zwölf Provinzen im ganzen Land, darunter Balkh und Herat, Nahrungsmittel benötigen würden. Erste Ergebnisse der Emergency Food Security Assessment (EFSA) unter der Leitung der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen und des Welternährungsprogramm würden zeigen, dass die „Food Consumption Scores“[1] der ländlichen Bevölkerung unter anderem in Herat kritisch seien. Unter den vertriebenen Familien in den Provinzen der westlichen Region sei die Situation noch schwerwiegender: 82 Prozent der Familien hätten schlechte Food Consumption Scores und 72 Prozent müssten auf negative Bewältigungsmechanismen zurückgreifen, wie die Reduktion der Nahrungsmittelzufuhr oder der Anzahl der Mahlzeiten, so das „Drought Impact and Needs Assessment“ (DINA), das von UN OCHA sowie dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Development Programme, UNDP) und Partnern durchgeführt worden sei. In Bezug auf den Bedarf an Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene erwähnt UN OCHA unter anderem, dass laut Schätzungen in der westlichen Region 260.000 Menschen, insbesondere Vertriebene, Trinkwasser benötigen würden:

„Food Security and Agriculture

Needs:

-         Nearly 1.4 million people are estimated to be in need of food assistance in a dozen provinces across the country (Badghis, Balkh, Faryab, Ghor, Hilmand, Hirat, Jawzjan, Kandahar, Kunduz, Nimroz, Samangan and Sar-e-Pul).

-         Initial results from the Emergency Food Security Assessment (EFSA) under the lead of FAO [Food and Agriculture Organisation] and WFP [World Food Programme] show poor food consumption scores of the rural population in Badghis (62%), Ghor (51%) and Hirat (40%). In Badghis and Ghor, more than half of all households were forced to sell off livestock, and more than one third had to sell their homes or agricultural land to cope with the effects of the drought, according to the initial results.

-         Among displaced families in the provinces of the Western Region, the situation is even more dire with 82 per cent of the families having a poor food consumption score and 72 per cent having had to resort to negative coping mechanisms like reducing food intake or the number of meals, according to the Drought Impact and Needs Assessment (DINA) conducted by OCHA, UNDP [United Nations Development Programme] and partners. […]       
 

Water, Sanitation and Hygiene (WASH)

Needs:

-         The WASH Cluster targets 480,000 people for water provision, of which 100,000 people will also be reached with emergency sanitation facilities and hygiene kits.

-         Needs are most urgent in Qala-e-Naw and Muqur district, both Badghis, where the needs of 100,000 people respectively 30,000 people are not covered.

-         The WASH Cluster estimated that 260,000 people in the Western Region, notably displaced people, are in need of safe drinking water.” (UN OCHA, 16. September 2018, S. 2-3)

Qaswar Abbas, der Delegierte für das Katastrophenmanagement bei der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies, IFRC) übermittelte in einer E-Mail-Auskunft vom 4. Oktober 2018 vorläufige Ergebnisse einer Erhebung von UN OCHA, dem Afghanischen Roten Halbmond (Afghan Red Crescent Society, ARCS), dem IFRC und weiteren Partnerorganisationen vom August 2018. Darunter befindet sich eine Grafik, die Informationen zur Wasserqualität und Wasserverfügbarkeit in Herat beinhaltet:

[Bild entfernt] (Abbas, 4. Oktober 2018)

 

Das Norwegian Refugee Council (NRC) veröffentlicht im Juli 2018 gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm (WFP) Ergebnisse einer Umfrage zur Marktbeobachtung in neun der von der Dürre betroffenen nördlichen Provinzen Afghanistans (Badghis, Faryab, Sar-e Pul, Jawzjan, Balkh, Takhar, Ghor, Kundus, and Badakhshan). Basierend auf den Ergebnissen der Umfrage soll dargestellt werden, wie sich die Lebensmittelpreise, das Angebot und die Handelsrouten in diesen von der Dürre betroffenen Gebieten in den nächsten sechs Monaten entwickeln. Im Juli 2018 gaben NRC und WFP an, dass das Angebot an Weizenmehl (von dem ein Großteil aus Usbekistan importiert werde) in den untersuchten Provinzen relativ stabil geblieben sei, sich aber unter anderem in der Provinz Balkh etwas verringert habe. Das Angebot an Weizenkörnern und Reis (beide würden zu einem großen Teil lokal in den untersuchten Provinzen produziert) sei jedoch stärker zurückgegangen, insbesondere in Sar-e Pul, Jawzjan und Balkh für Reis sowie in Badghis und Jawzjan für Weizenkörner:

„Food Supply: Supply of wheat flour (much of which is imported from Uzbekistan) has remained relatively stable across the assessed provinces, though it has decreased somewhat in some districts of Badghis, Ghor, Jawzjan and Balkh. Supply of wheat grains and rice, however (both of which are in large part locally produced in the assessed provinces) has decreased more significantly, especially in Sari Pul, Jawzjan and Balkh (for rice) and Badghis and Jawzjan (for wheat grains).” (NRC/WFP, Juli 2018, S.)

[Bild entfernt] (NRC/WFP, Juli 2018, S. 2)

Dieselbe Quelle berichtet bezugnehmend auf die Lebensmittelpreise in den neun untersuchten Provinzen, dass die höchsten Preise für Grundnahrungsmittel für den Markt der Provinz Sar-e Pul gemeldet worden seien, gefolgt von Faizabad, Cheghcharan, Taloqan, Mazar, Maimana, Kundus-Stadt, Sheberghan und Qala-e-Naw. Die höheren Preise in der Stadt Sar-e-Pul seien im Vergleich zum Vorjahr auf die geringere lokale Nahrungsmittelproduktion, das geringere Nahrungsangebot, Wechselkursschwankungen gegenüber dem US-Dollar und höhere Transportkosten zurückzuführen. Die Befragten hätten dieselben Gründe für die hohen Lebensmittelpreise in allen anderen untersuchten Provinzmärkten angeführt:

„Food Prices: The highest staple food prices among all the 9 provincial centres was reported for Sar-e-pul provincial market followed by Faizabad, Cheghcharan, Taloqan, Mazar, Maimana, Kunduz Center, Sheberghan and Qala-e-Naw provincial centre markets. The prices in Sar-e-Pul city are higher compared to last year due to decreased local food production, decreased food supply, volatility of exchange rate against US dollar and higher transportation costs. The respondents reported the same reasons for high food prices in all the other provincial markets.” (NRC/WFP, Juli 2018, S. 4)     

[Bild entfernt] (NRC/WFP, Juli 2018, S. 4)

FEWS NET (Famine Early Warning System Network), ein Netzwerk aus Analysten, das in über 35 Ländern tätig ist und fortlaufend Daten über die aktuelle Ernährungssicherheit in betroffenen Gebieten sammelt, veröffentlichte im September 2018 ein Informationsblatt zu den Lebensmittelpreisen in Afghanistan. Nachfolgende Graphiken zeigen die Preisentwicklung von Weizenkörnern und Reis in den Städten Herat und Mazar-e Sharif:

[Bild entfernt] (FEWS NET, September 2018a)

Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) schreibt in einem Informationsblatt zur Dürre in Afghanistan im Mai 2018, dass tierische Erzeugnisse eine wichtige Nahrungs- und Einkommensquelle für hilfsbedürftige Bauern, insbesondere für von Frauen geführte Haushalte, seien. Da es für die Menschen schwierig sei, Tiere ohne Futter und Wasser zu halten, sei die Tierproduktion zurückgegangen und die Verkaufspreise für Tiere seit Oktober 2017 im Durchschnitt um 20 bis 30 Prozent gesunken:

„Livestock products are major source of nutritious food and income for vulnerable farmers especially women headed households. As it is difficult for people to maintain livestock in absence of fodder and water, livestock production has gone down and livestock sale prices have decreased on average between 20-30 per cent since October 2017.” (IFRC, 16. Mai 2018, S. 2)

Im bereits zitierten Artikel von IOM vom Mai 2018, erklärt der Leiter der IOM-Afghanistan Delegation, dass man aufgrund des Schnee- und Regenmangels des vergangen Winters in diesem Sommer mit einer Dürre konfrontiert sein könnte. In diesem Fall sei es nicht schwer vorstellbar, dass die bereits jetzt am stärksten Gefährdeten, die RückkehrerInnen und Binnenvertriebenen, auch von der Dürre am stärksten betroffen sein würden. Diese könnten es sich oft nicht leisten, sich an Orten mit Zugang zu lebensnotwendigen Gütern wie Wasser niederzulassen, sondern würden sich in Randgebieten ansiedeln, weil sie nirgendwo sonst hingehen könnten:

„‘Given that the past winter brought very little snow and rain, we may well face a drought this summer. In this event, it isn’t hard to imagine that those who will be most adversely affected are those who are already the most vulnerable: the returnees and IDPs. They often can’t afford to settle in places that have access to basic necessities, such as water, but rather settle in marginal areas, because they have nowhere else to go,’ he added.” (IOM, 8. Mai 2018)

FEWS NET schreibt im September 2018, dass die Auswirkungen der Lebensmittel-Krise in ganz Afghanistan präsent seien, da die Kaufkraft sinke, die normale Lebensgrundlage durch Konflikte gestört werde und der Ertrag der regenwassergespeisten Grundnahrungsmittel schlecht sei und zu einem im Vergleich zu den letzten Jahren erhöhten Bedarf an Unterstützung im Ernährungsbereich führe. Insbesondere in nördlichen, nordöstlichen und nordwestlichen Gebieten dürften arme Haushalte, die von der wassergespeisten Weizenproduktion abhängig seien, bis zur Frühjahrsernte im nächsten Jahr Schwierigkeiten haben, den Konsumbedarf zu decken. Die am stärksten betroffenen Haushalte würden wahrscheinlich die nach der ernährungssicherheitsbezogenen Klassifizierung (Integrated Food Security Phase Classification, IPC) als Notsituation („Emergency“) bezeichnete Phase 4 von 5 erleben, da mit Beginn des Winters große Nahrungsmitteldefizite auftreten würden:

„Crisis (IPC Phase 3) outcomes are present throughout Afghanistan due to declining purchasing power, disruption of normal livelihoods due to conflict, and poor rainfed staple performance and will contribute to the increased food assistance needs as compared to recent years. Poor households dependent on rainfed wheat production, particularly in northern, northeastern, and northwestern areas, are expected to experience difficulty meeting consumption requirements until next year’s spring harvest. The worst-affected households will likely experience Emergency (IPC Phase 4) as large food deficits emerge with the onset of winter in.” (FEWS NET, September 2018b)

Die nachfolgenden Grafiken derselben Quelle beinhalten Informationen zur aktuellen Lage nach der IPC-Klassifizierung im August und September 2018 sowie einen Ausblick für die Monate Oktober 2018 bis Jänner 2019:

[Bild entfernt] (FEWS NET, September 2018b)

Auswirkungen der Dürre/Landflucht auf die Wohnraumbeschaffung für Neuansiedler (insbesondere von RückkehrerInnen)

Zur Wohnraumversorgung in Mazar-e Sharif konnten keine spezifischen Informationen gefunden werden.

UNICEF ergänzt in seinem bereits zitierten Bericht vom September 2018 bezugnehmend auf die hohe Anzahl der vertriebenen Menschen in Herat-Stadt und Qala-e-Naw, dass Binnenvertriebene an dutzenden Orten am Stadtrand oder in provisorischen Unterkünften innerhalb der Städte wohnen würden. Die Bedingungen in den Notunterkünften seien nach wie vor sehr schlecht und die Not sei vor allem für die neu eingetroffenen Binnenvertriebenen in den Städten Qala-e-Naw und Herat angesichts der bevorstehenden Wintersaison akut:

„In the last month alone, more than 84,000 people have been displaced to Herat city and 18,579 families (94,945 people) have been displaced to Qala-e-Naw City (capital of Badghis province) within the last month. IDPs are residing in dozens of sites on the outskirts of the cities, or in makeshift shelters within the main cities. This makes it more difficult to reach them in a smaller number of catchment areas. Of those displaced, 215,000 children are in need of humanitarian assistance; over 50,000 are children under five years, and about 20,500 are pregnant and lactating women (PLWs) in Herat and Badghis provinces. Emergency Shelter conditions in all the displacement sites remain dire and needs are urgent especially for the newly arrived IDPs in Qala-e-Naw City and Herat considering the winter season approaching.” (UNICEF, 20. September 2018, S. 2)

Im Zuge des bereits erwähnten „Community Engagement Workshop“, an dem sich Binnenvertriebene in der Stadt Herat beteiligten und über den UN OCHA im September 2018 berichtete, habe sich herausgestellt, dass insbesondere aufgrund der rechtlichen Stellung der Familien, die sowohl auf staatlichem als auch auf privatem Land leben würden, die Sorge unter den Vertriebenen wachse:

„On 12 and 13 September 2018, humanitarian partners in Hirat City held a Community Engagement Workshop with more than 350 male focal points from all informal sites in the city. […] There are growing concerns amongst the displaced families, notably regarding the legal tenure of them residing both on Government owned and private land and increased needs of assistance in the coming winter months.” (UN OCHA, 16. September 2018, S. 5)

William Carter verweist in seiner E-Mail-Auskunft vom 4. Oktober 2018 auf einen im Jänner 2018 veröffentlichten Bericht des Norwegian Refugee Councils (NRC) und dem Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC), einer in Genf ansässigen internationalen NGO, die sich für den verbesserten Schutz und eine effektivere Unterstützung von Binnenvertriebenen einsetzt. Dem Bericht zufolge gebe es für vertriebene Menschen nur äußerst begrenzt Beschäftigungsmöglichkeiten und unzureichende Unterbringungen und Rechtssicherheit. Es sei allerdings schwierig für NRC die spezifische Lage von RückkehrerInnen aus Europa einzuschätzen, da sich die Hilfeleistung von NRC auf Menschen, die durch bewaffnete Konflikte intern vertrieben wurden, konzentriere:

„Our most recent report, launched in January 2018, on the situation of internally displaced people (‘Escaping War: Where To Next?’) suggested that there were extremely limited employment opportunities for displaced people, and very inadequate shelter conditions and tenure security. It is difficult for us to comment on the particular situation of returnees from Europe however, as our assistance and protective services focus on people displaced internally by armed conflict.” (Carter, 4. Oktober 2018)

Der von Carter erwähnte Bericht von NRC und IDMC findet sich unter folgendem Link:

·      NRC - Norwegian Refugee Council/ IDMC - Internal Displacement Monitoring Centre: Escaping War: Where to next? A research study on the challenges of IDP protection in Afghanistan, 24. Jänner 2018
https://www.nrc.no/globalassets/pdf/reports/escaping-war---where-to-next/nrc_idp_escaping-war_where-to-next.pdf

 

IOM verweist im bereits zitierten Artikel vom Mai 2018 auf den Leiter der IOM-Afghanistan Delegation, Laurence Hart. Hart zufolge würden sich Binnenvertriebene und RückkehrerInnen vor allem im städtischen Umfeld oftmals in sogenannten „informellen Siedlungen“ in unmittelbarer Nähe von Wirtschaftszentren ansiedeln. Dort würden die Einkommensbezieher der Familie versuchen, als Tagelöhner Arbeit zu finden. Die Bedingungen in diesen Siedlungen seien sehr schlecht, mit extrem niedrigen Hygienestandards und begrenztem Zugang zu Wasser:

„‘Often, particularly in urban environments, IDPs and returnees settle in so-called ‘informal settlements’ in close proximity to economic centres where the income earners of the family try to find daily labour. The conditions in these settlements are dire, with extremely low standards of hygiene and limited access to water,’ says IOM Afghanistan Chief of Mission Laurence Hart.” (IOM, 8. Mai 2018)

ACAPS, eine unabhängige Organisation, die sich auf die Analyse humanitärer Not spezialisiert und ihren Sitz in Genf hat, schreibt im September 2018, dass vertriebene Menschen, die aus ihren Häusern geflohen seien und Hab und Gut zurückgelassen hätten, voraussichtlich Schutz und Non-Food-Produkte benötigen würden, insbesondere angesichts der Winterbedingungen (Mitte Oktober - November) in den nördlichen Provinzen. ACAPS nimmt Bezug auf im April 2018 veröffentlichte Informationen von FEWS NET, wonach die wachsende Zahl der Vertriebenen die Zahl der Menschen, die Hilfe bei der Unterbringung benötigen, erhöht haben dürfte:

„Shelter and NFIs [Non-Food Items]: Displaced people who have fled their homes and left belongings behind will likely be in need of shelter and NFIs, particularly considering the winter conditions (mid-October – November) in the northern provinces. The growing number of displaced people is likely to have increased the number of people in need of shelter assistance (FEWSNET 14/04/2018).” (ACAPS, 18. September, S. 2)

Die nachfolgenden Informationen beziehen sich generell auf den Wohnungsmarkt in afghanischen Städten, jedoch nicht auf die dürrebedingten Auswirkungen auf diesen:

 

In einem im Mai 2017 veröffentlichten Bericht zum Wohnungswesen in Afghanistan schreibt UN Habitat in Zusammenarbeit mit dem afghanischen Ministerium für städtische Entwicklung und Wohnungswesen, dass der formale Wohnungssektor Afghanistans nicht in der Lage sei, bezahlbaren Wohnraum in ausreichendem Umfang bereitzustellen, um den Bedarf zu decken, der sich aus der wachsenden Zahl städtischer Haushalte mit niedrigem Einkommen und armen Haushalten ergebe. Afghanistan habe derzeit einen nationalen Bedarf an städtischem Wohnungsbau, der 41.704 Einheiten pro Jahr umfasst, diese Zahl werde laut Hochrechnungen für den Zeitraum 2020-2025 auf 43.956 Einheiten steigen. Aufgrund der rasanten Urbanisierung, die von Jahr zu Jahr steige, sei die Kluft zwischen Wohnbedarf und Wohnangebot sehr groß. UN Habitat erwähnt weiters, dass die Mehrheit der Afghanen nur minimalen Zugang zur Wohnungsfinanzierung habe. Infolgedessen würden die meisten Afghanen den Hauskauf oder die Renovierung durch persönliches Sparen - oder in geringerem Maße durch informelle Kredite von Familie und Freunden finanzieren:

„Afghanistan’s formal housing sector is unable to supply affordable housing at sufficient scale to meet the need arising from the growing number of urban low-income and poor households. Afghanistan currently has an annual national urban housing need of 41,704 units, but this number is projected to increase to 43,956 units for the period 2020-2025. The gap between housing need and supply for housing is very large, with rapid urbanisation which is growing by the year. […]

The majority of Afghans have minimal access to housing financing. As a result, most Afghans finance home purchase or improvement through personal savings—or to a lesser extent—informal loans from family and friends.” (UN Habitat, Mai 2017, XIV-XV)

Auswirkungen der Dürre/Landflucht auf die Situation am Arbeitsmarkt für Neuansiedler (insbesondere von RückkehrerInnen)

Laut den Ergebnissen der bereits erwähnten Befragung von NRC und WFP im Juli 2018 seien die Möglichkeiten für Gelegenheitsarbeit in allen der neun untersuchten Provinzen sehr begrenzt, wobei die meisten Menschen nur 2-3 Tage pro Woche Arbeit finden. Am höchsten sei der Tageslohn für ungelernte Arbeitskräfte in Takhar (AFN 306), gefolgt von den Provinzen Kundus, Badakhshan, Balkh, Faryab, Sar-e Pul und Ghor. Die niedrigste Tageslohnquote für ungelernte Arbeitskräfte sei in den Provinzen Badghis und Jawazjan (AFN 223) gemeldet worden. Nach Ansicht der Händler sei der Hauptgrund für die begrenzte Verfügbarkeit von Arbeit für unausgebildete Arbeitskräfte in diesem Jahr die Dürre, die die landwirtschaftliche Produktion, die für den größten Teil der Bevölkerung die Haupteinkommensquelle darstelle, hart getroffen habe. In der Zwischenzeit hätten die Unsicherheit in abgelegenen Gebieten und der Mangel an Industrien und Fabriken die Möglichkeiten für Gelegenheitsarbeit verringert:

„Livelihood Opportunities: Casual labour opportunities in all the nine assessed provinces are very limited with most people finding work only 2-3 days per week. The daily wage rate for unskilled labour is highest in Takhar (AFN 306) followed by Kunduz, Badakhshan, Balkh, Faryab, Saripul and Ghor provinces. The lowest wage rate for unskilled labour was reported in Badghis and Jawazjan provinces (AFN 223) per day. According to the traders, the main reason for limited availability of unskilled labour this year is drought, which has harshly affected the agricultural production that serves as the main income source for most of the population. Meanwhile, insecurity in remote areas and lack of industries and factories has shrunk casual labour opportunities.” (NRC/WFP, Juli 2018, S. 3)

Im Zuge des bereits erwähnten „Community Engagement Workshop“, an dem sich Binnenvertriebene in der Stadt Herat beteiligten und über den UN OCHA im September 2018 berichtete, habe sich herausgestellt, dass die Mehrheit der vertriebenen Menschen in Herat keine andere Existenzgrundlage finden könne, als Kinder zur Arbeit zu schicken, zu betteln, Müll zu sammeln oder dass Frauen in Haushalten in der Stadt putzen oder Kleidung waschen:

„On 12 and 13 September 2018, humanitarian partners in Hirat City held a Community Engagement Workshop with more than 350 male focal points from all informal sites in the city. […] The majority of them has not been able to find livelihood opportunities, other than sending children to work, beg or collect trash and women to clean or wash clothes for households in the city.” (UN OCHA, 16. September 2018, S. 5)

NRC berichtet im September 2018, dass inmitten knapper Ressourcen und fehlender Existenzmöglichkeiten, die auch die tägliche Arbeit umfassen würden, viele der Vertriebenen in Herat auf der Suche nach Arbeit in den Iran reisen würden:

„Amid scarce resources and lack of livelihood opportunities, including daily labour, many of the displaced men in Herat try to travel to Iran in search of work.” (NRC, 7. September 2018)

Die pakistanische Tageszeitung The Express Tribune berichtet im August 2018 über die zentrale Stellung der Landwirtschaft für die afghanische Wirtschaft. Im Artikel wird auf die UNO verwiesen, der zufolge in den 20 von der Dürre am stärksten betroffenen Provinzen fast 15 Millionen Menschen in diesem Sektor beschäftigt seien. Da die ohnehin schon hohe Arbeitslosigkeit durch die Rekordzahl an RückkehrerInnen aus dem Iran und die vielen weiteren durch den Konflikt intern vertriebenen Menschen noch verschärft werde, seien ihre Chancen, eine andere Arbeit zu finden, sehr schlecht.

„Agriculture is the backbone of the Afghan economy. Nearly 15 million people are employed in the sector in the 20 provinces worst affected by the drought, according to the UN. With already high unemployment made worse by record numbers of Afghans returning from Iran and many more internally displaced by the conflict, their chances of finding other work are grim.” (The Express Tribune, 12. August 2018)

Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) berichtet im Mai 2018, dass die Abnahme der landwirtschaftlichen Arbeitsmöglichkeiten zusammen mit der steigenden Migration von ländlichen Arbeitskräften zu einer Senkung der Löhne für Gelegenheitsarbeit im ganzen Land geführt habe:

„Concurrently, agricultural labour opportunities have declined, and combined with increasing migration of rural workers, have resulted in reduced casual labour wages throughout the country.” (IFRC, 16. Mai 2018, S. 2)

FEWS NET nimmt im August 2018 Bezug auf die afghanischen RückkehrerInnen aus Pakistan und dem Iran und gibt an, dass viele RückkehrerInnen nur über minimale Ressourcen, begrenzte Beschäftigungsmöglichkeiten, Unterkünfte und Sicherheit verfügen würden, was es ihnen erschwere, sich eine Existenzgrundlage zu schaffen:

„As per the UNHCR and IOM, an estimated 18,892 documented and 486,681 undocumented people returned from Pakistan and Iran this year. Many returnees have minimal assets, limited employment opportunities, shelter, and security making it difficult to establish livelihoods.” (FEWS NET, August 2018)

Im September 2018 berichtet FEWS NET, dass der Konflikt die Vertreibung und die Zerstörung der Lebensgrundlagen verstärke. Viele der neu Vertriebenen seien wahrscheinlich von einer Lebensmittelkrise (IPC Phase 3) betroffen, da sie keinen Zugang zu ihrer normalen Lebensgrundlage hätten. Im Laufe des kommenden Winters werde externe Hilfe erforderlich sein, um das Fehlen an Lebensmitteln zu lindern, da die Beschäftigungsmöglichkeiten begrenzt seien und die Überweisungen aus den Nachbarländern deutlich unter dem Durchschnitt liegen würden:

„Conflict continues to drive displacement and disrupt livelihoods, with an estimated 225,166 people displaced to date in 2018. Many of the newly displaced population are likely in Crisis (IPC Phase 3) in the absence of assistance as they have lost access to their normal livelihood activities. External assistance will be necessary throughout the upcoming winter to mitigate food consumption gaps, as employment opportunities will be limited and remittances from neighboring countries are significantly below-average.“ (FEWS NET, September 2018b)

Die nachfolgenden Informationen beziehen sich auf die allgemeine Lage am Arbeitsmarkt in den Großstädten Afghanistans. Diese beziehen sich nicht auf die spezifischen Auswirkungen der dürrebedingten Landflucht auf den Arbeitsmarkt:

 

Im Mai 2017 schreibt die Weltbank in Ihrem bereits erwähnten Status-Update zur Armut in Afghanistan, dass die Landflucht in die Stadt zu einem deutlichen Anstieg der städtischen Arbeitslosigkeit beigetragen haben dürfte:

„The job crisis in rural areas and the deteriorating security situation pushed Afghan households to migrate to urban areas in search of work and safety. Despite lower fertility rates, the urban population increased by an estimated 10 percent (or 612 thousand) between 2011-12 and 2013-14, compared to a mere 2.2 percent increase in rural areas. Rural to urban migration might have contributed to sizeable increase in urban unemployment.” (World Bank, 2. Mai 2017, S. 23)

Die zentrale Statistikorganisation Afghanistans (Central Statistics Organization, CSO) veröffentlicht im November 2017 die Ergebnisse einer Befragung zu den Lebensbedingungen in Afghanistan 2016-2017. Neben Kabul als stärksten Anziehungspunkt für Migranten innerhalb Afghanistans würden auch die Provinzen Balkh, Herat und Kandahar als sekundäre Anziehungsmagneten gelten. Eine niedrigere Armutsrate und eine höhere Alphabetisierungs- und Erwerbsquote würden darauf hindeuten, dass die Lebensbedingungen von Migranten insgesamt tendenziell etwas besser seien als die von Nicht-Migranten. Dies gelte auch für Migranten, die aus der Vertreibung zurückkehren, jedoch nur für diejenigen, die aus dem Ausland zurückkehren und nicht für diejenigen, die intern vertrieben wurden:

„Kabul province – and more specifically, the capital – stands out as the main gravitational centre for migrants in the country, both for those who move internally and for those returning from abroad. More than one third of Kabul residents were born abroad or elsewhere in Afghanistan. The province hosts more than half of all migrants in the country who moved since birth. Secondary magnets of attraction are Balkh, Herat and Kandahar. Overall, living conditions of migrants tend to be somewhat better than those of non-migrants, as suggested by a lower poverty rate and higher literacy- and labour-force participation rates. This also applies to migrants who return from displacement, but only for those who return from abroad and not for those who were internally displaced.” (CSO, November 2017, S. 5)

Staatliche/internationale Hilfsmaßnahmen für die von der Dürre Betroffenen

Informationen zum dürrebedingt überarbeiteten Humanitären Maßnahmenplan von UN OCHA sind unter folgendem Link verfügbar:

·      UN OCHA: Humanitarian Response Plan 2018 – 21: Revised Financial Requirements due to drought, 31. Mai 2018
https://reliefweb.int/report/afghanistan/afghanistan-humanitarian-response-plan-2018-2021-revised-financial-requirements

 

Auf der Webseite von UN OCHA zu Afghanistan findet sich ein aktueller Überblick über die Finanzierung des Humanitären Maßnahmenplans 2018-2021. Den Angaben zufolge benötige man 546,6 Millionen US-Dollar, wovon bisher 33,5 Prozent finanziert worden seien. Der Bereich der Lebensmittelsicherheit und Landwirtschaft führe die Liste der am stärksten geförderten Sektoren mit 44,6 Millionen US-Dollar an. (UN OCHA, ohne Datum)

 

UN OCHA berichtet in seinem wöchentlichen „Field Report“ für den Zeitraum vom 1. bis 7. Oktober 2018, dass mit den ganzheitlichen Maßnahmen zur Dürrebekämpfung, die im August in 15 Provinzen angelaufen seien, in Summe 1,2 Millionen Menschen quer durch alle Bereiche erreicht worden seien. Mehr als 594.000 Menschen hätten Hilfe in Form von Nahrungsmitteln oder Lebensunterhalt, ein Fünftel davon in Form von Bargeld, erhalten:

„The integrated drought response that started in August in 15 provinces reached a total of more than 1.2 million people across all sectors. More than 594,000 people have received food or livelihood assistance, one fifth of them in form of cash-assistance.” (UN OCHA, 7. Oktober 2018, S. 1)

Im bereits erwähnten Lagebericht zur Dürre in Afghanistan schreibt UN OCHA im September 2018, dass in den benachbarten Provinzen Badghis und Herat Hilfe in den Siedlungen der Vertriebenen bereitgestellt werde und Anstrengungen unternommen würden, die Hilfe in den ländlichen Herkunftsgebieten der Vertriebenen zu verstärken. In den Provinzen Herat und Badghis würden rund 190.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser in Herkunfts- und Neuansiedlungsgebieten erreicht. Die Kapazitäten der Partnerorganisationen in der Provinz Badghis seien in allen Bereichen nach wie vor deutlich unzureichend. Seit Beginn der ganzheitlichen Maßnahmen zur Dürrebekämpfung im August wurden mehr als 690.000 Menschen mit lebensrettenden Hilfeleistungen erreicht:

„Assistance is being provided in the displacement sites in Badghis and Hirat provinces and efforts are ongoing to scale up assistance in rural areas of origin. Around 190,000 people have been reached with safe drinking water in areas of origin and of displacement in Hirat and Badghis provinces. Capacity of partners in Badghis province remains significantly insufficient across all sectors of aid. Since the beginning of the integrated drought response in August, more than 690,000 people have been reached with life-saving assistance.” (UN OCHA, 16. September 2018, S. 1)

FEWS NET berichtet im August 2018, dass Informationen über humanitäre Hilfe begrenzt seien. Verfügbare Informationen würden jedoch darauf hindeuten, dass Nahrungsmittelhilfe für die von der Dürre betroffenen Haushalte dokumentierter RückkehrerInnen und Binnenvertriebener in zugänglichen Gebieten geleistet werde. Insbesondere stelle die afghanische Regierung den Haushalten Futtermittel, Weizensaatgut und Düngemittel im Rahmen ihrer jährlichen Lebensmittelverteilung zur Verfügung:

„Information on humanitarian assistance is limited and current FEWS NET mapping reflects food insecurity outcomes without humanitarian assistance. However, available information indicates food assistance is likely being provided to drought-affected, documented returnee, and IDP households in accessible areas. Specifically, the Government of Afghanistan is providing animal feed, wheat seeds, and fertilizers to households as part of their annual food distribution.” (FEWS NET, August 2018)

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme, WFP) führt im August 2018 an, dass die Maßnahmen gegen die Dürre in Afghanistan aus drei Phasen bestehen würden. Phase 1 sei im Juni abgeschlossen worden und habe auf 14 Provinzen abgezielt und 463.000 Menschen erreicht. In Phase 2, die im Juli begonnen und im August noch angedauert habe, habe das WFP 9.500 Tonnen verschiedener Rohstoffe für 441.000 von der Dürre betroffene Menschen bereitgestellt. Phase 3 beginne Ende September und basiere auf den Plänen, Nahrungsmittelhilfe für 1,4 Millionen Menschen bereitzustellen. Im August habe das WFP im Rahmen der zweiten Phase über 320.000 von der Dürre betroffene Frauen, Männer, Jungen und Mädchen in Badghis, Faryab, Ghor, Herat und Jawzjan erreicht. Um seine laufenden Programme im Rahmen des Länderstrategieplans (2018 - 2022) für die nächsten sechs Monate fortzusetzen, benötige das WFP bereits 81,4 Millionen US-Dollar. Dieser Betrag werde sich jedoch erhöhen, um den wachsenden Bedarf an Maßnahmen zur Dürrebekämpfung zu decken. Der Humanitäre Flugdienst der Vereinten Nationen (United Nations Humanitarian Air Service, UNHAS) habe 1.900 Hilfskräfte und 6 Tonnen Leichtfracht befördert. In Afghanistan würden sich 160 Organisationen auf UNHAS verlassen, um bedürftige Menschen zu erreichen:

„WFP Afghanistan’s overall response to the drought has three phases. Phase 1, the early response was completed in June and targeted 14 provinces and reached 463,000 people. Under phase 2, the enhanced response, which started in July and is ongoing, WFP has dispatched 9,500mt of mixed commodities for 441,000 drought-affected people. Phase 3, the full-scale response, will begin in late September, and is based on initial plans to provide food assistance to 1.4 million people.

In August, WFP reached over 320,000 women, men, boys and girls affected by the drought in Badghis, Faryab, Ghor, Herat and Jawzjan as part of the ‘enhanced response’. […]

WFP already requires USD 81.4million to sustain its current programmes under the Country Strategic Plan (2018 - 2022) for the next six months, however this will increase to meet growing drought - response needs.

The United Nations Humanitarian Air Service (UNHAS) transported 1,900 aid workers and 6.0mt of light cargo. In Afghanistan, 160 organizations rely on UNHAS to reach populations in need.” (WFP, August 2018, S. 1)

Die United States Agency for International Development (USAID), eine US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit, gibt im September 2018 an, dass im Geschäftsjahr 2018 das Office of Food for Peace (FFP) einen Beitrag von fast 69 Millionen US-Dollar für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) geleistet habe, um gefährdete Familien, die unter Lebensmittelunsicherheit leiden würden, mit von lokalen und regionalen Märkten bezogenen Sachleistungen in Form von Nahrungsmittelsoforthilfe sowie mit Bargeld für Lebensmittel zu versorgen. Mit der Unterstützung des FFP leiste das WFP notwendige Hilfe für die von Dürre, Konflikt und Naturkatastrophen Betroffenen, stärke die Widerstandskraft der Gemeinden gegen Rückschläge, unterstütze Bevölkerungsgruppen, die saisonal oder chronisch an Lebensmittelunsicherheit leiden würden, und stelle zusätzliche Nahrung zur Behandlung und Vorbeugung von Unterernährung bei Kindern und schwangeren und stillenden Frauen bereit:

„In FY 2018, Office of Food for Peace (FFP) contributed nearly $69 million to the UN World Food Program (WFP) to provide vulnerable, food-insecure families with in-kind emergency food assistance sourced from local and regional markets, in addition to cash-based transfers for food. With FFP support, WFP is distributing critical assistance to those affected by the drought, conflict and natural disasters; strengthening communities’ resilience to shocks; supporting seasonally and chronically food-insecure populations; and providing supplementary feeding to treat and prevent malnutrition in children and pregnant and lactating women.” (USAID, 22. September 2018)

 

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 12. Oktober 2018)

 
 

 

 

[1] Der Food Consumption Score (FCS) ist ein Wert, der sich aus der Ernährungsvielfalt, der Häufigkeit der Lebensmittel und der relativen Ernährungsbedeutung verschiedener Lebensmittelgruppen zusammensetzt. Der FCS wird anhand der Häufigkeit des Konsums verschiedener Lebensmittelgruppen berechnet, die ein Haushalt in den letzten 7 Tagen vor der Erhebung konsumiert hat. Die Ergebnisse werden in drei Gruppen zusammengefasst; die Ergebnisse der Analyse kategorisieren jeden Haushalt entweder als arm, grenzwertig oder akzeptabel. (USAID, 2008)