Anfragebeantwortung zu Afghanistan: Provinz Wardak, Distrikt Day Mirdad: Aktuelle Sicherheitslage; Einfluss der Taliban oder anderer Aufständischer; Konflikte mit Kutschi-Nomaden im Jahr 2015 [a-10343]

21. September 2017

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Aktuelle Sicherheitslage und sicherheitsrelevante Ereignisse

Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (European Asylum Support Office, EASO), eine Agentur der Europäischen Union, die die praktische Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten im Asylbereich fördern soll und die Mitgliedsstaaten unter anderem durch Recherche von Herkunftsländerinformation und entsprechende Publikationen unterstützt, beschreibt in einem Bericht vom November 2016 die Sicherheitslage in der Provinz Wardak und bezieht sich dabei auf Quellen aus dem Jahr 2015. Demnach habe das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (United Nations High Commissioner for Refugees, UNHCR) in einem Bericht vom September 2015 angegeben, dass sich Wardak in einem Zustand der dauerhaften Instabilität befinde. Im Sommer 2015 habe es viele Angriffe und Explosionen mit unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen gegeben, die auf militärische Einrichtungen und Regierungseinrichtungen abgezielt hätten. Mit Verweis auf einen Artikel der afghanischen Nachrichtenagentur Pajhwok Afghan News (PAN) vom August 2015 schreibt das EASO, dass der Gouverneur der Provinz Wardak den Distrikt Day Mirdad, sowie die Distrikte Jaghatz, Nirkh, Chak und Jalrez, als instabile Distrikte der Provinz bezeichnet habe:

„According to UNHCR, in September 2015 Wardak was in a state of permanent instability. The security situation in the summer of 2015 was tense with several security incidents, including IED attacks and explosions, targeting military forces and government institutions. Civilian property was destroyed, which was, according to UNHCR, a violation of the principle of distinction in International Humanitarian Law. Killing of civilians in confrontations between AGEs [Armed Groups] and ANSF [Afghan National Security Forces] was reported in several districts, such as Chak, Sayadabad and Nirkh. In August 2015, the provincial governor labelled Daymirdad, Jaghatu, Nirkh, Chak and Jalrez as volatile districts of the province.” (EASO, November 2016, S. 58)

Der oben genannte Bericht des EASO gibt an, dass vom 1. September 2015 bis 31. Mai 2016 insgesamt 359 Sicherheitsvorfälle in der Provinz Wardak gezählt worden seien (darunter Gewalt gegen Einzelpersonen, bewaffnete Auseinandersetzungen und Luftangriffe, Explosionen sowie Maßnahmen zur Durchsetzung von Sicherheit). In Day Mirdad seien 34 Sicherheitsvorfälle gezählt worden:

„From 1 September 2015 to 31 May 2016, Wardak Province counted 359 security incidents. The following table provides an overview of the nature of the security incidents:

Violence targeting individuals 28

Armed confrontations and airstrikes 277

Explosions 33

Security enforcement 21

Non-conflict related incidents 0

Other incidents 0

Total security incidents 359

The following table presents the number of security incidents per district in Wardak Province: […] Daymirdad 34” (EASO, November 2016, S. 59)

Ein im Juni 2017 veröffentlichter Bericht der Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) enthält eine Aufzählung ziviler Opfer in den einzelnen Provinzen. Vom 1. Jänner bis 30. Juni 2017 habe es in der Provinz Wardak 43 zivile Opfer (20 Todesfälle und 23 Verletzte) gegeben, was einem Rückgang von 22 Prozent im Vergleich zu demselben Zeitraum im Jahr 2016 entspreche. Hauptgründe für zivile Opfer seien Einsätze von Bodentruppen, Luftangriffe und unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen („improvised explosive devices, IED“):

„ANNEX III: Provincial Breakdown of Civilian Casualties

The attached table – organised in order of the province with the highest number of civilian casualties to the lowest for the period of 1 January to 30 June 2017 – contains the total number of civilian casualties documented in each of Afghanistan’s 34 provinces during the reporting period, the top three causes of civilian casualties in each province, and the percentage increase or decrease compared to the same period in 2016. […]

Province […] M. Wardak

Leading Cause […] Ground Engagement

Second Cause […] Aerial attack

Third Cause […] IED

Total Civilian Casualties […] 43 (20 deaths and 23 injured)

Compared to 2016 […] 22 per cent” (UNAMA, Juli 2017, S. 72-73)

 

Das US-Außenministerium (US Department of State, USDOS) beschreibt in seinem Jahresbericht zu Religionsfreiheit vom August 2017 einen Vorfall vom September 2016 in der Provinz Wardak, bei dem Berichten zufolge acht Hazara, die auf dem Weg von Bamiyan nach Kabul in der Provinz Wardak, in nur 150 Meter Entfernung eines Polizei-Checkpoints, entführt worden seien:

„In September eight Hazaras traveling from Bamiyan to Kabul were reportedly kidnapped in Wardak province, just 150 meters away from a police checkpoint.” (USDOS, 15. August 2017, Section 2)

Der Menschenrechtsbericht des USDOS vom März 2017 (Berichtszeitraum: 2016) schreibt, dass im Mai 2016 ein Shuttlebus zum Transport von MitarbeiterInnen des Provinzgerichts der Provinz Wardak von einem Selbstmordattentäter der Taliban angegriffen worden sei. Bei dem Anschlag seien 12 ZivilistInnen getötet und neun weitere verletzt worden:

„On May 25, a Taliban suicide bomber attacked a government shuttle bus transporting Maidan Wardak provincial court staff members, killing 12 civilians, including two judges, and injuring nine others.” (USDOS, 3. März 2017, Section 1e)

In einem Bericht vom Mai 2016 des Afghan Analyst Network (AAN), einer unabhängigen gemeinnützigen Forschungsorganisation mit Hauptsitz in Kabul, die sich mit politischen Themen beschäftigt und sich zum Ziel gesetzt hat, Analysen zu Afghanistan und der umliegenden Region zu erstellen, wird der Distrikt Day Mirdad erwähnt. Der Bericht beruhe auf zwölf Interviews mit Familienmitgliedern von AfghanInnen, die vor kurzem nach Europa migriert seien. Eine Person aus Day Mirdad habe erwähnt, dass der Weg zu und vom Arbeitsplatz manchmal Anlass zur Besorgnis gebe. Der Vater eines 23-jährigen Migranten aus Kabul bzw. Wardak habe angegeben, dass sein Sohn keine gute Arbeit in Kabul gehabt habe und nicht ungehindert nach Day Mirdad gehen könne. Auf dem Weg nach Wardak hätte ihm alles Mögliche passieren können:

„Sometimes even just the danger of travelling to and from the workplace was cited as an issue of concern. This was either due to not being able to safely access employment or the constant risk that a person is exposed to when leaving the house.

He did not have a good job here and could not go to Dai Mirdad [a district in the south of Wardak province] freely. On the way to Maidan Wardak, anything could happen to him. … He used to say ‘you [the entire family] are all at home and safe there. I have to deal with the risks and dangers because I have to earn money.’ (Father of a 23-year old migrant from Kabul/Wardak)” (AAN, 8. Mai 2016)

Ein im Juli 2016 veröffentlichter Bericht der UNAMA beschreibt einen Vorfall im Gebiet Tangi Sayedan im Distrikt Day Mirdad vom Februar 2016, der sich im Rahmen eines Sucheinsatzes („search operation“) der Spezialeinheit der afghanischen Polizei in einem Krankenhaus ereignet habe. Die Spezialeinheit habe zwei Patienten der Taliban, sowie einen 15-jähriger Bub, der als ihr Pfleger agiert habe, in ein nahegelegenes Geschäft gebracht und dort summarisch hingerichtet („summarily executed”). Mehrere glaubhafte Quellen hätten berichtet, dass internationale Militärkräfte, die nur einen Kilometer entfernt vom Krankenhaus stationiert seien, während des Sucheinsatzes vor Ort gewesen seien:

„Notwithstanding the right of the Government to conduct legitimate counter-insurgency and law enforcement activities, UNAMA is concerned by the harm caused by search operations of medical facilities. For example, on the night of 17 to 18 February, an Afghan Ministry of Interior Special Forces unit conducted a search operation in the Tangi Sayedan area of Daimirdad district, Maidan Wardak province. During the operation, an Afghan police Special Forces unit entered a health clinic supported by the Swedish Committee for Afghanistan, tied up the head of the health clinic, and forced all of the staff members into a room while they carried out a search of the facility. Members of the Special Forces unit subsequently forced two Taliban patients – including a 16 year-old child fighter – and a 15 year-old boy acting as their caregiver to a nearby shop, and summarily executed all three. Multiple credible sources reported to UNAMA the presence of international military forces during the operation, stationed less than one kilometre from the clinic.” (UNAMA, 25. Juli 2016, S. 23-24)

Im Februar 2016 berichtet die US-amerikanische Zeitung The New York Times von demselben Vorfall in einem Krankenhaus des Schwedischen Komitees für Afghanistan („Swedish Committee for Afghanistan") im Distrikt Day Mirdad der Provinz Wardak, bei dem mindestens drei mutmaßliche Aufständische getötet worden seien. Es sei nicht sofort klar gewesen, ob es sich bei den getöteten Männern um Aufständische gehandelt habe. Laut AnwohnerInnen werde das Gebiet jedoch von Taliban dominiert, die ihre verwundeten Kämpfer zur Behandlung in das Krankenhaus bringen würden:

„Afghan security forces, possibly accompanied by NATO advisers, raided a hospital south of Kabul and abducted and then killed at least three men suspected of being insurgents, hospital officials and residents said on Thursday. The raid began late Wednesday in the Day Mirdad district of Wardak Province, 100 miles from Kabul, the capital, at a hospital run by the Swedish Committee for Afghanistan, an international aid agency. […] It was not immediately clear whether the men who were killed were insurgents, though residents said the area is dominated by the Taliban, who often bring their wounded fighters there for treatment.” (The New York Times, 18. Februar 2016)

Einfluss der Taliban und anderer Aufständische

Ein etwas älterer Bericht aus dem Jahr 2014 von Jonathan Goodhand und Aziz Hakimi von der University of London, der vom US Institute of Peace (USIP), einer parteienunabhängigen US-Bundeseinrichtung zur Erstellung von Analysen zu Konflikten herausgegeben wurde, befasst sich mit dem politisch-militärischen Umfeld in der Provinz Wardak. Demnach präge seit 2001 eine Abfolge von bewaffneten Gruppen wie die Hizb-e-Islami, Harakate-Inqilab-e-Islami, Itihad-e-Islami, Hizb-e-Wahdat-e-Islami, und die Taliban die Provinz Wardak. Die Machtkonkurrenz unter den verschiedenen bewaffneten Gruppierungen habe häufig zu offenem Konflikt geführt:

„The politico-military environment in Wardak has been shaped by a succession of armed groups dating back to the years of conflict before 2001, including Hizb-e-Islami, Harakate-Inqilab-e-Islami, Itihad-e-Islami, Hizb-e-Wahdat-e-Islami, and the Taliban. Competition for power among the different armed groups frequently led to open conflict.” (USIP, 2014, S. 18)

Das norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo, ein unabhängiges Organ der norwegischen Migrationsbehörden, veröffentlicht im Februar 2017 einen Bericht zur Sicherheitslage in der Provinz Wardak, der ebenfalls den oben genannten Bericht von USIP erwähnt. Hezb-e Islami sei früher eine bedeutende aufständische Gruppe gewesen, habe aber im September 2016 ein Friedensabkommen mit der afghanischen Regierung abgeschlossen. Gegenwärtig seien die Taliban die führende bewaffnete Gruppe in der Provinz Wardak, die für die Mehrheit der Anschläge verantwortlich sei. Laut UNAMA seien auch Gruppierungen, die der Gruppe Islamischer Staat (IS) gegenüber loyal seien, in Wardak vertreten. Landinfo sei nicht bekannt, dass der IS Anschläge in der Provinz Wardak durchgeführt habe:

„Det har tradisjonelt vært en rekke væpnede grupperinger som har opererti Wardak.ProfessorJonathan Goodhand og forsker AzizHakimi ved University ofLondon nevner både Hezb-eIslami, Harakate-Inqilab-e-Islami, Itihad-e-Islami, Hizb-e-Wahdat og Taliban. Det har vært maktkamper og åpen konflikt mellom gruppene. […] (Goodhand & Hakimi 2014, s. 18). Hezb-e Islami var tidligere en betydelig aktørpå opprørssiden, men gruppen inngikk fredsavtale med afghanske myndigheter i september2016 (Al Jazeera 2016b)

I dager Talibanden toneangivende væpnede opprørsgruppen i Wardak, ogeransvarlig forbrorparten av angrepene som gjennomføresi provinsen. Ifølge UNAMA skal ogsåIS-lojalegrupper være til stede i Wardak (UNAMA & OHCHR 2016, S. 73). Landinfo er imidlertidikke kjent med at Daesh har utført militære aksjoner i Wardak-provinsen.“ (Landinfo, 17. Februar 2017, S. 2-3)

In dem von Landinfo zitierten Bericht der UNAMA vom Juli 2016 (Berichtszeitraum: Jänner bis Juni 2016) wird beschrieben, dass Gruppen, die nach eigenen Angaben dem IS gegenüber loyal seien, in den Provinzen Wardak, Nangarhar, Kunar und Logar aktiv seien:

„Consistent with trends documented by UNAMA in 2015, groups claiming allegiance to the organization self-identified as Islamic State of Iraq and the Levant (ISIL) - known in Afghanistan by the Arabic acronym Daesh continued to cause civilian casualties, in Nangarhar province, although groups claiming allegiance to ISIL/Daesh are reportedly operational in Kunar, Logar, and Wardak provinces.” (UNAMA, 25. Juli 2016, S. 71)

Das Institute for the Study of War (ISW), eine US-Denkfabrik, die Analysen zu außen- und verteidigungspolitisch relevanten Themen erstellt, veröffentlicht im November 2016 eine Karte Afghanistans, auf der die jeweiligen Einflusszonen aufständischer Gruppen eingezeichnet sind. Dieser Karte lässt sich entnehmen, dass die Gebiete, in denen die Taliban die Kontrolle hätten („Taliban Control Zones“), unter anderem in den Provinzen Wardak, Logar, Paktiya Paktika, Kandahar, Urusgan, Helmand, Zabol, Ghazni, Badachschan, Baghlan, Kundus, Nangarhar, und Faryab liegen. Die Karte findet sich unter folgendem Link:

·      ISW – Institute for the Study of War: Afghanistan Partial Threat Assessment as of November 22, 2016, 22. November 2016
http://understandingwar.org/sites/default/files/ISW%20November%20Afghanistan%20Partial%20Threat%20Assessment_1_0.pdf

 

Im Jänner 2017 berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, dass Baz Mohammad zum Taliban-Schattengouverneur der Provinz Wardak ernannt worden sei. Mohammad sei Teil einer Splittergruppe der Taliban gewesen, die gegen die Machtübernahme des ehemaligen Taliban-Anführers Mansour im Jahr 2015 rebelliert habe:

„One success for Haibatullah, sources said, was in naming Baz Mohammad as shadow governor for Wardak province, located to the west of the capital.

Mohammad was part of the splinter group that rebelled against Mansour when he assumed leadership in 2015, after it was revealed that he had kept secret the death of Taliban founder and longtime leader Mullah Mohammad Omar for two years.” (Reuters, 27. Jänner 2017)

In einem Bericht des Teams für analytische Unterstützung und Sanktionsüberwachung in Afghanistan [Analytical Support and Sanctions Monitoring Team] an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN Security Council) vom Mai 2017 wird über den Status der Taliban-Führerschaft und unterschiedliche Taliban-Fraktionen berichtet.

Demnach habe Sirajuddin Jallaloudine Haqqani eine einflussreiche Position unter den Taliban, aber das Haqqani Netzwerk beschränke seine Tätigkeiten auf „traditionelle“ Gebiete wie die Provinzen Wardak, Lugar, Paktia, Chost und Paktika:

„A. Status of Taliban leadership

1. Several interlocutors of the Monitoring Team reported some ongoing dissent among senior Taliban that is representative of friction between remaining pro-Mullah Mansour and Haibatullah Akhundzada factions. […]

4. While Sirajuddin Jallaloudine Haqqani occupies an influential position within the Taliban leadership, interlocutors of Team outlined that the Haqqani Network (TAe.012) continues to limit its operations to its ‘traditional’ areas, Maidan Wardak, Logar, Paktia, Khost and Paktika provinces. Member State authorities therefore stressed that characterizing this as a ‘Haqqanization’ of the Taliban as a whole would currently be an overstatement.” (UN Security Council, 25. Mai 2017, S. 5)

Die staatliche Nachrichtenagentur der Türkei, Anadolu Agency (AA), berichtet im August 2015 von Aufständischen im Distrikt Day Mirdad. Laut des Sprechers des Gouverneurs der Provinz Wardak sei ein bekannter („prominent“) Rebellenkommandant in Day Mirdad von einer Drohne der USA getötet worden, es gebe aber keine Informationen zur Identität der verbleibenden Aufständischen:

„Ataullah Khogiani, spokesman for the governor of central Wardak province, said:Early reports show a U.S. drone has targeted the militants in Daimirdad district, killing a prominent commander. But we dont have any information about identity of the remaining militants.’” (AA, 18. August 2015)

Die iranische Nachrichtenagentur Fars News Agency verweist im März 2015 auf einen Bericht der afghanischen Nachrichtenagentur Khaama Press, laut dem im Distrikt Day Mirdad ein Taliban-Kämpfer von Sicherheitskräften getötet und ein weiterer nach einem kurzen Schusswechsel nahe eines Sicherheitspostens verletzt worden sei:

„Security officials said one Taliban fighter was killed and another wounded after a short gun battle erupted between security forces and Taliban close to Antan security post of Day Mirdad District around 07:00 a.m. this morning, Khaama press reported.” (Fars News Agency, 29. März 2015)

Konflikte mit Kutschi-Nomaden im Jahr 2015

Das niederländische Außenministerium (Ministerie van Buitenlandse Zaken, BZ) hält in seinem Herkunftsländerbericht zu Afghanistan vom November 2016 (Berichtszeitraum August 2014 bis Oktober 2016) fest, dass viele Kutschis von Viehzucht leben würden, aber dass ihr Zugang zu Weideland durch Konflikt und Dürre verringert worden sei. Die Kutschis verbrächten den Winter im Süden und Osten Afghanistans und zögen im Mai und Juni nördlich in kühlere Gebiete ins zentral gelegene Hazaradschat. Auf dem Weg dorthin sei ihr erster Aufenthalt in den zentral gelegenen Provinzen Wardak, in den Distrikten Day Mirdad und Beshud, und in der Provinz Ghazni (Distrikt Jaghatu). Aufgrund des Konfliktes wegen Zugang zu Weidenland zwischen Hazara und Kutschis in Zentralafghanistan, der bis ins späte 19. Jahrhundert zurückführe, kämen sie oft nicht weiter als in die Distrikte Day Mirdad, Beshud und Jaghatu. Seit 2007 habe sich der Konflikt in den Provinzen Wardak und Ghazni verstärkt und würde manchmal gewalttätig. Auch im Jahr 2015 habe der Konflikt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Provinz Wardak geführt. Neben bewaffneten Konfrontationen, in denen Personen beider Seiten verletzt worden seien, hätten Hazara trotz eines ausgehandelten Friedensabkommens eine Zahl von Kutschis entführt. Soweit bekannt sei, hätten die Behörden nichts getan, um eine langfristige Lösung des Konflikts zu finden:

„Many Kuchi make their living from livestock, but their access to grasslands has been reduced by conflict and drought. The Kuchi winter in the south and east of Afghanistan and travel north in May and June to cooler areas in the centrally located Hazarajat. On the way there they first stop off in the centrally located provinces of Wardak (the districts of Daimirdad and Behsud) and Ghazni (Jaghatu District). Due to a conflict between the Hazaras and the Kuchi about access to grasslands in central Afghanistan, dating back to the late nineteenth century, they often go no further than these districts. Since 2007, this conflict has intensified in the provinces of Wardak and Ghazni, sometimes resulting in violence. In 2015 too, the conflict turned violent in Wardak. As well as armed confrontations, in which people on both sides were injured, the Hazaras kidnapped a number of Kuchi, despite an arranged ceasefire. So far as is known, no action has been taken by the authorities to find a lasting solution to the conflict.” (BZ, November 2016, S. 79)

Ein Bericht des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UN High Commissioner for Refugees, UNHCR) zu Binnenvertreibung im Jahr 2015, der im April 2016 veröffentlicht wurde, beschreibt ebenfalls, dass die jährliche Migration von Kutschi-Normaden auf der Suche nach Weidenland für ihre Tiere in den Provinzen Wardak und Ghazni zu wiederkehrender Gewalt zwischen Hazara und Kutschis führe. Trotz Bemühungen der Regierung, gegen die Gewalt vorzugehen, komme es aufgrund der Gewalttätigkeit weiterhin zu Toten und Verletzten auf beiden Seiten sowie zur Vertreibung von Hazara-DorfbewohnerInnen:

„In the provinces of Wardak and Ghazni, the annual migration of nomadic Kuchis in search of grazing pastures for their animals in areas settled by Hazaras has given rise to recurring violence between Kuchis and Hazaras. Despite government efforts to address these conflicts, the violence has continued to lead to deaths and injuries among both groups, and displacement of Hazara villagers.” (UNHCR, 19. April 2016, S. 78)

Die oben beschriebenen Berichte des BZ und UNHCR verweisen auf Artikel der unabhängigen afghanischen Nachrichtenagentur Pajhwok Afghan News (PAN). PAN beschreibt im Juni 2015, dass der bewaffnete Konflikt zwischen Kutschis und Hazaras in der Provinz Wardak wieder ausgebrochen sei und dass der Gouverneur [der Provinz Wardak], Hayatullah Hayat, die Zentralregierung auffordere, dringliche Maßnahmen zu ergreifen. Laut Angaben des Gouverneurs sei der erneute Konflikt zwischen den zwei rivalisierenden Gemeinschaften im Distrikt Behsud-1 ausgebrochen und habe zu zwei Toten geführt. Die Polizeizentrale habe angegeben, dass sieben Kutschis, die den Markt besucht hätten, von einer bewaffneten Gruppierung der Hazara unter dem Namen Faqiri entführt worden seien. Die Behörden in Kabul seien laut des Gouverneurs bis jetzt noch nicht tätig geworden:

„The governor on Wednesday urged the central government to take urgent measures for resolving the newly-erupted armed conflict between Kuchi and Hazara tribes in central Maidan Wardak province. Hayatullah Hayat told Pajhwok Afghan News the new conflict between the two rival communities surfaced a week ago in the Behsud-1 district. Both the sides had so far lost one man each to the clashes that left another two men from both the side wounded, he said, quoting security officials, the district chief and residents. […]

‘According to the police headquarters, seven Kuchi tribesmen who visited the district bazaar on Tuesday at 4pm were abducted by a Hazara tribe armed group known as Faqiri and their fate is still unknown.’ […] Hayat said he had informed the Independent Directorate of Local Governance and the authorities in Kabul about the situation. He said the Kabul authorities were yet to take action.” (PAN, 24. Juni 2015)

Ein zwei Tage zuvor von PAN veröffentlichter Artikel vom Juni 2015 schreibt ebenfalls über den Konflikt in der Provinz Wardak, der im Gebiet Seyah Sang im Distrikt Beshud-1 neu ausgebrochenen sei. Dem Anführer einer Hazara-Gemeinschaft zufolge könne der Konflikt zwischen den Kutschis und den Hazara im Distrikt Behsud 1 jederzeit eskalieren und zu großen Opferzahlen führen. Eine vom afghanischen Präsidenten zur Lösung des Konflikts eingesetzte 75-köpfige Kommission habe ihre Arbeit noch nicht aufgenommen und eine weitere Verzögerung bei der Konfliktlösung könne katastrophale Folgen haben, so der Anführer weiter. Laut dem Gouverneur [der Provinz Wardak] Hayatullah Khan Hayat hätten Teile beider Volksgruppen daran Interesse, dass die Auseinandersetzung fortdauere, da sie daraus finanzielle Vorteile ziehen würden:

„The death toll from the newly-erupted conflict between Kuchi and Hazara communities in central Maidan Wardak province has reached two, with as many sustaining injuries. The clash between the two tribes over ownership of lands erupted in Seyah Sang area of the Behsud-1 district two days ago. […]

Murad Ali, a Hazara community leader, told Pajhwok Afghan News the conflict between the two tribes in Behsud-1 district could escalate and lead to huge casualties any time. The president has nominated a 75-member commission to resolve the dispute dating back to the 18th century over Afghanistan central lands between the two communities. Murad Ali said the commission was yet to start its activities which needed to be initiated without further delay. A further delay in resolving the conflict could prove catastrophic and the government would be responsible for that, he warned.

Governor Hayatullah Khan Hayat said he had several separate meetings with hundred of Hazara and Kuchi leaders and that he had directed security organs to stop the fight until a solution was found. He said some elements in both the tribes wanted the dispute to linger on because they gained financial benefits out of it.” (PAN, 22. Juni 2015)

Im Juli 2015 berichtet PAN, dass der Rechtsberater des Präsidenten, Dr. Abdul Ali Mohammadi, angegeben habe, dass die Auseinandersetzungen zwischen Kutschis und Hazara in der Zentralprovinz Wardak politisiert worden seien. Die Auseinandersetzungen seien laut Mohammadi zu einem lukrativen Geschäft für manche Personen geworden:

„President’s Legal Advisor Dr. Abdul Ali Mohammadi on Tuesday said the dispute between Kochi and Hazara tribes in central Maidan Wardak province had been politicised and elements fuelling the tenions would be exposed. Mohammadi expressed these views at a gathering in Maidan Shahr, the provincial capital, which was attended by provincial council members, judicial and security officials. Attaullah Khogyani, the governor’s spokesman, told Pajhwok Afghan News that Mohammadi accused individual fueling tension between the tribes. The disputes, he said had turned into a lucrative business for some people who would be exposed soon.” (PAN, 28. Juli 2015)

Ein von UNAMA im Februar 2017 herausgegebener Jahresbericht zum Schutz von ZivilistInnen im bewaffneten Konflikt (Beobachtungszeitraum 2016), vergleicht Entführungen von Hazara in der Provinz Wardak in den Jahren 2015 und 2016. Ungeachtet des generellen Rückgangs von Entführungen von Hazara-ZivilistInnen, habe UNAMA im Jahr 2016 sieben Vorfälle, bei denen 234 Hazara entführt worden seien, dokumentiert. Im Vergleich dazu seien im Jahr 2015 zwei Vorfälle verzeichnet worden, die dem fortwährenden Konflikt zwischen Hazara und Kutschis zugeschrieben würden. Hazara hätten im Gegenzug in den Provinzen Wardak und Ghor Vergeltungs-Entführungen („retaliatory counter-abductions“) von Tadschiken und Paschtunen durchführt, um zu versuchen, die Freilassung von entführten Hazara-ZivilistInnen zu gewährleisten:

„Notwithstanding the general decrease in the number of incidents of abduction targeting Hazara civilians, UNAMA recorded seven incidents involving the abduction of 234 Hazara civilians in Maidan Wardak province, compared to two incidents in 2015, attributable to ongoing land disputes in the area between Hazara residents and Kuchi tribal members. […] In Ghor and Maidan Wardak provinces, members of the Hazara ethnic group carried out retaliatory counter-abductions of Tajik or Pashtun civilians in an attempt to secure the release of abducted Hazara civilians.” (UNAMA, 6. Februar 2017, S. 75)

Im Rahmen eines im Juli 2017 herausgegebenen Berichts der unabhängigen Forschungseinrichtung Afghanistan Research and Evaluation Unit (AREU) zu Konflikten unter nomadischen Gruppen wegen Zugang zu Weideland hat der Politikwissenschaftler Dr. Antonio Giustozzi BeamtInnen und andere Personen in Kabul interviewt. Die befragten Personen hätten behauptet, dass Hazara aus Rache die Migrationsrouten der Kutschis zu den zentralen Hochgebieten in Day Mirdad, Hesa Awwal und anderen Orten blockieren würden.

Der Bericht zitiert einen Mitarbeiter der Abteilung für Weidenland des Landwirtschaftsministeriums („Interview with staff member of Grassland Department of Agriculture Ministry“) der angibt, dass, soweit es ihm bekannt sei, Kutschis nicht das Weidenland in den Zentralprovinzen Afghanistans nützen würden, da bewaffnete Hazara die Eingangsrouten versperren würden. Alle Hazara kämen in den Distrikten Day Mirdad und Hesa Awal in der Provinz Wardak zusammen, um Kutschis an der Weiterreise zu hindern. Das sei der Grund, weshalb jedes Jahr Kämpfe in den Distrikten Day Mirdad und Hesa Awal stattfinden würden:

„The officials and other interviewees in Kabul automatically focused their attention on the Hazaras-Kuchis conflict, alleging that the Hazaras, motivated by a desire for revenge, were blocking the Kuchis’ migration routes towards the central highlands in Daymirdad, Hesa Awwal and other locations. Undoubtedly, as long as the authorities rely on the 1971 law, by blocking the access routes to the pasture lands of central Afghanistan, the Hazara communities prevent the Kuchis from using most of the pastures.

‘As far as I know, the Kuchis are not using the grasslands in the central provinces of Afghanistan because Hazara armed people blocked the entrance gates of central provinces like Bamyan, Daikundi and Ghor. The Hazara people all came together in Daymordad and Hesa Awal districts of Wardak province, which are the main gates for the Hazara provinces, and don’t let the Kuchis move forward. That’s the reason why every year the fighting is happening in Daymordad and Hesa Awal districts.’” (AREU, Juli 2017, S. 3)

Fabrizio Foschini vom Afghanistan Analysts Network (AAN), einer unabhängigen, gemeinnützigen Forschungsorganisation mit Hauptsitz in Kabul, erklärt in einem älteren Bericht vom November 2013, dass der Zugang für Nomaden zum Hazaradschat nach 2001 zu einer Triebfeder für ethnische Spannungen und politische Propaganda geworden sei. Seinen jährlichen Höhepunkt erreiche das Problem in den Monaten Mai und Juni, wenn sich die Nomaden dem Hochland nähern würden. Die ersten Vorfälle in Bezug auf den Zugang zu Weideflächen und Wasserressourcen seien im Jahr 2004 aus Dschaghatu (Ghazni) und Behsud (Wardak) berichtet worden. Seit 2007 würden Spannungen oftmals in offene Gewalt umschlagen, da die Kutschis begonnen hätten, in einer zunehmend aggressiven und militarisierten Art und Weise ins Hazaradschat zu drängen. Obwohl die Weideflächen, an denen die Kutschis vor allem interessiert seien, im Inneren des Hazaradschat liegen würden, würden die Auseinandersetzungen üblicherweise in den ersten von Hazara bewohnten Distrikten stattfinden, auf die die Kutschis bei ihrem Zug durch die Provinz Wardak treffen würden: Daimirdad und Behsud. Diese Auseinandersetzungen würden in den Medien deshalb häufig als „Behsud-Konflikt“ bezeichnet:

„After 2001, the issue of nomad access to Hazarajat became a driver of ethnic tension and political propaganda in Afghanistan. Its yearly climax is in the months of May and June, when nomads approach the highlands. The first incidents over access to pastures and water sources were reported in 2004 in Jaghatu (Ghazni) and Behsud (Wardak), and the first lives claimed. Since 2007, tension has often broken into open conflict, as the Kuchis have started pushing on the borders of Hazarajat in an increasingly aggressive and militarised way. Although the pastures that the Kuchis are mainly interested in lie well inside Hazarajat, the confrontation usually takes place in the first Hazara-inhabited districts encountered by the Kuchis in their migration through Wardak province: Daimirdad and Behsud – often called the ‘Behsud conflict' in the press.” (Foschini, 28. November 2013, S. 18)

Eine ACCORD-Anfragebeantwortung vom August 2015 enthält ebenfalls Informationen zu sicherheitsrelevanten Ereignissen in der Provinz Wardak, darunter auch im Distrikt Day Mirdad, sowie zu Konflikten zwischen Hazara und Kutschis:·

·      ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Afghanistan: Sicherheitslage und sicherheitsrelevante Ereignisse in der Provinz Maidan Wardak (auch: Provinz Wardak) [a-9295], 04. August 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/local_link/311388/449478_de.html

 

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Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 21. September 2017)

·      AA – Anadolu Agency: US drones strikes kill seven Taliban fighters, 18. August 2015
http://aa.com.tr/en/world/us-drones-strikes-kill-seven-taliban-fighters/9019

·      AAN – Afghan Analyst Network: Deciding To Leave Afghanistan (1): Motives for migration, 8. Mai 2016
https://www.afghanistan-analysts.org/deciding-to-leave-afghanistan-1-motives-for-migration/

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