a-7126 (ACC-IRQ-7126)

 
Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen, und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.
Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar.
Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen.
 
Grundversorgung (Lebensmittel, Wasser, Wohnraum, Bildung), wirtschaftliche Lage und medizinische Versorgung für schiitische und sunnitische Araber
In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Quellen konnten im Rahmen der zeitlich begrenzten Recherche keine Informationen zur Grundversorgung, wirtschaftlichen Lage und medizinischen Versorgung speziell für schiitische bzw. sunnitische Araber gefunden werden. Im folgenden werden daher allgemeine Informationen über Grundversorgung, wirtschaftliche Lage und medizinische Versorgung im Irak dargestellt.
 
Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) beschreibt in ihrem jüngsten Update zu aktuellen Entwicklungen im Zentral- und Südirak vom November in einem Kapitel zur humanitären/sozioökonomischen Lage die Bereiche Arbeit, medizinische Versorgung, Unterkunft, Nahrungsmittel, Flucht und interne Vertreibung und, in einem weiteren Kapitel, Aspekte der Rückkehr:
·       SFH - Schweizerische Flüchtlingshilfe: Irak: Die aktuelle Entwicklung im Zentral- und Südirak – Update, 5. November 2009 (veröffentlicht auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/file_upload/1002_1257590987_irak-die-aktuelle-entwicklung-im-zentral-und-suedirak.pdf
 
Einen Überblick über die Rückkehrsituation im Land (besonders in Bezug auf die Bereiche medizinische Versorgung, Wohnen, Bildung, wirtschaftliche Lange und Beschäftigung, Banksystem und Geschäftsmöglichkeiten, Zoll, Transport, Telekommunikation) gibt der im November 2009 letztmalig aktualisierte IRRICO II-Länderbericht der International Organization for Migration (IOM):
·       IOM – International Organization for Migration: Returning to Iraq – Country information compiled in the framework of the IOM project “Enhanced and Integrated Approach regarding Information on Return and Reintegration in the Countries of Origin – IRRICO II”, 10. November 2009
http://irrico.belgium.iom.int/images/stories/documents/iraq%20en%20com.pdf
 
Amnesty International (AI) schildert die humanitäre Lage in seinem Jahresbericht vom Mai 2009 folgendermaßen:
„Die humanitäre Lage war weiterhin besorgniserregend. Nach UN-Angaben hatten mindestens 4 Mio. Menschen nicht genug zu essen, rund 40% der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 30% keinen Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung. Das Bildungssystem stand kurz vor dem Zusammenbruch. Schulen und Universitäten mangelte es an grundlegenden Materialien wie Büchern, und Lehrer wie Schüler sahen sich Gewaltakten ausgesetzt. Viele Schulen wurden bombardiert. Die Arbeitslosenrate war nach wie vor extrem hoch und lag bei 50% oder sogar noch höher.“ (AI, 28. Mai 2009)
In einem Bericht an den UN-Sicherheitsrat (UNSC) vom November 2009 hält der UN-Generalsekretär fest, dass die humanitäre Bedürftigkeit der Bevölkerung zwar im Abnehmen begriffen, aber nach wie vor gegeben sei, was einerseits an einer anhaltenden Dürre, andererseits an fortgesetzten Angriffen aufständischer Gruppen auf die Zivilbevölkerung, besonders in Mosul, Kirkuk und Bagdad, liege. UN-Einrichtungen und Partnerorganisationen hätten im Berichtszeitraum Medikamente, Lebensmittel und Unterkünfte für Bedürftige zur Verfügung gestellt:
„Iraq’s humanitarian needs, while gradually diminishing, remained evident during the reporting period, owing to an ongoing drought and the continued targeting of the civilian population by insurgent groups, particularly in Mosul, Kirkuk and Baghdad. United Nations agencies and their partners responded with medical supplies, food assistance and the provision of shelter for those in need.“ (UNSC, 11. November 2009, S. 9)
Weiters, so der Bericht des UNSC vom November 2009, seien Probleme bei der Armutsbeseitigung dadurch erschwert worden, dass die Lebensmittelpreise angestiegen seien, was zur Armut und Verletzlichkeit vieler Familien im Irak beigetragen habe. Zwischen 2004 und 2008 hätten sich die Lebensmittelpreise auf lokalen Märkten verdoppelt, während die Lebensmittelpreise global um 73 Prozent gestiegen seien. Die Anzahl an IrakerInnen, die in extremer Armut leben, sei zwischen 2005 und 2007 von 15 auf 18 Prozent gestiegen:
„The challenges faced in eradicating poverty were exacerbated by a rise in food prices, which contributed to the poverty and vulnerability faced by many families in Iraq, according to a food price analysis report released by the Food and Agriculture Organization of the United Nations and the inter-agency analysis unit during the reporting period. Food prices in local markets doubled between 2004 and 2008, while global food prices increased by 73 per cent. The number of Iraqis living in extreme poverty rose from 15 per cent to 18 per cent between 2005 and 2007. In response, the World Food Programme commenced its response to the challenges of food insecurity and food subsidies, embarking on a Government-led initiative to reform Iraq’s public distribution system and broaden food assistance to vulnerable communities.“ (UNSC, 11. November 2009, S. 11)
Einer Analyse des Center for Strategic & International Studies (CSIS) vom Februar 2010 zufolge stünden die irakischen Regierungsinstitutionen ganz am Anfang einer effektiven Planung und Budgetierung. Korruption, Verschwendung, bürokratische Hürden und Verzögerungen seien auf einem inakzeptablen Level. Die Übergabe von Verantwortung für Wasser, Stromversorgung, Abwasserversorgung und andere Grundversorgung sei nach wie vor problematisch, und ihr Resultat sei nicht imstande, ein Mindestmaß an öffentlicher Erwartung zu erfüllen. Planung und Ausführung dieser Maßnahmen sei auf Zentral-, Provinz- wie Lokalregierungsebene schwach. Wirtschaftliche Schlüsselsektoren wie Landwirtschaft und staatseigene Betriebe hätten sich noch nicht erholt. Bildung und öffentliche Gesundheitseinrichtungen würden auf einem Krisenlevel operieren und hätten, trotz US-Hilfsprogrammen, seit 2003 tatsächlich an Qualität eingebüßt:
„Today‘s level of Iraqi governance is only beginning to plan and budget effectively. Corruption, waste, and bureaucratic barriers and delays are all at unacceptable levels. The transfer of responsibility for water, power, sewers, and other essential services is still problematic, and the results fall short of minimum public expectations. Planning and execution of these efforts are weak at the central, provincial, and local government levels. The central government has not yet shown that it can manage the recovery of key sectors of the economy like agriculture and state-owned enterprises (SOEs). Key sectors of governance like education and public health operate at the crisis level and have actually declined in quality since 2003, in spite of U.S. aid programs.“ (CSIS, 2. Februar 2010, S. vii)
Nach Angaben von UNHCR vom Mai 2009 gebe es Schwierigkeiten,, in den zentral- und südirakischen Provinzen selbst grundlegendste Versorgungsleistungen sicherzustellen:
„I. […] D. Überlegungen zur Anwendbarkeit des Konzepts der „Internen Fluchtalternative“ (IFA) […]
Schließlich werden die Schwierigkeiten, in den zentral- und südirakischen Provinzen selbst grundlegendste Versorgungsleistungen sicherzustellen, in der Regel eine Ansiedlung in diesen Provinzen unzumutbar machen.“ (UNHCR, 22. Mai 2009, S. 4)
Unter Berufung auf die Kinderhilfsorganisation UNICEF führen das Danish Immigration Service (DIS) und LandInfo in ihrem Bericht vom Juli 2009 an, dass die grundlegende medizinische Versorgung aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Lage möglicherweise leide, da sich die irakische Regierung gezwungen sehen könne, das Gesamtbudget zu kürzen, was wiederum das Budget für Grundversorgung beeinflussen könne. Deshalb sei UNICEF der Ansicht, dass Mängel in der Grundversorgung in naher Zukunft wahrscheinlich seien. Zwar gebe die Regierung viel Geld für die Errichtung neuer Spitäler und die Beschaffung neuer Ausrüstung aus, vernachlässige aber die Erhaltung. Es gebe einen Mangel an ausgebildetem Personal, das imstande sei, die Geräte zu bedienen; aufgrund eines Mangels an Krankenschwestern seien Spitäler unzureichend:
„UNICEF (ISCA) stated that due to the current economic situation, basic health care services may suffer as the Iraqi Government may have to cut in the over all budget which is likely to affect the budget for essential services. Therefore UNICEF (ISCA) was of the opinion that a shortfall in essential services is likely to be seen in the near future. UNICEF (ISCA) stated that although the Government spends a lot of money on building new hospitals, and on buying new equipment, it has neglected the maintenance. It was added that there is a lack of educated staff capable of using the machines and due to a lack of nurses the hospital is insufficient. However the Government is providing resources for chronic ill patients.“ (DIS/LandInfo, Juli 2009, S. 79)
Nach Angaben des aktuellen Länderberichts zur Menschenrechtslage des US Department of State (USDOS) vom März 2010 seien viele gebärende Frauen in privaten oder öffentlichen Einrichtungen unzureichend medizinisch behandelt worden:
„Many women who gave birth in public or private health institutions received inadequate medical care due to a lack of essential drugs, transport to referral institutions, and medical personnel lacking training in emergency obstetric care.“ (USDOS, 11. März 2010, Sek. 5)
Die Frage der Grundversorgung von Binnenvertriebenen und, damit einhergehend, der Möglichkeit einer internen Fluchtalternative, behandelt Kapitel IV.C. (Internal flight or relocation alternative) der Eligibility Guidelines des UN High Commissioner for Refugees (UNHCR) vom April 2009 (siehe Seiten 43-51, insbesondere 47-51):
·       UNHCR – UN High Commissioner for Refugees: UNHCR Eligibility Guidelines For Assessing The International Protection Needs Of Iraqi Asylum-Seekers, April 2009 (veröffentlicht auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/file_upload/90_1240823456_unhcr-irq200904.pdf
 
Zur Frage der Grundversorgung in den umstrittenen Gebieten verweist der Fact-Finding-Mission-Bericht von Danish Immigration Service (DIS) und LandInfo auf eine Aussage der Subdelegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (International Committee of the Red Cross, ICRC) in Erbil, derzufolge Zivilpersonen in den umstrittenen Gebieten besonders verletzlich (increased vulnerability) seien. Zudem beeinflusse der zwischen der irakischen Zentralregierung und den Behörden Irakisch-Kurdistans umstrittene Status dieser Gebiete das einwandfreie Funktionieren und die angemessene Unterstützung der lokalen Grundversorgung (Wasser, Gesundheit, Bildung, Elektrizität etc.), was wiederum den Zugang der Bevölkerung zu qualitativ hochwertiger Grundversorgung mindere. Aus diesem Grund verbleibe die Bevölkerung in diesen Gebieten verletzlich (vulnerable):
„ICRC Erbil sub-delegation sees an increased vulnerability for civilians living in the disputed areas. […] Also, the very „disputed‟ status of these areas by the Iraqi Central Government [GoI] and the Iraqi Kurdistan Authorities [KRG] affect the smooth running of, and appropriate support to the essential services operating locally (water, health, education, electricity, etc), which in turn reduce the access of the population to quality basic services. For this reason, the population in these areas remains vulnerable.“ (DIS/LandInfo, Juli 2009, S. 10)
Informationen über das Public Distribution System (PDS)
UNHCR verweist in seinen Eligibility Guidelines vom April 2009 darauf, dass das irakische Lebensmittelrationierungssystem 1995 als Teil des UN-Programmes „Oil for Food“ eingeführt worden sei. Seit der US-geführten Invasion im Irak im Jahr 2003 sei das System jedoch aufgrund von Unsicherheit, schlechter Führung und Korruption brüchig geworden. Mitte 2008 habe das Handelsministerium bekannt gegeben, dass es ab Mitte 2009 das PDS auf arme Personen beschränken wolle. Dieser Plan sei noch nicht abgesegnet worden. In Salah Al-Din hätten 23 Prozent von im Rahmen einer Untersuchung befragten Binnenvertriebenen keinen Zugang zum PDS gehabt; Thi-Qar (28%), Najef (27%), Diwaniyah (15%), Al-Anbar und Diyala (16%), Muthanna (11%), Kerbala und Ninewa (9%), Ninewa (8%), Baghdad (5%), Missan (3%) und Wassit (2%):
„Iraq’s food rationing system was set up in 1995 as part of the UN’s Oil-for-Food programme following Iraq’s invasion of Kuwait in 1990. However, it has been crumbling since the US-led invasion of Iraq in 2003 due to insecurity, poor management and corruption. In mid-2008, the Ministry of Trade said it was drawing up a plan to be implemented in 2009 that would restrict the PDS to the poor as of mid-2009. The Plan has not yet been approved by the CoR and the Presidential Council though the Iraqi Government is under a lot of pressure to cut its 2009 budget due to low world oil prices. […] In Salah Al-Din, 23% of the IDPs surveyed do not have access to the PDS; Thi-Qar (28%), Najef (27%), Diwaniyah (15%), Al-Anbar and Diyala (16%), Muthanna (11%), Kerbala and Ninewa (9%), Ninewa (8%), Baghdad (5%), Missan (3%) and Wassit (2%)“ (UNHCR, April 2009, S. 47, FN 135 – 138)
Laut UNHCR vom April 2009 sei der Zugang zu Lebensmittel problematisch für Binnenvertriebene, da sie möglicherweise keinen Zugang zu ihren monatlichen Lebensmittelrationen über das PDS hätten. Für mehr als 51 Prozent der von UNHCR untersuchten Binnenvertriebenen seien PDS-Rationen die wichtigste Bezugsquelle für Lebensmittel. Fast zwei Drittel der Binnenvertriebenen im Irak hätten regelmäßig Zugang zu ihren Lebensmittelrationen, allerdings seien sie nur bei 18 Prozent der Binnenvertriebenen vollständig. Der Zugang variiere unter den Provinzen signifikant, mit einer besonders schwierigen Lage in Basra (61 Prozent haben keinen Zugang), Kirkuk (57%) und Babel (39%). In Wassit würden 87 Prozent der Binnenvertriebenen ihre Lebensmittelrationen nur „manchmal“ erhalten, in Ninewa 79 Prozent und in Najef 68 Prozent. Die wichtigsten Gründe für fehlenden oder unregelmäßigen Zugang seien Unsicherheit auf Transportstrecken und Verzögerungen beim Transfer der PDS-Registrierung zu jenem Ort, an dem sich die Binnenvertriebenen aufhalten. Zudem sei der Zugang durch fehlendes Einkommen der Familien oder durch Unsicherheit, Ausgangssperren, Checkpoints, Straßen- und Gebietssperren oder Militäroperationen bedingte Schwierigkeiten, Märkte zu betreten, eingeschränkt. Seit Jänner 2008 stelle das Welternährungsprogramm Lebensmittelrationen für 750.000 nach dem Jahr 2006 vertriebene Personen, die Provinzgrenzen überschritten hätten und keinen Zugang zu ihren PDS-Rationen hätten, zur Verfügung. Diese Lebensmittelunterstützung würde beendet, sobald diese Personen wieder Zugang zum PDS hätten:
„Access to food is an issue of concern to IDPs as they may not be able to access their monthly food rations though the Public Distribution System (PDS). For more than 51% of the IDPs assessed by UNHCR, PDS rations remain the main source of food. Almost twothirds of the IDPs in Iraq have regular access to their food rations; however, rations are only complete for 18% of the IDPs. Access varies significantly among governorates and the situation is particularly dire in the Governorates of Basrah (61% have no access), Kirkuk (57%) and Babel (39%). In Wassit, 87% of the IDPs receive their food rations only “sometimes”; in Ninewa 79% and in Najef 68%. The main reasons for no or irregular access are insecurity on transportation routes and delays in transferring the PDS registration to the place of displacement. Furthermore, access to food is limited due to families’ lack of income or difficulties to access markets due to insecurity, curfews, checkpoints, road and neighbourhood closures or military operations. In response to the priority of food needs of IDPs, WFP launched in January 2008 an emergency operation to provide complimentary food rations to up to 750,000 food-insecure post-2006 IDPs, who have crossed governorate boundaries and cannot access their PDS rations. The food assistance will phase out once the PDS meets the needs of these people.“ (UNHCR, April 2009, S. 47)
Nach Angaben des Integrated Regional Information Network (IRIN) vom Mai 2009 hätten laut einer Studie des Ministeriums für Planung und Entwicklungszusammenarbeit von 120.000 Familien, die in 15 der 18 irakischen Provinzen Anspruch auf staatliche Lebensmittelrationen hätten, 18 Prozent der Familien die aus neun Gütern bestehende Ration seit 13 Monaten nicht erhalten, 31,5 Prozent seit 7-12 Monaten, 14,5 Prozent seit 4-6 Monaten, 22 Prozent seit 2-3 Monaten und 14,5 Prozent seit einem Monat. Die Umfrage habe auch Bedenken hinsichtlich der Qualität der Lebensmittel enthüllt: 16 Prozent der befragten Familien hätten angegeben, dass die Lebensmittel in der Ration für April schlecht gewesen seien, 45 Prozent hätten sie als akzeptabel befunden, 29 Prozent als gut. Die Liste schlechter Lebensmittel sei von Tee angeführt worden, gefolgt von Reis, Mehl und Zucker. Gleichzeitig müsse der irakische Handelsminister mit einem Misstrauensvotum aufgrund von Unterschlagung und Korruption, hauptsächlich im Zusammenhang mit Lebensmittelimporten für das PDS, rechnen. Laut Umfrage würden die befragten Familien das PDS trotz der negativen Punkte, die sie angeführt hätten, als einzige garantierte Möglichkeit sehen, ihren Lebensmittelbedarf sicher zu stellen. Die monatlichen PDS-Päckchen sollten Reis (3kg pro Person), Zucker (2kg pro Person), Kochöl (1,25kg oder 1 Liter pro Person), Mehl (9kg pro Person), Milch(pulver) für Erwachsene (250g pro Person), Tee (200g pro Person), Bohnen (250g pro Person), Kindermilch(pulver) (1,8kg pro Kind), Seife (250g pro Person), Waschmittel (500g pro Person) und Tomatenpaste (500g pro Person) enthalten:
„A new survey by the Ministry of Planning and Development Cooperation of 120,000 families which had qualified for state food handouts in 15 of Iraq’s 18 provinces, found that 18 percent of families had not received the nine-item food ration for 13 months; 31.5 percent for 7-12 months; 14.5 percent for 4-6 months; 22 percent for 2-3 months and 14.5 percent for one month. The survey also revealed concerns about the quality of food items: 16 percent of the surveyed families said the ration items in April were bad, 45 percent said they acceptable, while 29 percent said they were good. Top on the list of bad items was tea, followed by rice, flour and sugar, the survey found. Meanwhile, Iraqi Trade Minister Abdul-Falah al-Sudani is facing a no-confidence vote in parliament next week over embezzlement and corruption charges - mainly in relation to food imports for the food rationing scheme known as the Public Distribution System (PDS), a member of parliament (MP) said on 18 May. […] “Despite the negative points that have been registered by the survey, the [surveyed] families still considered the food ration system to be the only guaranteed way of ensuring their food security,” the survey said. […] Monthly PDS parcels are supposed to contain rice (3kg per person); sugar (2kg per person); cooking oil (1.25kg or one litre per person); flour (9kg per person); milk for adults (250g per person); tea (200g per person); beans (250g per person); children's milk (1.8kg per child); soap (250g per person); detergents (500g per person); and tomato paste (500g per person).“ (IRIN, 19. Mai 2009)
Refugees International berichtet im Juli 2009, dass von Frauen geleitete Haushalte im Irak zu jenen zählen würden, die laut Welternährungsprogramm (WFP) die unsicherste Lebensmittel­versorgung hätten. Laut UNHCR hätten es nur 10 Prozent der Binnenvertriebenen in dem von der kurdischen Regionalregierung verwalteten Gebiet geschafft, ihre PDS-Karte zu ihrem neuen temporären Aufenthaltsort zu transferieren. Einige Frauen hätten aufgrund der Nichtregistrierung von Scheidungen oder Ehen den Zugang zum PDS verloren. Um Hunger und Krankheiten zu vermeiden, benötige das WFP 90 Millionen US-Dollar, um weiterhin halbe Notfallsrationen an bedürftige binnenvertriebene Familien zu verteilen, die kein PDS erhalten würden:
„According to the UN World Food Program (WFP), female-headed households are the most food insecure group in Iraq. UNHCR reports that only about 10% of the internally displaced in KRG have managed to transfer their PDS card to their new temporary residence. Some women lost access to PDS due to non-registration of divorces or marriage. To prevent hunger and illness, WFP is seeking $90 million to continue distribution of emergency half-rations to destitute IDP families not receiving PDS.“ (RI, 15. Juli 2009)
 
 

Quellen:(Zugriff auf alle Quellen am 17. März 2010)
·       AI – Amnesty International: Jahresbericht 2009, 28. Mai 2009
http://www.amnesty.de/jahresbericht/2009/irak
·       CSIS – Center for Strategic & International Studies: Iraq: Creating A Strategic Partnership, 2. Februar 2010
http://csis.org/files/publication/100203_IraqAHCREVStratPart.pdf
·       DIS/LandInfo - Danish Immigration Service/ LandInfo Norway: Security and Human Rights Issues in Kurdistan Region of Iraq (KRI), and South/Central Iraq (S/C Iraq) – Report from the Danish Immigration Service´s (DIS), the Danish Refugee Council´s (DRC) and Landinfo’s joint fact finding mission to Erbil and Sulaymaniyah, KRI; and Amman, Jordan, Juli 2009
http://www.nyidanmark.dk/NR/rdonlyres/5EAE4A3C-B13E-4D7F-99D6-8F62EA3B2888/0/Iraqreport09FINAL.pdf
·       IOM – International Organization for Migration: Returning to Iraq – Country information compiled in the framework of the IOM project “Enhanced and Integrated Approach regarding Information on Return and Reintegration in the Countries of Origin – IRRICO II”, 10. November 2009
http://irrico.belgium.iom.int/images/stories/documents/iraq%20en%20com.pdf
·       IRIN – Integrated Regional Information Network: IRAQ: Corruption undermining state food aid programme?, 19. Mai 2009
http://www.irinnews.org/report.aspx?ReportID=84447
·       RI – Refugees International: Iraqi Refugees: Women’s Rights and Security Critical to Returns, 15. Juli 2009
http://www.refugeesinternational.org/policy/field-report/iraqi-refugees-womens-rights-and-security-critical-returns
·       SFH - Schweizerische Flüchtlingshilfe: Irak: Die aktuelle Entwicklung im Zentral- und Südirak – Update, 5. November 2009 (veröffentlicht auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/file_upload/1002_1257590987_irak-die-aktuelle-entwicklung-im-zentral-und-suedirak.pdf
·       UNHCR – UN High Commissioner for Refugees: UNHCR-Position zum Schutzbedarf irakischer Asylsuchender und zu den Möglichkeiten der Rückkehr irakischer Staatsangehöriger in Sicherheit und Würde, 22. Mai 2009
http://www.unhcr.de/uploads/media/IraqPositionfinal.pdf?PHPSESSID=afc2fc227c7c8b0ef91f7b09d3a9fc97
·       UNHCR – UN High Commissioner for Refugees: UNHCR Eligibility Guidelines For Assessing The International Protection Needs Of Iraqi Asylum-Seekers, April 2009 (veröffentlicht auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/file_upload/90_1240823456_unhcr-irq200904.pdf
·       UNSC – UN Security Council: Report of the Secretary-General pursuant to paragraph 6 of resolution 1883 (2009) [S/2009/585 ], 11. November 2009 (veröffentlicht auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/file_upload/1226_1258654325_n0959753.pdf
·       USDOS - US Department of State: Country Reports on Human Rights Practices 2009 - Iraq, 11. März 2010
http://www.state.gov/g/drl/rls/hrrpt/2009/nea/136069.htm