a-7512 (ACC-IRQ-7512)

Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen, und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.
Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar.
Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen. Originaldokumente, die nicht kostenfrei oder online abrufbar sind, können bei ACCORD eingesehen oder angefordert werden.
 
Bitte beachten Sie unsere Anfragebeantwortungen a-7108 vom 18. Februar 2010 zum Thema „Gefährdung ehemaliger Ba’ath-Mitglieder, Armeeangehöriger bzw. Mitglieder des Vereins ‚Freunde Saddam Husseins‘, insbesondere durch schiitische Milizen; Betreiber der Internetseite ‚darbabl‘ und Ernsthaftigkeit von Todeslisten“, sowie die auf ecoi.net veröffentlichte Anfragebeantwortung a-7089 vom 17. Februar 2010 zum Thema „Verfolgung von Kampfpiloten bzw. Militärangehörigen bzw. höheren Ba’ath-Partei-Mitgliedern und deren Angehörigen, insbesondere durch schiitische Milizen“.
 
·       ACCORD: Verfolgung von Kampfpiloten bzw. Militärangehörigen bzw. höheren Ba’ath-Partei-Mitgliedern und deren Angehörigen, insbesondere durch schiitische Milizen [a-7089 (ACC-IRQ-7089)], 17. Februar 2010
https://www.ecoi.net/file_upload/response_en_136842.html
·       ACCORD: Gefährdung ehemaliger Ba’ath-Mitglieder, Armeeangehöriger bzw. Mitglieder des Vereins ‚Freunde Saddam Husseins‘, insbesondere durch schiitische Milizen; Betreiber der Internetseite ‚darbabl‘ und Ernsthaftigkeit von Todeslisten [a-7108 (ACC-IRQ-7108)], 18. Februar 2010 (in der Anlage)
 
Das US Department of State (USDOS) berichtet im Jahresbericht zur Menschenrechtslage vom 11. März 2010, dass es aufgrund vermuteten ins-Visier-nehmen und Verhaftungen von Mitgliedern der Gruppe „Sons of Iraq“ durch die Regierung weiterhin zu Spannungen zwischen der sunnitischen Bevölkerung und der Regierung komme:
“Suspected government targeting and arrest of SOI personnel for alleged previous insurgent of Ba'athist activity continued to be a point of tension between the Sunni population and the government.” (USDOS, 11. März 2010, Section 1d)
In einer Anmerkung vom Juli 2010 zu den im April 2009 veröffentlichten Eligibility Guidelines des UN High Commissioner for Refugees (UNHCR) (im Folgenden als Positionspapier zum Schutzbedarf von Flüchtlingen bezeichnet) wird mitgeteilt, dass das Positionspapier noch Gültigkeit hätte:
·       UNHCR – UN High Commissioner for Refugees: Note on the Continued Applicability of the April 2009 UNHCR Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Iraqi Asylum-Seekers, 28. Juli 2010
http://www.ecoi.net/file_upload/1226_1280397268_4c4fed282.pdf
 
In dem Positionspapier zum Schutzbedarf von Flüchtlingen bezeichnet wird festgehalten, dass Personen, die wegen ihrer Familienangehörigkeit ins Visier geraten würden, eine bestimmte soziale Gruppe (im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention, Anm. ACCORD) darstellen würden. Auch wenn die Bedrohung („targeting“) zudem aus politischen oder religiösen Motiven erfolgen könne, wie z.B. bei Personen, die mit der Baath-Partei in Verbindung gebracht würden oder so wahrgenommen würden:
“Individuals targeted because they belong to particular families may be considered as members of a particular social group, although such targeting may also be linked to political or religious grounds, as may be the case for example for those affiliated (or perceived to be) with the Ba’ath party, the MNF-I, UN and NGOs, political parties or current administration.” (UNHCR, April 2009, S. 27)
Im Positionspapier zum Schutzbedarf von Flüchtlingen wird des Weiteren eine Personengruppe genannt, die in drei nördlichen Gouvernements des Irak keinen Schutz erhalten könnte. Darunter seien ehemalige Mitglieder der Baath-Partei und Mitglieder der Sicherheitskräfte/des Geheimdienstes, es sei denn, ihr Hintergrund sei aufgearbeitet worden („their background has been cleared“) und es sei keine Beteiligung an Verbrechen festgestellt worden:
“The following provides a non-comprehensive list of groups of persons who may not be able to find protection upon relocation in the three Northern Governorates. Such persons may not be admitted to the Region, may still be targeted by the perpetrators of persecutory acts, or may have difficulties accessing basic services and therefore face undue hardship. […]
− Former Ba’athists and members of the former security/intelligence services, unless their background has been cleared and no involvement in crimes has been established;” (UNHCR, April 2009, S. 59-60)
UNHCR schildert des Weiteren die Risiken, denen seit dem Regimewechsel Personen ausgesetzt seien, die mit der ehemaligen Regierung in Verbindung gebracht würden, sei es durch ihre Mitgliedschaft in der Ba’ath-Partei oder wegen ihrer Funktion oder ihres Berufs. Seit dem Fall des Regimes von Saddam Hussein und speziell seit den Wahlen im Jahr 2005, als schiitische Parteien an die Macht gekommen seien, seien diese Personen systematischen Angriffen, vor allem durch schiitische Milizen, ausgesetzt gewesen. Die Zahl der gezielten Angriffe scheint zuletzt zurückgegangen zu sein, was unter anderem darauf zurückgeführt werden könne, dass viele dieser Personen seit 2003 aus dem Irak geflohen seien und die Verbliebenen sich oft mit den Parteien an der Macht arrangiert hätten. Außerdem seien die schiitischen Milizen nach Militäroperationen im Jahr 2008 teilweise geschwächt worden. Mitglieder der früheren Ba’ath-Partei oder des alten Regimes würden zwar nicht mehr systematisch verfolgt, sie könnten aber weiterhin Opfer in individuellen Fällen werden, z.B. aus Rache. Von einigen Tötungen früherer Mitglieder der Ba’ath-Partei oder des Regimes seien in den Jahren 2008 und 2009 in den Medien berichtet worden, von anderen Fällen könnte jedoch nicht berichtet worden sein, nicht zuletzt deshalb, weil die Motivation hinter einem Angriff nicht immer bekannt werde. Heute hätten viele frühere Ba’athisten eine neue Identität gefunden, Angriffe könnten nach wie vor durch die Rolle der Person im früheren Regime motiviert sein, ohne dass dies im Einzelfall zurückverfolgt werden könne:
“UNHCR has, in its previous positions, detailed the risks faced by persons affiliated or associated with the former Government of Iraq, through membership in the Ba’ath Party or as a result of their functions or profession. Since the fall of that regime, and in particular since the elections in 2005, when Shi’ite parties came to power, these persons have been the subject to systematic attacks, mainly by Shi’ite militias. For various reasons, targeted attacks against former members and associates of the Ba’ath Party and the former regime also appear to have lessened to a large extent. One possible reason is that a large number of former Ba’athists and associates of the former regime have already fled Iraq since 2003 while those remaining have often been able to align themselves with the current parties in power and/or have been reemployed into the public sector or the ISF. Another reason is that Shi’ite militias have been lying low or were weakened after military operations in 2008. While members of the former Ba’ath Party and regime are no longer systematically targeted, they may still fall victim in individual cases, for example as a result of personal revenge of former victims or their families against perpetrators of detention, torture or other violations of human rights. While some killings of former Ba’athists or members of the former regime have been documented in the media in 2008 and 2009, mainly in the Central Governorates, other cases may go unreported, not the least because the exact motivation behind an attack may not always be known. Today, many former Ba’athists have found a new identity in the Iraqi society as politicians, professionals or tribal leaders). Attacks on professionals, tribal leaders or members of the current ISF may, therefore, still be motivated by the victim’s role under the former regime, but in most cases it will not be possible to establish for what reason someone was targeted.” (UNHCR, April 2009, S. 170-171)
Des Weiteren erwähnt UNHCR in seinem Positionspapier auch mögliche Diskriminierungen von Angehörigen des früheren Regimes. So werde ein Gesetz vom Jänner 2008, das die Auswirkungen des „Ent-Baathifizierungs-Prozesses“ teilweise umkehren sollte, noch nicht umgesetzt, dadurch würden Mitglieder des früheren Regimes um Posten im öffentlichen Dienst oder um ihnen gesetzlich zustehende Pensionen gebracht. Es gebe auch Berichte über Diskriminierung von ehemaligen Baathisten im öffentlichen Dienst durch die schiitisch dominierte Regierung. Auch andere Gruppen, von denen angenommen werden könne, dass sie das frühere Regime unterstützt hätten oder von ihm bevorzugt behandelt worden seien, seien von schiitischen Milizen gezielt verfolgt worden:
“Members of the former Ba’ath Party and the former regime may further face discrimination on the basis of their affiliation with the former regime. The Justice and Accountability Law of January 2008, which was aimed at (partly) reversing the effects of the previous De-Ba’athification process, under which approximately 150,000 former Ba’athists, mostly Sunni Arabs, were excluded from government employment and pensions, is not yet being implemented, depriving many former Ba’athists and members of the former regime from government employment or pensions entitled under the law. There have also been reports that the Shi’ite-dominated Government is discriminating against former Ba’athists in public sector employment. Further, it cannot be ruled out that previous Ba’ath Party affiliation may increase the risk of a detainee to be subjected to unfair treatment or abuse if held in a Shi’ite dominated detention facility.” (UNHCR, April 2009, S. 171)
Das Institute for War and Peace Reporting (IWPR) erwähnt im Februar 2010, das die Entscheidung eines Regierungskomitees, 145 KandidatInnen für die Parlamentswahlen aufgrund ihrer mutmaßlichen Verbindungen mit der verbotenen Baath-Partei nicht zu den Wahlen zuzulassen, Stimmung gegen die Baath-Partei geschürt habe und Iraks regierende schiitische Parteien mobilisiert habe („galvanised“):
“A government committee’s decision to ban 145 parliamentary candidates for their alleged ties to the outlawed Baath party has fueled anti-Baathist sentiments and galvanised Iraq’s ruling Shia parties.” (IWPR, 25. Februar 2010)
Im März 2010 berichtet das IWPR, dass eine große Anzahl von BeamtInnen im ganzen Land aufgrund einer Ausweitung der politischen Säuberungsaktion, die im Vorfeld der Wahlen konfessionelle Unstimmigkeiten („sectarian passion“) geschürt habe, mit Bestrafung hinsichtlich ihrer mutmaßlichen Verbindungen zu Saddam Husseins verbotener Baath-Partei rechnen müssten:
“Scores of government officials across Iraq may face punishment over their alleged links to Saddam Hussein’s banned Baath party, in an extension of a purge that has ignited sectarian passions ahead of next month s elections. Provinces controlled by Shia parties have asked a powerful committee to investigate regional officials suspected of Baathist sympathies. Those who fall foul of its rules could face demotion, dismissal or the loss of benefits.” (IWPR, 3. März 2010)
In einem Fact-Finding Mission-Bericht des Danish Immigration Service (DIS) vom Juli 2009 wird berichtet, dass laut einer Quelle in Bagdad bestimmte Berufsgruppen, darunter RichterInnen, WissenschafterInnen, BeamtInnen, AnwältInnen, ÄrztInnen und JournalistInnen, im Zentral- und Süd-Irak dem Risiko, ins Visier von Angriffen zu geraten, ausgesetzt seien. Darüber hinaus könnten auch Personen, die für ausländische Unternehmen arbeiten würden, ehemalige Mitglieder der Baath-Partei und Verwandte der genannten Personengruppen ins Visier für gezielte Angriffe geraten:
“A source in Baghdad stated that certain professionals including judges, scholars, government officials, lawyers, medical doctors and journalists could be at risk of being targeted in S/C Iraq. Individuals may also be at risk of targeted attacks for having cooperated with the Iraqi armed forces, the MNF-I and/or US forces. In addition, persons working for foreign companies, former Baath party members and relatives to all the above-mentioned categories of persons could also be at risk of being targeted. However it was added that this particular issue was not a main area of focus of the source.” (DIS, 10. September 2010, S. 25)
In dem Bericht der DIS wird des Weiteren erwähnt, dass ehemalige Baath-Mitglieder, abhängig von ihrer Funktion und Position, weiterhin im Visier sein könnten. Eine vormalige Verbindung könnte ein zusätzliches Element sein, dem Risiko, ein Angriffsziel darzustellen, ausgesetzt zu sein. Einige Personen seien jedoch ausschließlich auf der Grundlage, dass sie ein Mitglied der Baath-Partei gewesen seien, ins Visier geraten.
“Depending on function and level, former Baathists may still be targeted. A former Baathist affiliation could be an element that is cumulative in putting a person at risk of being targeted. However, some individuals have been targeted solely on the basis of former Baathist affiliation.” (DIS, 10. September 2010, S. 26)
In Abschnitt 3.3. des bereits erwähnten Fact-Finding-Mission-Berichts werden Informationen zu ehemaligen Mitgliedern der Baath-Partei zur Verfügung gestellt. Es wird berichtet, dass ehemalige Mitglieder der Baath-Partei, die in Menschenrechtsverletzungen verwickelt gewesen seien und wo dies bekannt sei, der Gefahr ausgesetzt sein könnten, ins Visier zu geraten. Laut UNHCR–Irak (Bagdad) seien Verwandte von bedeutenden Persönlichkeiten aus der Zeit vor 2003, die in Menschenrechtsverletzungen verwickelt gewesen seien, der Ansicht, dass es möglicherweise nicht sicher sei, in den Irak zurückzukehren. Einer verlässlichen Quelle UNHCRs zufolge sei die Situation ehemaliger Mitglieder der Baath-Partei und von Personen, die Verbindungen mit der Baath-Partei gehabt hätten, hinsichtlich der Einschätzung, ob eine Person aus diesen Gründen der Gefahr ausgesetzt sei, ins Visier zu geraten, sehr komplex:
“Former Baathists
Former Baathists who have been involved in human rights violations and where this is known could be at risk [of being targeted]. UNHCR - Iraq, Baghdad considered that relatives of pre-2003 prominent figures who have been involved in human rights violations would not consider it safe to return to Iraq. Regarding former Baathists party members and affiliates, a reliable source [in] Iraq stated this issue is like opening a Pandora’s Box and it is very complex when it comes to assessing whether a person is at risk of being targeted for this reason.” (DIS, 10. September 2010, S. 29)
Im Fact-Finding-Mission-Bericht wird die Einschätzung einer verlässlichen, irakischen Quelle wiedergegeben, die mitteilt, dass eine ehemalige Verbindung zur Baath-Partei zur persönlichen Unsicherheit einer Person beitragen könnte. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass eine Person ausschließlich aufgrund ihrer vormaligen Verbindung zur Baath-Partei ins Visier geraten würde, da alle Angestellten des ehemaligen Regimes Mitglieder der Baath-Partei hätten sein müssen. Für besonders „eifrige“ („zealous“) Mitglieder und Personen mit allgemein bekannten Verbindungen zur Baath-Partei könnten sich bei einer Bewerbung für Regierungsstellen größere Probleme ergeben. Verbindungen zu bestimmten Volksgruppen, die individuelle Situation und der Kontext würden eine ausschlaggebende Rolle dabei spielen, ob dies der Fall sei oder nicht. Zwei MitarbeiterInnen von UNDP-Irak seien der Ansicht, dass solche Risiken heute aufgrund des weitreichenden Ent-Baathifizierungsprozesses im Irak, der die Menschen stark betroffen hätte und nunmehr abgeschwächt sei, minimal seien. Nach dem Niedergang des Regimes sei diskutiert worden, in welchem Ausmaß eine Ent-Baathifizierung vonnöten sei und insbesondere die schiitische Gruppe der Sadristen habe einen umfassenden Prozess unterstützt. Beinahe jeder sei in der Ära Saddam Husseins mit der Baath-Partei in Verbindung gestanden. Hochrangige Mitglieder, die einem echten Risiko ausgesetzt gewesen seien, seien entweder ins Ausland, z.B. nach Syrien, geflohen oder die Regierung sei bereits streng gegen sie vorgegangen. Mitgliedschaft in der Baath-Partei sei laut UNDP-Irak kein ausschlaggebender Faktor mehr in der Frage, ob eine Person ins Visier geraten werde oder nicht. Irak sei von der Ent-Baathifizierung überfordert worden und der Durchschnittsbürger würde sich nur ein Ende des Prozesses wünschen. Es gebe nur vereinzelte Beispiele für Attentate auf ehemalige Mitglieder der Baath-Partei und seit dem Jahr 2008 sei diese Angelegenheit von minimaler Bedeutung. Die Baath-Partei habe auch aus SchiitInnen, ChristInnen und anderen Minderheiten bestanden, nicht nur aus SunnitInnen, so UNDP-Irak laut dem DIS:
“According to a reliable source [in] Iraq, a former affiliation to the Baath party could add to a person’s insecurity. However, being targeted solely with reference to former Baathist association is not likely as everyone employed by the previous regime had to be a member of the Baath party. However, a person with more zealous and well-known links to the Baath party may have more difficulty applying for a government position. However, tribal links and the particular situation and context play a determining role on whether this would be the case or not. In considering the risk to former Baath party members, Christine Fowler and Mohamed El Ghannam, UNDP - Iraq, Amman, considered such risks today to be minimal due to the extensive de-Baathification process Iraq had endured, which had already hit people hard and was now starting to ease. After the fall of the former regime, it had been discussed to which level de-Baathification was required in Iraq and particularly the Shia Sadrists supported a thorough process. Nearly everyone had been affiliated with the Baath party during the Saddam Hussein era. Senior members who were genuinely at risk have either fled abroad, for example to Syria, or had already been dealt with harshly by the government. However, as of today former membership of the Baath party is not a determining factor when it comes to the question of whether or not a person would be targeted. Christine Fowler and Mohamed El Ghannam, UNDP - Iraq, Amman commented that Iraq had become overwhelmed by de-Baathification and ordinary people just wanted the process to end now. There are only few examples of assassinations of former Baath party members and since 2008 this issue has been minimal. Additionally Christine Fowler and Mohamed El Ghannam, UNDP - Iraq, Amman explained that the Baath party also contained Shiites, Christians and other minorities, not just Sunnis.” (DIS, 10. September 2010, S. 30)
Die kaukasische Nachrichtenagentur Trend News erwähnt in einem Artikel vom August 2009, dass ein ehemaliges, führendes Mitglied der irakischen Baath-Partei erschossen worden sei:
“A former leading member of the Iraqi Baath Party was fatally shot on Friday, police said, according to dpa.” (Trend News, 12. August 2009)
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet im November 2010, dass in Mosul bewaffnete Angreifer einen ehemaligen Oberst der Armee getötet hätten:
“MOSUL - Gunmen shot dead a former army colonel and wounded a prominent tribal figure in a drive-by shooting in western Mosul, 390 km (240 miles) north of Baghdad, police said.” (Reuters, 20. November 2010)
Amnesty International (AI) erwähnt in einem ausführlichen Bericht vom September 2010, dass Mohammad Ahmed Dscheddi al-Dschenabi, ein 47-jähriger irakischer Araber aus Kirkuk und ehemaliger Offizier der Armee, in den frühen Morgenstunden des 15. Februar 2005 in seinem Haus in Kirkuk durch amerikanische und irakische Sicherheitskräfte ohne Haftbefehl verhaftet worden sei. Bis zum Juni 2010 habe seine Familie über keine Informationen hinsichtlich seines Schicksals oder seines Verbleibs verfügt:
“Mohammad Ahmed Jeddi al-Jenabi, a 47-year-old Iraqi Arab from Kirkuk and a former army officer, was arrested without an arrest warrant by US and Iraqi forces in the early hours of 15 February 2005 at his home in al-Wasat district in Kirkuk. As of June 2010, more than three years later, his family still did not know anything about his fate or whereabouts.” (AI, S. 30)
Auf dem Nachrichtenportal ReliefWeb wird in einer Meldung vom Oktober 2010 erwähnt, dass in Nimrud ein ehemaliger irakischer Geheimdienstoffizier, der unter Saddam Hussein gedient habe, gestorben sei, nachdem irakische Soldaten eine Razzia in seiner Wohnstätte durchgeführt hätten. Es sei unklar, wie er gestorben sei:
“NIMRUD - A former Iraqi intelligence officer who served under Saddam Hussein died after Iraqi army soldiers raided his home in the northern town of Nimrud, 40 km (30 miles) southeast of Mosul, police said. It was not clear how he died.” (ReliefWeb, 24. Oktober 2010)
In einer weiteren Meldung auf ReliefWeb vom Juli 2010 wird erwähnt, dass ein ehemaliger Offizier der irakischen Armee durch eine Autobombe, die an seinen Wagen befestigt worden sei, in Mosul getötet worden sei:
“MOSUL - A sticky bomb attached to the car of a former officer in the Iraqi army killed him in western Mosul, 350 km (240 miles) north of Baghdad, police said.” (ReliefWeb, 22. Juli 2010)
 
Quellen:(Zugriff auf alle Quellen am 10. Februar 2011)
 
·       ACCORD: Verfolgung von Kampfpiloten bzw. Militärangehörigen bzw. höheren Ba’ath-Partei-Mitgliedern und deren Angehörigen, insbesondere durch schiitische Milizen [a-7089 (ACC-IRQ-7089)], 17. Februar 2010
https://www.ecoi.net/file_upload/response_en_136842.html
·       ACCORD: Gefährdung ehemaliger Ba’ath-Mitglieder, Armeeangehöriger bzw. Mitglieder des Vereins ‚Freunde Saddam Husseins‘, insbesondere durch schiitische Milizen; Betreiber der Internetseite ‚darbabl‘ und Ernsthaftigkeit von Todeslisten [a-7108 (ACC-IRQ-7108)], 18. Februar 2010 (in der Anlage)
·       AI – Amnesty International: New Order, Same Abuses - Unlawful Detentions and Torture in Iraq, 13. September 2010
http://www.amnesty.org/en/library/asset/MDE14/006/2010/en/c7df062b-5d4c-4820-9f14-a4977f863666/mde140062010en.pdf
·       DIS - Danish Immigration Service: Report from Danish Immigration Service’s fact-finding mission to Amman, Jordan and Baghdad, Iraq, 10. September 2010
http://www.nyidanmark.dk/NR/rdonlyres/7F24EA1B-1DC7-48AE-81C4-C097ADAB34FD/0/Rapport_Security_and_HR_in_South_Central_Iraq.pdf
·       IWPR - Institute for War and Peace Reporting: Anti-Baathist Purge Spreads Across Iraq, 3. März 2010
http://iwpr.net/report-news/anti-baathist-purge-spreads-across-iraq
·       IWPR - Institute for War and Peace Reporting: Anti-Baathist Campaigning Overshadows Issues, 25. Februar 2010
http://iwpr.net/report-news/anti-baathist-campaigning-overshadows-issues
·       ReliefWeb: FACTBOX-Security developments in Iraq, Oct 24, 24. Oktober 2010
http://www.reliefweb.int/rw/rwb.nsf/db900SID/MCOI-8AJH9C?OpenDocument&RSS20=02-P
·       ReliefWeb: FACTBOX-Security developments in Iraq, July 22, 22. Juli 2010
http://www.reliefweb.int/rw/rwb.nsf/db900SID/MINE-87LLL7?OpenDocument&RSS20=02-P
·       Reuters: FACTBOX-Security developments in Iraq, Nov 20, 20. November 2010
http://www.reliefweb.int/rw/rwb.nsf/db900SID/KHII-8BF3P9?OpenDocument&RSS20=02-P
·       Trend News: Ex-Baathist assassinated in Iraq, 12. August 2009
http://en.trend.az/news/world/wnews/1446026.html
·       UNHCR – UN High Commissioner for Refugees: Note on the Continued Applicability of the April 2009 UNHCR Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Iraqi Asylum-Seekers, 28. Juli 2010
http://www.ecoi.net/file_upload/1226_1280397268_4c4fed282.pdf
·       UNHCR – UN High Commissioner for Refugees: UNHCR Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Iraqi Asylum-Seekers; April 2009 (veröffentlicht auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/file_upload/90_1240823456_unhcr-irq200904.pdf
·       USDOS - US Department of State: Country Reports on Human Rights Practices 2009 - Iraq, 11. März 2010
http://www.state.gov/g/drl/rls/hrrpt/2009/nea/136069.htm