Letzte Aktualisierung dieser Quellenbeschreibung: 18. Juni 2021
 
Bitte lesen Sie auch die Quellenbeschreibung zu CGRS: https://www.ecoi.net/de/quelle/11379.html

In einem Satz: CEDOCA, die Rechercheabteilung des belgischen Generalkommissariats für Flüchtlinge und Staatenlose (CGRS), sammelt und analysiert Herkunftsländerinformationen.

Abdeckung auf ecoi.net:
Berichte und Anfragebeantwortungen.

Hinweis: Auf ecoi.net werden zwischen den beiden Quellen CEDOCA und CGRS unterschieden, obwohl CEDOCA eine Abteilung des CGRS ist. Die Quelle CEDOCA wird für Publikationen der Herkunftsländerinformation verwendet, während für länderspezificshe Leitlinien auf ecoi.net die Quelle CGRS verwendet wird.

Wöchentliche Abdeckung auf ecoi.net für Länder der Prioritäten A-E.

Leitbild/Mandat/Ziele:
"CEDOCA stellt länderbasierte Informationen in objektiver, neutraler Form bereit. CEDOCA strukturiert Informationen zu Ländern und stellt den Zugriff auf sie sicher. […]
Weiters tritt der juristische Dienst [des CGRS, Anm. ACCORD] häufig mit Anfragen bezüglich aktuellen und detaillierten Informationen zur Verteidigung von Asylentscheidungen in der Berufungsinstanz an CEDOCA heran, für deren Bearbeitung oft nur sehr kurze Fristen vorgesehen sind.
Nach erfolgter Anfrage und schriftlicher Genehmigung kann CEDOCA Informationen an das Einwanderungsamt, die Vormundschaftsstelle sowie die Staatsanwaltschaft weitergeben.
CEDOCA unterhält zur Prüfung von Identitätsdokumenten, Visadaten und Fingerabdrücken Kontakte zu nationalen und internationalen Partnern.“ (CGRS-Website: CEDOCA, Role and Mandate, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Finanzierung:
Belgische Regierungsgelder.
„Das CGRS nahm den Europäischen Flüchtlingsfonds für ein zweijähriges Projekt über die Harmonisierung von COI-Produkten und zur Entwicklung einer Webseite in Anspruch.“ (European Commission: Ad-hoc query on searching for COI for asylum procedures, 22. September 2014, S. 2, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Umfang der Berichterstattung:
Geografischer Fokus: Herkunftsländer von AsylwerberInnen.
Thematischer Fokus: Menschenrechte, humanitäre und Sicherheitslage in Herkunftsländern von AsylwerberInnen.

Methodologie:

„Cedoca hat 40 MitarbeiterInnen, darunter 26 RechercheurInnen und 10 BibliotheksmitarbeiterInnen. Die COI-ExpertInnen sind auf ausgewählte Regionen spezialisiert. Das Sammeln von Informationen passiert über ein weitreichendes Netzwerk im In- und Ausland: Presse, WissenschaftlerInnen, Untersuchungsberichte und Analysen von NGOs und internationalen Organisationen, Zeitschriften, Bücher, das Internet und soziale Medien. Die COI-ExpertInnen sind auch in Kontakt mit europäischen Schwesterorganisationen und dem europäischen Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO).“ (CGRS-Website: CEDOCA, Organisation and Staff, ohne Datum), Arbeitsübersetzung ACCORD)

„COI-ExpertInnen erstellen aus den Länderinformationen zwei Arten von Produkten:

  • COI-Case enthält Informationen, die für einen bestimmten Fall relevant sind.
  • COI-Focus enthält Informationen mit Relevanz zu mehr als einem Fall und behandelt ein bestimmtes Thema.

[…] Die COI-ExpertInnen nehmen regelmäßig an Treffen mit den Ländersektionen teil und organisieren themen- und länderspezifische Vorträge und Trainings für ReferentInnen. Weiters laden sie regelmäßig ExpertInnen ein.
Die BibliotheksmitarbeiterInnen inventarisieren Dokumente und Bildmaterial.“ (CGRS-Website: CEDOCA, Products and Services, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Alle COI-ExpertInnen bei CEDOCA „besitzen einen Master-Titel und sind auf ein bis 5 Länder einer bestimmten Region spezialisiert. […] Über regelmäßige Treffen mit den BearbeiterInnen der einzelnen Fälle und der Direktion wird eine Abstimmung der Rechercheziele vorgenommen. Spezifische Fragen der ReferentInnen werden in einer Datenbank verarbeitet. Anfragen bezüglich thematischer Berichte werden mit Eingangsdatum und Frist in einem Planungs-Tool erfasst. […] Die Aktualisierung der COI ist ein laufender Prozess. Berichte zur allgemeinen Sicherheitslage in einer begrenzten Länderauswahl (ca. 12) werden halbjährlich aktualisiert. Sonstige Informationen werden bei Bedarf erneuert.“ (European Commission: Ad-hoc query on searching for COI for asylum procedures, 22. September 2014, S. 2, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Ein COI-Produkt von CEDOCA „stellt Informationen für die Verarbeitung von Asylanträgen bereit. Das Dokument enthält keine Richtlinien oder Gutachten und urteilt nicht über das Ansuchen um Asyl. Die Dokumente entsprechen dem gemeinsamen Leitfaden der EU für die Verarbeitung von Herkunftsländerinformationen (April 2008) und sind in Übereinstimmung mit den festgelegten gesetzlichen Bestimmungen verfasst. (CEDOCA: COI Focus Pakistan Security Situation, Disclaimer, 16. Juni 2015, S. 1, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Das Produkt “basiert auf einem breiten Spektrum an öffentlich verfügbaren Informationen, die sorgfältig ausgewählt und deren Quellen ständig gegengeprüft werden. Obwohl in den Berichten versucht wird, alle relevanten Aspekte eines Themas abzudecken, erhebt der Text keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sollten also bestimmte Ereignisse, Personen oder Organisationen darin nicht vorkommen, muss dies nicht bedeuten, dass diese nicht existierten.
Alle verwendeten Quellen werden in einer Fußnote angeführt und am Dokumentende in einem Quellenverzeichnis ausführlich beschrieben. Konsultierte, jedoch nicht verwendete Quellen werden als konsultierte Quellen gelistet. Nur in Ausnahmefällen werden Quellen namentlich nicht genannt.“ (CEDOCA: COI Focus Pakistan Security Situation, Disclaimer, 16. Juni 2015, S. 1, Arbeitsübersetzung ACCORD)

„Richtlinien enthalten die wichtigsten Punkte bezüglich der Regeln, die vom Generalkommissariat bei der Beurteilung von Asylanträgen aus den jeweiligen Ländern angewendet werden. Eine länderspezifische Richtlinie beginnt mit einer kurzen und vereinfachten Zusammenfassung der komplexen Lage in einem Herkunftsland. Der Umriss der Lage behandelt nur asylrelevante Aspekte der Lage in dem Land. Anschließend gibt es einen kurzen Überblick zur Lage gefährdeter Gruppen im Herkunftsland. Der Schwerpunkt liegt auf den Risikoprofilen mit denen das  CGRS täglich zu tun hat. Weiters werden darin die für das betroffene Land relevanten politischen Richtlinien abgedeckt. Eine länderspezifische Richtlinie enthält keinen vollständigen Überblick zu möglichen Problemen, die StaatsbürgerInnen des entsprechenden Landes ausgesetzt sein könnten.“ (CGRS: Policy Paper Afghanistan, 25. August 2017, S. 1, Arbeitsübersetzung ACCORD)
Diese Richtlinien werden, wie eingangs erwähnt, auf ecoi.net unter der separaten Quelle CGRS geführt.

Außerdem war CEDOCA an der Entwicklung der „gemeinsamen EU-Guidelines für Fact-Finding-Missions [beteiligt, die] als praktische Hilfe für EU-Mitgliedsstaaten zur Organisation gemeinsamer Erkundungsreisen zur Sammlung von Herkunftsländerinformationen [dienen].“ (ecoi.net-blog: Gemeinsame EU-Guidelines für Fact-Finding-Missions veröffentlicht, 13. Dezember 2010)

Sprachen, in denen die Quelle publiziert:
Niederländisch, englisch und französisch.

Weitere Informationen:
CEDOCA: Guide de style pour la rédaction des produits COI, 1. Juni 2015
http://www.cgra.be/sites/default/files/content/download/files/ced_guidedestylepourlaredactiondesproduitscoi_update_20150601_0.pdf
 
ECS working group on Fact Finding Mission guidelines: EU common guidelines on (joint) Fact Finding Missions: a practical tool to assist member states in organizing  (joint) Fact Finding Missions, November 2010
https://www.ecoi.net/site/assets/files/1956/20101118-ecs-ffm-guidelines-final-version.pdf
 
European Union: Common EU Guidelines for the processing of Country of Origin Information (COI), April 2008
https://www.ecoi.net/site/assets/files/1978/coi_common_guidelines-2008-04-en.pdf
 
ecoi.net-Quellenbeschreibung zum CGRS: https://www.ecoi.net/de/quelle/11379.html
 
Zugriff auf alle Links am 18. Juni 2021.

 

Methodischer Hinweis:

Die ecoi.net-Quellenbeschreibungen beinhalten Hintergrundinformationen über die Aufgaben, Ziele und das Mandat einer Organisation, über die Finanzierung, die Methodologie, sowie zu unserer Abdeckung der Quelle. Sie beruhen auf zeitlich begrenzten Recherchen in öffentlich zugänglichen Dokumenten. Der Großteil der Informationen einer Quellenbeschreibung stammt von der beschriebenen Quelle selbst. Ziel ist eine kurze Einführung in die von uns regelmäßig abgedeckten Quellen, die Informationen zu relevanten Aspekten auf systematische Weise an einem Ort bietet.