Letzte Aktualisierung dieser Quellenbeschreibung: 20. November 2020.

In einem Satz: Das Hungarian Helsinki Committee (HHC) ist eine NGO, die 1989 zur Sicherstellung der in nationalen und internationalen Gesetzen garantierten Umsetzung von Menschenrechten gegründet wurde.

Abdeckung auf ecoi.net:

Menschenrechtsberichte zum Asylsystem.

Quartalsweise Abdeckung auf ecoi.net, zu Ländern mit Priorität A-E (alle Länder).

Leitbild/Mandat/Ziele:

„Das Hungarian Helsinki Committee ist eine öffentliche, wohltätige Menschenrechtsorganisation, die durch rechtliche und öffentliche Aktivitäten die Würde des Menschen schützt. Wir bieten Hilfe für Flüchtlingen, Häftlingen und Opfern von Gewalt der Exekutive an.

Das Hungarian Helsinki Committee hilft jenen, deren Menschenrechte durch den Staat verletzt hat. Unsere KlientInnen sind Flüchtlinge, Häftlinge und diskriminierte Personen.

Mit nur einer Handvoll Mitgliedern zum Zeitpunkt ihrer Gründung entwickelte sich das Hungarian Helsinki Committee bis zum Jahr 2015 zu einer Organisation mit mehr als 20 MitarbeiterInnen. Zu unseren KollegInnen gehören auch AnwältInnen, ÄrztInnen, WirtschaftsexpertInnen, SoziologInnen und JournalistInnen. In den frühen Jahren fokussierten wir uns auf kostenlose und rechtliche Hilfe und Vertretung, wohingegen unser Portfolio heute auch Forschung und professionelle Trainings auf vielen Feldern umfasst.

Das Hungarian Helsinki Committee ist eine ungarische Organisation. Wir befassen uns beinahe ausschließlich mit ungarischen Angelegenheiten – mit Menschenrechtsverletzungen ungarischer Behörden. Also weshalb Helsinki? Helsinki ist das Markenzeichen der Menschenrechte und einer respektierten Menschenrechtsbewegung. Die Regierungen Europas und Nordamerikas unterzeichneten am 1. August 1975 die Schlussakte von Helsinki, in der sie sich verpflichteten, Menschenrechte und Grundfreiheiten zu wahren.

Daraus folgte, dass in den Ländern des kommunistischen Blocks eigenorganisierten Gruppen, die in ihrem Namen auf die Schlussakte verwiesen, forderten, dass ihre Staaten die in Helsinki dargelegten Rechte respektierten. Die ungarische Gruppe wurde im Jahr 1989 zur Überwachung der Fairness der ersten freien Wahlen gegründet, führte jedoch in seiner Gründungserklärung die Themen Flüchtlinge und Haft bereits als ihre operativen Hauptziele an.” (HHC-Website: About us, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Finanzierung:

Auf Zuschüssen basierte Finanzierung und private Spenden.

Im Jahresbericht 2019 werden gegenüber Ausgaben von HUF 482.079.500 Gesamteinkünfte von HUF 508.458.162 angeführt. Erstere setzen sich aus Zuschüssen und privaten Spenden (45,74 Prozent), EU-Geldern (24,45 Prozent), Geldern der Vereinten Nationen (15,08 Prozent), NGOs und Bildungseinrichtungen (6,62 Prozent), Botschaften (1,12 Prozent) und Spenden aus sonstigen Quellen (6,99 Prozent) zusammen. (HHC: Annual Report 2019, ohne Datum S. 24)

Umfang der Berichterstattung:

Geografischer Fokus: Ungarn und benachbarte Regionen.

Thematischer Fokus: Menschenrechte von BürgerInnen, Häftlingen, Flüchtlingen und AsylwerberInnen.

Methodologie:

Für einen Bericht, dessen Ziel es war, „[…] zu prüfen, ob weibliche und LGBTI-AsylwerberInnen sowie NutzerInnen von internationalem Schutz die im Zuge des Asylverfahrens und des Integrationsprozesses in Ungarn die ihnen zustehende besondere Behandlung erhalten [,] wurden Daten durch Tischrecherche, Anfragen an Behörden, strukturierten Gesprächen mit AsylanwältInnen und Flüchtlingen; und einem an Dienstleister und Freiwilligen der Integrationshilfe gerichteten Fragebogen. (HHC: Safety-Net torn apart, Introduction; 2018, S. 3)

Der Länderbericht zu Asylverfahren, Aufnahmebedingungen und Schubhaft in Ungarn für die Asylum Information Database (aida) des European Council for Refugees and Exiles (ECRE) wurde vom HHC verfasst und ECRE editiert. Er basiert auf „[…] Informationen […] aus Gesprächen mit HHC-Personal, beauftragten AnwältInnen, UNHCR-Ungarn, der Menedék Hungarian Association for Migrants, SOS-Kinderdörfern, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn, Cordelia-Stiftung, Maltese Care gemeinnützige GmbH, Verein Migrants’ Help Ungarn, Budapest Methodological Centre of Social Policy and Its Institutions, Kalunba Social Services gemeinnützige GmbH, der ungarischen Baptistenhilfe und aus verfügbaren Berichten und an ungarische Behörden übermittelten Fragebögen. (HHC: Country Report: Hungary, Acknowledgements & Methodology; März 2020; S. 2, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Sprache(n), in der/denen die Quelle publiziert:

Englisch und Ungarisch.

Weitere Informationen:

HHC: Timeline of governmental attacks against Hungarian civil society organisations, Hungarian Helsinki Committee, 17. November 2017:
http://www.helsinki.hu/wp-content/uploads/Timeline_of_gov_attacks_against_HU_NGOs_17112017.pdf

Die Zeit: "In Ungarn gibt es ein extremes Maß an Rassismus", 8. Mai 2019
https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-05/marta-pardavi-ungarn-fluechtlinge-asylpolitik-transitzonen/komplettansicht

Pro Asyl: Kampf für Menschenrechte in Ungarn wird von PRO ASYL ausgezeichnet, 4. Mai 2018
https://www.proasyl.de/news/kampf-fuer-menschenrechte-in-ungarn-wird-von-pro-asyl-ausgezeichnet/

HHC: Annual Report 2019
https://www.helsinki.hu/wp-content/uploads/2019_Helsinki_Committee_annual_report_FINAL.pdf

Zweiter Band des Handbuchs zur Glaubwürdigkeitsprüfung in Asylverfahren vom Ungarischen Helsinki-Komitee, 11. Mai 2015
https://www.ecoi.net/de/blog/zweiter-band-des-handbuchs-zur-glaubwuerdigkeitspruefung-in-asylverfahren-vom-ungarischen-helsinki-komittee

Neue Studie: Herkunftsländerinformation in Asylverfahren – Qualität als rechtliche Anforderung in der EU, 20. Jänner 2012
https://www.ecoi.net/de/blog/neue-studie-herkunftslaenderinformation-in-asylverfahren-qualitaet-als-rechtliche-anforderung-in-der-eu-2012  

The Refugee Law Reader: https://www.refugeelawreader.org/en/

 

Zugriff auf alle Links am 20. November 2020.