Die ecoi.net-Themendossiers bieten einen Überblick zu einem ausgewählten Thema. Das Themendossier zu Somalia behandelt mit der bewaffneten islamistischen Gruppe al-Schabaab zusammenhängende Ereignisse. Alle verwendeten Informationen stammen aus Quellen, die auf ecoi.net verfügbar sind.

Archivversion - letzte Aktualisierung: 15. Jänner 2016. Bis auf weiteres wird dieses Themendossier nicht mehr aktualisiert. Es wurde ersetzt durch ein Themendossier zur Sicherheitslage in Somalia.

Hintergrundinformationen



Die al-Schabaab entstand dem Center for Strategic and International Studies (CSIS) zufolge aus der islamistischen Organisational-Itihaad al-Islamiya (AIAI). Die AIAI war eine in den 1980er-Jahren entstandene Gruppe somalischer Wahabiten, welche die Regierung von Mohammed Siad Barre durch einen islamischen Staat zu ersetzen versuchte. Ehemalige Mitglieder der AIAI gründeten die al-Schabaab, die darauf als radikale Jugendmiliz in die Islamic Courts Union (ICU) integriert wurde (CSIS, 15. Juli 2011, S. 3). Die ICU war ein Zusammenschluss von Scharia-Gerichten und Warlords, der 2005 die Kontrolle in Mogadischu und den südlichen Teilen Somalias übernahm (John Hopkins Bloomberg School of Public Health, 9. Februar 2014, S. 12; IOM, Februar 2014, S. 13). Auf Ersuchen der Ende 2004 gebildeten somalischen Übergangsregierung (Transitional Federal Government, TFG) gingen äthiopische Streitkräfte im Dezember 2006 gegen die ICU vor (USDOS, 11. März 2008). Dies führte zu einem Aufstand gegen die äthiopischen und somalischen Streitkräfte, aus dem die al-Schabaab laut Human Rights Watch (HRW) als die mächtigste bewaffnete Oppositionsgruppe in den südlichen und zentralen Landesteilen hervorging (HRW, 8. September 2014). Seit 2008 entwickelte sich die al-Schabaab von einer nationalistischen Organisation, die das Ziel hatte, die äthiopischen Truppen mit militärischen Mitteln zu vertreiben, zu einer transnationalen terroristischen Bewegung, die sich als Teil des globalen Kriegs der al-Qaida gegen den Westen darstellt (CSIS, 15. Juli 2011, S. 1).

Ziele und Führungspersönlichkeiten



Die al-Schabaab definiert sich der International Crisis Group (ICG) zufolge selbst als eine sunnitische, salafistische Gruppe von Dschihadisten. Zudem ist die al-Schabaab stark durch wahabitische Interpretationen beeinflusst. Der al-Schabaab zufolge sind viele muslimische Staaten vom aufrichtigen islamischen Weg abgekommen. Die Gruppe sieht es daher als ihre Verantwortung und Pflicht an, Muslime unter einem gemeinsamen Staat (Kaliphat) erneut auf den richtigen Weg zu bringen (ICG, 26. Juni 2014, S. 7).
Die Gruppe selbst wird von einem „Emir“ autoritär geführt, es besteht eine strenge hierarchische Ordnung (SWP, November 2013, S. 3). Zunächst stand Sheikh Hassan Dahir Aweys, ein ehemaliges Mitglied der AIAI, an der Spitze der al-Schabaab, dieser gab die Führung an Aden Hashi Ayro weiter (CSIS, 15. Juli 2011, S. 3). Nachdem Ayro bei einem amerikanischen Luftangriff im Mai 2008 getötet wurde, übernahm Ahmed Godane (alias Mukhtar Abu Zubair oder Ahmad Abdi Aw-Mahmoud) (SWP, November 2013, S. 3). Laut dem US-Verteidigungsministerium wurde Godane bei einem US-Luftangriff am 1. September 2014 getötet. Sheikh Ahmed Umar, genannt „Abu Ubaida“, wurde zum Nachfolger ernannt (BAMF, 8. September 2014, S. 4).

Wichtige Ereignisse in den vergangenen Jahren



Im Jahr 2009 zogen sich die äthiopischen Truppen aus Somalia zurück und die al-Schabaab übernahm laut Amnesty International (AI) bis Ende 2010 die Kontrolle in weiten Teilen Süd- und Zentralsomalias (AI, Dezember 2011). Seit dem Rückzug äthiopischer Truppen unterstützten Truppen der Afrikanischen Union (AMISOM) aus Uganda und Burundi die somalische Übergangsregierung (SWP, November 2013, S. 3). Im August 2011 zog sich die al-Schabaab aus Mogadischu zurück und kam auch in anderen Landesteilen unter Druck (AI, Dezember 2011). Im Oktober 2011 drangen, nachdem die kenianische Regierung die al-Schabaab beschuldigt hatte, TouristInnen und MitarbeiterInnen von Hilfsorganisationen zu entführen, kenianische Truppen in den Süden Somalias ein (BBC, 28. Oktober 2011). In der ersten Jahreshälfte 2012 verlor die al-Schabaab die Kontrolle in mehreren Städten im Süden des Landes (Badhaadhe, Afmadow, Afgoye) und im September 2012 in Kismayo (SWP, November 2013, S. 3; ICG, 26. Juni 2014, S. 9-15). Die al-Schabaab kontrollierte 2013 jedoch weiterhin große Teile ländlicher Gebiete in Süd- und Zentralsomalia, darunter Gebiete in den Regionen Juba, Shabelle, Bay und Bakol (USDOS, 30. April 2014).

Zeitachse von Ereignissen seit April 2014



Für eine Chronologie von Juni 2012 bis April 2013 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: www.ecoi.net/de/document/249666.
Für eine Chronologie von Jänner 2013 bis August 2014 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: www.ecoi.net/de/document/288574.
Die folgende Chronologie enthält Ereignisse seit April 2014 (in umgekehrter chronologischer Reihenfolge):

JÄNNER 2016

Bei einem Granatenangriff auf den Präsidentenpalast in Mogadischu wurde laut Polizeiangaben ein Zivilist getötet und ein weiterer schwer verletzt. Die al-Schabaab bekannte sich zu dem Anschlag (AFP, 7. Jänner 2016)

Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Restaurant in Mogadischu wurden drei Personen verletzt. Das Restaurant war bereits 2012 Schauplatz eines Selbstmordanschlags. Keine Gruppe bekannte sich bislang zu dem Anschlag, jedoch führte die al-Schabaab in der Vergangenheit ähnliche Anschläge aus. (AFP, 2. Jänner 2016)

DEZEMBER 2015

Laut einem Sprecher der al-Schabaab und lokalen EinwohnerInnen exekutierte die al-Schabaab in der Stadt Bariirey in der Region Lower Shabelle einen Militäroffizier und den Anführer der Stadt Mareerey. (Reuters, 24. Dezember 2015)

Bei einem Angriff auf einen Regierungsbeamten in Mogadischu, gefolgt von einem Autobombenanschlag wurden mindestens vier Menschen getötet und neun verletzt. Niemand bekannte sich bislang zu dem Anschlag, jedoch hatte die al-Schabaab eine Reihe von Angriffen in der Hauptstadt ausgeführt. (AFP, 19. Dezember 2015)

Die staatliche Radio- und TV-Journalistin Hindiya Mohamed starb nach einem Bombenanschlag auf ihr Auto. Keine Organisation bekannte sich bislang zu dem Anschlag, jedoch trug dieser die Handschrift von al-Schabaab. (RSF, 3. Dezember 2015)

NOVEMBER 2015

Der Parlamentsabgeordnete Mohamed Ahmed Gurhan verstarb, nachdem er in Mogadischu in seinem Auto angeschossen und verwundet worden war. Niemand bekannte sich zu dem Anschlag, jedoch hatte sich die al-Schabaab zu vorherigen Tötungen bekannt (AFP, 8. November 2015).

Die al-Schabaab bekannte sich zu einem Anschlag auf das Hotel Sahafi in Mogadischu. Mindestens 12 Personen wurden bei dem Autobombenanschlag getötet. (AFP, 1. November 2015)

OKTOBER 2015

Der Neffe des somalischen Präsidenten Hassan Sheikh Mohamud wurde in Mogadischu erschossen. Die al-Schabaab bekannte sich zu der Tötung. (BBC, 7. Oktober 2015)

SEPTEMBER 2015

Bei einem Autobombenanschlag nahe des Gebäudekomplexes, in dem die Büros des Präsidenten und des Premierministers untergebracht sind, wurden mindestens sieben Menschen getötet und 10 weitere verletzt. Bislang bekannte sich niemand zu dem Anschlag in Mogadischu. (AFP, 21. September 2015)

Ein Redakteur der englischsprachigen Abteilung der somalischen Online-Zeitung Waagasucub wurde im Bezirk Dharkenley in Mogadischu von Unbekannten erschossen. Keine Gruppe übernahm bislang die Verantwortung, jedoch stimmt die Art der Tötung mit den von der al-Schabaab angewendeten Methoden überein. (RSF, 10. September 2015)

Laut AugenzeugInnen wurde ein Militärstützpunkt der Afrikanischen Union in Janale, etwa 90 Kilometer süd-westlich von Mogadischu, von der al-Schabaab angegriffen. Laut Angaben der Afrikanischen Union steht der Stützpunkt nach einem „taktischen Rückzug“ wieder unter Kontrolle der Streitkräfte der Afrikanischen Union. (BBC, 1. September 2015)

AUGUST 2015

Bei zwei Bombenanschlägen in der Nähe von Kismayo und in Mogadischu wurden laut offiziellen Angaben mindestens 18 Menschen getötet. (AFP, 22. August 2015)

JULI 2015

Bei einem schweren Bombenanschlag auf das Hotel Jazeera Palace in Mogadischu wurden mindestens 13 Menschen getötet und über 40 weitere verletzt. Die al-Schabaab bekannte sich zum Anschlag. (BBC, 26. Juli 2015)

Der somalische Parlamentsabgeordnete Abdulahi Hussein Mohamud wurde gemeinsam mit seinen zwei Leibwächtern und seinem Fahrer von Mitgliedern der al-Schabaab in Mogadischu getötet. (AFP, 26. Juli 2015)

Somalische Streitkräfte nahmen mit Unterstützung von Soldaten der Afrikanischen Union die südwestlich gelegene Stadt Bardere ein, die seit 2008 von der al-Schabaab kontrolliert wurde. (BBC, 22. Juli 2015)

Mindestens zwei hochrangige Kommandanten der al-Schabaab wurden bei einem Drohnenangriff in der Stadt Bardere getötet. (BBC, 16. Juli 2015)

Bei einem Anschlag von Mitgliedern der al-Schabaab auf zwei Hotels in Mogadischu wurden mindestens fünf Menschen und die Angreifer getötet. Eines der beiden Hotels befindet sich nahe dem somalischen Parlament. (AFP, 10. Juli 2015)

JUNI 2015

Mindestens fünf Soldaten wurden bei einem nächtlichen Angriff der al-Schabaab auf einen Stützpunkt der Armee in Kismayo getötet. (BBC, 29. Juni 2015)

Mindestens 30 Menschen wurden bei einem Angriff von Bewaffneten auf einen Militärstützpunkt der Afrikanischen Union in Leego getötet. Laut Angaben der al-Schabaab kontrolliert die Gruppe den Stützpunkt, was aber nicht bestätigt wurde. (BBC, 26. Juni 2015)

Bei einem Selbstmordanschlag auf einen diplomatischen Konvoi der Vereinigten Arabischen Emirate in Mogadischu wurden mindestens 12 Menschen getötet. Der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate überlebte den Anschlag. Die al-Schabaab bekannte sich zu dem Anschlag. (BBC, 24. Juni 2015)

Die al-Schbaab verübte einen Anschlag auf ein Ausbildungslager des nationalen Geheimdienstes. Laut Regierungsangaben verhinderten Soldaten den Anschlag und mindestens drei Kämpfer wurden getötet. (BBC, 21. Juni 2015)

MAI 2015

Der Parlamentsabgeordnete Yusuf Dirir wurde bei einem Anschlag mutmaßlicher Islamisten in Mogadischu erschossen (BBC, 23. Mai 2015).

“Nach Angaben des Gouverneurs von Lower Shabelle eroberten Regierungstruppen bei einem Gegenangriff am 15.05.15 zwei Städte (Awdhegel und Mubarak, ca. 75 km westlich von Mogadischu) zurück, die die al-Shabaab kurz zuvor eingenommen hatte. Bei den Kämpfen sollen vier Personen getötet worden sein, darunter zwei Soldaten. Auf Seiten der Islamisten habe es mehr als 20 Tote gegeben.” (BAMF, 21. Mai 2015)

APRIL 2015

In der Stadt Jamame in der Region Lower Juba wurde ein Mann von der al-Schabaab öffentlich wegen „Beleidigung des Propheten Mohamed“ hingerichtet. (BBC, 24. April 2015)

Bei der Explosion einer Autobombe vor dem Restaurant Banooda in Mogadischu wurden elf Menschen getötet und weitere ernsthaft verletzt. Das Restaurant befindet sich vor dem Central Hotel, in dem sich oft PolitikerInnen aufhalten (BBC, 21. April 2015).

Bei einem schweren Bombenanschlag der al-Schabaab in der nordöstlichen Stadt Garowe wurden sechs UNO-MitarbeiterInnen getötet (AFP, 20. April 2015).

In Mogadischu wurde Adan Haji Hussein, ein Parlamentsabgeordneter, von der al-Schabaab erschossen (AFP, 18. April 2015).

Bei einem Angriff der al-Schabaab auf einen Regierungskomplex in Mogadischu wurden mindestens 17 Menschen getötet, darunter sieben Angreifer. Ein mit Sprengstoff beladenes Auto wurde in eine Mauer, die das Gelände umzäunte, gelenkt und darauf stürmten Bewaffnete das Gebäude. (BBC, 14. April 2015)

MÄRZ 2015

Laut Angaben der Regierung wurden 14 Menschen bei der Besetzung eines Hotels in Mogadischu durch die al-Schabaab getötet. Die Besetzung wurde von Regierungsstreitkräften beendet (AFP, 27. März 2015).

Laut offiziellen Angaben wurde ein Gebiet in Baidoa, auf dem sich Einrichtungen der Regierung und der Vereinten Nationen befinden, von mutmaßlichen Mitgliedern der al-Schabaab angegriffen (AFP, 12. März 2015).

Bei einem Autobombenanschlag vor einem Hotel in Mogadischu wurde laut Polizeiangaben mindestens eine Person getötet (AFP, 11. März 2015).

FEBRUAR 2015

Laut offiziellen Angaben wurde bei einem Angriff auf den Präsidentenpalast in Mogadischu ein Wachmann getötet. Keine Gruppe hat sich zu dem Anschlag bekannt, jedoch verübte die al-Schabaab zuvor eine Reihe von Anschlägen (AFP, 26. Februar 2015).

Bei einem Angriff der al-Schabaab auf ein bekanntes Hotel in Mogadischu wurden mindestens 25 Menschen getötet. Regierungsbeamte hatten in dem Hotel das Freitagsgebet abgehalten (AFP, 20. Februar 2015).

Laut offiziellen Angaben wurde der Parlamentsabgeordnete Abdullahi Qayad Barre nahe dem Präsidentenpalast von Mitgliedern der al-Schabaab erschossen. Die al-Schabaab bekannte sich zu dem Anschlag (BBC, 9. Februar 2015).

Laut offiziellen Angaben wurden bei einem Luftangriff in Dinsoor auf ein Haus, das von al-Schabaab-Kämpfern benutzt wurde, mutmaßlich mehrere Menschen getötet. Die al-Schabaab bestätigte den Angriff (AFP, 1. Februar 2015).

JÄNNER 2015

Bei der Explosion einer Autobombe vor einem Hotel in Mogadischu wurden 3 Personen getötet. Delegierte aus der Türkei hatten im Hotel den Besuch des türkischen Präsidenten vorbereitet. Aufständische mit Verbindungen zur al-Qaida führen in Mogadischu oft Anschläge durch (BBC, 22. Jänner 2015).

4 der Spionage für die CIA und andere Geheimdienste beschuldigte Männer wurden von al-Schabaab erschossen. Die Männer, darunter 2 Regierungssoldaten, wurden laut AugenzeugInnen vor einer Menschenmenge in der Stadt Bardhere erschossen (BBC, 7. Jänner 2015).

Bei einem Selbstmordanschlag nahe dem Flughafen wurden laut offiziellen Angaben 4 Menschen getötet. Ein Sprecher der al-Schabaab bestätigte, dass die Gruppe für den Anschlag verantwortlich ist (AFP, 4. Jänner 2015).

DEZEMBER 2014

Laut offiziellen Angaben ergab sich ein Anführer der al-Schabaab, Zakariya Ismail Ahmed Hersi, den Streitkräften der Regierung und der Afrikanischen Union (AFP, 27. Dezember 2014).

Bei einem Angriff der al-Schabaab auf das Hauptquartier der Afrikanischen Union in Mogadischu wurden 3 Soldaten der Afrikanischen Union und ein Zivilist getötet. Bei dem darauf folgenden Schusswechsel wurden zudem 5 Angreifer getötet und 3 weitere gefangen genommen (AFP, 25. Dezember 2014).

Mindestens 7 Frauen wurden laut Dorfältesten bei „barbarischen“ Angriffen getötet, nachdem Mitglieder der al-Schabaab die Frau eines Soldaten enthauptet hatten. Es handelte sich um Rache-Hinrichtungen von Frauen, die Islamisten nahestanden (AFP, 11. Dezember 2014).

Laut offiziellen Angaben wurden 5 mit islamistischen Aufständischen verwandte Frauen in der südwestlich gelegenen Stadt Tiyeglow von einem Soldaten erschossen, nachdem Mitglieder der al-Schabaab seine Ehefrau und eine weitere Soldatin erschossen hatten (BBC, 10. Dezember 2014).

Bei einem Selbstmordanschlag der al-Schabaab auf einen UNO-Konvoi in Mogadischu wurden laut Polizeiangaben und Angaben der al-Schabaab 4 Personen getötet und 9 weitere verletzt (AFP, 3. Dezember 2014).

NOVEMBER 2014

In Mogadischu wurde ein Ingenieur, der für ein türkisches Unternehmen arbeitete, getötet. Keine Gruppe hat sich bislang zum Anschlag bekannt (AFP, 27. November 2014).

OKTOBER 2014

In Mogadischu wurden bei einem Autobombenanschlag vor einem Hotel laut offiziellen Angaben mindestens eine Person getötet und mehrere weitere verletzt. Keine Gruppe bekannte sich zu dem Anschlag, jedoch verübte die al-Schabaab in der Vergangenheit ähnliche Anschläge (AFP, 25. Oktober 2014).

In der Ortschaft Dharuro in der Region Lower Shabelle wurde ein Jugendlicher gesteinigt, nachdem ihn ein Scharia-Gericht der Vergewaltigung einer Frau schuldig gesprochen hatte. Die al-Schabaab setzt in Gebieten unter ihrer Kontrolle eine strenge Form des islamischen Rechts durch (BBC, 22. Oktober 2014).

Der Leiter des Mogadischu-Büros eines somalischen TV-Senders mit Sitz in London wurde vor seinem Haus im Bezirk Howlawadag mehrmals angeschossen. Der Vorsitzende des nationalen Geheim- und Sicherheitsdienstes macht die al-Schabaab für den Angriff verantwortlich (AFP, 14. Oktober 2014).

Der somalische Präsident, Hassan Sheikh Mohamud, bezeichnete einen zuvor erfolgten Autobombenanschlag in Mogadischu mit mindestens 13 Toten als „Verzweiflungstat“ der al-Schabaab. Die al-Schabaab selbst bekannte sich nicht zu dem Anschlag (AFP, 13. Oktober 2014).

Das somalische Militär übernahm laut eigenen Angaben erstmals seit über 20 Jahren die Kontrolle in der Stadt Barawe, die zuvor von der al-Schabaab kontrolliert worden war (AFP, 6. Oktober 2014).

Laut Angaben des Informationsministers der Region Puntland nahmen Soldaten bei einer Offensive gegen die al-Schabaab die Region Galgala ein. Laut Angaben eines Sprechers der al-Schabaab, schlug die al-Schabaab den Angriff zurück und tötete 20 Soldaten, darunter den Kommandanten des Einsatzes. (BBC, 1. Oktober 2014)

SEPTEMBER 2014

Laut Angaben von RSF verbot der somalische Geheimdienst mediale Berichterstattung über Aktivitäten der al-Schabaab. Journalisten wurden seit 2. September 2014 verhaftet und Medienunternehmen geschlossen. (RSF, 11. September 2014)

Bei einem Selbstmordanschlag mit einer Autobombe, der Truppen der Afrikanischen Union zum Ziel hatte, wurden laut offiziellen Angaben zwölf Personen getötet. Die al-Schabaab bekannte sich zu dem Anschlag, der südwestlich der Hauptstadt erfolgt war. (BBC, 8. September 2014)

Laut Angaben des US-amerikanischen Pentagons wurde der Anführer der al-Schabaab, Ahmed Abdi Godane, bei einem US-Angriff getötet. (BBC, 5. September 2014)

AUGUST 2014

Bei einem Autobombenanschlag und einem Schusswechsel vor dem Hauptquartier des somalischen Nachrichtendienstes wurden in Mogadischu mindestens sieben Mitglieder der al-Schabaab und vier weitere Personen getötet. Am Tag zuvor hatte die Mission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) angegeben, die Stadt Bulomarer eingenommen zu haben. (AFP, 31. August 2014)

Der Parlamentsabgeordnete Aden Madeer wurde in Mogadischu erschossen. Dabei handelt es sich um die fünfte Tötung eines Parlamentsmitglieds im Jahr 2014. Die al-Schabaab bekannte sich zur Ermordung. (BBC, 1. August 2014)

JULI 2014

Laut Angaben von Verwandten des Opfers wurde eine muslimische Frau von der al-Schabaab erschossen, weil sie sich geweigert hatte, ein Kopftuch zu tragen. Ein Sprecher der al-Schabaab wies die Verantwortung der Gruppe zurück. (BBC, 30. Juli 2014)

Eine bekannte Sängerin und Parlamentsabgeordnete, Saado Ali Warsame, wurde von der al-Schabaab in Mogadischu erschossen. (BBC, 23. Juli 2014)

Bei einem Selbstmordanschlag in Kismayo, der einen Schabaab-feindlichen Milizführer zum Ziel hatte, wurden sechs Menschen, darunter ein Kind, getötet und sieben weitere verletzt. (AFP, 19. Juli 2014)

Laut Angaben eines Ministers wurden die Chefs der Polizei und des Nachrichtendienstes entlassen, nachdem die al-Schabaab den Präsidentenpalast in Mogadischu angegriffen hatte. Drei der Angreifer wurden getötet und ein vierter gefangen genommen. Bei dem Angriff handelte es sich um den zweiten Angriff auf den Präsidentenpalast im Jahr 2014. (BBC, 9. Juli 2014)

Laut Angaben der Polizei und von Medien wurden bei einem Selbstmordanschlag nahe dem somalischen Parlament mindestens vier Menschen getötet. Die al-Schabaab „pries“ den Anschlag. (BBC, 5 July 2014)

JUNI 2014

Laut Polizeiangaben wurden mindestens zwei Personen bei der Explosion einer Bombe auf einem Markt in Mogadischu getötet. Bislang bekannte sich keine Gruppe zu dem Anschlag, jedoch gab die al-Schabaab zuvor an, ihre Angriffe während des Fastenmonats Ramadan zu verstärken. (AFP, 30. Juni 2014)

Laut Angaben der Afrikanischen Union (AU) wurden bei einem Angriff von al-Schabaab-Kämpfern auf eine AU-Militärbasis mindestens zwei Soldaten getötet. Laut Angaben der al-Schabaab ist der Angriff in der Stadt Bulla Burde erfolgt. (AFP, 26. Juni 2014)

Laut Angaben der Afrikanischen Union (AU) wurden bei Angriffen von kenianischen Kampfflugzeugen auf die Ortschaften Anole und Kuday über 80 al-Schabaab-Kämpfer getötet. Laut Augenzeugen wurde auch ein Gebiet nahe der Grenze zu Kenia bombardiert. (BBC, 23. Juni 2014)

Mitglieder der al-Schabaab verhafteten etwa 100 Frauen in der Ortschaft Buale. Sollten sich die Frauen nicht an strenge islamische Kleidervorschriften halten, riskieren sie, ausgepeitscht zu werden. (BBC, 13. Juni 2014)

Bei einem Angriff somalischer und äthiopischer Streitkräfte auf einen Stützpunkt der al-Schabaab in der südwestlichen Stadt Ato wurden mindestens 74 Menschen getötet. (All Africa, 3. Juni 2014)

MAI 2014

Mindestens zehn Menschen wurden bei einem Anschlag der al-Schabaab auf das Parlament in Mogadischu getötet. (BBC, 24. Mai 2014)

Ein somalischer Politiker und eine weitere Person wurden bei einem Bombenanschlag in Mogadischu verwundet. Keine Gruppe übernahm die Verantwortung für den Anschlag, jedoch verübte die al-Schabaab regelmäßig Anschläge. (AFP, 19. Mai 2014)

In Mogadischu wurden erstmals 400 ugandische UNO-Streitkräfte stationiert, die MitarbeiterInnen und Einrichtungen der UNO schützen sollen. Trotz Beteuerungen der UNO, dass die Sicherheitslage verbessert wurde, führt die al-Schabaab weiterhin Bombenanschläge durch. (AFP, 18. Mai 2014)

Mindestens fünf Menschen wurden bei einem Anschlag in der Stadt Baidoa getötet. Der Anschlag hatte einen örtlichen Beamten zum Ziel, der aber entkam. Niemand bekannte sich zu dem Anschlag, jedoch verübte die al-Schabaab zuvor eine Reihe von Bombenanschlägen. (AFP, 12. Mai 2014)

Mindestens sieben Menschen, darunter ein Polizeibeamter, wurden bei einem Bombenanschlag in Mogadischu getötet. Die al-Schabaab übernahm die Verantwortung für den Anschlag und bezeichnete den getöteten Polizeibeamten als „Feind Allahs“ und beschuldigte ihn, mit ausländischen Geheimdiensten zusammengearbeitet zu haben (AFP, 3. Mai 2014). BBC bezeichnet den Getöteten als ehemaligen Beamten der Stadtverwaltung und berichtet über mindestens sechs Tote (BBC, 3. Mai 2014).

APRIL 2014

Bei einem Attentat in Mogadischu wurde ein weiterer Parlamentsabgeordneter getötet. (AFP, 22. April 2014)

Ein Parlamentsabgeordneter wurde in Mogadischu bei einem Autobombenanschlag getötet. Die al-Schabaab übernahm die Verantwortung für den Anschlag. Ein weiterer Parlamentsabgeordneter wurde bei der Explosion verletzt. (BBC, 21. April 2014)

Zwei im Jahr 2011 von der al-Schabaab entführte kenianische Mitarbeiter einer Hilfsorganisation wurden laut Militärangaben „verirrt und desorientiert“ aufgefunden. (BBC, 11. April 2014)


QUELLEN: (Zugriff auf alle Quellen am 14. Jänner 2016)


Dieses Themendossier beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche ausschließlich auf ecoi.net. Es ist als Einstieg in bzw. Überblick über ein Thema gedacht und stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen sind Arbeitsübersetzungen für die keine Gewähr übernommen werden kann. Chronologien stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jede Aussage stammt von einem Dokument, das auf ecoi.net verfügbar ist und wird mit einem Link zum entsprechenden Dokument auf ecoi.net referenziert.