Anfragebeantwortung zu Syrien: Sicherheitslage in Afrin und türkisch kontrollierten Gebieten; Verhältnis der syrischen Übergangsregierung zur SNA und zur Türkei [a-12593]

20. März 2025

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Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Aktuelle Kontrollverhältnisse

Rückkehrbewegungen

Übergriffe infolge der Rückkehr nach Afrin

Weitere Übergriffe durch SNA-Gruppierungen

Verhältnis der syrischen Übergangsregierung zur SNA und zur Türkei

Quellen

Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.

Vorgeschichte

Im Jahr 2018 habe die Türkei zusammen mit ihren verbündeten syrischen Milizen die Region Afrin in Nordwestsyrien eingenommen (NPA, 13. März 2025; Rudaw, 9. März 2025). Dies habe zu einer Vertreibung der kurdischen Bevölkerung aus der Region geführt, NPA spricht von etwa 190.000 Kurd·innen (NPA, 13. März 2025) während laut The New Arab 300.000 Menschen, die meisten von ihnen Kurd·innen, vertrieben worden seien (The New Arab, 29. Jänner 2025). Infolge der der Einnahme von Afrin seien tausende Syrer·innen aus anderen Regionen in Afrin angesiedelt worden, was bedeutende demographische Veränderungen nach sich gezogen habe (NPA, 13. März 2025; Al Jazeera, 21. Jänner 2025). Internationale Organisationen hätten seit 2018 zahlreiche Menschenrechtsverstöße gegen die kurdische Bevölkerung von Afrin dokumentiert, darunter Tötungen, Entführungen, Plünderungen landwirtschaftlicher Erträge, das Fällen von Olivenbäumen und Einhebung von Steuern von Bauern (Rudaw, 13. März 2025, siehe auch HRW, 29. Februar 2024).

Aktuelle Kontrollverhältnisse

Am 6. Februar 2025 sei ein Konvoi der Allgemeinen Sicherheitskräfte der Übergangsregierung in der Stadt Afrin eingetroffen (Kurdistan24, 6. Februar 2025; Daraj, 26. Februar 2025), die dort die Kontrolle von der Syrian National Army (SNA) übernommen hätten (Kurdistan24, 6. Februar 2025). Der Konvoi, bestehend aus etwa 60 Fahrzeugen, sei laut Angaben eines kurdischen Politikers von jubelnden lokalen Bewohner·innen begrüßt worden, die die Hoffnung tragen würden, dass die neue Regierung der gesellschaftlichen Spaltung ein Ende bereiten und zu Disziplin, Recht und einer verfassungsmäßigen Regierungsführung übergehen werde. Der Konvoi habe auch noch die weiteren Unterdistrikte von Afrin (Rajo, Maabatli, Sheikh Al-Hadid, Jinderis) besucht, bevor er wieder nach Aleppo zurückgekehrt sei. Am Folgetag seien die Sicherheitskräfte zurückgekehrt und hätten erneut die Unterdistrikte besucht und sich die Beschwerden der Lokalbevölkerung angehört (Daraj, 26. Februar 2025).

Auch Übergangspräsident Ahmed Al-Sharaa habe Afrin im Februar 2025 besucht und dort lokale kurdische Vertreter·innen getroffen, die ihre Beschwerden vorgetragen hätten. Al-Sharaa habe versprochen, die bewaffneten Gruppen („factions“) in der Stadt mit offiziellen Sicherheitskräften zu ersetzen und Übergriffe auf die lokale kurdische Bevölkerung einzudämmen (Etana, 22. Februar 2025; siehe auch Rudaw, 9. März 2025).

Quellen berichten unter Berufung auf Aussagen von Bewohner·innen der Region, dass trotz der Übernahme durch die Sicherheitskräfte der Übergangsregierung lokale bewaffnete Gruppierungen weiterhin in Afrin agieren würden (Daraj, 26. Februar 2025; Al-Araby Al-Jadeed, 6. März 2025, SOHR, 15. März 2025). Ein von Daraj interviewter lokaler kurdischer Politiker habe erwähnt, dass die Situation vor Ort unverändert sei. Die Gruppierungen seien nach wie vor aktiv, Häuser und Ländereien seien noch nicht an ihre rechtmäßigen Eigentümer·innen zurückgegeben worden und in einigen Gebieten würden weiterhin Steuern und Abgaben eingehoben (Daraj, 26. Februar 2025).

Mit Stand Anfang März 2025 seien laut einem kurdischen Lokalpolitiker die Sicherheitskräfte der syrischen Übergangsregierung zwar im Zentrum von Afrin präsent, bewaffnete Gruppierungen würden aber weiterhin andere Distrikte kontrollieren (Rudaw, 9. März 2025). Das Syrian Observatory for Human Rights (SOHR) veröffentlicht im März 2025 eine Übersicht zur Lage in Afrin, die von der syrisch-kurdischen Partei Yekiti verfasst wurde. Laut Yekiti unterhalte die Türkei in Afrin weiterhin Stützpunkte für türkisches Militär, Sicherheitskräfte und Geheimdienst. Darüber hinaus seien Milizen der SNA weiterhin an ihren militärischen Stützpunkten präsent und würden Wirtschaftsbüros unterhalten, seien für Rechtsverstöße verantwortlich, würden Bewohner·innen bedrohen und erpressen, Steuern eintreiben und Eigentum stehlen (SOHR, 15. März 2025).

Rückkehrbewegungen

Rudaw erwähnt Anfang März 2025 die Rückkehr von mehr als 400 kurdischen Familien nach Afrin Stadt und Umgebung, während 600 Familien, die dort angesiedelt worden seien, Afrin verlassen hätten (Rudaw, 9. März 2025). Mitglieder des Lokalen Gemeinderates schätzen Ende Jänner 2025, dass etwa 70.000 Rückkehrer·innen allein nach Afrin Stadt zurückgelehrt seien (The New Arab, 29. Jänner 2025). Rudaw berichtet, dass infolge des Übereinkommens zwischen den kurdisch-geführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) und der Übergangsregierung in Damaskus zur Integration der SDF in die syrischen Streitkräfte am 10. März die kurdischen Rückkehrzahlen erheblich zugenommen hätten. Laut dem oben bereits erwähnten kurdischen Lokalpolitiker gebe es ebenfalls eine große Anzahl arabischer Siedler·innen, die wieder in ihre Heimatregionen zurückkehren würden, und es gebe daher Dörfer, in denen gar keine Araber·innen mehr leben würden (Rudaw, 13. März 2025).

Übergriffe infolge der Rückkehr nach Afrin

Für Rückkehrer·innen seien laut einem Artikel von The New Arab keine Hindernisse zu erwarten, außer für Personen, die Verbindungen zur Autonomen Verwaltung Nord- und Ostsyriens (AANES) hätten, die als politische Dachorganisation der SDF gelte. Laut einem Mitglied des lokalen Gemeinderats seien einige Rückkehrer·innen von bewaffneten Gruppen festgenommen worden, da sie beschuldigt worden seien, Verbindungen zur kurdisch geführten Verwaltung in der Region zu unterhalten. Einige bewaffnete Gruppen hätten kurdische Häuser besetzt und Lösegeld für die Rückgabe der Häuser verlangt. Teilweise werde von Kurd·innen Geld verlangt, um zurückkehren zu können. Die Al-Amshat-Miliz (auch Sulaiman Schah-Brigade genannt, Anm. ACCORD) verlange beispielsweise zwischen 1.000 und 1.500 US-Dollar von Familien, die in Gebiete unter ihrer Kontrolle zurückkehren wollten (The New Arab, 29. Jänner 2025). Rudaw berichtet mit Stand Mitte März 2025, dass Kurdinnen, die nach Afrin zurückkehren würden, nicht mehr inhaftiert oder zur Zahlung von Abgaben gezwungen würden. Zuvor hätten vertriebene Familien, die in ihre Heimat zurückgekehrt seien, Gebühren zwischen 1.000 und 1.500 US-Dollar entrichten müssen (Rudaw, 13. März 2025).

In einem Artikel von North Press Agency (NPA) vom März 2025 kommt ein Ehepaar zu Wort, das 2018 aus Afrin geflohen ist. Der Ehemann berichtet, dass er zwar zurückkehren wolle, jedoch noch zögere. Während einige Bewohner·innen nach Afrin zurückgekehrt seien, würden anhaltende Berichte von Gewalt, Diebstählen und Entführungen viele abschrecken. Er erwähnt, dass Personen immer noch ausgeraubt und getötet würden, es gebe kein Gefühl der Sicherheit. Die Ehefrau berichtet, dass ein kürzliches Telefonat mit einem Verwandten in ihrem Dorf ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt habe. Bewaffnete Kämpfer seien in das Dorf eingedrungen, in dem nur noch vier Familien der ursprünglich dort lebenden Bewohner·innen verbleiben würden. Als jemand versucht habe, die Kämpfer an der Plünderung der Häuser zu hindern, hätten sie von ihm 500 US-Dollar verlangt, damit er in Ruhe gelassen werde. Später habe die Ehefrau erfahren, dass die Häuser der Familien vollständig geplündert worden seien (NPA, 13. März 2025).

Das Syrian Network for Human Rights (SNHR) erwähnt in seinen monatlichen Berichten zu Fällen willkürlicher Verhaftungen in Syrien, dass es sowohl im Jänner als auch im Februar 2025 Fälle dokumentiert habe, in denen Binnenvertriebene, die in ihre Häuser in Gebiete unter Kontrolle der SNA zurückgekehrt seien, festgenommen worden seien, wobei sich diese Fälle besonders in Afrin Stadt konzentriert hätten (SNHR, 4. Februar 2025, S. 7-8; SNHR, 3. März 2025, S. 9).

Die panarabische Zeitung Al-Araby Al-Jadeed gibt in einem Artikel von Anfang März 2025 die Eindrücke mehrerer Personen zur Lage in Afrin wieder. Laut eines humanitären Aktivisten namens Ibrahim Sheikho komme es in Afrin weiterhin zu Entführungen und Festnahmen durch Mitglieder der einzelnen SNA-Gruppierungen, obwohl sie in die neue arabische Armee integriert worden seien. Es komme weiterhin zu kriminellen Übergriffen auf die Zivilbevölkerung und die Allgemeinen Sicherheitskräfte seien möglicherweise nicht in der Lage, diesen ein Ende zu setzen. Möglicherweise hätten sich auch einige Mitglieder der Gruppierungen den Allgemeinen Sicherheitskräften angeschlossen und würden nun unter deren Deckmantel Rechtsverletzungen begehen. Die bewaffneten Gruppierungen seien für viele Verstöße verantwortlich, so zum Beispiel für die Zerstörung von Häusern, wenn sie keine Möglichkeiten mehr sähen, Steuern von deren Besitzer·innen einzutreiben. Viele Häuser würden erst gegen Gebühren an ihre ursprünglichen Besitzer zurückgegeben. In der Gegend um den Ort Sheikh Hadid würden sich die dort die Kontrolle innehabenden Gruppierungen weigern, Häuser an ihre ehemaligen Besitzer·innen zu übergeben. Mahmoud Issa, ein Mitglied der Zivilgesellschaft, habe dagegen gegenüber Al-Araby Al-Jadeed erklärt, dass die Dinge in Afrin jetzt besser laufen würden. Die bewaffneten Gruppen hätten sich vollständig aus den Städten zurückgezogen, auch aus den Gebieten Afrin, Midanki und Basouta. Die staatlichen Sicherheitskräfte seien nach Afrin gekommen, allerdings in geringer Zahl. Vor einiger Zeit hätten die Allgemeinen Sicherheitskräfte Mitteilungen an die Menschen verschickt, in denen sie aufgefordert worden seien, zu kommen und ihre Häuser zu übernehmen, wobei jede Familie 50 US-Dollar für Stromrechnungen habe zahlen müssen. Während Rückkehrer·innen zuvor Hindernissen und Provokationen ausgesetzt gewesen seien, gebe es nun keine Hindernisse mehr für die Rückkehr. Es habe zuvor Fälle von Festnahmen oder Erpressung von Geld gegeben. Einige derjenigen, die in der vergangenen Zeit in ihre Dörfer zurückgekehrt seien, hätten ihre Häuser von Siedler·innen bewohnt vorgefunden. Aber im Moment gebe es nichts dergleichen, außer in den Gebieten von Sheikh Hadid und Maabatli, und der Prozess werde noch einige Zeit brauchen, vielleicht Wochen (Al-Araby Al-Jadeed, 6. März 2025).

Weitere Übergriffe durch SNA-Gruppierungen

SNHR dokumentiert sowohl im Jänner als auch im Februar 2025 Fälle von Festnahmen von Zivilist·innen durch die SNA aufgrund mutmaßlicher Zusammenarbeit mit den SDF, insbesondere in Dörfern in der Umgebung von Afrin Stadt (SNHR, 4. Februar 2025, S. 7-8; SNHR, 3. März 2025, S. 9). Das Syrian Observatory for Human Rights (SOHR) erwähnt ebenfalls für Februar 2025 zwei Fälle in Afrin, bei denen die Militärpolizei der SNA und die Sulaiman Shah-Brigade der SNA jeweils eine Person wegen „Zusammenarbeit mit der Autonomen Verwaltung“ (gemeint ist die Autonome Verwaltung Nord- und Ostsyrien, AANES, Anm. ACCORD) festgenommen hätten. Im letzteren Fall habe die Suleiman Shah-Brigade von der Familie des Inhaftierten Lösegeld für dessen Freilassung gefordert. Mit Stand 11. März 2025 sei der Verbleib dieser Person weiterhin unbekannt gewesen (SOHR, 11. März 2025).

Die syrisch-kurdische Partei Yekiti berichtet in ihrer oben bereits erwähnten von SOHR veröffentlichten Stellungnahme zur Lage in Afrin, dass die SNA-Gruppierung Dschaisch Al-Nuchba (Armee der Elite) anscheinend nicht damit einverstanden sei, sich dem Verteidigungsministerium unterzuordnen. Die Gruppierung kontrolliere weiterhin mehrere Dörfer. Im Dorf Aboudan habe die Gruppierung infolge einer nachbarschaftlichen Auseinandersetzung zwei Personen festgenommen und schwer verprügelt. Sie seien erst infolge einer Intervention der Allgemeinen Sicherheitskräfte freigelassen worden. In einem weiteren Fall hätten Mitglieder der Gruppierung Gegenstände aus einem Haus entwendet. Ferner werden die SNA-Gruppierungen Sulaiman Schah-Brigade (Al-Amshat) und die Hamza-Brigade genannt, die ebenfalls lokale Bewohner·innen bedroht hätten (SOHR, 15. März 2025). SNHR berichtet von einem Fall im Jänner 2025, bei dem die Sulaiman Schah-Brigade Bauern festgenommen und somit unter Druck gesetzt habe, Gebühren für ihre Olivenbäume an die Brigade zu entrichten (SNHR, 4. Februar 2025, S. 7-8).

Rudaw berichtet im März 2025, dass der Anführer der Sulaiman Schah-Brigade in Afrin Stadt einen kurdischen Zivilisten angegriffen habe. Laut Angaben des Cousins des Opfers sei der Anführer in Begleitung von etwa 15 bewaffneten Männern gewesen. Das Motiv für die Tat sei offenbar die Unterstützung des Opfers für die staatlichen Sicherheitskräfte. Das Opfer sei schwer verletzt worden und nun bettlägerig. Die Sulaiman Schah-Brigade habe sich provoziert gefühlt, weil sie offenbar Unterstützung der lokalen Bevölkerung für die staatlichen Sicherheitskräfte wahrgenommen habe, als diese in die Region gekommen seien. Aus diesem Grund habe die Gruppe an der lokalen Bevölkerung Vergeltung geübt (Rudaw, 17. März 2025).

Verhältnis der syrischen Übergangsregierung zur SNA und zur Türkei

Am 29. Jänner 2025 verkündete die syrische Übergangsregierung die Integration der ehemaligen Rebellengruppen ins Verteidigungsministerium, darunter die SNA (New Lines Magazine, 25. Februar 2025; ISW & CTP, 6. Februar 2025). Mehrere Quellen deuten jedoch darauf hin, dass die Integration noch nicht vollständig umgesetzt worden sei (New Lines Magazine, 25. Februar 2025; The National, 21. Februar 2025; ISW & CTP, 6. Februar 2025). Manche SNA-Gruppierungen seien anscheinend nur dem Namen nach integriert worden (ISW & CTP, 27. Februar 2025), würden im Nordwesten weiter als SNA operieren und ihre Aufgaben nur allmählich an die Übergangsregierung übergeben (The National, 21. Februar 2025).

Das Washington Institute for Near East Policy (TWI) veröffentlicht im Februar 2025 einen Artikel zu den Beziehungen zwischen der Türkei und der syrischen Übergangsregierung. Die jüngsten Ereignisse, wie der Auslandsbesuch von Ahmad Al-Sharaa beim türkischen Präsidenten, würden darauf hindeuten, dass die Beziehungen zwischen Ankara und Damaskus nun stark seien. Seit dem Sturz von Baschar Al-Assad habe die Türkei mehr als jedes andere Land mit der Übergangsregierung in Damaskus zusammengearbeitet. Türkische Regierungsstellen und NGOs -aus den Bereichen Politik, Diplomatie, Wirtschaft und humanitärer Hilfe hätten sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels bereits dreiundneunzig Mal mit der neuen Regierung getroffen. Die Übergangsregierung in Damaskus sei laut Analyse des TWI der Türkei nicht hörig, folge aber Ratschlägen aus Ankara, vor allem wenn diese mit Anreizen wie etwa der Lieferung von Strom aus der Türkei, oder türkischer internationaler Lobbyarbeit für die Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien verbunden seien (TWI, 20. Februar 2025).

Kurdistan24 berichtet im März 2025, dass wenige Tage, nachdem die syrische Übergangsregierung mit den kurdisch-geführten Syrian Democratic Forces (SDF) eine Vereinbarung zur Integration der SDF in die syrische Armee getroffen habe, eine türkische Delegation, bestehend aus dem Außenminister, dem Verteidigungsminister und dem Geheimdienstchef, nach Damaskus gereist sei. Laut einer Quelle aus dem türkischen Verteidigungsministerium wolle die Türkei untersuchen, wie diese Vereinbarung umgesetzt werde. Laut der Quelle hätten sich die Erwartungen der Türkei an Syrien nicht geändert und würden weiterhin die Beendigung terroristischer Aktivitäten und die Entwaffnung der Terroristen umfassen. Die Türkei stufe die SDF wegen ihrer Verbindungen zur in der Türkei verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) als terroristische Organisation ein (Kurdistan24, 14. März 2025).

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 20. März 2025)

·      Al-Araby Al-Jadeed: Vertriebene aus Afrin – gegenwärtige Herausforderungen schränken die Rückkehrerwartungen ein [Arabisch], 6. März 2025
https://www.alaraby.co.uk/society/%D9%86%D8%A7%D8%B2%D8%AD%D9%88-%D8%B9%D9%81%D8%B1%D9%8A%D9%86-%D8%AA%D8%B7%D9%84%D8%B9%D8%A7%D8%AA-%D8%A7%D9%84%D8%B9%D9%88%D8%AF%D8%A9-%D8%AA%D8%B9%D8%B7%D9%84%D9%87%D8%A7-%D8%AA%D8%AD%D8%AF%D9%8A%D8%A7%D8%AA-%D8%A7%D9%84%D9%88%D8%A7%D9%82%D8%B9

·      Al Jazeera: Wie haben sich die Fluchtbewegungen auf die demografische Zusammensetzung im syrischen Afrin ausgewirkt? [Arabisch], 21. Jänner 2025
https://www.aljazeera.net/politics/2025/1/21/%D9%83%D9%8A%D9%81-%D8%A3%D8%AB%D8%B1-%D8%A7%D9%84%D9%86%D8%B2%D9%88%D8%AD-%D8%B9%D9%84%D9%89-%D8%A7%D9%84%D8%AA%D8%B1%D9%83%D9%8A%D8%A8%D8%A9-%D8%A7%D9%84%D8%B3%D9%83%D8%A7%D9%86%D9%8A%D8%A9

·      Daraj: Is the Influence of Armed Factions in Afrin Declining with the Arrival of the General Security?, 26. Februar 2025
https://daraj.media/en/is-the-influence-of-armed-factions-in-afrin-declining-with-the-arrival-of-the-general-security/

·      Etana: Syria Update #19: 22 February, 22. Februar 2025
https://etanasyria.org/syria-update-19-22-february-2025/

·      HRW – Human Rights Watch: “Everything is by the Power of the Weapon” - Abuses and Impunity in Turkish-Occupied Northern Syria, 29. Februar 2024
https://www.hrw.org/report/2024/02/29/everything-power-weapon/abuses-and-impunity-turkish-occupied-northern-syria

·      ISW (Institute for the Study of War) & CPT (Critical Threats Project): Iran Update, February 6, 2025, 6. Februar 2025
https://www.understandingwar.org/backgrounder/iran-update-february-6-2025

·      ISW (Institute for the Study of War) & CPT (Critical Threats Project): Iran Update, February 27, 2025, 27. Februar 2025
https://www.understandingwar.org/backgrounder/iran-update-february-27-2025

·      Kurdistan24: Uncertain Future in Rojava: Syrian Public Security Forces Assume Control of Afrin, 6. Februar 2025
https://www.kurdistan24.net/en/story/823481/uncertain-future-in-rojava-syrian-public-security-forces-assume-control-of-afrin

·      Kurdistan24: Turkish top officials make sudden trip to Damascus after Syria's deal with Kurdish-led group, 14. März 2025
https://www.kurdistan24.net/en/story/829616/turkish-top-officials-make-sudden-trip-to-damascus-after-syrias-deal-with-kurdish-led-group

·      National (The): Steep uphill battle: The many challenges in building Syria's new army, 21. Februar 2025
https://www.thenationalnews.com/news/mena/2025/02/21/steep-uphill-battle-the-many-challenges-in-building-syrias-new-army/

·      New Arab (The): Northwest Syria: 70,000 Kurds have returned to Afrin since fall of Assad regime, 29. Jänner 2025
https://www.newarab.com/news/syria-70000-kurds-return-afrin-fall-assad

·      New Lines Magazine: Syria’s New Rulers Are Working To Unify Military Power (Autorin: Rahaf Aldoughli), 25. Februar 2025
https://newlinesmag.com/reportage/syrias-new-rulers-are-working-to-unify-military-power/

·      NPA – North Press Agency: Couple from Syria’s occupied Afrin long for home, struggle to return, 13. März 2025
https://npasyria.com/en/123139/

·      Rudaw: Hundreds of Kurdish families return to Afrin as settlers leave, 9. März 2025
https://www.rudaw.net/english/middleeast/syria/09032025

·      Rudaw: More Kurds return to Afrin after Damascus-SDF deal: Local source, 13. März 2025
https://www.rudaw.net/english/middleeast/syria/130320251

·      Rudaw: Notorious militia leader assaults Kurdish citizen in Afrin, 17. März 2025
https://www.rudaw.net/english/middleeast/syria/170320252

·      SNHR – Syrian Network for Human Rights: At least 229 Arbitrary Detentions Documented in January 2025, 4. Februar 2025
https://snhr.org/wp-content/uploads/2025/02/M251202E.pdf

·      SNHR – Syrian Network for Human Rights: At least 216 Arbitrary Detentions Recorded in Syria in February 2025, 3. März 2025
https://snhr.org/wp-content/uploads/2025/03/M250302E-1.pdf

·      SOHR – Syrian Observatory for Human Rights: Ongoing violations in Afrin | Turkish-backed factions arrest three civilians, 11. März 2025
https://www.syriahr.com/en/357535/

·      SOHR – Syrian Observatory for Human Rights: Afrin unter Besatzung: Tötung eines Zivilisten, Angriffe auf Zivilist·innen, Verzögerung der Rückkehr von Siedler·innen, Diebstähle, Plünderungen und Anzünden eines Autos [Arabisch], 15. März 2025
https://www.syriahr.com/%D8%B9%D9%81%D8%B1%D9%8A%D9%86-%D8%AA%D8%AD%D8%AA-%D8%A7%D9%84%D8%A7%D8%AD%D8%AA%D9%84%D8%A7%D9%84-318-%D9%85%D9%82%D8%AA%D9%84-%D9%85%D8%AF%D9%86%D9%8A%D8%8C-%D8%A7%D9%84%D8%A7%D8%B9%D8%AA%D8%AF/753275/

·      TWI – The Washington Institute for Near East Policy: A New Age for Turkish Relations with Syria, 20. Februar 2025
https://www.washingtoninstitute.org/policy-analysis/new-age-turkish-relations-syria

Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen

Daraj ist ein unabhängiges libanesisches Onlinemagazin.

·      Daraj: Is the Influence of Armed Factions in Afrin Declining with the Arrival of the General Security?, 26. Februar 2025
https://daraj.media/en/is-the-influence-of-armed-factions-in-afrin-declining-with-the-arrival-of-the-general-security/

„On February 6, 2025, convoys from the General Security Forces arrived in the city of Afrin, touring its streets amid grand receptions and celebrations. […]

Afrin’s delicate situation dates back to 2018 when certain Syrian opposition factions took control, resulting in numerous complaints from residents unhappy with the city’s administration. Sherko Ahmed (a pseudonym), a local council member in Afrin, explained to Daraj: ‘Violations, problems, and abuses ranging from imposed levies to arbitrary arrests, kidnappings for ransom, deforestation, looting archaeological sites, and other practices have left us longing for any ruling party capable of offering relief.’ […]

Speaking to Daraj, Ahmed Al-Hassan, head of the Kurdish National Council in Afrin, expressed aspirations for ’a new, free, democratic, pluralistic, parliamentary, and federal Syria where everyone enjoys freedom and dignity, and where there is an equitable distribution of wealth and power. Therefore, the new government in Damascus must extend its authority and control across all Syrian territories and strengthen the foundations of the Syrian state through justice and equality, moving away from chaos and factionalism. ’

Al-Hassan connects the broader governance of Syria with the General Security Forces’ control over all Syrian territories, saying: ’Around 60 vehicles belonging to the new government’s General Security entered Afrin, carrying approximately 150 personnel from Aleppo, led by Aleppo’s Director of General Security, Mohammed Abdul Ghani. They were welcomed by a gathering of Afrin’s residents carrying Kurdish and revolutionary flags, cheering the new government in hopes of ending factionalism and transitioning towards discipline, law, and constitutional governance. They toured Afrin’s sub-districts (Rajo, Maabatli, Sheikh Al-Hadid, Jinderis…) before returning to Aleppo. ’

The Kurdish council leader further shared the promises and interactions between General Security and local residents, stating: ’They promised locals that they would return to Afrin, reopen their headquarters and offices, assume security control in the Afrin region, and dissolve all factions.’

According to Al-Hassan, this entry wasn’t a one-time event; ’they returned the next day and visited the area’s sub-districts again, listening to people’s complaints and struggles.’ He concluded, however, that ’the situation on the ground remains unchanged. Factions still operate, homes and lands have not been returned to their rightful owners, and taxes and levies continue in some areas. In this context, we hope the new Syrian government will impose its authority, ensure justice for all citizens, and eliminate all injustices and abuses across Afrin and the entirety of Syria, creating a new Syria where everyone can live with freedom, dignity, stability, and peace.’” (Daraj, 26. Februar 2025)

Etana, eine Organisation, die sich selbst als unabhängig und der syrischen Zivilgesellschaft zugehörig beschreibt, berichtet über militärische und politische Entwicklungen in Syrien.

·      Etana: Syria Update #19: 22 February, 22. Februar 2025
https://etanasyria.org/syria-update-19-22-february-2025/

„Caretaker President Ahmad al-Shara’a visited Idlib city and Afrin before travelling to Latakia and Tartous later in the week. Frequent talking-points from al-Shara’a focused on the National Dialogue Conference, accountability and transitional justice; the locations of his visits were undoubtedly significant because of their association with Syria’s ethnic (Kurdish) and sectarian (Alawi) minorities. While in Afrin, al-Shara’a met with local Kurdish representatives who shared grievances; al-Shara’a made promises to replace factions in the city with official security forces and to rein-in abuses against local Kurds.” (Etana, 22. Februar 2025)

Das US-amerikanische Institute for the Study of War (ISW) ist eine überparteiliche Forschungsorganisation im Bereich Militärangelegenheiten.

Das Critical Threats Project (CTP) wurde im Jahr 2009 vom American Enterprise Institute (AEI), einer US-amerikanischen Denkfabrik, gegründet. Ziel von CTP ist es, politische Entscheidungsträger·innen, Geheimdienst- und Militärkreise sowie alle interessierten Bürger·innen der Vereinigten Staaten (USA) zu informieren.

·      ISW (Institute for the Study of War) & CPT (Critical Threats Project): Iran Update, February 6, 2025, 6. Februar 2025
https://www.understandingwar.org/backgrounder/iran-update-february-6-2025

„These interim government deployments will likely continue as former opposition groups integrate into the Syrian Defense Ministry. It is unclear how extensive the integration of armed groups across Syria will be or the pace at which this integration will occur. It is also unclear to what extent groups that integrate into the Defense Ministry will subordinate themselves to largely HTS-dominated command structures. Syrian media circulated reports on February 3 that the Syrian Defense Ministry appointed two SNA leaders as division commanders within the new Syrian armed forces. It is unclear if these commanders will recruit their divisions directly from their militias. The Syrian interim government said that it dissolved all former rebel and armed groups, including factions of the SNA, on January 29, but the fact that SNA groups continue to fight against the SDF along the Euphrates River suggests that the SNA groups have been dissolved in name only.“ (ISW & CPT, 6. Februar 2025)

·      ISW (Institute for the Study of War) & CPT (Critical Threats Project): Iran Update, February 27, 2025, 27. Februar 2025
https://www.understandingwar.org/backgrounder/iran-update-february-27-2025

„The integration of individual SNA fighters into new Syrian army units that are not associated with the SNA could reduce the risk that the SDF currently perceives from the SNA. The interim government has announced the integration of former armed groups into the interim government, but these groups appear to have been integrated in name only.” (ISW & CTP, 27. Februar 2025)

Kurdistan24 ist ein in der Autonomen Region Kurdistan (Irak) ansässiger Nachrichtensender.

·      Kurdistan24: Uncertain Future in Rojava: Syrian Public Security Forces Assume Control of Afrin, 6. Februar 2025
https://www.kurdistan24.net/en/story/823481/uncertain-future-in-rojava-syrian-public-security-forces-assume-control-of-afrin

„The Syrian Public Security Forces entered Afrin, northwest Syria (Rojava), on Thursday morning, assuming control of the city from the Turkish-backed Syrian National Army (SNA). […] According to local sources, a convoy of 60 vehicles belonging to the interim Syrian government’s security apparatus arrived in Afrin to oversee the transition of power. The deployment is perceived as an initial step toward reclaiming the city from Turkish-backed forces, aiming to address issues of military restructuring, resolve factional conflicts, and establish a new administrative framework in alignment with Syria’s evolving political landscape.” (Kurdistan24, 6. Februar 2025)

·      Kurdistan24: Turkish top officials make sudden trip to Damascus after Syria's deal with Kurdish-led group, 14. März 2025
https://www.kurdistan24.net/en/story/829616/turkish-top-officials-make-sudden-trip-to-damascus-after-syrias-deal-with-kurdish-led-group

„Turkey’s top diplomat, defense minister and intelligence chief paid a sudden visit to Damascus on Thursday, days after Syria’s interim government reached a deal to integrate a U.S backed Kurdish-led armed group into the country’s army. The agreement to integrate the Syrian Democratic Forces, or SDF, into the Syrian government followed fierce clashes that erupted last week between government security forces and gunmen loyal to ousted leader Bashar Assad. […]

Ahmad al-Sharaa, Syria’s interim president and a former rebel, met with Hakan Fidan, Turkey’s foreign minister; Yasar Guler, defense minister, and Ibrahim Kalin, head of national intelligence. They were accompanied by Turkey’s ambassador to Syria, Burhan Koroglu. […]

According to local news agency DHA, an official from the Turkish Defense Ministry, speaking on the customary condition of anonymity, said earlier Thursday that Ankara intends to examine 'how the agreement reached will be implemented and its reflections on the field.’ The official added that Turkey’s expectations on Syria have not changed. ‘There is no change in our expectations for the termination of terrorist activities in Syria, the disarmament of terrorists and the expulsion of foreign terrorists from Syria,’ the official said. Turkey designates the SDF and its military arm, People’s Protection Units, as terrorist organizations because of their links to the banned Kurdistan Workers’ Party.” (Kurdistan24, 14. März 2025)

The National ist eine englischsprachige, in Regierungshand befindliche Tageszeitung aus Abu Dhabi.

·      National (The): Steep uphill battle: The many challenges in building Syria's new army, 21. Februar 2025
https://www.thenationalnews.com/news/mena/2025/02/21/steep-uphill-battle-the-many-challenges-in-building-syrias-new-army/

„In north-western Syria, some Turkish-backed groups, collectively known as the Syrian National Army (SNA), are still operating in several areas, according to two officials, although they are gradually handing over some tasks to formations controlled by Damascus. HTS has been on a recruitment drive to urgently boost its manpower and has begun to train new soldiers under central control. ‘The borders and checkpoints have now been handed over to Damascus, while the rest of the institutions are still under the control of the Syrian Interim Government (SIG), including military institutions such as military courts and the military police,’ one of the sources said, referring to an opposition political force that controlled areas of north-western Syria when Mr Al Assad was still in power. […]

A third source said that the SNA factions were ‘still deployed in their barracks outside the cities and at deployment points,’ but had ‘become affiliated with the Ministry of Defense in Damascus’". (The National, 21. Februar 2025)

The New Arab (Al-Araby Al-Jadeed) ist ein 2014 in London gegründetes Medienunternehmen.

·      New Arab (The): Northwest Syria: 70,000 Kurds have returned to Afrin since fall of Assad regime, 29. Jänner 2025
https://www.newarab.com/news/syria-70000-kurds-return-afrin-fall-assad

„Around 70,000 Kurds have returned to their homes in the city of Afrin, northwest Syria, following the ouster of the Bashar al-Assad regime in December, local council members confirmed earlier this week. The return of Syria's Kurdish minority comes as the Turkish-backed Syrian National Army (SNA) evacuated a number of checkpoints in the region, while thousands of Arab residents who previously settled around Afrin also left. Returnees aren't expected to face any obstacles, except for individuals who have connections to the Autonomous Administration of North and East Syria (AANES), which is considered the political umbrella for the Syrian Democratic Forces (SDF). […]

Some returnees have been arrested, however, according to local council man Azad Osman, who said that young people returning have been detained by armed groups on charges of links to the Kurdish-led administration in the area. Osman told Rudaw that some ‘armed groups have occupied Kurdish houses,’ and have demanded ‘money as ransom for returning the properties’. ‘They continue to take money from the Kurds who are returning,’ he said. ‘Some groups either take no money or very little, but the al-Amshat group requires a lot of money and they now charge $1,000 to $1,500 for any family that wants to return to the area they control.’ […]

In 2018, around 300,000 people were displaced from Afrin, most of them Kurds, following the invasion of the Turkish armed forces and the SNA in an operation dubbed 'Olive Branch'. Hundreds were killed in the operation, amid accusations that the Turkey-backed factions had carried out human rights abuses against Afrin's Kurds.” (The New Arab, 29. Jänner 2025)

North Press Agency (NPA) ist eine syrisch-kurdische Nachrichtenagentur.

·      NPA – North Press Agency: Couple from Syria’s occupied Afrin long for home, struggle to return, 13. März 2025
https://npasyria.com/en/123139/

„Every morning, 60-year-old Ismet Mohammed, known as ‘Abu Shahin,’ tends to an olive tree he planted upon arriving in Tel Nasri, an Assyrian village in northern Syria’s Tel Tamr countryside. He fled his home in Afrin seven years ago, when Turkish forces and affiliated armed factions, aka the Syrian National Army (SNA), occupied the region on March 18, 2018. […]

In January 2018, Turkey and SNA factions launched a military operation against the Syrian Democratic Forces (SDF) in Afrin, leading to nearly two months of battles. The offensive forced around 190,000 Kurdish residents to flee, fearing persecution. Following the displacement, Turkey resettled thousands of Syrians from other regions into Afrin, significantly altering its demographics. […]

Despite witnessing the return of many displaced Syrians to their hometowns, Ismet remains hesitant. ‘We see people from Hama, Homs, and Aleppo going back, and we want the same. But we need a safe, respectful, peaceful environment,‘ he says. While some Afrin residents have returned, reports of ongoing violence, theft, and kidnappings deter many others. 'People are still being robbed and killed. There is no sense of security,‘ he laments. […]

Despite her longing, fear of continued violence holds her back. A recent phone call with a relative in their village confirmed her worst fears. 'Armed militants entered the village, which now has only four original families left. When someone tried to stop them from looting houses, they demanded $500 to leave him alone,‘ she says. Later, she learned that their family homes had been completely ransacked. ‘There’s nothing left.’“ (NPA, 13. März 2025)

Rudaw ist ein in der Autonomen Region Kurdistan (Irak) ansässiges kurdisches Mediennetzwerk.

·      Rudaw: Hundreds of Kurdish families return to Afrin as settlers leave, 9. März 2025
https://www.rudaw.net/english/middleeast/syria/09032025

„A Kurdish politician on Saturday said that more than 600 settler families have left Afrin, while 400 Kurdish families have returned to their homes. ‘The percentage of Kurds in Afrin and its countryside has increased, while the percentage of [settled] Arabs has decreased,’ Ahmed Hassan told Rudaw. He is the head of the local council for the Kurdish National Council (ENKS/KNC) - a coalition of Kurdish political parties that is considered the main opposition in northeast Syria (Rojava). ‘Some villages in Afrin have been completely emptied of displaced Arabs who had settled there,’ he added.

In 2018, Turkey and its allied Syrian militias seized control of Afrin, a Kurdish enclave in northwest Syria. Thousands of Kurds fled, many moving to the nearby Shahba region and families displaced from elsewhere in Syria moved into Afrin. […]

Syria’s interim President Ahmed al-Sharaa visited Afrin in mid-February, and met with locals, the majority of whom were Kurds. He pledged to remove armed groups and put an end to the violations, a representative from ENKS who attended the meeting told Rudaw. Hassan confirmed that the general security forces under the Syrian government in Damascus are present in the center of Afrin, while armed factions still control several other districts.” (Rudaw, 9. März 2025)

·      Rudaw: More Kurds return to Afrin after Damascus-SDF deal: Local source, 13. März 2025
https://www.rudaw.net/english/middleeast/syria/130320251

„A Kurdish politician on Thursday said that the number of Kurds returning to Afrin in northwest Syria has significantly increased after the agreement between the new Syrian administration and the Kurdish-led Syrian Democratic Forces (SDF), as Arab settlers continue to leave the city.

‘Exact statistics are not available, but after the March 10 agreement, Kurdish returns have significantly increased, to the point where people are returning to their areas minute by minute, Ahmed Hassan told Rudaw. He is the head of the local council for the Kurdish National Council (ENKS/KNC) - a coalition of Kurdish political parties that is considered the main opposition in northeast Syria (Rojava).

‘Arab settlers are also returning in large numbers, and there are villages where no Arabs remain,’ Hassan added. Syrias interim President Ahmed al-Sharaa and SDF chief Mazloum Abdi signed a landmark agreement on Monday to integrate the SDF into the Syrian state apparatus. The agreement recognizes the Kurds as an integral part of Syria, includes a countrywide ceasefire, and stipulates the return of displaced Syrians to their hometowns. […]

International organizations have recorded numerous human rights violations against Afrin’s Kurdish population since 2018, including killings, kidnappings, looting of agricultural crops, cutting down of olive trees, and imposing taxes on farmers. […]

Kurds returning to Afrin are no longer subjected to imprisonment or forced to pay levies. Displaced families returning to their homes had been forced to pay fees, ranging from $1,000 to $1,500.” (Rudaw, 13. März 2025)

·      Rudaw: Notorious militia leader assaults Kurdish citizen in Afrin, 17. März 2025
https://www.rudaw.net/english/middleeast/syria/170320252

„Mohammad Hussein al-Jassim (Abu Amsha), the notorious commander of the Suleiman Shah Brigade, brutally assaulted a Kurdish civilian in the city of Afrin in northeast Syria for his perceived support of Syrian state security forces, leaving him bedridden with severe injuries, a human rights activist said on Monday. ‘At exactly 6:00 pm, Abu Amsha, accompanied by about 15 gunmen, brutally assaulted my cousin Ahmed Suleiman Shekho, which resulted in severe injuries. He is now bedridden and unable to move,’ Mustafa Shekho, a human rights activist and the victim's cousin, told Rudaw. According to Mustafa, the real motive behind the attack was the perceived support of local residents, including his cousin, for Syrian state security forces when they entered the area. ‘This provoked Abu Amsha and his armed group, leading them to retaliate against the locals.’” (Rudaw, 17. März 2025)

Das Syrian Network for Human Rights (SNHR) ist eine 2011 gegründete unabhängige Menschenrechtsorganisation, die Menschenrechtsverletzungen in Syrien beobachtet und dokumentiert.

·      SNHR – Syrian Network for Human Rights: At least 229 Arbitrary Detentions Documented in January 2025, 4. Februar 2025
https://snhr.org/wp-content/uploads/2025/02/M251202E.pdf

„Moreover, we recorded arrests/detentions by the SNA of civilians over their alleged cooperation with the SDF, with these arrests being concentrated in a number of villages that are administratively a part of Afrin city in Aleppo governorate. Other arrests/detentions by the SNA involved a number of internally displaced persons (IDPs) returning to their homes in SNA-controlled areas, with these arrests also being concentrated in Afrin city. In addition, we recorded arrests/detentions by the SNA’s al-Sultan Suleiman Shah Division targeting a number of farmers in order to pressurize them into paying fees to the division for their own olive trees. These arrests were concentrated in Merkan village which is administratively a part of Afrin city.” (SNHR, 4. Februar 2025, S. 7-8)

·      SNHR – Syrian Network for Human Rights: At least 216 Arbitrary Detentions Recorded in Syria in February 2025, 3. März 2025
https://snhr.org/wp-content/uploads/2025/03/M250302E-1.pdf

„Moreover, we documented arrests/detentions by the SNA of civilians over their alleged cooperation with the SDF, with these arrests being concentrated in a number of villages that are administratively a part of Afrin city in Aleppo governorate. Other arrests/detentions by the SNA involved a number of internally displaced persons (IDPs) returning to their homes in SNA-controlled areas, with these arrests also being concentrated in Afrin city.

In addition, we recorded arrests/detentions by the SNA’s al-Sultan Suleiman Shah Division targeting a number of shop owners in Me’batli town (administratively a part of Afrin city) in northwestern Aleppo governorate over their friendly reception of personnel from the Internal Security force, which is affiliated with the transitional government’s Ministry of Interior, as they entered the Afrin area. Those arrested were released a few hours later.” (SNHR, 3. März 2025, S. 9)

Das Syrian Observatory for Human Rights (SOHR) ist eine 2006 gegründete, in Großbritannien ansässige Menschenrechtsorganisation, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte in Syrien einsetzt.

·      SOHR – Syrian Observatory for Human Rights: Ongoing violations in Afrin | Turkish-backed factions arrest three civilians, 11. März 2025
https://www.syriahr.com/en/357535/

„Aleppo province: Members of the military police arrested a civilian from Kondi Mazan village (Al-Zooq Al-Kabir) in Shirawa district, when he was in a house in Qastal Majdad village in Bolbol district for unknown reasons. Similarly, members of a patrol of the military police arrested a civilian in Al-Ashrafiyah neighbourhood in Afrin city a few days ago for ‘dealing with the former Autonomous Administration.’ Moreover, members of a patrol of the military police arrested a civilian from Dikah village in Bolbol district on February 24 with the aim of collecting a ransom. On February 24, SOHR sources reported that members of ‘Sultan Suleiman Shah’ faction (Al-Amshat) arrested a civilian ten days earlier for ‘dealing with the Autonomous Administration,’ and asked his family for a ransom for his release. The whereabouts and fate of the civilian remain unknown.” (SOHR, 11. März 2025)

Das Washington Institute for Near East Policy (TWI) ist eine US-amerikanische Denkfabrik für Entwicklung von US-Strategien für Engagement im Nahen Osten.

·      TWI – The Washington Institute for Near East Policy: A New Age for Turkish Relations with Syria, 20. Februar 2025
https://www.washingtoninstitute.org/policy-analysis/new-age-turkish-relations-syria

The February 4 meeting in Ankara between Syria’s new president Ahmed al-Sharaa and Turkish president Recep Tayyip Erdogan—Sharaa’s second visit abroad since taking office—signaled the changing fortunes of both with regard to Syria’s future. […] Recent events indicate that the Ankara-Damascus relationship is now strong, having come a long way since 2012, when Sharaa first took command of Jabhat al-Nusra (JN), the predecessor of HTS. […]

Since the regime fell on December 8, Turkey has engaged with the transitional government in Damascus more than any other country. This is because Ankara now faces the gargantuan task of nation building next door, starting with stabilization. If Syria descends back into chaos, Turkey’s greatest concerns will include the return of instability, fresh refugee flows, and terrorist attacks. As a result, Turkish government agencies and NGOs—political, diplomatic, business, and humanitarian—have already met with the new government ninety-three times as of this writing. […]

Damascus is not subservient to Turkey, but it will listen to Ankara’s advice—especially if accompanied by carrots like sending electricity from the Turkish grid or lobbying Washington and the EU to eliminate sanctions against Damascus. The new leadership is aware that if reconstruction does not start expeditiously, and if it fails to provide basic services soon, it will face opposition from radical elements within, including al-Qaeda and the Islamic State. Accordingly, Sharaa will listen to Ankara’s advice if it comes with international support and construction money.” (TWI, 20. Februar 2025)

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