Anfragebeantwortung zu Peru: Staatliche Krankenversicherung (Voraussetzungen, insbesondere nach längerem Auslandsaufenthalt; Abdeckung, insbesondere bei spezifischen Erkrankungen); Verfügbarkeit folgender Medikamente: Allegra, Mometason, Oleovit-D3-Tropen, Sultanol, Symbicort, Voltaren Retard, Pantoprazol, Paracetamol, Atorvalan, Aprednislon, Acetylcystein Hexal, Candibene Creme, Losartan; staatliches Pensionssystem (Ausgestaltung, Höhe von Pensionsleistungen); staatliche Sozialhilfe für Personen mit körperlichen Behinderungen (Ausgestaltung, Bedingungen); staatliche Pflegeeinrichtungen (Ausgestaltung, Umfang der Leistungen, Bedingungen) [a-12576]

28. Februar 2025

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Inhaltsverzeichnis

Staatliche Krankenversicherung

Voraussetzungen; abgedeckte medizinische Grundleistungen; Selbstbehalte

Abdeckung bei Asthma bronchiale, Rotationsfehler unterer Extremitäten, Rechtsschenkelblock, Primärer Gonarthrose, Arterieller Hypertonie, Hyperlipoproteinämie, Hyperakusis mit beidseitiger Hörgeräteversorgung, hochgradigem Knick-Senkfuß mit multisegmentalen rechtsbetonten Arthrosen und Gelenksdeformitäten tarsometartasal, Sinusbradykardie, Aortenklappeninsuffizienz Grad 1, Tinnitus beidseitig, inzipienter Valgusgonarthrose und Retropatellararthrose rechts, hochgradiger Valgusgonarthrose und Retropatellararthrose links mit subchondraler Sklerosierung, Gelenksspaltenverschmälerung, osteophytären Anbauten und Osteosekroseareal, Chronischer Rhinosinusitis; Selbstbehalte

Verfügbarkeit folgender Medikamente; Abdeckung durch Krankenversicherung; Selbstbehalt: Allegra, Mometason, Oleovit-D3-Tropfen, Sultanol, Symbicort, Voltaren Retard, Pantoprazol, Paracetamol, Atorvalan, Aprednislon, Acetylcystein Hexal, Candibene Creme, Losartan

Staatliches Pensionssystem

Staatliche Sozialhilfe für Menschen mit körperlicher Behinderung

Staatlich finanzierte Pflege/Pflegeeinrichtungen

Quellen

Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen

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Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.

Staatliche Krankenversicherung

Für die Finanzierung und Leistungserbringung im peruanischen Gesundheitssystem gebe es mehreren Quellen zufolge vier primäre Subsysteme: den steuerfinanzierten, beitragsfreien öffentlichen Sektor (Seguro Integral de Salud, SIS), den beitragsfinanzierten Sektor (EsSalud), das kleinere Subsystem der Streitkräfte und der Polizei sowie den privaten Sektor (Hönger & Montag, 20. März 2024, S. 2; Bertelsmann Stiftung, 19. März 2024, S. 25; OECD, 2017, S. 63) mit seinen Krankenkassen und Privatkliniken. All diese Teilsysteme würden unterschiedliche Teilgruppen der Bevölkerung mit unterschiedlichen Leistungspaketen und mit ihren unabhängigen Gesundheitsdienstleistern abdecken. Gesundheitsreformen in Peru in den Jahren 2009 und 2013 hätten die Rate des Versicherungsschutzes in der Bevölkerung erhöht (Hönger & Montag, 20. März 2024, S. 2; siehe auch OECD, 2017, S. 40). Diese sei während der Covid-19-Pandemiejahre auf 96 % angestiegen (Hönger & Montag, 20. März 2024, S. 2). Mit Stand August 2020 seien laut der Weltgesundheitsorganisation fast 90 % der Peruaner·innen krankenversichert gewesen (WHO, August 2020, S. 3). Einem Bericht des UN-Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) zufolge seien mit Stand März 2024 etwa 89 % der älteren Erwachsenen versichert gewesen (OHCHR, 22. März 2024, S. 6-7). Laut einem Bericht des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen (HRC) von August 2024 seien 92,3 % der älteren Menschen in Peru in irgendeiner Form krankenversichert. Etwa 34,9 % seien auf das soziale Krankenversicherungssystem EsSalud angewiesen, das denjenigen zur Verfügung stehe, die einer formellen Beschäftigung nachgehen würden, während 52,1 % auf das beitragsfreie Krankenversicherungssystem SIS angewiesen gewesen seien (HRC, 5. August 2024, S. 12). Einem wissenschaftlichen Artikel von Doreen Montag und Rolf Hönger von März 2024 zufolge deute der hohe Anteil der Selbstbehalte von 29 % darauf hin, dass Versicherungsschutz nicht gleichbedeutend mit einem angemessenen Zugang zur Gesundheitsversorgung sei (Hönger & Montag, 20. März 2024, S. 2; siehe auch OECD, 2017, S. 70-71).

Voraussetzungen; abgedeckte medizinische Grundleistungen; Selbstbehalte

In einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) von 2017 werden die vier öffentlichen Krankenversicherungssysteme beschrieben. Gesetzlich seien alle Bewohner·innen Perus verpflichtet, sich einer Krankenversicherung anzuschließen. Es hänge von den sozio-ökonomischen Bedingungen einer Person ab, welchem Versicherungsschema sie sich anschließe (OECD, 2017, S. 56-57). Im Jahr 2009 habe das peruanische Gesundheitsministerium (Ministerio de Salud del Perú, MINSA) ein Krankenversicherungs-Basispaket (Plan Esencial de Aseguramiento en Salud; PEAS) festgelegt. Der PEAS sei zum Mindestversicherungsschutz für alle Peruaner·innen geworden. Er decke 65 % der Krankheitslast ab und schließe Garantien für Pünktlichkeit und Qualität der Leistungen ausdrücklich ein (OECD, 2017, S. 54-55; siehe auch WHO, August 2020, S. 3-4). Der PEAS sei der WHO zufolge recht umfangreich: Er umfasse 140 Krankheiten und rund 1.100 Diagnosen, die in der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) kodiert seien. PEAS sei jedoch nicht ausreichend finanziert worden. Während die Abdeckung des PEAS für alle Krankenversicherungsmodelle verpflichtend sei, dürften und würden Krankenversicherungsträger auch mehr anbieten (WHO, August 2020, S. 3-4).

Die beitragspflichtige Krankenversicherung EsSalud für Arbeitnehmer·innen decke die medizinische Versorgung bei Krankheit, Unfall und Mutterschaft ab und biete subventionierte Arzneimittel an. Versichert seien auch die Familienmitglieder der EsSalud-Begünstigten sowie Mitglieder von Genossenschaften aus dem privaten und öffentlichen Sektor und Selbstständige, die sich dafür entscheiden würden, Mitglied zu werden (OECD, 2017, S. 63). Ein verpflichtender Versicherungsschutz im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung umfasse laut einem Bericht der International Social Security Association (ISSA) mit Stand Jänner 2023 Beschäftigte des öffentlichen und privaten Sektors, Beschäftigte von arbeitereigenen und genossenschaftlichen Unternehmen, Hausangestellte, Beschäftigte in der Landwirtschaft, selbständige Fischer·innen und Fischverarbeiter·innen, Pensionist·innen sowie Ehegatt·innen, Partner·innen und Kinder oder unterhaltsberechtigte Personen von Versicherten. Dabei seien alle Personen mit legalem Wohnsitz in Peru versichert. Ein freiwilliger Versicherungsschutz im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung sei für Selbstständige, Hausfrauen und andere Personen ohne abhängiges Beschäftigungsverhältnis möglich (ISSA, Oktober 2024, S. 13). Laut dem ISSA-Bericht könnten sich im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung Versicherte und deren Angehörige für eine Grundversorgung bei einem privaten Gesundheitsdienstleister (EPS) entscheiden, wenn dieser gleichwertige oder großzügigere Leistungen anbiete als der gesetzlich festgelegte PEAS vorsehe. Bei dieser Option würden die Versicherten für schwerere Erkrankungen und Spezialbehandlungen weiterhin durch das öffentliche Krankenversicherungsprogramm EsSalud abgedeckt bleiben (ISSA, Oktober 2024, S. 12). Im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung abgedeckte Personen hätten laut ISSA-Bericht selbst keine Beiträge zu leisten. Deren Beiträge würden von deren Arbeitgeber·innen entrichtet, Pensionist·innen hätten vier Prozent ihrer Altersrente als Beitrag zu leisten. Die Beitragsgrundlage für Pensionist·innen stelle dabei die Pension dar, jene der Arbeitgeber·innen würden die jeweiligen monatlichen Löhne der Arbeitnehmer·innen darstellen. Die Mindestbeitragsgrundlage stelle der gesetzlich festgelegte monatliche Mindestlohn dar. Beitragsvorgaben für selbstständig Beschäftigte können dem Bericht entnommen werden (ISSA, Oktober 2024, S. 14-15).

Folgendes seien die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme von Leistungen: Die Person müsse mindestens drei aufeinanderfolgende Beitragsmonate oder mindestens vier Beitragsmonate in den letzten sechs Monaten vor Eintritt der Arbeitsunfähigkeit vorweisen. Diese Bedingung gelte nicht für Pensionist·innen oder bei Unfällen. Landwirt·innen und Hafenarbeiter·innen müssten mindestens drei aufeinanderfolgende Beitragsmonate oder mindestens vier Beitragsmonate in den letzten zwölf Monaten vor Eintritt der Arbeitsunfähigkeit vorweisen. Fischer·innen und Fischverarbeiter·innen hätten mindestens drei aufeinander folgende Beitragsmonate nachzuweisen. Die abgedeckten Leistungen würden Prävention, Gesundheitsförderung und Wiederherstellung der Gesundheit umfassen. Dazu würden unter anderem allgemeinmedizinische, fachärztliche und zahnärztliche Versorgung, Krankenhausaufenthalte, Labordienstleistungen, Hilfsmittel, Medikamente, Rehabilitation, Gesundheitserziehung und Impfungen zählen. Bei freiwillig Versicherten seien eine ambulante Versorgung und Krankenhausaufenthalte, die Notfallversorgung und Mutterschaftsbetreuung sowie Arzneimittel und medizinische Hilfsmittel abgedeckte Leistungen. Bestimmte medizinische Leistungen würden Zuzahlungen erfordern (ISSA, Oktober 2024, S. 15). Laut einem WHO-Bericht von August 2020 seien im Rahmen von EsSalud die stationäre und die ambulante Versorgung der Versicherten in EsSalud-Einrichtungen oder öffentlichen Einrichtungen (bei vorhandener entsprechender Vereinbarung) abgedeckt und keine Zuzahlungen zu leisten (WHO, August 2020, S. 5).

Daneben gebe es die beitragspflichtigen Krankenversicherungen der Streitkräfte und der Polizei sowie die SIS. Bei der SIS handle es sich um eine beitragsfreie Krankenversicherung, die eine medizinische Grundversorgung biete. Der Geltungsbereich der SIS sei 2015 auf alle Altersgruppen ausgeweitet worden (OECD, 2017, S. 63). Die SIS sei 2001 gegründet worden, um von Armut betroffenen Peruaner·innen den Zugang zu einer Krankenversicherung zu ermöglichen, und solle alle nicht versicherten Personen abdecken (OECD, 2017, S. 56-57, 63; siehe auch HRC, 5. August 2024, S. 12). Die SIS verfüge über zwei Schienen. Eine Schiene sei subventioniert und steuerfinanziert. Sie richte sich an von Armut betroffene und schutzbedürftige Personen, zu denen alle zählen würden, die nicht durch andere Sozialversicherungssysteme erfasst seien. Die zweite Schiene werde zur Hälfte mit Beiträgen finanziert (OECD, 2017, S. 56-57). Dem Bericht zufolge habe die SIS zwar erfolgreich Gruppen erreicht, die nicht über EsSalud versichert gewesen seien, Personen, deren Einkommen im unteren mittleren Bereich liege (Einkommen zwischen PEN 1.500 und 3.000 oder zwischen EUR 388[1] bis 776), würden aus allen Versicherungsschemen fallen. Sie seien nicht „arm genug“, um von den Versicherungsleistungen der SIS zu profitieren, und als Selbstständige oder im informellen Bereich Beschäftigte seien sie auch nicht über EsSalud versichert. Mit Stand 2017 habe es in Peru keine leistbaren Privatversicherungen für diese Menschen gegeben, weshalb sie entweder auf Gesundheitsversorgung verzichten oder diese selbst finanzieren hätten müssen (OECD, 2017, S. 58). Laut einem WHO-Bericht von August 2020 seien im Rahmen der SIS PEAS-Leistungen und zusätzliche Leistungen abgedeckt und Zuzahlungen ab Erreichen bestimmter finanzieller Grenzen zu leisten. Die Versorgung erfolge über staatliche Anbieter (dem Gesundheitsministerium oder Regionalverwaltungen unterstellt) (WHO, August 2020, S. 5).

Alle bedürftigen in Peru wohnhaften Personen hätten über die staatliche Sozialhilfe Zugang zu medizinischer Versorgung (ISSA, Oktober 2024, S. 13). Bedingung für die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen im Rahmen der Sozialhilfe sei, dass eine Person nicht im Rahmen der Krankenversicherung abgedeckt sei. Betroffene hätten zudem eine Bedürftigkeitsüberprüfung zu durchlaufen, in deren Rahmen sie als arm oder sehr arm eingestuft werden müssten. Ausnahmen würden schwangere Frauen und Kinder unter fünf Jahren darstellen. Zu den abgedeckten Leistungen würden die allgemeinmedizinische Versorgung und die Mutterschaftsvorsorge, medizinische Untersuchungen, Operationen, Krankenhausaufenthalte und Medikamentenversorgung zählen (ISSA, Oktober 2024, S. 15-16).

Das Gesundheitsministerium führt auf der Webseite der peruanischen Regierung (GOP) Informationen zur SIS an. Die SIS decke neben Arzneimitteln, medizinischen Verfahren, Operationen, Hilfsmitteln und Notfallüberweisungen mehr als 12.000 Diagnosen ab. Es würden fünf verschiedene Versicherungspläne im Rahmen der SIS angeboten: „SIS Gratuito“ sei ein Krankenversicherungsschutz unter anderem für Menschen, die in Armut und extremer Armut leben würden. „SIS Para Todos“ sei für alle Menschen ohne Krankenversicherung, unabhängig von ihrem wirtschaftlichen Status, gedacht (GOP, ohne Datum(a)) und für Staatsangehörige gebührenfrei (GOP, ohne Datum(b)). SIS Independiente sei eine kostengünstige Krankenversicherung, die allen Staatsangehörigen zur Verfügung stehe. Des Weiteren gebe es Varianten für Kleinstunternehmen (SIS Microempresas) und Selbstständige (SIS Emprendedor) (GOP, ohne Datum(a)). Die Webseite bietet auch Informationen in spanischer Sprache zu verschiedenen beitragspflichtigen EsSalud-Versicherungsmodellen, welche hier zu finden sind:

·      GOP: Tipos de seguros en el Seguro Social de Salud del Perú (EsSalud), ohne Datum(c)
https://www.gob.pe/194-seguro-social-del-peru-essalud

Laut einem Infobae-Artikel von Mai 2024 seien mittels Gesetz Nummer 32016 im Ausland lebende Peruaner·innen in das SIS integriert worden. Peruanischen Staatsbürger·innen sei es nun möglich, medizinische Versorgungs- und Präventionsmaßnahmen auf Grundlage der PEAS und ergänzender Pläne in Anspruch zu nehmen. Peruaner·innen, die im Ausland leben würden, müssten sich zum Zeitpunkt der medizinischen Versorgung in Peru aufhalten und dürften keine andere Krankenversicherung in Peru und keine Versicherung, die Leistungen in Peru abdecke, haben. Seien diese Bedingungen erfüllt, könne jede/r Staatsbürger·in, der sich für einen Aufenthalt in Peru befinde, medizinisch versorgt werden. Über die Webseite der SIS sei es möglich, festzustellen, ob man über eines der fünf Modelle versichert sei oder nicht (infobae, 9. Mai 2024). Es konnten im Zuge der zeitlich begrenzten Recherche keine weiteren Informationen zur Krankenversicherungsabdeckung von Peruaner·innen nach längerem Auslandsaufenthalt gefunden werden.

Für den Artikel von Hönger und Montag interviewte Vertreter·innen des Gesundheits- und des Wirtschafts- und Finanzministeriums sowie regionale Gesundheitsdirektor·innen seien sich darüber einig gewesen, dass es aufgrund der geringen Investitionen und von Problemen der Verfügbarkeit sowie des Zugangs nur einen theoretischen universellen Zugang zu Gesundheitsversorgung gebe. Sowohl lange Wartelisten als auch der fehlende effektive Zugang zu Medikamenten und Tests würden zu hohen Selbstbehalten führen. Die geringe Reaktionsfähigkeit auf der Ebene der medizinischen Grundversorgung führe zu einer mangelnden Gesundheitsversorgung und zwinge Menschen, sich in überlasteten Krankenhäusern des tertiären Sektors behandeln zu lassen. Einem für den Artikel interviewten ehemaligen Vizeminister zufolge würden die Bürger·innen unter Missbrauch, Wartelisten von drei Monaten oder länger und einer zentralisierten Infrastruktur leiden, die schwer zugänglich sei (Hönger & Montag, 20. März 2024, S. 9).

Laut dem oben erwähnten Bericht des UN-Menschenrechtsrats von August 2024 würden ältere Menschen und deren Anwält·innen von Herausforderungen bei der Verwirklichung des Rechts auf Gesundheit und der Inanspruchnahme von medizinischer Versorgung berichten. Obwohl ältere Menschen gemäß Artikel 19 des Gesetzes über ältere Menschen („Law on Older Persons“) bei der medizinischen Versorgung Vorrang hätten, würden viele von langen Wartezeiten für eine medizinische Versorgung, selbst bei dringenden Erkrankungen, berichten. Dies gelte vor allem für ländliche Gebiete (HRC, 5. August 2024, S. 12; siehe auch OHCHR, 22. März 2024, S. 2, 3). Dem oben erwähnten OHCHR-Bericht zufolge mangle es insgesamt an spezialisierter Pflege und an Einrichtungen, die sich speziell auf ältere Menschen einstellen würden, einschließlich geriatrischer Fachärzte und psychiatrischer Fachkräfte. Dies führe zu übermäßigen Verzögerungen bei der Terminvergabe, selbst wenn das Gesundheitsproblem dringend sei (OHCHR, 22. März 2024, S. 6). Ein Drittel der älteren Menschen sei über die staatliche Krankenversicherung EsSalud versichert. Das seien in erster Linie jene, die sich in einem formellen Arbeitsverhältnis befinden würden oder befunden hätten. Etwa die Hälfte der älteren Menschen sei über die beitragsfreie SIS versichert. Ältere Menschen mit Behinderungen würden über zusätzliche Hindernisse beim Zugang zu medizinischer Versorgung berichten (OHCHR, 22. März 2024, S. 6-7).

Abdeckung bei Asthma bronchiale, Rotationsfehler unterer Extremitäten, Rechtsschenkelblock, Primärer Gonarthrose, Arterieller Hypertonie, Hyperlipoproteinämie, Hyperakusis mit beidseitiger Hörgeräteversorgung, hochgradigem Knick-Senkfuß mit multisegmentalen rechtsbetonten Arthrosen und Gelenksdeformitäten tarsometartasal, Sinusbradykardie, Aortenklappeninsuffizienz Grad 1, Tinnitus beidseitig, inzipienter Valgusgonarthrose und Retropatellararthrose rechts, hochgradiger Valgusgonarthrose und Retropatellararthrose links mit subchondraler Sklerosierung, Gelenksspaltenverschmälerung, osteophytären Anbauten und Osteosekroseareal, Chronischer Rhinosinusitis; Selbstbehalte

Die mit Stand Juli 2021 vom peruanischen Gesundheitsministerium zur Verfügung gestellte oben erwähnte PEAS führt unter dem Punkt „Versicherbare Erkrankungen bei kranken Personen“ Asthma bronchiale (Persona con Síndrome Obstructivo Bronquial/asma) (MINSA, Juli 2021, S. 5) sowie Arterielle Hypertonie (Persona con hipertensión arterial) und Hyperlipoproteinämie (auch: Hyperlipidämie; Persona con hiperlipidemia/dislipidemias) an (MINSA, Juli 2021, S. 6). Es konnten keine Informationen zu den weiteren genannten Erkrankungszuständen in der PEAS gefunden werden. Die PEAS kann in spanischer Sprache unter folgendem Link konsultiert werden:

·      MINSA - Gesundheitsministerium Peru: PLAN ESENCIAL DE ASEGURAMIENTO EN SALUD (PEAS), Juli 2021
https://sanitasperu.com/wp-content/uploads/2024/09/PEAS-20-07-2021-Susalud.pdf

Im Rahmen der zeitlich begrenzten Recherche konnten keine Informationen zur Abdeckung der anderen in der Überschrift genannten Erkrankungen sowie zu konkreten Selbstbehalten gefunden werden.

Verfügbarkeit folgender Medikamente; Abdeckung durch Krankenversicherung; Selbstbehalt: Allegra, Mometason, Oleovit-D3-Tropfen, Sultanol, Symbicort, Voltaren Retard, Pantoprazol, Paracetamol, Atorvalan, Aprednislon, Acetylcystein Hexal, Candibene Creme, Losartan

Das peruanische Gesundheitsministerium betreibt eine Datenbank, über die Personen nach der Verfügbarkeit und den Kosten von Medikamenten im Land bis auf Ebene der Distrikte suchen können (MINSA, 31. Jänner 2022; MINSA, ohne Datum). Auf der Datenbank-Seite befindet sich ein Link, über den ein täglich aktualisierter Medikamenten-Katalog in Form einer Excel-Datei heruntergeladen werden kann, in der Informationen über alle in Peru vermarkteten Arzneimittel, einschließlich ihrer gesundheitlichen Zulassung, zu finden seien. In der von ACCORD gesichteten Liste mit Stand 26. Februar 2025 finden sich die Arzneimittel Allegra (als Filmtablette mit 180, 120 und 60mg), Mometasona und Mometasona Furoato (0,1 %-Salbe), Symbicort unter dem Produktnamen Symbicort Rapihaler (160 mcg, 80 mcg und 4.5 mcg/Dosis als Inhalationssuspension oder Inhalationspulver) und auch unter dem Produktnamen Symbicort Turbuhaler sowie Losartan als 100 und 50mg-Tabletten (MINSA, Stand 26. Februar 2025). Pantoprazol, findet sich mit Stand 27. Feburar 2025 auf der Online-Datenbank als Pantoprazol 40mg-Tabletten (MINSA, ohne Datum). Unter anderen Produktnamen finden sich in der MINSA-Excel-Liste außerdem:

-        Sultanol (Wirkstoff Salbutamol, Produktname: z.B. Salbutamol, als Inhalationsspray mit 100 mcg/Dosis)

-        Oleovit-D3-Tropfen (Wirkstoff Colecalciferol bzw. Vitamin D3, Produktnamen: z.B. Raquiferol D3, z.B. mit 600.000 UI oder 50.000 UI/2.5 mL oder Basestar-Tropfen mit 25.000 UI/ 2.5 mL oder 50.000 UI/ 2.5 mL)

-        Voltaren Retard (Wirkstoff Diclofenac-Natrium [Diclofenaco Sodico], Produktnamen z.B. Clofebal odr Diclofenaco als 100mg-Tabletten)

-        Paracetamol (verschiedene Produktnamen: z.B. Apiret, Colmar, Dolmcaf, unter anderem in 500mg-Tablettenform)

-        Atorvalan (Wirkstoff Atorvastatin, Produktnamen: unter anderem Atorvastatina (20mg-Filmtablette), Colestalip-40 (40mg-Filmtablette), Condrox (10mg-Filmtablette), Lipitot (10- und 20mg-Filmtablette), Vasator (20mg-Tablette))

-        Aprednislon (Wirkstoff Prednisolon, Produktnamen: z.B. Neo Nisoprex (15 mg/5 mL als orale Lösung), Nyzmedical (50mg-Tablette), Predcort (25mg/5mL als orale Lösung), Predomin (10mg-Tabletten))

-        Acetylcystein Hexal (Wirkstoff Acetylcistein, Produktnamen: unter anderem Acemuk (200 oder 600 mg Brausetablette); Acetilcisteina (200 oder 600mg in Pulverform oder als Granulat für orale Lösung) und weitere;

-        Candibene-Salbe (Wirkstoff Clotrimazol, Produktnamen, z.B. Canestan (1 %-Creme), Clotriderm (1 %-Creme), Mico Dermasan (1 %-Creme) (MINSA, Stand 26. Februar 2025);

Die genannte Medikamenten-Datenbank ist über nachfolgenden Link erreichbar:

·      MINSA: Observatorio peruano de productos farmacéuticos, ohne Datum
https://opm-digemid.minsa.gob.pe/#/consulta-producto

Trotz der oben erwähnten hohen Versicherungsrate älterer Menschen von 89 % würden UN-Quellen zufolge ältere Menschen von hohen Selbstbehalten für viele notwendige Medikamente berichten, so dass viele für die Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten auf Generika wie Paracetamol zurückgreifen müssten. Für diejenigen, die nur Zugang zur SIS hätten, seien Hörgeräte, Brillen und andere grundlegende Hilfsmittel nicht abgedeckt (HRC, 5. August 2024, S. 12; OHCHR, 22. März 2024, S. 6-7).

Im Rahmen der zeitlich begrenzten Recherche konnten keine weiteren Informationen zur Abdeckung der Medikamente über die staatliche Krankenversicherung sowie zu konkreten Selbstbehalten gefunden werden.

Staatliches Pensionssystem

Mehrere Quellen berichten 2024 von einem staatlichen Pensionssystem in Peru (ISSA, Oktober 2024, S. 1; OHCHR, 22. März 2024, S. 4-5; Bertelsmann Stiftung, 19. März 2024, S. 25). Peru verfüge über ein gemischtes Sozialversicherungssystem mit beitragsabhängigen Pensionen und einem beitragsfreien System für Menschen in großer Armut. Nur etwa ein Drittel der älteren erwachsenen Bevölkerung habe Zugang zu irgendeiner Form von Pension. Die Höhe der Unterstützung durch das beitragsunabhängige System reiche den meisten Empfänger·innen nicht aus, um die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse zu ermöglichen. Was die beitragsabhängigen Pensionen angehe, so sei der peruanische Arbeitsmarkt sehr informell gestaltet und nur Beschäftigte in formellen Arbeitsverhältnissen seien in der Lage, Leistungen daraus zu beziehen (OHCHR, 22. März 2024, S. 4-5). Laut einem Bericht der Bertelsmann Stiftung von März 2024 seien der Handelskammer Limas zufolge etwa die Hälfte der wirtschaftlich aktiven Bevölkerung Perus (8,5 Millionen Arbeiter·innen) nicht Teil eines Pensionsversicherungssystems (Bertelsmann Stiftung, 19. März 2024, S. 25).

Arbeitnehmer·innen des öffentlichen und privaten Sektors könnten bei Eintritt in das Berufsleben zwischen dem privaten Pensionssystem (SPP) und dem öffentlichen Sozialversicherungsprogramm (National Pension System; SNP) wählen (ISSA, Oktober 2024, S. 1; siehe auch Bertelsmann Stiftung, 19. März 2024, S. 25). Beide Systeme seien beitragsabhängig; das staatliche Pensionssystem funktioniere jedoch nach dem Umlageverfahren, d. h. die Beiträge der Erwerbstätigen finanzieren die Pensionen der aktuellen Pensionist·innen, während das private Pensionssystem auf individuellen Konten basiere, über die jede/r Arbeitnehmer/in die eigene Pension durch die während der eigenen Arbeitsjahre geleisteten Beiträge finanziere (HRC, 5. August 2024, S. 7).

Versicherte, die keine Wahl treffen, würden standardmäßig Mitglieder des SPP. SNP-Mitgliedern sei es möglich, später zum SPP-System zu wechseln, während SPP-Mitglieder nur unter bestimmten Bedingungen zum SNP-System wechseln könnten. Beschäftigte in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst, die nicht unter ein Sondersystem fallen würden, einschließlich Beschäftigten in arbeitereigenen und genossenschaftlichen Unternehmen, Lehrer·innen, Künstler·innen, Hausangestellte, Seeleute, Journalist·innen und Gerbereiarbeiter·innen seien verpflichtet, sich über das öffentliche Sozialversicherungsprogramm SNP zu versichern. Selbstständig Beschäftigte und Hausfrauen könnten sich freiwillig über SNP versichern. SNP decke alle Personen mit legalem Wohnsitz in Peru ab (ISSA, Oktober 2024, S. 1). Für Fischer·innen, Diplomat·innen, bestimmte Angestellte des öffentlichen Dienstes sowie Angehörige des Militärs und der Polizei gebe es eine Sonderregelung hinsichtlich des Pensionsversicherungssystems (ISSA, Oktober 2024, S. 1). Etwa 16 % der älteren Erwachsenen seien im SNP-System eingeschrieben, während 13 % über die private SPP pensionsversichert seien (OHCHR, 22. März 2024, S. 4-5).

Personen, die über das SNP-System selbstständig oder als Arbeitnehmer·innen pensionsversichert seien, hätten Beiträge in Höhe von 13 % zu leisten. Als Einkommensbasis gelte bei Arbeitnehmer·innen in einem formellen Arbeitsverhältnis der gedeckte Bruttomonatsverdienst und bei Selbstständigen der angegebene monatliche Bruttoverdienst. Während es hierbei keinen Höchstbetrag gebe, stelle der gesetzliche monatliche Mindestlohn den Mindestbetrag dar (ISSA, Oktober 2024, S. 3). Das Pensionsalter liege im SNP-System bei 65 Jahren, wobei ein Minimum an 20 Beitragsjahren vorzuliegen habe. Die Person könne weiterhin in einem Beschäftigungsverhältnis bleiben und es gebe hierbei keine Beschränkungen in Bezug auf den Verdienst oder die Beschäftigung. Für Personen in gefährlichen Berufen, für bestimmte andere Berufe sowie für Menschen mit Behinderungen gebe es reduzierte Anforderungen. Das Pensionsalter liege für Personen, die unter gefährlichen Bedingungen arbeiten würden, je nach Beruf und vorbehaltlich weiterer Anforderungen, bei 40 bis 50 Jahren (ISSA, Oktober 2024, S. 4). Die Pensionsleistung werde monatlich ausbezahlt und betrage mit Stand Jänner 2023 monatlich mindestens PEN 500 (EUR 129) und höchstens PEN 893 (EUR 231) oder 100 % des Referenzeinkommens der letzten 60 Beitragsmonate, je nachdem, welcher Betrag niedriger sei. Als Referenzgehalt würde der durchschnittliche Monatsverdienst des Versicherten/der Versicherten in den letzten 60 Monaten herangezogen werden. Die Pensionsleistung würde periodisch auf ad-hoc-Basis angepasst (ISSA, Oktober 2024, S. 4). Voraussetzung für die Mindestpension seien bei einem Alter von 50 Jahren mindestens 25 Beitragsjahre. Bei einem Alter von 55 Jahren seien es mindestens 20 Beitragsjahre im Falle von kollektiver Entlassung aus dem Erwerbsleben. Die Leistung werde für jedes Jahr, das bis zum Erreichen des Standard-Pensionsalters fehle, um 4 % gekürzt. Es gebe auch die verminderte Pensionsleistung für unzureichende Beitragszahlungen für Personen, die das 65. Lebensjahr erreicht hätten und mindestens zehn, aber weniger als 20 Beitragsjahre vorzuweisen hätten. Die Pensionsleistung betrage bei weniger als 15 Beitragsjahren PEN 250 (EUR 64) pro Monat und PEN 350 (rund EUR 91) pro Monat bei 15 bis 20 Beitragsjahren (ISSA, Oktober 2024, S. 5; siehe auch HRC, 5. August 2024, S. 7).

Dem oben erwähnten OHCHR-Bericht zufolge würden diejenigen, die Zugang zur staatlichen Pension hätten, mindestens PEN 500 (EUR 129) pro Monat erhalten, während diejenigen, die Zugang zum privaten Pensionssystem hätten, durchschnittlich etwa PEN 1.100 (rund EUR 285) pro Monat erhalten würden. Etwas mehr als die Hälfte aller älteren Personen würde aufgrund der Mängel im Pensionssystem nach Eintritt ins Pensionsalter weiterarbeiten (OHCHR, 22. März 2024, S. 4-5; siehe auch HRC, 5. August 2024, S. 7-8). Laut einem Bericht der Bertelsmann Stiftung von März 2024 würden alle Schienen („aspects“) des Pensionssystems Pensionsbeträge vorsehen, die weit unter denen entwickelter Wirtschaftsstandorte liegen würden (Bertelsmann Stiftung, 19. März 2024, S. 25). Dem Bericht des UN-Menschenrechtsrats von August 2024 zufolge seien die Pensionsbeträge oft unzureichend. Während der Mindestlohn PEN 1.025 (EUR 265) pro Monat betrage, könnten Pensionist·innen im Rahmen des nationalen Pensionssystems ab Juni 2024 höchstens PEN 893 (EUR 231) pro Monat erhalten. Die große Mehrheit erhalte weniger als PEN 750 (EUR 194) pro Monat. Pensionist·innen des nationalen Rentensystems würde eine feste, nicht an die Inflation angepasste Auszahlung erhalten. Pensionist·innen des privaten Rentensystems würden im Durchschnitt etwa PEN 1.100 (rund EUR 285) pro Monat erhalten, wobei es weder einen Mindest- noch einen Höchstbetrag gebe. Die meisten dieser Pensionist·innen dürften dem Bericht zufolge jedoch weniger als den Mindestlohn erhalten (HRC, 5. August 2024, S. 7-8).

Für die im Rahmen der Sozialhilfe existierende Option einer beitragsfreien Alterspension namens „Pension 65“ (OHCHR, 22. März 2024, S. 4; siehe auch Bertelsmann Stiftung, 19. März 2024, S. 65) liege das erforderliche Alter ebenso bei 65 Jahren. Weitere Voraussetzung sei, dass keine anderen Pensionen oder auch Leistungen des Sozialversicherungsprogramms EsSalud bezogen würden (ISSA, Oktober 2024, S. 6). Die beitragsfreie Alterspension decke bedürftige peruanische Staatsbürger·innen mit Wohnsitz in Peru ab (ISSA, Oktober 2024, S. 2). Personen müssten auf der Grundlage des Sistema de Focalización de Hogares (SISFOH) als extrem arm eingestuft werden. Das SISFOH sei ein nationales System, das bedürftige Haushalte auf der Grundlage von Einkommen, Ausgaben und einem Lebensqualitätsindex identifiziere. Bezieher·innen dürften keiner Beschäftigung mehr nachgehen (ISSA, Oktober 2024, S. 6). Die Höhe der sozialen Alterspension betrage monatlich PEN 250 (EUR 65). Sie werde zweimonatlich ausbezahlt (ISSA, Oktober 2024, S. 7; OHCHR, 22. März 2024, S. 4). Der Betrag werde weder an die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten in verschiedenen Teilen Perus noch an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen angepasst, so der OHCHR-Bericht. Ältere Menschen würden zudem nicht klar über die Kriterien für die Gewährung von Leistungen informiert, und einige würden ihren Anspruch und ihre Leistungen verlieren, ohne die Gründe dafür nachvollziehen zu können. Berichten zufolge dauere die Überprüfung der Anspruchsberechtigung aufgrund von Verzögerungen in der Verwaltung und Personalmangel sehr lange. Gleichzeitig dürften Anspruchsberechtigte in dieser Zeit nicht arbeiten. Dem OHCHR-Bericht zufolge seien bezüglich der beitragsfreien Alterspension weitere Problematiken berichtet worden, darunter Schwierigkeiten, an die Pension zu gelangen, etwa aufgrund des Erfordernisses der persönlichen Abholung bei fehlenden Transportmöglichkeiten oder mit dem Transport verbundenen Kosten oder einer vorliegenden Behinderung oder Erkrankung von Anspruchsberechtigten. Weiters sei von häufigen verspäteten oder geringeren Auszahlungen berichtet worden, die nicht weiter begründet worden seien (OHCHR, 22. März 2024, S. 4). Dem OHCHR-Bericht zufolge bestehe ein weiteres Problem darin, dass der Bezug eines Einkommens dazu führen könne, dass einige ältere Menschen keinen Anspruch auf Sozialprogramme wie die Pension 65 hätten, auf die sie angewiesen seien, obwohl sie immer noch in nahezu extremer Armut leben würden (OHCHR, 22. März 2024, S. 5).

Die unterschiedlichen Höhen der Pensionsleistungen aus der SPP entnehmen Sie bitte den Seiten 5-6 des nachfolgend angeführten ISSA-Berichtes. Auf den Seiten 7 und 8 finden Sie Informationen zur Pension für Menschen mit Behinderung im Rahmen der SNP und der SPP:

·      ISSA – International Social Security Association: Peru - Policies as of 1 January 2023. Updated via a country survey and desk review., Oktober 2024

·https://www.issa.int/sites/default/files/documents/2024-10/Peru.pdf

Staatliche Sozialhilfe für Menschen mit körperlicher Behinderung

Im Rahmen der Sozialhilfe existiere auch die Option einer beitragsfreien Pension für Menschen mit Behinderung. Voraussetzung sei, dass die Person nicht Bezugsberechtigte/r einer anderen Pension sei, und eine Behinderung aufweise, die als schwer und dauerhaft eingestuft werde (ISSA, Oktober 2024, S. 7). Die beitragsfreie Pension für Menschen mit Behinderung decke bedürftige peruanische Staatsbürger·innen mit Wohnsitz in Peru ab (ISSA, Oktober 2024, S. 2). Personen müssten auf der Grundlage des Sistema de Focalización de Hogares (SISFOH) als arm eingestuft werden. Bezieher·innen dürften keiner Beschäftigung mehr nachgehen (ISSA, Oktober 2024, S. 7). Die Höhe der beitragsfreien Behindertenpension betrage monatlich PEN 150 (EUR 39). Sie werde zweimonatlich ausbezahlt (ISSA, Oktober 2024, S. 7).

Auf der Webseite der peruanischen Regierung wird das Programm Contigo vorgestellt. Personen mit schweren Behinderungen, die in Armut leben würden, sei es im Rahmen dieses Programms möglich, um diese beitragsfreie Pension in der Höhe von PEN 300 (EUR 78) anzusuchen, die alle zwei Monate ausbezahlt werde. Voraussetzung für die Anspruchsberechtigung sei, dass kein weiteres Einkommen und keine andere Pension bezogen werde, weder aus dem privaten noch aus dem öffentlichen Bereich, einschließlich EsSalud-Leistungen. Personen müssten außerdem gemäß der SISFOH als arm oder extrem arm eingestuft werden und einen Nachweis über eine schwere Behinderung vorlegen (GOP, zuletzt aktualisiert am 21. November 2024).

Staatlich finanzierte Pflege/Pflegeeinrichtungen

Laut dem oben erwähnten ISSA-Bericht würde Anspruchsberechtigten bei Pflegebedürftigkeit ein ständiges Pflegegeld als Ergänzung zur Invaliditätspension und zur Dauerinvaliditätspension ausbezahlt. Für Angehörige der Streitkräfte und der Polizei gebe es ein gesondertes System (ISSA, Oktober 2024, S. 12). Um Anspruchsberechtigt/e der Invaliditätspension im Rahmen der SNA zu sein, müsse dem ISSA-Bericht zufolge eine bewertete Erwerbsminderung von mindestens 66,7 % vorliegen und es müssten entweder mindestens 15 Beitragsjahre vorliegen oder bei Versicherten mit mindestens drei und weniger als 15 Beitragsjahren mindestens 36 Beitragsmonate vorliegen, von denen mindestens 12 Beitragsmonate in den 36 Monaten vor Eintritt der Invalidität zu liegen hätten. Sei der Eintritt in die Invalidität auf einen außerberuflichen Unfall zurückzuführen, müssten Versicherte im Monat vor Eintritt der Invalidität Beiträge gezahlt haben. Versicherte müssten außerdem bei Eintritt der Invalidität Beiträge gezahlt haben, es sei denn, sie hätten entweder mehr als 15 Beitragsjahre oder mindestens 18 Beitragsmonate in den 36 Monaten vor Eintritt der Invalidität vorzuweisen. Anspruchsberechtigte würden mindestens PEN 500 (EUR 129) und höchstens PEN 893 (EUR 231) erhalten. Seien Anspruchsberechtigte für die Erfüllung täglicher Aufgaben auf die ständige Anwesenheit anderer Personen angewiesen, werde zusätzlich ein spezieller Zuschlag gewährt (ISSA, Oktober 2024, S. 7).

Dem oben erwähnten OHCHR-Bericht zufolge würden in Peru traditionell die Familien die Hauptverantwortung für die Pflege älterer Menschen tragen. Aufgrund des demografischen und wirtschaftlichen Drucks werde dies jedoch immer weniger wahrgenommen, so dass viele ältere Menschen auf sich allein gestellt seien. Das Gesetz über ältere Menschen definiere mehrere Arten von Betreuungszentren, darunter integrierte Betreuungszentren für ältere Menschen (Centros integrales de atencíon al adulto mayor, CIAM), die Informationen, Workshops, Beratung und Aktivitäten für ältere Menschen anbieten würden und von den lokalen Regierungen finanziert würden, sowie allgemeine Betreuungszentren (Centros de atencíon para personas adultas mayores, CEAPAM), die öffentlich oder privat sein könnten. Zu den CEAPAM würden sowohl Vollzeitpflegeeinrichtungen als auch Zentren, die nur Tages- oder Nachtpflege anbieten, gehören. Berichten zufolge werde die Qualität der Betreuung von den Behörden nicht ausreichend überwacht. Landesweit gebe es etwa 400 CEAPAM und rund 1400 CIAM-Einrichtungen, doch diese seien nicht gleichmäßig verteilt und nicht immer bezahlbar. Insbesondere außerhalb der Hauptstadt Lima fehle es Berichten von Einwohner·innen Perus zufolge an Unterkünften für ältere Menschen, die auf der Straße leben, sowie an Betreuungs- und Erholungszentren für ältere Menschen. Berichten zufolge sei Pflegepersonal nicht immer gut ausgebildet und es gebe keinen Standard für die Qualität der Pflege (OHCHR, 22. März 2024, S. 6-7). Dem oben erwähnten Bericht des UN-Menschenrechtsrates zufolge seien etwa 90 % der allgemeinen Betreuungszentren Vollzeitpflegeeinrichtungen, während die übrigen nur Tages- oder Nachtpflege oder Notdienste anbieten würden. Landesweit gebe es 378 allgemeine Pflegezentren für ältere Menschen, während etwa 75 % der 1.890 Gemeinden des Landes über ein integriertes Pflegezentrum für ältere Menschen verfügen würden. Die allgemeinen Pflegezentren würden sich hauptsächlich in städtischen Gebieten konzentrieren, 85 % davon befänden sich in den Städten Lima, Callao und Arequipa, was bedeute, dass ältere Menschen in kleineren Städten oder ländlichen Gebieten weniger Zugang zu solchen Zentren hätten. Die integrierten Pflegezentren für ältere Menschen seien gleichmäßiger über das ganze Land verteilt, da jede Gemeinde über ein eigenes Zentrum verfüge. Neunzig Prozent der allgemeinen Pflegezentren für ältere Menschen würden privat betrieben, der Rest werde öffentlich betrieben. Berichte würden unter anderem auf Überbelegung, unzureichend ausgebildetes Personal und auf eine unzureichende Infrastruktur für ältere Menschen, insbesondere für Menschen mit Behinderungen, hinweisen. Einem unabhängigen Experten seien dem Bericht des UN-Menschenrechtsrates von August 2024 zufolge keine Programme bekannt geworden, die häusliche Pflege- und Unterstützungsdienste für ältere Menschen anbieten würden. Die nationale sektorübergreifende Strategie für ältere Menschen bis zum Jahr 2030 (National Multisectoral Policy on Older Persons up to 2030) deute darauf hin, dass es in Peru keine öffentlichen Dienste gebe, die häusliche Pflege für ältere Menschen mit besonderen Bedürfnissen anbieten würden (HRC, 5. August 2024, S. 10-12).

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 28. Februar 2025)

·      Bertelsmann Stiftung: BTI 2024 Country Report Peru, 19. März 2024
https://www.ecoi.net/en/file/local/2105909/country_report_2024_PER.pdf

·      GOP – Government of Peru: Afiliarme como beneficiario del programa Contigo, zuletzt aktualisiert am 21. November 2024
https://www.gob.pe/13922-conocer-los-requisitos-para-afiliarme-al-programa-contigo?token=hB6I1deOQiTUtJ7ExkPgdnqeiWRzzfMCianp13YlJyE

·      GOP – Government of Peru: Planes del Seguro Integral de Salud (SIS), ohne Datum(a)
https://www.gob.pe/130-seguro-integral-de-salud-sis

·      GOP – Government of Peru: Afiliarte al SIS Para Todos, ohne Datum(b)
https://www.gob.pe/8970-afiliarte-al-sis-para-todos

·      GOP – Government of Peru: Tipos de seguros en el Seguro Social de Salud del Perú (EsSalud), ohne Datum(c)
https://www.gob.pe/194-seguro-social-del-peru-essalud

·      Hönger, Rolf E. & Montag, Doreen: Budget Process and Execution: A Case Study on the Underperformance of the Peruvian Health System, 2000–2021, In: Global Health: Science and Practice 2024, Vol. 12(2), 20. März 2024
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11057799/pdf/GH-GHSP240024.pdf

·      HRC – UN Human Rights Council: Visit to Peru; Report of the Independent Expert on the enjoyment of all human rights by older persons, Claudia Mahler [A/HRC/57/42/Add.1], 5. August 2024
https://www.ecoi.net/en/file/local/2114268/g2412993.pdf

·      Infobae: Peruanos residentes en el exterior son incorporados al SIS: tendrán atención médica gratuita, 9. Mai 2024
https://www.infobae.com/peru/2024/05/10/peruanos-residentes-en-el-exterior-son-incorporados-al-sis-tendran-atencion-medica-gratuita/

·      ISSA – International Social Security Association: Peru - Policies as of 1 January 2023. Updated via a country survey and desk review., Oktober 2024

·https://www.issa.int/sites/default/files/documents/2024-10/Peru.pdf

·      MINSA – Gesundheitsministerium Peru: Catálogo de Productos Farmacéuticos actualizado diariamente, Stand 26. Februar 2025
https://opm-digemid.minsa.gob.pe/#/consulta-producto

·      MINSA – Gesundheitsministerium Peru: Usuarios pueden buscar medicamentos a través del Observatorio de Precios y exigir genéricos, 31. Jänner 2022
https://www.gob.pe/institucion/minsa/noticias/580233-usuarios-pueden-buscar-medicamentos-a-traves-del-observatorio-de-precios-y-exigir-genericos

·      MINSA – Gesundheitsministerium Peru: Plan Esencial de Aseguramiento en Salud (PEAS), Juli 2021
https://sanitasperu.com/wp-content/uploads/2024/09/PEAS-20-07-2021-Susalud.pdf

·      MINSA – Gesundheitsministerium Peru: Observatorio peruano de productos farmacéuticos, ohne Datum
https://opm-digemid.minsa.gob.pe/#/consulta-producto

·      OECD – Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: OECD Reviews of Health Systems: Peru 2017, 2017
https://www.oecd.org/content/dam/oecd/en/publications/reports/2017/12/oecd-reviews-of-health-systems-peru-2017_g1g832bd/9789264282735-en.pdf

·      OHCHR – UN Office of the High Commissioner for Human Rights: Preliminary findings and recommendations from the United Nations Independent Expert on the enjoyment of all human rights by older persons, Dr Claudia Mahler, at the end of her official visit to Peru, 22. März 2024
https://www.ecoi.net/en/file/local/2107327/20240322-eom-peru-ie-older-persons-en.docx

·      WHO – World Health Organization: Budgeting for Results in Health: Key features, achievements and challenges in Peru, In: Health financing case study; no. 17. Budgeting in health, August 2020
https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/333887/9789240004436-eng.pdf


 

Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen

Die Bertelsmann Stiftung ist eine deutsche gemeinnützige Denkfabrik mit Sitz in Gütersloh.

·      Bertelsmann Stiftung: BTI 2024 Country Report Peru, 19. März 2024
https://www.ecoi.net/en/file/local/2105909/country_report_2024_PER.pdf

„The health care system is primarily composed of the noncontributory comprehensive health insurance system (SIS), which covers more than half of the population; the contributory health insurance system EsSalud (about 25% to 30%); and private insurance plans, with an additional health insurance system for the armed forces and the national police. Insurance coverage increased from 37% in 2004 to 94% in 2020, mostly due to the expansion of SIS.

The pension system consists of a public pension system and a private system for managing pension funds. The public system is managed by the State Office of Pension Funds (ONP), while the private system is managed by pension fund administrators (AFP), with monthly contributions paid into individual accounts. Employees are allowed to choose the system to which they will contribute. All aspects of the system provide pension amounts that are far below those of developed economies. According to the Lima Chamber of Commerce (CCL), about half of Peru’s economically active population (8.5 million workers) are not affiliated with any pension system.

Since the Humala government (2011 – 2016), the Ministry of Development and Social Inclusion (MIDIS) has been responsible for promoting inclusion and social equity, as well as protecting vulnerable populations. MIDIS has implemented social programs such as ‘Juntos’ (a conditional cash transfer program) and ‘Pensión 65’ (a grant for adults over 65 living in extreme poverty). The impact of these social programs, among others, was celebrated during their initial phase of implementation, but their effect has weakened over time. MIDIS has lost importance and political influence in comparison to other key actors.“ (Bertelsmann Stiftung, 19. März 2024, S. 25-26)

Doreen Montag und Rolf Hönger waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Wissenschafter·innen am Wolfson Institute of Population Health an der Queen Mary University of London in London.

·      Hönger, Rolf E. & Montag, Doreen: Budget Process and Execution: A Case Study on the Underperformance of the Peruvian Health System, 2000–2021, In: Global Health: Science and Practice 2024, Vol. 12(2), 20. März 2024
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11057799/pdf/GH-GHSP240024.pdf

„Although Peru experienced impressive progress, it still lags behind its Latin American peers. The health system performs more like a lower-middle-income country. Velazquez et al. summarized the health system in Peru as fragmented, segmented, and underfinanced and has a high out-of-pocket (OOP) share, health care that is difficult to access, human resources that are unevenly distributed and with low salaries, and lack of health insurance coverage for many, especially the poor. […] Due to economic growth over the 20 years before the COVID-19 pandemic, Peru has dramatically improved its living standards and basic health indicators. UHC has been a goal since the 2009 and 2013 health reforms, strengthening governance and oversight of the health system and increasing insurance coverage, accelerating to 96% insurance coverage during the pandemic. However, a high OOP [out-of-pocket] expenditure of 29% reflects that insurance coverage does not mean adequate access to health. The Peruvian health system is characterized by its fragmentation into different vertically integrated health systems. Because of the decentralization of government competencies in 2002, an additional 26 regional health organizations were added. There are 4 principal subsystems for financing and service provision: the tax-financed public sector (SIS), the contributive sector (ESSALUD), the smaller subsystem of the armed forces and police, and the private sector with its health insurance companies and private clinics. All of these subsystems cover different subsets of the population with different benefit packages and with their independent health providers, leading to a system that has a poor adaptation capacity to changes in demographics and epidemiology.” (Hönger & Montag, 20. März 2024, S. 2)

„Representatives of the MOH [Ministry of Health], regional health directors, and the MEF [Ministry of Economy and Finance] agreed that, because of the low investment, there was only theoretical universal access due to availability and access issues. Both long waiting lists and lack of effective access to medicine and tests led to high OOP. The low response capacity at the primary health level caused the lack of health coverage, forcing people to seek care in overloaded tertiary-level hospitals. The citizens suffer from abuse, waiting list for access of 3 months and more and a centralized infrastructure that is difficult to access.—Former vice minister Therefore, in addition to the lack of access, the health system was perceived as not responding to people’s needs.” (Hönger & Montag, 20. März 2024, S. 9)

Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UN Human Rights Council (HRC), ehemals bekannt als UN Commission on Human Rights bzw. Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen), ist ein zwischenstaatliches Gremium innerhalb der Vereinten Nationen, das sich für die Förderung und den Schutz der Menschenrechte weltweit einsetzt.

·      HRC – UN Human Rights Council: Visit to Peru; Report of the Independent Expert on the enjoyment of all human rights by older persons, Claudia Mahler [A/HRC/57/42/Add.1], 5. August 2024
https://www.ecoi.net/en/file/local/2114268/g2412993.pdf

„31. Only 31.4 per cent of older persons are affiliated with a contributory pension system, as enrolment in pension systems is possible only for those with formal employment. Employees have a choice between the publicly managed National Pension System or the privately managed Private Pension System. Both systems are contributory; however, the National Pension System operates on a pay-as-you-go basis, meaning that the active labour force’s contributions fund the pensions of current retirees, while the Private Pension System is based on individual accounts, where each worker funds their own pension through contributions made during their working years. Some 16.4 per cent of older persons are enrolled in the National Pension System, while 13 per cent are enrolled in the Private Pension System.

32. Many older persons reported facing challenges in accessing their pensions. Some older persons do not receive full pensions, despite having paid into the system. To receive a full pension under the National Pension System, workers must make regular contributions over a 20-year period. Workers who make contributions for more than 10 but fewer than 20 years are eligible for reduced pensions of between 250 and 350 soles per month. Those who contribute for fewer than 10 years do not receive any pension. […]

34. Pension amounts are often insufficient. While the minimum wage is 1,025 soles per month, as of June 2024, under the National Pension System, the maximum amount pensioners can receive is 893 soles per month and the vast majority receive less than 750 soles per month. National Pension System pensioners receive a fixed payout which is not indexed to inflation. While Private Pension System pensioners receive, on average, approximately 1,100 soles per month, there is no minimum or maximum amount so the majority of those pensioners may still receive less than the minimum wage.” (HRC, 5. August 2024, S. 7-8)

„43. Given the shortcomings of the pension system, many older persons must work well past retirement age. Some 51.6 per cent of older persons are economically active. Most work independently, largely in subsistence agriculture, as well as in services or petty trade.“ (HRC, 5. August 2024, S. 7-8)

„Care and support […]

52. While the Law on Older Persons recognizes the right of older persons to autonomy and to live independently within their communities, the care and support framework defined under the law is premised on institutional care. The law defines several types of care centre. One type is the integrated care centres for older persons, which provide information, workshops, counselling, legal assistance, support for income-generating activities and recreational activities, and are funded by local governments. Another type is the general care centres for older persons, which may be public or private. Around 90 per cent of the general centres are full-time residential facilities, while the remainder provide only day or night care or emergency services.

53. There are 378 general care centres for older persons nationwide, while roughly 75 per cent of the country’s 1,890 municipalities have an integrated care centre for older persons. There is a mismatch between demand and location regarding both the general and the integrated care centres for older persons. The general care centres are heavily concentrated in urban areas, with 85 per cent in Lima, Callao and Arequipa, meaning that older persons in smaller cities or rural areas have less access to such centres. The integrated care centres for older persons are more evenly distributed throughout the country, as each municipality has its own; however, this means that those in more densely populated areas, such as certain districts of Lima, are oversubscribed.

54. Ninety per cent of general care centres for older persons are privately run and the remainder are public. Pursuant to article 14 of the Law on Older Persons, all the general care centres for older persons, whether public or private, should obtain accreditation from the Ministry for Women and Vulnerable Groups prior to commencing operations, and they are subject to regulation by the Ministry, pursuant to article 15. However, only 173 facilities are accredited, and the Independent Expert was informed that in practice, there is limited monitoring of the conditions and quality of care in care centres. Although the Directorate for Older Persons under the Ministry for Women and Vulnerable Groups can carry out inspections of general care centres upon receipt of a complaint, and there is an alert system for residential care centres, these complaint mechanisms are reportedly ineffective.

55. The Independent Expert was concerned to hear reports of overcrowding, insufficient personnel specialized in caring for older persons and trained to administer medical treatment, and inadequate infrastructure for older persons, particularly those with disabilities. Reportedly, the legal capacity and autonomy of older persons entering care centres is not always respected, as some are institutionalized against their will by their families or forced to take unnecessary medication by care centre personnel without their informed consent. […]

59. The Independent Expert believes that supporting older persons to live independently and be included in their communities requires greater investment in the community-based care and support services that would enable them to remain in their homes for as long as they wish to do so. In line with the provisions of the Convention on the Rights of Persons with Disabilities, institutions should be only one option among many from which older persons are able to choose freely. The Independent Expert was not made aware of any programmes that provide home-based care and support services to older persons, and the National Multisectoral Policy on Older Persons up to 2030 indicates that Peru has no public services that provide home-based care for older persons with specific needs.“ (HRC, 5. August 2024, S. 10-12)

„Health

61. The Independent Expert congratulates Peru for ensuring that 92.3 per cent of older person[s] have some form of health insurance. Some 34.9 per cent rely on the EsSalud social health insurance system provided to those in formal employment, while 52.1 per cent depend on the Comprehensive Health Insurance system, which is a non-contributory system for those that cannot afford health care. Nearly four out of every five older persons have a chronic health condition, while around 45 per cent have a disability, with older women slightly more affected on both counts.

62. While the Independent Expert welcomes the regulations from the Ministry of Health that oblige providers to pursue comprehensive care plans based on a life-course approach, rights and interculturality, older persons and their advocates report challenges in realizing the right to health and obtaining health care. Although older persons are prioritized for medical care under article 19 of the Law on Older Persons, many report facing long waiting times for health care, even for urgent health conditions. This is particularly true in rural areas, partly as there is no incentive system in place to retain qualified medical personnel in hardship posts, although some rural communities do benefit from mobile health care through Itinerant Social Action Platforms. […]

65. Affordability and access to essential medicines and medical supplies remain a concern for many older persons. For the one out of every two older persons ensured only under the Comprehensive Health Insurance system, services like dental replacements, wheelchair and crutch purchases, hearing aids, spectacle frames and other basic assistive devices are not included. Older persons reported high out-of-pocket costs for essential medications, and some opt to take over-the-counter painkillers instead or resort to traditional medicine.(HRC, 5. August 2024, S. 12)

Die International Social Security Association (ISSA) ist laut Selbstbeschreibung die weltweit führende internationale Organisation für Sozialversicherungsträger, Regierungsstellen und Behörden. Die ISSA wurde 1927 unter der Schirmherrschaft der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gegründet und hat heute mehr als 320 Mitgliedseinrichtungen aus über 160 Ländern.

·      ISSA – International Social Security Association: Peru - Policies as of 1 January 2023. Updated via a country survey and desk review., Oktober 2024

·https://www.issa.int/sites/default/files/documents/2024-10/Peru.pdf

„Type of programme: Social insurance

Programme name: National Pension System (SNP)

Additional information: When public- and private-sector employees enter the workforce, they can choose between the mandatory individual account programme (SPP) and the public social insurance programme (SNP). Insured persons who do not make a choice become SPP members by default. SNP members can later switch to the SPP, but SPP members can only switch to the SNP under certain conditions. […]

Note: A special system exists for fishermen, diplomats, certain public-sector employees, and military and police personnel.“ (ISSA, Oktober 2024, S. 1)

„Coverage

Programme: National Pension System (SNP; social insurance)

Mandatory coverage: Private-sector employees and public-sector employees not covered by a special system, including employees of worker-owned and cooperative enterprises, teachers, artists, household workers, seamen, journalists, and tannery workers.

Voluntary coverage: Self-employed persons and housewives.

Citizenship conditions: All legal residents are covered.

Programme: Social assistance

Mandatory coverage: Needy resident citizens of Peru.

Voluntary coverage: [leer]

Citizenship conditions: Citizens only.“ (ISSA, Oktober 2024, S. 2)

„[National Pension System (SNP; social insurance)]

Programme name and persons covered [1]: Employees (+)

Contributions: Covered person: 13%. Employer: None.

Income base: Gross monthly covered earnings. Minimum: The legal monthly minimum wage. Maximum: No maximum.

Government contributions: Provides special subsidies as needed.

[…]

Programme name and persons covered [1]: Self-employed

Contributions: Covered person: 13%.

Income base: Gross monthly covered declared earnings. Minimum: The legal monthly minimum wage. Maximum: No maximum.

Government contributions: Provides special subsidies as needed.

[…]

[Social assistance]

Programme name and persons covered [1]: All covered persons

Contributions: None.

[…]

Government contributions: The government pays the total cost.“ (ISSA, Oktober 2024, S. 3)

(ISSA, Oktober 2024, S. 7)

„Health and long-term care benefits

Branch overview

Type of programme: Social insurance

Programme name: Social health insurance

Additional information: Insured persons and their dependents can choose to receive basic health care from a private health care provider (EPS) if it offers equivalent or more generous benefits than the minimum health care plan established by law (Plan Esencial de Aseguramiento en Salud). Under this option, the insured persons remain covered by the public health insurance programme (EsSalud) for more serious conditions and specialized care. […]

Type of programme: Private insurance

Programme name: Mandatory private insurance

Note: Long-term care benefits: A constant attendance allowance is paid as a supplement to the Disability pension (see details under Old age, disability and survivors) and to the Permanent disability pension (see details under Accidents at work and occupational diseases). A special system exists for military and police personnel. “ (ISSA, Oktober 2024, S. 12)

„Coverage

Programme: Social Health Insurance

Mandatory coverage: Public- and private-sector employees; employees of worker-owned and cooperative enterprises; household workers; agricultural workers; self-employed fishermen and fish processors; pensioners; and spouses, partners, and children or dependents of insured persons.

Voluntary coverage: Self-employed persons, housewives, and other persons without a dependent work relation.

Citizenship conditions: All legal residents are covered.

Programme: Social assistance

Mandatory coverage: Needy residents of Peru.

[…]

Citizenship conditions: All legal residents are covered.“ (ISSA, Oktober 2024, S. 13)

„Source of Funds

[Social Health Insurance]

Programme name and persons covered [1]: Employees (+)

Contributions: Covered person: None; 4% (pensioners; see note). […]

Income base: Old-age pension (pensioners)/monthly payroll. Minimum: The legal monthly minimum wage.

[…]

Additional information: Pensioners who opt for a lump-sum payment at retirement under the mandatory individual account (SPP) programme (see Old Age, Disability, and Survivors) pay a onetime contribution of 4.5% of their total account balance for medical benefits. Employers providing health services directly to their employees or who use services provided under contract by a private health care provider (EPS) receive a 2.5% credit toward the cost of contributions. Contributions also finance Mandatory private insurance under Health and long-term care benefits and Social insurance under Sickness and maternity.

Programme name and persons covered [1]: Self-employed

Contributions: 64 soles a month, + a flat-rate contribution for each dependent (for insured persons covered before 2016); 137 to 215 soles a month (for persons covered since 2016, depending on the age of the insured [medical benefits only]); 9% of the sales value (for self-employed fishermen and fish processors); 4% of the legal monthly minimum wage (for agricultural workers).

Income base: N/a; sales value (fishers and fish processors).

[…]

Additional information: Contributions also finance Mandatory private insurance under Health and long-term care benefits and Social insurance under Sickness and maternity.

[…]

[Social assistance]

Programme name and persons covered [1]: All covered persons

Contributions: None.

Income base: [leer]

Government contributions: The government pays the total cost

[…]

[1] Employees (+) refers to all persons who are covered who are not self-employed (employees, pensioners, and other protected groups where applicable, such as students, unemployed persons, etc.) “ (ISSA, Oktober 2024, S. 14-15)

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organization for Economic Co-operation and Development, OECD) ist eine internationale Organisation mit 38 Mitgliedstaaten, die sich für demokratische und marktwirtschaftliche Strukturen einsetzt.

·      OECD – Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: OECD Reviews of Health Systems: Peru 2017, 2017
https://www.oecd.org/content/dam/oecd/en/publications/reports/2017/12/oecd-reviews-of-health-systems-peru-2017_g1g832bd/9789264282735-en.pdf

„Box 1.2. Institutions providing health care insurance and health care services in Peru

Public health insurance schemes

EsSalud: contributory health insurance compulsory for wage earners, offering medical care in case of illness, accidents and maternity, as well as subsidised pharmaceuticals. Families of EsSalud’s beneficiaries are also covered, as well as members of co-operatives from both the private and public sector and independent workers that choose to affiliate.

Army health insurance: contributory health insurance for population groups working for the armed forces, offering medical attention for illness, accidents and maternity.

Police health insurance: contributory health insurance for populations groups working for the police forces, offering medical attention for illness, accidents and maternity.

SIS: a non-contributory health insurance that offers basic medical services. It was created in 2001 by combining the free school insurance (Seguro Escolar Gratuaito) and the maternal and child insurance (Seguro Materno Infantil) and aimed at covering all uninsured population. In 2005, the coverage of SIS was extended to young adults over 17, and in January 2015 to all age groups.

Private health insurance schemes

Private insurance companies: offers complementary health benefits to individuals that choose to affiliate.

EPS [Entidades Prestadoras de Salud]: health insurance provided by the health provision entities. Since 1978, public health insurance funds are allowed to transfer the provision of some health services to the EPS. From 1997, EPS are also allowed to offer complementary health benefits.“ (OECD, 2017, S. 63)

„Peru has achieved substantial progress towards universal health coverage (UHC), as measured by the proportion of the population formally enrolled into a health insurance scheme. Health insurance coverage increased from 37% in 2004 to 83% in April 2017. Nevertheless, 17% of the population still does not have any form of health insurance, demonstrating that distance that remains before fully achieving UHC in Peru.“ (OECD, 2017, S. 40)

„All inhabitants in Peru are by law obliged to affiliate to the health care system; the specific scheme into which they enroll depends on their socioeconomic characteristics. The Seguro Social de Salud, more commonly known as EsSalud, covers all salaried formal sector workers and their families. Separately, the Police and the Army are covered by the Sanidad de la Policía Nacional and the Sanidad de las Fuerzas Armadas respectively. […]

As mentioned earlier, Seguro Integral de Salud, or SIS, was created in 2001 to fund health services for Peruvians who, due to poverty, did not have health insurance. SIS manages two regimes, first, the subsidised regime financed by general taxes and, second, the semi-contributory regime financed by household contributions and general taxes. The subsidised regime is targeted to the poor and vulnerable population. When SIS was created it covered only poor pregnant women, children under five and children in public schools. Later new groups were included until 2005 when the eligible population was defined as consisting of all the poor lacking health insurance. In 2013, coverage further expanded to cover the so-called vulnerable population (not necessarily only those being poor) which includes, among those not insured by other social security schemes, all children between 0-5 years of age, school age children, and pregnant women.

In recent years, the main effort towards UHC in Peru has been to increase population health insurance coverage. Health insurance coverage in Peru has increased from 37% in 2004 to 83% in April 2017, indicating rapid and significant progress. SIS has been the key player in this effort. In 2015, SIS [Integral Health Insurance; Sistema Integral de Salud] covered 43% of the population, while EsSalud covered 25% and the remaining types of insurances represented 5% of coverage (Figure 1.13). Overall, however, 17% of the Peruvian population still lacked health insurance in 2017.“ (OECD, 2017, S. 56-57)

„Nevertheless, despite the success of SIS in reaching groups not covered by EsSalud, lower-middle income groups – with an income between PEN 1 500 and 3 000 (USD 558 and USD 1 115) are reported as ‘falling between two stools’ – they are not ‘poor enough’ to benefit from insurance through SIS, but their employment as self-employed or informal workers means that they do not have coverage by EsSalud either. Given that at present, Peru does not have an affordable private health insurance market for these poorer groups, this group must either forego health care, or pay out-of-pocket.” (OECD, 2017, S. 58)

„Another important milestone towards achieving universal health coverage (UHC) was the signing of the National Agreement (Acuerdo Nacional, AN) in 2002 by seven major political parties, seven civil society organisations and the government. […] Even though they have shifted their emphasis over certain issues, successive governments have maintained the main goal set out in the AN of providing universal access to free, continuous, timely, quality health care to the priority population in poor areas and to the vulnerable population.

The goals within the AN have translated into a number of key policies, adopted over the following 14 years. First, the Integral Health Insurance (Seguro Integral de Salud, SIS) was created in 2001 to fund health services for Peruvians who, due to poverty, did not have health insurance. Second, in 2009, the Universal Health Insurance Law (Aseguramiento Universal en Salud, AUS) established the right to quality and timely health care services to all residents in Peru, aiming to improve financial protection for population groups without social security coverage. Third, the Peruvian Ministry of Health (Ministerio de Salud del Perú, MINSA) defined the Essential Health Insurance Plan (Plan Esencial de Aseguramiento en Salud, PEAS) in 2009. PEAS became the minimum benefits coverage for all Peruvians addressing 65% of the burden of disease, including explicit guarantees of timeliness and quality of service. Fourth, the financing sources and payment mechanisms for the subsidised and semi-contributory schemes were established in 2011 with the Law on Public Financing of Subsidised and Semi-Contributory Schemes. Another important step took place in 2013, when the National Health Superintendence (Superintendencia Nacional de Salud, or SUSALUD) was created with the mission to protect the health-related rights of Peruvians.“ (OECD, 2017, S. 54-55)

„Out-of-pocket spending for health services is relatively high Out-of-pocket (OOP) spending in Peru constituted 29% of health system revenue in 2015; much higher than the OECD average of 19% and only below Korea (36.9%) and Mexico (44.7%), when compared to OECD countries. When compared to other Latin American countries, however, Peru’s OOP expenditure on health is below the regional average of 34% (Figure 1.23). With OOP levels reaching 29% of total health care expenditure in Peru, they make up a substantial source of health system revenues.“ (OECD, 2017, S. 70-71)

Das Hohe Kommissariat der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) ist eine Abteilung des Sekretariats der Vereinten Nationen mit dem Auftrag, Menschenrechte zu fördern und zu schützen sowie Menschenrechtsverletzungen zu verhindern.

·      OHCHR – UN Office of the High Commissioner for Human Rights: Preliminary findings and recommendations from the United Nations Independent Expert on the enjoyment of all human rights by older persons, Dr Claudia Mahler, at the end of her official visit to Peru, 22. März 2024
https://www.ecoi.net/en/file/local/2107327/20240322-eom-peru-ie-older-persons-en.docx
 

„The National Multisectoral Policy for Older Persons (Política Nacional Multisectorial para las Personas Adultas Mayores, PNMPAM) was adopted in 2021. It acknowledges age discrimination as a structural problem in Peru and focuses on older persons’ rights to health, care, social security, participation, and education. It also outlines the specific roles of various Ministries in addressing the needs of older persons.“ (OHCHR, 22. März 2024, S. 2)

„Older persons report various manifestations of age discrimination when accessing basic services, including healthcare, social services, and financial services. […] Older persons do not systematically receive priority attention when accessing services, and experience long waiting times which may be uncomfortable for those with health conditions or disabilities.” (OHCHR, 22. März 2024, S. 3)

„Social protection and safety net scheme

Peru has a mixed social security system, with both contributory pensions and a non-contributory system for those in extreme poverty. Coverage remains relatively low, as only about one-third of the older adult population has access to some form of pension. Additionally, governance challenges have hamstrung the effectiveness of both public and private contributory pensions, while the amount of assistance provided through the non-contributory system is insufficient to allow most beneficiaries to meet their basic needs.

With regard to contributory pensions, an overarching challenge is the high level of informality that characterizes the Peruvian labour market, as only those with formal employment are able to benefit. Around 16 per cent of the older adult population is enrolled in the public pension system (SNP), while 13 per cent are enrolled in private pensions (SPP). As women are underrepresented in the formal economy, they also have less access to pensions, with nearly twice as many older men as older women enjoying access to a contributory pension plan. According to the information I received, those with access to the public pension receive a minimum of PEN 500 per month, while those with access to the private pension system receive an average of around PEN 1100 per month.

A number of interlocutors reported challenges in terms of actual access to pensions, and the Ombudsman reported that this is one of the most common types of complaints they receive from older persons. Pensioners have trouble accessing accurate information, and often receive amounts that are below what they expected to receive or delayed payments without a clear explanation. There is a long waiting period after enrolment and before benefits start, during which older persons cannot work. Employers may also fail to make their contributions, and the records of individual contributions are sometimes missing or hard to locate. […]

Older persons aged 65 or above and living in extreme poverty are entitled to the non-contributory social security program ‘Pension 65’. According to information of the Ministry of Development and Social Inclusion, 800,000 older persons are benefiting from the program, with 650,000 of them being defined as ‘extreme poor’, and 55 per cent of the beneficiaries are older women. Before the COVID-19 pandemic, the amount of the pension was PEN 250, provided every two months. During the pandemic, this amount was increased to PEN 300, while it is now again back to PEN 250. I was told by older persons that they were not informed about the decrease and its reason. This amount is not adjusted to reflect the divergent costs of living in different parts of Peru, nor to accommodate those with disabilities. I would suggest a more differentiated approach, and the mobilization of sufficient resources to enable the benefit to make a meaningful difference in the lives of beneficiaries.

Older persons in all parts of the country demanded that the Pension 65 must be increased to be sufficient to their needs and costs of daily living. Older persons are not clearly informed regarding the criteria to qualify, and some lose eligibility and benefits without understanding why this has happened. It was also highlighted that verifying their eligibility takes a long time due to administrative delays and understaffing, meaning that many who qualify are still waiting to receive benefits.

The majority of older persons receiving Pension 65, more than 500,000 beneficiaries, must collect it in person. This poses different a number of associated challenges. Many beneficiaries receive payment on the same day and may consequently have to wait for a long time in queues to pick up their money. They also have to travel to the location where they collect their pension which means they have expenses – or as an older woman puts it: ‘We have to spend money in order to collect money’. For those in isolated communities, including older Indigenous persons and peasants, they may have to spend up to 10 per cent of the benefit on transport alone. Others experience robbery or transport accidents on the way home. Some older persons might not even be able to travel because of health issues or a disability. A good practice to expand accessibility is the use of outreach efforts such as traveling boats that provide municipal services, including payment of Pension 65, to isolated communities along the Amazon river areas. However, these measures do not reach every community, and I was not made aware of any efforts to conduct mobile service delivery to land-based rural communities.

Around 120,000 beneficiaries of Pension 65 receive a debit card to withdraw their pension at ATMs [Automated Teller Machine]. This may be a good solution for digitally literate older persons who live in proximity to an ATM, as it saves them the longer trip to and queuing at the bank. However, illiterate older persons, a population among whom women, Indigenous persons, and peasants are overrepresented, as well as persons with cognitive disabilities, might face difficulties in using ATMs. Older persons asking other persons such as family members to withdraw their pension are at risk of being financially abused. I therefore recommend considering alternative options to deliver payments to older persons receiving their Pension 65 that are adapted to their specific situation and needs.

Economic participation

Given the shortcomings of the pension system, many older persons are required to work well past the age of retirement. Just over half of all older persons continue to work, even past the age of retirement. The majority work independently, largely in subsistence agriculture, as well as in services or petty trade. On average, they earn around PEN 1300 per month, although there is a marked gender gap with women earning around PEN 923 per month and men earning around PEN 1400. These earnings are significantly higher than what is offered through the pension system.

However, older persons’ earning potential is stymied by ageism in the labour market, as well as their limited education, with 40 per cent of older persons having completed only primary education. Over 80 per cent of older persons work in the informal sector where incomes are much lower than the overall average, at only PEN 770 per month, and where they have no possibility of access to more-generous contributory pensions. In contrast, older persons in formal employment earn around PEN 2900 per month. Another issue is that receiving an income may make some older persons ineligible for social programmes on which they depend such as Pension 65, even though they are still living in close to extreme poverty.“ (OHCHR, 22. März 2024, S. 4-5)

„Access to healthcare services

Roughly four out of five older persons have chronic health issues and half have a disability. There is an overall lack of specialized care and facilities that cater specifically to older persons, including geriatric specialists as well as mental health professionals. This leads to excessive delays for appointments even when the health issue is urgent. While it is positive that the Ombudsman’s Office is able to intervene in such cases, I recommend a more systematic approach to ensure timely care, including expanded access to preventive health care. Access to healthcare is worse in rural areas, where many Indigenous and peasant communities reside, which I was informed is in part due to a lack of incentives provided to retain qualified medical personnel in hardship posts. A positive practice which I observed in Loreto Region was the use of mobile public service centers on boats, which travel to hard-to-reach areas to provide healthcare, as well as other essential services such as banking and social services. However, not all communities within the area were able to benefit, and there does not seem to be any analogous practice to reach rural communities by land which I would recommend.

I congratulate Peru for ensuring that the majority of the older adult population have health insurance, as approximately 89 per cent of older adults are insured. Around 1/3 of older persons have access to the public EsSalud system, primarily those who are or were formally employed. Roughly half of older adults have access to the Seguro Integral de Salud or SIS, which is a non-contributory system for those that cannot afford healthcare. While this is an impressive achievement, older persons nonetheless report that there are high out of pocket costs for many necessary medicines, which oblige many to turn to generic medications such as paracetamol to treat a variety of health conditions. For those with only access to SIS, hearing aids, glasses, and other basic assistive devices are not covered.

Older persons in intersecting situations of vulnerability experience compounded forms of discrimination when seeking health services. Older persons with disabilities report additional barriers in regard to accessing treatment. […]

Care of older persons

Although traditionally families have been the main unit responsible for the care of older persons in Peru, this is eroding due to demographic and economic pressures. An increasing number of children are unwilling or unable to balance care for their older parents with caring for themselves and their own children, leaving many older persons to manage on their own. This is exacerbated by economic pressures and urbanization, as many younger persons move to smaller homes in cities in search of work, leaving older persons behind in their areas of origin. Although there are legal channels in place by which older persons can oblige their children to contribute financially to their care, this can be fraught with challenges as it creates an adversarial dynamic.

The Law on Older Persons defines several types of care centers including integrated care centers for older persons (Centros integrales de atencíon al adulto mayor, CIAM) which provide information, workshops, counselling and activities for older persons and are funded by local governments as well as general care centers (Centros de atencíon para personas adultas mayores, CEAPAM) which may be public or private. CEAPAM include full-time residential facilities as well as centers which only provide day or night care. In principle, care centers have to be accredited and regulated by the Ministry of Women and Vulnerable Populations, and the Ombudsman’s Office can also oversee accredited centers. However, less than half of such facilities are accredited, and I was informed that the quality of care is not sufficiently monitored by the authorities. While there are roughly 400 CEAPAM and around 1400 CIAM in the country, they are not evenly distributed or always affordable. Many interlocutors informed me that their areas lack shelters for older persons in street situations as well as care and recreation centers for older persons, especially outside of Lima. […]

Caregivers have to respect the human rights of older persons. I was informed that caregivers are not always well trained, and there is no standard for the quality of care which would be a precondition for education and training. […]

Persons in intersecting situations of vulnerabilities may face additional challenges related to accessing care. Those in rural areas, particularly peasants and members of Indigenous communities, are frequently left behind as their children migrate to cities in search of economic opportunities, eroding family-based care systems. They are also likely to be more distantly located from care centers.” (OHCHR, 22. März 2024, S. 6-7)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Behörde der Vereinten Nationen mit dem Mandat zur Förderung der globalen Gesundheitsagenda.

·      WHO – World Health Organization: Budgeting for Results in Health: Key features, achievements and challenges in Peru, In: Health financing case study; no. 17. Budgeting in health, August 2020
https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/333887/9789240004436-eng.pdf

„Peru has made remarkable progress in increasing coverage over the past fifteen years. In 2004, the majority of Peru’s population (63%) had to rely on user fees when accessing the public system and were not affiliated with any of the insurance schemes As of this year nearly 90% of the population is covered by one of the schemes [4, 5]. This is reflected in improved utilization, equity in service coverage, and health outcomes [2, 4]. However, significant challenges remain, and Peru continues to struggle with a highly fragmented health system with multiple institutions responsible for health financing and service delivery (Table 2.1). […]

A key milestone in health financing reforms was the passing of the Universal Health Insurance Law (AUS) in 2009. The AUS included the following key elements: (a) establishment of a minimum level of coverage for all insurance plans (including those from the private sector and the social security system), (b) creation of a public supervisory body to monitor the quality of insurers and providers (SUNASA), and (c) the possibility for the SIS or another public insurance scheme to purchase services from private providers. MINSA then approved the Essential Health Assurance Plan (Plan Esencial de Aseguramiento en Salud, PEAS), thus establishing a minimum set of entitlements. This public basic package is quite comprehensive: it includes 140 conditions with approximately 1,100 diagnoses coded in the International Classification of Diseases (ICD-10) and includes explicit guarantees of timeliness and quality. It was designed to meet 65% of the causes of morbidity. Implementation of AUS, however, has been slow and PEAS has not received sufficient funding [7]. According to a World Bank study focusing on AUS implementation, in 2013, SIS received just 10% of the sector budget to finance pharmaceutical products and medical devices, which was approximately the same percentage that the country’s only cancer hospital received [2].

Formal sector workers and their families are covered mainly through EsSalud, although there are separate schemes for the national police and armed forces (Table 1.1). EsSalud is funded through payroll contributions, while the police and armed forces are financed by a mixed scheme of contributions and general budget allocations. They all have their own network of providers, although service exchange agreements are being slowly put in place to allow different population groups to access different providers [8, 9], e.g. SIS affiliates to access EsSalud facilities or vice versa. All these schemes are required to provide PEAS at minimum but can and do provide more.“ (WHO, August 2020, S. 3-4)

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Automatisch generierte Beschreibung (WHO, August 2020, S. 5)



[1] Alle Währungsumrechnungen in der vorliegenden Anfragebeantwortung sind über folgenden Umrechner erfolgt: https://commission.europa.eu/funding-tenders/procedures-guidelines-tenders/information-contractors-and-beneficiaries/exchange-rate-inforeuro_de, Stand: Februar 2025.