Dokument #2095287
ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (Autor)
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6. Juli 2023
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Welcher Gruppe werden Personen zugerechnet, die einer Mischehe zwischen Angehörigen der ethnischen Gruppen der Hutu und Tutsi entstammen?
Allgemeine Informationen zu Diskriminierung
Diskriminierung von zurückkehrenden Katholik·innen
Quellen
Anhang
Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.
Welcher Gruppe werden Personen zugerechnet, die einer Mischehe zwischen Angehörigen der ethnischen Gruppen der Hutu und Tutsi entstammen?
In einer Anfragebeantwortung des kanadischen Immigration and Refugee Board (IRB) vom Februar 2018 wird ein Historiker und emeritierter Direktor des National Centre for Scientific Research (Centre national de la recherche scientifique, CNRS) zitiert, der sich seit 1965 mit der Region Große Seen in Ostafrika beschäftige. Laut dem Historiker sei in der alten burundischen Gesellschaft die Zugehörigkeit zu einer Abstammung, einem Clan oder einer „ethnischen Gruppe“[1] über den Vater weitergegeben worden. Die Kinder hätten sich mit der Ethnie ihres Vaters identifiziert. Das Kind eines Hutu-Vaters und einer Tutsi-Mutter habe den Hutu angehört, das Kind eines Tutsi-Vaters und einer Hutu-Mutter den Tutsi. Es habe keine „gemischten“ Kategorien gegeben. Ein oder eine weitere/r vom IRB befragte/r Forscher·in, habe seine/ihre persönliche Sicht zur Frage dargelegt. Da Burundi eine patriarchalische Gesellschaft sei, werde die ethnische Zugehörigkeit, durch die ethnische Zugehörigkeit des Vaters definiert (IRB, 7. Februar 2018).
Allgemeine Informationen zu Diskriminierung zwischen den ethnischen Gruppen der Hutu und Tutsi [abgeänderte Teilfrage]
[Textpassage entfernt]
Die deutsche Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) veröffentlicht im Oktober 2020 einen von der Autorin Julia Grauvogel verfassten Überblick zu Konfliktlinien in Burundi:
„Der Jahrzehnte andauernde ethnopolitische Konflikt zwischen den Bevölkerungsgruppen der Hutu (ca. 85%) und Tutsi (ca. 15%) mündete in den 1990er Jahren in einen Bürgerkrieg, der mit dem Abkommen von Arusha (2000) beendet wurde. Der Friedensvertrag legte den Grundstein für eine umfassende Machtteilung zwischen beiden Gruppen in Regierung, Parlament, Verwaltung, Polizei und Armee. Die Konfliktlinien haben sich seitdem verschoben. Sie verlaufen nicht mehr primär zwischen Hutu und Tutsi, sondern zwischen dem Regime einerseits und oppositionellen Kräften andererseits. […]
Durch die in der Verfassung festgelegte Machtteilung wurde die Polarisierung zwischen Hutu und Tutsi in Politik und Alltag stark abgeschwächt. Doch Burundier begreifen sich nach wie vor als Hutu oder Tutsi. Politische und historische Ereignisse werden vor dem Hintergrund der ethnischen Zugehörigkeit bewertet. Eine unabhängige Aufarbeitung und Versöhnung gab es bisher nicht. Die von der Regierung eingesetzte Wahrheits- und Versöhnungskommission CVR erfüllt diese Funktion nicht. Stattdessen hat die CVR damit begonnen, Massengräber zu öffnen, bei denen es sich laut ihres Leiters um Opfer von Massakern an Hutu aus dem Jahr 1972 handelt. Diese auf Twitter dokumentierten und von großem Medienecho begleiteten Funde bergen die Gefahr, die Bevölkerung erneut zu polarisieren und zu traumatisieren.“ (BPB, 5. Oktober 2020)
Einem von Angela Muvumba Sellström vom schwedischen Nordic Africa Institute verfassten und auf dem Blog von Mats Utas (Professor für kulturelle Anthropologie an der Universität von Uppsala) veröffentlichten Artikel vom Mai 2015 zufolge, könne man gar nicht oft genug betonen, dass Burundi von Grund auf eine geteilte und ungleiche Gesellschaft gewesen sei. Das Land sei von einer Tutsi-Elite regiert worden, die ihre eigenen internen Machtkämpfe oft durch institutionalisierte Diskriminierung und Unterdrückung auf die Hutu-Mehrheit projiziert habe. Jedoch scheine Burundi mit seiner Vergangenheit gebrochen zu haben. Infolge des Arusha-Abkommens [Friedensabkommen zwischen den Bürgerkriegsparteien, das am 28. August 2000 unterzeichnet wurde, Anm. ACCORD] sei ein Burundi entstanden, das über die ethnische Zugehörigkeit hinausgehe. Die Menschen hätten schon immer untereinander geheiratet, aber jetzt scheine dies noch weniger problematisch zu sein. Burundier·innen würden angeben, dass das heutige Problem nicht mehr die ethnische Zugehörigkeit sei (Mats Utas, 11. Mai 2015; siehe auch IRB, 7. Februar 2018).
Einer IRB-Anfragebeantwortung vom Juli 2021 zufolge habe ein oder eine außerordentliche/r Professor·in an der Universität Ottawa, der/die sich mit der Region Große Seen beschäftige, angegeben, dass die ethnische Zugehörigkeit eine der Trennlinien im Land sei und instrumentalisiert werde, aber sie sei nicht die einzige oder größte Trennlinie. Vielmehr seien die politischen Spannungen mit Stand Juli 2021 dominanter. Für gewöhnliche Burundier·innen würden sich die Spannungen nicht nur um die ethnische Zugehörigkeit drehen, sondern auch um den sozioökonomischen Status und Zugangsmöglichkeiten. Ein oder eine Doktorand·in am Institut für Entwicklungspolitik (IOB) der Universität Antwerpen habe gegenüber dem IRB angegeben, dass der politische Charakter der Diskriminierung in den vergangenen Jahren deutlicher geworden sei und sowohl auf Hutu als auch auf Tutsi in (wirtschaftlichen) Machtpositionen abziele. Ein oder eine weitere/r Forscher·in des IOB habe angegeben, dass es „Unterdrückung“ gebe, die immer mehr entlang politischer und weniger entlang ethnischer Linien verlaufe (IRB, 30. Juli 2021).
Ältere Informationen zu diesem Thema finden sich in einer weiteren Anfragebeantwortung des IRB. Beachten Sie bitte, dass die darin enthaltenen Informationen aus dem Jahr 2008 stammen (siehe IRB, 26. Februar 2008).
Diskriminierung von zurückkehrenden Katholik·innen
Es konnten keine Informationen zur Diskriminierung von Katholik·innen gefunden werden.
Dem Bericht zur Religionsfreiheit des US-Außenministeriums (US Department of State, USDOS) vom Mai 2023 zufolge werde die Gesamtbevölkerung Burundis auf 12,7 Millionen (Mitte 2022) geschätzt. Laut der letzten Volkszählung von 2008 seien 62 Prozent der Bevölkerung römisch-katholisch, 21,6 Prozent protestantisch und 2,3 Prozent Siebenten-Tags-Adventisten. Weitere 6,1 Prozent seien konfessionslos, 3,7 Prozent gehörten indigenen Religionsgemeinschaften an und 2,5 Prozent würden sich als Muslime bezeichnen (USDOS, 15. Mai 2023).
Dem Jahresbericht zu politischen Rechten und bürgerlichen Freiheiten im Jahr 2022 von Freedom House zufolge sei die Religionsfreiheit im Allgemeinen gewahrt. Allerdings hätten sich die Beziehungen zwischen der Regierung und der römisch-katholischen Kirche, der die meisten Burundier angehören würden, in den letzten Jahren verschlechtert. Im Jahr 2019 habe die Commission of Inquiry (CoI) der Vereinten Nationen berichtet, dass die Regierung mehr Kontrolle über die Kirchen ausübe, um politischen Dissens einzudämmen (Freedom House, 2023, D2; siehe auch HRC, 6. August 2019, S. 11).
Die Commission of Inquiry on Burundi der Vereinten Nationen erwähnt im August 2021 zur Rückkehr von burundischen Flüchtlingen aus Nachbarländern (Großteils aus Tansania und Ruanda), dass das Klima der Feindseligkeit und des Misstrauens gegenüber den Rückkehrer·innen nachgelassen habe. Im Juni 2021 habe die Konferenz der katholischen Bischöfe jedoch mit Bedauern festgestellt, dass die Rückkehrer·innen in bestimmten Ortschaften nicht gut aufgenommen und eingeschüchtert und unterdrückt würden (HRC, 12. August 2021, S. 9).
Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am [Veröffentlichungsdatum])
· BPB – Bundeszentrale für politische Bildung: Kriege und Konflikte; Burundi, Autorin: Julia Grauvogel, 5. Oktober 2020
https://www.bpb.de/themen/kriege-konflikte/dossier-kriege-konflikte/212902/burundi/
· Freedom House: Freedom in the World 2023 – Burundi, 2023
https://freedomhouse.org/country/burundi/freedom-world/2023
· HRC – UN Human Rights Council: Report of the Commission of Inquiry on Burundi [A/HRC/42/49], 6. August 2019
https://www.ecoi.net/en/file/local/2015835/a_hrc_42_49_E.pdf
· HRC – UN Human Rights Council: Report of the Commission of Inquiry on Burundi [A/HRC/48/68], 12. August 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2060688/A_HRC_48_68_E.pdf
· IRB - Immigration and Refugee Board of Canada: Burundi: The ethnicity of a person born of a Tutsi mother and a Hutu father or vice versa; the treatment of people born of mixed couples by members of these two ethnic groups; state protection available, 26. Februar 2008
https://www.refworld.org/docid/4804c0e3c.html
· IRB – Immigration and Refugee Board of Canada: Burundi: Treatment of people born of mixed Hutu-Tutsi couples by members of these two groups; state protection (2016-January 2018) [BDI106059.FE], 7. Februar 2018
https://www.ecoi.net/de/dokument/1428576.html
· IRB – Immigration and Refugee Board of Canada: Burundi: Situation of Tutsi, including the Tutsi elite; impact of COVID-19; treatment by society and by the authorities; state protection (2019–July 2021) [BDI200702.E], 30. Juli 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2060098.html
· Mats Utas: Whither Burundi? Violence, protest and the post-Arusha dispensation? By Angela Muvumba Sellström, 11. Mai 2015
https://matsutas.wordpress.com/2015/05/11/whither-burundi-violence-protest-and-the-post-arusha-dispensation-by-angela-muvumba-sellstrom/
· USDOS – US Department of State: 2022 Report on International Religious Freedom: Burundi, 15. Mai 2023
https://www.ecoi.net/de/dokument/2091887.html
Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen
Freedom House ist eine in den USA ansässige Nichtregierungsorganisation, die sich mit Recherchen und Advocacy-Arbeit zu Demokratie, politischen Freiheiten und Menschenrechten befasst.
· Freedom House: Freedom in the World 2023 – Burundi, 2023
https://freedomhouse.org/country/burundi/freedom-world/2023
„Freedom of religion is generally observed. However, relations between the government and the Roman Catholic Church, of which most Burundians are members, have worsened in recent years. In 2019, the UN CoI reported that the government was exerting more control over churches to curb political dissent.” (Freedom House, 2023, D2)
Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UN Human Rights Council (HRC), ehemals bekannt als UN Commission on Human Rights bzw. Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen), ist ein zwischenstaatliches Gremium innerhalb der Vereinten Nationen, das sich für die Förderung und den Schutz der Menschenrechte weltweit einsetzt.
· HRC – UN Human Rights Council: Report of the Commission of Inquiry on Burundi [A/HRC/42/49], 6. August 2019
https://www.ecoi.net/en/file/local/2015835/a_hrc_42_49_E.pdf
„55. The Government has stepped up its control over the churches. With its allies, it has also issued warnings to religious leaders, including the Catholic bishops, in order to discourage any criticism or discourse of ‘a political nature’, and has called on the faithful to monitor them. Moreover, people have been forced to take part in the constitutional referendum or to join CNDD-FDD [Conseil national pour la défense de la démocratie-Forces pour la défense de la démocratie], even if doing so ran counter to their religious convictions.” (HRC, 6. August 2029, S. 11)
· HRC – UN Human Rights Council: Report of the Commission of Inquiry on Burundi [A/HRC/48/68], 12. August 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2060688/A_HRC_48_68_E.pdf
„40. As at 30 June 2021, 276,275 Burundians officially remained refugees in neighbouring countries and 164,990 Burundian refugees had been repatriated under the tripartite voluntary repatriation programme launched in 2017, including 42,299 since January 2021. 11 The refugees returned primarily from Tanzania (129,535) and Rwanda (28,212), where repatriation operations began in August 2020.
41. The climate of hostility and suspicion towards returnees has abated because, according to several witnesses, instructions were issued to local administrative chiefs and the Imbonerakure to ensure a better reception for returnees – a major challenge if the Government is to achieve its goal of large-scale refugee returns. However, in June 2021, the Conference of Catholic Bishops noted with regret that returnees were not being well received in certain localities and were being intimidated and oppressed.” (HRC, 12. August 2021, S. 9)
Das Immigration and Refugee Board of Canada (IRB) ist ein unabhängiges Verwaltungstribunal, das für Entscheidungen in Asyl- und Einwanderungsverfahren zuständig ist.
· IRB – Immigration and Refugee Board of Canada: Burundi: Treatment of people born of mixed Hutu-Tutsi couples by members of these two groups; state protection (2016-January 2018) [BDI106059.FE], 7. Februar 2018
https://www.ecoi.net/de/dokument/1428576.html
„A historian, director emeritus for research at the National Centre for Scientific Research (Centre national de la recherche scientifique, CNRS) [3], who is affiliated with the African Worlds Institute (Institut des mondes africains, IMAF) [4], is associated with the Africas in the World research centre (LAM) [5] and has worked on the Great Lakes Region in East Africa since 1965, provided the following information in correspondence with the Research Directorate:
[translation]
In old Burundian society, membership by lineage, clan or ‘category’ (the meaning of the word ubwoko which observers translated as ‘race’ until the 1990s, before opting for ‘ethnic group’) was passed down through the father. Children identified with their father’s ethnicity. In other words, the child of a Hutu father and Tutsi mother was Hutu; the child of a Tutsi father and Hutu mother was Tutsi. There were no ‘mixed’ categories. (historian 29 Jan. 2018)
In correspondence with the Research Directorate, a researcher whose areas of research include conflicts and the Great Lakes Region, said that, from his personal point of view, [translation] ‘since Burundi is a patriarchal society, it is the father’s ethnicity that defines ethnic belonging’ (researcher 28 Jan. 2018). Corroborating information could not found among the sources consulted by the Research Directorate within the time constraints of this Response.
According to sources, President Nkurunziza had a Hutu father and Tutsi mother (researcher 28 Jan. 2018; ARTE 12 Nov. 2015).“ (IRB, 7. Februar 2018)
„Researcher Angela Muvumba Sellström, at the Department of Peace and Conflict Research at the University of Uppsala in Sweden, a specialist on Burundi with 15 years of experience researching peace and security in Africa, wrote the following in May 2015 in an article published on Mats Utas's blog, which deals with conflicts, peace and security in Africa (Mats Utas n.d.):
Burundi appears to have broken with its past. … [T]he Arusha agreement and its subsequent cease-fires and post-war developments have created a new Burundi that transcends ethnicity. … People have always inter-married, but now it seems to be even less problematic. Civil society members who share [Burundian president] Nkurunziza's ethnic background oppose his third-term. Tutsis and Hutus joke with me about their ethnicity when I tiptoe around it. They don't care about that anymore. Burundians say that the problem of today is not ethnicity. The problem is the CNDD-FDD [National Council for the Defence of Democracy-Forces for the Defence of Democracy (Conseil national pour la défense de la démocratie - Forces de défense de la démocratie), the governing party]. (Mats Utas 11 May 2015)” (IRB, 7. Februar 2018)
· IRB – Immigration and Refugee Board of Canada: Burundi: Situation of Tutsi, including the Tutsi elite; impact of COVID-19; treatment by society and by the authorities; state protection (2019–July 2021) [BDI200702.E], 30. Juli 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2060098.html
„In a telephone interview with the Research Directorate, an associate professor at the University of Ottawa whose research focuses on governance and contentious politics in the Great Lakes region stated that ethnicity is ‘one of the divides [in Burundi] and it does get instrumentalized,’ but it is not the only or ‘biggest’ divide; rather, political tensions are currently [as of July 2021] ‘more dominant’ and for ordinary Burundians tensions are not centred around only ethnicity but also socio-economic status and issues of access (Associate Professor 6 July 2021). In correspondence with the Research Directorate, a PhD fellow at the Institute of Development Policy (IOB) at the University of Antwerp who conducts research on the development process in Burundi, speaking on their own behalf, stated that ‘the political nature of discrimination has become more clear in recent years’ and targets both Hutu and Tutsi ‘in positions of (economic) power’ (PhD fellow 13 July 2021). In correspondence with the Research Directorate, a researcher at the IOB at the University of Antwerp with expertise on human rights, peacebuilding, and governance in Burundi, speaking on their own behalf, stated there is ‘repression,’ which is ‘more and more’ along political lines and less along ethnic lines (Researcher 19 July 2021). In correspondence with the Research Directorate, a research teacher from the African Center for International Criminal and Humanitarian Law (Centre africain de droit international pénal et de droit humanitaire, CADIPH), an institution in Burkina Faso promoting international criminal and humanitarian law laws in African francophone states (CADIPH 19 June 2018), stated that according to the Constitution of Burundi, respect for ethnic differences is the [translation] ‘foundation’ of Burundian society (Research Teacher 12 July 2021).“ (IRB, 30. Juli 2021)
Mats Utas ist ein Professor für kulturelle Anthropologie an der Universität von Uppsala.
· Mats Utas: Whither Burundi? Violence, protest and the post-Arusha dispensation? By Angela Muvumba Sellström, 11. Mai 2015
https://matsutas.wordpress.com/2015/05/11/whither-burundi-violence-protest-and-the-post-arusha-dispensation-by-angela-muvumba-sellstrom/
„[…] It is impossible to overemphasise that Burundi was fundamentally a divided and unequal society. It was governed by a Tutsi elite, which often projected its own internal power struggles onto the Hutu majority through institutionalized discrimination and repression.
And yet, Burundi appears to have broken with its past. Despite initial resistance to a negotiated settlement on the part of rebel groups, the Arusha agreement and its subsequent cease-fires and post-war developments have created a new Burundi that transcends ethnicity. The ruling party itself includes Tutsis and Hutus. Two old political party rivals, UPRONA (Union for National Progress) and the FNL (the National Liberation Front) have joined forces in coalition politics. Ex-combatants from each group cooperate in small-scale income generation projects. People have always inter-married, but now it seems to be even less problematic. Civil society members who share Nkurunziza’s ethnic background oppose his third-term. Tutsis and Hutus joke with me about their ethnicity when I tiptoe around it. They don’t care about that anymore. Burundians say that the problem of today is not ethnicity. The problem is the CNDD-FDD.“ (Mats Utas, 11. Mai 2015)
Das US Department of State (USDOS) ist das US-Bundesministerium, das für die auswärtigen Angelegenheiten der Vereinigten Staaten zuständig ist.
· USDOS – US Department of State: 2022 Report on International Religious Freedom: Burundi, 15. Mai 2023
https://www.ecoi.net/de/dokument/2091887.html
„The U.S. government estimates the total population at 12.7 million (midyear 2022). According to the 2008 national census (the most recent), 62 percent of the population is Roman Catholic, 21.6 percent Protestant, and 2.3 percent Seventh-day Adventist. Another 6.1 percent have no religious affiliation, 3.7 percent belong to indigenous religious groups, and 2.5 percent identify as Muslim.” (USDOS, 15. Mai 2023, Section I)
[1] Oder auch „Kategorie“ (die Bedeutung des Wortes „ubwoko“, das BeobachterInnen laut der referenzierten Quelle bis in die 1990er Jahre mit „Rasse“ übersetzt hätten, bevor sie sich für „ethnische Gruppe“ entschieden hätten).