Anfragebeantwortung zum Irak: Lage von Personen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, speziell in den Provinzen Anbar und Bagdad sowie der Autonomen Region Kurdistan (ARK), darunter insbesondere Sulaymaniyah (offene Ausübung des Glaubens, Übergriffe, staatlicher Schutz) [a-11821-1]

3. Februar 2022

Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie gegebenenfalls auf Auskünften von Expert·innen und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.

Dieses Produkt stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen stellen Arbeitsübersetzungen dar, für die keine Gewähr übernommen werden kann.

Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen. Originaldokumente, die nicht kostenfrei oder online abrufbar sind, können bei ACCORD eingesehen oder angefordert werden.

Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.

Es konnten keine Informationen zur spezifischen Situation von Personen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, in Anbar oder Bagdad gefunden werden. Die folgenden Informationen beziehen sich entweder auf die Lage von Konvertit·innen in der Autonomen Region Kurdistan (ARK) oder die Lage von Konvertit·innen im Irak generell.

Generelles über die Situation von Konvertit·innen im Irak

Open Doors, ein überkonfessionelles christliches Hilfswerk mit evangelikaler Ausrichtung, das Christ·innen in unterschiedlichen Ländern unterstützt und missionarisch tätig ist, schreibt in seinem Länderdossier zum Irak vom Dezember 2021, dass der Irak aus 18 Provinzen besteht, von denen nur fünf eine offiziell gelistete christliche Bevölkerung hätten (Ninawa, Erbil, Sulaymaniyah, Dohuk und das nördliche Kirkuk) (Open Doors, Dezember 2021, S. 11). In Bagdad und Basra gebe es nur mehr eine kleine Anzahl an nichtkonvertierten Christ·innen. Konvertit·innen zum Christentum gebe es jedoch in allen Provinzen des Irak (Open Doors, Dezember 2021, S. 22). Das zitierte Irak-Länderdossier von Open Doors, das in dieser Anfragebeantwortung noch öfters als Quelle verwendet wird, gibt als Teil der Methodologie nicht an, woher individuelle Informationen stammen. ACCORD hat Open Doors kontaktiert, jedoch keine Rückmeldung erhalten. Das Länderdossier wurde trotz Unklarheit bezüglich der Originalquellen in diese Anfragebeantwortung inkludiert, weil keine andere Quelle gefunden werden konnte, die so detailliert über die Situation von Konvertit·innen im Irak berichtet (Anmerkung ACCORD).

Die Asylagentur der Europäischen Union (European Union Agency for Asylum, EUAA) zitiert in einer Anfragebeantwortung vom März 2019, Interviews mit internationalen und lokalen Expert·innen zur Situation von Konvertit·innen im Irak, die zwischen 2017 und 2018 von der finnischen Einwanderungsbehörde geführt wurden. Laut eines Vertreters einer internationalen Organisation sei der Status von Christ·innen, die traditionellen Konfessionen angehören, relativ stabil, während die Situation von Personen, die vom Islam zum Christentum konvertiert seien, vergleichsweise schwieriger sei. Die Konvertit·innen würden sowohl in Bezug auf ihre Familien als auch in Bezug auf Behörden auf Schwierigkeiten stoßen. Die Situation von Konvertit·innen sei schlimmer außerhalb der Autonomen Region Kurdistan (ARK) (EUAA, 15. März 2019, S. 6).

Es gebe außerdem Unterschiede in der Haltung der Kirchen gegenüber Konvertit·innen. Traditionelle christliche Kirchen im Irak würden Menschen, die vom Islam konvertiert sind, nicht immer akzeptieren und sie stattdessen an evangelikale christliche Gruppen verweisen (EUAA, 15. März 2019, S. 7).

Laut Open Doors nehme die Toleranz gegenüber anderen Religionen mit dem wachsenden Einfluss des konservativen Islams ab, was sich vor allem in einem erhöhten Druck auf Konvertit·innen vom Islam widerspiegle (Open Doors, Dezember 2021, S. 31).

Es sei nicht möglich, Christ·innen mit islamischem Hintergrund in eine Kirche zu integrieren, die sich in der Stadt befinde, aus der die Konvertit·innen stammen würden. Meistens müssten Konvertit·innen aus Sicherheitsgründen ihre Heimatstadt verlassen. Wenn bekannt sei, dass eine Kirche Konvertit·innen integriere, werde sie zur Zielscheibe und könnte geschlossen werden. Die Ausnahme sei die ARK, wo es einigen kurdischen Kirchen gelungen sei, kurdische Konvertit·innen zu integrieren. Ungeachtet der relativ größeren Freiheit in der ARK seien sie immer noch genau beobachtet und potenziell gefährdet (Open Doors, Dezember 2021, S. 37).

Rechtliche Situation von Konvertit·innen im Irak

EUAA fasst in ihrer Anfragebeantwortung vom März 2019 die rechtliche Situation von Konvertit·innen wie folgt zusammen: Artikel 26 des Personalausweisgesetzes sehe das Recht von Nicht-Muslim·innen vor, zum Islam zu konvertieren, gewähre Muslim·innen jedoch nicht das gleiche Recht, den Islam zu verlassen und zu einem anderen Glauben zu konvertieren. Konvertit·innen vom Islam zu anderen Religionen könnten ihre Religionszugehörigkeit auf ihrem Personalausweis nach der Konversion nicht ändern und müssten weiterhin als Muslime registriert sein. Kinder, die ein muslimisches und ein nichtmuslimisches Elternteil haben, würden rechtlich als Muslime gelten (EUAA, 15. März 2019, S. 8). Ein vom Islam zum Christentum konvertiertes Elternteil könnte daher seine/ihre Kinder nicht als Christ·innen registrieren, da das Elternteil selbst weiterhin als Mulsim·in registriert sei (Landinfo, 9. November 2018, S. 57). Jubilee Campaign fügt in einem Vorbringen an den Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen hinzu, dass Kinder von einem muslimischen Elternteil als Muslime registriert würden und es ihnen nicht möglich sei, jemals ihre registrierte Religion zu ändern. Kinder müssten als Konsequenz Schulen besuchen, die gesetzlich dazu verpflichtet seien, islamische Lehrpläne zu unterrichten und müssten die entsprechenden Prüfungen bestehen, um an der Schule bleiben zu können (Jubilee Campaign, 2020, S. 3). Das US-amerikanische Außenministerium (US Department of State, USDOS) bestätigt die genannten Informationen in seinem Bericht zur Religionsfreiheit im Irak vom Mai 2021 und ergänzt, dass, laut führenden Mitgliedern der christlichen Gemeinschaft, christliche Familien, die offiziell als Muslime registriert seien, jedoch privat einen anderen Glauben praktizieren würden, gezwungen seien, ihre Kinder als Muslime zu registrieren oder sie gar nicht zu registrieren, was Auswirkungen auf den Anspruch der Familie auf staatliche Leistungen hätte (USDOS, 12. Mai 2021, Section II).

Staatlicher Schutz für Personen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, innerhalb der Autonomen Region Kurdistan (ARK)

Laut den von EUAA zitierten Interviewpartner·innen sei es schwierig, genaue Schätzungen über die Zahl der christlichen Konvertit·innen in der ARK anzustellen. 2017/18 sei ihre Zahl auf einige Hundert geschätzt worden (EUAA, 15. März 2019, S. 7). Laut USDOS gebe es etwa 2.000 registrierte Mitglieder evangelisch-christlicher Kirchen in der ARK, während eine unbekannte Zahl, meist Konvertit·innen vom Islam, heimlich praktizieren würden (USDOS, 12. Mai 2021, Section I).

Laut USDOS werde das nationale Gesetz, dass es Muslimen verbieten würde, zu einer anderen Religion zu konvertieren, in der ARK nur selten durchgesetzt. Es sei Einzelpersonen im Allgemeinen erlaubt, ohne Einmischung der kurdischen Regionalregierung zu anderen religiösen Glaubensrichtungen zu konvertieren (USDOS, 30. März 2021).

Laut einem Artikel von Rudaw über die Lage von kurdischen Zoroastrier·innen vom Februar 2017, habe die kurdische Region 2015 ein Gesetz zum Schutz der Rechte der verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen verabschiedet. Das Gesetz gehe jedoch nicht auf die Frage der Konversion von einer Religion zu einer anderen ein. Es gebe gleichzeitig keine gemeldeten Fälle, in denen jemand vor kurdischen Gerichten angeklagt worden sei, weil er oder sie die Religion gewechselt habe (Rudaw, 5. Februar 2017).

Ein Vertreter einer internationalen Organisation, die sich mit Fragen zu christlichen Konvertit·innen im Irak und in der ARK befasst, habe der finnischen Einwanderungsbehörde 2017 mitgeteilt, dass die kurdischen Behörden gegenüber christlichen Konvertit·innen ziemlich tolerant seien. Die kurdischen Behörden hätten einige Jahre zuvor eine kurdische christliche Gruppe registriert, die aus vom Islam konvertierten Personen bestanden habe. Es sei Konvertit·innen jedoch beispielsweise nicht möglich, den offiziellen Religionsstatus ihrer Kinder zu ändern.

Ein Vertreter einer lokalen Organisation, die mit christlichen Konvertit·innen im Irak/ARK arbeite, habe ausgesagt, dass die kurdische Regionalregierung zwar die in der ARK lebenden christlichen Konvertit·innen unterstütze, die staatlichen Behörden die Konvertit·innen jedoch nicht dauerhaft vor der möglichen Bedrohung durch ihre eigenen Stämme schützen könnten (EUAA, 15. März 2019, S. 9/10).

Staatlicher Schutz für Personen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, außerhalb der Autonomen Region Kurdistan (ARK)

Es konnten keine Informationen über staatlichen Schutz für Konvertit·innen außerhalb der ARK gefunden werden.

Übergriffe durch die Familie, den Stamm oder die Gesellschaft

Landinfo zitiert 2018 eine/n akademische/n Informant·in, der/die angibt, dass Menschen, die vom Islam zum Christentum konvertieren, Gefahr laufen würden, getötet zu werden. Die Quelle kenne einen christlichen Priester, der ursprünglich vom Islam zum Christentum konvertiert sei. Über seine Konversion könne er jedoch nicht offen sprechen. Er könne sagen, dass er Christ sei, jedoch nicht, dass er konvertiert sei. Es sei für einen Muslim akzeptabler, Atheist als Konvertit zu sein (Landinfo, 9. November 2018, S. 57).

Jubilee Campaign schreibt 2020, dass christliche Konvertit·innen im Irak gewarnt würden, ihre religiöse Konversion geheim zu halten. Es sei ihnen nicht möglich, die Konversion mit Freunden, Familie und Gleichaltrigen persönlich oder in sozialen Medien zu diskutieren. Christliche Konvertit·innen mit muslimischem Hintergrund würden normalerweise entlassen und gemeldet werden, wenn ihre Konversion ihren Arbeitgeber·innen oder Kolleg·innen bekannt würde (Jubilee Campaign, 2020, S. 3).

Ein/e Interviewpartner·in führte gegenüber der finnischen Einwanderungsbehörde aus, dass Konvertit·innen von ihren Familien und Verwandten abgelehnt oder auch feindselig behandelt werden könnten. Die Situation und der Status des/der Konvertit·in könnten je nach sozialem Status oder familiärem und Stammeshintergrund variieren. Kurdische Stämme könnten im Vergleich zu arabischen Stämmen toleranter gegenüber Konvertit·innen sein. Für Frauen sei es schwieriger, unabhängige Entscheidungen zu treffen. Wie die Familienmitglieder oder Verwandten auf Konvertit·innen reagieren würden, könne von Region zu Region variieren. Auf dem Land seien die Reaktionen härter (EUAA, 15. März 2019, S. 6).

Laut einer lokalen Quelle, die mit christlichen Konvertit·innen im Irak und in der ARK zusammenarbeite, hätten Männer, die zum Christentum konvertiert seien, im Allgemeinen mehr Chancen als Frauen in der irakischen Gesellschaft. Frauen würden von der Gesellschaft stärker unter Druck gesetzt und dürften ihre Meinung nicht äußern. Sie würden auch leichter angegriffen oder sogar ungestraft getötet werden. Konvertierte Männer hätten Schwierigkeiten, eine Ehefrau zu finden. Hinsichtlich der Reaktion von Familienangehörigen gebe es regionale Unterschiede. Einige Familien seien aufgeschlossener, aber es könne immer jemanden in der Familie geben, der/die anders reagiere. Probleme würden normalerweise innerhalb der Großfamilie beginnen. Konvertit·innen würden ihre Konversion aus diesem Grund geheim halten.

Eine weitere Quelle bestätigt, dass die Situation christlicher Konvertit·innen von einer Familie zur anderen unterschiedlich sei. In manchen Familien würden Familienmitglieder überhaupt nicht auf die Konversion reagieren. In anderen Familien erhalte der/die Konvertit·in Morddrohungen von seinen/ihren Familienangehörigen. Die Quelle habe zwischen 2014 und 2017 von Fällen gehört, in denen Familienmitglieder die Konvertit·innen verstoßen, getötet oder unter Hausarrest gestellt hätten. Die Behandlung weiblicher Konvertitinnen sei um einiges schlechter als die Behandlung von Männern. Zudem sei die Behandlung bei Konvertit·innen aus ländlichen Gebieten, deren Familienangehörige Verbindungen zu den Sicherheitskräften hätten, deutlich schlechter (EUAA, 15. März 2019, S. 7/8).

Open Doors schildert, dass Christ·innen mit muslimischem Hintergrund den größten Druck durch ihre (Groß-)Familie erfahren würden. Sie würden ihren Glauben oft geheim halten, da sie Gefahr laufen würden, von Familienmitgliedern, Clanführern und der sie umgebenden Gesellschaft bedroht zu werden. Konvertit·innen würden das Risiko eingehen, Erbschaftsrechte und das Recht oder die Mittel für eine Heirat zu verlieren. Den Islam offen zu verlassen, führe im ganzen Land zu schwierigen Situationen und könne auch in der ARK riskant sein (Open Doors, Dezember 2021, S. 7). Sowohl männliche als auch weibliche Konvertit·innen seien extremem Druck durch die irakische Kultur ausgesetzt, in der die Bewahrung der Ehre sehr wichtig sei. Christliche Männer, die vom Islam konvertiert seien, seien besonders anfällig für Übergriffe. Sie würden Gefahr laufen, von ihren Familien verstoßen, bedroht oder getötet zu werden. Sie könnten auch dazu gedrängt werden, eine muslimische Frau zu heiraten (Open Doors, Dezember 2021, S. 45). Weibliche Konvertitinnen hingegen würden riskieren, zwangsverheiratet, unter Hausarrest gestellt oder geschieden zu werden (Open Doors, Dezember 2021, S. 16).

Laut Open Doors könnten Familien Konvertit·innen gegenüberTodesdrohungen aussprechen, sie unter Hausarrest stellen, schlagen und andere Formen von Gewalt anwenden. Viele Konvertit·innen müssten deshalb fliehen. Dies sei außerdem der Grund, warum viele Christ·innen mit muslimischem Hintergrund ihren Glauben geheim halten würden. Konvertit·innen mit muslimischen Hintergrund könnten aus Angst vor sozialer Anfeindung und Gewalt nicht mit ihren Familien über ihre Konversion sprechen. Morde zur Wiederherstellung der Familienehre würden im Irak immer noch praktiziert und könnten insbesondere Konvertit·innen vom Islam treffen. Das Zeigen christlicher Bilder oder Symbole bedeute für Konvertit·innen vom Islam, ihren Glauben offenbaren und sei daher im ganzen Land sehr riskant, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Leben (Open Doors, Dezember 2021, S. 33).

Es sei bekannt, dass Verwandte einen starken Druck auf Christ·innen mit muslimischem Hintergrund ausüben würden, um sie zur Rückkehr zum Islam zu bewegen. Dies schließe manchmal Versuche ein, sie zu töten. Konvertit·innen könnten mit körperlichen Misshandlungen, Inhaftierung, Verleugnung und Vertreibung aus dem Haus der Familie, Ausgrenzung aus dem Clan, der Familie und der Gemeinschaft, erzwungener Scheidung, Zwangsehe und dem Verlust von Sorgerecht für Kinder konfrontiert seien (Open Doors, Dezember 2021, S. 27).

Wenn der neue Glaube von Konvertit·innen vom Islam zum Christentum bekannt werde, würden laut Open Doors Stammesführer sehr wahrscheinlich starken Druck auf die Konvertit·innen ausüben, ihren neuen Glauben aufzugeben. Einige Stammesälteste hätten der Tötung von Konvertit·innen zugestimmt (Open Doors, Dezember 2021, S. 27). Der Stammeshintergrund eines/r Konvertit·in – besonders wenn es sich um einen prominenten Stamm handle – könne andere Christ·innen Probleme bereiten und sie davon abhalten, den/die Konvertit·in zu unterstützen (Open Doors, Dezember 2021, S. 24). Übergriffe gegen Konvertit·innen – insbesondere in Form von Clan-Unterdrückung – seien in arabischen Gebieten tendenziell häufiger als in kurdischen Gebieten. (Open Doors, Dezember 2021, S. 31)

Open Doors berichtet von mindestens 29 Christ·innen, die innerhalb des Berichtzeitraums körperlich oder seelisch misshandelt worden seien. Die meisten seien Konvertit·innen vom Islam gewesen (Open Doors, Dezember 2021, S. 41).

Laut Open Doors seien Konvertit·innen von allen Christ·innen in ihrer persönlichen Glaubenspraxis am stärksten eingeschränkt. Konvertit·innen könnten in einem muslimischen Umfeld nicht über ihren Glauben sprechen oder christliches Material besitzen, weil sie Feindseligkeit und Gewalt ausgesetzt seien. Besonders groß sei der Druck im Zentral- und Südirak und in geringerem Maße in der ARK (Open Doors, Dezember 2021, S. 34).

Übergriffe durch bewaffnete Gruppierungen

Es konnten nur wenige Informationen zu gegen Konvertit·innen gerichteten Verfolgungshandlungen gefunden werden. Informationen zur allgemeinen Lage von Christ·innen wurden nicht in diese Anfragebeantwortung einbezogen.

Laut Open Doors würden speziell männliche Konvertiten riskieren, wegen ihres Glaubens getötet zu werden. Diese Gefahr würde normalerweise von militanten Islamisten ausgehen (Open Doors, Dezember 2021, S. 16/45). Gewalttätige islamische Gruppen, wie der Islamische Staat und andere (darunter militante Schiiten und gegenüber dem Iran loyale Milizen wie Asa‘ib Ahl al-Haq und die Mehdi-Armee), seien dafür bekannt, dass sie Christ·innen und andere religiöse Minderheiten entführen oder ermorden würden. Die Anwesenheit solcher Milizen, wie al-Hashd al-Sha'bi (Volksmobilisierungseinheiten, PMU), würde die Unsicherheit für alle Kategorien christlicher Gemeinschaften erhöhen und sei, laut Open Doors, eine gefährliche Quelle für Übergriffe gegen Konvertit·innen vom Islam zum Christentum (Open Doors, Dezember 2021, S. 17).

Ältere Informationen zur Lage von Konvertit·innen finden sich in folgenden ACCORD-Anfragebeantwortungen von 2019:

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Rechtliche Folgen bei Konversion eines Sunniten zu christlicher Gemeinschaft; Verhalten schiitischer Milizen oder anderer Personengruppen (abseits der Gruppe Islamischer Staat) gegenüber zum Christentum konvertierten Personen; Auswirkungen einer Konversion zum Christentum auf den Zugang zum Arbeits- und Wohnungsmarkt [a-11036], 26. Juli 2019
https://www.ecoi.net/en/document/2013463.html
 

Zu den Fragestellungen wurden Expert·innen kontaktiert. Sollten wir eine Antwort erhalten, werden wir diese umgehend an Sie weiterleiten.

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 3. Februar 2022)

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Rechtliche Folgen bei Konversion eines Sunniten zu christlicher Gemeinschaft; Verhalten schiitischer Milizen oder anderer Personengruppen (abseits der Gruppe Islamischer Staat) gegenüber zum Christentum konvertierten Personen; Auswirkungen einer Konversion zum Christentum auf den Zugang zum Arbeits- und Wohnungsmarkt [a-11036], 26. Juli 2019
https://www.ecoi.net/en/document/2013463.html 

·      EUAA – European Union Agency for Asylum (formerly: European Asylum Support Office, EASO): COI Query, Iraq, 15. März 2019
https://coi.euaa.europa.eu/administration/easo/PLib/IRQ_7.pdf

·      Jubilee Campaign: Submission to the United Nations Human Rights Committee regarding The Republic of Iraq for the 129th session; 29 June - 24 July; List of Issues, 2020
https://tbinternet.ohchr.org/Treaties/CCPR/Shared Documents/IRQ/INT_CCPR_ICS_IRQ_42289_E.docx

·      Landinfo – Norwegian Country of Origin Information Centre: Kurdistan Region of Iraq (KRI): Women and men in honour-related conflicts, 9. November 2018
https://www.ecoi.net/en/file/local/2016438/Iraq-KRI-Women-and-men-in-honour-related-conflicts-Udl%C3%A6ndingestyrelsen-og-Landinfo-09112018.pdf

·      Open Doors: Iraq: Full Country Dossier, Dezember 2021
https://odusa-media.com/2017/12/Full-Country-Dossier-Iraq-2022.pdf

·      Rudaw: Converts must die: Kurdistan’s Zoroastrians outraged by Islamic preacher, 5. Februar 2017
https://www.rudaw.net/english/kurdistan/050220171

·      USDOS – US Department of State: 2020 Country Report on Human Rights Practices: Iraq, 30. März 2021
https://www.ecoi.net/en/document/2048100.html

·      USDOS – US Department of State: 2020 Report on International Religious Freedom: Iraq, 12. Mai 2021
https://www.ecoi.net/en/document/2051589.html


 

Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen

Die Asylagentur der Europäischen Union (European Union Agency for Asylum, EUAA, vormals: Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen, European Asylum Support Office, EASO) ist eine Agentur der Europäischen Union, die die praktische Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten im Asylbereich fördern soll und die Mitgliedsstaaten unter anderem durch Recherche von Herkunftsländerinformation und entsprechende Publikationen unterstützt.

·      EUAA – European Union Agency for Asylum (formerly: European Asylum Support Office, EASO): COI Query, Iraq, 15. März 2019
https://coi.euaa.europa.eu/administration/easo/PLib/IRQ_7.pdf

„Between 2017 and 2018, the Finnish Immigration Service conducted interviews with international and local experts concerning the situation of converts in different parts of Iraq. All sources below expressed the wish to remain anonymous for security reasons.

A representative of an international organisation informed the Finnish Immigration Service that the status of Christians belonging to traditional denominations is relatively stable whereas the situation of persons converted to Christianity from Islam is comparatively more challenging. The converts encounter hardship in relation to their families as well as authorities. Yet, the situation for converts is worse in other parts of Iraq.

While converts may encounter difficulties with the authorities the main source of problems is the community and the family. According to a source who works with issues concerning Christian converts in the Iraq/KRI [Kurdistan Region Iraq], the converts may face rejection or even hostile treatment from their families and relatives. The situation and status of the convert may vary somewhat depending on his/her social status or familial and tribal background. Kurdish tribes could be more permissive towards the convert compared to Arab tribes. For women it is harder to make independent choices. How the family members or relatives react to the convert may differ from region to region. The reactions are harsher in the countryside.“ (EUAA, 15. März 2019, S. 6)

„According to the same source, there are differences between churches’ position towards converts. Traditional Christian churches in Iraq don’t always accept people who convert from Islam and have instead referred them to Evangelical Christian groups. […]

The majority of the members of Christian churches in the KRI consist of Chaldean Christians, which are considered traditional Christians. It is difficult to make precise estimates about the number of Christian converts in the KRI [Kurdistan Region Iraq]. Generally their number is thought to be around a few hundred. […]

According to a local source working with Christian converts in Iraq/KRI [Kurdistan Region Iraq], in general, men who have converted to Christianity have more opportunities than women in the Iraqi society. Women are under more pressure from the society and not allowed to state their opinion. They are also targeted more easily and even killed with impunity. Converted men have difficulties finding a spouse and this is one of the reasons why they are leaving the country. There are regional differences in regard to the reaction of family members and other relatives to conversion. Some families are more open-minded but there can always be someone in the family who can react differently. The source states that the problems usually start within the extended family and this is the reason why converts keep their conversion a secret.

An international source working with Christian converts in Iraq/KRI [Kurdistan Region Iraq] confirmed that the situation of Christian converts varies from one family to another. In some families the family members do not react to the conversion in any way. In other families the convert will receive death threats from his/her family members. In the last three years (2017) the source has heard of cases of family members/relatives disowning or killing the converts or keeping them in house arrest. The source stated that the treatment of female converts is much worse than the treatment of men. In addition, the treatment is much worse in case of converts from rural areas whose family members have connection in the armed forces.“ (EUAA, 15. März 2019, S. 7/8)

„6. Information on state protection for converts in the KRI [Kurdistan Region Iraq].

Article 26 of the National Identity Card Law states the right of non-Muslims to convert to Islam but does not grant the same rights to Muslims to leave Islam and convert to another faith. Children born to both Muslims and non-Muslims parents are legally deemed Muslim. If either parent converts to Islam or if one parent is a Muslim, the child born is deemed Muslim, even as a result of rape.

In 2015, the KRG [Kurdistan Regional Government] passed a law to protect the rights of different religious groups. According to a February 2017 article by Rudaw news site, there are no reported cases of anyone being tried in the KRI for changing religion.

A representative of a local organisation working with Christian converts in Iraq/KRI [Kurdistan Region Iraq] informed the Finnish Immigration Service that, although the KRG [Kurdistan Regional Government] supports the Christian converts residing in the KRI, the state authorities cannot provide the converts constant protection against the possible threat posed by their own tribe. The source added that the KRG cannot control the affairs settled on the basis of tribal laws in the KRI.

7. Is it possible for atheists/converts in the KRI to change religion affiliation in the population register and on the ID card?

Converts from Islam to other religions cannot change their religious identification on their identity cards after conversion and must continue to be registered as Muslims. The US International Religious Freedom (USCIRF) report for the year 2017 noted that converts to faith other than Islam may not register their marriages, enrol their children in public schools, acquire passports, or obtain some government services. […]

In 2017, a representative of an international organisation informed the Finnish Immigration Service that, while it is estimated that as many as one-fourth of all Iraqis have left Islam, they cannot change the religion status in their IDs.

A representative of an international organisation that works with issues concerning Christian converts in Iraq/KRI informed the Finnish Immigration Service that the Kurdish authorities are fairly tolerant of the Christian converts but, for example, it has not been possible for converts to change the official status of religion for their children. In a follow up interview the source said that some years ago the Kurdish authorities registered a Kurdish Christian group that had converted from Islam.“ (EUAA, 15. März 2019, S. 8-10)

Die Jubilee Campaign ist eine in den USA ansässige gemeinnützige Organisation, die sich für Menschenrechte und Religionsfreiheit ethnischer und religiöser Minderheiten einsetzt.

·      Jubilee Campaign: Submission to the United Nations Human Rights Committee regarding The Republic of Iraq for the 129th session; 29 June - 24 July; List of Issues, 2020
https://tbinternet.ohchr.org/Treaties/CCPR/Shared Documents/IRQ/INT_CCPR_ICS_IRQ_42289_E.docx

Apostasy laws are the largest violator of freedom of religion or belief, as it criminalizes peaceful religious conversion and also comes directly into contrast with Iraq’s own laws ‘protecting’ religious freedom. The laws indirectly pervade every sector of society though not applied in the Kurdish Regional government where those who leave Islam are allowed to exist though not recognised under the Iraqi national identity law. In Iraq Christian converts are warned to remain secretive regarding their religious conversion, and are therefore unable to discuss with friends, family, and peers in person or on social media. Children born to at least one Muslim parent are legally registered as Muslim regardless of their other parent’s religious orientation, and they are prohibited from ever changing their religious registration. Children are also made to attend schools which are legally obligated to teach Islamic curriculums and pass the corresponding exams to remain in school. Christian women face the disproportionately high possibility of being forced into marriages with Muslim men, especially in the case of rape. […] Men and women who are openly registered as historical Christians face obstacles in regards to finding employment opportunities despite their often-adequate qualifications, and Christian converts from Muslim backgrounds are usually fired from jobs and reported if their conversion becomes known to their employers or coworkers.“ (Jubilee Campaign, 2020, S. 3)

Das norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo ist ein unabhängiges Organ der norwegischen Migrationsbehörden, das verschiedenen Akteur·innen innerhalb der Migrationsbehörden Herkunftsländerinformationen zur Verfügung stellt.

·      Landinfo – Norwegian Country of Origin Information Centre: Kurdistan Region of Iraq (KRI): Women and men in honour-related conflicts, 9. November 2018
https://www.ecoi.net/en/file/local/2016438/Iraq-KRI-Women-and-men-in-honour-related-conflicts-Udl%C3%A6ndingestyrelsen-og-Landinfo-09112018.pdf

„Risk of persecution due to conversion

190. The informant [an Academic informant from Sulaimaniyah] noted that people who convert from Islam to Christianity are in risk of being killed. The source knows a Christian priest who originally converted from Islam to Christianity. However, he cannot be open about his conversion. He can say that he is a Christian, but not that he converted.

191. Asked how converts from Islam to other religions register their faith in their ID cards, the source replied that they must continue to be registered as Muslims. It was added that Kaka'is and followers of Zoroastrianism also must register as Muslims. Converts from Islam to Christianity cannot register their children as Christians.

192. It would be more accepted for a Muslim to be an atheist than a convert. This is because people would think that deep inside you are still a Muslim. You just lost your path.“ (Landinfo, 9. November 2018, S. 57)

Open Doors ist ein überkonfessionelles christliches Hilfswerk mit evangelikaler Ausrichtung, das sich in über 50 Ländern der Welt für Christ·innen einsetzt.

·      Open Doors: Iraq: Full Country Dossier, Dezember 2021
https://odusa-media.com/2017/12/Full-Country-Dossier-Iraq-2022.pdf

„Christians with a Muslim background experience most pressure from (extended) family and often keep their faith a secret as they risk being threatened by family members, clan leaders and the society around them. Converts risk losing inheritance rights and the right or means to marry. To openly leave Islam leads to difficult situations throughout the country, but can also be risky in the more moderate Islamic IKR [Iraq Kurdistan Region].“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 7)

„Iraq consists of 18 provinces/governorates, of which only five have an officially listed population of Christians (Nineveh, Erbil, Sulaymaniyah, Dohuk and northern Kirkuk). Christians have left all other governorates, apart from small groups of converts with a Muslim background.“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 11)

„Both male and female converts face extreme pressure in Iraqi culture, where retaining honor is everything. Christian men who converted from Islam risk being thrown out of their homes by their families, or even killed for their faith, usually by militant Islamists. Female converts on the other hand risk being forcibly married, put under house arrest or divorced.“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 16)

„Violent Islamic groups such as IS [Islamic State] and others (including Shia militants and militias loyal to Iran such as Asaib Ahl al-Haq and the Mehdi Army) are known for targeting Christians and other religious minorities through kidnappings and killings. The presence of such militias as al-Hashd al-Sha'bi (Popular Mobilization Units - PMU - loyal to Iran) are increasing insecurity and instability for all categories of Christian communities and are a dangerous source of violations against converts from Islam to Christianity.“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 17)

„Very few Christians (non-converts) are left in Baghdad and only small numbers in Basra. Converts to Christianity can be found in all provinces of Iraq.“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 22)

„The influence of Islamic militants has made Islamic consciousness a new factor in the country, including in the IKR [Iraq Kurdistan Region] in the north. In the Iraqi and Kurdish governments, the role of Islam is increasing due to regional developments. Several Shia parties have close relations with the Islamic Republic of Iran, and Christian converts with a Muslim background in particular have for some time reported being monitored by Iranian secret services in areas close to the Iranian border. […]

Clan oppression (Strong)

Iraqi society is still very tribal, especially where areas have been disrupted by sectarian tensions and violence (mostly in territory previously controlled by IS [Islamic State]). Tribes in Iraq have a very strong influence and impose their age-old customs and traditions on society. Compliance with this is often more important than adherence to government law, as tribes are usually above the law. Where this tribalism is mixed with Islam, it will mainly affect Christians with a Muslim background. A convert's tribal background - especially where it concerns a prominent tribe - can cause problems for other Christians and keep them from giving support to the convert. In some areas, tribal groups have influence within (and sometimes even over) the government.“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 24)

„Extended family (Very strong): Relatives are known to put severe pressure on Christians with a Muslim background to get them to return to Islam, and this sometimes includes attempts to kill them. Converts can face physical harm and abuse, detention, being disowned and expelled from the family home, being ostracized from clan, family and community, forced divorce (especially targeting women), forced marriage with a radical Muslim (especially targeting women) and loss of custody of children. […]

Ethnic leaders (Strong): If the new faith of converts from Islam to Christianity becomes known, ethnic leaders are very likely to put strong pressure on them to renounce their new faith. Some tribal elders have agreed to converts being killed. Finally there were reports of serious pressure by Yezidi leaders against converts to Christianity.“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 27)

„Violations against converts - particularly in the form of Islamic and Clan oppression - tend to be more frequent in Arab than Kurdish areas. For a long time, the atmosphere in Kurdish areas has been more tolerant of non-Muslims. However, according to a country expert, that tolerance is now decreasing with the growing influence of conservative Islam, which is mainly reflected in increased pressure being exerted on converts from Islam.“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 31)

„Block 1.8: It has been risky for Christians to speak about their faith with those other than immediate family (extended family, others). (3.75 points)

For converts from Islam, it is very risky to discuss their faith with extended family and others. Historical churches had experienced in the course of the centuries that they could not engage in discussions about faith outside their community or any activity that could be considered evangelization. For other Christian communities, talking to non-Christians about their faith always comes with the risk of alleged prosyletization and subsequent harassment and possible violence.

Block 1.5: It has been risky for Christians to display Christian images or symbols. (3.50 points)

In a country heavily affected by sectarian violence (and even genocide in the past), the display of religious symbols comes with the risk of harassment, abduction and violence. This holds especially true for central and south Iraq, but also in some parts of the Nineveh plains such as Mosul. Indigenous Christians (not converts) wear and display Christian symbols and images in their private and public life except where they are living in very conservative Islamic communities. For converts from Islam, this would reveal their faith and is therefore very risky in the entire country, both in public and private life.

Block 1.7: It has been risky for Christians to speak about their faith with immediate family members. (3.50 points)

Converts from both Islamic and Yezidi backgrounds cannot talk to their families about their conversion for fear of social hostility and violence. Murders to restore family honor are still practiced in Iraq and can especially affect converts from Islam. Additionally, they may be beaten and expelled from home by their non-Christian family.

Block 1.1: Conversion has been opposed, forbidden, or punishable, including conversion from one type of Christianity to another. (3.25 points)

Iraqi law does not allow a Muslim to convert to another faith. As such, it is not possible for former Muslims to change their religion on identity cards. Converts will therefore still be officially registered as a Muslim (which would also apply to any children of converts). Aside from significant social pressure, the greatest pressure comes from a convert's family which may issue death threats, place them under house arrest and carry out beatings and other forms of violence. Many have had to flee as a result. That is why many Christians with a Muslim background keep their faith secret.“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 33)

„Of all Christians, it is converts who are the most restricted in their personal practice of faith. Converts cannot talk about their faith or possess Christian materials in a Muslim environment because they would face hostility and violence. In addition to being an 'apostate', talking about the Christian faith is viewed as an act of proselytism and betrayal. Pressure in this sphere of life was particularly high in central and southern Iraq and, to a lesser extent, in the IKR [Iraq Kurdistan Region].“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 34)

„Block 5.7: Churches have been hindered from openly integrating converts. (4.00 points) It would not be possible to integrate Christians with an Islamic background in a church located in the town or city where the converts originate from. Most of the time, converts have to leave their home-town for security reasons and find Christians in the anonymity of a large city - or leave the country for good. If it is known that a church integrates converts, it will become a target and might be closed. (The exception is in the IKR [Iraq Kurdistan Region] where some Kurdish churches have been able to integrate Kurdish converts. Regardless of the relatively greater freedom in the IKR, they are still closely watched and potentially at risk.)“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 37)

„Christians physically or mentally abused: There were reports of at least 29 Christians physically (or mentally) abused for their faith, most of whom were converts from Islam.“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 41)

„Male converts from a Muslim background are particularly vulnerable to violations. In a culture where retaining honor is everything,theyrisk being ejected from their families, threatened or killed.They may also be pressured into marrying a Muslim girl in an attempt to restore him to Islam. Menfrom Christian backgroundalsorisk being killed for their faith, the perpetrators being mostly violent Islamic militants.“ (Open Doors, Dezember 2021, S. 45)

Rudaw ist ein in der Autonomen Region Kurdistan (Irak) ansässiges kurdisches Mediennetzwerk.

·      Rudaw: Converts must die: Kurdistan’s Zoroastrians outraged by Islamic preacher, 5. Februar 2017
https://www.rudaw.net/english/kurdistan/050220171

„The law does not address the issue of converting from one religion to another, as claimed by Tayyib in a press conference in Sulaimani after she and several others filed the complaint.

However, there are no reported cases of anyone being tried in Kurdish courts for changing their religion.“ (Rudaw, 5. Februar 2017)

US Department of State (USDOS) ist das US-amerikanische Außenministerium.

·      USDOS – US Department of State: 2020 Country Report on Human Rights Practices: Iraq, 30. März 2021
https://www.ecoi.net/en/document/2048100.html

„The law does not permit some religious groups, including Baha’i, Zoroastrian, and Kaka’i, to register under their professed religions, which, although recognized in the IKR, remained unrecognized and illegal under federal Iraqi law. The law forbids Muslims to convert to another religion. In the IKR [Iraq Kurdistan Region] this law was rarely enforced, and individuals were generally allowed to convert to other religious faiths without KRG [Kurdistan Regional Government] interference (see sections 2.d. and section 6, Children).“ (USDOS, 30. März 2021)

·      USDOS – US Department of State: 2020 Report on International Religious Freedom: Iraq, 12. Mai 2021
https://www.ecoi.net/en/document/2051589.html

„There are approximately 2,000 registered members of evangelical Christian churches in the IKR [Iraq Kurdistan Region], while an unknown number, mostly converts from Islam, practice secretly.“ (USDOS, 12. Mai 2021, Section I)

„Personal status laws and regulations prohibit the conversion of Muslims to other religions, and they require the administrative designation of minor children as Muslims if either parent converts to Islam or if one parent is considered Muslim, even if the child is a product of rape.“ (USDOS, 12. Mai 2021, Section II)

„According to Christian leaders, Christian families formally registered as Muslim but privately practicing Christianity or another faith continued to be forced to either register their children as Muslims or to have the children remain undocumented by federal authorities, denying them the ability to legally convert from Islam. Remaining undocumented affected the family’s eligibility for government benefits, such as school enrollment and ration card allocation for basic food items, which depend on family size. Larger families with legally registered children received higher allotments than those with undocumented children.“ (USDOS, 12. Mai 2021, Section II)