Dokument #2067700
ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (Autor)
20. Jänner 2022
Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie gegebenenfalls auf Auskünften von Expert·innen und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.
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Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.
Behandlungsmöglichkeit bei psychischen Erkrankungen
Das australische Außenministerium (DFAT) fasst die Situation der Gesundheitsversorgung in Ägypten in seinem Länderinformationsbericht vom Juni 2019 wie folgt zusammen: Artikel 18 der Verfassung besage, dass jede/r Bürger·in Anspruch auf eine umfassende Gesundheitsversorgung habe. Viele Ägypter·innen, insbesondere in ländlichen Gebieten, hätten jedoch keinen Zugang zu erschwinglicher öffentlicher Gesundheitsversorgung und der Standard öffentlicher Krankenhäuser sei sehr niedrig. Die Qualität privater Gesundheiseinrichtungen sei besser, doch teuer.
Die Regierung sei dabei, eine obligatorische universelle Krankenversicherung einzuführen, die rund 30 Prozent der Bevölkerung, die sich vorher keine hätten leisten können, eine grundlegende Gesundheitsversorgung bieten werde. Die Regierung habe im Juli 2018 mit der ersten Stufe des Programms begonnen.
Die Verfügbarkeit von psychiatrischer Versorgung sei begrenzt. Die meisten Ressourcen für psychische Gesundheit würden einer kleinen Zahl zentralisierter psychiatrischer Krankenhäuser zugewiesen und nicht in die primäre Gesundheitsversorgung integriert werden; die Zahl der Betten für psychiatrische Patient·innen, die eine stationäre Akutversorgung benötigen, reiche nicht aus, um die Nachfrage zu decken (DFAT, 17. Juni 2019, S. 9).
Öffentliche Behandlungsmöglichkeiten
Laut dem Mental Health Atlas 2017 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei die Pflege und Behandlung von Personen mit psychischen Erkrankungen, wie Psychosen, bipolaren Störungen und Depressionen in Ägypten im staatlichen Krankenversicherungssystem integriert. Es gebe in Ägypten 18 ambulante Einrichtungen für psychische Gesundheit, die einem Krankenhaus angeschlossen seien, eine außerklinische psychiatrische Ambulanz, vier sonstige ambulante Einrichtungen, 18 psychiatrische Krankenhäuser und zwei psychiatrische Abteilungen in allgemeinen Krankenhäusern (WHO, 2018).
Laut der WHO gebe es in Ägypten im Bereich der psychischen Gesundheit und der psychiatrischen Dienste eine Reihe von Herausforderungen. Die meisten Ressourcen seien einigen wenigen großen zentralisierten psychiatrischen Krankenhäusern zugewiesen. Das Bettenangebot für Psychiatriepatient·innen sei jedoch trotz allem nicht ausreichend für die akutstationäre Versorgung, zumal 60 Prozent der Betten von Langzeitpatient·innen belegt seien (WHO, ohne Datum).
Dr. Michael Elnemais, Facharzt für Psychiatrie und Dozent in Ägypten, bestätigt in einem Artikel vom November 2021, dass in Ägypten im Bereich der psychischen Gesundheitsversorgung ein Fokus auf zentralen Krankenhäusern im Bereich der Tertiärversorgung liege, anstatt psychiatrische Dienste in der Gemeinde oder auf Ebene der Primärversorgung bereitzustellen. Der Staat sei, laut Elnemais, seinen Verpflichtungen zur Umsetzung der geltenden Fassung des Gesetzes zur psychischen Gesundheit von 2009 noch nicht nachgekommen und habe es verabsäumt, psychiatrische Dienste innerhalb des Netzes der primären Gesundheitsversorgung und der Dienste, die in allgemeinen Krankenhäusern (Sekundärversorgungsebene) verfügbar seien, sowie im Rahmen von gemeindebasierten Projekten, Rehabilitationsprogrammen und sozialen Unterstützungsprogrammen bereitzustellen und nur die mittelschweren bis schweren Fälle an die psychiatrischen Krankenhäuser zu überweisen (Elnemais, 11. November 2021).
The National zitiert im Februar 2021 Dr Joelle Abi-Rached, Dozentin in Harvard und Associate Researcher an der Universität Sciences Po. Laut Abi-Rached habe Ägypten im Vergleich zu anderen Ländern in der MENA-Region eine weitaus höhere Anzahl von Betten in psychiatrischen Kliniken, anstelle von regulären Krankenhäusern und Gesundheitszentren auf kommunaler Ebene. Dies zeige, laut Abi-Rached, dass die psychische Gesundheitsversorgung in Ägypten weiterhin in einem veralteten, eher auf EInsperren bedachten Ansatz, verwurzelt sei (The National, 12. Februar 2021).
Akademiker·innen und Ärzt·innen aus Kanada und Ägypten veröffentlichen im August 2020 eine Studie über neue Ansätze für die psychiatrische Gesundheitsversorgung in Ägpten. Als Teil der Studie sei eine Umfrage mit 188 Psychiater·innen, die sich auf der Mailingliste der Ägyptischen Psychiatrischen Vereinigung und der Psychiatrischen Abteilung der Universität Tanta befinden, durchgeführt worden. Die daraus resultierende Studie führt aus, dass vorherrschendes Stigma sowie teure und unzugängliche Versorgung dazu führen würden, dass Menschen abgeneigt seien, psychiatrische Behandlung in Anspruch zu nehmen. Es herrsche ein Mangel an Personal und die Verteilung im Land sei ungleich. Die Dichte an Psychiater·innen und Krankenpfleger·innen sei in und um Kairo im Vergleich zum Rest des Landes um einiges höher (Kamel et al., 13. August 2020, S. 2). Nur eine Minderheit der befragten Psychiater·innen halte das derzeitige Gesundheitssystem für effizient. Die Ergebnisse würden darauf hindeuten, dass die Psychiater·innen der Meinung seien, dass das derzeitige psychiatrische Gesundheitssystem in Ägypten nicht ausreichend ausgestattet sei, um den Bedarf zu decken. Von den befragten Psychiater·innen sei ein großes Interesse an webbasierten Lösungen geäußert worden, da fast alle Befragten der Meinung seien, dass eine solche Lösung für die Patientenversorgung von Vorteil wäre (Kamel et al., 13. August 2020, S. 6).
Private Behandlungsmöglichkeiten außerhalb psychiatrischer Kliniken
Ahram Online veröffentlicht im September 2021 einen Artikel über Barrieren für Psychische Gesundheit in Ägypten. Laut des Artikels sei speziell der Preis ein Problem beim Zugang zu Behandlungen. Laut Rita Kallini, einer ägyptisch-kanadischen klinischen Psychologin, sei es vielen Menschen im Land nicht möglich, die notwendigen Medikamente zu bezahlen. Diese würden nicht von der Krankenkasse übernommen. Sie führt aus, dass die staatliche Betreuung mangelhaft sein könne. Es sei möglich, mit Therapeut·innen zu sprechen und möglicherweise einen Preisnachlass zu erhalten. Der Artikel nennt Onlinetherapien als eine leistbare Option und beschreibt die unten genannten Dienste von Lilac und Shezlong (Ahram Online, 13. September 2021).
O7 Therapy ist eine ägyptische Onlineplattform, die Patient·innen mit über 80 arabischsprachigen Therapeut·innen, Psycholog·innen und Psychiater·innen zusammenführt, die online Therapiegespräche zur Verfügung stellen. Laut der Therapeut·innenliste seien Sitzungen am nächsten Tag verfügbar und würden zwischen 65 US-Dollar (58 Euro[1]) und 150 US-Dollar (133 Euro) pro Sitzung kosten (O7 Therapy, aufgerufen am 19. Jänner 2022).
Eine weitere Onlineplattform, die es Benutzer·innen ermöglicht, mit Psychiater·innen online Sitzungen zu buchen, ist die Plattform Shezlong. Mit Stand Jänner 2022 konnten auf der Webseite 27 aktive Psychiater·innen gefunden werden. Sitzungen seien am nächsten Tag verfügbar und würden zwischen 45 US-Dollar (40 Euro) und 100 US-Dollar (89 Euro) pro 60-minütiger Sitzung kosten. Die Webseite gibt auch die Möglichkeit, 30-minütige Sitzungen zu buchen (Shezlong, aufgerufen am 19. Jänner 2022).
Die Onlineplattform Lilac, die sich laut eigener Aussage dafür einsetzt, mehr Bewusstsein für psychische Gesundheit in Ägypten zu schaffen, beschreibt auf ihrer Webseite fünf Besuche zu Therapiezentren in und um Kairo. Eine Sitzung mit einem/r Psychiater·in koste zwischen 300 und 500 EGP (zwischen 17 und 28 Euro) (Lilac, 10. Juni 2020 a). Laut einem der von Lilac befragten Zentren, Serenity Psychology Center, gebe es die Möglichkeit für finanziellen Nachlass, wenn ein therapiebedürftiger Mensch sich die Therapie nicht leisten könne (Lilac, 10. Juni 2020 b).
Verfügbarkeit von Antidepressiva
Als Teil der Recherche konnten mehrere ägyptische Apotheken gefunden werden, die ihre Produkte auch online verkaufen. Eine davon ist die Apothekenkette Seif, die laut ihrer Webseite über dreißig Apotheken in Kairo hat (Seif Apotheke, ohne Datum f). Die unten genannten Preise sind alle die im Onlineshop genannten Preise. Es konnte nicht herausgefunden werden, ob die Medikamente vor Ort zum gleichen Preis verkauft werden.
Zum Zeitpunkt der Recherche konnten auf der Webseite der Apotheke Seif 48 verfügbare Medikamente unter der Kategorie der Antidepressiva gefunden werden. Die Preise variieren von 10 EGP (0,60 Euro) für Imipramin (25mg, 50 Tabletten) bis zu 305 EGP (17 Euro) für Cymbalta (60mg, 28 Kapseln) (Seif Apotheke, aufgerufen am 29. Dezember 2021).
Verfügbarkeit und Preise der Medikamente Zyprexa, Pram, Gerolamic
Zyprexa
Laut der Onlineapotheke Seif sei das Medikament Zyprexa (5mg, 14 Tabletten) für 160 EGP (9 Euro) erhältlich (Seif Apotheke, ohne Datum g).
Pram
Es konnte nicht herausgefunden werden, ob das Medikament Pram in Ägypten verfügbar ist. Die Onlineapotheke Seif verkauft jedoch eine Anzahl an Medikamenten, die so wie das Medikament Pram den Wirkstoff Citalopram enthalten:
· Cipram (20mg), 28 Tabletten für 140 EGP (8 Euro) (Seif Apotheke, ohne Datum a)
· Cipramax (40mg), 10 Tabletten für 50 EGP (3 Euro) (Seif Apotheke, ohne Datum b)
· Depram (40mg), 10 Tabletten für 40 EGP (2 Euro) (Seif Apotheke, ohne Datum c)
Gerolamic
Es konnte nicht herausgefunden werden, ob das Medikament Gerolamic in Ägypten verfügbar ist. Die Onlineapotheke Seif verkauft jedoch ein Medikament, das so wie das Medikament Gerolamic den Wirkstoff Lamotrigin enthält:
· Lamictal (25mg), 30 Tabletten für 45 EGP (2,50 Euro) (Seif Apotheke, ohne Datum d)
· Lamictal (100mg), 30 Tabletten für 122 EGP (7 Euro) (Seif Apotheke, ohne Datum e)
Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 20. Jänner 2022)
· Ahram Online: Egypt: Mental Health barriers, 13. September 2021
https://english.ahram.org.eg/News/422608.aspx
· DFAT – Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: DFAT Country Information Report Egypt, 17. Juni 2019
https://www.ecoi.net/en/file/local/2014350/country-information-report-egypt.pdf
· Elnemais, Michael: Mental Health in Egypt: Unmet Need, Priorities and Possible Solutions, Alternative Policy Solutions, 11. November 2021
https://aps.aucegypt.edu/en/articles/749/mental-health-in-egypt-unmet-need-priorities-and-possible-solutions
· Kamel, Mostafa Mamdouh; Westenberg, Jean Nicolas; Choi, Fiona; Tabi, Katarina; Badawy, Adel; Ramy, Hisham; Elsawi, Hossam und Krausz, Michael: Electronic Mental Health as an Option for Egyptian Psychiatry: Cross-Sectional Study, JMIR Mental Health, Vol 7, No 8, 13. August 2020
https://mental.jmir.org/2020/8/e19591/
· Lilac: map visits, 10. Juni 2020 a
http://lilacisreal.com/category/map-visits/
· Lilac: Serenity Psychology Center, 10. Juni 2020 b
http://lilacisreal.com/2020/06/10/serenity-psychology-center/
· O7 Therapy: Therapists List, aufgerufen am 19. Jänner 2022
https://web.o7therapy.com/#/therapists/list
· Seif Apotheke: Cipram 20 mg 28 tab, ohne Datum a
https://seif-online.com/product/cipram-20-mg-28-tab/
· Seif Apotheke: Cipramax 40 mg 10 tab, ohne Datum b
https://seif-online.com/product/cipramax-40-mg-10-tab/
· Seif Apotheke: Depram 40 mg 10 tab, ohne Datum c
https://seif-online.com/product/depram-40-mg-10-tab/
· Seif Apotheke: Lamictal 25 mg 30 tab, ohne Datum d
https://seif-online.com/product/lamictal-25-mg-30-tab/
· Seif Apotheke: Lamictal 100 mg 30 tab, ohne Datum e
https://seif-online.com/product/lamictal-100-mg-30-tab/
· Seif Apotheke: Our branches, ohne Datum f
https://seif-online.com/en/our-branches/
· Seif Apotheke: Zyprexa 5 mg 14 tab, ohne Datum g
https://seif-online.com/product/zyprexa-5-mg-14-tab/
· Seif Apotheke: Antidepressiva [أدوية مضادة للاكتئاب], aufgerufen am 29. Dezember 2021
https://seif-online.com/product-category/%d8%a7%d9%84%d8%a3%d8%af%d9%88%d9%8a%d8%a9/%d8%a3%d8%af%d9%88%d9%8a%d8%a9/%d8%a3%d8%af%d9%88%d9%8a%d8%a9-%d9%85%d8%a4%d8%ab%d8%b1%d8%a9-%d8%b9%d9%84%d9%89-%d8%a7%d9%84%d8%ac%d9%87%d8%a7%d8%b2-%d8%a7%d9%84%d8%b9%d8%b5%d8%a8%d9%89/%d8%a3%d8%af%d9%88%d9%8a%d8%a9-%d9%85%d8%b6%d8%a7%d8%af%d8%a9-%d9%84%d9%84%d8%a7%d9%83%d8%aa%d8%a6%d8%a7%d8%a8/
· Shezlong: All therapists, aufgerufen am 19. Jänner 2022
https://www.shezlong.com/en/therapist/search/psychiatry
· The National: Mental health hospitals overwhelmed as Egyptian families refuse home treatment, 12. Februar 2021
https://www.thenationalnews.com/mena/mental-health-hospitals-overwhelmed-as-egyptian-families-refuse-home-treatment-1.1164383
· WHO – World Health Organization, Regional Office for the Eastern Mediterranean, ohne Datum
http://www.emro.who.int/egy/programmes/mental-health.html
· WHO – World Health Organization: Mental Health Atlas 2017 Member State Profile; Egypt, 2018
https://www.ecoi.net/en/file/local/2002751/EGY.pdf
Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen
Ahram Online ist die englische Onlineausgabe der ägyptischen staatlichen Tageszeitung Al-Ahram.
· Ahram Online: Egypt: Mental Health barriers, 13. September 2021
https://english.ahram.org.eg/News/422608.aspx
„Current Challenges
Accessibly and affordability issues exist in care services besides therapy. […]
In terms of affordability concerns for therapy, unfortunately many clients do not always have a direct way of reducing session fees.
But a common misconception is that therapists will not try to accommodate people with financial concerns whenever possible. ‘As much as an issue as affordability is, therapists are willing to compromise and accommodate. In my opinion, if anyone wants to see a therapist they should schedule an appointment and honestly talk to them about it and see if they can accommodate,’ Kallini said.
A few independent not-for-profits have also taken it upon themselves to help people find more affordable therapy options.
‘Lilac is Real’ is one great example of this, as it connects people to affordable therapists through the use of a database of professionals. The organisation periodically offer discounts through their service, which can be accessed through a Google form on their Instagram page. It also makes sure to be transparent about which mental-health centres they have interviewed and publicly posts transcripts of their interviews.
A professional help database is also available at all times on their page for people who want more information about therapy options around the country. […]
He also sees the value of online therapy in helping people work through complex emotions and issues. ‘There are so many areas in Egypt that don’t have accessible therapy services, but research has shown that online therapy can really be an affordable alternative,’ he said.
‘Shezlong’ is a leading service in affordable online therapy. While services such as the Dr David George Psychiatry Centre and Al-Nadeem Centre offer affordable options, many such centres are also transitioning to being partly or fully online during the Covid-19 pandemic. […]
An issue many therapists have concerns about is health insurance. Most therapists want their services to be affordable for clients, but due to the job’s demanding nature and the expensive cost of degrees and training (often abroad), therapy can be more expensive than other healthcare services.
‘One thing I want to see change is the affordability problem. I want to see insurance cover things related to mental health because so many people in the country are suffering and they do not have the money to get their own medication. Even government care can be sub-standard and that’s problematic,’ Kallini said.“ (Ahram Online, 13. September 2021)
Department of Foreign Affairs and Trade (DFAT) ist das australische Außen- und Handelsministerium.
· DFAT – Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: DFAT Country Information Report Egypt, 17. Juni 2019
https://www.ecoi.net/en/file/local/2014350/country-information-report-egypt.pdf
„Article 18 of the Constitution states that every citizen is entitled to comprehensive health care. […]
Many Egyptians lack access to affordable public health care, particularly in rural areas, and the standard of public hospitals is very low. Quality in the private sector is better, but limited to those few who can afford it. […]
The government is in the process of introducing a compulsory universal health insurance scheme that will provide basic healthcare coverage to around 30 per cent of the population who could not previously afford any. Fees are set based on income level, with the state covering participation by the poorest. The government launched the first stage of the scheme in July 2018. […]
The availability of mental health care is limited. Most mental health resources are allocated to a small number of centralised psychiatric hospitals rather than being integrated into primary health care; the number of beds available for psychiatric patients requiring acute inpatient care is insufficient to meet demand; and medical schools and health institutions do not devote a significant number of hours given to covering mental health issues.“ (DFAT, 17. Juni 2019, S. 9)
Dr. Michael Elnemais Fawzy ist Akademiker und Facharzt für Psychiatrie. Er ist Dozent im Committee of Continuous Medical Education – Egyptian Medical Syndicate und Trainer im ägyptischen Stipendienprogramm der Psychiatrie.
· Elnemais, Michael: Mental Health in Egypt: Unmet Need, Priorities and Possible Solutions, Alternative Policy Solutions, 11. November 2021
https://aps.aucegypt.edu/en/articles/749/mental-health-in-egypt-unmet-need-priorities-and-possible-solutions
„Mental health services in Egypt are mainly provided by hospitals with insufficient attention given to integrating mental health into primary care (Jenkins et al., 2010). This leads to poor intervention, failure of early detection as well as poor rehabilitation and social inclusion. […]
There is a lack of attention to mental health compared to the rest of medical specialties. Okasha et al. (2012) showed that the government estimated that it allocated less than 1% of the total health budget to mental health services. Most of these resources are spent on central hospitals at the tertiary care level to accommodate more people, rather than providing mental health services in the community or at a primary care level to reach a wider base of the population. The state still needs to assert its commitment to implement the current legislation (the amended 2009 Mental Health Act) by providing mental health care services within the network of primary health care and the services available in general hospitals (secondary care level) and mandating community-based services, rehabilitative programs, and social support programs, referring only the moderate to severe cases to the psychiatric hospitals.“ (Elnemais, 11. November 2021)
Mostafa Mamdouh Kamel, Jean Nicolas Westenberg, Fiona Choi, Katarina Tabi und Michael Krausz waren zum Zeitpunkt der Publikation für das Department of Psychiatry, University of British Columbia in Vancouver tätig. Mostafa Mamdouh Kamel arbeitete zur gleichen Zeit am Department of Psychiatry, Tanta University in Tanta, Ägypten, wie auch Adel Badawy. Hisam Ramy war zum Zeit der Publikation mit dem Institute of Psychiatry der Ain Shams University in Kairo verbunden.
· Kamel, Mostafa Mamdouh; Westenberg, Jean Nicolas; Choi, Fiona; Tabi, Katarina; Badawy, Adel; Ramy, Hisham; Elsawi, Hossam und Krausz, Michael: Electronic Mental Health as an Option for Egyptian Psychiatry: Cross-Sectional Study, JMIR Mental Health, Vol 7, No 8, 13. August 2020
https://mental.jmir.org/2020/8/e19591/
„Stigmatizing attitudes toward people with mental illness contributes to a reluctance to seek psychiatric care, and similarly, expensive and inaccessible psychiatric care deters individuals from the mental health system, which is characterized by a relevant shortage of human resources. […]
Additionally, there is not only a relevant shortage of human resources, but also an unequal distribution of these resources throughout the country, with a much higher density of psychiatrists and nurses in or around Cairo compared with the rest of the country.“ (Kamel et al., 13. August 2020, S. 2)
„In our study, we explored the perspectives of Egyptian psychiatrists with regard to the state of health care services in Egypt and their interest in web-based mental health technologies. Our findings showed that the minority of participants believed that the current health care system was efficient and that almost all participants believed EMH [Electronic Mental Health] to be a promising solution. The findings suggest that psychiatrists in Egypt do not believe the current mental health care system in Egypt is properly equipped to meet the demand. […]
A great deal of interest for web-based solutions was expressed by the psychiatrists in our study, as almost all respondents said that these solutions would be beneficial for patient care.“ (Kamel et al., 13. August 2020, S. 6)
The National ist eine englischsprachige Tageszeitung aus Abu Dhabi.
· The National: Mental health hospitals overwhelmed as Egyptian families refuse home treatment, 12. Februar 2021
https://www.thenationalnews.com/mena/mental-health-hospitals-overwhelmed-as-egyptian-families-refuse-home-treatment-1.1164383
„Shortages in space, funding and staff in the country's public psychiatric hospitals and the lack of a community-based approach to treating patients exacerbates Egypt's inability to provide the mental health services necessary. […]
‘Egypt is way above the Mena region in terms of number of psychiatric beds in mental hospitals instead of regular hospitals or community-based centres,’ Dr Abi-Rached told The National. ‘This clearly shows how mental health care in Egypt ... is still rooted in an outdated, indeed more carceral approach, to mental illness.’“ (The National, 12. Februar 2021)
World Health Organization (WHO) ist die Weltgesundheitsorganisation.
· WHO – World Health Organization, Regional Office for the Eastern Mediterranean, ohne Datum
http://www.emro.who.int/egy/programmes/mental-health.html
„There are a number of challenges in the area of mental health and psychiatric services in Egypt.
Most resources are allocated to a few large centralized psychiatric hospitals. However, the number of beds available for psychiatric patients is still inadequate for provision of acute inpatient care, particularly as 60% of the beds are occupied by long stay patients.“ (WHO, ohne Datum)
· WHO – World Health Organization: Mental Health Atlas 2017 Member State Profile; Egypt, 2018
https://www.ecoi.net/en/file/local/2002751/EGY.pdf
„Mental health financing
The care and treatment of persons with major mental disorders (psychosis, bipolar disorder, depression) included in national health insurance or reimbursement schemes in your country: Yes
How the majority of persons with mental disorders pay for mental health services: Persons pay nothing at the point of service use (fully insured). […]
Outpatient care (total facilities)
Mental health outpatient facilities attached to a hospital: 18
‘Community-based / non-hospital’ mental health outpatient facility: 1
Other outpatient facility (e.g. Mental health day care or treatment facility): 4 […]
Inpatient care (total facilities)
Mental hospitals: 18
Psychiatric units in general hospitals: 2“ (WHO, 2018)
[1] Alle Umrechnungen in dieser Anfragebeantwortung wurden mit folgendem Währungsrechner im Jänner 2022 vorgenommen: https://ec.europa.eu/info/funding-tenders/procedures-guidelines-tenders/information-contractors-and-beneficiaries/exchange-rate-inforeuro_de