Anfragebeantwortung zum Sudan: Situation eritreischer Flüchtlinge im Sudan in Hinblick auf Asylverfahren und Aufenthaltsstatus; Ausstellung diverser Dokumente für eritreische Staatsangehörige im Sudan [a-11261-4]

26. Mai 2020

Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie gegebenenfalls auf Expertenauskünften, und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.

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Asylverfahren und Aufenthaltsstatus (Sonderregelungen für Eritreer; Sonderregelungen für unbegleitete Minderjährige; Ausstellung von Flüchtlingsdokumenten und Reisedokumenten)

Das UNO- Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) fasst in einem Bericht vom Jänner 2020 die Lage neu ankommender Asylsuchender im Ostsudan zusammen. Es gebe mit Stand Ende November 2019 immer noch neue Ankünfte in den Bundesstaaten Kassala und Gedaref, die Mehrheit davon seien EritreerInnen. Asylsuchende würden aufgenommen und von der Kommission für Flüchtlinge (Commission for Refugees, COR) an der sudanesischen Grenze unterstützt. Dort würden sie in temporären Aufnahmezentren untergebracht, bis man sie in die Lager von Shagarab verbringe, wo sie Gesundheits- und Ernährungschecks unterzogen und registriert würden. Dort sei es ihnen dann möglich, ihr Verfahren zur Feststellung internationalen Schutzes einzuleiten:

“New arrivals to camps in Kassala and Gedaref are ongoing, 8,514 new arrivals in 2019 so far (as of 30 November). The majority of new arrivals are from Eritrea. Asylum-seekers are received and assisted by COR [Commission for Refugees] at the Sudanese border where they are temporarily housed in reception centres before being transferred to the Shagarab camps where they undergo health and nutrition screening, registration and are able to initiate Refugee Status Determination (RSD) procedures.” (UNHCR, 12. Jänner 2020, S. 39)

Das US-Außenministerium (US Department of State, USDOS) geht in seinem im März 2020 veröffentlichten Bericht zur Menschenrechtslage im Jahr 2019 auf das sudanesische Asylsystem ein. Das Gesetz verlange, dass Asylanträge innerhalb von dreißig Tagen nach Ankunft im Land gestellt werden müssten. Diese Zeitregelung sei nicht streng umgesetzt worden. Das Gesetz verlange darüber hinaus von den Asylsuchenden, sich als Flüchtlinge bei der Kommission für Flüchtlinge (Commission for Refugees) sowie als AusländerInnen im Personenstandsregister zu registrieren um eine „Ausländernummer“ zu bekommen. Während des Jahres 2019 habe die sudanesische Regierung vielen Asylsuchenden Asyl gewährt, insbesondere Asylsuchenden aus Eritrea, Äthiopien, Somalia und Syrien. BeamtInnen hätten regelmäßig bis zu drei Monaten gebraucht, um einzelne Asylansuchen zu gewähren, sie hätten jedoch mit dem UNO- Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) zusammengearbeitet, um das Asylverfahren im Osten des Landes sowie in Darfur zu beschleunigen und den Rückstand von Fällen zu reduzieren. Die Regierung habe eine Flüchtlingslagerstrategie verfolgt, die von Asylsuchenden und Flüchtlingen verlange, in den ihnen zugewiesenen Flüchtlingslagern zu verbleiben. Flüchtlinge, die ohne Erlaubnis ihre Lager verlassen hätten, seien von den Behörden aufgegriffen worden, hätten Ordnungsstrafen zahlen müssen und seien in die Lager zurückgebracht worden. Flüchtlinge und Asylsuchende in den Städten seien ebenfalls Festnahmen und Inhaftierungen ausgesetzt gewesen. UNHCR habe mit Rechtspartnern zusammengearbeitet und Haftanstalten für MigrantInnen besucht, um betroffenen Personen bei rechtlichen Angelegenheiten zu helfen. Im Durchschnitt seien 150 bis 200 Flüchtlinge und Asylsuchende monatlich in Khartum festgenommen worden und hätten von dem gemeinsamen Rechtsteam von UNHCR und der Commission for Refugees Rechtsbeihilfe erhalten. Laut Angaben der Regierung seien Asylsuchende so bald wie möglich registriert worden und wenn die Einreise ins Land im Ostsudan erfolgt sei, so sei die Registrierung normalerweise binnen 72 Stunden erfolgt. Asylsuchende seien einer Sicherheitsüberprüfung durch den Geheimdienst unterzogen worden, der ein bis zwei Monate dauern könne. Die Commission for Refugees habe das Asylverfahren eingeleitet, das etwa 14 Tage gedauert habe. Während dieser Zeit sei Asylsuchenden voller Schutz gewährt worden:

„Access to Asylum: The law requires asylum applications to be nominally submitted within 30 days of arrival in the country. This time stipulation was not strictly enforced. The law also requires asylum seekers to register both as refugees with the Commission for Refugees and as foreigners with the Civil Registry (to obtain a “foreign” number). Throughout the year, the government granted asylum to many asylum seekers, particularly from Eritrea, Ethiopia, Somalia, and Syria; it sometimes considered individuals registered as asylum seekers or refugees in another country, mostly in Ethiopia, to be irregular movers or migrants. Government officials routinely took up to three months to approve individual refugee and asylum status, but they worked with UNHCR [UN High Commissioner for Refugees] to implement quicker status determination procedures in eastern Sudan and Darfur to reduce the case backlog.“ (USDOS, 11. März 2020, Section 2f)

Freedom of Movement: The country maintained a reservation on Article 26 of the UN Convention on Refugees of 1951 regarding refugees’ right to move freely and choose their place of residence within a country. The government’s encampment policy throughout the year requires asylum seekers and refugees to stay in designated camps […].

Refugees who left camps without permission and were intercepted by authorities faced administrative fines and return to the camp. Refugees and asylum seekers in urban areas were also subject to arrest and detention. UNHCR worked with legal partners to visit the immigration detention centers and to provide persons of concern with legal assistance, such as release from detention centers and help navigating court procedures. UNHCR assisted 1,907 persons of concern in 2018; as of June it had assisted 370 persons of concern during the year. On average, 150 to 200 refugees and asylum seekers were detained in Khartoum each month and assisted with legal aid by the joint UNHCR and Commission for Refugees legal team. […]

Temporary Protection: The government claimed to register asylum seekers as soon as it could and, if the first point of entry was in East Sudan, then registration normally would take place in 72 hours. Asylum seekers underwent a security check by NISS (later GIS) that could take one to two months. The Commission for Refugees proceeded with a refugee status determination assessment, which took an estimated 14 days. Asylum seekers are given full protection during this time.” (USDOS, 11. März 2020, Section 2f)

Das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Niederlande (Netherlands Ministry Of Foreign Affairs) veröffentlicht im Oktober 2019 einen Länderbericht zu Eritrea, der unter Verweis auf verschieden Quellen auf die Situation von EritreerInnen im benachbarten Sudan eingeht. Ende 2018 hätten sich im Sudan gut 114.000 eritreische Flüchtlinge aufgehalten. Monatlich würden fünfhundert bis sechshundert Flüchtlinge aus Eritrea in Shagarab nahe der Grenze zu Eritrea ankommen. Die meisten EritreerInnen, die einen Antrag stellen würden, würden den Flüchtlingsstatus in einem schnellen Verfahren erhalten. Eritreische MigrantInnen, die über Äthiopien in den Sudan einreisen würden, würden der Immigration and Passport Police übergeben, die für ihr Erscheinen vor einem Richter sorge. Der Richter würde anordnen, ob die MigrantInnen an den Commissioner of Refugees (COR) überstellt oder nach Äthiopien oder Eritrea zurückgeschickt würden. Im Berichtszeitraum sei es - soweit bekannt - nicht zu solchen Prozessen gekommen. Laut einer Quelle würden die sudanesischen Behörden nur dann so vorgehen, wenn sie einen Beweis dafür hätten, dass der Asylsuchende über einen Drittstaat in den Sudan gelangt sei. Das sei beispielsweise dann der Fall, wenn ein eritreischer Staatsbürger an der äthiopisch-sudanesischen Grenze festgenommen werde:

„Sudan kampt al jaren met humanitaire crises als gevolg van binnenlandse conflicten en de burgeroorlog in Zuid-Sudan waardoor honderdduizenden Zuid-Sudanezen naar Sudan zijn gevlucht of teruggekeerd. In Sudan verbleven eind 2018 ruim 114.000 Eritrese vluchtelingen. Per maand komen vijfhonderd tot zeshonderd vluchtelingen uit Eritrea aan in Shagarab, nabij de grens met Eritrea. […] De meeste Eritreeërs die een aanvraag indienen krijgen een vluchtelingenstatus. Zij krijgen een snelle procedure. Eritrese migranten die via Ethiopië Sudan inreizen worden in principe overgedragen aan de Immigration and Passport Police die ze voor de rechter laat verschijnen. De rechter bepaalt of de migranten worden overgedragen aan de Commissioner of Refugees (COR) of worden teruggestuurd naar Ethiopië of Eritrea. In de verslagperiode zijn dergelijke rechtszaken voor zover bekend niet voorgekomen. Volgens een bron volgen de Sudanese autoriteiten deze procedure in de praktijk alleen wanneer zij bewijs hebben dat de asielzoeker daadwerkelijk via een derde land Sudan binnen is gekomen. Dit zou bijvoorbeeld gebeuren als een Eritrese burger op de Ethiopisch-Sudanese grens wordt opgepakt.“ (Netherlands Ministry of Foreign Affairs, Oktober 2019a, S. 46-47)

Das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Niederlande erwähnt in einem im Oktober 2019 veröffentlichten Länderbericht zu Sudan (Berichtszeitraum: Juni 2017 bis August 2019) dass seit März 2014 im Sudan der Asylum Regulation Act in Kraft sei. Das Gesetz besage, dass Asylsuchende nicht für einen illegalen Grenzübertritt oder Aufenthalt im Sudan bestraft werden dürfen unter der Voraussetzung, dass sie sich innerhalb eines Monats beim nächstgelegenen Büro des Sudan Commssioner of Refugees (COR) oder einer anderen Behörde melden würden. Nach Angaben von NGOs werde dieses Gesetz in der Praxis jedoch nicht konsequent angewandt, sodass vor allem eritreische Migranten riskieren würden, aufgegriffen und zurückgedrängt zu werden. Der Sudan habe im Berichtszeitraum Flüchtlinge aus den Nachbarländern aufgenommen. Ende Jänner 2019 seien insgesamt 1.092.145 Flüchtlinge und Asylsuchende im Sudan beim UNHCR registriert gewesen. Eine große Gruppe von Flüchtlingen und Asylsuchenden sei nicht registriert und lebe vermutlich meistens in urbanen Regionen mit kaum Zugang zu humanitärer Hilfe und Versorgung mit dem Nötigsten. Die sudanesischen Behörden hätten im Jahr 2018 die Gesamtzahl von Flüchtlingen und Asylsuchenden auf zwei Millionen geschätzt. Die weitaus größte Flüchtlingsgruppe werde auf 848.000 bis 1,3 Millionen Personen geschätzt und bestehe aus Flüchtlingen aus dem Südsudan. Außerdem habe UNHCR 121.157 Flüchtlinge und Asylsuchende aus Eritrea und 93.502 syrische Staatsbürger registriert. Fünfundsechzig Prozent der Flüchtlinge im Sudan seien minderjährig. Der Sudan verfolge die Politik, Flüchtlinge und Asylsuchende in Lagern unterzubringen. Siebzig Prozent der Flüchtlinge und Asylsuchenden würden jedoch außerhalb von Flüchtlingslagern verbleiben. Insgesamt gebe es im Sudan zwanzig Flüchtlingslager: zwei in Ostdarfur, neun im Bundesstaat Weißer Nil, acht in Ostsudan (Kassala und Gedaref) und eines im Bundesstaat Dschasira. In diesen Lagern werde vom Sudanese Commissioner for Refugees (COR), UNHCR und Partnern die Grundversorgung sichergestellt.

Zum Registrierungsprozess vermerkt der Bericht, dass im Sudan die Kommission für Flüchtlinge (Commission for Refugees, COR) für die Registrierung, die Feststellung des Flüchtlingsstatus, die Bearbeitung von Asylanträgen und die Ausstellung von Identitätsdokumenten verantwortlich sei. Anfang 2019 habe die „Registration Determination Procedure“ ungefähr drei Wochen gedauert. Asylsuchende, die im Sudan einen Asylantrag stellen würden, bräuchten zur Untermauerung ihres Antrags keine Dokumente vorzulegen.

Anerkannte Flüchtlinge würden im Sudan vom COR einen Identitätsausweis erhalten. AusländerInnen in Khartum, darunter Flüchtlinge, seien zugleich oft auch im Besitz einer vom Innenministerium in Khartum ausgestellten „Alien“ ID-Karte. Gleichzeitig sei es auch möglich, dass Menschen sowohl einen vom COR ausgestellten Flüchtlingsausweis als auch eine Studentenkarte oder eine Arbeitserlaubnis hätten. Ausgestattet mit einer Studentenkarte oder einer Arbeitserlaubnis könnten Flüchtlinge die Lager verlassen und wieder zurückkehren. Laufe die Gültigkeit der Studentenkarte oder der Arbeitserlaubnis ab, so habe der Flüchtling wie auf dem Flüchtlingsausweis des COR vermerkt ins Lager zurückzukehren:

„Sinds maart 2014 is in Sudan de Asylum Regulation Act van kracht. De wet stipuleert dat asielzoekers niet mogen worden bestraft wegens het illegaal binnenkomen of verblijven in Sudan, op voorwaarde dat ze zich binnen één maand aanmelden bij het dichtstbijzijnde kantoor van de Sudan Commissioner for Refugees (COR) of een andere autoriteit. Volgens ngo’s wordt deze wet in de praktijk echter niet consequent toegepast en lopen met name Eritrese migranten het risico van detentie en refoulement.

Sudan ving tijdens de verslagperiode vluchtelingen op uit buurlanden. Eind januari 2019 stonden in totaal 1.092.145 vluchtelingen en asielzoekers in Sudan geregistreerd bij UNHCR. VN-organisaties verwachtten dat meer dan de helft van deze personen in 2019 humanitaire hulp zou behoeven. Een grote groep vluchtelingen en asielzoekers is niet geregistreerd en leeft vermoedelijk veelal in stedelijke gebieden met weinig toegang tot humanitaire hulp en basisvoorzieningen. De Sudanese overheid schatte het totaal aantal vluchtelingen en asielzoekers in 2018 op twee miljoen. Veruit de grootste groep vluchtelingen, met schattingen tussen de 848.000 en 1,3 miljoen personen bestaat uit Zuid-Sudanese vluchtelingen. UNHCR telde daarnaast 121.157 vluchtelingen en asielzoekers uit Eritrea en 93.502 Syrische staatsburgers. De vierde groep vluchtelingen en asielzoekers bestaat uit Ethiopische burgers met een totaal van 13.549 registraties. […]

Vijfenzestig procent van de vluchtelingen in Sudan is minderjarig. Sudan hanteert een encampment policy voor vluchtelingen en asielzoekers. Zeventig procent van de vluchtelingen en asielzoekers verblijft echter buiten de kampen. In totaal zijn er twintig vluchtelingenkampen in Sudan: twee in Oost-Darfur, negen in White Nile, acht in Oost-Sudan (Kassala en Gedaref) en één in de staat Jazeera. In deze kampen wordt in de basisbehoeften voorzien door de Sudanese Commissioner for Refugees (COR), UNHCR en partners. In de kampen in Oost-Darfur en White Nile verblijven 282.000 Zuid-Sudanese vluchtelingen. Het aantal vluchtelingen in de kampen in het oosten van Sudan bedraagt bijna 97.000. Daarnaast verblijven negentienduizend asielzoekers en vluchtelingen in stedelijke gebieden in het oosten van het land.

Registratie

In Sudan is de COR verantwoordelijk voor de registratie en statusbepaling van vluchtelingen, de behandeling van de asielaanvraag en de afgifte van identiteitsdocumenten. De Registration Determination Procedure duurde begin 2019 naar verluidt ongeveer drie weken. Asielzoekers die een asielaanvraag indienen in Sudan hoeven geen documenten te overleggen om hun aanvraag te staven. Voor meer informatie over de registratieprocedure van vluchtelingen in het oosten wordt verwezen naar het algemeen ambtsbericht Eritrea van juni 2018. De procedures zijn onveranderd gebleven.

Documenten

Erkende vluchtelingen in Sudan ontvangen van de Commissioner of Refugeeseen identiteitskaart. Vreemdelingen in Khartoum, onder wie vluchtelingen, zijn tevens vaak in het bezit van een Alien’s ID-card afgegeven door het ministerie van Binnenlandse Zakenin Khartoum. Tevens is het mogelijk dat mensen zowel een vluchtelingenkaart hebben van de COR als een studentenkaart of werkvergunningskaart. Met een studentenkaart of werkvergunningskaart kunnen vluchtelingen zich buiten de kampen begeven en weer terugreizen. Wanneer de studentenkaart of werkvergunningskaart vervalt dient de vluchteling terug te keren naar het kamp zoals vermeld op de vluchtelingenkaart van COR.“ (Netherlands Ministry of Foreign Affairs, Oktober 2019b, S. 102-103)

Der Bericht führt zu den oben erwähnten Dokumenten aus, dass die Kommission für Flüchtlinge (COR) anerkannten Flüchtlingen und Asylsuchenden Identitätsausweise ausstelle. Außerdem sei sie den Flüchtlingen dabei behilflich, von anderen Ministerien Dokumente ausgestellt zu bekommen, wie z.B. bei Anträgen auf Ausstellung von Geburtsurkunden oder Führerscheinen. Im Osten des Sudan gebe COR gelbe Karten an anerkannte Asylsuchende aus. Die gelben Karten seien aus Karton und laminiert. Meistens würden sie handschriftlich ausgestellt und seien zwei Jahre gültig. Aufgrund der schlechten Qualität seien die Dokumente häufig in sehr schlechtem Zustand. Auf der Kartenrückseite stehe ein offizieller Text, auf der Vorderseite befinde sich das Logo der COR. Auf der gelben Karte sei ersichtlich, in welchem Flüchtlingslager der Betreffende wohnhaft sei. Diese Angabe diene als Grundlage dafür, dass Flüchtlinge, die die Lager verlassen, in die Lager, in denen sie registriert seien, zurückverbracht würden. COR habe damit begonnen, für Flüchtlinge in Khartum neue Plastikkarten auszustellen. Vorerst würden nur Flüchtlinge aus dem Südsudan die neue Karte erhalten, wofür auch biometrische Daten gesammelt würden. Langfristig sei beabsichtigt, alle anerkannten Flüchtlinge auch im Osten des Sudan mit einer solchen Karte auszustatten. Es sei noch nicht bekannt, wann COR mit der Ausstellung neuer Identitätskarten im Osten beginnen werde. Die neue Identitätskarte werde den Flüchtlingen unentgeltlich ausgestellt. Die Kosten trage UNHCR. Flüchtlinge, die eine neue Plastikkarte erhalten würden, seien in der gemeinsamen Datenbank von COR und UNHCR registriert. Die neue Identitätskarte, die im Berichtszeitraum nur einige Flüchtlinge aus dem Südsudan besessen hätten, sei eine weiße Plastikkarte mit einem grünen Rand an der Ober- und Unterkante.

Ausländer müssten sich beim Alien’s Department des Innenministeriums registrieren lassen. Sie würden dann eine Alien’s ID-Karte erhalten. Um eine solche zu erhalten müssten AusländerInnen– wie verlautet – keine Dokumente einreichen. Sie müssten nur ein Formular ausfüllen und Gebühren bezahlen. Laut einer anderen verlässlichen Quelle müssten sich Ausländer einer medizinischen Untersuchung unterziehen, bei der sie u.a. auf Krankheiten wie HIV und Hepatitis getestet würden. Werde eine dieser Krankheiten festgestellt, so könne dies dazu führen, dass ihnen die Alien’s ID-Karte verweigert und sie des Landes verwiesen würden. Da Migranten außerhalb der Lager keine Asylanträge stellen könnten, würden viele äthiopische und eritreische StaatsbürgerInnen in Karthum eine Alien ID-Karte beantragen. Durch die Karte würden MigrantInnen Zeit zur Vorbereitung der weiteren Etappen ihrer Reise gewinnen. Außerdem sei sie ein Schutz bei Kontrollen durch die sudanesische Polizei. Die Gültigkeitsdauer der Karte variiere zwischen drei Monaten und einem Jahr. Im Berichtszeitraum sei die Gültigkeitsdauer des Dokuments von den sudanesischen Behörden von drei bis sechs Monaten auf ein Jahr verlängert worden. In diesem Zeitraum habe sich der Ausländer um die Feststellung seines Status zu kümmern. Die Karte selbst gebe keinen Aufenthaltsstatus an und der Ausländer habe damit auch keine Arbeitserlaubnis im Sudan. Zweck der Karte sei es, AusländerInnen Gelegenheit zu geben, innerhalb einer bestimmten Frist ihren Status feststellen zu lassen. Die Gültigkeitsdauer der Karte könne nicht verlängert werden. Wohl aber könne man die Ausstellung einer neuen ID-Karte beantragen. Dann seien auch neuerlich Gebühren fällig. Anfang 2019 habe die Gebühr für eine Alien’s ID-Karte 2.023 SDG (Sudanesische Pfund) (40 Euro) betragen.

Was Reisedokumente für Flüchtlinge anlange, so sei im Berichtszeitraum die Ausstellung von Reisedokumenten für Flüchtlinge von UNHCR geleitet worden. Die betreffenden Personen hätten sich zuerst im Büro der COR gemeldet und dort einen Antrag auf befristete Ausreise gestellt. COR habe den Antrag an UNHCR zur Ausstellung eines Reisedokuments weitergeleitet. Das Reisedokument sei von COR ausgefüllt und im Anschluss daran habe man mit dem Alien’s Department zum Zweck der Erteilung eines Ausreisevisums Kontakt aufgenommen. Im Jahr 2018 hätten COR, das Immigration Department und UNHCR ein Dreiparteien-Abkommen bezüglich der Ausstellung von Reisedokumenten für Flüchtlinge unterzeichnet. Auf der Grundlage dieses Abkommens seien Anfang 2019 Pläne zur kurzfristigen Übertragung der Verantwortlichkeit für die Ausstellung von Reisedokumenten von UNHCR auf COR entstanden. Soweit bekannt seien diese Pläne Ende Juli 2019 noch nicht umgesetzt worden. Es würden aber bereits elftausend Blankoreisedokumente (blauer Schutzumschlag) bereitliegen. Die Inhaberseite aus gehärtetem Plastik beinhalte folgende Angaben: Foto, Name, Nationalität, Geburtsdatum, Geburtsort, Geschlecht, Beruf, Ausstellungs- und Ablaufdatum, Ort der Ausstellung, Unterschrift. Das Dokument sei sowohl in Arabisch als auch in Englisch ausgestellt:

„COR-ID-kaart

De COR geeft identiteitskaarten af aan erkende vluchtelingen en asielzoekers. De COR helpt vluchtelingen daarnaast met het verkrijgen van documenten bij andere ministeries bijvoorbeeld bij de aanvraag van een geboorteakte of rijbewijs. De COR geeft ook identiteitsbewijzen af aan Arabische burgers zoals Syriërs en Jemenieten. Hoewel zij geen officiële vluchtelingenstatus krijgen kunnen zij wel ondersteuning aanvragen. Arabische burgers ontvangen een witte plastic kaart met een gele rand onderaan. In het oosten van Sudan geeft de COR gele kaarten af aan erkende asielzoekers. Er zijn ook roze COR kaarten voor Ethiopische asielzoekers van wie de procedure nog niet is afgerond. De gele kaarten zijn van karton en worden gelamineerd. Ze zijn meestal met de hand ingevuld en zijn twee jaar geldig. Als gevolg van de slechte kwaliteit is de staat van de documenten vaak erg slecht. Op de achterkant van de kaart staat een officiële tekst; op de voorkant staat het logo van de COR. Op de gele kaart staat aangegeven in welk kamp betrokkene woonachtig is. Op basis hiervan worden vluchtelingen die de kampen verlaten teruggestuurd naar de kampen waar zij geregistreerd staan. De COR is begonnen met afgifte van nieuwe plastic kaarten voor vluchtelingen in Khartoum. Vooralsnog krijgen alleen Zuid-Sudanese vluchtelingen de nieuwe kaart waarvoor ook biometrische gegevens worden verzameld. Op termijn is het de bedoeling dat alle erkende vluchtelingen een dergelijke kaart ontvangen, ook in het oosten van Sudan. Het is niet bekend wanneer de COR zal beginnen met afgifte van de nieuwe identiteitskaarten in het oosten. De nieuwe identiteitskaart wordt gratis aan vluchtelingen verstrekt. De kosten worden gedragen door UNHCR. Vluchtelingen die een nieuwe plastic kaart krijgen staan geregistreerd in de joint database van de COR en UNHCR. De nieuwe identiteitskaart, die tijdens de verslagperiode alleen in het bezit was van sommige Zuid-Sudanese vluchtelingen, is een witte plastic kaart met aan de boven- en onderkant een groene rand.

Alien ID kaart

Vreemdelingen dienen zich te registreren bij de Alien’s Department van het ministerie van Binnenlandse zaken. Zij ontvangen dan een Alien’s ID-card Voor het verkrijgen van de Alien’s ID-card hoeven vreemdelingen naar verluidt geen documenten te overhandigen. Zij zouden slechts een formulier moeten invullen en de leges voldoen. Volgens een andere vertrouwelijke bron ondergaan migranten een medisch onderzoek waarbij o.a. wordt getest op ziekten als HIV en Hepatitis. Vaststelling van één van de ziekten zou leiden tot weigering van afgifte van de Alien’s ID-card en mogelijk uitzetting. Aangezien migranten buiten de kampen geen asiel aan kunnen vragen veel Ethiopische en Eritrese burgers een Alien ID kaart aan in Khartoum. De kaart geeft migranten de tijd de vervolgstappen van hun reis voor te bereiden en biedt bovendien bescherming bij controles door de Sudanese politie. De geldigheid van de kaart varieert tussen drie maanden en een jaar. Tijdens de verslagperiode werd de geldigheidsduur van het document door de Sudanese autoriteiten verlengd van drie tot zes maanden naar een geldigheidsduur van een jaar. Binnen deze periode dient de vreemdeling zijn status te regulariseren. De kaart zelf geeft geen verblijfsstatus en staat ook geen arbeid in Sudan toe. De kaart is bedoeld om vreemdelingen de kans te geven om binnen een bepaalde termijn hun status te regulariseren. Het is niet mogelijk om de geldigheid van de kaart te verlengen. Wel is het mogelijk om een nieuwe kaart aan te schaffen. De kosten moeten dan opnieuw betaald worden. Begin 2019 was het tarief voor een Alien’s ID-card 2.023 SDG (40 EUR) .

Reisdocumenten voor vluchtelingen

Tijdens de verslagperiode werd de afgifte van reisdocumenten voor vluchtelingen beheerd door UNHCR. Betrokkenen meldden zich eerst bij het kantoor van COR om een aanvraag in te dienen om het land tijdelijk te verlaten. COR stuurde een brief naar UNHCR voor het verstrekken van een reisdocument. Het reisdocument werd ingevuld door de COR en vervolgens werd contact gezocht met het Alien’s Department voor het verkrijgen van een exit visum. In 2018 tekenden COR, het Immigration Department en UNHCR een tripartite akkoord inzake de afgifte van reisdocumenten voor vluchtelingen. Op grond van dit akkoord waren er begin 2019 plannen om de verantwoordelijkheid voor afgifte van de reisdocumenten op korte termijn over te hevelen van UNHCR naar COR. Voor zover bekend was dit eind juli 2019 nog niet doorgevoerd. Wel lagen er reeds elfduizend blanco reisdocumenten (blauwe kaft) klaar. De verharde plastic houderpagina bevat de volgende gegevens: foto, naam, nationaliteit, geboortedatum, geboorteplaats, sekse, beroep, datum van afgifte en vervaldatum, plaats van afgifte, handtekening. Het document is zowel in het Arabisch als het Engels.“ (Netherlands Ministry of Foreign Affairs, Oktober 2019b, S. 104-105)

Eine englische Übersetzung des im Jahr 2014 verabschiedeten Asylum Acts ist auf der Webseite der sudanesischen Commission of Refugees (CoR) unter folgendem Link abrufbar:

·      COR – Commission of Refugees: TheAsylum(Organization)Act, 2014
http://www.cor.sd/index.php/component/attachments/download/6

 

Es konnten keine Informationen zum Ablauf des Asylverfahrens für unbegleitete Minderjährige gefunden werden. Gesucht wurde mittels ecoi.net, Refworld, Factiva, Google und AllAfrica nach einer Kombination aus folgenden Suchbegriffen: Sudan, asylum, access, process, minor, child, unaccompanied. Der oben genannte Asylum Act von 2014 definiert zwar die Begriffe „von ihrer Familie getrennte Kinder“ und „nicht von ihrer Familie begleitete Kinder“, geht aber im weiteren Verlauf nicht auf spezielle Regelungen in Bezug auf diese ein.

Ausstellung von Dokumenten durch die eritreische Botschaft im Sudan (Reisepässe, Heiratsurkunden, Geburtsurkunden)

Ältere Informationen zur Ausstellung eben dieser Dokumente finden sich in folgender ACCORD-Anfragebeantwortung vom März 2018:

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Sudan: Erhältlichkeit von Dokumenten für Eritreer (Reisepass,Geburtsurkunde, Heiratsurkunde) [a-10506-3 (10508)], 2. März 2018
https://www.ecoi.net/de/dokument/1426071.html

 

Versuche, die eritreische Botschaft in Khartum bezüglich dieser Fragestellung zu kontaktieren, waren erfolglos.

 

In einem Entscheidungstext des österreichischen Bundesverwaltungsgerichts (BVwG) vom August 2019 finden sich folgende Informationen des deutschen Auswärtigen Amtes (AA):

„Geflüchtete Eritreer erhalten im Ausland in der Regel problemlos eritreische Pässe, sofern sie die geforderte ‘Aufbausteuer‘ [auf im Ausland erwirtschaftetes Arbeitseinkommen, Anm. ACCORD] entrichten. So ist es gängige Praxis der eritreischen Auslandsvertretungen z.B. im Sudan, Eritreern neue eritreische Ausweispapiere auszustellen, wenn ein Reuebekenntnis unterschreiben und die ‘Aufbausteuer‘ entrichten wurde (AA 25.2.2018). Die Beschaffung von Personenstandsurkunden einschließlich Registrierungen von Geburten und Eheschließungen auch aus dem Ausland ist möglich, selbst wenn die Ausreise zuvor illegal erfolgte (AA 25.2.2018).“ (BVwG, 6. August 2019)

Ein älterer Bericht des niederländischen Außenministeriums (Netherlands Ministry Of Foreign Affairs) vom Februar 2017 enthält Informationen zu den wichtigsten eritreischen Personaldokumenten und deren Beantragung im Inland und im Ausland. Laut dem Bericht würden diplomatische Vertretungen Eritreas im Ausland keine Personenstandsdokumente ausstellen. Es sei jedoch möglich, eine Person in Eritrea durch eine eritreische Botschaft im Ausland zu bevollmächtigen, ein solches Dokument am ehemaligen Wohnort des Antragstellers in Eritrea bei den entsprechenden Behörden zu beantragen und abzuholen. Die Botschaft oder das Konsulat im Ausland leite die Informationen des Antragstellers sowie sein Passfoto über das Außenministerium in Asmara an die entsprechenden Regionalbehörden weiter. Die Regionalbehörde drucke eine Geburtsurkunde und versehe sie mit dem Passfoto und einem Stempel:

Opvragen aktes vanuit het buitenland

Vertegenwoordigingen van Eritrea in het buitenland geven geen aktes van de burgerlijke stand af. Wel is het mogelijk om via een Eritrese ambassade een persoon in Eritrea te machtigen tot het aanvragen /ophalen van de benodigde akte bij de autoriteiten in de voormalige woonplaats van betrokkene. De ambassade of het consulaat geeft de gegevens van de aanvrager en diens pasfoto via het ministerie van Buitenlandse Zaken in Asmara door aan de desbetreffende Sub-Zoba. Die print de geboorteakte uit en voorziet deze van de aangeleverde pasfoto en een stempel.” (Netherlands Ministry of Foreign Affairs, 6. Februar 2017, S. 25)

Der oben bereits angeführte Länderbericht des niederländischen Außenministeriums zum Sudan vom Oktober 2019 (Berichtszeitraum: Juni 2017 bis August 2019) geht unter anderem auch auf die Ausstellung diverser Dokumente für EritreerInnen im Sudan ein. EritreerInnen im Sudan seien oft auch im Besitz einer regulären Aufenthaltsgenehmigung, die in Form eines braunen Visumstickers in den Reisepass geklebt werde. Auf dem Visumsticker sei der Zweck des Aufenthalts im Sudan vermerkt. EritreerInnen könnten an der eritreischen Botschaft im Sudan einen Reisepass beantragen. Die Gebühren für die Ausstellung eines Reisepasses würden 10.000 sudanesische Pfund oder zweihundert US-Dollar (etwa 182 Euro, Anm. ACCORD) betragen. Die Gebühr in Dollar für die Ausstellung eines Reisepasses habe sich seit 2006 nicht mehr geändert. Eritreische Flüchtlinge würden sich mit Anträgen auf Reisepässe zurückhalten. Einer verlässlichen Quelle zufolge seien nur sehr wenige EritreerInnen im Besitz eines Reisepasses. Nur EritreerInnen, die viel Geld hätten und im Nahen Osten einen Arbeitsplatz suchen wollten, würden einen Reisepass beantragen. Im Gegensatz zu MigrantInnen würden eritreische Flüchtlinge nur selten einen Reisepass besitzen. Laut einer vertraulichen Quelle stelle die eritreische Botschaft in Khartum EritreerInnen, die in den Sudan eingereist seien, nachdem die Grenze zwischen Äthiopien und Eritrea im September 2018 geöffnet worden sei, keine Reisepässe aus. Die Quelle habe das damit erklärt, dass die eritreischen Behörden die Öffnung der Grenze als ein Friedenszeichen wahrnehmen und daher keinen Grund für eine Flucht sehen würden. Es würden Fragen gestellt, um herauszufinden, ob die betreffende Person nach der Öffnung der Grenze in den Sudan gereist sei. Unbegleitete eritreische Minderjährige könnten über die eritreische Botschaft in den Besitz eines Reisepasses gelangen, wenn die Eltern einen Vormund bevollmächtigen würden.

Was Heiratsurkunden angehe, so gebe es im Sudan mehrere Kirchen, in denen eritreische Staatsbürger eine gültige Ehe schließen könnten. Dazu würden die Äthiopische Kirche und die Eritreische Orthodoxe Kirche gehören. Andere Kirchen wie die Pfingstkirche und Jehovas Zeugen seien nicht anerkannt und könnten keine gültigen Eheschließungen durchführen. Mitglieder dieser Kirchen würden die Ehe in ihrer eigenen Kirche schließen und danach in einer der anerkannten Kirchen um die Ausstellung eines Trauungsscheins bitten. In der Praxis würden diese Dokumente durch die sudanesischen Behörden faktisch anerkannt, aber es sei aus rechtlicher Sicht nicht klar, ob diese Dokumente allgemein anerkannt würden. In den anerkannten Kirchen, so werde berichtet, gebe es einen regen Handel mit Heiratsurkunden. EritreerInnen im Sudan könnten über ihre Kirchengemeinde auch einen Taufschein erhalten. EritreerInnen könnten im Sudan auch die Geburt ihrer Kinder bei den Behörden anzeigen, wenn die Kinder im Sudan geboren seien. Allerdings würden nicht alle eritreischen Flüchtlinge die Geburt ihrer Kinder anzeigen. Im Osten des Sudan würden Hilfsorganisationen wie Human Appeal International und der Sudanesische Rote Halbmond Geburtsurkunden ausstellen. Mit diesen Dokumenten könnten Flüchtlinge beim sudanesischen Standesamt die Geburt ihrer Kinder anzeigen. In der Praxis basiere die Registrierung einer Geburt auf den Angaben der Person, die die Geburt anzeige. Laut einer verlässlichen Quelle würden diese Angaben von den sudanesischen Behörden nicht überprüft. Laut einer verlässlichen Quelle könne es für unverheiratete Eltern zu Komplikationen kommen, wenn diese den Namen des Vaters in der Geburtsurkunde des Kindes registrieren lassen wollen würden, da der Sudan außerehelich geborene Kinder nicht anerkenne. Das stelle vor allem jene Eltern vor Probleme, die in einer der nicht anerkannten Kirchen geheiratet hätten.“

“Andere documenten voor Eritreeërs

Eritreeërs in Sudan zijn ook wel in het bezit van reguliere verblijfsvergunningen in de vorm van een bruine visumsticker die in het paspoort geplakt wordt. Op de visumsticker staat het doel van het verblijf in Sudan. Eritreeërs kunnen op de Eritrese ambassade in Sudan een paspoort aanvragen. De kosten voor een paspoort bedragen tienduizend SDG of tweehonderd USD. Het tarief van het paspoort in dollars zou sinds 2006 niet meer zijn gewijzigd. Eritrese vluchtelingen zijn terughoudend in het aanvragen van een paspoort. Volgens een vertrouwelijke bron bezitten heel weinig Eritreeërs een paspoort. Alleen Eritreeërs die veel geld hebben en een baan willen zoeken in het Midden-Oosten zouden een paspoort aanvragen. Eritrese vluchtelingen, in tegenstelling tot migranten, zouden zelden in het bezit zijn van een paspoort. Volgens één bron geeft de Eritrese ambassade in Khartoum geen paspoorten af aan Eritreeërs die naar Sudan zijn gereisd nadat de grens tussen Ethiopië en Eritrea opende in september 2018. Onbegeleide Eritrese minderjarigen kunnen via de Eritrese ambassade in het bezit gesteld worden van een paspoort wanneer de ouders een machtiging afgeven aan een voogd. Eritrese burgers kunnen, ook na het vertrek uit Eritrea, documenten uit Eritrea verkrijgen. Volgens een vertrouwelijke bron worden rechtsfeiten over het algemeen pas geregistreerd wanneer een akte noodzakelijk is en vermelden de documenten de huidige woonplaatsen (in het buitenland) van betrokkenen.

Er zijn meerdere kerken in Sudan waar Eritrese burgers een geldig huwelijk kunnen sluiten waaronder de Ethiopische kerk en de Eritrese orthodoxe kerk. Kerken zoals de Pinksterkerk en de Jehova’s getuigen worden niet erkend en kunnen geen geldige huwelijken voltrekken. Leden van deze kerken treden in hun eigen kerk in het huwelijk en vragen vervolgens in een van de erkende kerken een huwelijksakte aan. In de praktijk worden deze documenten door de Sudanese autoriteiten gelegaliseerd maar het is onduidelijk of deze documenten vanuit een juridisch oogpunt correct zijn. Er zou in de erkende kerken een levendige handel zijn in huwelijksakten. Eritreeërs in Sudan kunnen via hun kerkgemeenschap ook een doopakte verkrijgen.

Eritreeërs kunnen in Sudan geboorteaangifte doen wanneer de kinderen in Sudan geboren zijn. Niet alle Eritrese vluchtelingen doen echter aangifte van geboorte van hun kinderen. In het oosten van Sudan verstrekken hulporganisaties zoals Human Appeal International en de Sudanese Red Crescent geboortebewijzen in devluchtelingenkampen. Met dit document kunnen vluchtelingen naar de Sudanese burgerlijke stand om geboorteaangifte te doen. In de praktijk wordt bij de registraties van geboorten uitgegaan van de gegevens zoals verstrekt door de persoon die aangifte komt doen. Volgens een vertrouwelijke bron gaan de Sudanese autoriteiten niet na of de verkregen informatie klopt. Volgens een vertrouwelijke bron kan het voor ongehuwde ouders ingewikkeld zijn om de naam van de vader op de geboorteakte van het kind te laten registreren aangezien Sudan geen kinderen erkent die buiten het huwelijk geboren zijn. Dit levert met name problemen op voor ouders die gehuwd zijn in één van de niet erkende kerken.“ (Netherlands Ministry of Foreign Affairs, Oktober 2019b, S. 106-107)

„De Eritrese autoriteiten zouden de grensopening beschouwen als een teken van vrede en er zou zodoende geen reden meer zijn om te vluchten. Om vast te stellen of een persoon naar Sudan reisde na de opening van de grens zouden vragen gesteld wordt. Tevens zouden Eritrese burgers hun Sudanese ID-kaart moeten overleggen. Vertrouwelijke bron,28 februari 2019.“ (Netherlands Ministry of Foreign Affairs, Oktober 2019b, S. 106, Fußnote 969)


Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 26. Mai 2020)

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Sudan: Erhältlichkeit von Dokumenten für Eritreer (Reisepass,Geburtsurkunde, Heiratsurkunde) [a-10506-3 (10508)], 2. März 2018
https://www.ecoi.net/de/dokument/1426071.html

·      BVwG – Bundesverwaltungsgericht: Entscheidungstext W211 2174005-1, 6. August 2019
https://www.ris.bka.gv.at/JudikaturEntscheidung.wxe?Abfrage=Bvwg&Dokumentnummer=BVWGT_20190806_W211_2174005_1_00

·      Netherlands Ministry of Foreign Affairs: Algemeen Ambtsbericht Eritrea, 6. Februar 2017
https://www.ecoi.net/en/file/local/1409390/1226_1502861698_aab-eritrea-2017.pdf

·      Netherlands Ministry of Foreign Affairs: Algemeen ambtsbericht Eritrea, Oktober 2019a
https://www.ecoi.net/en/file/local/2019758/Algemeen+Ambtsbericht+Eritrea+oktober+2019.pdf

·      Netherlands Ministry of Foreign Affairs: Algemeen Ambtsbericht Sudan, Oktober 2019b
https://www.ecoi.net/en/file/local/2017606/Algemeen+Ambtsbericht+Sudan+-+oktober+2019+%281%29.pdf

·      UNHCR – UN High Commissioner for Refugees: Sudan country refugee response plan (January 2020 - December 2020), 12. Jänner 2020
https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/Digital%20Virsion_Sudan%20Countrry%20CRP%202020-V4-20200113.pdf

·      USDOS – US Department of State: Country Report on Human Rights Practices 2019 - Sudan, 11. März 2020
https://www.ecoi.net/de/dokument/2026413.html