Anfragebeantwortung zum Sudan: Versorgungslage in Darfur [a-10855-2]

21. Jänner 2019

Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie gegebenenfalls auf Expertenauskünften, und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.

Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen stellen Arbeitsübersetzungen dar, für die keine Gewähr übernommen werden kann.

Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen. Originaldokumente, die nicht kostenfrei oder online abrufbar sind, können bei ACCORD eingesehen oder angefordert werden.

 

Die United States Agency for International Development (USAID), eine US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit, hält in einem Bericht vom Dezember 2018 fest, dass der fortdauernde Konflikt, die anhaltende Vertreibung der Bevölkerung und die Klimaveränderungen im Sudan die lebensunterhaltssichernden Aktivitäten unterbrochen und den Zugang zu natürlichen Ressourcen und zur Grundversorgung behindert hätten. Der Kampf zwischen den sudanesischen Streitkräften, bewaffneten Oppositionsgruppen, Milizen und ethnischen Gruppen in Süd-Kordofan und Blue Nile, der Region Darfur und Abyei habe zu einer Notsituation betreffend die Ernährung, Gesundheitsversorgung, Schutzeinrichtungen, Unterkünften und WASH (Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene) geführt. Darüber hinaus würden Konflikte und Ernährungsunsicherheit im benachbarten Südsudan weiterhin für einen Zustrom südsudanesischer Flüchtlinge in den Sudan beitragen, was die Ressourcen der Regierung und jene der Aufnahmegemeinden weiter einschränke:

„Ongoing conflict, protracted population displacement, and climatic events in Sudan have disrupted livelihood activities and impeded access to natural resources and basic services. Fighting among the Sudanese Armed Forces, armed opposition groups, militias , and ethnic groups in South Kordofan and Blue Nile, Darfur Region, and Abyei has resulted in food, health, nutrition, protection, shelter, and WASH [water, sanitation and hygiene] needs. In addition, conflict and food insecurity in neighboring South Sudan continues to fuel an influx of South Sudanese refugees into Sudan, placing further constraints on government and host community resources.” (USAID, 14. Dezember 2018, S. 4)

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme, WFP) merkt in seinem Bericht vom Jänner 2018 an, dass ein Mangel an Grundversorgungsleistungen und grundlegender Infrastruktur, verbunden mit der in einigen Gebieten herrschenden Unsicherheit, nach wie vor die Rückkehr von Vertriebenen in ihre Herkunftsorte verhindern würden:

„A lack of basic services and infrastructure, compounded by insecurity in some areas, continues to prevent the return of displaced people to their places of origin. Refugees from South Sudan are also experiencing high levels of food insecurity.” (WFP, Jänner 2018, S. 31)

Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, UN OCHA) identifiziert in seinem im Februar 2018 erschienenen Bericht rund 5,5 Millionen Menschen, die im Sudan auf humanitäre Hilfe angewiesen seien. Darunter würden sich rund 3,1 Millionen in Darfur lebende Menschen befinden (UN OCHA, Februar 2018, S. 14). Die folgende Tabelle zeigt mit Stand Dezember 2017 die von UN OCHA dokumentierten Zahlen der auf humanitäre Hilfe angewiesenen Menschen für die einzelnen Bundesstaaten Darfurs, sowie für den Gesamt-Sudan:

 

 

Zentral-Darfur

West-Darfur

Ost-Darfur

Süd-Darfur

Nord-Darfur

Darfur Gesamt

 Sudan Gesamt

Binnenvertriebene

395.329

253.237

94.438

537.833

480.828

1.761.665

 1.997.022

Rückkehrer

147.752

11.456

-

8.078

101.424

268.710

 301.181

Einwohner

110.258

80.896

140.114

278.115

171.707

781.090

 1.951.881

Flüchtlinge/Asylsuchende

4.939

425

171.735

86.496

37.221

300.816

 1.203.100

Gesamt

658.278

346.014

406.287

910.522

791.180

3.112.281

 5.453.184

                 

(Daten von UN OCHA, Februar 2018, S. 14)

Radio Dabanga, ein von der niederländischen Nichtregierungsorganisation Free Press Unlimited betriebener Radiosender, der schwerpunktmäßig über die Region Darfur berichtet, schreibt in einem Artikel vom Mai 2018, dass der Sudan von einem landesweiten Treibstoffmangel betroffen sei, der sich vor allem in abgelegenen Gebieten auf die Landwirtschaft und den Verkehr ausgewirkt habe. Das Chaos in Logistik und Infrastruktur habe dazu geführt, dass essentielle Waren knapp geworden seien. Die daraus resultierende Dynamik von Angebot und Nachfrage führe zu Preisen, die für viele, insbesondere die mittellosen Vertriebenen in Darfur, nicht mehr leistbar seien. Die Preise von Waren seien in die Höhe geschnellt, und selbst Wasser sei knapp, da der Treibstoffmangel in den trockensten Regionen die Motoren der Pumpen zum Stillstand bringen würde. Darüber hinaus könnten dadurch die Generatoren keinen Strom erzeugen wodurch ein großer Teil der ländlichen Gebiete im Dunkeln bleiben würde.

Der Sprecher der Darfur Displaced and Refugees Association habe zur Situation in Darfur angegeben, dass die Binnenvertriebenenlager einer umfassenden Verschlechterung der Lebens- und humanitären Bedingungen unterworfen seien. Er habe Radio Dabanga gegenüber erläutert, dass durch diese Verschlechterung Frauen dazu gezwungen seien, auf Schwerstarbeit, beispielsweise in Ziegelwerken, zurückzugreifen, um ihren Kindern einen Lebensunterhalt und Medikamente zu sichern. Er habe an humanitäre Organisationen und Wohltätigkeits-Organisationen appelliert, die Bereitstellung von Lebensmittelpaketen zu beschleunigen, um den Vertriebenen in den Lagern das Leben zu retten:

„The country is in the teeth of a nationwide fuel shortage which has had a domino effect on agriculture and transport, especially in remote areas. The country’s logistics infrastructure is in disarray, which has led to basic commodities becoming scarce. The consequent dynamics of supply and demand result in prices that soar beyond the means of many, especially the destitute displaced people of Darfur. Prices for goods have skyrocketed and even water is scarce as lack of fuel causes pumping engines across the most arid regions to splutter to a halt. Electricity generators are similarly silent, leaving much of the countryside in darkness. […]

Hussein Abusharati, the spokesman for the Darfur Displaced and Refugees Association said: ‘The camps are witnessing a comprehensive deterioration in living and humanitarian conditions.’ He explained to Radio Dabanga that this has forced women to resort to hard labour, such as working in brick factories to provide a living and medicine for their children. He appealed to humanitarian and charity organisations to expedite the provision of food packages, termed ‘fasting bags’ during Ramadan, to rescue the displaced in the camps in addition to the provision of services.” (Radio Dabanga, 17. Mai 2018)

Das deutsche Auswärtige Amt beschreibt auf seiner Länderseite zum Sudan die Versorgungslage mit Stand Jänner 2019 folgendermaßen:

„Landesweit kommt es regelmäßig zu einer Knappheit wichtiger Güter, die zum Teil auch die Hauptstadt Khartum erfassen. Insbesondere herrscht häufig Treibstoffknappheit, vor Tankstellen bilden sich sehr lange Schlangen. (AA, Stand: 18. Jänner 2019)

Die Zeit Online, das Webangebot der deutschen Wochenzeitung Die Zeit schreibt in einem Artikel vom Jänner 2019 Folgendes zu im Sudan stattfindenden Protesten, die sich unter anderem gegen die hohen Lebenserhaltungskosten richten:

„Zehntausende Menschen sind seit November 2018 in den meisten Provinzen des ostafrikanischen Sudan auf die Straße gegangen. Sie demonstrieren gegen die hohen Lebenshaltungskosten und die Autokratie des Langzeitpräsidenten Omar Al-Baschir. Seit mehreren Wochen nun werden Oppositionelle von den Sicherheitskräften festgenommen, niedergeknüppelt und von Scharfschützen sogar gezielt ermordet. Bisher wurden von unabhängigen Organisationen 40 Tote bestätigt, andere Quellen gehen von weit mehr Opfern aus. […] Im November hatte die sudanesische Regierung die Preise für ohnehin knappe Kraftstoffe wie Diesel und Benzin erhöht. Damit stiegen auch die Kosten für Lebensmittel und Medizin. Der Brotpreis verdreifachte sich über Nacht. All das in einem Land, in dem die Inflationsrate bei 70 Prozent liegt und die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebt.“ (Zeit Online, 2. Jänner 2019)

Ernährung

Das World Food Programme (WFP) merkt in seinem Bericht vom Jänner 2018 an, dass die Hauptursachen für die Ernährungsunsicherheit die hohen Nahrungsmittelpreise, die Unsicherheit der zivilen Bevölkerung, der kontinuierliche Zustrom von Flüchtlingen aus dem Südsudan sowie erschöpfte Nahrungsmittelvorräte und der beschränkte Zugang zu Existenzgrundlagen im Sudan seien. Im Zeitraum Oktober bis Dezember 2017 hätten sich über 30 Prozent der nahrungsmittelunsicheren Menschen Sudans in den Darfur-Staaten befunden, in denen es eine große Zahl von Vertriebenen gebe:

„High food prices, civil insecurity, the continual influx of refugees from South Sudan, as well as depleted food stocks and constrained access to livelihoods are the main underlying causes of food insecurity in the Sudan. […] Between October and December [2017], over 30 percent of food insecure people were concentrated in the Darfur States where there are large numbers of displaced people.” (WFP, Jänner 2018, S. 30)

UN OCHA hält in seinem Bericht vom Februar 2018 fest, dass der Konflikt mit seinen Auswirkungen der Hauptgrund für die humanitäre Notlage im Sudan gewesen sei, erwähnt jedoch, dass Armut, Überschwemmungen, Dürre und die Zerstörung der Umwelt für schutzbedürftige Menschen, insbesondere für Kinder, ebenfalls zu einer Beeinträchtigung der Lebensgrundlage geführt hätten. Ackerland sei in einigen der für die Nahrungsmittelproduktion relevanten Gebieten, wie beispielsweise Darfur, schwer zugänglich, und selbst wenn die Möglichkeit für den Anbau von Pflanzen vorhanden sei, verhindere eine unzureichende Verkehrsinfrastruktur den effizienten Zugang zu Märkten. Die hohen Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Produkte hätten zu einer Reduktion der Kaufkraft auf Haushaltsebene geführt. Dies habe chronische Probleme wie die in breiten Schichten der Bevölkerung vorherrschende Armut und Arbeitslosigkeit verschärft, insbesondere im ländlichen Raum. Angesichts steigender Preise bei gleichzeitigem Mangel an Einkommen sei der wirtschaftliche Zugang zu Nahrungsmitteln für einen größeren Teil der Binnenvertriebenen eingeschränkt. Das technische Sekretariat für Ernährungssicherheit (Food Security Technical Secretariat, FSTS) der Regierung schätze, dass die Ernährungsunsicherheit für 4,8 Millionen Menschen im Sudan Krisen- bzw. Notfallniveau erreicht habe:

„While the impact of the conflict has been the main driver of humanitarian needs in Sudan, poverty, floods, drought and environmental degradation have also significantly affected the livelihoods of vulnerable people, particularly children. Arable lands in some food-producing areas for example in Darfur are difficult to access, and even when crops can be grown, an inadequate transportation infrastructure prevents efficient access to markets. The high prices of agriculture inputs and products have reduced purchasing power at the household level. This has reinforced and exacerbated chronic vulnerabilities such as poverty and unemployment among significant segments of the population. This is particularly relevant in rural areas. With increase in prices combined with lack of income, a larger proportion of IDPs are finding themselves with limited economic access to food. The government’s Food Security technical Secretariat (FSTS) estimates that food insecurity for 4.8 million people has reached crisis or emergency levels.” (UN OCHA, Februar 2018, S. 10)

Eine im Bericht angeführte Grafik zeigt die Zahlen der von Ernährungsunsicherheit betroffenen Einwohner in verschiedenen Bundesstaaten des Sudan, darunter in Zentral-Darfur, Ost-Darfur, Nord-Darfur, Süd-Darfur und West-Darfur:

[Bild entfernt]

(UN OCHA, Februar 2018, S. 20)

Der WFP-Bericht enthält die folgende Karte, in der der Schweregrad der Hungerkrise in den unterschiedlichen Distrikten Sudans den Kategorien „Hungersnot“, „Notlage“, „Krise“, „belastet“ und „minimal“ zugeordnet wird. Die Distrikte der Darfur-Staaten fallen mit wenigen Ausnahmen in die Kategorien „belastet“ und „Krise“. Die Karte basiert laut Angaben von WFP auf den zwischen Oktober und Dezember 2017 erhobenen Daten der Sudan Integrated Food Security Technical Working Group:

[Bild entfernt]

(WFP, Jänner 2018, S. 30)

UN OCHA merkt an, dass die Vertreibung der Bevölkerung in den Bundesstaaten Darfur, Süd-Kordofan und Blue Nile einer der Hauptgründe für Ernährungsunsicherheit, Unterernährung und Verelendung sei. Dies spiegle sich in der Unterbrechung der Nahrungsmittelproduktion, der Zerstörung von Nahrungsmittelsystemen, von Nutzpflanzen und Viehbeständen, dem Verlust von Vermögen und Einkommen, dem begrenzten Zugang der Haushalte zu Einkommensmöglichkeiten sowie in der Einschränkung der Handelsströme wider. Durch die Vertreibung würden die Aufnahmegemeinden unter Druck geraten, ihre begrenzten Ressourcen zu teilen, was zu einer weiteren Verschlechterung der Ernährungssicherheit und einer erhöhten Vulnerabilität beider Gruppen führe. Die Mehrheit der Vertriebenen- und Aufnahmegemeinschaften sei nicht in der Lage, ihre Ernährung und Lebensgrundlage zu sichern und verfolge meist sogenannte nicht umkehrbare Bewältigungsstrategien („non-reversible coping strategies“):

„Population displacement in Darfur, South Kordofan and Blue Nile is one of the major drivers of food insecurity, undernutrition, and livelihoods impoverishment. This is reflected in disruption of food production and food systems, destruction of crops and livestock, loss of assets and income, erosion of household livelihood asset holdings, limited household access to income earning opportunities, and restricted trade flows. Displacement also puts pressure on host communities to share limited resources, causing further deterioration of food security and increased vulnerability of both groups. The majority of displaced and host communities are not able to meet their food and livelihood security needs and mostly engage in non-reversible coping strategies.” (UN OCHA, Februar 2018, S. 20)

UN OCHA erwähnt darüber hinaus, dass nach Angaben des sudanischen Gesundheitsministeriums jedes Jahr rund 2,3 Millionen Kinder unter akuter Unterernährung (Global Acute Malnutrition, GAM) leiden würden, von denen über 694.000 an schwerer akuter Unterernährung leiden würden (Severe Acute Malnutrition, SAM). In elf der 18 Staaten liege die Verbreitung von Unterernährung bei über 15 Prozent, was gemäß den Standards der World Health Organization oberhalb des für Notsituationen definierten Schwellenwertes liege. Einige Bundesstaaten Sudans hätten wesentlich höhere Raten, darunter Nord-Darfur, wo laut den Ergebnissen der Multiple Indicator Cluster Surveys (Haushaltsumfragen, die von Staaten im Rahmen eines vom United Nations International Children's Emergency Fund, UNICEF, entwickelten Programmes durchgeführt werden) für das Jahr 2014 die Verbreitung von GAM bei 27,9 Prozent gelegen sei. Darüber hinaus seien jedes Jahr rund 208.000 schwangere und stillende Frauen unterernährt:

„According to the ministry of health, some 2.3 million children suffer from wasting annually (GAM [Global Acute Malnutrition]) out of which over 694,000 suffer from SAM [Severe Acute Malnutrition]. Eleven out of the 18 states have a malnutrition prevalence of above 15 per cent, which is above the emergency threshold as per the who standards. Some states have much higher rates, such as North Darfur where GAM prevalence is at 27.9 per cent (Source: MICS [Multiple Indicator Cluster Surveys] 2014). Some 208,000 pregnant and lactating women are undernourished every year.” (UN OCHA, Februar 2018, S. 11)

Laut dem oben bereits angeführten Bericht von USAID vom Dezember 2018 habe UNICEF eine Kampagne zur Untersuchung von Unterernährung in West-Darfur unterstützt, die fast 195.600 Kinder im Alter von fünf Jahren oder jünger erreicht habe. Dabei seien fast 2.800 Fälle von schwerer akuter Mangelernährung dokumentiert worden:

„In West Darfur, UNICEF [United Nations International Children's Emergency Fund] supported a malnutrition screening campaign reaching nearly 195,600 children ages five years and younger, identifying nearly 2,800 cases of SAM [Severe Acute Malnutrition], and delivered community awareness sessions on malaria for nearly 23,800 people during the month.” (USAID, 14. Dezember 2018, S. 3)

Wasserversorgung, sanitäre Einrichtungen

UN OCHA hält in seinem Bericht vom Februar 2018 fest, dass im gesamten Sudan schätzungsweise 4,9 Millionen Menschen keinen Zugang zu adäquatem Trinkwasser und hygienisch sicheren Defäkationseinrichtungen hätten. Darüber hinaus würden ihre Hygienepraktiken nicht zur Verbesserung ihres Gesundheitszustandes beitragen. Siebzig Prozent der diesbezüglich bedürftigen Personen würden sich in den fünf Staaten Darfurs, in Süd-Kordofan und Blue Nile befinden.

Der schwere Ausbruch der akuten wässrigen Diarrhöe (AWD), der im Jahr 2016 im Sudan begonnen habe, habe sich im Jahr 2017 weiter verschlimmert. Der schlechte Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen habe zur Ausbreitung der Krankheit beigetragen.

Der Zugang zu zuverlässigen und nachhaltigen WASH-Einrichtungen bleibe weiterhin ein dringender Bedarf von Flüchtlingen in Lagern im Ostsudan, in Darfur, in White Nile, sowie auch von südsudanesischen Flüchtlingen in außerhalb von Lagern befindlichen Siedlungen:

„Across Sudan, it is estimated that 4.9 million people do not have access to adequate drinking water and safe means of defecation, and that their hygiene practices do not improve their health status. Seventy per cent of the people in need are in the five states of Darfur, South Kordofan and Blue Nile especially in the areas recently accessed in 2017. […]

The severe outbreak of acute watery diarrhea (AWD) that started in Sudan in 2016 deteriorated further in 2017, and poor access to safe water and sanitation services contributed to the spread of the disease […]

Access to reliable and sustainable WASH services remains an urgent need for refugees in camps in Eastern Sudan, Darfur White Nile, as well as for South Sudanese refugees in out-of-camp settlements.” (UN OCHA, Februar 2018, S. 21)

Das im Oktober 2018 herausgegebene Länderprofil der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) zum Sudan enthält die folgenden Angaben zum Thema Zugang zu sauberem Wasser. Laut WKO basieren die Zahlen auf den Quellen Food and Agriculture Organization of the United Nations, International Labour Organization und Weltbank:

[Bild entfernt]

(WKO, Oktober 2018, S. 4)

Gesundheit

UN OCHA hält in seinem Bericht vom Februar 2018 fest, dass die anhaltende Krise im Sudan sowie der Mangel an finanziellen Mittel erhebliche Auswirkungen auf alle Ebenen der Gesundheitsversorgung gehabt hätten, insbesondere in den von Konflikten betroffenen Gebieten wie Darfur, Süd-Kordofan und Blue Nile:

„The protracted crisis in Sudan and inadequate funding have had a major impact on all levels of healthcare, notably in conflict-affected areas, such as Darfur, South Kordofan and Blue Nile.” (UN OCHA, Februar 2018, S. 22)

Laut einem Artikel von Radio Dabanga vom Dezember 2018 habe der sudanesische Gesundheitsminister Mohamed Abuzeid den anhaltenden Mangel an Medikamenten im Land als ernstzunehmend bezeichnet. Dr. Nasri Margas, der ehemalige Leiter der Abteilung für Privatapotheken, habe den Arzneimittelmangel darauf zurückgeführt, dass Apotheken aufgrund des gestiegenen Dollarkurses die Einfuhr und den Verkauf von Medikamenten einstellen würden. Er habe erklärt, dass die meisten Arten von Medikamenten bei Apotheken und Firmen nicht erhältlich seien und habe darauf hingewiesen, dass die Preise für Medikamente in den letzten Monaten um 300 Prozent gestiegen seien:

„The Sudanese federal Minister of Health, Mohamed Abuzeid, has described the continuing shortage of medicines in the country as serious. […] Dr Nasri Margas, the former head of the private pharmacies department, attributed the lack of medicines to pharmacies halting importation and sales due the rise in price of the Dollar. He explained that most of the types of drugs are not available in pharmacies and companies, pointing out that the prices of medicine have increased by 300 per cent during the past months.” (Radio Dabanga, 12. Dezember 2018)

 

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 21. Jänner 2019)