Anfragebeantwortung zum Sudan: Informationen zur Lage der Volksgruppe der Zaghawa [a-10829]

20. Dezember 2018

Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie gegebenenfalls auf Expertenauskünften, und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.

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Das britische Innenministerium (UK Home Office) schreibt in seinem Bericht vom November 2018 zu einer im August 2018 durchgeführten Fact-Finding-Mission nach Khartum, dass die Bevölkerung der Region Darfur zu 70 Prozent aus nicht-arabischstämmigen Personen bestehe, zu den größten Gruppen würden die Fur, Zaghawa, Massalit und Berti zählen. In den vergangenen Jahren habe sich die allgemeine Sicherheitslage - gemessen an der Anzahl militärischer Einsätze und Kämpfe zwischen Regierungstruppen und mit der Regierung verbündeten Truppen auf der einen und Rebellengruppen auf der anderen Seite - in den vergangenen Jahren verbessert. Dies habe vornehmlich damit zu tun, dass die Rebellen nicht länger in der Lage seien, die Regierungstruppen herauszufordern. Die Präsenz der zwei verbleibenden Rebellengruppen in Darfur, die Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (Justice and Equality Movement, JEM), die sich aus Zaghawa rekrutiere und die Sudanesische Befreiungsbewegung von Abdul Wahid (Sudan Liberation Movement-Abdul Wahid), der vornehmlich Fur angehören würden, sei auf Kutum in Norddarfur und Dschebel Marra an der Grenze zwischen Nord- und Westdarfur beschränkt. Darfuris, die Verbindungen zu Aktivisten oder zu Rebellengruppen unterhalten würden oder denen solche Verbindungen unterstellt würden, würden mit großer Wahrscheinlichkeit das Interesse der Sicherheitskräfte auf sich ziehen. Die Regierung sei besonders misstrauisch gegenüber Mitgliedern der Volksgruppen Fur, Zaghawa und Massalit, da diese Gruppen eng mit den Rebellengruppen in Darfur in Verbindung gebracht würden. Personen aus der Region Darfur würden nicht grundsätzlich gesellschaftlich diskriminiert oder von anderen Gruppen unterschiedlich behandelt. Es komme zu Festnahmen einzelner Darfuris sowie zu Festnahmen größerer Gruppen bei Demonstrationen, jedoch zu keinen massenhaften Festnahmen von Personen aus Darfur allein wegen deren ethnischen Zugehörigkeit wie es im Jahr 2008 der Fall gewesen sei. Wenn eine Person aus Darfur jedoch einmal festgenommen worden sei, dann drohe ihr rassistische und unmenschliche Behandlung vonseiten der Polizei und des Geheimdienstes (National Intelligence and Security Service, NISS) und es sei wahrscheinlich, dass eine Person aus Darfur in der Haft viel schlechter behandelt werde als andere Sudanesen:

„Non-Arab Darfuris comprise approximately 70% of the Darfur population ; the largest groups are the Fur, Zaghawa, Maaslit and Berti. Darfuris comprise a significant proportion of Khartoum’s population, numbering up to 1 million. There are also large numbers living in the agricultural area of Gezira to the south of Khartoum. […]

The overall security situation - measured in terms of military engagements and clashes between the government and its proxies, and the rebel groups - has improved in recent years, largely because the rebels are no longer capable of challenging government forces. The 2 remaining rebels groups in Darfur, the Justice and Equality Movement (JEM; predominantly composed of Zaghawa) and the Sudan Liberation Movement - Abdul Wahid (predominantly Fur), are confined to Kutum, North Darfur, and the Jebel Marra, at the intersection of Western and Northern Darfurs, respectively. […]

The degree and nature of discrimination an individual may face is likely to depend on a combination of factors based on their background, experiences and activities. Darfuris who have an actual or perceived association with or involvement in an activist or rebel group are likely to attract the interest of the security forces. The government is particularly suspicious of members of the Zaghawa, Fur and Maasalit, given that these tribes are most closely linked with the rebel groups in Darfur. Darfuris do not generally face direct societal discrimination from other Sudanese or are treated differently from other groups, although tribes appear to generally favour their own group. While arrests of individual Darfuris occur and larger numbers may be arrested during demonstrations, there are not wide-scale arrests of Darfuris based on ethnicity alone as was the case in 2008 following the JEM attack on Omdurman. However, if arrested, Darfuris may face racial abuse and ill-treatment by the police and the National Intelligence and Security Service (NISS), and are likely to be treated worse than other Sudanese groups once in detention.“ (UK Home Office, November 2018, S. 9-10)

Das UK Home Office schreibt in einem Bericht zu Herkunftsländerinformationen und Handlungsempfehlungen für britische Asylentscheider in Hinblick auf aus Darfur stammende Nichtaraber, dass die Regierung Berichten zufolge die aus Darfur stammende Gemeinschaft aufgrund von angenommenen Verbindungen zu Rebellengruppen überwache. Sie habe besonderes Interesse für die Volksgruppen Fur, Massalit und Zaghawa, da diese insbesondere mit Rebellengruppen in Verbindung gebracht würden. Berichten zufolge würden auch Personen, die sich der Regierung gegenüber kritisch äußern würden sowie Personen mit einem politischen Profil, darunter StudentInnen und AktivistInnen, überwacht. Es habe Berichte über Festnahmen, Haft, Schikanen und Folter gegenüber nicht-arabischen Personen aus Darfur gegeben, in der Regel gegenüber solchen Personen, die einem bestimmten Profil entsprochen hätten oder in gegen die Regierung gerichtete Aktivitäten involviert gewesen seien. Es habe zudem Berichte über sexuelle Misshandlung von Frauen gegeben. Eine Reihe von aus Darfur stammenden Personen sei in den vergangenen Jahren nach Khartum zurückgekehrt, ein Großteil davon aus Israel und Jordanien. Rückkehrer aus Israel würden scheinbar mit größerem Misstrauen behandelt als Rückkehrer aus anderen Ländern. Die meisten Sudanesen würden wahrscheinlich bei ihrer Rückkehr in den Sudan ausgefragt werden, sie würden jedoch wahrscheinlich mit keinen weiteren Schwierigkeiten konfrontiert, wenn sie nicht bereits wegen ihrem Profil oder oppositionellen Tätigkeiten eine „Person von Interesse“ für die Behörden seien. Es gebe keine Hinweise darauf, dass eine nicht-arabische Person aus Darfur bei der Rückkehr in den Sudan allein auf Basis ihrer ethnischen Herkunft schlecht behandelt werde:

„The government reportedly monitors the Darfuri community because of its suspected links with rebel groups, and it has a particular interest in the Fur, Massalit and Zaghawa given their particular association with the rebels. Those critical of the government and/or who have a political profile, including students and political activists, are also reportedly monitored. There are some reports of arrests, detention, harassment and torture of non-Arab Darfuris, usually in the context of those with a specific profile or involved in activities perceived as a challenge to the government, as well as sexual abuse of women. […]

A number of Darfuris have returned to Khartoum in recent years, largely from Israel and Jordan. It appears that those returning from Israel are generally treated with greater suspicion than those returning from other countries. While most returnees who enter Sudan are likely to be questioned, they are not likely to experience further complications, unless they are a person of interest to the authorities because of their profile or activities in opposition to the government. The evidence does not establish that non-Arab Darfuri returnees are ill-treated on return on grounds of their ethnicity only […].“ (UK Home Office, September 2018, S. 10)

Der oben zitierte Bericht des UK Home Office vom September 2018 enthält auf den Seiten 7-10 allgemeine Informationen zur Sicherheitslage und zur humanitären Lage in Darfur.

 

Weitere Informationen zur Behandlungen von aus Darfur stammenden RückkehrerInnen in den Sudan finden sich unter anderem in folgendem Bericht:

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Darfur; COI Compilation, September 2017
https://www.ecoi.net/en/file/local/1410452/90_1506666527_accord-coi-compilation-darfur-september-2017.pdf

 

Der UNO-Sicherheitsrat veröffentlicht in zweimonatigen Abständen den Bericht des UNO-Generalsekretärs zur Sicherheitslage und zu Aktivitäten der African Union/United Nations Hybrid Operation in Darfur (UNAMID). In diesen Berichten finden sich regelmäßig Erwähnungen von Gewalt zwischen den Gemeinschaften, von der laut den Berichten auch Zaghawa betroffen sind.

Im Bericht des UNO-Generalsekretärs vom Dezember 2017 werden Kämpfe in Westdarfur zwischen den Rizeigat und den Zaghawa im Oktober 2017 erwähnt. Bei dem Konflikt sei es um Eigentumsrechte an Kamelen gegangen und im Verlauf der Auseinandersetzungen seien 16 Zaghawa und elf Rizeigat getötet worden:

„Communal tensions were reported in West, North and South Darfur. In West Darfur, subclans of the Rizeigat (Awlad Id, Awlad Zaid and Ereigat) clashed with the Zaghawa on 17 October in Hata m village (25 km south - east of Kulbus town), over the ownership of camels, which resulted in the deaths of 16 Zaghawa and 11 Rizeigat.“ (UN Security Council, 27. Dezember 2017, S. 2)

Ein weiterer Bericht des UNO-Generalsekretärs vom Februar 2018 geht auf ein Friedensabkommen zwischen den Birgid und den Zaghawa ein, das bei einer Versöhnungszeremonie in Shearia [Süddarfur] im Beisein des sudanesischen Vizepräsidenten im Jänner 2018 unterzeichnet worden sei. Das Abkommen sehe die Rückgabe von Besitz, darunter Geschäfte und Häuser, an Zaghawa vor sowie die Vergabe landwirtschaftlicher Nutzflächen an zurückkehrende Zaghawa:

„On 23 January, the Birgid and the Zaghawa, in a ceremony attended by Vice-President Hassabo Mohamed Abdul Rahman, signed a peace agreement in Shearia town, recommending the restitution of Zaghawa properties in Shearia, including shops and houses, allocation of farm lands to Zaghawa returnees and the formation of a mechanism to sustain the return process and the implementation of development programmes, in coordination with the United Nations.“ (UN Security Council, 22. Februar 2018, S. 3)

Der Bericht zur Lage in Darfur vom April 2018 erwähnt, dass es im Februar 2018 in Westdarfur zu Gefechten zwischen Viehhirten der Volksgruppe der Zaghawa aus dem Tschad und Misseriya-Nomaden gekommen sei. Im April 2018 seien nach einem Viehdiebstahl der Stamm der Awlad Zaid und Zaghawa 85 Kilometter norwestlich von El Geneina zusammengestoßen, wobei auf beiden Seiten jeweils eine Person getötet worden sei:

„On 12 February, Zaghawa herders from Chad clashed with Misseriya nomads over cattle rustling in the village of Milaibiday, 20 km north-east of Masteri, West Darfur. The incident resulted in nine fatalities among the Sudanese nomads. On 8 April, the Awlad Zaid and Zaghawa communities clashed over a cattle theft incident in the Kirkir area, 85 km north-west of El Geneina, resulting in one fatality on each side.“ (UN Security Council, 25. April 2018, S. 2)

Im Juni 2018, so der UNO-Generalsekretär in einem weiteren Bericht vom Oktober 2018, sei es zu Gefechten zwischen der Gruppe der Beni Halba und Rückkehrern der Zaghawa norwestlich von El Geneina gekommen. Grund für die Kämpfe seien Landkonflikte in der landwirtschaftlich genutzten Gegend Kurti gewesen. Mindestens zehn Personen seien verletzt worden und Regierungstruppen hätten interveniert, um die Kämpfe zu beenden:

„On 17 June, a group of Beni Halba clashed with Zaghawa returnees over a land dispute in the Kurti farming area, north-west of El Geneina, leaving at least 10 people wounded. Government forces intervened to restore calm.“ (UN Security Council, 12. Oktober 2018, S. 3)

Der Sender Radio Dabanga, ein Projekt des Radio Darfur Network, eines Zusammenschlusses von sudanesischen Journalisten und internationalen Entwicklungsorganisationen, das von Free Press Unlimited in den Niederlanden betrieben wird, schreibt in einer Nachricht auf seiner Website vom April 2018, dass Stammesführer der Zaghawa die Regionalregierung in Norddarfur dazu aufgerufen habe, den Ansiedlungen im Gebiet El Sareif Beni Hussain Einhalt zu gebieten. Die Regionalregierung solle einschreiten und die Ansiedlung und die Aggression von Mitgliedern des Stammes der Rizeigat nahe Kornoi unterbinden. Laut den Stammesführern der Zaghawa werde diese Ansiedlung mit Sicherheit zu Konflikten zwischen den Gemeinschaften in der Gegend führen:

„Zaghawa tribal leaders have called on the North Darfur authorities to halt the current settlement process in Kornoi in El Sareif Beni Hussein locality. Eight Zaghawa Native Administration leaders, North Darfur MPs and members of the Zaghawa Shura Council, handed a memorandum to the Governor of North Darfur, Abdelwahid Yousef, on Friday. They called on the state and federal governments 'to intervene to immediately stop the aggression and the settlement‘ of Rizeigat tribesmen in the area of Zurug near Kornoi. ‘The ongoing settlement process will definitely create strife among the people in the area,’ the Zaghawa leaders warned. They said that a group of Mahariya tribesmen, a northern Rizeigat clan of camel herders, led by Juma Delgo, have earlier attempted to violently occupy Zaghawa hawakeer (traditionally owned lands) in the area.“ (Radio Dabanga, 8. April 2018)

Radio Dabanga schreibt in einem weiteren Artikel vom April 2018, dass laut einem Parlamentsabgeordneten aus der Region Kornoi/Um Baru eine Gruppe arabischer Viehhirten auf eine Gruppe von Zaghawa geschossen habe, die an einem Brunnen Wasser geholt hätten. Vier Personen seien in kritischem Zustand ins Spital in Kornoi gebracht worden. Die Angreifer hätten die Bewohner daran gehindert, Wasser aus dem Brunnen zu holen und hätten damit gedroht, diejenigen zu töten, die sich in das Gebiet wagen würden:

„The Member of Parliament of Kornoi and Um Baru constituency Minawi Digeish reported that on Tuesday a group of Arab herders opened fire on Zaghawa tribe members who were drawing water from a well at Abujidad area. Four of the villagers were taken in serious condition to Kornoi hospital. He said the attackers prevented the residents from taking water from the well and threatened to kill anyone who comes to the area.“ (Radio Dabanga, 12. April 2018)

Im Juni 2018 berichtet die internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) unter Bezugnahme auf ein Interview mit einem Sprecher einer Binnenvertriebenengemeinschaft in El Daein [Ostdarfur] vom März 2018, dass circa 400 Personen, Großteils aus der Volksgruppe der Zaghawa, versucht hätten, aus ihrem IDP-Camp in ihr Heimatdorf zurückzukehren. Bei der Ankunft in ihrem Heimatort habe sich herausgestellt, dass dieses von neuen Siedlern besetzt worden sei. Die Siedler hätten die zurückkehrenden IDPs angegriffen und dabei zwei von ihnen schwer verletzt. Die IDPs seien gezwungen gewesen, wieder in ihr IDP-Camp zurückzukehren, wo sie bereits seit 2007 leben würden:

„Similarly, in March, about 400 people, mainly from Zaghawa ethnic group, from El Neem IDP camp in East Darfur, attempted to return to their village of origin, Alareid, about 37 km north of El Daein. Upon arrival, they found their village occupied by new settlers who attacked them, resulting in serious injury of two. The IDPs were forced to return back to El Daien camp where they have been displaced since 2007.“ (AI, 28. Juni 2018, S. 10)

Sudan Tribune, eine Online-Zeitung mit Sitz in Paris, berichtet im Juni 2018 über gewaltsame Zusammenstöße innerhalb der Gemeinschaft der Zaghawa in der Gegend Daschischa in Süddarfur. Bei dem Konflikt um landwirtschaftliche Nutzflächen seien 27 Personen verletzt worden. Die lokalen Behörden hätten polizeiliche Verstärkung angefordert, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen. (Sudan Tribune, 17. Juni 2018)

 

Im September 2017 veröffentlicht die New York Times den Gastbeitrag von Daoud Hari, einem ehemaligen Übersetzer, der für westliche Hilfsorganisationen im Sudan arbeitete und schließlich in die USA floh. Dieser berichtet, wie im August 2017 seine Schwester Noi in Norddarfur im Dorf Muzbat umgebracht worden sei. Noi sei eine von vielen Frauen, die außerhalb ihres Dorfes in Darfur angegriffen und getötet worden seien. Nois Familie gehöre der Volksgruppe der Zaghawa an, eine der Volksgruppen, die von der Regierung ins Visier genommen werde. Die berüchtigte und mörderische Janjaweed-Miliz, die ab 2003 für die sudanesische Regierung die Menschen in Darfur verfolgt habe, sei mittlerweile offiziell in den Geheimdienst integriert und in Rapid Support Forces (RSF) umbenannt worden. Wenige Monate vor Nois Ermordung hätten Einheiten der RSF einen Stützpunkt in der Nähe von Mzbat errichtet. Am Morgen des 21. August habe Noi ihre Rinder auf die Weiden geführt und sei von dort nicht mehr zurückgekehrt. Nois Leiche sei später mit einer Schusswunde im Kopf aufgefunden worden. Dorfbewohner hätten die Spuren des Angreifers bis zum Stützpunkt der RSF verfolgt. Der lokale Kommandeur der RSF habe den Dorfbewohnern verboten, den Stützpunkt zu betreten und habe gesagt, dass er den Milizionär, der den Mord an Noi zugegeben habe, gefasst habe. Die Dorfbewohner hätten erfahren, dass es sich bei dem Mörder um einen RSF-Milizionär gehandelt habe, der Noi an dem Morgen gefolgt sei und sie an einem einsamen Ort schließlich angegriffen habe. Er habe versucht, sie zu vergewaltigen und Noi habe sich gewehrt und ihn am Kopf verletzt. Daraufhin habe der RSF-Kämpfer Noi erschossen:

„Yet another woman is attacked and killed in an isolated place outside her village in Darfur. […] The woman who was attacked and killed on Aug. 21, 2017, was my sister, Noi. […] I am the youngest of seven children, five of whom survived, until now. Our two brothers and our other sister moved away from our village, Muzbat, in North Darfur. Noi stayed behind. […] Muzbat is one of the thousands of villages destroyed by Sudan’s army and militias in the Darfur genocide since 2003. We are from the Zaghawa tribe, one of the three tribes targeted by the government. Muzbat was attacked repeatedly. The people would flee, return and rebuild. Living in Muzbat, Noi married and raised her children.

The Sudanese government’s infamous and deadly Janjaweed militia, which has preyed on Darfuris since 2003, has formally become part of the National Intelligence and Security Service, and is named the Rapid Support Forces. In recent months, an R.S.F. base with about 150 vehicles was established near Muzbat.

It is the rainy season in Muzbat. There is grass for grazing, but it is a long walk from Muzbat. On Monday morning, Aug. 21, Noi rode her donkey and led her seven cows out to pasture. Later in the day, the donkey made its own way back to Muzbat — to the consternation of the villagers. The next day, a small group men and women followed the donkey’s tracks.

Four hours later, they found Noi’s body. She had been shot in the head. There was blood on the ground and tracks from her attacker. The women brought Noi’s body back to Muzbat. The men followed the tracks to the R.S.F. camp, where the base commander came out to meet them. He refused to allow them into the camp, but told them he was holding the militia man who had confessed to killing Noi. The R.S.F. commander sent the villagers home.

The villagers learned that the suspected killer was an R.S.F. soldier, who had an injury to his head. He had wiped the blood from his gun and clothes but had taken Noi’s shoes. He had left the R.S.F. camp with his rifle. He saw Noi and followed her for hours to an isolated place, where he attacked her. He had tried to rape her, but Noi fought back, wounding him in the head before he shot and killed her.“ (NYT, 14. September 2017)

Ältere Informationen finden sich in folgender Anfragebeantwortung vom Februar 2017:

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Sudan: Aktuelle Informationen zur Lage der Volksgruppe der Zaghawa [a-10032], 16. Februar 2017
https://www.ecoi.net/de/dokument/1393918.html

 

 

 

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 20. Dezember 2018)

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