Anfragebeantwortung zu Afghanistan: Behandlung von Diabetes [a-10643]

4. Juli 2018

Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie gegebenenfalls auf Expertenauskünften, und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.

Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen stellen Arbeitsübersetzungen dar, für die keine Gewähr übernommen werden kann.

Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen. Originaldokumente, die nicht kostenfrei oder online abrufbar sind, können bei ACCORD eingesehen oder angefordert werden.

 

Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) veröffentlicht 2016 ein Diabetes-Länderprofil zu Afghanistan. Die folgende Übersicht gibt an, dass die Medikamente Insulin und Metformin in Einrichtungen der Primärversorgungsebene nicht generell verfügbar seien, bei Sulfonylharnstoffen habe Afghanistan geantwortet, dass man nichts zur Verfügbarkeit wisse. Laserkoagulation, Nierenersatztherapie durch Dialyse und Nierenersatztherapie durch Transplantation seien nicht generell verfügbar. Blutzuckermessungen und Urinteststreifen für die Blutzucker- und Keton-Messung seien in Einrichtungen der Primärversorgungsebene nicht generell verfügbar, bei oralen Glukose-Toleranztests, HbA1c-Tests, Fundus-Untersuchungen in Mydriasis, Stimmgabeltests sowie Blutdruckmessungen an den Beingefäßen habe Afghanistan geantwortet, dass man nichts zur Verfügbarkeit wisse:

[Tabelle entfernt] (WHO, 2016, S. 1)

 

Im Länderinformationsblatt Afghanistan für das Jahr 2017, das im Auftrag der Zentralstelle für Informationsvermittlung zur Rückkehrförderung (ZIRF) beim deutschen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) von der International Organization for Migration (IOM) verfasst wurde, findet sich folgende allgemeinen Information:

„Es gibt in Afghanistan keine Krankenkassen, sondern private Versicherungsgesellschaften. Allerdings sind ihre Gebühren hoch und die Mehrheit der Einheimischen kann sich diese nicht leisten. Die staatlichen Krankenhäuser bieten kostenlose Behandlungen an, dennoch kommt es manchmal zu einem Mangel an Medikamenten. Deshalb werden Patienten an private Apotheken verwiesen, um diverse Medikamente zu kaufen. In den Krankenhäusern sind die Untersuchungen und Laborleistungen grundlegend kostenlos. […]

Medikamente sind auf jedem Markt in Afghanistan erwerblich. Preise variieren je nach Marke und Qualität des Produktes.“ (ZIRF, 2017, S 4)

In einer Anfragebeantwortung der BFA Staatendokumentation vom Mai 2017 zur Behandlung von Diabetes in Afghanistan finden sich folgende Informationen:

„IOM berichtet, dass alle Arten von Diabetes in Afghanistan behandelbar sind; Diabetes kann in den meisten staatlichen und privaten Krankenhäusern in Afghanistan behandelt werden. Diabetes Mellitus kann in den meisten staatlichen und privaten Krankenhäusern in Kabul behandelt werden wie z.B.:

- Wazir Akbar Khan Hospital (öffentlich): gegenüber vom ANA “400 Bed” [Anm.: Betten] Krankenhaus in Wazir Akbar Khan, in Kabul

- Jamhoriat Hospital (öffentlich): in Sidarat Square Kabul

- Indira Ghandi Children Hospital (öffentlich): in Wazir Akbar Khan, Kabul

Diese Einrichtung ist auf Interne Medizin spezialisiert:

Ibne Sina Krankenhaus (öffentlich): Salang Wat Road, Kabul

Einrichtungen in anderen Provinzen, sind z.B. folgende Kliniken:

- Mazar- e Sharif: öffentliches Regionalkrankenhaus, Darwazi Balkh, westlich von Rawza-e Sharif, Mazar-e Sharif

- Herat: öffentliches Regionalkrankenhaus, auf der Mustofyat Straße in Herat Afghanistan

2. Das Honorar für einen Arztbesuch bzw. pro regulärer medizinischer Behandlung beträgt in etwa 250 AFA (3,26 EUR). Die Kosten für einen Blutzuckertest belaufen sich auf 300 AFA (3,91 EUR). Zusätzlich müssen die Kosten für Arzneimittel von den Patient/innen bezahlt werden: eine Packung Diamicron MR 30 mg (10 Tabletten) kostet 180 AFA (2,34 EUR).

Ja, es gibt regionale Unterschiede; in manchen Gegenden steht eine relativ fortgeschrittene medizinische Behandlung zur Verfügung – speziell in den großen Städten und in der Hauptstadt von Afghanistan. In manchen abgelegenen Provinzen oder konfliktgefährdeten Distrikten existiert medizinische Behandlung nur für Notfalloperationen. Chronische Krankheiten, wie z.B. Diabetes Mellitus können dann nur auf einem niedrigen Niveau behandelt werden, da diagnostisches Medizinequipment fehlt. In Kunduz beispielsweise, eine gefährdete Konfliktzone, wurden die meisten medizinischen Einrichtungen zerstört: das Krankenhaus für Ärzte ohne Grenzen (Mediciens sans Frontier - MSF) wurde durch eine Bombe zerstört; der Großteil der medizinischen Belegschaft wurde verletzt oder getötet.

3.und 4.

Ja, Diamicron MR 30 mg ist in allen Apotheken rezeptfrei erhältlich; eine Packung Diamicron MR 30 mg (10 Tabletten) kostet 180 AFA (2,34 EUR).

Das Medikament kann rezeptfrei gekauft werden; dennoch wäre es Allgemein besser für eine/n Patient/in ein Rezept zu haben, da die Empfehlung des Arztes hinsichtlich der Dosierung benötigt wird.

1. Is treatment for the diabetes available in Afghanistan?

a. For all types of diabetes? Which types of diabetes are not treatable in Afghanistan?

Yes, all types of Diabetes are treatable in Afghanistan.

b. If so, please provide examples of hospitals/treatment facilities in Afghanistan?

Diabetes can be treated in most governmental and private hospitals in Afghanistan. Examples for clinics please see answers to questions 1 c and 1d.

c. Are there any treatment facilities in Kabul?

Diabetes Mellitus can be treated in most private and governmental hospital in Kabul. For Example:

- Wazir Akbar Khan Hospital (public): Located opposite the ANA “400 Bed” Hospital in the Wazir Akbar Khan Kabul

- Jamhoriat Hospital (public): Located in Sidarat Square, Kabul

- Indira Ghandi Children Hospital (public): Located in Wazir Akbar Khan, Kabul.

This facility specializes in internal medicine.

Ibne Sina Hospital (public): Salang Wat Road, Kabul

d. Are there any treatment facilities in other provinces?

Yes, for example in the following clinics:

- Mazar- e Sharif: Regional Public Hospital, Darwazi Balkh, West of Rawza-e Sharif, Mazar-e Sharif

- Herat: Regional Public Hospital, Mustofyat Street, Herat Afghanistan

2. What are the costs for the treatment of various types of diabetes in Afghanistan?

The fee per doctor visit or per regular medical checks is app. 250 AFA (3.26 EUR). The costs per blood sugar test amount to 300 AFA (3.91 EUR). Additionally, the costs for medication have to be covered by the patient: One package Diamicron MR 30mg (10 tablets) costs 180 AFA (2.34 EUR).

a. Are there regional differences?

Yes, in some areas, a relatively advanced medical care is available, especially in the major cities and in the capital of Afghanistan. In some remote provinces or conflict driven districts, medical care is in the level of surgery emergency only. Chronic disease such as Diabetes Mellitus can be treated only on a very low level due to the lack of diagnostic medical equipment. For example, Kunduz is a high conflict zone, most of the medical facilities have been destroyed. E.g. the Mediciens sans Frontier (MSF) hospital was destroyed by a bomb, most of the medical staff was injured or died.

3. Is the aforementioned medication or its generic substitute/s available in Afghanistan?

a. Is the aforementioned medication or its generic substitute/s available in Kabul? In other provinces?

Yes, Diamicron MR 30mg is available in most pharmacies without prescription.

4. Does every pharmacy carry the medication/generic drug?

Yes, most of Pharmacy carry Diamicron.

a. If so, what is the price of the medication?

One package Diamicron MR 30mg (10 tablets) costs 180 AFA (2.34 EUR).

b. Is a prescription necessary to obtain the medication?

The drug can be purchased without prescription. However, in general it would be better for the patient to have a prescription since it needs the doctors’ advice regarding the dose of medication.

IOM (23.5.2017): Auskunft von IOM Kabul, per E-Mail. “ (BFA Staatendokumentation, 24. Mai 2017, S. 1-3)

In einer weiteren Anfragebeantwortung der BFA Staatendokumentation vom Oktober 2017 zu Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes in den Provinzen Kabul und Urusgan finden sich folgende Informationen:

„Dem Bericht von IOM Kabul kann folgendes entnommen werden:

3. Diabetes kann generell in allen staatlichen und privaten Krankenhäusern in Afghanistan behandelt werden. Namentlich auch in den Provinzen Kabul und Uruzgan.

4. Für Konsultationen in Privatkliniken sind je 300 AFA (3,64 EUR) durch den Patienten zu bezahlen. In staatlichen Krankenhäusern sollten zwar keine Gebühren für Konsultationen erhoben werden, es ist jedoch geläufig, dass Patienten Gebühren zahlen müssen. Die Kosten für Medikamente müssen vom Patienten getragen werden, unabhängig davon, ob er sich in einem privaten oder öffentlichen Krankenhaus behandeln lässt. Die durchschnittlichen Kosten für die Behandlung von Diabetes und für die benötigten Medikamente liegen bei durchschnittlich 42 bis 50 EUR pro Monat, egal ob in Kabul oder Uruzgan. Das monatliche Durchschnittsgehalt beträgt 7.000 AFA (85,15 EUR).

5. Die angeführten Medikamente sind teilweise verfügbar:

• Candesartan (Wirkstoff Candesartan): Nicht verfügbar in Afghanistan; als Alternative wird meist Losartan verschrieben; 10 Tabletten kosten 200 AFA (2,43 EUR).

• Eucreas (Wirkstoffe Vildagliptin + Metformin): Nicht verfügbar; als alternative, Metformin (Wirkstoffe: Vildagliptin + Metformin): Das Original ist zwar nicht verfügbar, Generika mit Vidalagleptin + Metformin sind erhältlich, jedoch nur in Parwan Hotelapotheken in Kabul. Eine Packung mit 10 Tabletten/500 mg kostet 500 AFA (6,08 EUR).

• Escitalopram (Wirkstoff Escitalopram-Oxalat): verfügbar; 14 Tabletten zum Preis von 140 AFA (1,70 EUR)

• Jardiance 10 (Wirkstoff Empagliflozin): Nicht verfügbar in Afghanistan. Es gibt keine Alternative mit dem gleichen Wirkstoff. (…)

3. Is the medical condition diabetes treatable in Afghanistan, especially in Kabul and in the Province of Uruzgan?

Yes, diabetes can be treated in all governmental and private hospitals in Afghanistan in general and in Kabul and Uruzgan Province in particular.

4. If so, how much are the costs for this treatment in Kabul and Uruzgan?

Per consultation in private hospitals the patient has to pay 300 AFA (3.64 EUR). In governmental hospitals there should not be charges for consultations. However, it is very common that patients have to pay in official fees. The costs for medicine has to be covered by the patient, no matter if he/she gets treatment in a private or public hospital. The average costs for diabetes treatment and the needed medicine is around 42 to 50 EUR per month, no matter if in Kabul or Uruzgan. As a reference, the average monthly salary is 7000 AFA (85.15 EUR)

5. Are the above mentioned medications or their generic drugs available in Kabul and Uruzgan?

• Candesartan (active ingredient Candesartan): Not available in Afghanistan. As alternative, usually Losartan is prescribed; 10 tablets cost 200 AFA (2.43 EUR).

• Eucreas (active ingredients Vildagliptin + Metformin): Not available. As alternative,

• Metformin (active ingredients Vildagliptin + Metformin): The original is not available. However generics with Vidalagleptin + Metformin are available but only in Kabul at Parwan hotel pharmacies. A pack of 10 tablets/500 mg costs 500 AFA (6.08 EUR).

• Escitalopram (active ingredient Escitalopram-Oxalat): available; 14 tablets cost 140 AFA (1.70 EUR)

• Jardiance 10 (active ingredient Empagliflozin): Not available in Afghanistan. No alternative with the same active ingredient is available.

5.1 If so, are these drugs common in regular pharmacies?

Partly. For more information see answer to question 5.

5.2 What are the costs for the medication?

For prices please refer to question 5.

IOM (29.9.2017): IOM Kabul, Antwortschreiben per E-Mail.“ (BFA Staatendokumentation, 3. Oktober 2017, S. 2-3)

Bitte beachten Sie, dass die in dieser Anfragebeantwortung enthaltene Übersetzung aus dem Norwegischen unter Verwendung von technischen Übersetzungshilfen erstellt wurde. Es besteht daher ein erhöhtes Risiko, dass diese Arbeitsübersetzungen Ungenauigkeiten enthalten.

 

Das norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo, ein unabhängiges Organ der norwegischen Migrationsbehörden, das verschiedenen AkteurInnen innerhalb der Migrationsbehörden Herkunftsländerinformationen zur Verfügung stellt, schreibt unter Bezugnahme auf verschiedene Quellen in einer Anfragebeantwortung vom Dezember 2017 zur Behandlung von Diabetes in Afghanistan, dass Schätzungen zufolge zwischen 6,6 und 8,4 Prozent der AfghanInnen unter Diabetes leiden würden. Zu den allgemeinen Behandlungsmöglichkeiten in Afghanistan schreibt Landinfo, dass der Gesundheitssektor des Landes nach vielen Jahren Krieg und Konflikten mit vielen Herausforderungen konfrontiert sei, darunter ein Mangel an Finanzierung und Personal. 2015 seien 6,6 ausgebildete Ärzte und Krankenschwestern auf 10.000 EinwohnerInnen gekommen. Gesundheitsleistungen seien grundsätzlich kostenlos, der Mangel an Ausrüstung und Medikamenten führe jedoch dazu, dass PatientInnen oft an den privaten Markt verwiesen würden. Zudem gebe es für viele ernsthafte Krankheiten und psychische Störungen keine angemessenen Behandlungsmöglichkeiten.

Die meisten Medikamente (Wirkstoffe) seien auf dem afghanischen Markt verfügbar, Preis und Qualität würden jedoch variieren. Der afghanische Gesundheitsminister habe auf einer Konferenz im August 2017 angegeben, dass es in verschiedenen Ländern Beschwerden über die hohen Medikamentenpreise (in Afghanistan) gegeben habe.

Diabetes werde bei vielen PatientInnen in Afghanistan nicht diagnostiziert und/oder behandelt. 2016 habe der Gesundheitsminister verkündet, Afghanistan müsse den Kampf gegen Diabetes intensivieren und sich auf Prävention und Behandlung der Krankheit konzentrieren. Das Gesundheitsministerium habe daran gearbeitet, den Zugang zu diagnostischen Geräten und Medikamenten zu verbessern.

Was konkrete Behandlungsangebote angeht, so schreibt Landinfo, dass die Organisation Ärzte ohne Grenzen 2016 ein neues Programm zur Behandlung von chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten, darunter Diabetes, am Ahmad-Shah-Baba-Krankenhaus in Kabul gestartet habe. Es seien 600 PatientInnen innerhalb des Jahres behandelt worden. Die Alliance for Medical Outreach & Relief (AMOR) betreibe das Afshar-Krankenhaus und sechs Kliniken für besonders gefährdete Personen und Gruppen in Kabul. Hier gebe es Untersuchungen zur Diagnose von Diabetes. AMOR verlange Geld für die Gesundheitsleistungen, die Kosten seien aber minimal und an die finanziellen Möglichkeiten der PatientInnen angepasst. Selbst diejenigen, die nichts zahlen könnten, würden behandelt. Die Messung des Blutzuckers könne in Primärversorgungszentren üblicherweise nicht durchgeführt werden, es gebe aber zumindest ein privates Labor in Kabul. An Diabetes erkrankte Personen könnten sich auch von privaten praktischen Ärzten behandeln lassen. Unter Berufung auf vom Project MedCOI, einem europäischen Projekt zur Gewinnung von Herkunftsländerinformationen zu medizinischen Fragen, im Jahr 2017 bereitgestellten Informationen schreibt Landinfo weiters, dass die Behandlung für DiabetikerInnen in Afghanistan nicht sichergestellt sei, wenn der Zustand der PatientInnen ernst und kompliziert werde.

Was die Medikamente angehe, so seien die meisten Insulinarten und Medikamente, die bei der Behandlung von Diabetes eingesetzt würden, in den Apotheken in Afghanistan verfügbar. MedCOI habe 2017 angegeben, dass die folgenden Wirkstoffe, die bei der Behandlung von Diabetes zum Einsatz kämen, in Apotheken in Afghanistan verfügbar seien: Gliclazid, Metformin, Glibenclamid sowie Tolbutamid. Lang wirkendes Insulin (42 Stunden) sei nicht verfügbar. Die angeführten Wirkstoffe seien entweder in der nationalen Liste der unentbehrlichen Arzneimittel oder in der nationalen Liste der zugelassenen Arzneimittel enthalten. In der nationalen Liste der zugelassenen Arzneimittel finde sich unter dem Punkt „Arzneimittel, die bei Diabetes angewandt werden“, zusätzlich: Acarbose, Chlorpropamid, Glimepirid, Glipizid sowie Pioglitazon.

Lizensierte Apotheken in Afghanistan seien verpflichtet, nur Arzneimittel zu verkaufen, die in der Liste der zugelassenen Arzneimittel aufgeführt seien. Allerdings würden nicht alle Apotheken alle diese Medikamente führen oder auf Lager haben. Ärzte sollten keine Medikamente verschreiben, die nicht zugelassen seien. Laut dem afghanischen Gesundheitsministerium importiere das Land ungefähr 95 Prozent aller auf dem Markt befindlichen Medikamente. Die Qualität vieler dieser Medikamente sei nicht sichergestellt, da es kein Labor gebe, das Qualitätskontrollen durchführen könne.

Über MedCOI habe Landinfo die Preise einiger Insulin-Präparate gefunden:

·         „Insulin: lang wirkend (24 Stunden,); Insulin glargin“ (Markenname Actrapid HM) koste 30-50 US-Dollar für fünf Injektionen à 3 ml.

·         „Insulin: schnell wirkend (2-5 Stunden); Insulin aspart“ (Markenname: Afrezza) koste 40 bis 50 US-Dollar für einen Inhalator mit vier oder zwölf „Einheiten“ à vier oder zwölf Patronen

·         Metformin koste 4 bis 7 US-Dollar für eine Box mit 50 Tabletten à 500mg

MedCOI habe 2017 angegeben, dass keine Medikamente für die Behandlung von Diabetes kostenlos seien. Die WHO habe in ihrem Diabetes-Länderprofil von 2016 angegeben, dass Insulin und Metformin in Einrichtungen der Primärversorgungsebene üblicherweise nicht verfügbar seien. Die Übersicht gebe aber nicht an, ob und welche Medikamente zur Behandlung von Diabetes in Einrichtungen der Primärversorgungsebene verfügbar seien.

2015 habe MedCOI Informationen darüber gehabt, dass es Herausforderungen bei der angemessenen Lagerung von Insulin gebe, dass es einen Mangel an Kühlschränken in Apotheken gebe. Laut einer Doktorarbeit über (private) Apotheken in Afghanistan hatten ungefähr 85 Prozent der untersuchten Apotheken (879 Apotheken in 10 Provinzen) keinen funktionierenden Kühlschrank für die Aufbewahrung von Medikamenten. Und das trotz der Tatsache, dass 65 Prozent der Apotheken Medikamente verkauften, die kühl aufbewahrt werden müssen:

„Det er estimert at mellom 6,6 % og 8,4 % av befolkningen i Afghanistan har diabetes, dette utgjør mellom 935 800 og 2,7 millioner personer (WHO EMRO 2016; IDF u.å.a). [...]

Behandlingsmuligheter i Afghanistan

Helsesektoren i Afghanistan har store utfordringer etter mange år med krig og konflikt, blant annet mangel på finansiering og personell. I 2015 var det 6,6 utdannede leger og sykepleiere per 10 000 innbyggere (WHO 2017, s. 94).

Helsetjenester er i utgangspunktet gratis i Afghanistan, men mangel på utstyr og medisiner gjør at pasienter ofte henvises til det private markedet. Det er også mangelfulle behandlingsmuligheter for mange alvorlige sykdommer og lidelser. De fleste medisiner (virkestoffer) er tilgjengelige på det afghanske markedet, men pris og kvalitet varierer (IOM 2016, s. 1-3). Helseministeren i Afghanistan sa på en konferanse i august 2017 (som sitert i Pajhwok 2017) at folk flere steder i landet har klaget på høye medisinpriser.

Diabetes forblir ofte udiagnostisert og/eller ubehandlet hos mange pasienter i Afghanistan. I 2016 uttalte helseministeren at landet måtte ‘step up the fight against diabetes’ og sette fokus på forebygging og behandling. Helsedepartementet jobbet med å øke tilgangen på diagnostiseringsverktøy og medisiner (WHO EMRO 2016).

NGO-er planlegger opplysningskampanjer om diabetes rettet mot både helsemyndigheter og befolkning flere steder i landet de kommende årene (AMOR 2016; WDF u.å.a; WDF u.å.b).

Konkrete behandlingstilbud

Leger uten grenser startet i 2016 et nytt program for behandling av kroniske ikke-smittsomme sykdommer ved Ahmad Shah Baba Hospital i Kabul, deriblant diabetes. I løpet av året ble 600 pasienter behandlet (MSF 2017).

Alliance for Medical Outreach & Relief (AMOR 2015) driver et sykehus, Afshar Hospital, og seks klinikker for sårbare og utsatte grupper i Kabul. Her tilbys blant annet utreding og undersøkelser for å diagnostisere diabetes. AMOR tar betalt for helsetjenester, men kostnadene er minimale og tilpasset pasientens betalingsevne. Også de som ikke kan betale, får behandling.

Måling av blodsukker er vanligvis ikke tilgjengelig ved primærhelsesentre, men kan utføres ved minst ett privat laboratorium i Kabul (WHO 2016; MedCOI1 2017b).

Øyelege i Kabul kan behandle og følge opp retinopati så lenge den ikke er fremskreden, eller pasienten ikke har mistet synet (MedCOI 2017b). Laserbehandling for retinopati er ikke tilgjengelig i Afghanistan (MedCOI 2017c).

Diabetikere kan få oppfølging av privatpraktiserende allmennlege. Hvis sykdommen utvikler seg og pasientens tilstand blir alvorlig og komplisert, opplyser MedCOI (2017c) at «the treatment is not assured in the country».

Medisiner

De fleste typer insulin og andre medisiner som brukes til behandling av diabetes, er

tilgjengelige på apotek i Afghanistan. MedCOI (2017a; 2017b) oppgir at følgende virkestoffer brukt i behandling av diabetes, er tilgjengelige på apotek i Afghanistan (ikke uttømmende oversikt):

 gliclazide

 metformin

 glibenclamide

 tolbutamide

Langtidsvirkende insulin (42 timer) er ikke tilgjengelig (MedCOI 2017b).

De nevnte virkestoffene står oppført i enten National Essential Medicines List (MoPH 2014a) eller National Licensed Medicines List of Afghanistan (2014b). I National Licensed Medicines List, under «Medicines used in diabetes» (s. 17), står i tillegg:

 acarbose

 chlorpropamide

 glimepiride

 glipizide

 pioglitazone

I Afghanistan er lisensierte apotek forpliktet til kun å selge medisiner som står oppført i

National Licensed Medicines List. Men alle apotek fører ikke eller har ikke nødvendigvis alle disse medisinene på lager. Leger skal heller ikke skrive ut resept på medisiner som ikke er lisensierte (Kasahara 2015, s. 4-5). Ifølge helseministeren i Afghanistan (som sitert i Pajhwok 2017) importerer landet ca. 95 % av medisinene som er på markedet. Kvaliteten på mange av disse er usikker fordi det er mangel på laboratorium som kan utføre kvalitetskontroll.

Via MedCOI (2016, s. 2-3) har Landinfo funnet pris på noen insulinpreparater:

 «Insulin: long lasting (24h); insulin glargine» (merkenavn: Actrapid HM) koster 30-50 USD for 5 injeksjoner à 3 ml.

 «Insulin: rapid acting (2-5h); insulin aspart» (merkenavn: Afrezza) koster 40-50 USD for inhalator med 4 eller 12 «units» à 4 eller 12 «cartridges».

 Metformin koster 4-7 USD for boks med 50 tabletter a 500 mg.

Ifølge MedCOI (2017d) er ingen medisiner for behandling av diabetes gratis i Afghanistan.

WHO opplyser i sin Diabetes Country Profile Afghanistan 2016 at insulin og metformin vanligvis ikke er tilgjengelig ved primærhelsesentre. Denne oversikten sier ikke noe om hvorvidt andre medisiner brukt til behandling av diabetes, er å få ved primærhelsesentre.

I 2015 ble det opplyst til MedCOI (2015) at det er utfordringer knyttet til forsvarlig oppbevaring av insulin fordi apotekene i landet mangler kjøleskap. Ifølge en doktorgrad om (private) apotek i Afghanistan hadde ca. 85 % av undersøkte apotek (879 apotek i 10 provinser) ikke fungerende kjøleskap for oppbevaring av medisiner. Dette til tross for at 65 % av apotekene solgte medisiner som skulle oppbevares kjølig (Kasahara 2015, s. v, 13).“ (Landinfo, 13. Dezember 2017, S. 1-4)

Friederike Stahlmann, Forscherin am Max-Planck-Institut für Sozialanthropologie in Halle (Saale), erwähnt in einem Gutachten vom März 2018:

„Bei komplexeren oder betreuungsintensiven Behandlungen, deren Behandlung Planung erlaubt, wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs ist die einschlägige Erfahrung, dass der verlässlichste und oft einzige Zugang zu professioneller Behandlung im Ausland zu finden ist. (vgl. IOM 2014: 23f.)“ (Stahlmann, 28. März 2018, S. 266)

 

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Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 4. Juli 2018)

·      BFA Staatendokumentation: Anfragebeantwortung der Staatendokumentation zu Afghanistan: Diabetes; Diabetes Mellitus, 24. Mai 2017 (Login der Staatendokumentation verfügbar)
https://www.ecoi.net/en/file/local/1408621/5209_1496046703_afgh-rf-mev-diabetes-2017-05-24-ke.doc

·      BFA Staatendokumentation: Anfragebeantwortung der Staatendokumentation zu Afghanistan: Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes in Kabul und Uruzgan, 3. Oktober 2017 (Login der Staatendokumentation erforderlich)
https://www.ecoi.net/en/file/local/1410411/5209_1507122421_afgh-rf-mev-diabetes-in-kabul-und-uruzgan-2017-10-03-k.doc

·      Landinfo – Norwegian Country of Origin Information Centre: Afghanistan: Behandlingstilbud for diabetes, 13. Dezember 2017
https://www.ecoi.net/en/file/local/1421128/1788_1515412717_1312.pdf

·      Stahlmann, Friederike: Gutachten Afghanistan, Geschäftszeichen: 7 K 1757/16.WI.A, 28. März 2018
https://www.ecoi.net/en/file/local/1431611/90_1527075858_gutachten-afghanistan-stahlmann-28-03-2018.pdf

·      WHO – World Health Organisation: Diabetes country profiles 2016, 2016
http://www.who.int/diabetes/country-profiles/afg_en.pdf?ua=1

·      ZIRF – Zentralstelle für Informationsvermittlung zur Rückkehrförderung: Länderinformationsblatt Afghanistan 2017, 2017
https://milo.bamf.de/milop/livelink.exe/fetch/2000/702450/698578/704870/698704/698612/18363835/Afghanistan_%2D_Country_Fact_Sheet_2017%2C_deutsch.pdf?nodeid=19197663&vernum=-2