Dokument #1442833
ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (Autor)
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In seiner Position zur Rückkehr in den Irak vom November 2016 schreibt das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UN High Commissioner for Refugees, UNHCR) Folgendes zur Lage von Zivilisten in Gebieten, die vormals unter Kontrolle der Gruppe Islamischer Staat (IS) waren und nun befreit worden sind:
„In den Gebieten, die von ISIS zurückerobert wurden, haben sich mit den PMU [Popular Mobilisation Units, Volksmobilisierungseinheiten] verbündete Streitkräfte, Stammesgruppen und kurdische Sicherheitskräfte Berichten zufolge an Massenvergeltungsmaßnahmen gegen sunnitisch-arabische und turkmenische Einwohner und Rückkehrer aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermuteten Kollaboration oder Verbindung mit ISIS beteiligt. Zu den gemeldeten Rechtsverletzungen zählen willkürliche Verhaftung, Entführung, Verschwindenlassen von Personen, außergerichtliche Hinrichtung, Zwangsvertreibung, Plünderung, Inbrandsetzung und Zerstörung von Häusern, Geschäften und Moscheen und in einigen Fällen die vorsätzliche Zerstörung ganzer Dörfer. […]
In den Gebieten, die von ISIS zurückerobert wurden, ist es Meldungen zufolge zu Gewaltausbrüchen zwischen verschiedenen Stämmen bzw. innerhalb der Stämme gekommen, da einige sunnitisch-arabische Stämme bzw. Teile von ihnen möglicherweise mit ISIS kollaboriert haben, während andere neutral geblieben sind oder gegen ISIS gekämpft haben. Mitglieder sunnitisch-arabischer Familien oder Stämme, die tatsächlich oder vermeintlich mit ISIS kooperiert haben, sind Berichten zufolge von Stämmen oder Familien, die in Opposition zu ISIS stehen, in außergerichtlichen Verfahren zur Verantwortung gezogen worden. Es wurde berichtet, dass örtliche Behörden, Sicherheitskräfte und Stämme in mehreren Gebieten die Räumung und Vertreibung ganzer Familien aus ihren Heimatorten angeordnet haben, da die Betroffenen oder ihre Angehörigen tatsächlich oder vermeintlich mit ISIS in Verbindung standen. Darüber hinaus wurden einzelne Personen, Familien und Stämme, die im Verdacht einer Verbindung zu ISIS standen, an einer Rückkehr in ihre Herkunftsgebiete gehindert.“ (UNHCR, 14. November 2016, S. 12-13)
Lage von Angehörigen des Stammes Muschahada (Maschhadan), insbesondere Bedrohung durch die Ahl al-Haqq-Miliz
Es konnten kaum Informationen zur Miliz Asa’ib Ahl al-Haqq in Bezug auf den Muschahada-Stamm gefunden werden. Daher enthalten die folgenden Quellen auch Informationen zur Position von Mitgliedern des Stammes unter Saddam Hussein sowie im aktuellen Konflikt.
Brookings Institute, eine Denkfabrik mit Sitz in Washington D.C., schreibt im Juli 2003 zum Stammessystem im Irak, dass unter der Diktatur von Saddam Hussein die sunnitischen Stämme bevorzugt behandelt worden seien, um ihre Loyalität zum Regime zu sichern. Das Regime habe Stammesführern finanzielle Zuwendungen und Waffen zukommen lassen und junge Mitglieder sunnitischer Stämme dazu ermuntert, der Armee und den Sicherheitsorganen beizutreten, wo sie schnell befördert worden seien. Unter den Stämmen, die besonders von dieser bevorzugten Behandlung unter Saddam Hussein profitiert hätten, werden auch die Muschahada aus Tarmiya (nördlich von Bagdad, Anm. ACCORD) erwähnt:
„Under Saddam’s dictatorship, many of Iraq’s Sunni tribes enjoyed considerable perquisites and privileges that ensured at least some degree of loyalty to the regime. Many tribal shaykhs received payments, access to weaponry, and a blind eye from Baghdad to smuggling and other illegal activities. To man his various internal security forces, such as the Presidential Guard and Special Republican Guard, Saddam imported large numbers of young, uneducated tribal men from Tikrit and his childhood village, al-Ujah, and secondarily from other parts of the Iraqi Sunni Arab countryside and even some Shiite areas. Young men from tribes considered friendly to the regime were encouraged to join the armed forces and the security organs and enjoyed speedy promotion. Overall, these tribes benefited in multifarious ways from Saddam’s rule.
Which tribes enjoyed this kind of preferential treatment? In the Sunni Arab areas practically all of the tribes did, but some were more privileged than others. These tribes included principally those neighboring Tikrit (mostly in the Salah al-Din Governorate): the Jubbur in Sharqat, the ‘Ubayd in al-‘Alam and Tarmiya, the Mushahadah in Tarmiya, the Luhayb in Sharqat, and the al-‘Azza in Balad. A bit farther afield, there were the Harb in ad-Dur, the Tayy in Mosul (the minister of defense, General Sultan Hashim, hails from that tribe), the Khazraj from south of Mosul, and the Maghamis from Khalis. Finally, while the large Sunni Arab tribal federation of the Dulaym west of Baghdad collaborated with the regime rather closely, the Shammar Jarba northwest of Baghdad in the Jazira collaborated somewhat less enthusiastically.” (Brookings Institute, 8. Juli 2003)
Der von Amatzia Baram, Achim Rohde und Ronen Zeidel 2010 herausgegebene Sammelband „Iraq between Occupations – Perspectives from 1920 to the Present“ enthält ein Kapitel zu Führungspersönlichkeiten aus dem sunnitischen Lager. Es wird erwähnt, dass der Stamm der Muschahada (Maschhadani, al-Hashimi) im neuen politischen System nach dem Sturz Saddam Husseins stark vertreten sei. Neben fünf weiteren Namen wird Tariq al-Hashimi, Vizepräsident und ehemaliger Vorsitzender der Irakischen Islamischen Partei, als wichtige sunnitische Persönlichkeit aufgeführt. Alle diese Politiker der neuen politischen post-Saddam-Ordnung seien von sogenannten Entbaathifizierungskomitees geprüft worden. Daher seien die Chancen für diese politischen Führungspersönlichkeiten im „neuen Irak“ umso besser gewesen, je unauffälliger sie sich unter dem Baath-Regime (das Regime Saddam Husseins, Anm. ACCORD) verhalten hätten. Jedoch sei es schwierig, herauszufinden, was diese Personen während des Baath-Regimes getan hätten, da Zugang zu vertrauenswürdigen Informationen nach wie vor beinah unmöglich sei. Einige Führungspersönlichkeiten seien ständig mit Gerüchten konfrontiert, mit dem ehemaligen Regime kooperiert zu haben:
„Other tribes with significant representation are the Dulaim (Abu Risha and Dulaymi) and the Mushahada (Mashhadani, al-Hashimi). […]
„On the way up, these politicians have had to pass through the de-Ba’thification committees. […] Therefore, the more anonymous the new Sunni leaders were under the Ba’ath, the better their chances in the ‘new Iraq’. As a consequence, finding out what these leaders did under the Ba’ath remains a difficult task. Access to reliable information was and still is almost impossible. Some of the leaders constantly have to deal with rumours about their cooperation with the former regime, in contradiction to their ‘official’ biographies.” (Baram/Rohde/Zeidel, 2010)
Weitere Quellen erwähnen die Zugehörigkeit Tariq al-Hashimis zum Stamm der Muschahada bzw. Maschhadan (Al-Jazeera, 10. Dezember 2014; Khalilzad, 2016).
In einem weiteren Beitrag aus dem Jahr 2016 von Amatzia Baram, einem Professor im Fachbereich Geschichte des Nahen Ostens an der Universität Haifa, wird erwähnt, dass sich unter anderem Teile des Mushahada-Stammes und des Albu-Nasir-Stammes (zu dem auch Saddam Hussein gehörte) 2015 im Zentral- und Nordirak dem IS angeschlossen hätten:
„A survey of the available information shows that fighting alongside ISIS in the center-north were, in 2015, 'Aqaydat ('Uqaydat) and 'Anza, and parts of the tribes of al-Afadila, Albu-'Asaf, al-Tayy, al-Mushahada, al'Ubayd, albu Nasir (Saddam's tribe), a northern branch of al-Jaghaifa, Albu Sha'ban.” (Baram, 2016, S. 38)
Der irakische TV-Sender Al-Gharbiya berichtet im Oktober, dass Mitglieder der Miliz Asa’ib Ahl al-Haqq einen sunnitischen Zivilisten an einem Checkpoint in Baquba (Provinz Diyala) entführt und an einen unbekannten Ort verbracht hätten. Laut Angaben aus Sicherheitskreisen handle es sich um einen Bürger namens Omar Adnan al-Maschhadani. (Al-Gharbiya, 15. Oktober 2014)
Die nationale irakische Nachrichtenagentur National Iraqi News Agency (NINA) meldet im September 2016, dass die Bundespolizei ein Mitglied der Gruppe IS namens Abu Abdullah al-Maschhadani in Tarmiya festgenommen habe:
„Federal police arrested the official of monitoring of the so-called state of north of Baghdad, and the top administrator of so-called battalion of Hamza in Daesh state in south of Baghdad. The federal police captain Raed Shakir Jawdat said in a press statement: ‘a police force arrested the terrorist Abu Abdullah al-Mashhadani, the official of the monitoring of the so-called state of northern Baghdad in Tarmiyah area." (NINA, 1. September 2016)
NINA schreibt in einer weiteren Meldung vom September 2016, dass sich der Führer der Nationalen Allianz (ein Bündnis zumeist schiitischer Parteien, Anm. ACCORD), Ammar al-Hakim, mit dem Parlamentsabgeordneten Mahmud al-Maschhadani getroffen habe, um die Sicherheitslage sowie die politische Lage im Land zu besprechen. Laut dem Büro von al-Hakim habe al-Maschhadani al-Hakim zur Übernahme der Führung der Nationalen Allianz gratuliert:
„Head of the National Alliance Ammar al-Hakim discussed with MP Mahmoud al-Mashhadani, the developments in the political and security situation in Iraq. A statement by the Office of al-Hakim today, ‘said that al-Mashhadani offered congratulations to al-Hakim on the occasion of his accession to the leadership of the National Alliance, and wished him success in his new mission and the convergence of views among the Iraqis. The meeting witnessed the discussion of the political and security situation in the country, according to the statement.’” (NINA, 9. September 2016)
Lage von Angehörigen des Stammes Albu Nasir
In dem oben bereits angeführten Beitrag aus dem Jahr 2016 von Amatzia Baram, einem Professor im Fachbereich Geschichte des Nahen Ostens an der Universität Haifa, wird erwähnt, dass sich unter anderem Teile des Mushahada-Stammes und des Albu Nasir-Stammes (zu dem auch Saddam Hussein gehörte) 2015 im Zentral- und Nordirak dem IS angeschlossen hätten:
„A survey of the available information shows that fighting alongside ISIS in the center-north were, in 2015, 'Aqaydat ('Uqaydat) and 'Anza, and parts of the tribes of al-Afadila, Albu-'Asaf, al-Tayy, al-Mushahada, al'Ubayd, albu Nasir (Saddam's tribe), a northern branch of al-Jaghaifa, Albu Sha'ban.” (Baram, 2016, S. 38)
Al-Sharq Al-Awsat, eine in saudischem Besitz befindliche Tageszeitung mit Sitz in London, berichtet im Mai 2015, dass die Gruppe IS den Tod des IS-Kämpfers Ibrahim Sabawi al-Hasan, Sohn eines Halbbruders von Saddam al-Hussein, verkündet habe. Laut Mishaan al-Dschaburi, einem Mitglied des Parlaments aus der Provinz Salahaddin, bestätige die offizielle Todesanzeige des IS die Rolle, die Ibrahim Sabawi al-Hasan beim Camp-Speicher-Massaker gespielt habe. Das Camp-Speicher-Massaker, bei dem mehr als 1.700 zumeist schiitische Armeekadetten getötet worden seien, habe sich ereignet, als der IS nach Tikrit vorgedrungen sei. Ibrahim Sabawi al-Hasan und mehrere Cousins von seinem Stamm der Albu Nasir sowie Angehörige des Stammes Albu Adschil seien maßgeblich am Massaker beteiligt gewesen und hätten in der Folge Führungspositionen innerhalb des IS übernommen. (Al-Sharq Al-Awsat, 21. Mai 2015)
Die britische Tageszeitung The Times berichtet im März 2016 über die Lage des Stammes Albu Nasir. Neun Jahre, nachdem das wohl berüchtigtste Mitglied des Stammes, Saddam Hussein, hingerichtet worden sei, sei die weitere Verwandtschaft aufgrund ihrer Stammeszugehörigkeit noch immer gestraft und lebe im Exil. Laut dem derzeitigen Anführer der Albu Nasir, Scheich Falah Nada al-Hussein, habe sich der Stamm nach dem Sturz Saddam Husseins aus der Politik zurückgezogen und habe von der Landwirtschaft gelebt. Doch auch neun Jahre nach Saddams Tod werde der Stamm, so al-Hussein, für alles, was im Irak passiere, verantwortlich gemacht. Der Scheich sei mit einem Großteil seines Stammes in die Region Kurdistan geflohen, als der IS im Juni 2014 Tikrit und al-Awdscha eingenommen habe. Obwohl der IS nun bereits seit neun Monaten aus der Gegend vertrieben worden sei, seien nur wenige Angehörige der Albu Nasir zurückgekehrt. Al-Awdscha, die Geburtsstadt von Saddam Hussein, sei weiterhin komplett verlassen. Laut Angaben des Scheichs fürchte sich der Stamm sowohl vor dem IS, als auch vor den schiitischen Milizen der Volksmobilisierungskräfte (al-Haschd al-Schaabi), da beide ihnen vorwerfen würden, jeweils dem anderen gegenüber loyal zu sein. Der Albu-Nasir-Stamm, der örtlich mehr als 30.000 Mitglieder zähle, habe wenig Grund gehabt, die von Schiiten dominierte Regierung nach dem Sturz von Saddam Hussein positiv zu sehen. Den Albu Nasir würden Arbeitsstellen vorenthalten, sie seien willkürlichen Festnahmen und Schikanen ausgesetzt, darüber hinaus sei das Vermögen der Stammesführer weiterhin eingefroren. Das Erstarken des IS habe die Probleme des Stammes noch zusätzlich vergrößert. Obwohl viele Stammesführer vom IS hingerichtet worden seien, da sie die Aktivitäten des IS verurteilt hätten, sei der Stamm von der Regierung beschuldigt worden, mit dem IS beim Camp-Speicher-Massaker kooperiert zu haben. Dies sei laut Aussage des Scheichs eine weitere Lüge. Nachdem der IS in Tikrit angekommen sei, hätten alle Mitglieder der Albu Nasir al-Awdscha verlassen und seither als Flüchtlinge gelebt. Gerade als der Scheich dies dem Reporter erzählt habe, habe ein junger Mann das Zimmer betreten, der davon berichtet habe, dass Berichten zufolge schiitische Milizen gerade einzelne Häuser in al-Awdscha zerstören würden:
„Nine years after the drop of a trapdoor brought an end to the life of the al-Bu Nasir tribe’s most infamous son, Saddam Hussein’s extended kin continue to live in his shadow, punished and in exile merely for their tribal affiliation with a man many still admire.
'When Saddam, may he rest in peace, was overthrown, we abandoned politics and lived as farmers,’ said Sheikh Falah Nada al-Hussein, the al-Bu Nasir tribe’s present leader. ‘But nine years after he was executed everything that goes wrong in Iraq is still somehow blamed on us.’ We sat together in a modest-sized house in a suburb of Irbil, the capital of Iraqi Kurdistan to which the sheik and most of his tribe, Sunnis, fled after Islamic State captured Tikrit and al-Awja in June 2014. Though nine months have passed since Islamic State was driven from the area, few of the al-Bu Nasir tribe have returned. Al-Awja, Saddam’s birthplace 13km south of Tikrit, remains a ghost town, his tomb a pile of rubble. ‘Daesh and the Hashd al-Shaabi, we are afraid of them both the same,’ Sheik Falah explained, referring to Islamic State and the Shia volunteer militias by their local names. ‘Each accuses us of being loyal to the other: both accuse us of being Saddam’s tribe.’ […]
His tribe, numbering more than 30,000 locally, had little cause to love Iraq’s Shia-led government after Saddam’s 2003 downfall. They are deprived of jobs, subjected to random arrest and harassment, and the assets of the tribe’s leaders remain frozen. Yet the ascent of Islamic State only added to the tribe’s problems. Though many of the tribe’s leaders were sentenced to death by Islamic State for their condemnation of the group, in Tikrit the tribe were accused by the government of involvement with Islamic State in the notorious massacre of more than 1000 Iraqi air force cadets in June 2014 as they fled their base at Camp Speicher. ‘It was another lie,’ said Sheik Falah, who is himself under an Isis death sentence. In the week after the arrival of Islamic State in Tikrit, the entire al-Bu Nasir population of al-Awja left the town to live as refugees. At that moment a young man rushed into the room. Reports were coming in that Shia militia were blowing up selected houses in al-Awja. The elder sheik grimaced. ‘It never ends,’ he said.“ (The Times, 21. März 2016)
New Statesman, eine britische Wochenzeitung, veröffentlicht im April 2016 eine Reportage über einen schiitischen Armeeoffizier, Ali al-Sudani, der nach der Rückeroberung der Stadt Tikrit vom IS dort als Sicherheitschef eingesetzt worden sei. Als schiitische Milizen im April 2016 Tikrit eingenommen hätten, seien tausende Sunniten aus der Stadt geflohen, aus Angst, als Sunniten mit den Mördern von Camp-Speicher assoziiert und dadurch Opfer von Racheangriffen zu werden. Sie seien seither vereinzelt nach Tikrit zurückgekehrt und dabei von Al-Sudani überprüft worden. Der Artikel beschreibt, wie Al-Sudani einen ehemaligen Armeeoffizier des Albu-Nasir-Stammes in dessen Haus getroffen habe. Der Mann sei von Al-Sudani aus dem Gefängnis entlassen worden, um beim Kampf gegen den IS zu helfen. Al-Sudani habe im Gespräch den Bruder des Mannes beschuldigt, dem IS anzugehören. Der Mann habe widersprochen und gesagt, dass die Regierung seinen Bruder zum IS-Mitglied deklariert habe, diese treffe aber nur auf den Sohn des Bruders zu:
„A taut, vengeful man dressed all in black, his left eyebrow arched upwards in an expression of perpetual suspicion, Colonel Ali al-Sudani is the closest thing to law that exists in Tikrit. He is a Shia, 46 years old, part nemesis, part enforcer, and as the Iraqi government’s most senior military intelligence officer in the city, he has executive powers that exceed those of almost any other individual there. […]
So by the time Shia volunteer militias – al-Hashd al-Shaabi – recaptured Tikrit last April on behalf of the Iraqi government, thousands of Sunnis had fled the city, fearing vengeance on account merely of their sectarian association with the Speicher killers. They have since returned to Tikrit in varying stages, under the watchful scrutiny of Colonel al-Sudani. […]
At another house the colonel meets with a former army officer from Saddam Hussein’s tribe, the al-Bu Nasir. He had the man released from jail in return for help against IS. The two men talk cordially for a while, but then break into disagreement over the officer’s missing brother. ‘He is with Da’esh,’ Colonel al-Sudani says. ‘We know it.’ ‘Your government designated him Da’esh, but he is innocent!’ the man counters, unafraid and certain. ‘His sons, yes. But not him.’” (New Statesman, 4. April 2016)
Ältere Informationen zur Lage von Angehörigen des Stammes Albu Nasir finden sich in folgender Anfragebeantwortung vom September 2015:
· ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Situation von Angehörigen des Clans Al-bu Nasir (Gewalt durch staatliche Behörden oder schiitische Milizen; Übergriffe durch andere Akteure; Diskriminierung) [a-9333], 7. September 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/local_link/315966/454704_de.html
Informationen zum Stamm Albu Adschil
In dem oben bereits angeführten Beitrag aus dem Jahr 2016 von Amatzia Baram wird erwähnt, dass ein Stammesführer der Dschuraifa gesagt habe, dass die US-Administration und die darauffolgende schiitisch-dominierte Regierung die sunnitischen Stämme isoliert hätten, sie als Feinde bezeichnet und ihnen alle Vorzüge (sozialer Status und Posten in der Regierung, der Armee und der Polizei) weggenommen hätten. Daher hätten sich viele Stammesführer dem IS angeschlossen, um Rache an der Regierung zu nehmen. Der Artikel erwähnt, dass sich beispielsweise Mitglieder des Stammes Albu Adschil in der Provinz Salahaddin gleich dem IS angeschlossen hätten, als dieser im Juni 2014 den zentralen Norden eingenommen habe. Der Artikel fährt jedoch fort, dass der Albu-Adschil-Stamm nach der Befreiung der Region nahe Tikrit vom IS einen Waffenstillstand mit der schiitischen Miliz Badr-Brigade geschlossen und sich daraufhin dem Anschein nach neutral verhalten habe:
„Shaykh Saleh al-Jughaifi from Haditha whose tribe, the Jughaifa, had joined the government in fighting ISIS, explained that the post-war civil US administration and subsequent Shia-dominated Iraqi governments ‘isolated Sunni tribes, designated us enemies and stripped us of all benefits, like social status and posts in the government, army and police… As a result, many tribesmen joined Daesh to get revenge from the state’. Thus, for example, members of the Albu Ajeel (‘Ajil) tribe in Iraq’s Salah al-Din (Tikrit) province threw their lot immediately behind Islamic State (ISIS) who invaded and captured their north-central area in June 2014. […]
Thus, for example, Albu ‘Ajil (‘Ujayl) supported IS in 2014 but after their area near Tikrit was liberated they reached a ceasefire with the Shi’i Badr Brigade and apparently remained neutral.” (Baram, 2016, S. 38)
Die UN-Unterstützungsmission für den Iraq (UNAMI) schreibt in ihrem Bericht zum Schutz von Zivilisten im bewaffneten Konflikt vom Juli 2015 (Berichtszeitraum Dezember 2014 bis April 2015), dass der IS im Jänner 2015 zwölf Zivilisten, darunter acht ehemalige Mitglieder der irakischen Sicherheitskräfte, in der Gegend des Stammes Albu Adschil im Osten von Tikrit entführt habe. Weiters berichtet UNAMI, dass nach der Rückeroberung des Ortes Albu Adschil durch irakische Sicherheitskräfte im März 2015 Massengräber entdeckt worden seien. In Albu Adschil seien 15 Leichen gefunden worden. Der Gouverneur der Provinz Salahaddin habe gesagt, dass vorläufige DNA-Tests bestätigt hätten, dass es sich bei den Leichen um Stammeskämpfer der Jubbur handle, die vom IS gefangengenommen und getötet worden seien:
„On 27 January, ISIL abducted 12 civilians, including eight former ISF [Iraqi Security Forces] members, from the Albu-Ajeel tribal area east of Tikrit, Salah al-Din. On the same day, ISIL reportedly abducted eight civilians from al-Alam sub-district, north of Tikrit.“ (UNAMI, 13. Juli 2015, S. 15)
„In Salah al-Din, mass graves have been discovered since ISF retook al-Alam, east of Tikrit, and Albo-Ajeel, south of Tikrit, from ISIL in March 2015. In Albo-Ajeel, 15 bodies have been recovered. The Secretary General of the Council of Ministers of the Government of Iraq and the Salah al-Din Governor subsequently announced that preliminary DNA tests confirmed that some bodies were al-Jubor tribal fighters from al-Alam sub-district who had been captured and killed by ISIL.“ (UNAMI, 13. Juli 2015, S. 24)
Die international tätige Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) berichtet im September 2015, dass die irakische Regierung im März und April desselben Jahres den IS aus der Stadt Tikrit und der umliegenden Region der Provinz Salahaddin verdrängt habe. An der gegen den IS gerichteten Operation seien auch von der Regierung gestützte Milizen beteiligt gewesen. Nach den Kampfhandlungen hätten Milizen hunderte Häuser von Zivilisten sowie öffentliche Gebäude in Tikrit und den umliegenden Orten Al-Dur, Albu Adschil und al-Alam geplündert, in Brand gesetzt oder gesprengt. Zudem hätten sie unrechtmäßig circa 200 Männer und Burschen festgehalten, von denen mindestens 160 immer noch vermisst würden und wahrscheinlich verschleppt worden seien. Die an diesen brutalen Vorgängen beteiligten Milizen seien die Badr-Brigaden, die Ali Akbar-Brigaaden, die Asa’ib Ahl al-Haqq, die Hisbollah-Brigaden, Saraya Khorasan und Dschund al-Imam gewesen:
„In March and April 2015, the Iraqi government achieved a significant military victory against the Islamic State, also known as ISIS, when its forces dislodged the extremist armed group from the city of Tikrit and other areas of Salah al-Din governorate, northeast of Baghdad. The forces involved in these operations included the Iraqi army and Federal Police, government-backed militias, and aerial support provided by an international coalition led by the United States. In the aftermath of the fighting, militia forces looted, torched, and blew up hundreds of civilian houses and buildings in Tikrit and the neighboring towns of al-Dur, al-Bu ‘Ajil and al-Alam along the Tigris River, in violation of the laws of war. They also unlawfully detained some 200 men and boys, at least 160 of whom remain unaccounted for and are feared to have been forcibly disappeared. The largely Shia militias responsible for the brutal aftermath to the fighting included the Badr Brigades, the Ali Akbar Brigades, the League of the Righteous (Asa’ib Ahl al-Haqq), the Hizbollah Battalions (Kata’ib Hizbollah), the Khorasan Companies (Saraya Khorasan), and the Soldier of the Imam (Jund al-Imam).“ (HRW, 20. September 2015)
Musings on Iraq, der Internetblog des amerikanischen Irak-Analysten Joel Wing, veröffentlicht im November 2015 Informationen zur Lage der Albu Adschil. Der Stamm werde beschuldigt, mit den Aufständischen kollaboriert und am Camp-Speicher-Massaker beteiligt gewesen zu sein. Nachdem der Ort Albu Adschil im März 2015 vom IS befreit worden sei, hätten schiitische Milizen der Volksmobilisierungskräfte (al-Haschd al-Schaabi) und örtliche sunnitische Stammeskämpfer den Ort zerstört. Danach sei es Bewohnern verboten worden, in den Ort zurückzukehren. Dies habe sich seit kurzem infolge einer politischen Vereinbarung geändert, jedoch verdeutliche die Lage dort die tiefen Spaltungen, die im Irak verbleiben würden, auch wenn der IS am Ende besiegt werde. Im September 2015 sei eine Versöhnungskonferenz abgehalten worden, infolge derer eine Vereinbarung Familien ermöglicht habe, in ihre Wohnhäuser in Albu Adschil zurückzukehren. Jedoch seien 300 Personen, die verdächtigt worden seien, mit dem IS zu sympathisieren, von dieser Abmachung ausgenommen worden. Zuvor habe Berichten zufolge der Jubbur-Stamm Personen daran gehindert, in den Ort zurückzukehren. Dies hänge mit dem tiefen Misstrauen gegenüber den Albu Adschil zusammen. Nachdem Tikrit im Juni 2014 unter Kontrolle des IS gekommen sei, habe man den Albu Adschil vorgeworfen, den IS beim Camp-Speicher-Massaker unterstützt zu haben, bei dem 1.500 Rekruten hingerichtet worden seien. Nach der Befreiung vom IS seien in Albu Adschil Massengräber mit 300 bis 400 Leichen entdeckt worden, von denen manche vermuten würden, dass es sich um Opfer des Massakers handle. Familienangehörige der Opfer des Camp-Speicher-Massakers hätten von den Albu Adschil Blutgeld gefordert und Mitglieder der Stämme Jubbur und Abed hätten Berichten zufolge auf Rache gesonnen. Als Albu Adschil am 7. März befreit worden sei, sei daher ein Großteil des Ortes, wie Satellitenaufnahmen von Human Rights Watch zeigen würden, zerstört worden. Am 9. März sei ein Video verbreitet worden, in dem vermutlich ein Mitglied der Asa’ib Ahl al-Haqq durch den Ort fahre und „Verbrennt sie“ rufe. Ein Ortsansässiger, der sich den Volksmobilisierungskräften angeschlossen habe, habe gesagt, dass Mitglieder der Asa’ib Ahl al-Haqq-Miliz Häuser in Brand gesteckt hätten. Ein regionaler Abgeordneter habe auch Mitglieder des Jubbur-Stammes für die Taten verantwortlich gemacht. Laut Joel Wing komme es neben den Übergriffen der Volksmobilisierungskräfte zunehmend zu Auseinandersetzungen zwischen Stämmen, über die weniger berichtet werde. Viele Familien würden für verstorbene Verwandte nicht nur Blutgeld, sondern auch Rache fordern:
„The current war has increased tensions between communities and created new ones within them. That’s show in the case of Albu Ajeel just outside of Tikrit. The tribe there was accused not only of collaborating with the insurgents, but taking part in the now infamous Camp Speicher massacre, which took place last summer. After the town was cleared in March it was destroyed by both Shiite Hashd units and local Sunni tribesmen. Afterward Albu Ajeel was a ghost town with no locals being allowed to return. That has recently changed after a political deal, but the situation there points to the deep divisions that will remain in the country after the Islamic State is eventually defeated. At the end of September 2015, a political deal was made to allow locals to return to Albu Ajeel. The provincial council held a reconciliation conference, and as a result an agreement was made for families to go back to their home in the town. That did not include 300 people who were suspected of being IS sympathizers. The local Hashd commander agreed to the arrangement as well showing their continued influence over the area. Beforehand the Jabour tribe was said to have been stopping people from returning to that area. The reason no one was allowed back into the town was the deep suspicion people have of the tribe. After Tikrit fell to to the Islamic State in June 2014, the Albu Ajeel were accused of helping the organization commit the Camp Speicher massacre where 1,500 recruits were executed. To make matters worse, a mass grave was found in the town after its liberation with 300-400 bodies in it. Some believed these were Speicher victims. Families of the victims of that mass murder were demanding blood money from the Albu Ajeel for their dead relatives, and members of the Jabour and Abed tribes were said to be seeking revenge.
The result of this mistrust and suspicion was that after Albu Ajeel was liberated on March 7, most of the town was destroyed. Satellite photo analysis done by Human Rights Watch showed most of the town had been flattened shortly after its capture. On March 9, a video was posted with a suspected Asaib Ahl Al-Haq (AAH) member yelling ‘Burn them!’ as he droves through town. A local who joined the Hashd said that shortly after the town was liberated AAH started burning down homes. A lawmaker from the area also blamed the Jabour tribe for taking part in the acts as well. In the end, a reported 200 homes were destroyed and 300 burned. This was done in revenge for the Speicher massacre and occurred in several other towns in the area as well. The example of Albu Ajeel shows how scarred Iraq is from the Islamic State. The Hashd have been blamed for most of the abuses by the government, but there are also a plethora of tribal disputes that have emerged from the war that have barely been reported on. Many families are demanding not only blood money for their lost relatives, but revenge as well. After the Islamic State is driven back these issues are likely to remain causing more lasting problems for the nation.“ (Musings on Iraq, 10. November 2015)
Das in der Autonomen Region Kurdistan (Irak) ansässige kurdische Mediennetzwerk Rudaw berichtet im März 2015 ebenfalls über die Vorfälle in Albu Adschil. Kämpfer der Miliz Asa’ib Ahl al-Haqq hätten ein Video veröffentlicht, dass ihre Truppen beim Einzug in Albu Adschil zeige. Im Video sehe man mehrere brennende Häuser im Hintergrund. Man höre Stimmen der Milizmitglieder, die ihre Mitkämpfer dazu auffordern würden, Häuser von Zivilisten in Brand zu stecken. (Rudaw, 10. März 2015)
Al-Sumaria News, ein irakischer Fernsehsender, schreibt im März 2015, dass der Stamm Albu Adschil in der Provinz Salahaddin verlautbart habe, nicht am Verbrechen in Camp Speicher beteiligt gewesen zu sein und über Beweise zu verfügen, die die ihre Unschuld belegen würden. Darüber hinaus habe der Stamm seine Bereitschaft erklärt, mit der Regierung zusammenzuarbeiten. Der Stammesführer, Scheich Abdelkarim Nada, habe in einem Interview mit Sumaria gesagt, dass den Stamm im Hinblick auf das Massaker keine Schuld treffe, jedoch eine große Medienkampagne gegen den Stamm geführt werde. Der Stamm verfüge über circa 150 Kämpfer, die bereit sein, dies zu bezeugen. (Al-Sumaria, 19. März 2015)
In der oben bereits angeführten Reportage des New Statesman vom April 2016 über einen schiitischen Armeeoffizier, Ali al-Sudani, der nach der Rückeroberung der Stadt Tikrit vom IS dort als Sicherheitschef eingesetzt worden sei, werden auch zwei sunnitische Enklaven, Hawischa und Albu Adschil, erwähnt, die einst Hochburgen des IS gewesen seien. Nun hätten sich die sunnitischen Stammesführer al-Sudani angeschlossen und im Gegenzug für Waffen und Geld Verteidigungsmilizen gegen Einfälle des IS aufgestellt:
„A taut, vengeful man dressed all in black, his left eyebrow arched upwards in an expression of perpetual suspicion, Colonel Ali al-Sudani is the closest thing to law that exists in Tikrit. He is a Shia, 46 years old, part nemesis, part enforcer, and as the Iraqi government’s most senior military intelligence officer in the city, he has executive powers that exceed those of almost any other individual there. […]
Next we stop in two Sunni enclaves, Albu Ajeel and Hawija, that were once bastions of Islamic State resistance. Now the Sunni sheikhs have allied themselves to the colonel, and in return for weapons and money they have supplied young men to form their own defensive militias against incursions by IS.” (New Statesman, 4. April 2016)
Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 27. September 2017)
· ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Situation von Angehörigen des Clans Al-bu Nasir (Gewalt durch staatliche Behörden oder schiitische Milizen; Übergriffe durch andere Akteure; Diskriminierung) [a-9333], 7. September 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/local_link/315966/454704_de.html
· Al-Gharbiya: milishiya al-casa’ib takhtaf madaniyan fi bacquba [Milizen der Asa’ib entführen Zivilisten in Baquba], 15. Oktober 2014
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· Al Jazeera: Tariq al-Hashimi, 10. Dezember 2014
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· Al-Sharq Al-Awsat: tanzhim dacish yanca ibrahim sabcawi al-hasan al-mutahhim bi-majzarat Speicher [Der IS verkündet den Tod von Ibrahim Sabawi al-Hasan, dem Beteiligung am Camp Speicher- Massaker vorgeworfen wird], 21. Mai 2015
https://aawsat.com/home/article/365476/%D8%AA%D9%86%D8%B8%D9%8A%D9%85-%D8%AF%D8%A7%D8%B9%D8%B4-%D9%8A%D9%86%D8%B9%D9%89-%D8%A5%D8%A8%D8%B1%D8%A7%D9%87%D9%8A%D9%85-%D8%B3%D8%A8%D8%B9%D8%A7%D9%88%D9%8A-%D8%A7%D9%84%D8%AD%D8%B3%D9%86-%D8%A7%D9%84%D9%85%D8%AA%D9%87%D9%85-%D8%A8%D9%80-%D9%85%D8%AC%D8%B2%D8%B1%D8%A9-%D8%B3%D8%A8%D8%A7%D9%8A%D9%83%D8%B1%C2%BB
· Al-Sumaria: cashira albu cajeel tuclin bara’ataha min jarimat Speicher wa tu’akkid imtilakaha adilla tuthbit thalik [Der Clan Albu Adschil verkündet seine Unschuld am Speicher-Verbrechen und bekräftigt, über Beweise zu verfügen, die dies bestätigen], 19. März 2015
http://www.alsumaria.tv/news/128212/%D8%B9%D8%B4%D9%8A%D8%B1%D8%A9#
· Baram, Amatzia/Rohde, Achim/Zeidel, Ronen: Iraq between Occupations – Perspectives from 1920 to the Present, 2010, S. 167 (Auszüge verfügbar auf Google Books)
https://books.google.at/books?id=5oLFAAAAQBAJ&pg=PA167&lpg=PA167&dq=mushahada+tribe&source=bl&ots=z6KlkhIfNk&sig=dtRnv9NhFBRE_fGOTDssg9Ue1CU&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwj07Zm8ibbWAhVLCpoKHcqEDgsQ6AEIQDAI#v=onepage&q=mushahada%20tribe&f=false
· Baram, Amatzia: Quo Vadis Iraq? II, 2016
https://www.maxwell.syr.edu/uploadedFiles/parcc/news/A%20Baran-Quo%20Vadis%20Iraq%20II.pdf
· Brookings Institute: The Iraqi Tribes and the Post-Saddam System, 8. Juli 2003
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· HRW – Human Rights Watch: Ruinous Aftermath - Militias Abuses Following Iraq’s Recapture of Tikrit, 20. September 2015
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· Khalilzad, Zalmay: The Envoy: From Kabul to the White House, My Journey Through a Turbulent World, 2016 (Auszüge verfügbar auf Google Books)
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· New Statesman: The colonel's revenge: on the battle against Islamic State in Iraq, 4. April 2016
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· NINA – National Iraqi News Agency: Federal Police Arrest Two Senior Terrorists Of Daesh, 1. September 2016 (verfügbar auf Factiva)
· NINA – National Iraqi News Agency: Hakim discusses with MP Mahmoud al-Mashhadani, the developments in security and political situation, 9. September 2016 (verfügbar auf Factiva)
· Rudaw: manazil albu cajeel tatacarrad li-haraq min qibal quwwat al-hashd al-shacabi [Häuser von Albu Adschil werden von Truppen der Volksmobilisierung in Brand gesteckt], 10. März 2015
http://www.rudaw.net/arabic/middleeast/iraq/0903201523
· The Times: Saddam Hussein's kin live in his shadow, punished in exile, 21. März 2016 (verfügbar auf Factiva)
· UNAMI - UN Assistance Mission for Iraq: Report on the Protection of Civilians in Armed Conflict in Iraq: 11 December 2014 - 30 April 2015, 13. Juli 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
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· UNHCR - UN High Commissioner for Refugees: UNHCR Position on Returns to Iraq, 14. November 2016 (verfügbar auf ecoi.net)
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