Dokument #1393722
ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (Autor)
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Irakische Kommunistische Partei (Al-Hizb Al-Schuyuci al-ciraqi)
Global Security, eine US-amerikanische Denkfabrik, die sich mit Sicherheitsthemen beschäftigt, schreibt in einer undatierten Übersicht zur irakischen Opposition zu Zeiten Saddam Husseins, dass sich die Irakische Kommunistische Partei 1934 gegründet habe und 1973 juristisch anerkannt worden sei, nachdem sie eine ‚Nationale Front‘ [zusammen mit der Baath-Partei, Anm. ACCORD] gebildet habe. 1979 sei sie verboten worden und habe während des Iran-Irak-Krieges den Iran unterstützt. Der Einfluss und die Tätigkeiten der Irakischen Kommunistischen Partei seien im Nordirak nach 1996 zurückgegangen, und viele arabische Mitglieder der Partei hätten den Nordirak verlassen. Es gebe noch einige Parteibüros, unter anderem in Schaqlawa und Suleimaniya. Zudem veröffentliche die Partei einige Zeitungen in der Region, zum Beispiel „Tariq al-Scha’ab“. Die Partei unterhalte normale Beziehungen zur KDP [Demokratische Partei Kurdistans] und zur PUK [Patriotische Union Kurdistans] und habe enge Verbindungen zur Kurdischen Kommunistischen Partei:
„The Iraqi Communist Party was founded in 1934, becoming legally recognised in July 1973 on formation of National Progressive Front; left National Progressive Front March 1979 and was proscribed as a result of its support for Iran during the Iran-Iraq war. Aziz Muhammad holds the position of First Secretary of the party. The ICP's influence and activities in Northern Iraq have declined since the attack on Arbil in August 1996. Many Arab ICP members have left Northern Iraq. The ICP has a few offices in Northern Iraq in places such as Shaqlawa and Sulaymaniyah. The party publishes a few periodicals in the region, including ‘Tariq al-Sha'b‘. It maintains normal relations with the KDP [Kurdistan Democratic Party] and the PUK [Patriotic Union of Kurdistan] and has close links with its fellow communist party, the KCP [Kurdistan Communist Party].” (Global Security, ohne Datum)
Die Nachrichtenagentur Iraq Press Agency, zu der keine weiteren Informationen gefunden werden konnten, berichtet im September 2013, dass ein Autobombenanschlag in der Nähe des Büros der Irakischen Kommunistischen Partei im Distrikt Tuz Khurmatu der Provinz Salah al-Din vier Tote und 13 Verletzte gefordert habe. Laut der Quelle habe es im Distrikt Tuz Khurmatu, in dem vornehmlich Turkmenen leben würden, seit 2010 immer wieder Bombenanschläge gegeben. (Iraq Press Agency, 1. September 2013)
BBC Monitoring schreibt in einer Zusammenfassung einer Nachrichtensendung des Kurdish News Network Satellite TV (KNN) vom 9. Juni 2014, dass bei einem Autobombenanschlag in der Stadt Tuz Khurmatu in der Provinz Salah al-Din zwischen den Parteibüros der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) und der Kurdischen Kommunistischen Partei 21 Menschen getötet und 240 weitere verletzt worden seien. Der Bürgermeister der Stadt habe angegeben, dass Rebellen die Büros kurdischer Parteien ins Visier genommen hätten und die irakischen Sicherheitskräfte die Sicherheitslage in der Stadt nicht im Griff hätten.
Des Weiteren meldet KNN, dass kurdische Sicherheitskräfte aufgrund der instabilen Sicherheitslage in die Stadt Jalawla in der Provinz Diyala vorgedrungen seien, um kurdische Zivilisten und Büros politischer Parteien zu schützen. Die irakische Armee habe die kurdischen Truppen dazu aufgefordert, die Stadt zu verlassen:
„As many as 21 people killed and 240 others injured in the explosion of two car bombs between Patriotic Union of Kurdistan (PUK) and Kurdistan Communist Party offices in Tuz Khurmatu town of Salah al-Din Governorate; Tuz Khurmatu mayor Shalal Abdul in a phone call says the insurgents have targeted the towns and they expect more attacks on the town; the insurgents target the Kurdish parties' offices in the town; adds that Iraqi government forces cannot deal with the security attacks in the town. Video shows aftermaths of the attacks.
Peshmerga and security forces of Garmiyan area enter Jalawla town of Diyala Governorate due to security instability of the town to protect the Kurdish civilians and political parties' offices; Iraqi army has called the Kurdish forces to leave the city. Video report.“ (BBC Monitoring, 10. Juni 2014)
Die unabhängige irakische Nachrichtenagentur Awsat al-Iraq berichtet im August 2014, dass die Irakische Kommunistische Partei erklärt habe, dass eine Koordination zwischen der irakischen Armee, den kurdischen Sicherheitskräften (Peschmerga) und freiwilligen Soldaten wichtig sei, um den Islamischen Staat (IS) zu besiegen. Auf einem Parteitreffen in Samawa habe Ra’ed Fahmi, Mitglied des Politbüros erklärt, dass man geeint gegen den IS und dessen Terror vorgehen müsse:
„The Iraqi Communist Party said that the coordination among the Iraqi army, Kurdish Peshmarga and military volunteers is an important factor to achieve victory against Da'ish (Islamischer Staat, IS) organization. In a mass meeting in Samawa city, Polit-Bureau member Ra'ed Fehmi pointed that Da'ish's atrocities are crimes against humanity that necessitated our unity against this onslaught in the name of religion. He added that Da'ish progress in Mosul and western areas has its political and military reasons, which are connected with the types of administering the country and lack of coherent political ties. Fehmi called to preserve national unity through joint action to defeat Da'ish gunmen and terrorism.“ (Awsat al-Iraq, 19. Oktober 2014)
Die irakische Nachrichtenagentur All Iraq News Agency (AIN) berichtet im Jänner 2015, dass der Vorstand des Obersten Islamischen Rates im Irak, Ammar al-Hakim, sich mit einer Delegation der Irakischen Kommunistischen Partei getroffen habe, die von Ra’ed Fahmi, einem Mitglied des Politbüros der Partei geleitet worden sei. Fahmi habe die Ansicht von Al-Hakim geteilt, dass die Iraker gegen den Islamischen Staat (IS) mobilisiert werden müssten:
„Baghdad (AIN) -The head of the Supreme Iraqi Islamic Council, Ammar Al-Hakim, called for unifying the national efforts while fighting with the ISIL group so as to push the country forward. This came during Hakim's meeting with a delegation from the Iraqi Communist Party, headed by Ra'ed Fahmi, member of the political office of the party. Fahmi confirmed the need to mobilize the Iraqi people against IS through holding popular activities and festivities across the country.“ (AIN, 18. Jänner 2015)
Auf Facebook findet sich eine Seite mit dem Namen „Irakische Kommunistische Partei“. Auf dieser Seite werden offizielle Mitteilungen veröffentlicht, Mitteilungen anderer kommunistischer Parteien in der Welt geteilt, sowie Fotos von Arbeiterprotesten in Bagdad postet. Die letzten Einträge stammen vom 12. Juli 2016. 25.791 Personen „gefällt“ das Facebook-Profil der Partei:
· Irakische Kommunistische Partei [mawqic al-hizb al-shuyuci al-ciraqi], Facebook-Profil, ohne Datum
https://ar-ar.facebook.com/%D9%85%D9%88%D9%82%D8%B9-%D8%A7%D9%84%D8%AD%D8%B2%D8%A8-%D8%A7%D9%84%D8%B4%D9%8A%D9%88%D8%B9%D9%8A-%D8%A7%D9%84%D8%B9%D8%B1%D8%A7%D9%82%D9%8A-123611631029471/
Auf Youtube findet sich ein Video des irakischen Fernsehsenders Al-Mada, das im März 2016 veröffentlicht wurde und in dem ein Interview mit dem Chef der Irakischen Kommunistischen Partei, Hamid Madschid Musa, zu sehen ist. Musa erklärt, dass seine Partei einen einzigartigen Standpunkt vertrete, weil sie sowohl gegen die Diktatur als auch gegen die Besatzung eingetreten sei. Trotz einer Einladung zur Konferenz der irakischen Opposition in London [die Konferenz fand 2003 statt, Anm. ACCORD] habe die kommunistische Partei nicht teilgenommen, da gewisse politische Überzeugungen, wie zum Beispiel die Ablehnung einer konfessionellen Aufteilung der Regierung, sie daran gehindert hätte, an den Veränderungen teilzuhaben. Der Moderator konfrontiert Musa mit der Aussage, dass der Einfluss der Irakischen Kommunistischen Partei seit 2003 stark zurückgegangen sei und dass sie nur mehr zurückhaltend in der Öffentlichkeit auftrete. Sie stehe nur noch im Geheimen hinter Demonstrationen und schrecke davor zurück, Statements in ihrem Namen zu veröffentlichen. Musa antwortet darauf, dass diese Einschätzung damit zu tun habe, dass die Leute sich zu sehr auf die [ehemalige] Rolle der Partei im Parlament und in der Regierung konzentriert hätten, statt auf die Rolle der Partei auf der Straße. Es gebe keine Woche, in der es nicht Massenaktionen gebe, die sich für die Belange der Bevölkerung, darunter Dienstleistungen, Löhne und Arbeit, einsetzten würden, und immer seien die Kommunisten als Teilnehmer oder Leiter präsent. Die Partei wolle aber nicht den öffentlichen Platz monopolisieren und der Massenbewegung eine enge parteinahe Färbung geben, da sie für ein geeintes Irak eintreten würde. Daher würden bei Protesten keine Slogans und Symbole der Partei verwendet. (Al-Mada TV, 10. März 2016)
Auf Facebook findet sich eine Seite mit dem Namen „Irakische Kommunistischen Partei in Tuz Khurmatu“. Der letzte Eintrag auf der Seite stammt vom 26. Juli 2015:
· Irakische Kommunistische Partei – Organisation Tuz [Al-Hizb al-Shuyuci al-ciraqi munathamat tuz], Facebook-Profil, ohne Datum
https://www.facebook.com/%D8%A7%D9%84%D8%AD%D8%B2%D8%A8-%D8%A7%D9%84%D8%B4%D9%8A%D9%88%D8%B9%D9%8A-%D8%A7%D9%84%D8%B9%D8%B1%D8%A7%D9%82%D9%8A-%D9%85%D9%86%D8%B8%D9%85%D8%A9-%D8%B7%D9%88%D8%B2-753398268065870/
In einem Eintrag auf dieser Facebook-Seite vom Mai 2015 wird berichtet, dass eine Delegation der Parteiorganisation in Tuz mehrere Arbeiter besucht habe, um Arbeitsanzüge auszuteilen und Erkundigungen anzustellen, warum ihre Löhne seit sechs Monaten nicht mehr ausgezahlt worden seien. (Irakische Kommunistische Partei, 17. Mai 2015)
In einem weiteren Beitrag vom März 2015 wird erwähnt, dass die Organisation der Irakischen Kommunistischen Partei in Tuz am 81.Jahrestag der Gründung der Partei Gratulanten empfangen habe. (Irakische Kommunistische Partei, 31. März 2015)
Es konnten keine Informationen zu Außenstellen der Irakischen Kommunistischen Partei in Dschalawla gefunden werden. Dies bedeutet nicht, dass solche Außenstellen nicht existieren.
Kurdische Kommunistische Partei (Partiya Komunisti Kurdistan)
Die BBC berichtet in einer Übersicht über Parteien in der Autonomen Region Kurdistan vom Jänner 2003, dass unter den linkspolitischen Gruppen, die den Irak-Krieg ablehnen würden, auch die Kurdische Kommunistische Partei sei. Im September 2002 habe Karim Ahmad, der Chef der Kurdischen Kommunistischen Partei, die irakischen Oppositionsführer, die die Pläne der USA für einen Regimewechsel unterstützt hätten, attackiert und gesagt, dass diese nur daran interessiert seien, Saddam Hussein zu beseitigen, um selbst im Irak zu herrschen:
„Left-wing groups active in Iraqi Kurdistan who oppose war on Iraq include the Kurdish wing of the Iraqi Communist Party, the Kurdistan Communist Party and the Iraqi Workers' Communist Party. In September 2002, Karim Ahmad, leader of the KCP, attacked Iraqi opposition figures who supported US plans for ‘regime change‘ in Iraq. He argued that the United States was a ‘colonialist country‘, only interested in removing Saddam Hussein from power in order to dominate Iraq“ (BBC, 13. Jänner 2003)
Sot al-Iraq, eine Webseite, die sich selbst als unabhängige Onlinezeitung beschreibt, und zu der keine weiteren Informationen gefunden werden konnten, berichtet in einem Artikel vom 1. Mai 2012, dass hunderte Mitglieder der Kurdischen Kommunistischen Partei im Zentrum von Suleimaniya für ein neues Arbeitergesetz und für die Garantie bezahlbarer Wohnungen demonstriert hätten. (Sot al-Iraq, 1. Mai 2012)
BBC Monitoring schreibt in einer Zusammenfassung einer Nachrichtensendung des Kurdish News Network Satellite TV (KNN) vom 11. August 2015, dass eine Delegation der Kurdischen Demokratischen Partei (KDP) den Hauptsitz der Kurdischen Kommunistischen Partei in Erbil besucht habe, um die präsidentielle Amtszeit in Kurdistan zu diskutieren:
„Kurdistan Democratic Party (KDP) delegation headed by KDP deputy leader Nechirvan Barzani visits Kurdistan Communist Party (KCP) HQ in Arbil. The issue of the region's presidency term discussed. Video shows joint news conference of KIC and KDP political bureaus members held after the meeting.” (BBC Monitoring, 14. August 2015)
BBC Monitoring schreibt in einer Zusammenfassung einer Nachrichtensendung des Gali Kurdistan Satellite TV, ein in Suleimaniya ansässiger Nachrichtensender und Sprachrohr der Partei Patriotische Union Kurdistan (PUK), vom November 2015, dass eine Delegation der PUK die Kurdische Kommunistische Partei in Erbil besucht habe, um über Lösungen politischer Probleme in der Region Kurdistan zu diskutieren:
„A PUK delegation headed by the party's Political Bureau member, Sa'di Ahmad Pira, visited the Kurdistan Communist Party (KCP) in Arbil and discussed the ways to resolve the political issues in the Kurdistan Region. Video shows the meeting in progress and a news conference held by Pira and a KCP official.” (BBC Monitoring, 29. November 2015)
Auf der Webseite der kurdischen Regionalregierung finden sich unter den Erklärungen zu den Aufgaben des Parlaments in Kurdistan auch Informationen zu dessen Sitzverteilung. Der Seite zufolge haben von 111 Sitzen die Kommunistische Partei und die Kommunistische Partei Kurdistans je einen Sitz. (Kurdistan Regional Government, 2016)
Irakische Arbeiterkommunistische Partei (Al-Hizb al-Shuyuci al-cummali al-ciraqi, Hizbi Communisti Krekari Iraq)
Global Security schreibt in einer undatierten Übersicht zur irakischen Opposition zu Zeiten Saddam Husseins, dass die Arbeiterkommunistische Partei des Irak im Territorium der Kurdischen Demokratischen Partei (KDP) vertreten sei, obwohl sie eigentlich illegal dort agiere, da sie weder registriert noch autorisiert sei, politische Aktivitäten durchzuführen. Der Partei würden zunehmen auch extrem linke Iraner angehören. Die antireligiöse und antinationalistische Einstellung der Arbeiterkommunistischen Partei habe zu Spannungen sowohl mit der KDP als auch mit der PUK (Patriotische Union Kurdistan) geführt. Sie sei aber trotzdem auch im Territorium der PUK vertreten und habe ein Büro sowie einen Radiosender in Suleimaniya [Zur Zeit der Veröffentlichung des Artikels war die Region Kurdistan noch in eine Einflusssphäre der KDP und in eine Einflusssphäre der PUK geteilt, Anm. ACCORD]. Es bestehe eine tiefe Feindseligkeit zwischen der Arbeiterkommunistischen Partei und der Islamischen Bewegung in Kurdistan. Die extremen politischen Ansichten der Arbeiterkommunistischen Partei, die oft im Gegensatz zu kurdischen Traditionen stehen würden, würden nicht nur bei der islamischen Bewegung zu Irritationen führen. Die Islamische Bewegung habe 1999 unter Verdacht gestanden, in die Ermordung von zwei Mitgliedern der Arbeiterkommunistischen Partei in Suleimaniya involviert gewesen zu sein. 1998 habe die Arbeiterkommunistische Partei „islamische Gruppen in Erbil“ beschuldigt, zwei ihrer Mitglieder ermordet zu haben:
„The IWCP [Iraqi Workers Communist Party] is represented in KDP [Kurdistan Democratic Party] territory although, strictly speaking, an illegal party there, not being officially registered and authorised to engage in political activities. The IWCP increasingly includes extreme left-wing Iranians. The party's supposed anti-nationalist and anti-religious leanings cause friction with the KDP and have of late also been giving rise to trouble with the PUK [Patriotic Union of Kurdistan]. The IWCP is nevertheless officially represented in PUK territory, having its head office and radio station in Sulaymaniyah. The party publishes the newspaper ’Bopeshawa‘. Relations between the IWCP and the PUK were initially described as reasonably good. The PUK used to assist the IWCP by means of monthly donations. However, some tension has arisen, partly as a result of an accusation of illegal fund-raising levelled at the IWCP by the PUK and an investigation into IWCP involvement in the death of two former IWCP members. There are also rumours abroad of an IWCP rapprochement with Baghdad. Fierce animosity is felt between the IWCP and the Islamic Movement in Kurdistan. The IWCP arouses irritation, not only on the part of the IMK, by its extreme political views, which often run directly counter to Kurdish traditions. At the funeral of the IWCP's founder, Farad Farradj, for instance, the Internationale blared forth. The IMK was suspected of involvement in the murder of two IWCP members in Sulaymaniyah in October 1999. The IWCP earlier accused’Islamic groups in the city of Arbil’ of the murder of two IWCP members on 18 April 1998. There have been no really large-scale incidents between the IMK and the IWCP.” (Global Security, ohne Datum)
Die BBC berichtet in der bereits erwähnten Übersicht über Parteien in der Autonomen Region Kurdistan vom Jänner 2003, dass sich die Irakische Arbeiterkommunistische Partei 1993 aus vier kleinen kommunistischen Gruppen gegründet habe. Die Arbeiterkommunistische Partei habe im Jahr 2000 Einheiten der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) beschuldigt, das Büro der Partei in Suleymaniya angegriffen zu haben. Berichten zufolge habe die PUK die Partei auch daran gehindert, eine Konferenz im Dezember 2002 abzuhalten. Bei einer Konferenz der irakischen Opposition in London im Dezember 2002 hätten Aktivisten der Arbeiterkommunistischen Partei vor dem Gebäude protestiert und angegeben, dass die Konferenz nicht die „irakischen Massen“ vertrete. Im September 2002 habe Rebwar Ahmad, der Führer des Zentralkomitees der Partei, wegen „terroristischen Angriffen“ auf Mitglieder seiner Partei die Strafverfolgung eines islamistischen Führers gefordert:
„The Iraqi Workers' Communist Party (IWCP) was formed in 1993 from four small communist groups. The IWCP accused Patriotic Union of Kurdistan (PUK) forces of attacking the organisation's office in Sulaymaniyah in 2000.
The PUK also reportedly prevented the IWCP from holding its 2nd conference in December 2002.
IWCP activists protested outside the conference of the Iraqi opposition in London in December 2002, claiming that the meeting was not representative of the ‘Iraqi masses’.
In September 2002, Rebwar Ahmad, secretary of the party's central committee, called for the prosecution of Islamist leader Mullah Krekar for what the IWCP called ’terrorist attacks’ on party members, PUK government officials and women students.” (BBC, 13. Jänner 2003)
In der im Jahr 2005 erschienenen, sechsten Auflage des Nachschlagewerks „Political Parties of the World” heißt es, dass die Irakische Arbeiterkommunistische Partei eher doktrinär-marxistisch sei als die Irakische Kommunistische Partei. Sie sei von Mansur Hekmat gegründet worden und habe 1994 ihren ersten Kongress abgehalten. Die Partei habe ihren Sitz in Kurdistan, und obwohl sie die kurdische Autonomie als einen Rückfall in einen nicht-fortschrittlichen Nationalismus sehe, würde sie für ein Referendum über die Frage der kurdischen Autonomie eintreten, damit „die Menschen in Kurdistan ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen können“. Die Partei würde politischen Islam als atavistisch ansehen. Die Partei werde von Rebwar Ahmad angeführt, der nach dem Tod von Hekmat 2001 die Leitung übernommen habe. 2003 habe die Partei heftige Verbalattacken gegen die USA unternommen sowie große Demonstrationen gegen den „Auslöschungskrieg“ der USA gegen den Irak organisiert:
„Worker Communist Party of Iraq: A more doctrinaire Marxist grouping than the Iraqi Communist Party, the WCPI was founded by Mansoor Hekmat and held its first congress in July 1994. The WCPI is based in Kurdistan, and although the party considers Kurdish autonomy as regression into non-progressive nationalism it demands a referendum on the issue of Kurdish autonomy so that ‘the people of Kurdistan control their own destiny‘. It equally regards political Islam as atavistic. Currently led by Rebwar Ahmed, who succeeded Hekmat after his death in 2001. In 2003 it launched ferocious verbal assaults on and arranged large demonstrations against the US ‘annihilation war‘ against Iraq.“ (Political Parties of the World, 2005, S. 316)
Ila-l-Amam, eine Website, die sich selbst beschreibt als eine „Medienorganisation, die aus der Notwendigkeit entstanden ist, den Kampf der Arbeiterklasse gegen die Herrschaft des Kapitals zu führen“, erwähnt in einem Beitrag vom März 2016, dass eine Delegation der irakischen Arbeiterkommunistischen Partei im Februar an der zweiten Konferenz der hekmatistischen Iranischen Arbeiterkommunistischen Partei teilgenommen habe, darunter Kamil Ahmad, Saman Karim und Faris Mahmud. Mitglieder der Kurdischen Arbeiterkommunistischen Partei hätten ebenfalls an der Konferenz teilgenommen. (Ila-l-Amam, 6. März 2016)
Die Irakische Arbeiterkommunistische Partei (Worker-Communist Party of Iraq, WCPI) hat eine offizielle Webseite, auf der unter anderem die 21 Mitglieder des Zentralkomitees der Partei namentlich erwähnt werden. Die ersten drei von ihnen, Ahmad Abdul Sattar, Kamil Ahmad und Bassil Mahdi, werden sogar mit Namen, Foto, Emailadresse und Telefonnummer angeführt. (WCPIraq, ohne Datum)
Auf Facebook findet sich eine Seite mit dem Namen „Irakische Arbeiterkommunistische Partei“, auf der offizielle Mitteilungen veröffentlicht und Nachrichten über Arbeiterbewegungen anderer Länder verbreitet werden. Es finden sich unter anderem Fotos einer Textilarbeiterdemonstration in der Provinz Babil vom November 2014, jedoch ohne dass Symbole der Partei zu sehen wären. Der letzte Eintrag auf der Seite stammt vom 1. Juli 2016 (elf Einträge im Juli), 3.221 Personen „gefällt“ das Facebook-Profil der Partei:
· Irakische Arbeiterkommunistische Partei [al-hizb al-shuyuci al-cummali al-ciraqi], Facebook-Profil, ohne Datum
https://www.facebook.com/WCPIRAQ/
Weitere Informationen zur Lage der Arbeiterkommunistischen Partei des Irak finden sich auch in folgender Anfragebeantwortung vom September 2014:
· ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Informationen zur Lage von Mitgliedern der Arbeiterkommunistischen Partei des Irak (Worker Communist Party of Iraq, WCPI)[a-8844-1], 16 September 2014 (available at ecoi.net)
http://www.ecoi.net/local_link/286352/404073_en.html
Diskriminierung von Mitgliedern kommunistischer Parteien oder deren Familienangehörigen
In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Quellen konnten im Rahmen der zeitlich begrenzten Recherche keine Informationen zur Diskriminierung von Mitgliedern kommunistischer Parteien oder deren Familienangehörigen gefunden werden. Dies lässt nicht notwendigerweise Rückschlüsse auf die Lage dieser Personen zu.
Gesucht wurde mittels ecoi.net, Refworld, Factiva und Google nach einer Kombination aus folgenden Suchbegriffen: members, communist parties, family members, discrimination, تمييز, أعضاء الحزب الشيوعي, أقارب
Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 12. Juli 2016)
· ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Informationen zur Lage von Mitgliedern der Arbeiterkommunistischen Partei des Irak (Worker Communist Party of Iraq, WCPI)[a-8844-1], 16. September 2014 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/local_link/286352/404073_en.html
· AIN – All Iraq News Agency: Hakim stresses need to unifying efforts of all sides to fight ISIL terrorists, 18. Jänner 2015 (verfügbar auf Factiva)
· Al-Mada TV: al-Mada Dialog, Gast: Hamid Majid Musa, Chef der Irakischen Kommunistischen Partei [hiwar al-Mada, al-dayf: hamid majid musa, sikritir al-hizb al-shuyuci al-ciraqi 10. März 2016 (verfügbar auf Youtube)
https://www.youtube.com/watch?v=OdrsWGDj2pM
· Awsat al-Iraq: Call for coordination among army, Peshmarga and military volunteers, 19. Oktober 2014 (verfügbar auf Factiva)
· BBC: Profile: Kurdish ‚satellite‘ parties, 13. Jänner 2003
http://news.bbc.co.uk/2/hi/not_in_website/syndication/monitoring/media_reports/2588651.stm
· BBC Monitoring: Iraq: Programme summary of Gali Kurdistan satellite TV news 0800 gmt 29 Nov 15, 29. November 2015, (verfügbar auf Factiva)
· Global Security: Iraqi Opposition, ohne Datum
http://www.globalsecurity.org/military/world/iraq/opposition.htm
· Ila-l-Amam: die Irakische Arbeiterkommunistische partei nimmt an der zweiten Konferenz der Hekmati-Partei teil, 6. März 2016
http://ilalamam.com/Detail.aspx?id=11068&LinkID=8
· Irakische Arbeiterkommunistische Partei [al-hizb al-shuyuci al-cummali al-ciraqi], Facebook-Profil, ohne Datum
https://www.facebook.com/WCPIRAQ/
· Irakische Kommunistische Partei [mawqic al-hizb al-shuyuci al-ciraqi]: Facebook-Profil, ohne Datum
https://ar-ar.facebook.com/%D9%85%D9%88%D9%82%D8%B9-%D8%A7%D9%84%D8%AD%D8%B2%D8%A8-%D8%A7%D9%84%D8%B4%D9%8A%D9%88%D8%B9%D9%8A-%D8%A7%D9%84%D8%B9%D8%B1%D8%A7%D9%82%D9%8A-123611631029471/
· Irakische Kommunistische Partei – Organisation Tuz [Al-Hizb al-Shuyuci al-ciraqi munathamat tuz]: Facebook-Profil, ohne Datum
https://www.facebook.com/%D8%A7%D9%84%D8%AD%D8%B2%D8%A8-%D8%A7%D9%84%D8%B4%D9%8A%D9%88%D8%B9%D9%8A-%D8%A7%D9%84%D8%B9%D8%B1%D8%A7%D9%82%D9%8A-%D9%85%D9%86%D8%B8%D9%85%D8%A9-%D8%B7%D9%88%D8%B2-753398268065870/
· Irakische Kommunistische Partei – Organisation Tuz [Al-Hizb al-Shuyuci al-ciraqi munathamat tuz], Facebook-Profil, Fotos, 31. März 2015
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=835977879807908&id=753398268065870
· Irakische Kommunistische Partei – Organisation Tuz [Al-Hizb al-Shuyuci al-ciraqi munathamat tuz], Facebook-Profil, Fotos, 17. Mai 2015
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=866552443417118&id=753398268065870
· Iraq Press Agency: Explosionen in Tuz Khurmatu in der Nähe der Kommunistischen Partei [tafjirat tuz khurmatu taqtarib min al-hizb al-shuyuci], 1. September 2013
http://www.iraqpressagency.com/?p=6742&lang=ar
· BBC Monitoring: Iraq: Programme summary of Kurdish KNN Satellite TV news 1300 gmt 9 Jun 14, 10. Juni 2014 (verfügbar auf Factiva)
· BBC Monitoring: Iraq: Programme summary of KNN satellite TV news 1300 gmt 11 Aug 15, 14. August 2015 (verfügbar auf Factiva)
· Kurdistan Regional Government: The Kurdistan Parliament, 2016
http://cabinet.gov.krd/p/page.aspx?l=12&s=030000&r=317&p=229&h=1
· Political Parties of the World (Hg. Bogdan Szajkowski): Iraq, 2005 (6.Auflage), S. 316
· Sot al-Iraq: Hunderte Mitglieder der Kommunistischen Kurdischen Partei demonstrieren im Zentrum von Suleimaniya und fordern ein neues Arbeitergesetz [al-mi’at min ansar al-shuyuci al-kurdistani yatathaharuna wasat al-sulaimaniya li-l-mutalaba bi-qanun jadid li-l-cumal] 1. Mai 2012
http://www.sotaliraq.com/mobile-news.php?id=54280
· WCPIraq – Al-hizb al-shuyuci al-cummali al-ciraqi: Mitglieder des Zentralkomitees [Acda’ al-lajna al-markaziya li-l-hizb], ohne Datum
http://wpiraq.net/kwadr.aspx