Anfragebeantwortung zur Russischen Föderation: Dagestan: 1) Religiöser Konflikt zwischen Sufis und Salafisten; 2) Informationen zu Said Afandi bzw. Efendi (auch Said Azajew Afandi Tschirkejski) [a-8313]

5. April 2013
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1) Religiöser Konflikt zwischen Sufis und Salafisten
Die International Crisis Group (ICG) erläutert in einem im Oktober 2012 veröffentlichten Bericht, dass vor allem in Dagestan der Islam eine immer wichtigere Rolle spiele. Die meisten Muslime im Nordkaukasus würden einer Form des Islam anhängen, die als „traditionell“ wahrgenommen werde, da sie eng mit den lokalen Bräuchen, Praktiken und Ansichten verwoben sei. Im Osten des Nordkaukasus gebe es eine starke sufistische Tradition. „Traditionelle“ Muslime seien besser in das säkulare System eingebunden und würden dessen Institutionen und Gesetze anerkennen. Ihre religiösen Gremien seien zu halbstaatlichen Einrichtungen geworden. Die Integration der Salafisten gestalte sich weitaus schwieriger. Eine kleine Minderheit der Salafisten habe sich der Gewalt zugewendet. Fundamentalisten seien länger als ein Jahrzehnt Repressionen durch den Staat ausgesetzt gewesen, was zu ihrer Radikalisierung und Marginalisierung beigetragen habe.
Die meisten muslimischen Organisationen im Nordkaukasus seien unter acht „Geistlichen Verwaltungen der Muslime“ (Englisch: Spiritual Boards of Muslims) vereinigt, die eng mit den Behörden zusammenarbeiten würden. Zudem würden viele Imame in registrierten Moscheen staatliche Unterstützung erhalten. Religiöse Organisationen der Salafisten würden den Geistlichen Verwaltungen nicht angehören.
Der Konflikt zwischen den Sufis und den Salafisten habe in der Mitte der 1990er Jahre begonnen, als muslimische Jugendliche, die im Ausland studiert hätten, zurückgekehrt seien und religiöse Praktiken der Sufis in Frage gestellt hätten. Die Salafisten hätten versucht, alte Imame zu ersetzen oder eigene Gebetsstätten einzurichten. Dies habe schnell zu Konflikten mit der offiziellen Geistlichkeit geführt. Der Staat habe die traditionellen Muslime unterstützt und den Salafismus praktisch verboten, wodurch die Kluft zwischen den beiden Strömungen noch größer geworden sei. Es sei zu einer regelrechten „Jagd auf Wahhabiten“ als Teil des Kampfes gegen den Terrorismus gekommen, vor allem nach dem Einfall von tschetschenischen Aufständischen in Dagestan im August 1999. Unter anderem in Dagestan seien Listen von Salafisten in allen Rajonen angefertigt worden und die Polizei habe nach Zwischenfällen auf diese Listen zurückgegriffen und angeblich Personen, die auf den Listen gestanden hätten, systematisch verhaftet, eingeschüchtert und gefoltert. Dieser Druck habe die salafistische Gemeinschaft radikalisiert und die Aufstandsbewegung genährt.
ICG merkt an, dass die dagestanischen Behörden nach dem Beginn des Zweiten Tschetschenienkriegs fast zehn Jahre lang nicht zwischen moderaten und radikalen, gewaltorientierten Salafisten unterschieden hätten, was dazu beigetragen habe, die gesamte Gemeinschaft zu radikalisieren. 2010 habe der neue Präsident von Dagestan, Magomedsalam Magomedow, verkündet, er sei bereit für einen Dialog mit den fundamentalistischen Gemeinschaften. Nach dieser Ankündigung hätten die Salafisten erste Schritte unternommen, sich als gesellschaftliche Kraft zu organisieren und die Gesellschaft von Gelehrten namens Ahlu-Sunnah gegründet. Im April 2011 sei im Rahmen eines ersten Dialogs in Machatschkala, der Hauptstadt Dagestans, über eine Kooperation zwischen Sufis und Salafisten gesprochen worden. Der Dialog habe sich entfaltet, die Sicherheitslage sei aber gleichzeitig schlechter geworden. Aufständische hätten zahlreiche Angriffe auf Polizisten und Zivilisten verübt, die Sicherheitskräfte wiederum hätten Menschenrechtsverletzungen bei der Bekämpfung des Aufstands begangen. Der Dialog sei im Frühling 2012 fortgesetzt worden. Der dagestanische Mufti habe in einer Stellungnahme dazu aufgerufen, fundamentalistischen Muslimen gegenüber tolerant zu sein und sie nicht als „Wahhabiten“ zu bezeichnen. Zudem habe er die Imame dazu aufgefordert, fundamentalistische Gläubige, die ihre Moscheen besuchen würden, nicht zu melden.
Lokale Experten würden behaupten, dass sich in Gebieten, in denen Ahlu-Sunnah aktiv sei, weniger Jugendliche den Aufständischen anschließen würden. Die Aufständischen seien an derartigen Entwicklungen nicht interessiert und hätten nach dem Beginn des Dialogs behauptet, die Geistliche Verwaltung wolle die salafistische Gemeinschaft spalten und sie von den Aufständischen entfremden. Kurz nach einem Treffen von Vertretern der Geistlichen Verwaltung und Ahlu-Sunnah im April 2012 habe es einen größeren Terroranschlag mit 13 Toten gegeben. Die Sicherheitskräfte, die teilweise auch versuchen könnten, die begonnenen Entwicklungen aufzuhalten, hätten angeblich mit illegalen Maßnahmen Vergeltung geübt. Im Sommer 2012 sei der geachtete salafistische Prediger Abu Mustafa Iljasow entführt worden und gelte seither als vermisst. Zudem habe es einen versuchten Anschlag auf den Vorsitzenden von Ahlu-Sunnah gegeben und zwei Versuche, den salafistischen Imam von Nowokajakent zu entführen. Während des Sommers sei es zu spontanen unbewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Salafisten und der Polizei gekommen, vor allem wegen angeblicher Entführungen oder Folterungen von Verdächtigen durch Mitglieder der Strafverfolgungsbehörden. Durch die Ermordung von Scheich Said Afandi im August 2012, dem einflussreichsten Scheich im Nordkaukasus, könnte der Dialog zwischen Sufis und Salafisten kurz vor dem Aus stehen. Moderate salafistische Organisationen hätten den Anschlag verurteilt und zu einer Fortsetzung des Dialogs aufgerufen, woraufhin deren Anführer von Rebellen bedroht worden seien. Doku Umarow, der Anführer des Kaukasus-Emirats, habe ein Video veröffentlicht, in dem er versichert habe, dass Sufis, die nicht mit den Behörden kooperierten, „Brüder im Islam“ seien. Er habe sie eingeladen, sich dem Dschihad anzuschließen. Kurz nach dem Anschlag habe der Pressesekretär der Geistlichen Verwaltung einen gegen die Salafisten gerichteten Artikel veröffentlicht:
„Islam is the majority’s religion, especially in Dagestan, Chechnya and Ingushetia, where the internal factors of the umma (Islamic community) have an increasingly profound impact on society. Most of the region’s Muslims follow a form of Islam perceived as ‘traditional’ in the region because it is deeply interwoven with local customs, practices and beliefs. The east has a strong tradition of Sufism, whose brotherhoods (tariqas) have been in conflict with the Salafis for over a decade. […]
Traditional Muslims are more successfully integrated into the Russian secular system and recognise its institutions and law; their religious boards have become semi-government institutions. Integration of Salafi communities is a much greater challenge. The presence of a fundamentalist strain of Islam has become a fact of life, and a small minority of Salafis has turned to violence. For over a decade, the state has subjected fundamentalists to repression, contributing to their radicalisation and marginalisation. Though new religious policy in several republics now aims to include the Salafi communities, they remain largely self-contained and insular. Difficulties to access jobs, education and some state services hinder members’ participation in republic life. […]
Most North Caucasus Muslim organisations are united under eight Spiritual Boards of Muslims that work closely with local authorities, and many imams in registered mosques receive various forms of state support. Salafi religious organisations (except to a limited extent in Karachay-Cherkessia, Ingushetia, North Ossetia and Stavropol Krai) are not affiliated with the Spiritual Boards. […]
The conflict between Salafis and Sufis began in the mid- 1990s, when Islamic youths who had studied abroad, mainly in Middle Eastern universities, returned and began to contest Sufi religious practice, refusing to follow traditional imams and calling the adoration of living sheikhs polytheism. Salafis tried to replace old imams or establish their own places of worship. This quickly escalated, as the official clergy replied with strongly antagonistic rhetoric. A former mufti of Dagestan went so far as to call Wahhabism a ‘pseudo-religious’ and ‘alien’ trend that ‘denies Dagestanis their 1,000-years-long history’ and added: ‘Any Muslim who kills a Wahhabi will get to paradise’. The state generally supported traditional Muslims and in effect banned Salafism, deepening the sectarian schism. It saw the ‘hunt for Wahhabis’ as part of an anti-terrorist struggle, especially after the August 1999 incursion of Chechen insurgents into Dagestan. Officials in Dagestan, Ingushetia, Kabardino-Balkaria and Karachay-Cherkessia created lists of Salafis in every district. Police referred to these after an incident and allegedly systematically detained, intimidated and tortured those on them. This pressure radicalised the Salafi community and fed the insurgency. […]
For almost a decade after the second Chechen war began, Dagestan authorities made no distinction between moderate and radical, violence-oriented Salafis, which contributed to radicalisation of the entire community. In 2010, the new president, Magomedsalam Magomedov, said he was ready for dialogue with fundamentalist communities. […] Salafis took the first steps to organise as a civic force after Magomedov’s statements in 2010, setting up the Association of Scholars Akhlu-Sunnah in Dagestan. […] In April 2011 in Makhachkala, a first civil dialogue meeting took place. It aimed to set parameters for cooperation in the name of non-violence and tolerance and look jointly for mechanisms to prevent youth from joining the insurgency. […] The dialogue unfolded while the security situation was deteriorating, with insurgents carrying out numerous attacks against police and civilians and security services committing human rights abuses while combating the insurgency. […] The dialogue continued in spring 2012, when Dagestan’s mufti, Akhmad Abdulaev, issued a statement urging residents to be tolerant of fundamentalist Muslims and not call them ‘Wahhabis’ and asked imams not to report on believers who visit their mosques. He also called on policemen not to resort to illegal violence and punishment when dealing with non-conventional Muslims, an important statement in a republic where ‘Wahhabism’ is officially banned and the sectarian cleavage is very deep. […] Sufis were represented by the Spiritual Board, Salafis by the Association of Scholars Akhlu-Sunnah, which by mid- 2012 grew to unite around 60 Salafi scholars, at an historic meeting (majalis) organised by community leaders on 29 April in Makhachkala’s central mosque. It focused on the need to overcome fifteen years of conflict, prejudices and hatred and unify Muslims. […] Local experts claim that in the areas where Akhlu-Sunnah is active, fewer youth are joining the insurgency, as many prefer the activities of peaceful Salafis […]
The insurgency is apparently not interested in such developments, and after the launch of the dialogue has alleged that the Spiritual Board wants to fragment the Salafi community and alienate it from the insurgency. A major terrorist attack only a few days after the majalis took thirteen lives and injured 89. The security services, elements of which may also be trying to halt the momentum, allegedly retaliated with illegal measures: one of seven persons abducted in May was found killed; the rest are still missing. In summer 2012, respected Salafi preacher Abu Mustafa Ilyasov was abducted and is still missing, an attempt on the life of the Akhlu-Sunnah chair, Khalilrakhman Shamatov, was made, as were two attempts to abduct a Salafi imam of Novokayakent, Kamil Sultanakhmedov. […] Throughout the summer spontaneous unarmed clashes between Salafis and police occurred, usually over alleged abductions or torture of suspects by law enforcement agents. The dialogue may have come close to its end with the killing of Sheikh Said Afandi, the most influential sheikh in the North Caucasus, by a newly converted Islamist in his home on 28 August 2012. When the moderate Salafi organisation condemned the killing and called for continuation of dialogue, insurgents threatened its leaders. The leader of the Caucasus Emirate (Imarat Kavkaz), Doku Umarov, made a video asserting that Sufis who do not cooperate with the authorities are ‘brothers in Islam’ and invited them to join jihad. In response to the killing, Dagestan authorities ordered the creation of self-defence groups to work with law enforcement agencies in combating terrorism. Many believe the assassination aimed to make intra-confessional dialogue impossible and cause Dagestan to explode into conflict. The republic’s mufti has yet to make a statement on the dialogue, but the Spiritual Board’s press secretary published a passionate anti-Salafi article soon after the tragedy.“ (ICG, 19. Oktober 2012, S. 2-12)
Die Jamestown Foundation berichtet im Jänner 2013 ebenfalls über das Treffen von Vertretern der Sufis und Salafisten in Machatschkala im April 2012. Am 2. Mai sei eine Resolution verabschiedet worden, die beide Seiten dazu aufgerufen habe, sich gegenseitig nicht als Ungläubige zu bezeichnen, die jeweils andere Seite nicht des Terrorismus zu beschuldigen und Gläubige, die keine Anhänger des Sufismus seien, nicht als Komplizen der Rebellen bei der Polizei zu melden. Die Ermordung von Sufi-Imamen sei aber weiterhin ein ernsthaftes Hindernis für die Vereinigung der dagestanischen Muslime. Alleine in Dagestan seien 2012 acht muslimische Geistliche getötet worden. Die Ermordung von Said Afandi (Tschirkejski), dem einflussreichsten Scheich der Republik, habe einen besonders negativen Effekt auf den Prozess der Versöhnung zwischen Sufis und Salafisten gehabt. Nach Ansicht der Jamestown Foundation werde die Anzahl der Morde an muslimischen Geistlichen in Dagestan zunehmen, was darauf zurückzuführen sei, dass der Aufstand immer mehr von jungen Personen getragen werde, die nie den Einfluss von Scheichs erlebt hätten. Daher würden die jungen Aufständischen zunehmend weniger Hemmungen verspüren, Geistliche anzugreifen. Die salafistische Ideologie werde auch weiterhin junge Leute anziehen, die die Lehren dieser religiösen Strömung als den einzigen Weg ansehen würden, sich den lokalen Behörden zu widersetzen, die von Moskau kontrolliert würden. Die Autorität des Sufismus sei wegen dessen enger Zusammenarbeit mit den Behörden unterminiert. Es bestehe eine direkte Verbindung zwischen dem Autoritätsverlust der Sufis und der Hinwendung der Jugendlichen zu den Salafisten:
„Despite these statistics, Dagestan clearly demonstrated a willingness to start a dialogue between the followers of the two Islamic teachings, Sufism and Salafism. At the end of last April, a joint session of the two opposing Islamic factions took place at Makhachkala’s main mosque. Imams and theologians of Sufi and Salafi origin from Dagestani towns and villages took part in the gathering. The official Spiritual Board of Muslims of Dagestan represented the Sufis, while the Association of Scholars Ahl al-Sunna represented the Salafis (http://moidagestan.ru/news/analytics/18745). As a result, on May 2, progress was announced and a resolution consisting of seven points was adopted (www.regnum.ru/news/polit/1610314). The conciliatory resolution called on both sides to refrain from labeling each other as infidels, accusing each other of terrorism or reporting those who do not adhere to Sufi teaching to the police as rebel accomplices (http://moidagestan.ru/news/analytics/18745). However, the murder of Sufi imams remains a serious obstacle to uniting Dagestan’s Muslims. Eight Muslim clerics were killed in the republic last year alone (www.kavkaz-uzel.ru/articles/217942/). The murder of the republic’s most influential sheikh, Said Chirkeiski (Atsalov), had an especially adverse effect on the process of reconciliation between Sufis and Salafis in Dagestan (www.georgiatimes.info/interview/79818.html).
The violent death of Sheikh Said Chirkeiski indicated that the adversaries in the conflict crossed a line they had avoided crossing during the previous 12 years of the conflict. The murder of Muslim clerics in Dagestan will now probably accelerate. This is connected not to the radicalization of the resistance movement, but rather to generational change. The insurgency is being taken over by young people who never experienced the influence of sheikhs, which removes barriers to the young insurgents attacking Sufi clerics. […]
Against the backdrop of multiple killings of young members of the jamaats, Salafi ideology will attract more young people who regard the teaching as the only way of resisting the local authorities who work under Moscow’s auspices. Salafism in contemporary Dagestan has become a serious counterweight to official Sufism, as the latter has undermined its authority by close cooperation with the government. Sufism’s loss of authority is directly linked to the young people’s drift toward joining the ranks of the jihadists.“ (Jamestown Foundation, 10. Jänner 2013)
Im Dezember 2012 berichtet die Jamestown Foundation über die Ermordung von Abakar Sulebanow, dem Leiter der Verwaltung des dagestanischen Dorfes Karamchi. Karamachi sei in den 1990er Jahren berühmt geworden, als lokale Salafisten das Dorf zusammen mit dem Nachbardorf zu einer Zone erklärt hätten, in der die Scharia gelte. Der Einfall tschetschenischer Rebellen in Dagestan 1999 habe zu einer vernichtenden Niederlage aller salafistischen Zellen in Dagestan geführt und Karamachi sei scheinbar wieder in die Hände der dortigen Sufi-Minderheit gefallen. Auch Sulebanow sei ein Anhänger der Sufi-Minderheit des Dorfes gewesen. Ein möglicher Grund für die Ermordung von Sulebanow könnte sein, dass er sich aufgrund seiner Tätigkeit als Leiter der Verwaltung von Karamachi gegen Extremismus und Radikalismus habe aussprechen müssen. Ein anderer Grund könnte sein, dass er als Leiter der Verwaltung des Dorfes eine Liste mit mutmaßlichen Salafisten an die Polizei weitergeleitet habe, denn im September 1999 sei in Dagestan ein Gesetz verabschiedet worden, das den Salafismus verbiete. Diejenigen, die die Regierung bei ihrem „Feldzug“ gegen die Salafisten unterstützt hätten, hätten ein ähnliches Schicksal gehabt wie Sulebanow. Am 29. Juni 2012 sei beispielsweise der Imam einer Moschee in Karamachi von Unbekannten getötet und die Moschee in Brand gesteckt worden. Ein Jahr zuvor sei der Imam des Dorfes Kadara zu Hause erschossen worden. Die Salafisten hätten ihm nicht verziehen, dass er hinter ihrem Rücken eine Vereinbarung mit den Behörden getroffen habe. Nach Ansicht der Jamestown Foundation scheine es sich also um Vergeltung für die Ereignisse von 1999 gehandelt zu haben:
„Dagestan’s state news agency reported a killing on the Kavkaz federal highway near the village of Agachaul on December 7 under a strange headline. According to RIA Dagestan, unknown assailants fired shots at a car in which Abakar Sulebanov, the former chief of a bread factory and head of the village of Karamakhi, and his cousin Jabrail were traveling, killing both men. […] Karamakhi, located in Dagestan’s Buinaksk district, became known in the 1990s, when local Salafis declared it, along with the neighboring village of Chabanmakhi, a zone of Sharia law rule (www.kommersant.ru/doc/203584). […] The Salafis’ attempt to establish their own rule in the mountains of Dagestan in 1999 using an armed incursion, led by Bagaudin Kebedov (aka Bagaudin Kizilyurtovsky), ended up in a crushing defeat of all the Salafi cells across the republic, and Karamakhi seemed to fall back into the hands of the Sufi minority in the village. […]
The slain head of the Karamakhi administration, Abakar Sulebanov, was also a member of the Sufi minority in the village. […] Could it be that he was murdered because he headed the village administration? In his job he must have spoken out against extremism and radicalism in Dagestani society. However, other heads of administrations also make such statements, yet they are not shot to death on a federal highway after having their hands tied. Some experts in Dagestan vaguely alleged that the killing was carried out not by the militants, but ‘dark forces’ that are trying to destabilize the republic (http://kavpolit.com/v-dagestane-ubit-glava-seleniya-karamaxi/). […]
It is plausible that as the head of Karamakhi village, Sulebanov may have submitted a list of suspected Salafis to the police. Dagestanis, outraged at the armed incursion by groups led by Kebedov and Shamil Basaev in August 1999, passed a law that legally banned Salafi teaching on September 16, 1999. However, the Dagestani authorities are considering dropping the law, and ongoing negotiations between the Sufis and the political wing of the Salafis, Ahlsunna-va-Jamaa, make scrapping this law all the more appropriate (http://svpressa.ru/society/article/35701/). It should not be forgotten that the fate of those who supported the government in their crusade against the Salafis was similar to that of the slain head of Karamakhi. For example, on June 29, unknown attackers in Karamakhi killed the imam of a mosque and one of his parishioners. Following the killing, the attackers set the mosque on fire and left (www.kavkaz-uzel.ru/articles/208899/). A year earlier, the imam of the village of Kadara, 81-year-old Zainudin Daiziev, was shot dead in his home. The Salafis had not forgiven him for having reached an agreement with the authorities behind their backs (www.islamdag.ru/news/8522). Hence it appears that what was carried out was a revenge killing for the events of 1999.“ (Jamestown Foundation, 13. Dezember 2012)
Das Center for Strategic and International Studies (CSIS) erläutert in einem im August 2012 veröffentlichten Bericht, dass durch das Selbstmordattentat auf den Sufi-Scheich Said Azajew Afandi Tschirkejski die Spannungen innerhalb der islamischen Gemeinschaft in Dagestan und ganz Russland zusätzlich verstärkt würden. Es sei offensichtlich, dass der Konflikt zwischen den Traditionalisten und der Russland gegenüber loyalen Geistlichkeit auf der einen Seite und den radikalislamistischen Salafisten und den Dschihadisten auf der anderen Seite jetzt immer mehr zum Alltag werde, zumindest in den südlichen, muslimischen Republiken Russlands. Die Dschihadisten würden offensichtlich versuchen, jegliche Annäherung zwischen den unterschiedlichen islamischen Strömungen zu verhindern, weil dadurch ihre Chancen geringer würden, neue Personen anzuwerben. Die Situation habe sich schon Ende Juni 2012 zugespitzt. Im Juni und August 2012 seien mehrere Geistliche getötet oder verletzt worden, darunter Magomedkamil Gamsatow, der ein entschiedener Gegner der Mudschahedin gewesen sei:
„The seventh suicide bombing of 2012, the fifth suicide bombing plot of the year, occurred on August 28th and killed Dagestan’s most influential Sufi sheikh, 74-year old Said Atsaev Afandi Chirkeiskii (born Said Atsaev), and six others. […]
This attack is likely to exacerbate intra-Islamic relations in Dagestan and across Russia, coming on the heels of the May 3rd suicide bombing in the wake of the Sufi-Salafist negotiations and agreements in April as well as on the heels of the July 19th car bomb and shooting in Tatarstan that killed that republic’s deputy chief mufti and severely wounded its chief mufti, for which a CE-tied [Caucasus Emirate] Tatar jihadi jamaat claimed responsibility. It is clear that the conflict between traditionalist and Russia-loyal Islamic clergy, on the one hand, and the radical Islamist Salafis and the jihadis is now becoming a fact of life across the country or at least its southern Muslim republics; a sure sign of the growing influence of the global jihadi revolutionary alliance and global Islamist revolutionary movement in Russia.
The jihadists seem intent on blocking any rapprochement, which would perhaps reduce their prospects for recruiting among the Islamists. Indeed, the situation was already sharpening beginning in late June. On August 18th two masked men entered a Shiite mosque in Khasavyurt firing on Muslims, killing one and wounding seven. Later a bomb with the power of 40 kilograms of dynamite was defused just outside the mosque (www.kavkaz-uzel.ru/articles/211413/). The CE and other mujahedin have a special hatred for Shiites. This attack may have beenn carried out by the perpetrators of another recent attack; one against the former imam of a mosque in the village of Enderei in Khasavyurt district, Dagestan on August 8th. The imam was wounded in the skull. […] On June 29th Magomedkamil Gamzatov, the imam of a mosque in Karamakhi, and another mosque-goer were killed by gunfire (www.kavkaz-uzel.ru/articles/208899/). Gamzatov is reported by Russia’s National Anti-Terrorism Committee to have been a fierce opponent of the mujahedin (www.kavkaz-uzel.ru/articles/208924/).“ (CSIS, 31 August 2012, S. 10)
2) Informationen zu Said Afandi bzw. Efendi (auch Said Azajew Afandi Tschirkejski)
In dem bereits oben zitierten Bericht der International Crisis Group (ICG) vom Oktober 2012 wird erläutert, dass Scheich Said Afandi die Sufiorden Naqschbandi und Schadhili geführt habe. Seine AnhängerInnen seien vor allem Awaren gewesen, darunter hochrangige Regierungsmitglieder, hochrangige Mitglieder der Sicherheitskräfte und Geschäftsleute. Er sei am 28. August 2012 bei einem Selbstmordanschlag in seinem Haus getötet worden. Die Unterstützer von Said Afandi hätten die Geistliche Verwaltung von Dagestan dominiert und seien oft beschuldigt worden, islamische Einrichtungen, islamische Bildungsanstalten, die Medien und die Organisation der Haddsch zu monopolisieren. Es gebe zum Teil Spannungen zwischen den Anhängern verschiedener Scheichs, vor allem in Dagestan, insbesondere wenn es sich um unterschiedliche Ethnien handle. In den letzten Jahren habe das Ministerium für Nationalitätenpolitik Said Afandi dabei unterstützt, die ethnische Zusammensetzung seiner Anhängerschaft auszudehnen:
„One of the strongest sheikhs, Sheikh Said Afandi, a Naqshbandi and Shadhili leader who mainly attracted followers among the republic’s largest ethnic group, Avars, including top government, security officials and business elite, was killed by a female suicide-bomber in his home on 28 August 2012. His supporters dominated the Dagestan Spiritual Board and were often accused of monopolising the official Islamic institutions, Islamic educational establishments, media, and organisation of the hajj. Relations between murids of various sheikhs are sometimes tense, particularly in Dagestan and especially when there are ethnic differences. […] In recent years the nationalities ministry of Dagestan assisted Sheikh Said Afandi in broadening the ethnic composition of his supporters.“ (ICG, 19. Oktober 2012, S. 3-4)
Das von der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial betriebene Internetportal Caucasian Knot berichtet im August 2012, dass Said Afandi 1937 geboren sei und der awarischen Volksgruppe angehört habe. Er sei der einflussreichste Scheich der Sufiorden Naqschbandi und Schadhili gewesen. Es werde angenommen, dass er mehr als 10.000 Anhänger (Muriden) gehabt habe, vor allem Awaren aus den Rajonen Bujnaksk, Kisiljurt, Chassawjurt, Schamil, Gergebil, Gumbet und Kasbek. Zu seinen Anhängern und Bewunderern hätten Beamte und Geschäftsleute gezählt. Ab Mitte der 1990er Jahre habe die gesamte Führung der Geistlichen Verwaltung der Muslime Dagestans aus seinen Anhängern bestanden:
„Said Afandi is an Avar national; he was born in 1937 and was the most authoritative Sheikh of the Shazili and Naqshbandi Tariqas. He mastered his Islamic knowledge by himself. It is believed that he has more than 10,000 murids, mainly among the Avars living in the Buinaksk, Kizilyurt, Khasavyurt, Shamil, Gergebil, Gumbet and Kazbek Districts. His followers and admirers include officials and entrepreneurs; starting mid-1990s, the entire leadership of the Spiritual Administration of Muslims of Dagestan (know as DUMD) was among his followers.“ (Caucasian Knot, 28. August 2012)
Das Center for Strategic and International Studies (CSIS) erläutert in einem im August 2012 veröffentlichten Bericht, dass der 74-jährige Scheich Said Azajew Afandi Tschirkejski der einflussreichste Sufi-Scheich in Dagestan gewesen sei. Said Afandi habe an die 10.000 Anhänger (Muriden) gehabt und etwa 150.000 Personen seien bei seiner Beerdigung gewesen, was von seinem großen Einfluss in Dagestan zeuge:
„The seventh suicide bombing of 2012, the fifth suicide bombing plot of the year, occurred on August 28th and killed Dagestan’s most influential Sufi sheikh, 74-year old Said Atsaev Afandi Chirkeiskii (born Said Atsaev), and six others. […]
Chirkeiskii is an ethnic Avar who has some 10,000 committed student followers (murids), and some 150,000 people reportedly attended his funeral; all of this testifying to his great authority in Dagestan, a region with a population of slightly more than 2 million.” (CSIS, 31. August 2012, S. 10)
Der Spiegel berichtet im August 2012 Folgendes zu Said Afandi:
„Bei Gewaltexzessen in der russischen Konfliktrepublik Dagestan im Nordkaukasus sind mindestens 16 Menschen getötet worden. Dabei starb auch der geistliche Führer der islamisch geprägten Region, Said Afandi, wie Behörden nach Agenturberichten mitteilten. Demnach drang am Dienstag eine Selbstmordattentäterin in das Haus des Gelehrten ein, zündete einen Sprengsatz und riss sieben Menschen mit in den Tod. Afandi hatte eine moderate Richtung des Islam vertreten und sich vor dem Hintergrund zunehmender radikaler Strömungen für eine Zusammenarbeit mit den russischen Behörden eingesetzt.“ (Spiegel, 28. August 2012)
Der deutsche Dienst der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti berichtet Folgendes zum Tod von Said Afandi:
„Eine Selbstmordattentäterin hat sich am Dienstag im Haus des geistlichen Oberhaupts der Muslime Dagestans in die Luft gesprengt und Scheich Said Afandi und sechs weitere Menschen mit in den Tod gerissen. Das erfuhr RIA Novosti aus der regionalen Verwaltung des Ermittlungskomitees Russlands. Bei dem Selbstmordattentat in der Ortschaft Tschirkej (zentrales Dagestan) seien neben der Attentäterin der Scheich und sechs weitere Gläubige gestorben, teilte ein Sprecher mit. Nach Angaben des dagestanischen Innenministeriums hatte sich die Attentäterin als Pilgerin vorgestellt, um ins Haus des Geistlichen einzudringen.“ (Ria Novosti, 28. August 2012)
Die britische Tageszeitung Telegraph berichtet im September 2012, dass Scheich Said Afandi ein einflussreicher Sufi-Geistlicher gewesen sei. Er sei bekannt dafür gewesen, dass er öffentlich den islamischen Fundamentalismus verurteilt habe. Said Afandi sei eine Schlüsselfigur der Sufi-Bruderschaft gewesen, die traditionell im Nordkaukasus weit verbreitet sei, von den islamischen Fundamentalisten aber verachtet werde. Said Afandi habe eine aktive Rolle dabei gespielt, die lokale Bevölkerung davon abzuhalten, den radikalen Islam anzunehmen, und sei von den lokalen Behörden unterstützt worden. Mark Galeotti, ein Sicherheitsexperte für den Kaukasus, habe in seinem Blog geschrieben, dass Said Afandi zur Zielscheibe geworden sei, da er für den Wahhabismus eine „konkurrierende Quelle religiöser Autorität“ gewesen sei und die Legitimität ihrer manichäischen Weltsicht in Frage gestellt habe. Galeotti habe darauf hingewiesen, dass der Anschlag auf Said Afandi zeige, dass sich ein „muslimischer Bürgerkrieg“ in der Region entwickle:
„Sheikh Said Afandi, an influential Sufi cleric, was killed in along with six others in a suicide bombing at the end of August. […] Mr Afandi, 75, was known to have publicly denounced Islamic fundamentalism, and his murder follows the co-ordinated attack on July 19 on two high-ranking muftis in the Volga Republic of Tatarstan, one of whom, Valiulla Yakupov, was shot and killed. As a cleric in the Sufi Brotherhood, Mr Afandi was a key leader in the sect of Islam which is traditionally popular in the North Caucasus but despised by Islamic fundamentalists, who practise an ultra-conservative form of Sunni Islam known as Wahhabism. […] Mr Afandi, like Mr Yakupov and Mr Faizov, played an active role in discouraging local populations from adopting radical Islam, and enjoyed support from the local authorities. […]
In his blog, In Moscow’s Shadows, the Caucasus security expert Mark Galeotti said that Mr Afandi had been targeted ‘because he was a rival source of religious authority’ to the Wahhabis and ‘challenged the legitimacy of their Manichean world view’. He said that the attack showed a growing ‘Muslim civil war’ was developing in the region.“ (Telegraph, 7. September 2012)
Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) berichtet im September 2012, dass der dagestanische Flügel der Märtyrer-Brigade Riyadh as-Salihin, die 1999 von dem tschetschenischen Feldkommandanten Schamil Bassajew gegründet worden sei, die Verantwortung für das Selbstmordattentat auf den Sufi-Scheich Said Efendi Tschirkejski übernommen habe. Vertreter der offiziellen Geistlichkeit seien nach der Polizei und den Sicherheitskräften das wichtigste Ziel für Aufständische. Nach dem Tod von Scheich Said Efendi habe der dagestanische Präsident Magomedsalam Magomedow dazu aufgerufen, Gruppen von jungen Männern zu bilden, die der Polizei helfen sollten, für Ordnung zu sorgen und „diese Banditen zu bestrafen“. Die russische Tageszeitung Kommersant habe berichtet, dass viele der geschätzten 100.000 Anhänger (Muriden) von Scheich Said Efendi bereit seien, zu den Waffen zu greifen, um den Tod ihres Anführers zu rächen. Die Tatsache, dass Tausende Mitglieder der Polizei und der Sicherheitskräfte zu den Anhängern von Scheich Said Efendi gezählt hätten, würde den Druck auf Magomedow erhöhen, eine härtere Vorgehensweise gegenüber Aufständischen, die sich stellen würden, zu wählen. Der Tod von Scheich Said Efendi werde ein Vakuum hinterlassen und könnte zu einem Machtkampf innerhalb der Geistlichen Verwaltungen der Muslime Dagestans führen. Ahlu-Sunnah habe eine Stellungnahme veröffentlicht, in der die Ermordung von Scheich Said Efendi verurteilt werde. Die Märtyrer-Brigade Riyadh as-Salihin habe die Autoren dieser Stellungnahme als „Ignoranten“ bezeichnet und die Verurteilung der Ermordung von Scheich Said Efendi zurückgewiesen. Dadurch sei die „Ehre ihrer Schwester“, die „ihre Seele geopfert habe“, beleidigt worden. Laut der Märtyrer-Brigade Riyadh as-Salihin habe Scheich Said Efendi den Tod verdient, da er ein „vom Glauben Abgefallener“ gewesen sei, der Zehntausende Dagestaner „korrumpiert“ habe. Zudem sei er von den russischen Behörden unterstützt worden:
„The Daghestani wing of the Riyadus Salikhiin suicide battalion, formed by renegade Chechen field commander Shamil Basayev in 1999, has claimed responsibility for the killing on August 28 by a female suicide bomber of Sufi Sheikh Said Efendi Chirkeisky, Daghestan’s most respected cleric. […] The police and security forces have long been the primary target of the insurgency, with the official clergy in second place. […]
In the wake of Chirkeisky's death, Daghestan’s President Magomedsalam Magomedov has advocated forming groups of young men to help the police maintain order and ‘punish these bandits.’ The daily ‘Kommersant’ noted that many of Chirkeisky's estimated 100,000 murids (disciples) are ready to take up arms to avenge his death and could be recruited to serve in such groups. […] The fact that thousands of members of the police and security forces (including the late Magomedtagirov) were Chirkeisky's murids will only compound the pressure on Magomedov to adopt a tougher line with regard to militants who surrender.
Third, Chirkeisky's death will leave a vacuum, and may precipitate a power struggle, within the official Spiritual Board of Muslims of Daghestan (DUMD). There are rivalries among the sheikhs who are members of the DUMD and between them and other sheikhs who do not acknowledge their authority. One or the other DUMD faction may also seek to replace Daghestan’s mufti, Akhmad-hadji Abdullayev, who does not command the respect and veneration that Chirkeisky did. Chirkeisky was possibly Abdullayev’s only supporter within the DUMD. […]
Akhl-us-Sunnah has released a statement deploring and condemning the killing of Said-Afandi. […] The DUMD website has not yet responded to that statement. But the Riyadus Salikhiin statement excoriated its authors as ‘ignoramuses’ and rejected their condemnation of the killing as ‘an insult to the honor of our sister who sacrificed her soul.’ The statement argued that Said-Afandi deserved to die because he was ‘an apostate’ who ‘corrupted tens of thousands of Daghestanis’ and because of his support for the Russian authorities.“ (RFE/RL, 3. September 2012
 
 

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 5. April 2013)