a-6048 (ACC-RUS-6048)

Nach einer Recherche in unserer Länderdokumentation und im Internet können wir Ihnen zu oben genannter Fragestellung Materialien zur Verfügung stellen, die unter anderem folgende Informationen enthalten:
In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Quellen konnten leider keine konkreten Informationen darüber gefunden werden, ob das Medikament Minirin in Dagestan erhältlich ist bzw. wie viel es kostet.
Anfragen per E-Mail an einen Experten von Médecins sans frontiers (MSF) und an eine dagestanische Pharmafirma über die Erhältlichkeit von Desmopressin-Präparaten sind bisher ergebnislos geblieben. Sollten für Sie relevante Informationen eintreffen, so werden wir sie nachliefern.
 
Auf der Website Wse Lekarstwa [dt.: Alle Medikamente, Übersetzung von ACCORD], die sich auf Informationen aus Medikamentenverzeichnissen von 2001 und 2004 beruft, wird das Medikament Adiuretin SD beschrieben. Es sei den Präparaten Adiuretin, Minirin und Emosint gleichzusetzen und enthalte den Wirkstoff Desmopressin:
[Russisches Zitat entfernt] (Wse Lekarstwa, ohne Datum)
Eine Verfügung der Regierung der Russischen Föderation vom März 2007 bestätigt im Zusammenhang mit der Festlegung des Medikamentenpreises eine Liste der wesentlichsten und lebenswichtigen Medikamente, die auch den Wirkstoff Desmopressin in Form von Tabletten oder einer Injektionslösung enthält:
[Russisches Zitat entfernt] (Russische Föderation, 29. März 2007)
Die Nachrichtenagentur RIA Dagestan veröffentlicht im Dezember 2007 ein Interview mit dem Vorsitzenden des Komitees für Gesundheit und Sozialpolitik, Mursadin Awesow. Er erzählt von der Gründung einer Kommission zur Kontrolle von in Dagestan verkauften Medikamenten, die praktisch alle Apotheken (sowohl privat, als auch staatlich oder auf Gemeindeebene geführte) in dicht besiedelten Gegenden besucht habe. Sie habe eine Vielzahl von Mängeln entdeckt: die teilweise Unterbringung von Apotheken in Privathäusern, der Verkauf von Medikamenten gemeinsam mit Haushaltschemie und Lebensmitteln, überschrittene Ablaufdaten, falsche Lagerung bei zu hohen Temperaturen. In Apotheken aus der Sowjetzeit habe es weniger Beanstandungen gegeben.
Die nötigen föderalen Gesetze zur Regelung der Qualität der Medikamente würden fehlen. Die privaten Apotheken seien nicht verpflichtet, ihr gesamtes Angebot der Apothekenverwaltung zu melden, und es gebe keine Kontrolle, woher private Apotheken ihre Produkte beziehen. Die Apothekenverwaltung könne daher nur 10% der importierten Medikamente überprüfen, obwohl sie eigentlich die Mittel dazu hätte. 
Awesow werde sich im nächsten Jahr für die Erarbeitung eines entsprechenden Gesetzes einsetzen, sowie eine wiederholte Kontrolle der Apotheken veranlassen, um zu sehen, ob sich die Situation verbessert habe.
Was den prozentuellen Anteil gefälschter Medikamente betreffe, nehme das Komitee für Gesundheit und Sozialpolitik 30 bis 40% an, wohingegen das dagestanische Gesundheitsministerium diesen Anteil auf nur fünf bis sieben Prozent schätze:
[Russisches Zitat entfernt] (RIA Dagestan, 27. Dezember 2007)
Diese Informationen beruhen auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen. Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines bestimmten Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Wir empfehlen, die verwendeten Materialien zur Gänze durchzusehen.
Quellen:

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