Dokument #1113222

ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (Autor)

a-5209 (ACC-RUS-5209)

Nach einer Recherche in unserer Länderdokumentation und im Internet können wir Ihnen zu oben genannter Fragestellung Materialien zur Verfügung stellen, die unter anderem folgende Informationen enthalten:

Die Familie von Dschochar Dudajew

In einem Interview mit Alla Dudajewa (engl. Schreibweisen: Dudaeva und Dudayeva), das im August 2005 vom ukrainischen Portal proua.com veröffentlicht worden ist, wird angegeben, dass Alla Dudajewa mit vollständigem Namen Alewtina Fjodorowna Dudajewa heiße. Ihr Mädchenname sei Kulikowa gewesen. Sie sei 1947 geboren worden und habe ein künstlerisch-grafisches Studium abgeschlossen. Sie habe zwei Söhne und eine Tochter. Im Jahr 1999, zu Beginn des zweiten Tschetschenienkrieges, habe sie Tschetschenien verlassen. Sie habe in Aserbajdschan gelebt und sei 2002 nach Istanbul übersiedelt. Sie habe ein Buch über ihren Mann geschrieben:
[Russisches Zitat entfernt] (proua.com, 12. August 2005)
Im Mai 2006 meldete die russische Zeitung Kommersant, dass die Familie Dudajews seit Jänner 2006 in Litauen lebe. Dschochar Dudajews Witwe Alla und ihre beiden Söhne Awlur und Degi hätten eine litauische Aufenthaltsgenehmigung. Sie hätten ihren Familiennamen geändert und sich eine neue Biographie ausgedacht:
[Russisches Zitat entfernt] (Kommersant, 25. Mai 2006)
 In einer Meldung, die im Juli 2006 von der Baltic Times veröffentlicht wurde, wird erwähnt, dass die Familie Dudajew die estnische Staatsbürgerschaft beantragt hätten. Explizit werden in diesem Artikel Dschochar Dudajews Witwe Alla Dudajewa und ihr 23-jähriger Sohn Degi Dudajew erwähnt:
„Estonia’s rocky relationship with Russia could be further impaired if the Baltic state gives its approval to an application for citizenship from the surviving family of assassinated Chechen President Dzhokhar Dudayev. Dudayev’s widow, Alla Dudayeva, last week lodged an application for citizenship with the Estonian government, along with a similar application from her son, 23-year old Degi Dudayev.“ (Balitc Times, 26. Juli 2006)
Darüber berichtete auch Central Asia - Caucasus Analyst im Juli 2006. Hier wird der Sohn Dudajews „Tegi“ genannt, er sei der jüngere Sohn:
“The Estonian Population Ministry secretariat has received an application for citizenship from Alla Dudayeva, the widow of Dzhokhar Dudayev, the former president of so- called Ichkeria. An identical application came from Alla Dudayeva's younger son, Tegi Dudayev, 23, the secretariat told Interfax on Friday. Aarne Veedla, an advisor to the population minister, told Interfax Thursday that the Estonian government was prepared to consider granting citizenship to Dudayeva and other family members.” (Central Asia - Caucasus Analyst, 21. Juli 2006)
Das Portal MIG News berichtete im Oktober 2006, dass Estland bestätigt habe, dass die Familie Dudajew die estnische Staatsbürgerschaft beantragt habe. Dies betreffe die Witwe Alla Dudajewa, sowie Owlur und Degi Dudajew, die zur Zeit alle in Litauen leben würden, sowie Dana Dudajew, die zur Zeit mit drei Kindern in Istanbul lebe:
[Russisches Zitat entfernt] (MIG News, 4. Oktober 2006)
 In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Quellen konnten im Rahmen der zeitlich begrenzten Recherche keine Informationen dazu gefunden werden, wo sich die Familie Dudajews vor Dschochar Dudajews Tod im April 1996 aufgehalten hat. Auch die Informationen zu den späteren Aufenthaltsorten sind nicht vollständig und schlüssig.
 
In der oben erwähnten Meldung des Kommersant vom Mai 2006 wird angegeben, dass der Aufenthaltsort der Familie Dudajew bisher geheim gehalten worden sei. Es sei aber bekannt, dass Alla gemeinsam mit ihren beiden erwachsenen Söhnen und der Tochter in Inguschetien, in Georgien, in Aserbajdschan, in Litauen und in der Ukraine gelebt habe. 2002 sei sie nach Istanbul zu ihrer Tochter Dana und deren Mann Mowsud übersiedelt:
[Russisches Zitat entfernt] (Kommersant, 25. Mai 2006)
Auf der Homepage des Verlages Ultra Kultura, der die Erinnerungen Alla Dudajewas an ihren Mann Dschocher veröffentlicht hat, wird angegeben, dass in dem Buch auch „das schreckliche kriegerische Neue Jahr 1996 im Dorf Gechi-Tschu“ beschrieben werde.
[Russisches Zitat entfernt] (Ultra Kultura, 1. Oktober 2003)
In dem oben zitierten Interview mit Alla Dudajewa, das im August 2005 von proua.com veröffentlicht worden ist, erwähnt Alla Dudajewa, dass Dschochar Dudajew in Gechi-Tschu – laut Angaben von proua.com am 21. April 1996 – getötet worden sei. Sie habe seinen Leichnam gesehen und sei in dem Auto gesessen, in dem der sterbende Dudajew aus Gechi-Tschu weggeführt worden sei:
[Russisches Zitat entfernt] (proua.com, 12. August 2005)

 An anderer Stelle in diesem Interview erzählt Alla Dudajewa, dass sie im Jahr 1996 gemeinsam mit ihrem Schwiegersohn Mowsud nach Kiew geflohen sei. Von dort sei sie nach zwei Wochen zunächst nach Weißrussland und dann nach Litauen gegangen:

[Russisches Zitat entfernt] (proua.com, 12. August 2005)
Leibwächter Dudajews
In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Quellen konnten zahlreiche Erwähnungen von Personen gefunden werden, die als Leibwächter oder Bodygards Dudajews oder als Mitglieder seines Sicherheitsdienstes bzw. der Präsidentengarde bezeichnet werden. Im Folgenden daher eine Aufzählung von einigen Artikeln, in denen solche Personen mit Namen genannt werden. Wir möchten Sie aber darauf hinweisen, dass diese Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Für Recherchen zu konkreten Einzelpersonen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung, in diesem Fall würden wir Sie aber um die Nennung des Namens der Person bitten.
 
Chechenpress erwähnt in einer Geschichte Tschetscheniens Iljas Talchadow als Kommandanten der Präsidentengarde (Chechenpress, ohne Datum).
 
Das Portal Sedmaja Stoliza veröffentlichte ein Kurzportrait des Feldkommandanten Letschi Dudajews, des Neffen Dschochar Dudajews. Nach der Wahl Dschochar Dudajews zum Präsidenten Tschetscheniens sei Letschi Dudajew dessen Leibwächter geworden:
[Russisches Zitat entfernt] (Sedmaja Stoliza, 21. September 2005)
In einem auf der Homepage der Zeitung Nowaja Gaseta veröffentlichten Buch wird erwähnt, dass Dudajews Witwe Alla Dudajewa im Mai 1996 am Flughafen in Naltschik gemeinsam mit Musa Idigow, einem persönlichen Leibwächter Dudajews, aufgehalten worden sei:
[Russisches Zitat entfernt] (Nowaja Gaseta, 27. August 2001)
Die Zeitung Wremja Nowostej meldete im Februar 2001, dass in Madrid der ehemalige Leiter des Sicherheitsdienstes Dudajews, Nugsar Schordanija, ermordet worden sei:
[Russisches Zitat entfernt] (Wremja Nowostij, 1. Februar 2001)
Der russische Geheimdienst FSB meldete im April 2002, dass Schamsudi Asibow, ein ehemaliger Leibwächter Dudajews und Major des schariatischen Sicherheitsdienstes, in Argun festgenommen worden sei:
[Russisches Zitat entfernt] (FSB, 10. April 2002)
Auch die Zeitung Bolschaja Wolga berichtete über diesen Vorfall, hier wird der Name des Leibwächters mit Schamsudi Asimow angegeben. Außerdem seien auch dessen beiden Brüder Aslambek und Schirwani festgenommen worden:
 
[Russisches Zitat entfernt] (Bolschaja Wolga, 19. April 2002)
In mehreren Quellen wird auch angegeben, dass der tschetschenische Rebellenführer Schamil Basajew 1994 Leibwächter von Dschochar Dudajew gewesen sei (Rambler, 11. Juli 2006; Polemika i diskussii, 3. Februar 2005).
 
Die Zeitung Wremja Nowostej erwähnte im April 2004 einen ehemaligen Leiter des Wachdienstes Dudajews mit Namen Abu Arsanukajew (Wremja Nowostej, 9. April 2004).
Die Präsidentengarde
Das Portal Genstab.ru veröffentlichte eine Analyse der tschetschenischen Streitkräfte während des ersten Tschetschenienkrieges, in der angegeben wird, dass Ende 1994 der Präsidentengarde ca. 2.000 Personen angehört hätten. Ihre Aufgabe sei die Bewachung des Präsidenten und wichtiger Regierungseinrichtungen gewesen:
[Russisches Zitat entfernt] (Genstab.ru, ohne Datum)
Falls Sie detailliertere Informationen zur Präsidentengarde benötigen, stehen wir Ihnen für Rückfragen gerne zur Verfügung.
 
Diese Informationen beruhen auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen. Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines bestimmten Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Wir empfehlen, die verwendeten Materialien zur Gänze durchzusehen.
 
 
 
Quellen:
Die Familie von Dschochar Dudajew
Leibwächter Dudajews

 Die Präsidentengarde

ecoi.net-Beschreibung:
Tschetschenien: Familie von Dschochar Dudajew (Ehefrau Alla, Tocher Dana und Sohn Degi), Aufenthaltsort 1994-1995; Leibwächter von Dudajew; die Präsidentengarde Dudajews
Land:
Russische Föderation
Quelle:
ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (Autor)
Dokumentart:
Anfragebeantwortung
Sprache:
Deutsch
Veröffentlicht:
15. Dezember 2006
Dokument-ID:
1113222 (frühere ID 64303)

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