Anfragebeantwortung zu Pakistan: Lage der Turi (allg. Informationen und aktuelle Lage) [a-8967-1]

9. Jänner 2015
 

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Ludwig W. Adamec, emeritierter Professor der University of Arizona, schreibt in seinem historischen Wörterbuch zu Afghanistan von 2012 (vierte Auflage), dass es sich bei den Turi um einen paschtunischen Stamm des Ghurgusht-Zweigs handle. Die Turi würden im Kurram-Tal leben und seien Schiiten. Während des Konflikts zwischen den Mudschaheddin und der Regierung in Kabul sei das Kurram-Tal eine wichtige Versorgungsroute der im Gebiet Kabul operierenden Mudschaheddin gewesen. Dies habe zu Spannungen zwischen ihnen und den lokalen Turi geführt:

The Turis are a Pashtun tribe of the Ghurgusht branch. Babur Shah, founder of the Moghul (Mughal) dynasty of India, mentions the Turi as residing in 1506 in the Kurram Valley, where they are found today. Kurram was part of Afghanistan until 1880 when the Turis revolted, coming under British ‘protection’ in 1882. They are Shi’as and disciples of one of four Sayyid families: the Tirah, Ahmadzai, Kirman, and Maura. In the conflict between the mujahedin and the Kabul government, the Kurram valley was an important supply route of mujahedin operating in the Kabul area. This resulted in friction between them and the local population of Turis.” (Adamec, 2012, S. 426)

Das Center for Strategic and International Studies (CSIS), ein in Washington, D.C. ansässiger und nach eigenen Angaben überparteilicher Think Tank mit außenpolitischer Ausrichtung, schreibt in einem älteren Bericht vom September 2011, dass die Schiiten in Kurram dem Stamm der Turi angehören würden, die in der Vergangenheit Kämpfe mit den sunnitischen Stämmen Mangal und Bangasch ausgetragen hätten. Die Mangal und Bangasch hätten durch den Zustrom von Aufständischen aus anderen Provinzen in den letzten Jahren an Macht dazugewonnen. Wie der Bericht anführt, hätten die Turi die Wahrnehmung der Taliban, sie seien Apostaten, durch ihre historischen Entscheidungen noch verstärkt. So hätten sich die Turi geweigert, in den 1980-er Jahren am Dschihad gegen die sowjetischen Truppen teilzunehmen und nach der US-Invasion im Jahr 2001 fliehende Taliban-Kämpfer aufzunehmen. Darüber hinaus lebe der Stamm in einem strategisch wichtigen Gebiet, zu dem insbesondere der Grenzübergang Bodki-Kharlachi, der nur 50 Kilometer von Kabul entfernt liege, zähle.

Es werde davon ausgegangen, so der Bericht, dass das Haqqani-Netzwerk einen Waffenstillstand zwischen Sunniten und Schiiten ausgehandelt habe, um eine Durchreise durch Turi-Territorium zu erleichtern. Das Netzwerk sei den Schiiten nie sonderlich zugetan gewesen, doch sei das Gebiet der Turi eine strategisch wichtige Verbindung zwischen Loya Paktia (einer historisch-kulturellen Region im Osten Afghanistans, Anm. ACCORD) und Nord-Wasiristan sowie eine Alternative zu den traditionellen Routen des Haqqani-Netzwerks:

The conflict has been made worse by tribal dynamics. The Shias in Kurram belong to the Turi tribe that has historically warred with the Sunni Mangal and Bangash tribes in the region, who grew in power in recent years with the influx of militants displacing from other provinces. The Turis have also compounded their apostasy in Sunni Taliban eyes by their historical decisions, including refusing to participate in the Soviet jihad in the 1980s and then again refusing shelter to fleeing Taliban fighters after the U.S. invasion in 2001. The Turis also sit astride strategically vital territory, particularly the Bodki-Kharlachi border crossing into Afghanistan that is only 50 kilometers from Kabul.

The Haqqani network is believed to covet this route and was reported to have brokered a truce between Sunnis and Shias, presumably to help facilitate transit across Turi lands. The truce is a good example of how groups prioritize their conflicts and relationships. The Haqqanis have never demonstrated any particular warmth towards Shias, but Turi territory is a strategically vital intersection between Loya Paktiya and North Waziristan, and a viable alternative for the Haqqanis who find themselves being pressured around their traditional routes.” (CSIS, September 2011, S. 63-64)

BBC News führt in einem älteren Artikel vom Oktober 2010 an, dass der Turi-Stamm, dessen Mitglieder Schiiten seien, die Taliban verabscheue. Die Taliban würden einer kompromisslosen Form des Sunnismus anhängen und viele ihrer Mitglieder sähen Schiiten als Nicht-Muslime an. Zwei Jahre vor Erscheinen des Artikels sei es in der Umgebung von Alizai zu schweren Kampfhandlungen zwischen den Turi und den Taliban gekommen:

The Turi tribe, which belongs to the Shia sect of Islam, has traditionally abhorred the Taliban - who adhere to a hardline Sunni form of the faith and many of whom consider Shias to be non-Muslims. Two years ago, the Turis fought a major battle with the Taliban in the surroundings of Alizai.” (BBC News, 21. Oktober 2010)

Das australische Außen- und Handelsministerium (Department of Foreign Affairs and Trade, DFAT) schreibt in einem im Dezember 2013 veröffentlichten Bericht zur Lage der Schiiten in Pakistan (nicht behandelt wird die Lage schiitischer Hazara), dass Schiiten in den meisten ethnischen, linguistischen und Stammes-Gruppen Pakistans zu finden seien. Neben den Hazara gebe es eine Reihe weiterer schiitischer Gemeinschaften mit ethnischer bzw. Stammes-Identität. Dazu zählten unter anderem auch die Turi.

Die meisten Schiiten würden in den Agencies Kurram und Orakzai leben. Es werde geschätzt, dass von den etwa 935.000 EinwohnerInnen Kurrams rund 40 Prozent schiitisch seien, wobei die meisten Schiiten in Upper Kurram, nahe der Grenze zu Afghanistan, angesiedelt seien.

Wie der Bericht anführt, hätten sich neun der zehn Angriffe, die sich im Jahr 2012 in den Stammesgebieten unter Bundesverwaltung ereignet hätten, in Kurram ereignet. Im Juli 2013 seien bei zwei großen Selbstmordanschlägen in Parachinar (einer Stadt mit einer großen schiitischen Bevölkerung) 60 Personen getötet und 200 weitere verletzt worden.

Der aktuelle Konflikt in Kurram könne auf die 1980er-Jahre zurückgeführt werden, als die Turi (der einzige paschtunisch-schiitische Stamm) sich geweigert hätten, die Mudschaheddin, und später die aus Afghanistan fliehenden Kämpfer von al-Qaida und der Taliban, zu unterstützen. Die Turi würden noch immer einen strategisch wichtigen Teil im Norden der Kurram Agency besetzen, den die pakistanischen Taliban (Tehrik-i-Taliban Pakistan, TTP) und andere gerne kontrollieren würden. Laut dem DFAT habe es ein hohes Maß an Gewalt zwischen Gemeinschaften und an Angriffen von militanten schiitischen und sunnitischen Gruppen gegeben, wodurch bereits bestehende konfessionelle bzw. Spannungen zwischen verschiedenen Stämmen verschärft worden seien. Es werde davon ausgegangen, dass auf sunnitischer Seite die TTP und das Haqqani-Netzwerk aktiv seien. Die schiitischen Gruppen Hizbollah, Mehdi Milita und Hydri Taliban würden allerdings auch in der Region operieren. Die schiitischen Turi, so das DFAT, könnten aufgrund ihrer geographischen Konzentration in Upper Kurram ein leichteres Ziel konfessionell motivierter Gewalt sein als andere Schiiten in der Region.

Der Bericht erwähnt weiters, dass Anti-Terror-Operationen und konfessionell motivierte Konflikte in Kurram zu weitreichender Vertreibung (aller konfessioneller Gruppen) geführt hätten. Allerdings habe es laut glaubwürdigen Sicherheitsexperten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts eine „sehr zerbrechliche“ Waffenruhe zwischen schiitischen und sunnitischen Gruppen in Kurram gegeben. Reisen in die Region, und insbesondere nach Parachinar, die zuvor eingeschränkt gewesen seien, seien durchführbar, außerdem hätten Binnenvertriebene, darunter auch eine kleine Anzahl an Schiiten, damit begonnen, zurückzukehren.

Insgesamt gehe das DFAT davon aus, dass die Lage in den Stammesgebieten unter Bundesverwaltung weiterhin sehr unbeständig sei und es ein hohes Maß generalisierter Gewalt gebe. Friedensvereinbarungen zu verschiedenen Zeiten hätten die Konflikte zwischen den konfessionellen und Stammes-Gruppen reduziert. Militante konfessionelle Gruppen seien in der Region allerdings weiterhin sehr aktiv und hätten häufig („at a high rate of frequency“) rivalisierende konfessionelle bzw. Stammes-Gruppen, darunter auch die schiitischen Turi, angegriffen:

„Shias are represented across most of Pakistan’s ethnic, linguistic and tribal groups. However, Hazaras are a predominantly Shia ethnic community and there are a range of other Shia communities that have tribal/ethnic identities such as the Turis, Bohris, Baltis and some clans within the Bangash Pashtun tribes.” (DFAT, 18. Dezember 2013, S. 5)

“The majority of the Shia population is concentrated in the Kurram and Orakzai Agencies. Kurram is estimated to have around 935,000 people and Shias are estimated to make up approximately 40 per cent of the community. Shias are primarily located in upper Kurram, near the Afghanistan border. Sunnis occupy lower and central Kurram.

[…] Of the ten sectarian attacks that occurred in FATA [Federally Administered Tribal Areas] in 2012, nine were in Kurram Agency, some with high casualty rates. In July 2013, two major suicide bombs in Parachinar (which has a large Shia population) killed 60 people and injured 200. This attack was claimed by Ansar ul Mujahideen (a previously unknown group) to, according to a spokesperson, avenge the attacks on Sunnis in Syria and Iraq and in response to US drone strikes.

[…] The current conflict in Kurram can be traced to the 1980s when the Turis (the only Pashtun Shia tribe) refused to provide support to the Mujahideen and later the al-Qaeda and Taliban forces fleeing Afghanistan. The Turi tribe still occupies a strategic strip of land in the north of Kurram Agency bordering Afghanistan, which the TTP [Tehrik-i-Taliban Pakistan] and others wish to control. There has been a high degree of communal violence and attacks by Shia and Sunni militant groups, exacerbating pre-existing tribal/sectarian tensions. On the Sunni side, TTP and the Haqqani network are believed to be active and Shia based groups Hizballah, Mehdi Milita and Hydri Taliban are also operating in the region. Turi Shias, by virtue of their geographic concentration in upper Kurram, might be more easily targeted in sectarian violence than other Shias in the region.

[…] The counterinsurgency operations and sectarian conflict in Kurram led to widespread displacement (of all sectarian groups). Many Shias sought support from relatives in neighbouring areas of Hangu, Kohat and Peshawar valley (urban and non-urban areas). However, as of December 2013, according to credible security analysts, there was a ‘very delicate’ truce between Shia and Sunni groups in Kurram. Travel into the region particularly to Parachinar which had previously been restricted was viable and returns of Internally Displaced Persons (IDPs) had started occurring, including small numbers of Shia families. […]

[…] Overall, DFAT assesses that the situation in FATA remains very volatile and there is a high degree of generalised violence that can affect Shias. In the past there have been high levels of communal level violence between Sunnis and Shias. Peace agreements at various periods have reduced conflicts between the tribal and sectarian groups. However, militant sectarian outfits remain very active in the region and have attacked rival tribal/sectarian groups including Turi and Bangash Shias at a high rate of frequency.” (DFAT, 18. Dezember 2013, S. 12-13)

In einem im Juni 2014 veröffentlichten Bericht für das Remote Control project, einem Projekt des Network for Social Change, das sich für sozialen Wandel, insbesondere in den Bereichen Gerechtigkeit, Frieden und Umwelt, einsetzt, schreibt Dr. Wali Alsam, Dozent für Internationale Beziehungen an der Universität Bath, dass die Stabilität von Kurram in den vergangenen sechs Jahren unter konfessionell motivierten Auseinandersetzungen gelitten habe. Kurram sei die einzige Agency in den Stammesgebieten unter Bundesverwaltung, die über eine beträchtliche schiitische Bevölkerung verfüge. So seien rund 40 Prozent der EinwohnerInnen Kurrams schiitisch. Die meisten dieser Schiiten seien Mitglieder des Turi-Stammes und würden in Upper Kurram leben. Dort liege auch die Hauptstadt Kurrams, Parachinar, wo sich der Großteil der konfessionell motivierten Gewalt ereigne. Ende Juli 2013 hätten sich in Parachinar mehrere Bombenanschläge ereignet, bei denen 50 Personen getötet und 122 weitere verletzt worden seien. Dabei habe es sich um nur einen von mehreren Angriffen in letzter Zeit gehandelt. Laut Aslam habe die Zahl der gewaltsamen Angriffe in Kurram mit dem Anstieg der Zahl der Drohnenangriffe in Nord-Wasiristan und der Operationen der pakistanischen Armee im Nordwesten des Landes zugenommen.

Wie der Berichts weiters anführt, sei Kurram Agency eines der bevorzugten Ziele von Aufständischen, die aus Nord-Wasiristan fliehen würden. Die Aufständischen würden dort Zuflucht suchen, da die US-Drohnenangriffe diese Agency aufgrund des beträchtlichen schiitischen Bevölkerungsanteils nicht ins Visier nehmen würden. Lokale BewohnerInnen würden sich diesen Versuchen der Aufständischen, sich in Kurram anzusiedeln, allerdings widersetzen. Infolgedessen seien EinwohnerInnen Kurrams aufgrund ihres Widerstands in zunehmendem Maße von diesen Neuankömmlingen ins Visier genommen worden. Die Haqqani-Fraktion der afghanischen Taliban habe schiitische Stammesälteste in Kurram aufgefordert, die Ansiedlung ihrer Kämpfer zuzulassen, jedoch habe das Problem weiterhin Bestand.

Afghanische Taliban-Kämpfer, die sich in Pakistan verstecken würden, seien wegen der strategischen Lage der Agency auch an Kurram interessiert. Aufständische, die vor US-Drohnenangriffen aus Nord-Wasiristan fliehen würden, würden versuchen, durch Kurram nach Afghanistan zu gelangen. Allerdings hätten lokale BewohnerInnen angekündigt, ihr Gebiet weder als Zufluchtsort noch als Transitroute bereitzustellen. Die Spannungen hätten mehrfach zugenommen, da die lokalen BewohnerInnen den Taliban, die von Kurram aus Anschläge in den Gebieten um Kabul verüben hätten wollen, die Durchreise verweigert hätten. Auch die pakistanische Armee habe den Turi-Stamm dazu gedrängt, von der Armee unterstützten Taliban die Durchreise nach Afghanistan zu gewähren. Schiitische Stammesälteste in Kurram hätten behauptet, dass sie angegriffen würden, da sie die Taliban an der Durchreise nach Afghanistan hindern würden. Laut den Stammesältesten würden mit dem pakistanischen Militär verbundene Personen einige Taliban-Gruppen aufgrund der strategischen Bedeutung der Region unterstützen. Als Vergeltung für die verweigerte Kooperation hätten die Taliban wiederholt das Territorium südöstlich von Kurram blockiert und die Agency damit vom Rest Pakistans abgeschnitten.

Kurram sei auch zum Schauplatz verschiedener militärischer Operationen geworden, die von der pakistanischen Armee zwischen 2008 und 2011 durchgeführt worden seien, um gegen Aufständische, die der Armee den Dschihad erklärt hätten, vorzugehen. Die lokalen Turi hätten solche Operationen begrüßt, in der Hoffnung, diese würden sie von den sunnitischen Aufständischen befreien, die versuchen würden, ihr Gebiet zu erobern. Dies habe wiederum die Aufständischen verärgert, die seit 2010 verschiedene Gebiete Kurrams angegriffen hätten. Laut Mariam Abou Zahab, die sich in den vergangenen zehn Jahren intensiv mit konfessioneller Gewalt in Pakistan beschäftigt habe, sei der Konflikt in Kurram nicht per se tribal oder konfessionell motiviert, sondern durch die Taliban initiiert, die einen Zugang nach Afghanistan wollten und von lokalen Kriminellen unterstützt würden. Sie würden tribale und konfessionelle Unterschiede nützen, um den Konflikt anzuheizen und die Regierung fernzuhalten.

Wie der Bericht anführt, werde geschätzt, dass seit 2007 rund 2.000 Mitglieder des schiitischen Stammes der Turi in Kurram bei Gewalt ums Leben gekommen seien. Zwar habe es mehrere Versuche zur Aushandlung eines Friedensabkommens zwischen den Turi und den Taliban in Kurram gegeben, doch hänge jedes Abkommen von zwei von den Taliban gestellten Bedingungen ab: Gewährung eines Zugangs nach Afghanistan und eines Zufluchtsort vor US-Drohnenangriffen. Da die lokalen BewohnerInnen nur wenig von einem solchen Abkommen hätten, seien sie allerdings dahingehend zunehmend zögerlich. Das bedeute, dass die unruhige und abgelegene Kurram Agency in der nahen Zukunft wahrscheinlich weiterhin mit Gewalt konfrontiert sein werde:

„Kurram’s stability has been marred by sectarian strife over the past six years. Kurram is the only agency in FATA with a significant Shia population: around 40 per cent of the population belong to the sect. Most Shias belong to the Turi tribe and live in the upper Kurram area, which borders Afghanistan. That is the location of the capital city of Parachinar, the target of most of the sectarian violence. As recently as the end of July 2013, the residents of the city were hit with multiple bomb blasts killing fifty and injuring one hundred and twenty-two people. This is only one of many recent attacks – the tribal agency has suffered various similar atrocities in recent years at the hands of disparate militant groups. Like the case of Karachi, the number of violent attacks in Kurram went up directly in line with an increase in the frequency of drone strikes in North Waziristan and the Pakistan army’s operations in the country’s northwest. […]

Kurram agency is one of the preferred destinations of militants fleeing the North Waziristan territory. The militants are interested in taking refuge there as the US drones do not usually target this agency given its significant Shia population. Where the United States has conducted 370 strikes so far, only five have had targets in the Kurram agency, making it obviously a very lucrative area to take refuge in for the militants fleeing other restive parts of FATA. However, their attempts to find a new home in Kurram are resisted by locals who, for obvious reasons, do not want the US drones to start striking there. As a result, inhabitants of Kurram have been increasingly targeted by these new arrivals due to their refusal to allow them a safe haven in the area. The Haqqani faction of the Afghan Taliban has been asking the Shia tribal elders in Kurram to let its comrades stay there but the issue remains unresolved. […]

Afghan Taliban fighters hiding in Pakistan are also particularly interested in Kurram due to its strategic location: it serves as a key transit point into Afghanistan’s volatile eastern and southern provinces. Militants fleeing US drones in North Waziristan attempt to get into Afghanistan through Kurram but the locals have vowed that they will allow their area to be used neither as a ‘safe haven or transit route.’ On several occasions tensions have grown because the Taliban are interested in launching attacks around Kabul, which lies only 56 miles away from Kurram’s western tip. However, on each of these occasions they were refused passage by the locals. The Pakistan army has also pressurised the Turi tribe in Kurram to let Taliban agents supported by the army cross into Afghanistan via mountain passes in the agency. Shia tribal elders in Kurram have claimed that they are being ‘attacked because they stop the Taliban from entering Afghanistan. They allege elements linked with Pakistan's military establishment support some Taliban groups because of the strategic importance of the region.’ In retaliation for their non-cooperation, the Taliban have repeatedly blockaded the territory southeast of Kurram, cutting the agency off from the rest of Pakistan. […]

Kurram has also been the target of various military operations conducted by the Pakistan army between 2008 and 2011 to flush out insurgents (who have declared jihad against the Pakistan army) from the agency. The local Turis have welcomed such military ventures because they would like the security forces to help them get rid of the Sunni insurgents that are attempting to take over their territory. This has, in turn, angered the militants who have targeted various Kurram areas since 2010. According to Mariam Abou Zahab, who has studied sectarianism in Pakistan closely in the last ten years, the conflict in Kurram is ‘not tribal or sectarian per se, but instigated by the Taliban who want access to Afghanistan and are supported by local criminals. They use tribal and sectarian differences to fuel the conflict and keep the government out.’ […]

It has been estimated that since 2007 the Turi Shia tribe of Kurram has lost an estimated 2,000 members to related violence. There have been various attempts to broker a peace deal between the Turis and the Taliban in Kurram. However, adoption of any peace deal hinges on two Taliban conditions: that they be given both access to Afghanistan and a safe haven against the US drone strikes taking place elsewhere in FATA, in particular in the North Waziristan area. However, given that they have little to gain from this deal, this is a solution the locals are increasingly reluctant to accept. That means that the restive and remote Kurram agency is likely to continue to witness violence in the near future.” (Remote Control project, Juni 2014, S. 8-10)

Die pakistanische Tageszeitung Express Tribune berichtet im Oktober 2014, dass im Zuständigkeitsbereich der Polizeidienststelle Badhaber (am Rande von Peschawar, Anm. ACCORD) mindestens sieben Personen bei einem Bombenanschlag auf einen Bus, der sich auf dem Weg nach Parachinar befunden habe, getötet worden seien. Die meisten der Getöteten seien BewohnerInnen der Hauptstadt der Kurram Agency gewesen.

Laut Express Tribune setze sich die Bevölkerung Parachinars mehrheitlich aus schiitischen Turi zusammen, die im zunehmenden Maße Opfer konfessioneller Gewalt würden. Es werde davon ausgegangen, dass der Angriff der schiitischen Gemeinschaft gegolten habe:

„At least seven people were killed in a bomb blast on a passenger coach travelling to Parachinar on Thursday. Five people were injured in the explosion, which occurred on Kohat Road, in the jurisdiction of Badhaber police station. […] Most of the dead are from Parachinar in Kurram Agency, including Sadaf Ali, a Frontier Corps (FC) official who worked in Tall Scouts, Jamil Hussain and Imtiaz Hussain. […]

Parachinar in Kurram Agency is comprised largely of Shia Turi tribesmen, who have increasingly become victim to sectarian attacks. It is believed that this attack targeted the Shia community.” (Express Tribune, 3. Oktober 2014)

Das pakistanische Nachrichtenmagazin Newsweek Pakistan führt in einem Artikel vom Juni 2014 an, dass bei einem Selbstmordanschlag im Distrikt Taftan, Provinz Belutschistan, mindestens 24 Personen, darunter mehrere schiitischer PilgerInnen, getötet worden seien. Zu dem Angriff habe sich die verbotene Gruppe Jaish-ul-Islam bekannt. Laut Angaben eines hochrangigen Polizeibeamten hätten die meisten der Getöteten dem Stamm der Turi aus der Kurram Agency angehört:

„At least 24 people, including several Shia pilgrims, were killed in a suicide bombing in the Taftan district of Balochistan late on Sunday, as the banned militant group Jaish-ul-Islam claimed responsibility for the attack. Nearly 300 Shia pilgrims were returning from Iran after visiting holy Muslim sites and were staying at two adjacent hotels, the Al-Murtaza and the Al-Hashmi. […] He [a senior police official] said the majority of the deceased belonged to the Turi tribe of the Kurram Agency. The Jaish-ul-Islam claimed responsibility for the attack.” (Newsweek Pakistan, 9. Juni 2014)

In einem Artikel vom Juli 2013 berichtet die Zeitung Express Tribune über die zwei bereits im DFAT-Bericht vom Dezember 2013 erwähnten Selbstmordanschläge in Parachinar, der Hauptstadt der Kurram Agency. Bei den Anschlägen seien mindestens 48 Personen getötet und fast 200 weitere verletzt worden. Die meisten der Opfer seien Mitglieder der schiitischen Stämme Turi oder Bangasch gewesen. Zu den Anschlägen in Parachinar, einem Ort, den der Artikel als Hort der konfessionell motivierten Gewalt bezeichnet, habe sich die wenig bekannte Gruppe Ansarul Mudschaheddin bekannt:

„Turi and Bangash shopkeepers were preparing to break their fast in downtown Parachinar, headquarters of Kurram Agency. Little did they know, however, that it would be the last roza for many of them. Two suicide bombings, hardly a minute apart, tore through two busy marketplaces, killing at least 48 people and injuring nearly 200 more. A little-known militant group, Ansarul Mujahideen, claimed responsibility for the deadly bombings in Parachinar which has been the hotbed of sectarian violence for years. Most of the victims of Friday's blasts belonged to either Turi or Bangash tribes, who are Shias by sect.” (Express Tribune, 27. Juli 2013)

Der private pakistanische Nachrichtensender AVT Khyber News erwähnt im Dezember 2012, dass es Berichte über Spannungen zwischen den Stämmen Turi und Bangasch in der Kurram Agency gebe. Der weitgehend schiitische Stamm der Bangasch werfe den Turi vor, die religiösen Werte des Stammes nicht respektiert zu haben. Entlang des Tal-Parachinar-Highways in Kurram seien verschiedene Gewalttaten, darunter Schießereien, Angriffe mit Säure und Entführungen, gemeldet worden. Die Sicherheitskräfte in Kurram hätten angekündigt, zwischen den beiden Stämmen vermitteln zu wollen:

„There are also reports about tensions between Turi and Bangash tribes in Kurram Agency. The mainly Shi'i tribe of Bangash has slammed the Turi tribe for not respecting the religious values of the tribe. Violence including shooting, acid throwing and kidnapping have been reported in Tal-Parachinar highway in Kurram Agency. Security forces in Kurram Agency say that they want to mediate between the two tribes.” (ATV Khyber News, 14. Dezember 2012)

In einem Artikel vom September 2014 schreibt die pakistanische Tageszeitung The Nation, dass sich Personen aus der Kurram Agency, die ihre Geburtsorte verlassen und nun in Islamabad leben würden, darüber beschwert hätten, dass sie noch immer von Aufständischen bedrängt würden. Laut Schiiten, die wegen konfessionell motivierter Gewalt in Parachinar aus der Kurram Agency geflohen seien und sich in der pakistanischen Hauptstadt niedergelassen hätten, sei ihr Leben immer noch bedroht, da ihre Familienangehörige Drohanrufe von Unbekannten erhalten würden.

Wie der Artikel weiters anführt, hätten in Islamabad lebende Personen aus der Kurram Agency private Sicherheitsleute angeheuert, um ihre Familien zu schützen, wenn die männlichen Familienmitglieder zur Arbeit gingen. Waheed Ali Turi, ein aus der Kurram Agency stammender Mann, der in Islamabad ein Geschäft betreibe, habe angegeben, dass es mehrere Vorfälle gegeben habe, bei denen Terroristen Drohbriefe verteilt hätten. Diese Briefe seien nur an Häuser verteilt worden, die sich im Besitz von Angehörigen des Turi-Stammes befinden würden. Daraufhin habe man begonnen, private Sicherheitsleute zu beschäftigen:

„Residents of Kurram Agency, who have left their native villages and residing in Islamabad, complained that they were still being haunted by militants, urging the government to give them protection. After fleeing Kurram Agency due to sectarian tension in Parachinar, Shia community, who settled in the federal capital, said that their lives were still at risk as their family members were receiving threatening calls from unidentified people. […]

According to MNA [Member of National Assembly] Kurram Agency Sajid Hussain Turi, residents of Parachinar feel sense of insecurity in Islamabad even after fleeing their native areas to spend peaceful life in the federal capital. ‘I have received complaints from my area’s people living in Islamabad about the threats they are facing. The government must launch crackdown on sectarian elements and should protect the lives of our people,’ the lawmaker said. […]

People of Kurram Agency who live in Islamabad have also hired private security guards to protect their families when male members leave for their jobs at day times. They say that they have to pay extra money on their security. ‘There are several incidents in which threatening letters were dropped inside our houses by terrorists. Sadly, the warning letters were dropped only in houses that were owned by Turi tribe. So we started hiring private security guards,’ Waheed Ali Turi, another native of Kurram Agency, who runs a shop in I-10, said.” (The Nation, 28. September 2014)

Die pakistanische Tageszeitung Dawn berichtet in einem Artikel vom November 2014 über eine in Islamabad abgehaltene Ältesten-Versammlung und zitiert den Abgesandten aus Parachinar, Kurram Agency, laut dem ein Viertel der Turi in Karatschi lebe:

„‘Almost half the strength of the Masood tribe and a quarter of the Turi tribe have shifted to Karachi. We are thankful to the people of Karachi for their hospitality and political openness,’ said the delegate from Parachinar, Kurram Agency.” (Dawn, 23. November 2014)

Eine ältere Anfragebeantwortung des Australian Refugee Review Tribunal (RRT) vom Mai 2011 geht unter anderem auf die Frage ein, ob es in Pakistan Landesteile mit einer relativ großen schiitischen Bevölkerung gibt, und bezieht sich dabei auf die Angaben mehrerer Quellen. Einer großen Anzahl an Quellen zufolge sei es wahrscheinlich, dass es sich bei Parachinar, einer kleinen Stadt im Stammesgebiet Kurram, um das einzige Stammesgebiet bzw. die einzige Provinz mit einer schiitischen Mehrheit handle. Angesichts anhaltender konfessionell motivierter Konflikte zwischen dem schiitischen Turi-Stamm und sunnitischen Angehörigen des Bangasch-Stammes könnten derzeit allerdings weder Parachinar noch Kurram als sichere Zufluchtsorte bezeichnet werden. In den vergangenen zehn Jahren seien sunnitische Angehörige des Bangasch-Stammes Bündnisse sowohl mit dem Haqqani-Netzwerk als auch mit der Tehriki-Taliban Pakistan (TTP) eingegangen.

Im Punjab und Sindh, den zwei bevölkerungsreichsten Provinzen Pakistans, würden Berichten zufolge die meisten SchiitInnen leben. Darüber hinaus gebe es in den Bezirken Kohat und Hangu der Provinz Khyber Pahktunkhwa große schiitische Minderheiten, die sich im Wesentlichen aus schiitischen Angehörigen der Stämme Bangasch und Turi zusammensetzen würden. Allerdings seien die schiitischen Gemeinschaften in diesen zwei Bezirken, ebenso wie im benachbarten Kurram, in den vergangenen zehn Jahren Ziel zahlreicher Massenangriffe und gezielter Tötungen geworden:

„A large number of sources indicate that Parachinar, a small city in Kurram Agency, is likely to be the only relatively large population centre with a Shi’ite majority. Kurram Agency is also the only agency or province with a Shi’ite majority. However, neither Parachinar nor Kurram can currently be described as safe-havens given the ongoing sectarian clashes between the Shia Turi tribe and Sunni members of the Bangash tribe. In the past decade, Sunni members of the Bangash tribe have developed alliances with both the Haqqani Network and the TTP [Tehrik-i-Taliban Pakistan].

It is perhaps not surprising that Punjab and Sindh, the two most populated provinces, reportedly have the largest Shi’ite populations in Pakistan. News reports also indicate that the Kohat and Hangu districts of KP [Khyber Pakhtunkhwa] have large Shi’ite minorities, largely comprised of Shi’a members of the Bangash and Turi tribes. However, like the Shi’ite communities in neighbouring Kurram, the communities in Kohat and Hangu have experienced a large number of mass attacks and targeted killings over the past decade.” (RRT, 27. Mai 2011, S. 4-5)

Rahimullah Yusufzai, ein in Pakistan ansässiger Journalist und Experte für die Stammesgebiete unter Bundesverwaltung, schreibt in einer E-Mail-Auskunft vom 8. Jänner 2015, dass er von keinem dokumentierten Vorfall wisse, bei dem Angehörige des schiitischen Turi-Stammes in einer großen pakistanischen Stadt diskriminiert worden seien. Es könne eine generelle Diskriminierung von Stammesangehörigen – ob Turi, Bangasch, Wazir, Mehsud, Afridi, Schinwari, Daur oder andere paschtunische Stämme – geben, da die Stammesgebiete unter Bundesverwaltung als Zufluchtsstätte und Hochburg der pakistanischen Taliban bekannt seien und Menschen in den pakistanischen Ebenen und urbanen Zentren den Stammesangehörigen, und insbesondere denen aus Süd- und Nordwasiristan, im Allgemeinen misstrauisch gegenüber stünden. Die schiitischen Turi würden allerdings keinen großen Verdacht erregen, weil sie gegen die Taliban und gegen al-Qaida seien. Angehörige der schiitischen Turi seien nicht mit Diskriminierung aus religiösen, konfessionellen oder tribalen Gründen konfrontiert. Allerdings würden extremistische Sunniten und einige militante sunnitische Gruppen wie Tehrik-i-Taliban Pakistan (TTP), al-Qaida, Laschkar-e-Jhangvi (LeT) und Sepah-i-Sahaba Pakistan (SSP) alle Schiiten, ob Angehörige des Turi-Stammes oder Schiiten aus städtischen Gebieten, ablehnen. Es habe viele Angriffe durch diese militanten Gruppen auf Schiiten, darunter Angehörige der Turi, in verschiedenen Landesteilen, insbesondere in Quetta, der Hauptstadt Belutschistans, gegeben. Die schiitischen Turi seien auch in ihrer Heimat, der Kurram Agency, zum Ziel von Angriffen geworden. Jedoch seien sie in der Lage gewesen, gegen die Sunniten zurückzuschlagen und oftmals Rache zu nehmen:

„I don't know of any recorded instance that the Shia Turi tribe has been discriminated in any big city of Pakistan. There could be a general discrimination of the tribal people - whether Turi, Bangash, Wazir, Mehsud, Afridi, Shinwari, Daur or any other Pashtun tribe -, because the tribal areas of Pakistan known as Fata are known as the sanctuary and stronghold of the Pakistani Taliban militants and people in the plains and urban centres in Pakistan are generally suspicious of the tribesmen, particularly those from South Waziristan and North Waziristan. But the Shia Turis don't arouse much suspicion because they are anti-Taliban and anti-al-Qaeda because the latter are Sunni extremists. The Shia Turi tribe doesn't face any discrimination due to religious, sectarian or tribal reasons. However, extremist Sunnis and certain Sunni-run militants groups such as Tehrik-i-Taliban Pakistan (TTP), al-Qaeda, Lashkar-e-Jhangvi (LeT) and Sepah-i-Sahaba Pakistan (SSP) dislike all Shias, whether they are from Turi tribe or from any urban area. There have been many attacks by these militant groups against the Shias, including the Turi tribe, in different areas of Pakistan, particularly in Quetta, capital of Balochistan. The Shia Turi tribe has also faced attacks in its native Kurram Agency. However, the Shia Turi tribe has been able to retaliate against the Sunnis and often been able to taken its revenge.” (Yusufzai, 8. Jänner 2015)

 

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Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 9. Jänner 2015)

·      Adamec, Ludwig W.: Historical Dictionary of Afghanistan, Fourth Edition, 2012

·      AVT Khyber News: [Programme summary of Pakistan's AVT Khyber News 1200 gmt 19 Dec 12], 14. Dezember 2012 (zitiert nach BBC Monitoring)

·      BBC News: The Pakistani tribe that is taking on the Taliban, 21. Oktober 2010

http://www.bbc.co.uk/news/world-south-asia-11486528

·      CSIS - Center for Strategic and International Studies: Violence vs. Stability; A National Net Assessment, September 2011

http://csis.org/files/publication/110907_Cordesman_Pakistan_Web.pdf

·      Dawn: Jirga calls for early return of IDPs, 23. November 2014

http://www.dawn.com/news/1146355

·      DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade (Australia): DFAT Thematic Report: Shias in Pakistan, 18. Dezember 2013

http://www.immi-gv-au.net/media/publications/pdf/dfat-tir-pakistan.pdf

·      Express Tribune: Little-known militant group claims responsibility for Pakistan twin blasts, 27. Juli 2013 (zitiert nach BBC Monitoring)

·      Express Tribune: Targeted attack: Bomb on van kills 7 in Peshawar outskirts, 3. Oktober 2014

http://tribune.com.pk/story/770674/targeted-attack-bomb-on-van-kills-7-in-peshawar-outskirts/

·      Newsweek Pakistan: Jaish-ul-Islam claims attack on Shia pilgrims, 9. Juni 2014

http://newsweekpakistan.com/jaish-ul-islam-claims-attack-on-shia-pilgrims/

·      Remote Control project: Terrorist Relocation and the Societal Consequences of US Drone Strikes in Pakistan (Autor: Wali Aslam), Juni 2014

http://remotecontrolproject.org/wp-content/uploads/2014/06/Wali-Aslam-Report.pdf

·      RRT - Australian Refugee Review Tribunal - Country Advice: Country Advice Pakistan – PAK38764 – Hazaras – Shiites Quetta Targeted Harm – Sipah-e-Sahaba Pakistan – Jamaat Ahle Sunnat – Lashkar-e-Jhangvi – Nasabi-Wahabi – Ahle Hadith – Police Impartiality – Judiciary – Law – State Protection – Relocation, 27. Mai 2011 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/file_upload/1788_1336922290_pak38764.pdf

·      The Nation: Spectre of sectarianism still chasing Kurram residents, 28. September 2104

http://nation.com.pk/islamabad/28-Sep-2014/spectre-of-sectarianism-still-chasing-kurram-residents

·      Yusufzai, Rahimullah: E-Mail-Auskunft, 8. Jänner 2015