Dokument #1062009
Amnesty International (Autor)
Amtliche Bezeichnung: Republik Niger
Staatsoberhaupt: Mahamadou Issoufou
Regierungschef: Brigi Rafini
Menschen, die unter Verdacht standen, einer terroristischen Gruppierung anzugehören, wurden in der Haft misshandelt. Eine bewaffnete Gruppe entführte mehrere Mitarbeiter humanitärer Hilfsorganisationen und ihren Fahrer und hielt sie drei Wochen lang gefangen.
Es gab Zusammenstöße zwischen Regierungstruppen und bewaffneten politischen Gruppen, die ihre Stützpunkte in Mali und Nigeria hatten. Die Armee verstärkte die Sicherheitsvorkehrungen im Norden, um bewaffnete Gruppierungen, die an Geiselnahmen, Drogenhandel sowie bewaffneten Raubüberfällen beteiligt waren, besser bekämpfen zu können.
Infolge der Krise nach dem Militärputsch in Mali im März 2012 suchten mindestens 50 000 Menschen in Flüchtlingslagern in Niger Zuflucht. In den Lagern fehlte es an lebensnotwendigen Dingen, und es gab so gut wie keine medizinische Versorgung.
Sieben Männer, unter ihnen auch nigerianische Staatsbürger, wurden bei bzw. unmittelbar nach ihrer Festnahme misshandelt, weil man von ihnen Geständnisse erpressen wollte. Die Männer wurden beschuldigt, Mitglieder von Al-Qaida im islamischen Maghreb (AQIM) bzw. der bewaffneten islamistischen Gruppe Boko Haram aus Nigeria zu sein, und es wurden ihnen Terrorakte zur Last gelegt.
Bewaffnete Gruppen entführten mehrere Menschen, unter ihnen auch Ausländer.
Die libyschen Behörden forderten Niger auf, mehrere hochrangige Angehörige der Regierung des ehemaligen Präsidenten Mu'ammar al-Gaddafi, die nach Niger geflüchtet waren, an sie zu übergeben. Die nigrischen Behörden erklärten sich bereit, die Forderung zu prü- fen.
Im April besuchten Delegierte von Amnesty International Flüchtlingslager in Niger, in denen Flüchtlinge aus Mali untergebracht waren.
© Amnesty International
Amnesty International Report 2013 - The State of the World's Human Rights - Niger (Periodischer Bericht, Englisch)