Letzte Aktualisierung dieser Quellenbeschreibung: 16. Juli 2020

In einem Satz: Die Fédération internationale des ligues des droits de l’Homme (FIDH) ist eine Dachorganisation von Menschenrechts-NGOs.

Abdeckung auf ecoi.net:

Berichte und Aufrufe für Länder der Priorität A-C.

Wöchentliche Abdeckung auf ecoi.net.

Leitbild/Mandat/Ziele:

“FIDH (International Federation for Human Rights) ist eine internationale Menschenrechts-NGO, die 192 Organisationen aus 117 Ländern zusammenschließt. Seit 1922 verteidigt FIDH alle bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte, so wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vorsieht.“ FIDH „[…] unterstützt seine Mitglieder und Partnerorganisationen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene, Menschenrechtsverletzungen in den Fokus zu stellen und demokratische Prozesse zu stärken. Die Arbeit der Organisation ist auf Staaten und MachthaberInnen, wie bewaffnete Oppositionsgruppen und multinationale Konzerne, gerichtet. Die primären Nutznießer sind nationale Menschenrechtsorganisationen, welche Mitglieder von FIDH sind, und durch diese auch die Opfer von Menschenrechtsverletzungen. FIDH kooperiert auch mit örtlichen Partnerorganisationen und Akteuren des Wandels.“ (FIDH-Website: International Federation for Human Rights, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Observatory for the Protection of Human Rights Defenders (ecoi.net verwendet die Quellen FIDH und OMCT für Publikationen des Observatory)

"In Partnerschaft mit FIDH erschuf OMCT 1997 die Beobachtungsstelle zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern [Observatory for the Protection of Human Rights Defenders]. Diese einzigartige Kollaboration basiert auf den einander ergänzenden Ansätzen der beiden Organisationen und stützt sich auf ihre jeweiligen NGO-Netzwerke." (OMCT-Website: The Observatory for the Protection of Human Rights Defenders, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

"Die Beobachtungsstelle ist ein Aktionsprogramm auf Basis der Überzeugung, dass Kooperation und Solidarität unter Verteidigern und Verteidigerinnen sowie ihren Organisationen dazu beitragen wird, ihre Isolation zu überwinden. Es stützt sich weiters auf die absolute Notwendigkeit, systematische Maßnahmen von NGOs und der internationalen Gemeinschaft gegenüber der Unterdrückung von VerteidigerInnen zu schaffen." (FIDH-Website: The Observatory for the Protection of Human Rights Defenders: An FIDH and OMCT Joint Programme, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Finanzierung:

FIDHs Aktivitäten werden von verschiedensten internationalen und nationalen Institutionen, Stiftungen, Vereinigungen und anderen Institutionen sowie Konzernen unterstützt. Im Jahr 2018 überstieg das Gesamteinkommen € 8,5 Millionen. 63 Prozent davon stammten aus zweckgebundenen Subventionen und Spenden und 28,2 Prozent aus nicht zweckgebundenen Subventionen und Spenden. (FIDH-Website: Our Funding, ohne Datum)

Umfang der Berichterstattung:

Geografischer Schwerpunkt: Alle Länder, die von Menschenrechtsverletzungen betroffen sind.

Thematischer Schwerpunkt: MenschenrechtsverteidigerInnen, Rechte von Frauen, Rechte von MigrantInnen, Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen und Intersexuellen, internationale Rechtspflege, Globalisierung und Menschenrechte, Todesstrafe.

Methodologie:

„FIDHs Unabhängigkeit, Expertise und Objektivität sind die Markenzeichen seiner Glaubwürdigkeit. All das wird sichergestellt, indem mit vollkommener Transparenz gehandelt wird. […] Als föderale Bewegung ist die Basis der Arbeit von FIDH die Interaktion mit den Mitgliedsorganisationen. Dadurch wird sichergestellt, dass FIDH Erfahrung und Wissen aus der täglichen Arbeit mit Expertise auf dem Gebiet des internationales Rechts, der Schutzmechanismen und zwischenstaatlicher Körperschaften verflechten kann. Diese einzigartige Kombination führt zu Kooperationen zwischen FIDH und seinen Mitgliedsorganisationen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene, um Menschenrechtsverletzungen abzustellen und Demokratisierungsprozesse zu festigen. […] FIDH nutzt eine breite Palette an Methoden, die sich als erfolgreich erwiesen haben: dringende Stellungnahmen, sowohl öffentlich als auch vertraulich, Untersuchungsmissionen, gerichtliche Überwachungen und Rechtsverteidigung; politischer Dialog, Interessensvertretung, gerichtliche Schritte, Kampagnen zur Bewusstseinsbildung. Die Organisation stützt sich auf ein Netzwerk internationaler Delegierter für freiwillige Einsätze und sorgt für Austausch zwischen MenschenrechtsverteidigerInnen auf der ganzen Welt, um deren Expertise zu stärken. FIDH evaluiert ständig die eigenen Aktivitäten, um effizienter zu werden und passt, wenn nötig, regelmäßig seine kurz-, mittel- und langfristigen Ziele an.“ (FIDH-Website: International Federation for Human Rights, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Einige Berichte, so jener zum Mandat der Mission der Vereinten Nationen für die Stabilisierung in der Demokratischen Republik Kongo, werden “innerhalb der Rahmenbedingungen der internationalen Anwaltschaftsmaßnahmen von FIDH und seiner Mitgliedsorganisationen veröffentlicht […] Diese Anwaltschaft zielt darauf ab, Informationen zu und Analysen unserer Organisationen mit dem [UNO-Sicherheitsrat] zu teilen und sicherzustellen, dass mehr und konsistenter auf den Schutz und die Förderung von Menschenrechten in Konflikt- und Krisensituationen Rücksicht genommen wird“. Sie „basieren auf Recherche und Literaturrevisionen, die von unseren Organisationen durchgeführt werden […] sowie auf individuellen Interviews, die per Email, Telefon oder persönlich mit RepräsentantInnen der […] Zivilgesellschaft, ExpertInnen, JournalistInnen und anderen relevanten AkteurInnen innerhalb und außerhalb des Systems der Vereinten Nationen durchgeführt werden.“ (FIDH, Ligue des Electeurs, ASADHO, Groupe Lotus: MONUSCO, 20 Years in Democratic Republic of Congo. What Are the Priorities For Its New Mandate?; Analysis, Dezember 2019, S. 9, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Interviews werden “unter Zuhilfenahme des PEACE-Modells für investigative Interviews durchgeführt. Diese Methodologie, die international als optimaler Ablauf angesehen wird, bietet Rahmenbedingungen zur Durchführung von Interviews mithilfe eines dialogorientierten statt eines konfrontativen Zugangs und ermöglicht, dass eine detaillierte Darstellung der Ereignisse gegeben wird, während das Risiko der Retraumatisierung der interviewten Person oder die Gefahr, dass wichtige Informationen verloren gehen minimiert werden. Die für das Interview zuständige Person muss den fünf in der Methodologie definierten Schritten folgen: das Interview planen und vorbereiten, inklusive des Ortes, der Dauer, der Sicherheit, der Methoden, die Aussage aufzunehmen, etc.; der Zeugin oder dem Zeugen den Ablauf des Interviews und die Ziele erklären sowie das Einverständnis einholen; der Aussage der Zeugin oder des Zeugen zuhören und einfache, offene Fragen stellen, ohne das Interview in irgendeine Richtung zu lenken; das Interview beschließen, indem die Genauigkeit und Deutlichkeit der Aussage sichergestellt wird; die Qualität der eigenen Leistung evaluieren und die Erreichung der gesetzten Ziele messen.“ (FIDH, African Centre for Justice and Peace Studies: Will There Be Justice for Darfur?; Persisting impunity in the face of political change; Fact-finding mission report, Dezember 2019, S. 9, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Sprachen, in der/denen die Quelle publiziert:

Die FIDH-Website sowie Publikationen sind auf Englisch, Arabisch, Spanisch, Französisch und Farsi verfügbar.



Zugriff auf alle Links am 16. Juli 2020