Letzte Aktualisierung dieser Quellenbeschreibung: 18. August 2020

In einem Satz: Human Rights Watch ist eine internationale Nichtregierungsorganisation mit Sitz in New York City, die sich für den weltweiten Schutz der Menschenrechte einsetzt.

Abdeckung auf ecoi.net:

Berichte und Pressemitteilungen

Monatliche Abdeckung auf ecoi.net zu Ländern mit Priorität A, B und C (Jahresbericht „World Report“ auch für Länderprioritäten D und E)

Leitbild/Mandat/Ziele:

„Human Rights Watch schützt die Rechte von Menschen weltweit. Die Organisation führt gründliche Untersuchungen zu Menschenrechtsverletzungen durch, deckt Fakten auf breiter Ebene auf und drängt die Mächtigen dazu, die Menschenrechte zu achten und Gerechtigkeit zu garantieren.“ (Website von HRW: About Our Research, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

„Human Rights Watch untersucht und berichtet über Menschenrechtsverletzungen in allen Weltgegenden. Die Organisation besteht aus rund 450 Mitarbeitenden, die als LänderexpertInnen, RechtsanwältInnen, JournalistInnen und in anderen Funktionen tätig sind, und bestrebt sind, die am stärksten Bedrohten zu schützen, von gefährdeten Minderheiten und Zivilpersonen in Kriegssituationen bis hin zu Flüchtlingen und Kindern in Not. Die Advocacy-Arbeit von HRW richtet sich an Regierungen, bewaffnete Gruppen und Unternehmen und drängt diese dazu, ihre Gesetze, Maßnahmen und Praktiken zu ändern oder umzusetzen.

„Die Forscher von HRW sind in über 100 Ländern im Feld tätig, wo sie Fakten ans Licht bringen, die eine Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen ermöglichen.“ (Website von HRW: About Us, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

„Seine Ergebnisse veröffentlicht HRW jedes Jahr in mehr als 100 Berichten und Hunderten von Pressemitteilungen.“ (Website von HRW: Frequently Asked Questions, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Finanzierung:

HRW ist laut eigenen Angaben „eine zur Gänze unabhängige Nichtregierungsorganisation, die sich aus Spendenbeiträgen von Privatpersonen und Stiftungen auf der ganzen Welt finanziert. Um seine Unabhängigkeit zu wahren, nimmt HRW weder direkte noch indirekte Geldzahlungen von Regierungen entgegen.“ (Website von HRW: Frequently Asked Questions, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Umfang der Berichterstattung:

Geografischer Schwerpunkt: Afrika, Asien, Europa und Zentralasien, Nahost und Nordafrika, Nord- und Lateinamerika

Thematischer Schwerpunkt: Waffen; Wirtschaft und Menschenrechte; Kinderrechte; Rechte von Personen mit Behinderung; Rechte hinsichtlich Gesundheit und Umwelt; Terrorismus und Terrorbekämpfung; internationale Gerichtsbarkeit; Rechte von LGBT-Personen, Rechte von Flüchtlingen; Frauenrechte

Methodologie:

„ForscherInnen von Human Rights Watch stützen sich bei ihren Recherchen während aller Phasen ihres Rechercheprozesses auf ein Netzwerk von Kontaktpersonen. […] Neben dem Informationsaustausch mit diesen Personen zu Vorbereitungszwecken führen HRW-ForscherInnen umfangreiche Hintergrundrecherchen durch, bevor sie mit ihren Interviews mit AugenzeugInnen und Opfern beginnen. […]

HRW-ForscherInnen führen im Zuge der Untersuchung berichteter Menschenrechtsverletzungen Interviews durch, um präzise zu verstehen, was vorgefallen ist. Es ist das Ziel von Human Rights Watch, Personen zu interviewen, die direkt von Menschenrechtsverletzungen betroffen sind: Opfer und AugenzeugInnen. […]

HRW-ForscherInnen führen zu Beginn ihrer Recherchen Interviews mit Personen durch, die über direkte Kenntnis über die vorgefallenen Menschenrechtsverletzungen bzw. die relevanten Themen verfügen. Hierzu zählen lokale Menschenrechtsorganisationen und AktivistInnen sowie VertreterInnen der lokalen Zivilgesellschaft. Diese anfänglichen Gespräche erleichtern es HRW-ForscherInnen, zu interviewende Opfer und AugenzeugInnen zu identifizieren und zu lokalisieren. Neben den Hintergrundgesprächen, die zu Beginn geführt werden, interviewen HRW-ForscherInnen eine Reihe von Personen wie z. B. VertreterInnen lokaler und internationaler Nichtregierungsorganisationen, UN-VertreterInnen, JournalistInnen, ÄrztInnen und medizinische Fachpersonen, RechtsanwältInnen und juristische Fachpersonen, führende GemeindevertreterInnen, ExekutivbeamtInnen, DiplomatInnen sowie führende VertreterInnen der Zivilgesellschaft, um Aussagen von AugenzeugInnen und Opfern zu untermauern und ein besseres Verständnis über den gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Kontext jener Situation zu erlangen, über die HRW berichtet.

Neben Interviews mit Opfern und AugenzeugInnen bemüht sich HRW stets, RegierungsbeamtInnen, Militärführer, Rebellen- und Milizgruppen sowie jegliche andere mutmaßliche Täter von Menschenrechtsverletzungen zu kontaktieren, um Informationen, Erklärungen und Berichte zu Vorfällen einzuholen und ihnen gegenüber Bedenken zu äußern. In vielen Fällen werden jedoch Ansuchen um solche Interviews abgelehnt oder sie bleiben unbeantwortet. […]

Zu den im Rahmen von Interviews mit AugenzeugInnen und Opfern am häufigsten eingesetzten Techniken zählen Eins- zu- Eins-Interviews mit dem/der HRW-ForscherIn im privaten Raum sowie das Fokussieren des Interviews auf Einzelheiten rund um die Vorfälle.

Interviews werden stets in einer Sprache geführt, die von dem/der InterviewpartnerIn fließend beherrscht wird (in der Regel die Erst- oder Muttersprache der Person).

Interviews werden nach Möglichkeit immer persönlich durchgeführt. In Fällen, in denen dies unter keinerlei Umständen möglich ist, führt HRW mit AugenzeugInnen bzw. Opfern Interviews per Telefon oder mithilfe anderer Kommunikationsmittel durch. […]

Neben Interviews führen ForscherInnen „sowohl in den Anfangsstadien als auch während des gesamten Rechercheprozesses umfangreiche Recherchen in Medienberichten, nationalen Gesetzen, völkerrechtlichen Normen, Strategiepapieren, wissenschaftlichen Berichten sowie Berichten zivilgesellschaftlicher Organisationen durch. HRW greift in seinen Berichten häufig auf Dokumentationen zu Gerichtsverfahren, Regierungsberichte sowie Aufzeichnungen zu Verurteilungen zurück, um Argumente vorzubringen. Darüber hinaus werden auch häufig Informationen von Quellen wie z. B. UN-, regionalen und zwischenstaatlichen Organen sowie nationalen Regierungsbehörden analysiert, um das Vorkommen und Ausmaß von Menschenrechtsverletzungen nachzuweisen. […]

ForscherInnen von HRW bedienen sich zur Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen auch kriminaltechnischer Werkzeuge. Dabei fotografieren sie Verletzungen und Narben auf Körpern, dokumentieren Orte der Zerstörung und verbrauchte Munitionshülsen und führen Messungen und Analysen an Explosionskratern durch. HRW greift zudem auf GPS-Koordinaten und Satellitenbilder zurück, um die Orte von Menschenrechtsverletzungen visuell aufzudecken.“ (Website von HRW: About Our Research, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

 Sprachen, in denen die Quelle publiziert:

Die Publikationen werden in englischer Sprache angefertigt und können anschließend ins Arabische, Französische und Spanische und in selteneren Fällen auch ins Chinesische, Deutsche, Japanische und Russische übersetzt werden.

Weitere Informationen:

Time: China Refutes Human Rights Report, Insists the Country's Record 'Is at Its Historical Best', 15. Jänner 2020
https://time.com/5765467/china-hrw-human-rights-report/

The Nation: Is Human Rights Watch Too Closely Aligned With US Foreign Policy?, 23 September 2016
https://www.thenation.com/article/archive/is-human-rights-watch-too-closely-aligned-with-us-foreign-policy/

HRW – Human Rights Watch: Why We Report on 'Open' Societies, 20. Oktober 2009
https://www.hrw.org/news/2009/10/20/why-we-report-open-societies

HRW – Human Rights Watch: Frequently Asked Questions, ohne Datum
https://www.hrw.org/about/about-us/frequently-asked-questions

Welch, Claude E., Jr. [ed.]: NGOs and Human Rights: Promise and Performance [Kapitel 3 & 4], 2001
http://www.upenn.edu/pennpress/book/13418.html

 

Zugriff auf alle Links am 18. August 2020.