Letzte Aktualisierung dieser Quellenbeschreibung: 28. Februar 2020

In einem Satz:

Freedom from Torture ist eine im Vereinigten Königreicht angesiedelte Nichtregierungsorganisation, die Folterüberlebende unterstützt und schützt.

Abdeckung auf ecoi.net:

Berichte.

Quartalsweise Abdeckung auf ecoi.net, zu Ländern mit Priorität A-C.

Leitbild/Mandat/Ziele:

Freedom from Torture wurde „am Weihnachtsabend 1985 von Helen Bamber und Freiwilligen von Amnesty International als Medical Foundation for the Care of Victims of Torture gegründet und seither Überlebenden geholfen, ihre Folter zu überwinden und ein besseres, glücklicheres Leben zu führen.“ (Freedom from Torture-Website: How we’re run, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

„Freedom from Torture ist die einzige im Vereinigten Königreich angesiedelte Menschenrechtsorganisation, die sich der Behandlung und Rehabilitierung von Folterüberlebenden widmet. Jährlich bieten wir unsere Dienste in England und Schottland für um die 1.000 Folterüberlebende an. Unser Angebot umfasst psychologische und physikalische Therapien, forensische Dokumentation von Folter, Beratung bezüglich Recht und Sozialhilfe sowie kreative Projekte.“ (Freedom from Torture: A tool to silence: Torture to crush dissent in the Democratic Republic of Congo, November 2018, S. 1, Arbeitsübersetzung ACCORD)

„Wir arbeiten mit Überlebenden zusammen, um unter Anwendung unserer tiefgreifenden Beweise für Folterungen die betreffenden Staaten zur Rechenschaft zu ziehen.

Unsere Beweise für Folterungen entstammen unseren medizinisch-juristischen Berichten, die von unseren ÄrztInnen, klinischem Personal und AnwältInnen im Einklang mit internationalen Menschenrechtsstandards erstellt werden. Bei diesen Berichten handelt es sich um hoch-detaillierte forensische Beschreibungen der körperlichen Verletzungen, die eine Person erlitten hat.

Diese dienen als Beweise für Folterungen. Davon ausgehend können wir die Charakteristik der Folter im jeweiligen Herkunftsland unserer KlientInnen rekonstruieren.“ (Freedom from Torture-Website: Torture around the world, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Finanzierung:

„Für etwa drei Viertel unseres Budgets greifen wir auf Spenden großzügiger Einzelpersonen zurück. Der Rest stammt aus Treuhandfonds und Stiftungen. Für bestimmte Projekte nehmen wir kleine Spendenbeträge von bestimmten Teilen der Regierung, wie zB. der staatlichen Lotterie und der Regierung von Schottland, an. Wir akzeptieren keine Spenden des Innenministeriums.“ (Freedom from Torture-Website: Funding and annual reports, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Für detaillierte Vermögensangaben siehe den Jahresbericht der Treuhänder und finanzielle Stellungnahmen für das mit 31. Dezember 2018 geendete Jahr.

Umfang der Berichterstattung:

Thematischer Fokus: Asyl und Rechte, Therapie und Unterstützung, Folter und Gesetze.

Geografischer Fokus: Länder mit gemeldeten Folterfällen.

Methodologie:

Freedom from Torture unterstützt Überlebende von Folter „durch das Aufzeichnen von Beweisen von Folterungen [mittels] […] eines juristisch-medizinischen Berichtsdienstes.

Ein medizinisch-juristischer Bericht ist ein wichtiges rechtliches Dokument, das Beweise von Folterungen dokumentiert und die Aussagen eines Folterüberlebenden untermauert. Es wird durch die Rechtsvertretung des Folterüberlebenden angefordert und verwendet.“ (Freedom from Torture-Website: Evidence of torture, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

“Medizinisch-juristische Berichte werden von  RechtsvertreterInnen für ihre KlientInnen beauftragt und von medizinischen SpezialistInnen im Einklang mit dem Handbuch der UNO zur effektiven Untersuchung und Dokumentation von Folter und anderweitiger grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Bestrafung, auch bekannt als ‚Istanbul-Protokoll‘ erstellt. Jeder Bericht wird einer detaillierten medizinischen und juristischen Prüfung unterzogen.

Die Berichte des juristisch-medizinischen Dienstes von Freedom from Torture wurden durch das britische Innenministerium als ‚mit anerkannter Expertise in der Beurteilung physischer, psychologischer, psychiatrischer und sozialer Auswirkungen von Folter ausgestattet‘ anerkannt. […]

Die Dokumentation von Folter beinhaltet die Prüfung der im Asylantrag der betroffenen Person dargestellten Historie, des von der Person mündlich wiedergegebenen Hergangs der Ereignisse sowie einer Beurteilung dieser auf medizinischer Ebene die im Einklang mit einer von Freedom from Torture selbst erstellten Methodologie und jener Istanbul-Protokolls erfolgt. Die klinischen  Ergebnisse werden über eine umfassende physische Untersuchung, einschließlich einer Beurteilung sämtlicher körperlichen Symptome sowie der Beobachtung und Dokumentation von Läsionen, […] einer vollen psychologischen Untersuchung und der Dokumentation entsprechender Symptome und Spuren von Folter eingeholt.“ (Freedom from Torture: Too little change: Ongoing torture in security operations in Sri Lanka, Februar 2019, Appendix One. Torture Documentation Process, S. 16, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Ein im Februar 2019 veröffentlichter Bericht über Folter im Zuge von Einsätzen der Sicherheitskräfte “basiert auf einer systematischen Prüfung von 16 Berichten, die vom unabhängigen medizinisch-juristischen Dienst der Organisation zwischen April 2016 und August 2018 angefertigt wurden. Jede der 16 Personen, auf deren Bericht dieser Überblick basiert, hat ihr Einverständnis zur Verwendung ihrer Daten zu Forschungszwecken erteilt. (Freedom from Torture: Too little change: Ongoing torture in security operations in Sri Lanka, Februar 2019, Methodology, S. 4, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Sprache(n), in der/denen die Quelle publiziert:

Englisch.

Weitere Informationen:

Jahresbericht 2018
https://www.freedomfromtorture.org/sites/default/files/2019-07/Trustees%20Report%202018%2008-07-2019.pdf

Istanbul-Protokoll der Vereinten Nationen, 2004
https://www.ohchr.org/Documents/Publications/training8Rev1en.pdf

Zugriff auf alle Links am 28. Februar 2020.