Letzte Aktualisierung dieser Quellenbeschreibung: 16. März 2023

In einem Satz: Die Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in der Zentralafrikanischen Republik (MINUSCA) ist eine in der Zentralafrikanischen Republik operierende UNO-Friedensmission mit Sitz in Bangui.

Abdeckung auf ecoi.net:

Menschenrechtsberichte

Monatliche Abdeckung auf ecoi.net zur Zentralafrikanischen Republik

Leitbild/Mandat/Ziele:

Die MINUSCA wurde im April 2014 durch die Resolution 2149 (2014) des UNO-Sicherheitsrates eingerichtet. Sie trat damit an die Stelle des früheren Integrierten Büros der Vereinten Nationen für die Friedenskonsolidierung in der Zentralafrikanischen Republik (BINUCA) (Website der MINUSCA: About, ohne Datum), und sie übernahm die hoheitlichen Aufgaben der von der Afrikanischen Union angeführten Internationalen Unterstützungsmission in der Zentralafrikanischen Republik (MISCA) (Website von UN Peacekeeping: MINUSCA Fact Sheet, ohne Datum). Mit Stand Februar 2023 waren 16.363 uniformierte Personen (darunter 13.394 Militärs and 2.415 Polizeikräfte) sowie 1.236 zivile Beschäftigte für die MINUSCA tätig. (Website der MINUSCA: Facts and Figures, letzte Aktualisierung Februar 2023)

Das Mandat der MINUSCA umfasst unter anderem den Schutz der Zivilbevölkerung vor Gewalt, die Unterstützung des Friedensprozesses im Land, die Ermöglichung der Lieferung von Hilfsgütern sowie den Schutz der Menschenrechte. (UN: Security Council Extends Mandate of Multidimensional Stabilization Mission in Central African Republic for One Year, Adopting Resolution 2659 (2022), 14. November 2022)

Die Aufgaben der Mission im Bereich der Menschenrechte werden von der Menschenrechtsdivision (DDH) der MINUSCA wahrgenommen, die das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) im Land repräsentiert. Die DDH befasst sich mit der „kontinuierlichen Beobachtung und Berichtdokumentation von Menschenrechtsverletzungen in der gesamten Zentralafrikanischen Republik, unter anderem mittels regelmäßiger Besuche in Gefängnissen und Hafteinrichtungen, Besuchen in Lagern für Binnenvertriebene sowie Fact-Finding-Missions und gemeinsamer Einsätze zum Schutz von Zivilpersonen“. Die DDH verfasst auf dieser Grundlage tägliche, wöchentliche und monatliche Berichte. (Website der MINUSCA: Human rights, ohne Datum, Arbeitsübersetzung ACCORD)

Finanzierung:

Die MINUSCA wird über ein eigenes Konto der Vereinten Nationen finanziert, dessen Budget jährlich durch die UNO-Generalversammlung zu bewilligen ist. Das für den Jahreszeitraum von Juli 2021 bis Juni 2022 bewilligte Budget belief sich auf 1.116.738.700 US-Dollar. (Website von UN Peacekeeping: MINUSCA Fact Sheet, ohne Datum)

Umfang der Berichterstattung:

Geografischer Schwerpunkt: Zentralafrikanische Republik

Thematischer Schwerpunkt: Menschenrechtsverletzungen und Verletzungen des humanitären Völkerrechts (darunter die Behandlung von Kindern in bewaffneten Konflikten und konfliktbedingte sexuelle Gewalt); politischer und sicherheitsrelevanter Kontext; bürgerlicher Raum (darunter die Tätigkeit der Justiz).

Methodologie:

Die Menschenrechtsberichte der MINUSCA stützen sich auf Informationen über Menschenrechtsverletzungen, die von der DDH gesammelt und überprüft wurden. In jenen Menschenrechtsberichten der Mission, die in periodischen Abständen erstellt werden, werden Menschenrechtsverstöße nach Täter, Art der Verletzung, und Landessektor analysiert (siehe z. B. MINUSCA: Monthly Report: Human Rights Situation – December 2022, 31. Dezember 2022, S. 1-5 und MINUSCA: Monthly Report: Human Rights Situation; October 2022, 31. Oktober 2022, S. 1-5). Das Sammeln der Informationen erfolgt unter anderem, indem etwa im Rahmen von Fact-Finding-Missions vertrauliche Einzelinterviews mit Opfern, Augenzeug·innen (siehe z. B. MINUSCA: Rapport sur les violences sexuelles liées aux conflits commises par le FPRC et l’UPC dans les Préfectures du Mbomou et de la Haute-Kotto - Décembre 2020 – mars 2022, 25. Juli 2022, S. 4) oder auch mit Tätern, Binnenvertriebenen oder örtlichen Gemeindeführern durchgeführt werden (siehe z. B. MINUSCA: Rapport d’enquête sur l’attaque de Boyo, Préfecture de la Ouaka - Du 6 au 13 décembre 2021, 25. Juli 2022, S. 5). Nach Angaben von MINUSCA werden diese Auskünfte mit anderen Aussagen aus unabhängigen, glaubwürdigen Quellen verglichen und überprüft (siehe z. B. MINUSCA: Rapport sur les violences sexuelles liées aux conflits commises par le FPRC et l’UPC dans les Préfectures du Mbomou et de la Haute-Kotto; Décembre 2020 – mars 2022, 25. Juli 2022, S. 4). Die Mission stellt klar, dass behauptete Menschenrechtsverletzungen, die nicht überprüft werden konnten oder als wenig glaubwürdig eingestuft wurden, keine Berücksichtigung in ihren Berichten finden (siehe z. B. MINUSCA: Monthly Report: Human Rights Situation – December 2022, 31. Dezember 2022, S. 1, MINUSCA: Rapport sur les violences sexuelles liées aux conflits commises par le FPRC et l’UPC dans les Préfectures du Mbomou et de la Haute-Kotto; Décembre 2020 – mars 2022, 25. Juli 2022, S. 4).

Weitere Informationen zur Methodologie des Menschenrechts-Monitorings durch MINUSCA finden sich in den Handbüchern des OHCHR zum Menschenrechts-Monitoring (Versionen 2001 und 2011): https://www.ohchr.org/en/publications/policy-and-methodological-publications/manual-human-rights-monitoring-revised-edition

Sprachen, in denen die Quelle publiziert:

Französisch und Englisch


Methodischer Hinweis:

Die ecoi.net-Quellenbeschreibungen beinhalten Hintergrundinformationen über die Aufgaben, Ziele und das Mandat einer Organisation, über die Finanzierung, die Methodologie, sowie zu unserer Abdeckung der Quelle. Sie beruhen auf zeitlich begrenzten Recherchen in öffentlich zugänglichen Dokumenten. Der Großteil der Informationen einer Quellenbeschreibung stammt von der beschriebenen Quelle selbst. Ziel ist eine kurze Einführung in die von uns regelmäßig abgedeckten Quellen, die Informationen zu relevanten Aspekten auf systematische Weise an einem Ort bietet.

Zugriff auf alle Links am 16. März 2023.