ecoi.net-Themendossier zu Afghanistan: Allgemeine Sicherheitslage in Afghanistan und Chronologie für Kabul / ecoi.net featured topic on Afghanistan: General Security Situation in Afghanistan and Events in Kabul

English Version below Die ecoi.net-Themendossiers bieten einen Überblick zu einem ausgewählten Thema. Das Themendossier Afghanistan behandelt die allgemeine Sicherheitslage im Land und sicherheitsrelevante Ereignisse in Kabul seit Jänner 2011. Die Informationen stammen aus ausgewählten Quellen und erheben nicht den Anspruch vollständig zu sein. Erstellt von ACCORD.
 

1. Überblick über die Sicherheitslage in Afghanistan
1.1. Sicherheitslage im Land
1.2. Staatliche und nicht-staatliche Akteure
1.2.1. Afghanische Regierung und Sicherheitskräfte
1.2.2. Aufständische Gruppen
2. Sicherheitslage in Kabul
2.1. Sicherheitsrelevante Ereignisse in Kabul seit Jänner 2017
3. Quellen

1. Überblick über die Sicherheitslage in Afghanistan

 

1.1. Sicherheitslage im Land

Informationen zur Sicherheitslage in Afghanistan im Zeitraum Jänner 2010 bis September 2018 finden sich in einem von ACCORD zusammengestellten im Dezember 2018 veröffentlichten Bericht zur Entwicklung der wirtschaftlichen Situation, der Versorgungs- und Sicherheitslage. (ACCORD, 7. Dezember 2018)

2017

Der US-amerikanische Congressional Research Service (CRS)[i] bezeichnet Afghanistan als Schauplatz jahrzehntelanger kriegerischer Auseinandersetzungen, die zu 2 Millionen Toten und 700.000 verwitweten oder verwaisten Personen geführt haben. Rund eine Million afghanische Kinder wuchsen in Flüchtlingslagern außerhalb Afghanistans auf. Obwohl dem CRS zufolge mittlerweile rund 3,5 Millionen afghanische Flüchtlinge zurückgekehrt sind, befinden sich noch bis zu 2.7 Millionen Flüchtlinge außerhalb Afghanistans (insbesondere in Pakistan und im Iran). (CRS, 19. Mai 2017, S. 52)

Der UNO-Generalsekretär an die UNO-Generalversammlung[ii] bemerkt in einem Bericht vom August 2017, dass sich Afghanistan nicht in einer Postkonflikt-Situation, sondern sich derzeit in einem Konflikt befinde und es derzeit nur wenige Anzeichnen für ein Nachlassen dieses Konflikts gebe Die allgemeine Sicherheitslage habe sich über die letzten Jahre verschlechtert, und die Taliban seien in der Lage gewesen, immer größere Teile des Landes zu beeinflussen und bis zu einem gewissen Grad auch zu kontrollieren. (UNGA, 10. August 2017, S. 3-4)

Wie Human Rights Watch (HRW)[iii] in seinem Jahresbericht vom Jänner 2018 berichtet, intensivierten sich die Kampfhandlungen zwischen afghanischer Regierung und Taliban im Verlauf des Jahres 2017 und forderten zahlreiche zivile Opfer (HRW, 18. Jänner 2018).

Human Rights Watch (HRW) berichtet im Mai 2018, dass die Taliban ihre Anschläge in großen Stadtgebieten in den letzten zwei Jahren intensiviert haben. Sie zielen dabei vorgeblich auf die afghanische Regierung und ausländische Militäreinrichtungen ab, greifen dabei aber auf Mittel zurück, die Menschen unterschiedslos treffen und enorme Opferzahlen zur Folge haben. (HRW, 8. Mai 2018)

Die folgende Grafik aus einem im Oktober 2018 veröffentlichten Bericht des Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR)[iv] zeigt für ausgewählte Monate von August 2016 bis Juli 2018 die jeweiligen Anteile des afghanischen Staatsgebietes, die unter der Kontrolle bzw. Einfluss der afghanischen Regierung stehen (in Grau), die Anteile, die unter der Kontrolle bzw. Einfluss der Aufständischen stehen (in Rot), sowie die Anteile der umkämpften Gebiete (in Gelb):

(SIGAR, 30. Oktober 2018, S. 70)

Der SIGAR-Bericht vom Oktober 2018 enthält die folgende Karte Afghanistans, die mit Stand 31. Juli 2018 die Populationsdichte in Verbindung mit den Kontroll- und Einflussgebieten der afghanischen Regierung (in Dunkel- bzw. Hellgrün) und der aufständischen Gruppen (in Rot) darstellt. Umkämpfte Gebiete werden in Gelb dargestellt:

(SIGAR, 30. Oktober 2018, S. 71)

Wie der UNO-Generalsekretär im September 2017 berichtet, habe die Regierung die strategische Entscheidung getroffen, ihre Ressourcen auf die Verteidigung von Bevölkerungszentren zu konzentrieren und die Taliban daran zu hindern, ihre Kontrolle über strategisch wichtige Gebiete zu festigen. Diese Änderung habe dazu geführt, dass Kämpfe zunehmend um Kontrolle über Kommunikationslinien und wichtige Infrastruktur geführt werden. Die zunehmende Kontrolle der Taliban über manche ländliche Gebiete hat es ihnen ermöglicht, mit größerer Häufigkeit Anschläge im Norden des Landes auszuführen. (UNGA, 15. September 2017, S. 4-5)

Zwischen Jänner und Dezember 2017 verzeichnete die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA)[v] insgesamt 10.453 zivile Opfer (3.438 Tote und 7.015 Verletzte), was einem neunprozentigen Rückgang zum Jahr 2016 entspricht. 2017 war das erste Jahr seit 2012, in dem die Zahl der zivilen Opfer im Vergleich zum vorhergehenden Jahr rückläufig war. Dabei ging die Zahl der zivilen Todesopfer um zwei Prozent und die der Verletzten um elf Prozent zurück. Indes bezeichnet UNAMA die Zahl der zivilen Opfer im Jahr 2017 als nach wie vor hoch. (UNAMA, 15. Februar 2018, S. 1)

UNAMA dokumentierte in 22 der insgesamt 34 Provinzen des Landes einen Rückgang in der Zahl der zivilen Opfer. In den übrigen zwölf Provinzen stiegen die zivilen Opferzahlen an. Die höchste Zahl ziviler Opfer wurde in der Provinz Kabul dokumentiert, gefolgt von den Provinzen Helmand, Nangarhar, Kandahar, Faryab, Uruzgan, Herat, Paktya, Kunduz und Laghman. (UNAMA, 15. Februar 2018, S. 4)

Laut UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR)[vi] wurden 16 Prozent aller zivilen Opfer im Jahr 2017 in der Stadt Kabul verzeichnet. Erstmals seit 2017 dokumentierte UNAMA Anschläge der Gruppe Islamischer Staat – Chorasan-Gruppe (ISKP) auch außerhalb von Nangarhar und Kabul, nämlich in der Provinz Herat. Zudem wurden im Jahr 2017 in 31 der 34 Provinzen des Landes neue Vertreibungen dokumentiert. Folgende Grafik zeigt jährliche Zahlen von zivilen Opfern (Toten und Verletzten) seit 2009, differenziert nach Region:

UNHCR, 12. März 2018, Folie 6)

Laut UNHCR wurden im Jahr 2017 1,8 Millionen Binnenvertriebene gezählt (hierzu gehören sowohl neue als auch seit längerem vertriebene Personen). Die folgende Grafik zeigt jährlich dokumentierte Zahlen von Binnenvertriebenen seit 1993:

(UNHCR, 12. März 2018, Folie 9)

In seinem Bericht vom September 2017 schreibt der UNO-Generalsekretär, dass die Taliban weiterhin in der Lage seien, der Regierung in weiten Teilen des Landes die Gebietskontrolle streitig zu machen. Anders als im Jahr 2016 unternahmen die Taliban jedoch seit der Verkündung der Operation Mansouri im April 2017 keine größeren Versuche, Provinzhauptstädte zu erobern. Es gelang den Taliban jedoch, vorübergehend die Kontrolle über mehrere Distriktzentren zu erlangen, darunter in Taywara in der westafghanischen Provinz Ghor, Kohistan und Ghormach in der nordafghanischen Provinz Faryab und Jani Khel in der ostafghanischen Provinz Paktiya. (UNGA, 15. September 2017, S. 5)

Laut dem Bericht des UNO-Generalsekretärs von September 2017 hat sich der Konflikt weiter intensiviert, da die Regierung auf Grund der Zugewinne der Taliban in ländlichen Gebieten die strategische Entscheidung getroffen hat, ihre Ressourcen vorwiegend für die Verteidigung der populationsreichen Zentren und das Unterbinden von Konsolidierungsbemühungen der Taliban in strategisch wichtigen Gebieten einzusetzen. Dies hat zu einer steigenden Zahl von Zusammenstößen geführt, bei denen es um die Kontrolle von Kommunikationswegen und lebenswichtiger Infrastruktur geht. Zudem gelang es den Taliban, mehr Anschläge im Norden Afghanistans zu verüben. (UNGA, 15. September 2017, S. 4-5)

Laut einem Bericht des UNO-Generalsekretärs von Februar 2018 dokumentierten die Vereinten Nationen im Jahr 2017 23.744 sicherheitsrelevante Vorfälle. Dies ist die höchste jemals dokumentierte Zahl, auch wenn die Zahl für das Vorjahr 2016 nur geringfügig kleiner war. Bewaffnete Zusammenstöße machten mit 63 Prozent wiederum den größten Anteil der Vorfälle aus. […] Die Vereinten Nationen dokumentierten für den Zeitraum Mitte Dezember 2017 bis Mitte Februar 2018 3.521 sicherheitsrelevante Vorfälle, was einen Rückgang von sechs Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres bedeutet. Trotz dieser Welle an Gewalt in urbanen Gebieten kann für den Winter 2017/2018 von einem Rückgang der Gesamtzahlen direkter Taliban-Anschläge in Afghanistan gesprochen werden. Die Taliban waren im Berichtszeitraum (Mitte Dezember 2017 bis Ende Februar 2018) nicht imstande, Provinzhauptstädte oder Verwaltungszentren zu erobern, was die afghanischen und internationalen Sicherheitsoffiziere auf die Intensivierung der Luftschläge des internationalen Militärs und der afghanischen Luftwaffe, sowie auf die Zunahme der nächtlichen Razzien afghanischer Spezialeinheiten zurückführen. Dennoch setzen die regierungsfeindlichen Elemente die afghanischen Sicherheitskräfte weiterhin mit koordinierten Anschlägen auf Checkpoints der Streit- und Sicherheitskräfte unter Druck – solche fanden im Berichtszeitraum in den südlichen Provinzen Helmand, Kandahar and Nimroz, in der nordöstlichen Provinz Kunduz, in der südöstlichen Provinz Ghazni, sowie in der westlichen Provinz Farah statt. Diese Anschläge hatten beträchtliche Verluste in den Reihen der afghanischen Sicherheitskräfte zur Folge und ermöglichten es den Aufständischen, Waffen und logistisches Material in Beschlag zu nehmen, die Anschläge führten jedoch zu keinen nennenswerten Gebietsgewinnen. Allerdings konnten die Taliban innerhalb des Jahres 2017 die Kontrolle über ihre vorwiegend ländlichen Gebiete festigen. (UNGA, 27. Februar 2018, S. 5)

2018

In seinen im August 2018 veröffentlichten Richtlinien zur Feststellung des internationalen Schutzbedarfs von Asylsuchenden aus Afghanistan schreibt das UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UN High Commissioner for Refugees, UNHCR) unter Berufung auf verschiedene Quellen, dass die Taliban ihre Offensive zur Erlangung einer stärkeren Gebietskontrolle fortsetzen, während die Gruppe Islamsicher Staat (IS) Berichten zufolge zunehmend ihre Fähigkeit unter Beweis stellt, die geografische Reichweite auszubauen und die Sicherheitslage weiter zu destabilisieren. (UNHCR, 30. August 2018, S. 18)

Thomas Ruttig[vii], der Kodirektor des Afghanistan Analyst Networks (AAN), berichtet im August 2018 in seinem Blog vom Rücktritt des Chefs des nationalen afghanischen Sicherheitsrates aufgrund einer Reihe von erheblichen Sicherheitsvorfällen: “Hanif Atmar, der Chef des afghanischen Nationalen Sicherheitsrats (NSR) und damit wohl zweitmächtigster Mann im Land, ist am 25.8.18 zurückgetreten. […] Berichten aus Afghanistan zufolge hatte Präsident Aschraf Ghani Atmar wegen jüngst gehäufter erheblicher Sicherheitsvorfälle zum Rücktritt aufgefordert […]. Zu diesen Vorfällen gehören laut afghanischen Medienberichten die fünftägige Besetzung der Großstadt Ghasni durch die Taleban Mitte August, die offenbar stark erhöhte Zahl der Verluste der afghanischen Streitkräfte (genaue Zahlen werden weiter trotz gegenteiliger Ankündigungen Ghanis geheim gehalten) sowie der Mörserangriff am 21.8.18 auf Kabul während einer Rede Ghanis zum Eid-al-Adha-Fest.“ (Ruttig, 27. August 2018)

Laut dem SIGAR-Bericht vom Oktober 2018 erreichte das Ausmaß der Kontrolle bzw. des Einflusses der afghanischen Regierung über die Distrikte des Landes im dritten Quartal des Jahres 2018 mit 55,5 Prozent seinen niedrigsten Stand seit SIGAR im November 2015 mit seinen distriktbasierten Einschätzungen der Gebietskontrolle begonnen hat. Die Kontrolle oder der Einfluss der afghanischen Regierung über die Bevölkerung blieb mit 65,2 Prozent der afghanischen Bevölkerung seit Oktober 2017 unverändert. Die Kontrolle über die Distrikte Afghanistans, über die Bevölkerung und das afghanische Territorium insgesamt war im dritten Quartal 2018 zunehmend umkämpft, wobei sowohl die afghanische Regierung als auch die Aufständischen Distrikte und Territorien verloren haben, die sich zuvor unter ihrer Kontrolle oder ihrem Einfluss befunden hatten.

SIGAR hält weiters fest, dass laut der NATO-Unterstützungsmission für die afghanischen Sicherheitskräfte (Resolute Support Mission) mit 31. Juli 2018 von den 407 Distrikten Afghanistans 226 Distrikte unter afghanischer Regierungskontrolle (75) oder unter Einfluss der afghanischen Regierung (151) standen, was 55,5 Prozent der Gesamtzahl der Distrikte entspricht. Dies kommt einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorquartal (um 0,7 Prozentpunkte) sowie gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (um 1,2 Prozentpunkte) gleich. Auch die Kontrolle oder der Einfluss der Aufständischen über die Distrikte Afghanistans hat abgenommen: 49 Distrikte befinden sich unter der Kontrolle (10) oder unter Einfluss (39) der Aufständischen. Dies entspricht einem Rückgang um sieben Distrikte gegenüber dem Vorquartal (um 1,7 Prozentpunkte) und einem Rückgang um fünf Distrikte gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (1,2 Prozentpunkte). Somit befinden sich mit Stand der Veröffentlichung des Berichtes 12 Prozent der Distrikte unter Kontrolle oder Einfluss der Aufständischen. Die Zahl der umkämpften Distrikte, also jener, die weder von der afghanischen Regierung noch von den Aufständischen kontrolliert oder beeinflusst werden, ist seit dem Vorquartal (um 10 Distrikte) auf 132 Distrikte gestiegen, sodass 32,4 Prozent der Distrikte des Landes nun umkämpft sind. (SIGAR, 30. Oktober 2018, S. 69)

Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL)[viii] berichtet in einem Artikel von April 2018, dass die afghanischen Taliban den Start ihrer jährlichen Frühjahrsoffensive angekündigt haben. In einer am 25. April veröffentlichten Erklärung verlautbarte die Gruppe, dass die Offensive vorwiegend darauf ausgerichtet sein werde, US-amerikanische Truppen zu bekämpfen. Laut der Erklärung würden die ‚innerstaatlichen Unterstützer‘ der Amerikaner – die afghanische Regierung und die afghanischen Truppen – als sekundäre Ziele betrachtet. (RFE/RL, 25. April 2018)

Laut einem Artikel von Tolo News gab Verteidigungsminister Tariq Shah Bahrami am 7. Mai bekannt, dass die Taliban seit der Ankündigung der Frühjahrsoffensive ‚Al Khandaq‘ 2.600 Operationen im ganzen Land durchgeführt haben, von denen 1.700 durch die afghanischen Sicherheitskräfte vereitelt werden konnten. (Tolo News, 7. Mai 2018)[ix]

Analysten warnen davor, dass die anhaltenden Sicherheitsprobleme die afghanische Bevölkerung weiterhin davon abhalten, sich für die im Oktober anstehenden Parlaments- und Gemeinderatswahlen zu registrieren, so ein Bericht des Institute for War and Peace Reporting (IWPR). (IWPR, 11. Juni 2018)[x]

In seinem Bericht an die UNO-Generalversammlung (UN General Assembly, UNGA) vom Dezember 2018 schreibt der UNO-Generalsekretär, dass es in der östlichen Region Afghanistans weiterhin eine bedeutsame Präsenz der Gruppe ISKP gab. Dort übernahm die Gruppe im Berichtszeitraum (10. September bis 7. Dezember 2018) die Verantwortung für drei Selbstmord- bzw. komplexe Anschläge in der Provinz Nangarhar und sechs Angriffe in der Stadt Kabul. Die starke Präsenz der afghanischen nationalen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte in der Stadt Jalalabad seit August 2018 schien sich jedoch positiv auf die allgemeine Sicherheitslage in dieser Stadt auszuwirken. Die ISKP setzte ihren Kampf gegen die Taliban fort, einschließlich bewaffneter Zusammenstöße zwischen den beiden Gruppen, die in den Provinzen Nangarhar und Kunar gemeldet wurden. Internationale Streitkräfte zielten weiterhin auf die ISKP ab und führten eine Reihe von Luftangriffen gegen entsprechende Ziele in den Distrikten Deh Bala, Achin, Khogyani, Nazyan und Chaparhar in der Provinz Nangarhar durch. (UNGA, 7. Dezember 2018, S. 6-7)

UNAMA schreibt in einem Bericht vom Juni 2018, dass sich während eines dreitägigen Zeitraums vom 15. bis 17. Juni 2018, in dem Eid-al-Fitr gefeiert wird [Eid al-Fitr: religiöse Feier zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan], die von der Regierung und den Taliban jeweils einseitig erklärten Waffenstillstände überschnitten, was zur ersten tatsächlichen Waffenruhe seit 17 Jahren führte. Die Unterbrechung der Kämpfe hatte eine beispiellose Verbesserung der Bewegungsfreiheit für afghanischen Bürger zur Folge, von denen einige ihre Häuser in von den Taliban kontrollierten Gebieten besuchten, welche für sie seit Jahren nicht mehr zugänglich gewesen waren. Durch die Waffenruhe sind darüber hinaus die Leben unzähliger afghanischer Zivilisten verschont geblieben, die nach wie vor in einem extremen Ausmaß unter dem bewaffneten Konflikt leiden. Die Gruppe ISKP übernahm die Verantwortung für Selbstmordanschläge in Nangarhar am 16. und 17. Juni, bei denen 48 Zivilisten getötet und 133 verletzt wurden. Abgesehen von diesen beiden Angriffen dokumentierte die UNAMA während der Kampfpause fast keine weiteren zivilen Opfer. Der kurze Waffenstillstand stellte für die Zivilbevölkerung - in einer Phase, in der sich vermutlich kaum jemand eine Ruhepause vorstellen hatte können - einen Hoffnungsschimmer dar. (UNAMA, 15. Juli 2018, S. 6-7)

SIGAR schreibt in seinem Bericht vom Oktober 2018, dass die Gruppe ISKP weiterhin vorsätzlich und willkürlich auf Zivilisten abzielt und in diesem Quartal die Verantwortung für mehrere hochkarätige Anschläge übernommen hat. Unter Verweis auf das Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) der University of Sussex schreibt SIGAR, dass die Gruppe ISKP für den Zeitraum 16. Juli bis 1. Oktober 2018 vierzehn Anschläge auf afghanische Sicherheitskräfte oder Zivilisten für sich beansprucht, bei denen geschätzte 96 Menschen ums Leben kamen. Dies entspricht einem Rückgang um 10 Anschläge und 46 Todesopfer im Vergleich zum Zeitraum 1. Mai bis 15. Juli 2018. (SIGAR, 30. Oktober 2018, S. 79)

Die UNAMA dokumentiert 8.050 zivile Opfer (2.798 Tote und 5.252 Verletzte) für den Zeitraum 1. Jänner bis 30. September 2018. Dies entspricht demselben extremen Ausmaß an Schaden für die Zivilbevölkerung wie in der Vergleichsperiode des Jahres 2017. Die Zahl der zivilen Todesfälle ist um fünf Prozent angestiegen, während die Zahl der verletzten Zivilisten um drei Prozent zurückging. Eine Kombination aus Selbstmordattentaten und Nicht-Selbstmordattentaten unter Verwendung von unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (Improvised explosive devices, IEDs) blieb in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 die Hauptursache für zivile Opfer und diese Art von Anschlägen war in dem erwähnten Zeitraum fast für die Hälfte aller zivilen Opfer verantwortlich. Die Mehrheit der zivilen Opfer resultierte aus Selbstmord- und komplexen Anschlägen, die für Zivilisten sowohl bezüglich der Häufigkeit als auch bezüglich der Letalität zunahmen. Bodeneinsätze waren die zweithäufigste Ursache für zivile Opfer, gefolgt von gezielten und vorsätzlichen Morden, Luftangriffen und explosiven Kriegsrückständen. Zivilisten, die in den Provinzen Nangarhar, Kabul, Helmand, Ghazni und Faryab leben, waren am stärksten von dem Konflikt betroffen. UNAMA stellt mit äußerster Besorgnis fest, dass Nangarhar mit 1.494 zivilen Opfern (554 Tote und 940 Verletzte) innerhalb der ersten neun Monaten des Jahres 2018 zu jener Provinz mit den meisten zivilen Opfern wurde, mehr als doppelt so viele wie in der Vergleichsperiode des Jahres 2017. (UNAMA, 10. Oktober 2018, S. 1-2)

Die folgende Grafik der UNAMA zeigt die jährlichen Zahlen der zivilen Opfer (Tote in rot und Verletzte in grau) ab dem Jahr 2009, die von UNAMA dokumentiert wurden. Es wird dabei für jedes Jahr der Vergleichszeitraum 1. Jänner bis 30. September angegeben:

(UNAMA, 10. Oktober 2018, S. 1)

Die UNAMA hält fest, dass regierungsfeindliche Elemente im Zeitraum vom 1. Jänner bis 30. September 2018 für 5.243 zivile Opfer (1.743 Tote und 3.500 Verletzte) verantwortlich waren. Dies entspricht 65 Prozent der Gesamtheit der Zahl ziviler Opfer. Von diesen 65 Prozent wurden 35 Prozent den Taliban zugerechnet, 25 Prozent der Gruppe ISKP und fünf Prozent nicht-identifizierten regierungsfeindlichen Elementen (darunter mit weniger als einem Prozent selbsternannte ISKP-Gruppen).

Für denselben Zeitraum ordnet die UNAMA Elementen, die mit der Regierung verbündet sind, 1.753 zivile Opfer (761 Tote und 992 Verletzte) zu, ein Anstieg von neun Prozent gegenüber dem entsprechenden Zeitraum im Jahr 2017. In den ersten neun Monaten des Jahres 2018 sind mit der Regierung verbündete Kräfte für 22 Prozent aller zivilen Opfer (16 Prozent durch die afghanischen nationalen Sicherheitskräfte, fünf Prozent durch die internationalen Streitkräfte und ein Prozent durch mit der Regierung verbündete bewaffnete Gruppen) verantwortlich. (UNAMA, 10. Oktober 2018, S. 2-3)

In einem Bericht vom November 2018 schreibt die UNAMA, dass an den drei Tagen, in denen die Parlamentswahlen stattfanden, Gewaltausübung gegenüber Wählern und Wahllokalen 435 zivile Opfer (56 Tote und 379 Verletzte) forderte. Es kam dabei zu 108 verifizierten Fällen von mit der Wahl in Zusammenhang stehender Gewalt. Dies entspricht dem höchsten Grad an zivilem Schaden im Vergleich zu den vier vorangegangenen afghanischen Wahlen. Die UNAMA überprüft derzeit glaubwürdige Vorwürfe bezüglich dutzender weiterer Vorfälle, die zu zivilen Opfern und zur Beschädigung von zivilem Eigentum führten. (UNAMA, November 2018, S. 2)

Nach Angaben von USAID[xi], iMMAP[xii] und dem Health Cluster der Weltgesundheitsorganisation (WHO)[xiii] ist es zwischen Jänner und November 2018 zu 85 Sicherheitsvorfällen, die sich gegen Gesundheitszentren und Gesundheitspersonal richteten, gekommen. Die Vorfälle ereigneten sich in 21 Provinzen. (USAID, et al., 19 Dezember 2018)

Laut Reporter ohne Grenzen (Reporters Sans Frontières, RSF)[xiv] sind 2018 15 Reporter und Medienmitarbeiter in Afghanistan getötet worden. Afghanistan ist 2018 somit weltweit der tödlichste Ort für Journalisten gewesen. (RSF, 14. Dezember 2018, S. 8)

Laut Pajhwok Afghan News (PAN)[xv] wurden im Monat November des Jahres 2018 in 28 der 34 Provinzen Afghanistans 1.262 Menschen getötet und weitere 720 verletzt. (PAN, 2. Dezember 2018)

Laut PAN wurden im Monat Oktober des Jahres 2018 in verschiedenen Teilen des Landes bei 374 Anschlägen 2.552 Menschen getötet oder verletzt. Dies bedeutet einen Anstieg der Zahl an Anschlägen von 91 Prozent im Vergleich zum Vormonat September, in dem bei 196 Anschlägen in 31 der 34 Provinzen 1.398 Menschen getötet und 1.154 verletzt wurden. (PAN, 3. November 2018)

Laut der unabhängigen afghanischen Nachrichtenagentur Pajhwok Afghan News (PAN) wurden in Afghanistan im August bei insgesamt 163 Anschlägen 1.754 Menschen getötet und 1.028 weitere verletzt.

Im Juli belief sich die Anzahl der Anschläge laut derselben Quelle auf insgesamt 239. Bei diesen wurden 1.641 Menschen getötet und weitere 1.113 verletzt. (PAN, 4. September 2018)

Einem Bericht von PAN folgend wurden im Juni 2018 in Afghanistan bei 172 Anschlägen insgesamt 839 Menschen getötet und weitere 783 verletzt, was verglichen mit dem Vormonat Mai in Bezug auf die Zahl der Anschläge einem Rückgang um 16 Prozent und in Bezug auf die Zahl der Opfer einem Rückgang um 46 Prozent entspricht. (PAN, 4. Juli 2018)

Laut PAN wurden im Mai 2018 bei 205 Anschlägen rund 1.449 Menschen getötet und 1.550 weitere verletzt, wobei ein Fünftel der Angriffe in Kabul stattfand. Die Zahlen zeigen im Vergleich mit dem Vormonat April einen Anstieg der Angriffe um 58 Prozent und einen Anstieg der Opferzahlen um 39 Prozent. (PAN, 4. Juli 2018)

PAN berichtet in einem Artikel von Mai 2018, dass im April 2018 in Afghanistan bei 173 Anschlägen fast 2.100 Menschen (Zivilpersonen und Nichtzivilpersonen) getötet oder verletzt wurden, um 15 Prozent mehr als im Vormonat. Im März 2018 sind laut den täglichen Berichten von PAN bei 171 Anschlägen in 31 Provinzen 1.018 Menschen getötet und 792 weitere verletzt worden. Aus Berichten, die auf unterschiedlichen Quellen basieren, geht laut PAN hervor, dass im April 2018 bei Vorfällen, die in 27 verschiedenen Provinzen stattgefunden hätten, 1.220 Menschen getötet und 866 weitere verletzt worden seien. PAN berichtet weiters, dass mehr als die Hälfte der Anschläge vom April 2018 in den Provinzen Faryab, Nangarhar, Ghazni, Jowzjan und Kunduz, die übrigen in 25 weiteren Provinzen verübt worden sind, PAN liegen keine Berichte über gewaltsame Vorfälle in den Provinzen Bamyan, Panshir, Paktia, Nimroz, Takhar und Nuristan vor. Unter den Toten und Verwundeten seien Rebellen, Sicherheitskräfte und Zivilisten, PAN gibt jedoch keine genauen Zahlen für jede dieser Kategorien an, da es Unterschiede in den von PAN verwendeten Quellen gebe. (PAN, 3. Mai 2018)

Laut dem Artikel von PAN von Mai 2018 zeigen die Zahlen der Opfer, dass es im laufenden Jahr verglichen mit dem Vorjahr einen Anstieg von Gewalt gibt. Laut dem Bericht ist die Mehrheit der (zivilen und nicht-zivilen) Opfer im April 2018 auf direkte Kämpfe zurückzuführen (1.211 Opfer). Die zweitwichtigste Ursache sind Selbstmordattentate mit 316 Opfern, gefolgt von Luftangriffen (224 Opfer), bewaffneten Angriffen (192 Opfer) und Explosionen (143 Opfer). Wie von PAN festgestellt, wurde im April 2018 in der Provinz Kabul 279 Menschen getötet oder verletzt, während in der Provinz Ghazni 252 Opfer, in der Provinz Kunduz 223 Opfer, in der Provinz Faryab 213 Opfer, in der Provinz Nangarhar 195 Opfer, in der Provinz Jawzjan 125 Opfer, in der Provinz Herat 114 Opfer, in der Provinz Farah 91 Opfer, in der Provinz Uruzgan 83 Opfer und in der Provinz Kapisa 73 dokumentiert wurden. (PAN, 3. Mai 2018)

Laut einem Artikel von PAN vom 4. April 2018 sind PAN-Berichten zufolge im Februar 2018 in etwa 1.400 Menschen getötet oder verletzt worden. (PAN, 4. April 2018)

PAN schreibt in einem Artikel vom 2. Mai 2018, dass laut der Civilian Protection Advocacy (CPAG) im Monat März 2018 insgesamt 188 Zivilisten in 23 Provinzen Afghanistans getötet und 306 verletzt worden seien. Die meisten zivilen Verluste habe es in Kabul in Folge eines Terroranschlags in Kala-i-Nazer in Dasht-i-Barchi gegeben. 57 Zivilisten wurden laut Stellungnahme der CPAG bei dem Sprengstoffanschlag getötet und 119 weitere verletzt. (PAN, 2 May 2018)

PAN schreibt in einem Artikel von April 2018, dass einer nicht namentlich genannten zivilgesellschaftlichen Gruppe zufolge im März 2018 in 15 verschiedenen Provinzen zumindest 121 Zivilisten getötet und 322 weitere verletzt worden seien. (PAN, 1. April 2018)

Im März 2018 schreibt PAN, dass laut CPAG im Februar 2018 113 Zivilisten (einschließlich 16 Frauen und 17 Kinder) getötet und 89 weitere (einschließlich 20 Kinder) verletzt worden seien. (PAN, 4. März 2018)

Im Februar 2018 schreibt PAN, dass laut CPAG im Jänner 2018 228 Menschen getötet und 364 weitere verletzt worden seien. (PAN, 1. Februar 2018)

Laut einem Artikel von BBC[xvi] News wurden im ersten Quartal des Jahres 67 Menschen durch US-Luftangriffe getötet und 75 verletzt, davon waren mehr als die Hälfte Frauen und Kinder. (BBC News, 7. Juni 2018)

Das im März 2018 erschienene Gutachten zu Afghanistan von Friederike Stahlmann[xvii] enthält einen ausführlichen Kommentar zur Validität berichteter Opferzahlen in Afghanistan. (Stahlmann, 28. März 2018, Abschnitt 7)

Die Zahl der durch den Konflikt neu Vertriebenen belief sich laut UNHCR mit 4. Juni auf 127.045 Personen, die vom Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten als bedürftige Binnenvertriebene (IDPs) charakterisiert wurden. (UNHCR, Juni 2018)

Die US-amerikanischen Behörde für Entwicklungszusammenarbeit (United States Agency for International Development, USAID) berichtet im Juli 2018, dass militärische Operationen und Unsicherheit in Afghanistan weiterhin zu Vertreibungen führen. Anfang Juni wurden nach Angaben des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, UN OCHA) fast 3.800 Menschen in den Distrikten Dehbala und Pachieragam der Provinz Nangarhar vertrieben. Darüber hinaus wurden in den Provinzen Kunar, Nangarhar und Nuristan kürzlich mehr als 2.600 Menschen durch Unsicherheit vertrieben. Weiters vertrieben anhaltende Zusammenstöße zwischen den Regierungskräften und bewaffneten Gruppen im Süden Afghanistans laut OCHA Anfang Juni fast 1.130 Menschen in der Provinz Helmand, etwa 900 Menschen in der Provinz Urusgan und schätzungsweise 380 Menschen in der Provinz Zabul. Insgesamt wurden laut OCHA im Zeitraum von 1. Januar bis 17. Juni fast 133.000 Menschen vertrieben, von denen etwa 20 Prozent in schwer zugänglichen Gebieten Zuflucht suchen. (USAID, 9. Juli 2018, p. 2)

Die folgende von BBC News veröffentlichte Grafik zeigt die Anzahl der US-Luftangriffe in Afghanistan innerhalb der letzten fünf Jahre:

(BBC News, 7. Juni 2018)

1.2. Staatliche und nicht-staatliche Akteure

1.2.1. Afghanische Regierung und Sicherheitskräfte

Laut dem Menschenrechtsbericht für das Jahr 2017 des US-amerikanischen Außenministeriums (US Department of State, USDOS)[xviii] sind in Afghanistan drei Ministerien für die Durchsetzung und Aufrechterhaltung der Ordnung im Land zuständig: das Innenministerium, das Verteidigungsministerium und das nationale Sicherheitsdirektorat (National Directorate for Security – NDS). Die afghanische Nationalpolizei - ANP, die dem Innenministerium untersteht, trägt die Hauptverantwortung für die innere Ordnung und die afghanische lokale Polizei (ALP), eine Selbstverteidigungstruppe auf Gemeindeebene. Die afghanische Nationalarmee, die dem Verteidigungsministerium unterstellt ist, ist für die äußere Sicherheit verantwortlich, doch ihre Hauptaktivität besteht darin, den Aufstand im Landesinneren zu bekämpfen. Das NDS fungiert als Nachrichtendienst und ist für die Untersuchung von Kriminalfällen zuständig, die die nationale Sicherheit betreffen. Die Untersuchungsabteilung des NDS hat während des Berichtsjahres 2017 eine Einrichtung in Kabul geführt, in der Gefangene, denen Vergehen gegen die nationale Sicherheit vorgeworfen werden, bis zur Strafverfolgung inhaftiert wurden. Einige Gebiete befanden sich außerhalb der Kontrolle der Regierung, und regierungsfeindliche Kräfte, einschließlich der Taliban, betrieben ihre eigenen Justiz- und Sicherheitssysteme. (USDOS, 20. April 2018, section 1d)

Der UNO-Generalsekretär bemerkt in seinem Bericht vom September 2017, dass die afghanische Nationalarmee und die nationale Polizei weiterhin an hohem Personalschwund leiden, verursacht durch Verluste, Desertionen sowie der Schwierigkeit, neue Rekruten anzuwerben, insbesondere in den niederen Offiziersrängen. (UNGA, 15. September 2017, S. 5)

Laut den US-Streitkräften in Afghanistan (USFOR-A) war die tatsächliche zugewiesene Stärke der afghanischen nationalen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte (Afghan National Defense and Security Forces, ANDSF) mit 31. Juli 2018 (exklusive Zivilisten) mit 312.328 Personen angesetzt, darunter 194.017 Personen in der Afghan National Army] und der AAF [Afghan Air Force] und 118,311 in der ANP [Afghan National Police].

Die Stärke der ANDSF ist in diesem Quartal die niedrigste seit dem dritten Quartal des Jahres 2012, sie sank im Vergleich zum Vorquartal um 1.914 Mitarbeiter und im Vergleich zum selben Quartal des Vorjahres um 8.827 Mitarbeiter. (SIGAR, 30. Oktober 2018, S. 87)

Die zugewiesene oder tatsächliche Stärke der ANP betrug laut SIGAR mit 31. Juli 2018 118.311 Personen, darunter 24.229 Offiziere, 35.424 Unteroffiziere und 58.658 Streifenpolizisten. Dies entspricht einem Anstieg von 359 Mitarbeitern seit dem letzten Quartal, aber einem Rückgang von 32.868 Personen seit Juli 2017, was zum größten Teil auf die Verlagerung von 30.689 ANCOP [Afghan National Civil Order Police]- und ABP [Afghan Border Police]-Mitarbeitern zum Verteidigungsministerium zurückzuführen ist. Bereinigt um diesen Transfer hat die ANP im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2.179 Mitarbeiter weniger. (SIGAR, 30. Oktober 2018, S. 99)

Mitglieder der afghanischen Lokalpolizei, auch bekannt als Wächter („guardians“), sind in der Regel lokale Bürger, die von Dorfältesten oder lokalen (Stammes-)Führern ausgewählt werden, um ihre Gemeinden vor Angriffen Aufständischer zu schützen, ihre Einrichtungen zu bewachen und lokale Anti-Terror-Missionen durchzuführen.

Die Stärke der ALP ging seit dem letzten Quartal um rund 1.000 Mitarbeiter zurück, ebenso die Zahl der ausgebildeten Mitarbeiter, wobei die Zahl der ungeschulten Mitarbeiter um rund 1.000 zunahm. Der Prozentsatz der ungeschulten Truppen stieg in diesem Quartal auf 17 Prozent an, ein Anstieg um drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal. (SIGAR, 30. Oktober 2018, S. 101-102)

Der Personalbestand der Afghanischen Nationalpolizei (Afghan National Police, ANP) liege bei 148.480 und damit knapp unterhalb des anvisierten Ziels von 157.000 Personen (wobei die Mitglieder der Afghanischen Lokalpolizei (Afghan Local Police, ALP), die nicht Teil derselben Struktur sind, nicht miterfasst sind). Die Polizei ist von stärkeren Verlusten betroffen als die Armee, da sie unter anderem häufig bei Einsätzen gegen Aufständische an der Front stationiert wird, mit der Aufgabe, Gebiete zu halten. Die Leistungsfähigkeit der Polizei wird als schwach eingestuft, was vor allem an ihrer mangelhaften Ausbildung in Bezug auf die Bekämpfung von Aufständischen, an schlechter Planung und der Stationierung von Polizeikräften an unbeweglichen Checkpoints liegt, wodurch sie angreifbar seien. Bei der ANP wie auch bei der ALP seien zudem Korruption und Vetternwirtschaft an der Tagesordnung. Die Besetzung von Beamtenstellen erfolgt häufig über den Weg der Patronage, und diese Stellen würden mit jungen, unerfahrenen Beamten besetzt, die auf Basis von Vetternwirtschaft, Korruption oder lediglich aufgrund der Tatsache, dass der betreffende Bewerber lesen und schreiben könne, rekrutiert werden (ICG, 10. April 2017, S. 14-15)

Das im März 2018 erschienene Gutachten zu Afghanistan von Friederike Stahlmann enthält weitere ausführliche Informationen zu den staatlichen bzw. staatlich tolerierten Akteuren in Afghanistan. (Stahlmann, 28. März 2018, Abschnitt 3.2)

Die Regierung setzte die Reform der Afghanischen Nationalen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte gemäß ihrer vierjährigen Roadmap für die Reform des Sicherheitssektors fort. Im Berichtszeitraum von 27. Februar bis 6. Juni 2017 schloss die Regierung die Übertragung der Zuständigkeit für die Afghanische Grenzpolizei vom Innenministerium auf das Verteidigungsministerium ab und benannte diese entsprechend ihrer neuen Ausrichtung auf Kampfeinsätze in „Afghanische Grenztruppen“ um. Im Zuge eines Plans zur Verdoppelung der Zahl der Afghanischen Spezialkräfte, ebenfalls Teil der vierjährigen Roadmap, stockte die Regierung die Afghanischen Spezialkräfte weiter auf. Im Berichtszeitraum schlossen sich 2.000 weitere Kommandos den Sondereinsatzbataillonen an. Anstrengungen zur Vergrößerung der Afghanischen Luftwaffe, die sich gemäß der Roadmap bis 2023 verdoppeln soll, wurden fortgesetzt. Darüber hinaus trieb die Regierung die Pensionierung von hochrangigen Militärbeamten gemäß den Bestimmungen eines Gesetzes aus dem Jahr 2017 mit einer vom Präsidenten am 12. Mai 2018 erlassenen Pensionierungsanordnung für eine zweite Gruppe von 61 afghanischen Armee-Generälen voran. (UNGA, 6. Juni 2018, S. 5-6)

Im Berichtszeitraum von 27. Februar bis 6. Juni 2017 begann die Regierung mit den Vorbereitungen für den Aufbau einer neuen Sicherheitstruppe, der Landwehr der Afghanischen Nationalen Armee („Afghan National Army Territorial Force“). Die Truppe wird voraussichtlich etwa 36.000 Mann umfassen und hauptsächlich für die Verteidigung von Gebieten zuständig sein, die im Zuge von Militäroperationen von Aufständischen geräumt worden waren. In einer Pilotphase, die in vier Provinzen durchgeführt werden soll, wurden rund 5.000 Soldaten rekrutiert, die ihre Ausbildung unter der Führung des Verteidigungsministeriums begannen. (UNGA, 6. Juni 2018, S. 6)

1.2.2. Aufständische Gruppen

Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) verwendet in ihren Berichten den Begriff „regierungsfeindliche Elemente“ für alle Einzelpersonen und bewaffneten Gruppen, die sich am bewaffneten Konflikt oder bewaffneten Widerstand gegen die afghanische Regierung und/oder die internationalen Truppen beteiligen. Dazu zählen unter anderem die Taliban, das Haqqani-Netzwerk, Hezb-e-Islami, die Islamische Bewegung Usbekistans, die Islamische Dschihad-Union, Laschkar-e-Taiba, Jaish-e Mohammed sowie Gruppen, die als „Daesh“ (arabisches Akronym für den Islamischen Staat, Anm. ACCORD) identifiziert werden. (UNAMA, August 2015, S. 2, Fußnote 5)

Der UN Sicherheitsrat schätzt die Anzahl der Kämpfer, die aus dem Ausland stammen und in Afghanistan für terroristische Gruppierungen (inklusive des ISKP) kämpfen, auf 10.000 bis 15.000. (UN Sicherheitsrat, 30. Mai 2018, S. 3)[xix]

Die Jamestown Foundation berichtet, dass die jüngste Welle von Terroranschlägen der Taliban in den urbanen Zentren des Landes auf einen neu belebten Aufstand hindeutet, wobei sich die afghanische Regierung und die Sicherheitskräfte nun auch einem Angriff vom gestärkten ISKP gegenüber sehen. (JF, 14. Juni 2018)[xx]

Taliban

Laut CRS bilden die Taliban nach wie vor den Kern der Widerstandsbewegung in Afghanistan. In einer Erklärung vom Juli 2015 verlautbarten die Taliban, dass der ursprüngliche Anführer der Bewegung, Mullah Umar, bereits 2013 verstorben war. Aus einem umstrittenen Auswahlprozess ging Akhtar Mohammad Mansour als Nachfolger Umars hervor. Mansour wurde seinerseits am 21. Mai 2016 durch einen US-Drohnenangriff getötet. Wenige Tage später erklärten die Taliban, dass einer von Mansours Stellvertretern, Haibatullah Akhunzadeh, zum neuen Anführer der Taliban bestimmt worden war. Seine beiden Stellvertreter sind Mullah Yaqub (Sohn von Mullah Umar) und Sirajuddin Haqqani (operativer Befehlshaber des Haqqani-Netzwerks). (CRS, 19 Mai 2017, S. 16)

Das norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo[xxi] beschreibt die Taliban als eine Dachorganisation verschiedener, miteinander lose verbundener aufständischer Gruppen. Unter diesen befinden sich mehr oder weniger autonome Gruppen mit unterschiedlichen Graden von Loyalität zu der Taliban-Führung und zur Idee des sogenannten Islamischen Emirats Afghanistan. Die Taliban haben eine hierarchische Organisationsstruktur, an deren Spitze ein Amir ul-Muminin (Commander of the Faithful) steht. Dieser gibt moralische, religiöse und politische Erklärungen ab, hat die Aufsicht über Richter, Gerichte und politische Ausschüsse der Taliban, ernennt Schattengouverneure und hat das Kommando über die militärische Organisation inne. (Landinfo, 13. Mai 2016, S. 4)

Der UN Sicherheitsrat berichtet von Umstrukturierungen innerhalb der Taliban, sowie von zahlreichen Neuernennungen im Führungspersonal. Dies wird als die Ablösung der älteren Generation zugunsten jüngerer Taliban-Führer beschrieben. Laut derselben Quelle wurden die Schattengouverneure und Vizeschattengouverneure sowie die Kommandeure in den Provinzen Bamiyan, Baglan, Kabul, Kapisa, Kunar, Laghman, Parwan, Samangan, Tachar und Urusgan ersetzt. Die abgelösten Personen wurden Berichten zufolge aufgrund von Beschwerden wegen logistischer und finanzieller Mängel abgesetzt. (UN Sicherheitsrat, 30. Mai 2018, S. 5)

Antonio Giustozzi[xxii] schreibt in einem im August 2017 von Landinfo veröffentlichten Bericht, dass die Gesamtstärke der Taliban (einschließlich Kämpfern und Hilfseinheiten) bei über 200.000 Mann liege. Kämpfer würden davon rund 150.000 Mann ausmachen, von denen rund 60.000 in permanenten mobilen Einheiten aktiv seien. Der Rest setze sich aus lokalen Milizmitgliedern zusammen. Die mobilen Verbände hätten großteils ihre Basis in Pakistan und im Iran und würden während der Kampfsaison in Afghanistan eingesetzt (Giustozzi, 23. August 2017, S. 12)

Die Jamestown Foundation schreibt bezüglich der andauernden Stärke der Taliban in Afghanistan, dass es seit dem Rückzug des US-Militärs aus Afghanistan wenige Anzeichen gibt, dass die Schlagkraft der Taliban abgenommen hat oder die Gruppierung an Kriegsmüdigkeit leidet. Durch konstante Gewalt haben die Taliban unter Beweis gestellt, dass sie immer noch eine bedeutende Macht in Afghanistan sind. Es ist wahrscheinlich, dass die Unterstützungsstrukturen, die die Gruppe in den letzten zwei Jahrzehnten aufgebaut hat, intakt bleiben. Seit dem Fall des so genannten Islamischen Emirats im Jahr 2001 hat die militante Gruppe die nachfolgenden Regierungen daran gehindert, das Land vollständig zu regieren. (JF, 2. Juni 2018)

Hezb-e-Islami

Ein weiterer bedeutender Anführer von Aufständischen ist Gulbuddin Hekmatyar, der die Hezb-e-Islami-Gulbuddin (HIG) anführt. Die HIG ist gegenwärtig ideologisch und politisch mit den Taliban verbündet, auch wenn es gelegentlich zu Konfrontationen mit Mitgliedern der Taliban in den Gebieten, in denen die HIG am aktivsten ist (nördlich und östlich von Kabul gelegene Provinzen), gekommen ist. Dem CRS zufolge wird die HIG weithin nicht als wichtiger Faktor auf dem Kampffeld Afghanistan erachtet und hat sich bislang hauptsächlich auf öffentlichkeitswirksame Angriffe („high-profile attacks“) fokussiert. (CRS, 6. Juni 2016, S. 22)

Ende September 2016 berichtet Osman Borhan[xxiii] vom Afghanistan Analysts Network (AAN), dass ein Friedensabkommen zwischen Hekmatyar und dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani abgeschlossen wurde. Allerdings ist es Osman zufolge unwahrscheinlich, dass das Abkommen einen deutlichen Rückgang des derzeitigen Gewaltlevels zur Folge haben wird, zumal die Hezb-e Islami derzeit so gut wie gar nicht mehr auf dem Schlachtfeld präsent ist. (Osman, 29. September 2016)

Haqqani-Netzwerk

Das von Dschalaludin Haqqani gegründete Haqqani-Netzwerk wurde von US-Behörden oftmals als ein „entscheidender Wegbereiter“ für al-Qaida bezeichnet, so der CRS. Das Netzwerk verfügte während seiner Hochzeit im Zeitraum von 2004 bis 2010 über rund 3.000 Kämpfer und Unterstützer, allerdings wird gegenwärtig von einer weitaus geringeren Zahl ausgegangen. Trotzdem ist das Netzwerk immer noch in der Lage, Operationen durchzuführen, darunter größere Bombenanschläge in Kabul und anderen Teilen Afghanistans. Die Gruppe scheint sich nun verstärkt auf Entführungen zu konzentrieren, die das Ziel haben mögen, finanzielle Mittel zu lukrieren und die Bedeutung dieser Gruppierung in der Öffentlichkeit zu propagieren (CRS, 19. Mai 2017, S. 20).

Das US-amerikanische Außenministerium (US Department of State, USDOS) hält in einem Bericht vom September 2018 fest, dass angenommen wird, dass das Haqqani-Netzwerk (HQN) mehrere hundert Kernmitglieder hat. Es wird jedoch geschätzt, dass die Organisation in der Lage ist, auf einen Pool von mehr als 10.000 Kämpfern zurückzugreifen. Das HQN ist in die größere Organisation der afghanischen Taliban integriert und arbeitet mit anderen in der Region aktiven Terrororganisationen, darunter al-Qaida und Lashkar e-Tayyiba zusammen. Das HQN ist entlang der afghanisch-pakistanischen Grenze und in weiten Teilen des südöstlichen Afghanistan, insbesondere in Loya Paktia, aktiv und hat Kabul wiederholt mit seinen Angriffen ins Visier genommen. Die Führung der Gruppe hat in der Vergangenheit eine Machtbasis in den Stammesgebieten Pakistans unterhalten. Zusätzlich zu den Mitteln, die sie im Rahmen der breiter aufgestellten afghanischen Taliban erhält, bezieht das HQN einen Großteil seiner Mittel von Gebern in Pakistan und am Golf sowie durch kriminelle Aktivitäten wie Entführung, Erpressung, Schmuggel und andere legale und illegale Geschäfte. (USDOS, 19. September 2018)

al-Qaida

Bezüglich der Präsenz von al-Qaida in Afghanistan schreibt das CRS, dass US-Behörden bis ins Jahr 2015 der Ansicht waren, dass die Gruppe nur über eine minimale Präsenz im Land verfüge (weniger als 100 Mitglieder) und vorwiegend im Nordosten des Landes vor allem als Unterstützer anderer aufständischer Gruppen aktiv sei. Ende 2015 haben US-Spezialeinheiten und Einheiten der afghanischen Streit- und Sicherheitskräfte jedoch ein großes Trainingslager der al-Qaida in der Provinz Kandahar ausgehoben und zerstört. Dies weist darauf hin, dass al-Qaida zuvor ihre Präsenz im Land ausgeweitet hatte. So korrigierten Kommandeure der US-Streitkräfte im April 2016 ihre Schätzungen zur Zahl der al-Qaida-Kämpfer in Afghanistan auf 100-300 Mann und sprachen von zunehmend engeren Beziehungen zwischen al-Qaida und den Taliban. Afghanische Behörden gehen indes von 300 bis 500 al-Qaida-Kämpfern im Land aus. (CRS, 19. Mai 2017, S. 17)

Islamic State - Khorasan Province

Das Congressional Research Service (CRS) des US-amerikanischen Kongresses hält in einem Bericht vom Mai 2017 fest, dass ein Ableger der Gruppe Islamischer Staat seit Mitte 2014 in Afghanistan aktiv ist. Der Ableger heißt Islamischer Staat in der Provinz Khorasan (ISKP), wird häufig aber auch Islamischer Staat von Irak und der Levante-Khorasan, ISIL-K, bezeichnet. (CRS, 19 May 2017, S. 20)

Die Jamestown Foundation (JF) schreibt in einem Bericht von April 2018 über den IS in Kabul, dass der IS mit seinen Afghanistan-Operationen offiziell am 10. Januar 2015 begonnen hat, als pakistanische und afghanische Kämpfer ihre Loyalität zum sogenannten Kalifat in Syrien und Irak versprochen haben. Seitdem hat sich der IS-Provinz Chorasan (ISKP, auch bezeichnet als „Islamischer Staat im Irak und der Levante – Chorasan“, ISIL-K) als eine der brutalsten Zweige der Gruppe Islamischer Staat (IS) erwiesen, die weiche Ziele angreift, auf schiitische Bevölkerungsgruppen abzielt, Sufis tötet, Schreine zerstört, ihre eigenen Dissidenten enthauptet, und danach deren Kinder entführt und ihre Witwen verheiratet. Der ISKP hat sich in der Provinz Nangarhar niedergelassen, einem strategisch gewählten Gebiet, das an die Stammesgebiete Pakistans grenzt. Seine Mitglieder rekrutieren sich aus beiden Seiten der durchlässigen Grenze und konnten gezielten Angriffen oder Militäroperationen entgehen, indem sie auf die jeweils andere Seite der Grenze flohen. Von Anfang an waren die Ziele des ISKP klar definiert: schiitische Gemeinden, ausländische Truppen, die Sicherheitskräfte, die afghanische Zentralregierung und die Taliban, die bis zum Auftauchen des ISKP nicht von anderen aufständischen Gruppen herausgefordert worden waren. Trotz zahlreicher Bombardierungen und militärischer Operationen gegen ISKP konnte die Gruppe ihre Präsenz in fast 30 Distrikten Afghanistans aufrechterhalten. Im Norden errichtete die Gruppe Präsenzen in Kohistanat (Provinz Sar-e-Pol), in Khanabad (Provinz Kunduz) und in Darzab (Provinz Jowzjan). Laut dem Bericht war Kabul das oberste Ziel auf der Agenda des ISKP, nachdem die Gruppe Anfang 2015 in der benachbarten Provinz Logar eine Präsenz errichtet hatte. Von Anfang an führte sie kleinere Anschläge und gezielte Ermordungen durch, die von den internationalen Medien jedoch meist nicht berichtet wurden. Im Laufe der Zeit wurden diese Zellen immer aktiver, erfahrener und in ihrem Vorgehen brutaler. (JF, 6. April 2018)

Wie die US-amerikanische Jamestown Foundation (JF) näher ausführt, verkündete Abu Muhammed al-Adnani, Hauptsprecher des Islamischen Staates (IS), im Jänner 2015 die Bildung der Gruppe „Provinz Chorasan“ (Wilayat Chorasan), bei der es sich um einen Arm des IS handle, der „Afghanistan, Pakistan und andere benachbarte Gebiete“ umfasse. Seitdem betrieb die Gruppe eine Kampagne der Expansion und Konsolidierung in der Region, wobei sich die meisten ihrer Aktivitäten auf Ost- und Südostafghanistan konzentrierten. (JF, 3. März 2016)

Die Jamestown Foundation (JF) berichtet indes, dass der ISKP durch Bündnisse mit bereits seit langem in der Region aktiven radikalislamischen Gruppen wie Lashkar-e-Jhangvi al Alami (LeJ-A), Lashkar-e Islam (LeI) und unzufriedenen Taliban-Fraktionen wie Jundallah und Jamaat ul Ahrar (JuA) an neuer Stärke gewonnen habe. Auch habe der ISKP Berichten zufolge Mitglieder der Islamic Movement of Uzbekistan (IMU) rekrutiert. Der „Erfolg“ dieser Strategie zeige sich in der geografischen Verteilung jüngster Anschläge, die darauf hindeutet, dass Einfluss und logistische Durchdringung des ISKP von Kabul und Dschalalabad in Afghanistan bis nach Quetta und Peschawar in Pakistan reichen. (JF, 15. Dezember 2016)

Laut dem UN Sicherheitsrat wird die Gesamtzahl der ISKP-Mitglieder in Afghanistan auf 1.500 bis 6.000 geschätzt. Die Schätzung des Monitoring-Teams, die auf einer Reihe von Bewertungen der Mitgliedstaaten beruht, beläuft sich auf etwa 3.500 bis 4.000, während nach afghanischen Schätzungen 600 bis 1.000 davon im Norden des Landes sind. (UN Sicherheitsrat, 30. Mai 2018, S. 13)

Laut einem Bericht von USDOS vom September 2018 wurde der ISKP-Führer Hafiz Saeed Khan im Juli 2016 getötet. Khans ehemaliger Stellvertreter und der ehemalige Taliban-Kommandant aus der Provinz Logar, Abdul Hasib, übernahmen die Führung der ISKP. Abdul Hasib wurde im April 2017 bei einer koordinierten afghanischen und US-amerikanischen Operation getötet. Sein Nachfolger Abu Sayed soll Berichten zufolge im Jahr 2017 getötet worden, sein Tod wurde danach jedoch nicht bestätigt. Die Stärke der Organisation betrug im Jahr 2017 Schätzungen zufolge zwischen 1.500 und 3.000 Kämpfern. Die Gruppe ist im Osten und in Teilen des Nordens Afghanistans sowie in Westpakistan aktiv. Die ISKP erhält einige finanzielle Unterstützung von der Gruppe Islamischer Staat (IS). Zusätzliche Mittel stammen von Steuereinnahmen und Erpressungen lokaler Einwohner und Firmen. (USDOS, 19. September 2018b)

In seinem Bericht an die UNO-Generalversammlung (UN General Assembly, UNGA) vom Februar 2018 schreibt der UNO-Generalsekretär, dass der ISKP trotz gemeinsamer Operationen der afghanischen und internationalen Streitkräfte stabil geblieben ist. Die Gruppe führte mehrere Anschläge auf die Zivilbevölkerung und militärische Ziele durch, insbesondere in Kabul und in der östlichen Provinz Nangarhar. Sie führte darüber hinaus im Kampf um Gebietskontrolle weiterhin bewaffnete Angriffe gegen die Taliban durch. In Nordafghanistan führten selbsternannte Mitglieder des ISKP weiterhin Angriffe auf die afghanische Regierung und die Taliban durch, was darauf hindeutet, dass die Gruppe ihre geografische Reichweite ausgeweitet und begonnen hat, ihre Präsenz außerhalb des östlichen Teils des Landes zu konsolidieren. (UNGA, 27. Februar 2018, S. 5)

Im August 2018 berichtet die Jamestown Foundation (JF), dass bei heftigen Zusammenstößen zwischen den Taliban und dem ISKP in den als Hochburgen des ISKP geltenden nördlichen Provinzen Jowzjan und Faryab etwa 300 Kämpfer getötet wurden. Die Kämpfe, bei denen die Gruppe ISKP Berichten zufolge schwere Verluste verzeichnen musste, stellten die dritte große Offensive der Taliban gegen ihren Rivalen dar. Rund 200 ISKP-Kämpfer ergaben sich den Regierungstruppen, um den Taliban zu entgehen. Laut JF wurden auf beiden Seiten Befehlshaber in führenden Positionen getötet. (JF, 10. August 2018)

BBC News schreibt im August 2018, dass der Anführer der Gruppe Islamischer Staat (IS) in Afghanistan, Abu Saad Erhabi, laut afghanischen Behörden bei einem Luftangriff getötet wurde. Abu Saad Erhabi ist der vierte Anführer der afghanischen IS-Gruppe, der in den letzten Jahren getötet wurde. US-Beamte bestätigten seinen Tod zunächst nicht, gaben aber bekannt, dass sie einen Angriff auf „einen hochrangigen Anführer einer designierten terroristischen Organisation“ durchgeführt hätten. Der frühere Führer des IS in Afghanistan, Abu Sayed, war im Juli 2017 bei einem US-Angriff in der Provinz Kunar getötet worden. (BBC News, 26. August 2018)

Die Jamestown Foundation beschreibt die anfänglichen Verluste des ISKP als beträchtlich, da die Gruppierung in nur zwei Jahren drei Emire durch US-Drohnenangriffe verlor. Dennoch konnte die Gruppierung ihre rudimentäre Struktur beibehalten, und der Zustrom von Dschihadisten, infolge des Falles der IS-Operationen im Irak und Syrien ebnete den Weg für die weitere Entwicklung. Ein Wechsel in der Führung der afghanischen Taliban hat es dem ISKP ermöglicht, sich zu konsolidieren, und Akhundzada [Mullah Haibatullah Akhundzada, der Anführer der Taliban] scheint nicht bereit zu sein, inmitten der diesjährigen Frühjahrsoffensive die Beziehungen zu einem fest verwurzelten ISKP zu zerstören und eine weitere Front zu eröffnen. (JF, 14. Juni 2018)

Der UN Sicherheitsrat berichtet, dass ISKP im Jahr 2017 zwar hohe Opferzahlen hinnehmen musste, die Gruppierung aber insgesamt weiterwuchs. Sie behielt das reduzierte Territorium in ihrer Hochburg, der östlichen Region Afghanistans, bei. Berichten zufolge verschiebt ISKP Truppen von der Provinz Nangarhar in die Provinz Kunar, um dort stärker vertreten zu sein. Der Einfluss des ISKP zeigt sich in Form von Attentaten gegen die afghanische Regierung und schiitische Ziele, die hauptsächlich in Kabul verübt werden und hohe Opferzahlen fordern. (UN Sicherheitsrat, 30. Mai 2018, S. 3)

Das im März 2018 erschienene Gutachten zu Afghanistan von Friederike Stahlmann enthält weitere Informationen zu aufständischen Gruppen in Afghanistan. (Stahlmann, 28. März 2018, Abschnitt 3.1)

2. Sicherheitslage in Kabul

Informationen zur Sicherheitslage in Kabul im Zeitraum Jänner 2010 bis November 2018 finden sich in einem von ACCORD zusammengestellten im Dezember 2018 veröffentlichten Bericht zur Entwicklung der wirtschaftlichen Situation, der Versorgungs- und Sicherheitslage. (ACCORD, 7. Dezember 2018)

Für Informationen aus den Jahren 2012 bis 2015, siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/270108/398606_de.html

BBC News schreibt in einem Artikel vom Dezember 2016, dass sich die Sicherheitslage in Kabul im Verlauf des Jahres 2016 erheblich verschlechtert habe. (BBC News, 22. Dezember 2016)

Landinfo schreibt, dass zwischen Jänner und August 2016 die Zahl der komplexen, öffentlichkeitswirksamen Selbstmordanschläge in der Stadt Kabul im Vergleich zu früheren Jahren zurückging. Während es in den letzten Jahren zwei bis drei komplexe Anschläge im Monat gegeben habe, habe es in den ersten acht Monaten des Jahres 2016 einen bis zwei derartige Anschläge gegeben. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 14 komplexe Anschläge durchgeführt (wobei vier davon sich im August ereigneten), was einen Rückgang zu den 22 komplexen Anschlägen bedeutet, die im selben Zeitraum des Jahres 2015 verübt wurden.

Die Taliban hätten sich zu den meisten komplexen Anschlägen in der Stadt Kabul im Jahr 2016 bekannt. Davon ausgenommen sind unter anderem drei Anschläge, für der Islamische Staat (IS) verantwortlich zeichnete: Bei einem Selbstmordanschlag, der sich am 23. Juli ereignete, waren Hazara das Ziel. Ein weiterer Anschlag im Oktober 2016 richtete sich gegen eine schiitische Moschee in Zusammenhang mit dem schiitischen Aschura-Fest. Der dritte, dem IS zugerechnete Vorfall war ein Selbstmordanschlag, der sich ebenfalls gegen eine schiitische Moschee richtete. Diese Anschläge unterschieden sich insofern von der Vorgangsweise der Taliban, als sie sich klar gegen zivile Ziele und nicht gegen Behörden, afghanische Sicherheitskräfte und oder westliche Interessen richteten und zudem direkt auf die schiitische Bevölkerung Afghanistans abzielten (Landinfo, 25. November 2016, S. 10-11)

Laut UNAMA wurde die landesweit höchste Zahl an zivilen Opfern weiterhin in der Provinz Kabul verzeichnet, wo zwischen Jänner und Dezember 2017 insgesamt 1.831 zivile Opfer (479 Tote und 1.352 Verletzte) dokumentiert wurden. Dies entspricht einem vierprozentigen Anstieg zum Jahr 2016. Insgesamt 88 Prozent der zivilen Opfer in der Provinz gehen auf Selbstmordanschläge und komplexe Anschläge in der Stadt Kabul zurück, die von regierungsfeindlichen Elemente verübt wurden. Die zweit- und dritthäufigste Ursache für zivile Opfer in der Provinz waren Sprengfallen bzw. gezielte Tötungen (UNAMA, 15. Februar 2018, S. 4 und 67)

Für die Stadt Kabul dokumentiert UNAMA 1.612 zivile Opfer für das Jahr 2017, die bei Selbstmord- oder komplexen Anschlägen getötet (440) oder verletzt (1.172) wurden. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr 2016 einen Anstieg von 17 Prozent dar. (UNAMA, 15. Februar 2018, S. 29).

2.1. Sicherheitsrelevante Ereignisse in Kabul seit Jänner 2017

Für eine Chronologie von Jänner 2011 bis Dezember 2012 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/249674/373383_de.html

Für eine Chronologie für das Jahr 2013 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/270108/398606_de.html

Für eine Chronologie für das Jahr 2014 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/304849/442013_de.html

Für eine Chronologie für das Jahr 2015 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: https://www.ecoi.net/local_link/335466/477409_de.html

Für eine Chronologie für das Jahr 2016, siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: https://www.ecoi.net/de/dokument/1422960.html

JÄNNER 2019

Bei der Explosion einer Autobombe im Osten der Stadt Kabul wurden am 14. Jänner mindestens vier Menschen getötete und mehr als 90 weitere verletzt, darunter 23 Kinder. Der Anschlag, zu dem sich vorerst niemand bekannte, hatte laut Aussagen des Sprechers des Innenministeriums das Green Village, wo auch ausländische Nichtregierungsorganisationen ihren Sitz haben, zum Ziel. (RFE/RL, 14. Jänner 2019)

DEZEMBER 2018

Am 24. Dezember wurden bei einem Angriff auf Regierungsbüros im östlichen Teil der Stadt Kabul mindestens 43 Menschen getötet und weitere 25 verletzt. Bewaffnete stürmten das Gebäude des Ministeriums für öffentliche Arbeit, nachdem sich ein Selbstmordattentäter vor dem Eingang in die Luft gesprengt hatte. Vorerst bekannte sich niemand zur Tat. (RFE/RL, 25. Dezember 2018)

Am 3.- 4. Dezember 2018 wurden ein afghanischer Polizeibeamter und ein Sicherheitsbediensteter in Kabul während einer 24-stündigen Konfrontation zwischen der Polizei und dem Stiefsohn des ehemaligen afghanischen Verteidigungsministers Abdul Rahim Wardak getötet. Weitere sechs Polizisten und ein Journalist wurden bei der am 3. Dezember begonnenen Schießerei verwundet. (RFE/RL, 4. Dezember 2018)

NOVEMBER 2018

Am 28. November 2018 wurden mindestens zehn Menschen bei einem Selbstmordanschlag auf die Anlagen einer privaten Sicherheitsfirma im Camp Anjuman (in Kabul’s Polizeidistrikt 9) getötet. 19 weitere Personen wurden verletzt. Berichte deuten darauf hin, dass Aufständische eine Autobombe zur Explosion brachten, bevor sie die Sicherheitskräfte mit leichten Waffen angriffen. Die Taliban gaben eine Erklärung ab, in der sie die Verantwortung für den Angriff übernahmen. (GardaWorld, 29. November 2018)[xxiv]

Am 20. November 2018 wurden bei einem Selbstmordanschlag auf eine in Kabul stattfindende religiöse Versammlung mindestens 55 Menschen getötet und Dutzende weitere („scores“) verletzt. Zu den Opfern gehörten religiöse Gelehrte aus ganz Afghanistan, die vom Ulema-Rat eingeladen wurden, um den Geburtstag des Propheten Mohammed am 20. November zu feiern. (RFE/RL, 21. November 2018)

Bei einem Selbstmordanschlag am 12. November 2018, der auf eine Protestversammlung von Mitgliedern der vorwiegend schiitischen Minderheit der Hazara abzielte, starben mindestens sechs Personen. Hunderte Hazaras protestierten dort gegen das Versagen der Regierung, ihre Gemeinde vor Taliban-Angriffen zu schützen. (RFE/RL, 12. November 2018)

Am 3. November wurde der US-amerikanische Bürgermeister von North Ogden, Utah, bei einem offensichtlichen Insider-Anschlag in Kabul getötet, während er in der Nationalgarde der US-Armee diente und bei der Ausbildung von Mitgliedern der afghanischen Sicherheitskräfte mithalf. Bei der Schießerei wurde auch ein weiteres Mitglied der US-Armee verletzt. Der Attentäter schien ein Mitglied der afghanischen nationalen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte zu sein. Er wurde von anderen afghanischen Streitkräften erschossen, nachdem er das Feuer eröffnet hatte. (BBC, 5. November 2018)

OKTOBER 2018

Am 31. Oktober 2018 tötete ein Selbstmordattentäter vor Afghanistans größtem Gefängnis, Pul-e Charkhi, am östlichen Rand von Kabul, mindestens sieben Menschen, darunter Gefängnismitarbeiter und Sicherheitspersonal. Der Sprecher des Innenministeriums, Najib Danish, gab an, dass der Attentäter einen Bus mit Gefängnispersonal ins Visier genommen hat. Das weitläufige Gefängnis beherbergt Hunderte von Häftlingen, darunter zahlreiche Taliban-Kämpfer. Weitere fünf Personen wurden bei der Explosion verwundet. (RFE/RL, 31. Oktober 2018)

Am 29. Oktober nahm ein Selbstmordattentäter das Hauptquartier der unabhängigen Wahlkommission Afghanistans (Independent Election Commission, IEC) in Kabul ins Visier. Bei der Explosion vor dem Gebäude wurden mindestens sechs Menschen (vier Mitarbeiter der Kommission und zwei Polizisten) verletzt. Andere Quellen gaben an, dass bei der Explosion ein Polizist getötet und fünf weitere Personen verletzt wurden. Die Gruppe Islamischer Staat (IS) übernahm die Verantwortung für den Anschlag. (RFE/RL, 29. Oktober 2018)

Bei mehreren Anschlägen auf Wahllokale wurden am 20. Oktober landesweit mindestens 20 Menschen getötet und mehr als 150 weitere verletzt. Aufständische zündeten in ganz Kabul Sprengkörper, töteten dabei mindestens 15 Menschen und verletzten Dutzende weitere. In den Provinzen Baghlan, Kunduz, Takhar und Nangarhar wurden dagegen bis zu fünf Menschen durch Raketen- sowie durch andere Angriffsmethoden getötet. (GardaWorld, 20. Oktober 2018)

SEPTEMBER 2018

Am 9. September wurden bei einem Selbstmordanschlag auf eine Prozession, die dem Gedenken an einen Widerstandsführer gewidmet war, sieben Menschen getötet und 25 weitere verletzt. Laut Beamten handelte es sich bei den Opfern ausschließlich um Zivilisten. Die militante Gruppe Islamsicher Staat (IS) erklärte sich für den Anschlag verantwortlich. (RFE/RL, 10. September 2018)

Am 5. September wurden bei einem Doppelanschlag auf einen Wrestling-Club in einem größtenteils von Schiiten bewohnten Gebiet in Kabul über 20 Menschen getötet und mehr als 70 weitere verletzt. Ein Selbstmordattentäter sprengte sich innerhalb des Clubs in die Luft, während etwa 40 Minuten später in der näheren Umgebung eine Autobombe explodierte, die auf Rettungskräfte und Journalisten abzielte. Die Gruppe Islamischer Staat (IS) bekannte sich zum Anschlag. (RFE/RL, 6. September 2018)

AUGUST 2018

Bei einem Mörserangriff auf das diplomatische Viertel Kabuls und den Präsidentenpalast am 21. August wurden mindestens sechs Menschen verletzt. Die Sicherheitskräfte lieferten sich mit den Aufständischen Kämpfe, die bis zum Nachmittag andauerten und bei denen vier der insgesamt neun Angreifer getötet und die übrigen fünf dazu gezwungen wurden, sich zu ergeben. Die Gruppe Islamsicher Staat (IS) erklärte sich für den Anschlag verantwortlich. (GardaWorld, 22. August 2018)

Kämpfer der Gruppe Islamischer Staat (IS) bekannten sich zu zwei Angriffen in Kabul, bei denen Dutzende Menschen starben. Am 15. August wurden bei einem Bombenanschlag auf ein Bildungszentrum 48 Menschen getötet. Die meisten davon waren Studierende, die sich für die Aufnahmeprüfungen der Universitäten vorbereiteten. Am 16. August wurde ein Ausbildungszentrum des Geheimdienstes angegriffen. Der IS gab an, dabei hohe Verluste verursacht zu haben. Afghanische Beamte gaben bekannt, dass mindestens zwei Aufständische getötet wurden, erwähnten aber keine weiteren Todesfälle oder Verletzungen. (BBC News, 16. August 2018)

Am 13. August hielten Polizeibeamte einen Selbstmordattentäter in der Nähe eines Protestes vor der unabhängigen Wahlbehörde (Independent Election Commission - IEC) an der Jalalabad Road in Kabul auf. Der Angreifer zündete eine Sprengvorrichtung, tötete einen Polizisten und verwundete einen weiteren. (GardaWorld, 14. August 2018)

JULI 2018

Am 26. Juli wurden laut RFE/RL bei einem Selbstmordanschlag auf einen Konvoi in Kabul mehrere Menschen getötet. Nach vorläufigen Berichten handelte es sich dabei um einen Konvoi des afghanischen Geheimdienstes. Es gab widersprüchliche Berichte über die Zahl der Opfer oder darüber, ob es sich um Zivilisten oder afghanisches Sicherheitspersonal handelte. Der Polizeisprecher Kabuls, Hashmat Stanikzai, wurde von Reuters mit der Aussage zitiert, dass vier Menschen getötet und fünf verletzt worden sind. Die Taliban haben die Verantwortung für den Angriff übernommen und angegeben, dass es unter den Sicherheitskräften dutzende Opfer gab. (RFE/RL, 26 Juli 2018)

Am 24. Juli wurden laut dem Polizeisprecher Kabuls, Hashmat Stanekzai, drei Raketen in den fünften Bezirk Kabuls abgefeuert, wobei drei Menschen verletzt wurden. Er sagte, die Raketen wurden von einem unbekannten Ort abgefeuert und fügte hinzu, dass die Polizei eine Untersuchung der Explosionen eingeleitet hat. (RFE/RL, 24 Juli 2018)

Laut Angaben der afghanischen Polizei starben vierzehn Menschen bei einer Explosion auf dem Flughafen von Kabul kurz nach der Rückkehr des afghanischen Vizepräsidenten Abdul Rashid Dostum aus dem selbst auferlegten Exil. Die Gruppe ISKP bekannte sich zu dem Anschlag, den Dostum unbeschadet überstand. Hashmat Estankzai von der Kabuler Polizei gab laut Nachrichtenagentur AFP an, dass sich unter den 14 Toten neun Mitglieder der Sicherheitskräfte und Verkehrspolizisten befanden. Laut Nachrichtenagentur AFP wurden 60 weitere Menschen bei dem Anschlag verletzt. (BBC News, 23 Juli 2018)

Die afghanische Polizei schoss am 16. Juli nach eigenen Angaben auf einen mutmaßlichen Selbstmordattentäter, als er sich einer Demonstration im Shar-e Naw Park in Kabuls Hauptgeschäftsviertel näherte. Der Mann starb nach seiner Festnahme an seinen Verletzungen. (RFE/RL, 16 Juli 2018)

Bei einem Selbstmordanschlag mit einem am Körper getragenen improvisierten Sprengkörper wurden am 15. Juli in Kabul mindestens sieben Menschen getötet und mehr als 15 weitere verletzt. Der Attentäter hat die Sprengladung Berichten zufolge am Tor des Parkplatzes des im Stadtteil Darulaman gelegenen Ministeriums für ländliche Rehabilitation und Entwicklung gezündet. Vorerst bekannte sich keine Gruppe zu dem Anschlag. (GardaWorld, 15 Juli 2018)

JUNI 2018

Am 30. Juni detonierte ein magnetischer improvisierter Sprengsatz auf einem Regierungsfahrzeug in Kabuls Kota Sangi (Polizeibezirk 5), mindestens eine Person wurde verletzt. Erste Berichte deuten darauf hin, dass das Ziel des Anschlages entweder ein Fahrzeug der nationalen Sicherheitsdirektion (National Directorate of Security, NDS) oder ein Fahrzeug des Gesundheitsministeriums war. Bislang übernahm keine Gruppe die Verantwortung für die Tat. (GardaWorld, 30 Juni 2018)

Am 28. Juni wurden zwei Menschen im Ferdowsi-Park im Polizeibezirk 9 von Kabul bei einem Schussattentat getötet, drei weitere wurden verletzt. Einer der beiden Getöteten war ein hoher Polizeibeamter aus der Provinz Paktika, der Berichten zufolge bereits mehrere Attentate überlebt hatte. Alle drei Verletzten waren Zivilisten. Die Taliban übernahmen die Verantwortung für den Anschlag. (GardaWorld, 29 Juni 2018)

Laut Angaben des afghanischen Innenministeriums wurde am 28. Juni in Kabul ein hochrangiger Sonderkommandant der afghanischen Polizei erschossen, als er mit seiner Familie im Makrorayan-Gebiet der Hauptstadt picknickte. Ein Sprecher der Taliban, Zabiullah Mujahid, übernahm im Namen der Taliban die Verantwortung für den Anschlag. (RFE/RL, 29 Juni 2018)

BBC berichtete am 11. Juni von einem Selbstmordanschlag auf ein Ministerium der Regierung in Kabul, das 13 Todesopfer und 31 Verletzte forderte. Der IS bekannte sich zur Tat. (BBC News, 11. Juni 2018)

Garda World berichtete von einem Selbstmordanschlag am 4. Juni im fünften Distrikt Kabuls, der sich gegen religiöse Gelehrte richtete und bei dem mindesten 14 Personen getötet und 19 weitere verletzt wurden. Der IS bekannte sich zum Anschlag, der sich beim Eingang des Loja Dschirga- Zeltes ereignete, als sich die religiöse Versammlung dem Ende neigte. (Garda World, 4. Juni 2018)[xxv] Laut RFE/RL wurde kurz vor dem Anschlag vom Afghan Ulema Council eine religiöse Anordnung (Fatwa) gegen Selbstmordanschläge herausgegeben und auf Friedensgespräche gedrängt, um den afghanischen Konflikt zu beenden. (RFE/RL, 5. Juni 2018)

Garda World berichtet zudem von einer zweiten Explosion am 4. Juni in Kote Sangi in Kabul. Berichten zufolge war das Ziel der Bombenexplosion ein Polizeifahrzeug, drei Menschen wurden verletzt. Es war zunächst unklar, welche Gruppierung für den Anschlag verantwortlich ist. (Garda World, 4. Juni 2018)

MAI 2018

Bei einem Angriff auf das Innenministerium in Kabul am 30. Mai wurden laut dem Sprecher des Innenministeriums, Najib Danish, ein Polizist sowie acht Angreifer getötet und sechs weitere Personen verletzt. Einer der Angreifer sprengte sich in die Luft, bevor sieben Bewaffnete das Feuer auf die Sicherheitskräfte eröffneten. Der IS bekannte sich zum Anschlag. (RFE/RL, 30. Mai 2018)

Am 9. Mai wurde von drei Explosionen und Schießereien im Zentrum Kabuls berichtet. Dabei führten drei Selbstmordattentäter zwei Anschläge durch. Einer der beiden Anschläge fand am Eingang des Polizeihauptquartiers PD13 im Stadtteil Dasht-e Barchi, der andere wenig später in der Polizeistation PD10 im Stadtteil Shahr-e Naw statt. Mindestens sechs Personen wurden dabei verletzt. (GardaWorld, 9. Mai 2018)

Laut den afghanischen Behörden habe die Polizei am 7. Mai einen Selbstmord-Attentäter erschossen, der einen Anschlag auf eine Blutspende-Einrichtung im Zentrum Kabuls vorbereitet habe. (RFE/RL, 7. Mai 2018)

APRIL 2018

Am 30. April, kamen bei zwei Selbstmordattentaten in Kabul mindestens 29 Menschen ums Leben und über 49 weitere wurden verletzt. Die Gruppe ISKP übernahm die Verantwortung für die Anschläge (GardaWorld, 1. Mai 2018). Die Organisation Afghanisches Zentrum für Journalisten (AFCJ) gab an, dass bei den Anschlägen vom 30. April mindestens neun Journalisten gestorben seien (RFE/RL, 30. April 2018). Laut Behörden seien vier Polizisten unter den Toten gewesen. Mit Stand 30. April waren 45 Personen als verletzt gemeldet worden. (BBC News, 30. April 2018).

Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Wählerregistrierungszentrum in der afghanischen Hauptstadt Kabul [am 22. April] wurden laut Behörden mindestens 57 Menschen getötet. Zu den Toten zählen 21 Frauen und fünf Kinder, die ums Leben kamen, als die Explosion die Warteschlange erfasste. Weitere 119 Menschen wurden verletzt. Der ISKP bekannte sich zu dem Anschlag (BBC News 22. April 2018). Am 24. April korrigierte das Gesundheitsministerium die Zahl der Todesopfer des Selbstmordanschlags der Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) in Kabul auf 60, nachdem drei weitere Opfer im Krankenhaus gestorben waren (RFE/RL, 24. April 2018). Laut einem am 1. Mai 2018 erschienenen Bericht von GardaWorld wurden bei dem Angriff 69 Menschen getötet und 120 weitere verletzt. (GardaWorld, 1. Mai 2018)

MÄRZ 2018

Afghanische Regierungsbeamte melden, dass durch eine Bombe, die am 24. März in der Nähe eines Camps von Demonstrierenden in Kabul explodierte, eine Person getötet und 13 weitere verletzt wurden. Das Protest-Camp war im März von Afghanen aufgestellt worden, die pakistanische Paschtunen unterstützten, die in Pakistan gegen Tötungen durch die pakistanische Polizei demonstrierten. (RFE/RL, 24. März 2018)

Mindestens 31 Menschen wurden laut Behörden bei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag in der Nähe eines Schreins in Kabul [am 21. März] getötet und 65 verletzt. Erste Berichte deuten darauf hin, dass der Anschlag Hunderten von Menschen galt, die sich versammelt hatten, um den Beginn von Nowruz, dem Neujahrsfest, zu feiern. Viele in der Menge gehörten zur Minderheit der Schiiten. Berichten zufolge könnte die Zahl der Toten noch weiter ansteigen. Die Gruppe des IS bekannte sich zum Anschlag (BBC News, 21. März 2018). In einem späteren Bericht korrigierte GardaWorld die Zahl der Todesopfer nach oben, auf 33. (GardaWorld 1. Mai 2018)

Behörden melden, dass am 17. März 2018 bei einem Selbstmordanschlag auf eine ausländische Sicherheitsfirma in Kabul mindestens drei Personen getötet und zwei weitere verletzt wurden. Die Taliban übernahmen die Verantwortung für den Anschlag, im Stadtteil Despechari. (RFE/RL, 17. März 2018)

Ein Selbstmordattentäter der Gruppe Islamischer Staat (IS) sprengte sich laut Behörden am 9. März im schiitischen Teil Kabuls in die Luft und tötete dabei mindestens neun Menschen. Unter den Getöteten befand sich auch ein Polizist. 18 weitere Personen wurden bei dem Anschlag verletzt. Auf einer mit dem IS assoziierten Webseite bekannte sich die Gruppe zu dem Anschlag. (RFE/RL, 9. März 2018)

Am 2. März wurden bei einem Selbstmordanschlag im Kabuler Stadtteil Qabel Bay ein sechsjähriges Mädchen getötet und 14 weitere Personen verletzt. Bis zum Berichtszeitpunkt hatte sich niemand zu dem Anschlag bekannt. (RFE/RL, 2. März 2018)

FEBRUAR 2018

Am 24. Februar wurden ein ehemaliger Parlamentsabgeordneter und sein Leibwächter im Stadtteil Khair Khana erschossen. Zu diesem Anschlag bekannte sich niemand. (RFE/RL, 25. Februar 2018)

Ebenfalls am 24. Februar wurden einem Selbstmordanschlag mindestens drei Sicherheitsbeamte getötet. Nach Medienangaben wurden dabei zudem mehrere Personen verletzt. (BBC News, 24. Februar 2018)

JÄNNER 2018

Am 29. Jänner wurden bei einem Anschlag auf ein Militärgelände nahe der zentralen Militärakademie des Landes mindestens 11 Soldaten getötet und 16 weitere verletzt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ bekannte sich zu der Tat (RFE/RL, 29. Jänner 2018).

Am 28. Jänner kam es im Zentrum zu einem schweren Anschlag, bei dem Angreifer einen mit Strengstoff beladenen Krankenwagen an einem Polizei-Checkpoint vorbei in das gesicherte Regierungsviertel fuhren. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag (BBC News, 28. Jänner 2018), bei dem laut Angaben des Innenministeriums 103 Menschen getötet und 235 weitere Personen, darunter 30 Polizisten, verletzt wurden (Tolo News, 28. Jänner 2018).

Am 20. Jänner wurden bei einem Anschlag auf das Hotel Inter-Continental in Kabul laut Regierungsangaben mindestens 22 Personen getötet. Laut Medien könnten dabei bis zu 43 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag, der 12 Stunden andauerte und bei dem zahlreiche Hotelgäste als Geiseln genommen wurden. (BBC News, 22. Jänner 2018)

Am 4. Jänner wurden bei einem Selbstmordanschlag 13 Personen getötet und 19 weitere verletzt. Bei 12 der 13 Toten handelt es sich um Polizisten, die eingetroffen waren, um nach Unruhen die Ordnung wieder herzustellen (UNAMA, 7. Jänner 2018).

DEZEMBER 2017

Am 28. Dezember wurden bei einem Selbstmordanschlag, der sich gegen eine schiitische Kultureinrichtung richtete, aber auch die Büros der Nachrichtenagentur Afghan Voice erfasste, mindestens 41 Menschen getötet und mehr als 80 weitere verletzt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ bekannte sich zu dem Anschlag. (BBC News, 28 Dezember 2017)

NOVEMBER 2017

Am 16. November 2017 wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einer Kundgebung von Unterstützern von Mohammad Atta Noor, Provinzgouverneur von Balch, mindestens 11 Personen verletzt, darunter neun Polizisten und zwei Zivilpersonen (RFE/RL, 16 November 2017).

Am 7. November wurde bei einem Anschlag auf den Fernsehsender Shamshad TV ein Sicherheitsmann getötet. 20 weitere Personen wurden dabei verletzt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) bekannte sich zur Tat. (BBC News, 7 November 2017)

OKTOBER 2017

Am 31. Oktober 2017 wurden bei einem Selbstmordanschlag im Zentrum Kabuls mindestens vier Personen getötet und 13 weitere verletzt. Laut einem Sprecher der Kabuler Polizei sei der Täter 12 oder 13 Jahre alt gewesen. Die Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) bekannte sich zu dem Anschlag. (BBC News, 31. Oktober 2017)

Am 21. Oktober wurden mindestens 15 Militärkadetten bei einem Selbstmordanschlag vor der Marshal-Fahim-Militärakademie in Kabul getötet und vier weitere verletzt. Die Taliban übernahmen die Verantwortung für den Anschlag. (BBC News, 21. Oktober 2017)

Am 20. Oktober 2017 wurden bei einem Anschlag auf die schiitische Imam-Zaman-Moschee im Kabuler Stadtteil Dasht-e Barchi mindestens 56 Menschen getötet und mindestens 55 weitere verletzt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ bekannte sich zu dem Anschlag (RFE/RL, 21. Oktober 2017).

SEPTEMBER 2017

Am 29. September 2017 wurden bei einem Selbstmordanschlag auf eine schiitische Moschee im Kabuler Stadtteil Qala-e Fatullah mindestens fünf Menschen getötet und mindestens 20 weitere verletzt. Der Anschlag wurde durch einen als Schafhirten verkleideten Attentäter verübt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ bekannte sich zu der Tat (BBC News, 29. September 2017).

Am 27. September 2017 kam es in Kabul zu einem US-Luftangriff mit zivilen Opfern. Nähere Angaben über Zahlen von Toten und Verletzten liegen indes nicht vor (BBC News, 27. September 2017).

Am 24. September 2017 wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einen dänischen Nato-Militärkonvoi mindestens drei Zivilpersonen verletzt. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag (RFE/RL, 24. September 2017)

Am 14. September 2017 wurde eine finnische NGO-Mitarbeiterin, die im Mai 2017 entführt worden war, freigelassen (BBC News, 14. September 2017).

Am 13. September 2017 wurden bei einem Selbstmordanschlag vor einem Cricket-Stadion mindestens drei Personen getötet und mindestens sieben weitere verletzt (RFE/RL, 13. September 2017).

AUGUST 2017

Am 29. August 2017 wurden bei einem Selbstmordanschlag auf eine Bank im Stadtzentrum Kabuls mindestens fünf Personen getötet und acht weitere verletzt. Die Taliban übernahmen die Verantwortung für den Anschlag. (RFE/RL, 29. August 2017).

Am 25. August 2017 kam es zu einem Anschlag auf eine Moschee in Kabul, bei dem nach Angaben der religiösen Führer der Moschee mehr als 40 Menschen getötet und über 100 weitere verletzt wurden. Die Vereinten Nationen berichteten indes von 20 zivilen Todesopfern und mehr als 30 Verletzten, während das Innenministerium von 28 Toten und 50 Verletzten sprach. (Thomson Reuters, 26. August 2017)[xxvi].

JULI 2017

Am 31. Juli 2017 kam es zu einem Selbstmordanschlag vor der irakischen Botschaft, bei dem zwei afghanische Botschaftsmitarbeiter getötet und drei weitere Personen, darunter ein Polizist, verletzt wurden. Die Gruppe „Islamischer Staat“ bekannte sich zu dem Anschlag. (BBC News, 31. Juli 2017)

JUNI 2017

Am 20. Juni 2017 eröffnete die Polizei das Feuer auf Demonstranten, die gegen die Regierung protestierten. Dabei wurde nach Behördenangaben mindestens eine Person getötet. Die Proteste hatten drei Wochen zuvor begonnen, als bei einem Bombenanschlag im Zentrum Kabuls mehr als 150 Menschen getötet wurden (BBC News, 20. Juni 2017).

Am 15. Juni 2017 kam es zu einem Anschlag auf eine schiitische Moschee, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen. Die Gruppe „Islamischer Staat“ bekannte sich zu dem Anschlag. (RFE/RL, 15. Juni 2017)

Am 3. Juni 2017 kam es bei einem Begräbnis für einen Mann, der am Vortag bei einer Demonstration getötet worden war, zu drei Explosionen, bei denen mindestens 20 Personen getötet und 119 weitere verletzt wurden. Nach Angaben des afghanischen Geheimdiensts National Directorate of Security (NDS) hatten die Angreifer Sprengsätze an ihren Schuhen angebracht. (Van Bijlert/ Ruttig, 4. Juni 2017)[xxvii]

Am 2. Juni wurden bei gewaltsamen Ausschreitungen bei Protesten, zu denen sich zahlreiche Menschen als Reaktion auf einen Anschlag am 31. Mai (mit rund 90 Toten) versammelten, mehrere Demonstrierende getötet, nachdem die Polizei neben Wasserkanonen, Tränengas und Schlagstöcken auch Schusswaffen eingesetzt hatte. Nach Polizeiangaben seien manche der Protestierenden bewaffnet gewesen und hätten das Feuer auf Polizisten eröffnet und dabei vier Beamte verletzt. (Van Bijlert/ Ruttig, 4. Juni 2017)

MAI 2017

Am 31. Mai wurden bei einer gewaltigen Explosion eines mit Sprengsätzen versehenen LKWs im Diplomatenviertel mindestens 90 Personen getötet und 400 weitere verletzt (RFE/RL, 31. Mai 2017). Unter den Opfern befanden sich neben Polizisten und Mitarbeitern von Sicherheitsfirmen zahlreiche Zivilpersonen. Zu dem Anschlag bekannte sich niemand, weder vonseiten der Taliban noch des ISKP. Der afghanische Geheimdienst NDS erklärte jedoch, dass der Anschlag vom Haqqani-Netzwerk gemeinsam mit dem pakistanischen Geheimdienst ISI organisiert worden sei. (Van Bijlert/ Ruttig, 4. Juni 2017)

Am 20. Mai wurden bei einem bewaffneten Angriff auf von der schwedischen NGO Operation Mercy betriebenes Gästehaus eine deutsche Staatsbürgerin sowie ein afghanischer Wachmann getötet. Eine weitere Frau aus Finnland wird vermisst und wurde laut Innenministerium möglicherweise entführt. (BBC News, 21. Mai 2017)

Am 3. Mai wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einen Konvoi der Nato-Mission in Afghanistan nach Behördenangaben mindestens acht Zivilpersonen getötet. Rund 25 weitere Personen, darunter drei US-Soldaten, wurden bei dem Anschlag verletzt, der sich neben der US-Botschaft ereignete. Die Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) hat sich zu der Tat bekannt (BBC News, 3. Mai 2017).

APRIL 2017

Am 11. April wurden mindestens fünf Personen bei einem Selbstmordanschlag in Kabul getötet und mehrere weitere verletzt, so das afghanische Innenministerium. Unter den Opfern befanden sich sowohl Zivilpersonen als auch Angehörige der afghanischen Sicherheitskräfte. Ziel des Anschlags sei laut dem Ministerium offenbar eine Polizeistation gewesen. Der „Islamische Staat“ (IS) bekannte sich dem Anschlag. (RFE/RL, 12. April 2017)

MÄRZ 2017

Bei einem Anschlag auf das Sardar-Mohammad-Khan-Militärkrankenhaus am 8. März 2017 wurden laut Behördenangaben 49 Menschen getötet. Mindestens 63 Personen wurden dabei verletzt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) bekannte sich zu dem Anschlag, bei dem Bewaffnete als medizinisches Personal verkleidet in das Gebäude eindrangen und auf Ärzte, Patienten und Besucher das Feuer eröffneten. (RFE/RL, 9. März 2017)

Am 1. März wurden bei zwei fast zeitgleichen Anschlägen mindestens 16 Personen getötet und 44 weitere verletzt. Ziel der Anschläge waren eine Polizeistation sowie Büros des Geheimdienstes. Die Taliban bekannten sich zu diesen Anschlägen. (BBC News, 1. März 2017)

FEBRUAR 2017

Am 7. Februar wurden bei einem Selbstmordanschlag auf den Obersten Gerichtshof Afghanistans mindestens 20 Personen getötet und 41 weitere verletzt (zehn davon schwer). Bei den Opfern handelt es sich allesamt um Zivilpersonen (BBC News, 7. Februar 2017). Zu dem Anschlag bekannte sich der Islamische Staat (IS) (Reuters, 8. Februar 2017).

JÄNNER 2017

Am 10. Jänner wurden bei zwei Bombenexplosionen in der Nähe des Parlamentsgebäudes mindestens 38 Menschen getötet. Mehr als 70 weitere Personen wurden bei diesem offenbar koordinierten Anschlag getötet, für den sich die Taliban verantwortlich zeichneten (RFE/RL, 11. Jänner 2017).

3. Quellen

(Zugriff auf alle Quellen am 19. Jänner 2019)



[i] Das Congressional Research Service (CRS), der Recherchedienst des US-amerikanischen Kongresses.

[ii] Die UNO-Generalversammlung (UN General Assembly, UNGA) ist die Vollversammlung der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen.

[iii] Human Rights Watch (HRW) ist eine in den USA ansässige internationale Nichtregierungsorganisation, die zu Mernschenrechtsthemen recherchiert und für die Wahrung von Menschenrechten eintritt.

[iv] Das Amt des Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR) ist eine US-Behörde, die sich mit der Aufsicht über den Wiederaufbau in Afghanistan befasst.

[v] Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) ist eine politische Mission der Vereinten Nationen, welche auf der am 28. März 2002 vom UNO-Sicherheitsrat beschlossenen Resolution 1401 basiert.

[vi] Das Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) ist eine Behörde der Vereinten Nationen mit dem Mandat zum Schutz und zur Unterstützung von Flüchtlingen und zur Hilfestellung bei freiwilliger Rückkehr, lokaler Integration und Neuansiedelung in einem Drittland.

[vii] Thomas Ruttig ist einer der Kodirektoren des Afghanistan Analysts Network (AAN).

[viii] Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) is a US government-funded broadcasting organisation that provides news, information, and analysis to countries in Eastern Europe, Central Asia and the Middle East.

[ix] Tolo News ist ein afghanischer Nachrichtensender.

[x] Das Institute for War and Peace Reporting (IWPR), ein in London ansässiges internationales Netzwerk zur Förderung freier Medien

[xi] Die United States Agency for International Development (USAID), eine US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit.

[xii] iMMAP ist eine internationale Nichtregierungsorganisation, die Informationsmanagementdienste für humanitäre Organisationen und Entwicklungsorganisationen bereitstellt.

[xiii] Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die leitende und koordinierende Instanz für Gesundheit im System der Vereinten Nationen.

[xiv] Reporters Sans Frontières (Deutsch: Reporter ohne Grenzen) ist eine in Paris ansässige internationale Nichtregierungsorganisation, die sich mittels Berichterstattung zu Verletzungen der Pressefreiheit für den Schutz der Meinungsfreiheit einsetzt.

[xv] Pajhwok Afghan News (PAN) ist eine unabhängige Nachrichtenagentur mit Sitz in Kabul.

[xvi] Die British Broadcasting Corporation (BBC) ist eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des Vereinigten Königreichs.

[xvii] Friederike Stahlmann ist Forscherin am Max-Planck-Institut für Ethnologische Forschung (Deutschland) mit Schwerpunkt Afghanistan.

[xviii] Das US Department of State (USDOS) ist das Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika.

[xix] Der UN Security Council ist ein Organ der Vereinten Nationen, das für die Wahrung des Friedens und der Sicherheit zuständig ist.

[xx] Die Jamestown Foundation (JF) ist eine unabhängige, unparteiische und gemeinnützige Organisation mit Sitz in Washington, D.C., die Informationen zu Terrorismus, den ehemaligen Sowjetrepubliken, Tschetschenien, China und Nordkorea zur Verfügung stellt.

[xxi] Das Norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo ist ein unabhängiges Organ der norwegischen Migrationsbehörden, das verschiedenen AkteurInnen innerhalb der Migrationsbehörden Herkunftsländerinformationen zur Verfügung stellt.

[xxii] Antonio Giustozzi ist Afghanistan-Experte und Gastprofessor am Department of War Studies des King’s College London.

[xxiii] Borhan Osmann ist Analyst beim Afghanistan Analysts Network (AAN), einer unabhängigen gemeinnützigen Forschungsorganisation mit Hauptsitz in Kabul, die Analysen zu politischen Themen in Afghanistan und der umliegenden Region erstellt.

[xxiv] GardaWorld is an internationally operating private security firm headquartered in Canada.

[xxv] GardaWorld ist ein international operierendes privates Sicherheitsunternehmen mit Sitz in Canada.

[xxvi] Thomson Reuters ist ein internationaler Medienkonzern mit Hauptsitzen in New York und Toronto.

[xxvii] Martine van Bijlert und Thomas Ruttig sind Kodirektoren des Afghanistan Analysts Network (AAN).

Dieses Themendossier beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche. Es ist als Einstieg in bzw. Überblick über ein Thema gedacht und stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen sind Arbeitsübersetzungen für die keine Gewähr übernommen werden kann. Chronologien stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jede Aussage wird mit einem Link zum entsprechenden Dokument referenziert.

Dieses Themendossier beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche. Es ist als Einstieg in bzw. Überblick über ein Thema gedacht und stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen sind Arbeitsübersetzungen für die keine Gewähr übernommen werden kann. Chronologien stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jede Aussage wird mit einem Link zum entsprechenden Dokument referenziert.


ecoi.net's featured topics offer an overview on selected issues. The featured topic for Afghanistan covers the general security situation, and a chronology of security-related events in Kabul since January 2011. The featured topics are presented in the form of excerpts from documents, coming from selected sources. Compiled by ACCORD.

Please note: In ecoi.net’s English interface, the featured topics are presented in the form of direct quotations from documents. This may lead to non-English language content being quoted. German language translations/summaries of these quotations are available when you switch to ecoi.net’s German language interface.

1. Overview of security in Afghanistan
1.1. Security in the country
1.2. State and Non-State Actors
1.2.1. Afghan Government and Security Forces
1.2.2. Insurgent Groups
2. Security Situation in Kabul
2.1. Timeline of incidents in Kabul since January 2017
3. Sources

1. Overview of security in Afghanistan

1.1. Security in the country

For information on the security situation in Afghanistan during the period from January 2010 to September 2018, see the following report:

2017

“[I]ts economy and society are still fragile after decades of warfare that left about 2 million dead, 700,000 widows and orphans, and about 1 million Afghan children raised in refugee camps outside Afghanistan. Millions of Afghan refugees have since returned, although as many as 2.7 million remain outside Afghanistan (mostly in Pakistan and Iran).” (CRS, 19 May 2017, p. 52)[i]

“The key observation regarding the current situation in Afghanistan that guides all subsequent recommendations is that Afghanistan is not in a post-conflict situation, where sufficient stability exists to focus on institution-building and development-oriented activities, but a country undergoing a conflict that shows few signs of abating." (UNGA, 10 August 2017, p. 3) [ii]

“The overall security situation has deteriorated over the past few years, as the Taliban have been able to influence and, to some extent, control ever larger parts of the country.” (UNGA, 10 August 2017, p. 4)

“Fighting between Afghan government and Taliban forces intensified through 2017, causing high numbers of civilian casualties.” (HRW, 18 January 2018)[iii]

“In the past two years, the Taliban have intensified their attacks in large urban areas, ostensibly targeting Afghan government and foreign military facilities but using means that cause massive, indiscriminate casualties.” (HRW, 8 May 2018)

The following table by SIGAR illustrates the percentages of territories under Afghan government control or influence, territories under insurgent control or influence, and contested territories for selected months since August 2016:

(SIGAR, 30 October 2018, p. 70) [iv]

The SIGAR report also contains a map illustrating population density in conjunction with level of control of territory by the Afghan government and insurgent groups:

(SIGAR, 30 October 2018, p. 71)

“Between 1 January and 31 December [2017], UNAMA documented 10,453 civilian casualties (3,438 deaths and 7,015 injured), an overall decrease of nine per cent compared to 2016 and the first year-on-year decrease recorded by UNAMA since 2012. While the number of civilian deaths reduced by two per cent from 2016 and the number of civilians injured decreased by 11 per cent, the overall continuation of high numbers of civilian casualties underscores the enormous human cost of the ongoing armed conflict.” (UNAMA, 15 February 2018, p. 1) [v]

“In 2017, civilian casualties decreased in 22 of Afghanistan’s 34 provinces. In the remaining 12 provinces, increased suicide and IED attacks in civilian-populated areas by Anti-Government Elements were the main cause for the increase in casualties, though a few also increased from ground fighting. […] After Kabul, the highest numbers of civilian casualties were recorded in Helmand, Nangarhar, Kandahar, Faryab, Uruzgan, Herat, Paktya, Kunduz, and Laghman provinces.” (UNAMA, 15 February 2018, p. 4)

According to the UNHCR [vi], 16 per cent of civilian casualties in 2017 were recorded in Kabul city. For the first time, in 2017, UNAMA documented attacks by Islamic State – Khorasan Group (ISKP) outside of Nangarhar or Kabul, in Herat province. New displacement in 2017 occurred in 31 of the country’s 34 provinces. The following chart shows numbers of civilian casualties (deaths and injuries) from 2009 to 2017 by region of the country:

(UNHCR, 12 March 2018, slide 6)

As reported by the UNHCR, 1.8 million conflict-induced IDPs were recorded in 2017 (this figure includes both new and protracted IDPs). The following chart shows numbers of IDPs for each year since 1993:

(UNHCR, 12 March 2018, slide 9)

“The Taliban maintained their ability to contest territory across the country, compelling the Government to devote significant resources to maintain the status quo. In contrast with 2016, the Taliban have not launched any major attempts to capture a provincial capital since the announcement of their Operation Mansouri offensive in April. However, the Taliban were able to overrun and temporarily hold several district centres, including Taywara in the western province of Ghor, Kohistan and Ghormach in the northern province of Faryab and Jani Khel in the eastern province of Paktiya.” (UNGA, 15 September 2017, p. 5)

“The conflict has further evolved because of the Government’s strategic decision, as a result of Taliban gains in rural areas, to focus its resources on defending population centres and disrupting the consolidation of Taliban control over strategic areas. This change has led to an increasing number of clashes for control over lines of communication and vital infrastructure. In addition, the more secure hold of the Taliban over some rural areas has allowed them to undertake more frequent attacks in the north of Afghanistan.” (UNGA, 15 September 2017, p. 4-5)

“By the end of 2017, the United Nations had recorded 23,744 security-related incidents. This was the highest number ever recorded, although it was only negligibly higher than the figure for 2016. Armed clashes continued to represent the highest proportion of incidents, at 63 per cent. […] The United Nations recorded 3,521 security-related incidents from 15 December 2017 to 15 February 2018, representing a 6 per cent decrease compared with the same period the year before. […]

Despite this spate of violence in urban areas, the winter season saw a drop in the overall number of direct Taliban attacks around the country. The Taliban were not able to seize any provincial capitals or district administration centres during the reporting period, which Afghan and international security officials attributed to an intensification of air strikes by international military and the Afghan Air Force, as well as an increase in night raids by Afghan special forces. However, anti-government elements continued to place pressure on Afghan security forces, with coordinated attacks during the reporting period against Afghan National Defence and Security Forces checkpoints in Helmand, Kandahar and Nimroz Provinces in the south, Kunduz Province in the north-east, Ghazni Province in the south-east and Farah Province in the west. Those attacks inflicted significant casualties on Afghan security forces and allowed insurgents to capture weaponry and logistical supplies, but they did not result in significant territorial gains. The Taliban, however, consolidated their hold over mostly rural territory throughout 2017.” (UNGA, 27 February 2018, p. 5)

2018

“The Taliban is reported to continue its offensive to gain increased control over a larger number of districts, while Islamic State are reported to be increasingly demonstrating their ability to expand their geographical reach, further destabilizing the security situation.” (UNHCR, 30 August 2018, p. 18)

“Hanif Atmar, der Chef des afghanischen Nationalen Sicherheitsrats (NSR) und damit wohl zweitmächtigster Mann im Land, ist am 25.8.18 zurückgetreten. […] Berichten aus Afghanistan zufolge hatte Präsident Aschraf Ghani Atmar wegen jüngst gehäufter erheblicher Sicherheitsvorfälle zum Rücktritt aufgefordert (auch die beiden Minister und den gleichrangigen Geheimdienstchef – aber diese wohl nur als Schuss vor den Bug). Zu diesen Vorfällen gehören laut afghanischen Medienberichten die fünftägige Besetzung der Großstadt Ghasni durch die Taleban Mitte August, die offenbar stark erhöhte Zahl

der Verluste der afghanischen Streitkräfte (genaue Zahlen werden weiter trotz gegenteiliger Ankündigungen Ghanis geheim gehalten) sowie der Mörserangriff am 21.8.18 auf Kabul während einer Rede Ghanis zum Eid-al-Adha-Fest.“ (Ruttig, 27 August 2018)[vii]

“This quarter, Afghan government control or influence of its districts reached the lowest level (55.5%) since SIGAR began tracking district control in November 2015, while control or influence over the population has remained the same since October 2017 (65.2%). The control of Afghanistan’s districts, population, and territory overall became more contested this quarter, with both the Afghan government and the insurgency losing districts and land area under their control or influence. […]

According to RS [Resolute Support Mission], using Afghanistan’s 407 districts as the unit of assessment, as of July 31,2018, there were 226 districts under Afghan government control (75) or influence (151), 55.5% of the total number of districts. This represents a slight decline since last quarter (0.7 percentage points) and the same period last year (1.2 points). Insurgent control or influence of Afghanistan’s districts also decreased: there were 49 districts under insurgent control (10) or influence (39). This is a decrease of seven districts since last quarter (1.7 percentage points) and five from same period last year (1.2). Therefore, 12% of Afghanistan’s districts are now reportedly under insurgent control or influence. The number of contested districts - controlled or influenced by neither the Afghan government nor the insurgency - increased by 10 since last quarter to 132 districts, meaning that 32.4% of Afghanistan’s districts are now contested.” (SIGAR, 30 October 2018, p. 69)

“The Afghan Taliban has announced the launch of its annual spring offensive. In a statement released online on April 25, the militant group said the offensive will be "mainly focused on crushing, killing, and capturing American invaders." It said the Americans' "internal supporters" -- the Afghan government and troops -- are considered secondary priorities.” (RFE/RL, 25 April 2018)[viii]

“Defense minister Tariq Shah Bahrami on Monday said the Afghan National Security Forces (ANSF) have thwarted over 1,700 operations by the Taliban since the group announced its spring offensive 'Al Khandaq' last month. He said, since then the group has launched over 2,600 operations across the country, from which the security forces have foiled 1,700 operations.” (Tolo News, 7 May 2018)[ix]

“Analysts warn that ongoing security concerns are continuing to deter Afghans from registering to vote in the run-up to parliamentary and district council elections due in October.” (IWPR, 11 June 2018)[x]

“The ISIL-KP [Islamic State of Iraq and the Levant-Khorasan] presence remained significant in the eastern region, where the group claimed responsibility for three suicide and complex attacks in Nangarhar Province during the reporting period (10 September 2018 - 7 December 2018) and six attacks in Kabul City. However, the robust presence of the Afghan National Defence and Security Forces in Jalalabad City since August appeared to have a positive impact on the overall security situation in the city. ISIL-KP continued to fight against the Taliban, with armed clashes between the two groups reported in Nangarhar and Kunar Provinces. International military forces continued to target ISIL-KP, conducting a series of air strikes against targets in Deh Bala, Achin, Khogyani, Nazyan and Chaparhar districts of Nangarhar Province.” (UNGA, 7 December 2018, p. 6-7)

“For a three-day period from 15 to 17 June 2018, corresponding with the start of the Eid-ul-Fitr holiday, unilateral ceasefires declared by Government and Taliban overlapped, resulting in the first real cessation of hostilities in 17 years. The break in fighting led to unprecedented improvements in freedom of movement for ordinary Afghans, some of whom visited family homes in Taliban controlled areas that they had been prevented from reaching for years. It also spared the lives of countless Afghan civilians, who continue to suffer at extreme levels from the armed conflict. Two Daesh/ISKP - claimed suicide attacks in Nangarhar on 16 and 17 June targeting civilians killed 48 and injured 133, particularly brutal attacks which crushed the peaceful atmosphere in Nangarhar. Apart from these attacks, UNAMA documented almost no other civilian casualties during the break in fighting. The brief ceasefire offered a glimmer of hope to the civilian population at a time when many may have been unable to imagine respite ahead.” (UNAMA, 15 July 2018, p. 6-7)

“IS-K [Islamic State Khorasan] continues to deliberately and indiscriminately target civilians and has claimed responsibility for several high-profile attacks this quarter. According to ACLED [Armed Conflict Location & Event Data Project], the group claimed 14 attacks targeting Afghan security forces or civilians from July 16 to October 1, 2018, inflicting an estimated 96 fatalities, a decrease of 10 attacks and 46 fatalities compared to the previous period (May 1–July 15, 2018).” (SIGAR, 30 October 2018, p. 79)

“From 1 January to 30 September 2018, UNAMA documented 8,050 civilian casualties (2,798 deaths and 5,252 injured), reflecting the same extreme level s of harm to civilians as during the same period in 2017. Civilian deaths increased by five per cent while the number of civilians injured decreased by three per cent. The combined use of suicide and non-suicide improvised explosive devices (IEDs) remained the leading cause of civilian casualties in the first nine months of 2018, causing nearly half of all civilian casualties. The majority resulted from suicide and complex attacks, which increased both in frequency and in lethality to civilians, driving the overall rise in civilian deaths. Ground engagements were the second leading cause of civilian casualties, followed by targeted and deliberate killings, aerial operations, and explosive remnants of war. Civilians living in the provinces of Nangarhar, Kabul, Helmand, Ghazni, and Faryab were most impacted by the conflict. UNAMA notes with extreme concern that Nangarhar became the province that recorded the most civilian casualties in the first nine months of 2018 with 1,494 civilian casualties (554 deaths and 940 injured), more than double the number of civilian casualties recorded in that province during the same period in 2017.” (UNAMA, 10 October 2018, pp. 1-2)

The following chart shows numbers of civilian casualties (deaths and injured) documented by UNAMA for each year since 2009:

(UNAMA, 10 October 2018, p. 1)

“From 1 January to 30 September 2018, Anti-Government Elements caused 5,243 civilian casualties (1,743 deaths and 3,500 injured), accounting for 65 per cent of all civilian casualties, approximately the same as in the first nine months of 2017. Of the 65 per cent of civilian casualties attributed to Anti-Government Elements, 35 per cent were attributed to Taliban, 25 per cent to Daesh/ISKP, and five per cent to unidentified Anti-Government Elements (including less than one percent to self-proclaimed Daesh/ISKP). […] UNAMA attributed 1,753 civilian casualties (761 deaths and 992 injured) to Pro-Government Forces between 1 January and 30 September 2018, a nine per cent increase from the corresponding period in 2017. Pro-Government Forces caused 22 per cent of all civilian casualties in the first nine months of 2018 (16 per cent by Afghan national security forces, five per cent by international military forces, and one per cent by pro-Government armed groups).” (UNAMA, 10 October 2018, pp. 2-3)

“UNAMA’s findings indicate that violence targeting voters and polling centres on the three days on which voting in the parliamentary elections took place caused 435 civilian casualties (56 deaths and 379 injured) in 108 verified incidents of election-related violence, the highest level of civilian harm compared to the four previous elections held in Afghanistan. UNAMA is currently reviewing credible allegations of dozens of additional incidents which resulted in civilian casualties and damaged civilian property.” (UNAMA, November 2018, p. 1)

According to USAID[xi], iMMAP[xii] and the World Health Organization’s (WHO)[xiii] Health Cluster, in the period between January and November 2018 there have been 85 security incidents targeting health centres and health workers in 21 provinces. (USAID, et al., 19 December 2018)

“This year’s increase in the number of media fatalities is due in part to bombings and shootings targeting the media in Afghanistan, which was the world’s deadliest country for journalists and media workers in 2018, with a total of 15 killed in violent attacks.” (RSF, 14 December 2018, p. 8) [xiv]

“Pajhwok reports based on different sources show 1,262 people were killed and another 720 injured in 28 out of the country’s 34 provinces during the month [November 2018].” (PAN, 2 December 2018) [xv]

“Violence in Afghanistan killed and injured 2,552 people in October with 91 percent spike in attacks compared to September and two percent decline in casualties. […] According to Pajhwok report, 374 attacks took place in October in different parts of the country while 196 attacks took place in September. Pajhwok reports based on different sources showed 1,398 people were killed and 1,154 injured in 31 out of 34 provinces of the country.” (PAN, 3 November 2018)

“Attacks decreased by 33 percent in August compared to July in Afghanistan, leaving 1,641 people dead and another 1,113 injured in 30 out of the country’s total 34 provinces. […] According to Pajhwok reports from different areas of the country, there were 163 attacks in August compared to 239 attacks in July.[…] According to Pajhwok reports, 1,754 people lost their lives and another 1,028 were wounded in the month of August.” (PAN, 4 September 2018)

“In total 839 people were killed and another 783 wounded in Afghanistan last month, when 172 attacks took place, showing a 16 percent decrease in assaults and a 46 percent decline in casualties compared to May, Pajhwok has learnt.” (PAN, 4 July 2018)

“In May, around 1,449 people were killed and 1,550 others wounded in 205 attacks across Afghanistan, with one-fifth of the assaults happening in Kabul. The statistics indicate a 58 percent increase in attacks and a 39 percent spike in casualties in May over April.” (PAN, 4 July 2018)

“Nearly 2,100 people have been killed and injured in 173 attacks in Afghanistan in April showing 15 percent increase in casualties happened in April compared to March. […]

According to Pajhwok Afghan News daily reports 1,018 people have been killed and 792 others injured in 171 different attacks in 31 provinces of the country in March.

Reports based on different sources showed 1,220 people were killed and 866 others injured in 27 out of total 34 provinces of the country during April. […]

More than half of the April [2018] attacks took place in Faryab, Nangarhar, Ghazni, Jawzjan and Kunduz provinces and the remaining attacks happened in 25 other provinces while Pajhwok had no report of violent incidents from Bamyan, Nuristan, Panshir, Paktia, Nimroz, Takhar and Nuristan [sic!] provinces. […]

Among the dead and wounded were rebels, security forces and civilians, but Pajhwok could not share separate and exact number of dead and injured of each category because different sources shared different views.” (PAN, 3 May 2018)

“Casualties’ figures show that current year is more violent compared to the last year.” According to PAN, the majority of (civilian and non-civilian) casualties in April 2018 resulted from face-to-face combat (1,211 casualties). The second most important cause were suicide attacks, which accounted for 316 casualties, followed by airstrikes (224 casualties), armed attacks (192 casualties) and explosions (143 casualties). As noted by PAN, 279 persons were killed or injured in Kabul province in April 2018, while 252 casualties were documented in Ghazni province, 223 in Kunduz province, 213 in Faryab province, 195 in Nangarhar province, 125 in Jawzjan province, 114 in Herat province, 91 in Farah province, 83 in Uruzgan province and 73 in Kapisa province.” (PAN, 3 May 2018)

“One hundred and eighty eight civilians have been killed and 306 wounded during last month in 23 provinces of Afghanistan, The Civilian Protection Advocacy Group (CPAG) said on Wednesday. […] Most of the civilian casualties belonged to Kabul as a result of terrorist attack in the Kala-i-Nazer locality of Dasht-i-Barchi. 57 civilians were martyred and 119 others got injured in the bombing, the statement said.” (PAN, 2 May 2018)

“At least 121 civilians were martyred and 322 others injured in 15 provinces of the country in March, a civil society group said on Sunday.” (PAN, 1 April 2018)

“According to Pajhwok reports, around 1,400 people had suffered casualties in February.” (PAN, 4 April 2018)

“Two Hundred and two civilians have suffered causalities in February with 113, including 16 women and 17 children killed, and 89 others injured, including 20 children, Civilian Protection Advocacy Group (CPAG) said on Sunday.” (PAN, 4 March 2018)

“As many as 228 people were killed and 364 others injured in Afghanistan in the first month of 2018, the Civilian Protection Advocacy Group (CPAG) said on Thursday.” (PAN, 1 February 2018)

“In the first quarter of this year - before the Dasht-e-Archi incident - 67 people were killed and 75 injured by [US air] strikes, more than half of them women and children.” (BBC News, 7 June 2018)[xvi]

The March 2018 German-language expert opinion on Afghanistan by Friederike Stahlmann provides comments on the validity of casualty figures for Afghanistan (Stahlmann, 28 March 2018, section 7)[xvii]

“As of 4 June, 127,045 individuals have been newly displaced by conflict in 2018 and profiled by OCHA as internally displaced persons (IDPs) in need.” (UNHCR, June 2018)

“Military operations and insecurity continue to generate population displacement in Afghanistan. In early June, military operations displaced nearly 3,800 people in Nangarhar Province’s Dehbala and Pachieragam districts, according to the UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA). In addition, insecurity recently displaced more than 2,600 people in Kunar, Nangarhar, and Nuristan provinces. Further, ongoing clashes between Government of Afghanistan (GoA) forces and armed groups in southern Afghanistan displaced nearly 1,130 people in Helmand Province, approximately 900 people in Uruzgan Province, and an estimated 380 people in Zabul Province in early June, according to OCHA. In total, conflict displaced nearly 133,000 people - approximately 20 percent of whom are seeking shelter in hard-to-reach areas - from January 1- June 17, OCHA reports.” (USAID, 9 July 2018, p. 2)

The following chart published by BBC News shows the number of US air strikes in Afghanistan over the past five years:

(BBC News, 7 June 2018)

1.2. State and Non-State Actors

 

1.2.1. Afghan Government and Security Forces

 

“Three ministries have responsibility for law enforcement and maintenance of order in the country: the Ministry of Interior, the Ministry of Defense, and the NDS. The ANP, under the Interior Ministry, has primary responsibility for internal order and for the Afghan Local Police (ALP), a community-based self-defense force. The Afghan National Army, under the Ministry of Defense, is responsible for external security, but its primary activity is fighting the insurgency internally. The NDS functions as an intelligence agency and has responsibility for investigating criminal cases concerning national security. The investigative branch of the NDS operated a facility in Kabul, where it held national security prisoners awaiting trial until their cases went to prosecution. Some areas were outside of government control, and antigovernment forces, including the Taliban, oversaw their own justice and security systems.” (USDOS, 20 April 2018, section 1d)[xviii]

“[T]he Government continued to face increasing challenges owing to the high levels of attrition in the Afghan National Army and the Afghan National Police as a result of casualties and desertion as well as difficulties in securing new recruits, in particular at the officer entry level.” (UNGA, 15 September 2017, p. 5)

“USFOR-A [US-Forces in Afghanistan] reported that the actual, assigned strength of the ANDSF [Afghan National Defense and Security Forces] as of July 31, 2018, (not including civilians) was 312,328 personnel, which includes 194,017 personnel in the ANA [Afghan National Army] and AAF [Afghan Air Force] and 118,311 in the ANP [Afghan National Police]. […] ANDSF strength this quarter is the lowest it has been in the third quarter of the year since 2012. The ANDSF strength decreased by 1,914 personnel since last quarter and by 8,827 personnel since the same period last year.” (SIGAR, 30 October 2018, p. 87)

“The assigned, or actual, strength of the ANP, as of July 31, 2018, was 118,311 personnel, including 24,229 officers, 35,424 noncommissioned officers, and 58,658 patrolmen. This figure represents an increase of 359 personnel since last quarter, but a 32,868-person decrease since July 2017, most of which was due to the transfer of 30,689 ANCOP [Afghan National Civil Order Police] and ABP [Afghan Border Police] personnel to MOD. After adjusting for that transfer, the ANP lost 2,179 personnel com- pared to the same period last year.” (SIGAR, 30 October 2018, p. 99)

“ALP [Afghan Local Police] members, known as ‘guardians,’ are usually local citizens selected by village elders or local leaders to protect their communities against insurgent attack, guard facilities, and conduct local counterinsurgency missions. […]

The ALP’s strength declined by roughly 1,000 personnel since last quarter, as did the number of trained personnel, with the number of untrained personnel increasing by about 1,000. However, the percentage of the force that is untrained increased this quarter to 17%, up three percentage points since last quarter.” (SIGAR, 30 October 2018, pp. 101-102)

“ANP personnel are 148,480, just short of the 157,000 target, excluding the Afghan Local Police (ALP) which is not part of the structure. While it suffers higher casualties than the army because it is often at the front during the “hold” phase of counterinsurgency operations, its poorly rated performance is largely due to “inadequate training in counter-insurgency, poor planning processes and sub-optimal force postures” that leave personnel vulnerable at static checkpoints. The ANP and ALP are, moreover, ridden with corruption and nepotism. ANP officer appointments are often patronage based; staff positions are stacked with junior and inexperienced officers, appointed due to nepotism, corruption or simply the ability to read and write.” (ICG, 10 April 2017, pp. 14-15)[xix]

The March 2018 German-language expert opinion on Afghanistan by Friederike Stahlmann provides further information on state actors in Afghanistan (Stahlmann, 28 March 2018, section 3.2)

“The Government continued to reform the Afghan National Defence and Security Forces in accordance with its four-year road map on security sector reform. During the reporting period [27 February – 6 June 2017], the Government completed the transfer of the Afghan Border Police from the Ministry of the Interior to the Ministry of Defence and renamed it the Afghan Border Forces, in line with its new focus on combat operations. The Government also continued to scale up the Afghan Special Forces as part of a plan to double their number under the four-year road map. During the reporting period, 2,000 additional commandos joined the special operations battalions. Efforts also continued to increase the size of the Afghan Air Force, which is expected to double by 2023 under the road map. In addition, the Government brought forward the retirement of senior military officials under the provisions of the Inherent Law of 2017, with a retirement order for a second group of 61 Afghan National Army generals issued by the President on 12 May.” (UNGA, 6 June 2018, p. 5- 6)

“During the reporting period the Government began preparations for the establishment of a new security force, the Afghan National Army Territorial Force. The Force is expected to comprise about 36,000 personnel and will mainly be responsible for defending areas cleared of insurgents by military operations. Around 5,000 soldiers have been recruited in a pilot phase to be rolled out in four provinces and have commenced training under the auspices of the Ministry of Defence.” (UNGA, 6 June 2018, p. 6)

1.2.2. Insurgent Groups

“Anti-Government Elements encompass all individuals and armed groups involved in armed conflict with or armed opposition against the Government of Afghanistan and/or international military forces. They include those who identify as ‘Taliban’ as well as individuals and non-State organised armed groups taking a direct part in hostilities and assuming a variety of labels including the Haqqani Network, Hezb-e-Islami, Islamic Movement of Uzbekistan, Islamic Jihad Union, Lashkari Tayyiba, Jaysh Muhammed, groups identified as ‘Daesh’ and other militia and armed groups pursuing political, ideological or economic objectives including armed criminal groups directly engaged in hostile acts on behalf of a party to the conflict.” (UNAMA, August 2015, p. 2, Footnote 5)

“The total number of foreign terrorist fighters in Afghanistan with all terrorist groups (including ISIL) is estimated at 10,000 to 15,000.” (UN Security Council, 30 May 2018, p. 3)[xx]

“This presents a grave threat to an already embattled Afghanistan. The recent wave of Taliban terrorist attacks in urban centers across the country suggests a reinvigorated insurgency, with the Afghan government and security forces now also facing an onslaught from an emboldened IS-K.” (JF, 14 June 2018)[xxi]

Taliban

“The insurgency is still led primarily by the Taliban movement. The death in 2013 of its original leader, Mullah Umar, was revealed in a July 2015 Taliban announcement. In a disputed selection process, he was succeeded by Akhtar Mohammad Mansour, who in turn was killed by a U.S. unmanned aerial vehicle strike on May 21, 2016. Several days later, the Taliban confirmed his death and announced the selection of one of his deputies, Haibatullah Akhunzadeh, as the new Taliban leader. The group announced two deputies: Mullah Yaqub (son of Mullah Umar) and Sirajuddin Haqqani (operational commander of the Haqqani Network).” (CRS, 19 May 2017, p. 16)

“The Taliban is an umbrella organization comprising loosely connected insurgent groups, including more or less autonomous groups with varying degrees of loyalty to the leadership and the idea of The Islamic Emirate of Afghanistan. The Taliban’s organisational structure is hierarchical, with an Amir ul - Muminin (Commander of the Faithful) on the top. He gives moral, religious and political statements, oversees judges, courts, and political commissions, assigns shadow governors and is in command of the military organization.” (Landinfo, 13 May 2016, p. 4)[xxii]

“[T]he Taliban had reportedly undertaken a restructuring and made numerous appointments to senior leadership positions inside Afghanistan, which were described as the removal of the older generation in favour of younger Taliban leaders. According to the same interlocutors, the provincial shadow and deputy shadow governors, along with the provincial military commanders, were all replaced in the Provinces of Bamyan, Baghlan, Kabul, Kapisa, Kunar, Laghman, Parwan, Samangan, Takhar and Uruzgan. Ousted individuals were reportedly removed owing to complaints from rank and file Taliban concerning deficiencies in logistical and financial support.” (UN Security Council, 30 May 2018, p. 5)

“The total manpower of the Taliban, including combatants and support elements, exceeds 200,000. The fighters are about 150,000, of whom around 60,000 are in fulltime, mobile units and the rest are local militias. The mobile units are mostly based in Pakistan and Iran and deploy to Afghanistan during the fighting season […].” (Giustozzi, 23 August 2017, p. 12)[xxiii]

“Since the post-2014 U.S. military withdrawal from Afghanistan, there is little sign that the Taliban’s firepower has waned, or that the group is suffering from battle fatigue. Through persistent violence, the Taliban formations have proven they are still a major force in Afghanistan. It is likely the support structures the group has established over the last two decades remain intact. Since the fall of its so-called Islamic Emirate in 2001, the militant group has restricted the governments that followed from fully governing the country.” (JF, 2 June 2018)

Hezb-e-Islami

“Another significant insurgent leader is former mujahedin party leader Gulbuddin Hikmatyar , who leads Hizb-e-Islami - Gulbuddin (HIG). The faction received extensive U.S. support against the Soviet Union, but turned against its mujahedin colleagues after the Communist government fell in 1992. The Taliban displaced HIG as the main opposition to the 1992 - 1996 Rabbani government. In the post-Taliban period, HIG has been ideologically and politically allied with the Taliban insurgents, but HIG fighters sometimes clash with the Taliban over control of territory in HIG’s main centers of activity in provinces to the north and east of Kabul. HIG is not widely considered a major factor on the Afghanistan battlefield and has focused primarily on high-profile attacks […].” (CRS, 6 June 2016, p. 22)

“The peace deal signed today by Gulbuddin Hekmatyar, leader of Hezb-e Islami, and President Ashraf Ghani, has been hailed by the Afghan government as the first major peace achievement of the last fifteen years. However, expectations should be tempered. Given Hezb-e Islami’s almost total absence on the battlefield, the deal is unlikely to significantly lower the current levels of violence.” (Osman, 29 September 2016)[xxiv]

Haqqani Network

The “Haqqani Network,” founded by Jalaludin Haqqani, a mujahedin commander and U.S. ally during the U.S.-backed war against the Soviet occupation, is often cited by U.S. officials as a potent threat to U.S. and allied forces and interests, and a “critical enabler of Al Qaeda.” […] Some see the Haqqani Network as on the decline. The Haqqani Network had about 3,000 fighters and supporters at its zenith during 2004-2010, but it is believed to have far fewer currently. However, the network is still capable of carrying out operations, particularly in Kabul city. […] The group apparently has turned increasingly to kidnapping to perhaps earn funds and publicize its significance.” (CRS, 19 May 2017, p. 20)

“Strength: HQN [Haqqani Network] is believed to have several hundred core members, but it is estimated that the organization is able to draw upon a pool of upwards of 10,000 fighters. HQN is integrated into the larger Afghan Taliban and cooperates with other terrorist organizations operating in the region, including al-Qa’ida and Lashkar e-Tayyiba.

Location/Area of Operation: HQN is active along the Afghanistan-Pakistan border and across much of southeastern Afghanistan, particularly in Loya Paktia, and has repeatedly targeted Kabul in its attacks. The group’s leadership has historically maintained a power base around Pakistan’s tribal areas.

Funding and External Aid: In addition to the funding it receives as part of the broader Afghan Taliban, HQN receives much of its funds from donors in Pakistan and the Gulf, as well as through criminal activities such as kidnapping, extortion, smuggling, and other licit and illicit business ventures.” (USDOS, 19 September 2018a)

Al Qaeda

“From 2001 until 2015, Al Qaeda was considered by U.S. officials to have only a minimal presence (fewer than 100) in Afghanistan itself, operating mostly as a facilitator for insurgent groups and mainly in the northeast. However, in late 2015 U.S. Special Operations forces and their ANDSF partners discovered and destroyed a large Al Qaeda training camp in Qandahar Province—a discovery that indicated that Al Qaeda had expanded its presence in Afghanistan. In April 2016, U.S. commanders publicly raised their estimates of Al Qaeda fighters in Afghanistan to 100-300, and said that relations between Al Qaeda and the Taliban are increasingly close. Afghan officials put the number of Al Qaeda fighters in Afghanistan at 300- 500.” (CRS, 19 May 2017, p. 17)

Islamic State - Khorasan Province

“An Islamic State affiliate—Islamic State-Khorasan Province (ISKP, often also referred to as Islamic State of Iraq and the Levant-Khorasan, ISIL-K), named after an area that once included parts of what is now Iran, Afghanistan, and Pakistan—has been active in Afghanistan since mid- 2014.(CRS, 19 May 2017, p. 20)

“IS formally launched its Afghanistan operations on January 10, 2015, when Pakistani and Afghan militants pledged their allegiance to its so-called caliphate in Syria and Iraq[…]. Since then, IS-Khorasan has proved itself to be one of group’s most brutal iterations, attacking soft targets, targeting Shia populations, killing Sufis and destroying shrines, as well as beheading its own dissidents, kidnapping their children and marrying off their widows. […]

IS-Khorasan chose to base itself in Afghanistan’s Nangarhar Province, a strategic location bordering Pakistan’s tribal areas. Its recruits came from both sides of the porous border and could easily escape a surgical strike or military operation by fleeing to either side of the Durand line. […]

From the very beginning, IS-Khorasan identified its targets—Shia communities, foreign troops, the security forces, the Afghan central government and the Taliban, who had not previously been challenged by an insurgent group. […]

Despite rigorous bombing and military operations against IS-Khorasan—including the deployment of the largest conventional bomb, the GBU-43 Massive Ordnance Air Blast, in April last year—the group has maintained its presence in almost 30 districts across the country. In the north, the group has made bases in Kohistanat, Sar-e-Pol province, Khanabad, Kunduz province and Darzab, Jowzjan province. […]

Kabul became the first target on the IS-Khorasan agenda after the group established a base in neighboring Logar province in early 2015. From the beginning, it carried out small-scale attacks and targeted killings, but most of these went unnoticed by the international media.

Over time, these cells have become increasingly active, sophisticated and barbaric.” (JF, 6 April 2018)

“On January 26, 2015, Abu Muhammed al-Adnani, Islamic State’s chief spokesperson, released an audio statement in which he declared the establishment of Wilayat Khorasan, a branch of the group “encompassing Afghanistan, Pakistan and other nearby lands” (Jihadology, January 26, 2015).” (JF, 3 March 2016)

“IS Khorasan gained its new strength through forging alliances with local sectarian pro-al-Qaeda or Taliban militant groups like Lashkar-e-Jhangvi al Alami (LeJ-A), Lashkar-e Islam (LeI), or disgruntled Taliban factions like Jundallah and Jamaat ul Ahrar (JuA), which have been active in the region for many years. It has also reportedly recruited operatives from the Islamic Movement of Uzbekistan (IMU).

The success of this strategy is manifest in the geographical distribution of the recent attacks, which suggests a logistical penetration and influence that extends from Kabul and Jalalabad in Afghanistan to Quetta and Peshawar in neighboring Pakistan.” (JF, 15 December 2016)

“The overall number of ISIL members in the country has been estimated at between 1,500 and 6,000. The Monitoring Team’ s estimate, based on a cluster of Member States ’ assessments, is approximately 3,500 to 4,000, while Afghan estimates suggest that 600 to 1000 of these are in the north.” (UN Security Council, 30 May 2018, p. 13)

“It was reported that ISIS-K leader Hafiz Saeed Khan was killed in July 2016. Khan’s former deputy and the former Taliban Commander from Logar Province, Abdul Hasib, took over leadership for ISIS-K. Abdul Hasib was killed in a joint Afghan and U.S. operation in April 2017. His successor is Abu Sayed, who was reported killed in 2017 although his death was not subsequently confirmed.

Strength: Estimates of ISIS-K strength ranged from 1,500 to 3,000 fighters in 2017.

Location/Area of Operation: The group operates in eastern and parts of northern Afghanistan and western Pakistan.

Funding and External Aid: ISIS-K receives some funding from ISIS. Additional funds come from taxes and extortion on the local population and businesses.” (USDOS, 19 September 2018b)

“Islamic State in Iraq and the Levant-Khorasan Province remained resilient, despite concerted operations by Afghan and international military forces. The group conducted several attacks against the civilian population and military targets, especially in Kabul and in the eastern Province of Nangarhar, and continued to engage in armed clashes against the Taliban as the two groups competed for control over territory. Meanwhile, in the northern region, self-proclaimed Islamic State in Iraq and the Levant-Khorasan Province affiliates continued to engage in violent clashes against both Afghan Government and Taliban forces, suggesting that the group has expanded its geographical reach and begun to consolidate its presence outside the eastern part of the country.” (UNGA, 27 February 2018, p. 5)

“Fierce fighting between the Taliban and Islamic State-Khorasan (IS-K), the Afghan chapter of IS, have seen hundreds of militants killed in Jowzjan and Faryab provinces, two provinces in northern Afghanistan considered to be IS-K strongholds. About 300 militants were killed in two weeks of clashes between IS-K and the Taliban, which began on July 25 in the Darzab district of Jowzjan. It was the Taliban’s third major offensive against their rivals, and saw about 200 IS-K fighters hand themselves over to government forces rather than face the Taliban. […] The Taliban reportedly attacked IS-K forces, inflicting heavy losses on the group. Senior commanders on both sides were killed in the fighting.” (JF, 10 August 2018)

“The leader of the Islamic State (IS) group in Afghanistan was killed in an air strike on Saturday, Afghan officials say. Abu Saad Erhabi and 10 other members are said to have died in an operation in the eastern province of Nangarhar, near the border with Pakistan. He is the fourth Afghan leader of the group to be killed in recent years. […]US officials did not confirm his death but said they had conducted a strike in the area targeting ‘a senior leader of a designated terrorist organisation’. The previous leader of Islamic State Khorasan, Abu Sayed, was killed in a US strike on the group's headquarters in Kunar province in July 2017.” (BBC News, 26 August 2018)

“IS-K’s initial losses were considerable—it lost its first three emirs to U.S. drone strikes in just two years. However, the group was nevertheless able to maintain its rudimentary structure, and the eventual inflow of jihadists following the fall of the main IS operations in Iraq and Syria has paved the way for further development. A change in the leadership of the Afghan Taliban has allowed IS-K to consolidate, and Akhundzada [Mullah Haibatullah Akhundzada, leader of the Taliban], in the midst of this year’s spring offensive, appears unwilling to risk rupturing relations with an entrenched IS-K and open up fighting on another front.” (JF, 14 June 2018)

“In 2017, ISIL suffered many casualties but continued to grow gradually in overall numbers. It held on to reduced territory in its main stronghold, Afghanistan’s eastern region, where it is reported to be balancing its forces to be less concentrated in Nangarhar Province and more concentrated in Kunar Province. It was also able to establish presences in many other provinces across the country. A breakaway Taliban faction declared for ISIL in Jowzjan Province in the north, where the presence of ethnic Central Asian supporters of ISIL is a concern for the States of the region. The impact of ISIL has been in the form of mass casualty attacks, mainly in Kabul, against Afghan government and Shiite targets.” (UN Security Council, 30 May 2018, p. 3)

The March 2018 German-language expert opinion on Afghanistan by Friederike Stahlmann provides further information on non-state actors in Afghanistan (Stahlmann, 28 March 2018, section 3.1)

2. Security Situation in Kabul

For information on the security situation in Kabul during the period from January 2010 to November 2018, see the following report:

For information from 2012 through to 2015, see the following archived version of this featured topic: https://www.ecoi.net/en/document/1422774.html

“Security in Kabul has sharply deteriorated throughout 2016.” (BBC News, 22 December 2016)

“Det var i perioden fra januar til ultimo august 2016 en reduksjon i antallet høyprofilerte, komplekse selvmordsangrep i Kabul by sammenlignet med tidligere år. Mens det i de siste årene i gjennomsnitt har vært to til tre komplekse angrep i måneden, ble det i de første åtte månedene av 2016 gjennomført ett til to angrep per måned. Ved månedsskiftet august/september 2016 var det gjennomført 14 komplekse angrep (fire av disse i august), hvilket representerte en nedgang sammenlignet med samme periode i 2015, da det ble gjennomført 22 komplekse selvmordsangrep i byen. I samme periode i 2014 var tallet 18 (internasjonal kilde, e-post 2016). […]

Taliban antas å ha stått bak de fleste komplekse angrepene i Kabul by i 2016. Unntakene dreier seg blant annet om de tre tilfellene hvor Daesh har påtatt seg ansvar for angrepene. I det ene selvmordsangrepet som ble utført av Daesh den 23. juli 2016 (se blant annet Landinfo 2016), var det hazaraer som ble rammet. Det andre av Daesh’ angrep, var mot en shia-moske i forbindelse med ashura-feiringen i oktober 2016 og det tredje angrepet var et selvmordsangrep mot en shia-moske. Angrepene skiller seg fra Talibans fremgangsmåte ved at de rettes mot klart sivile mål og ikke mot myndigheter, afghanske sikkerhetsstyrker eller vestlige interesser, og også fordi det var målrettede angrep direkte mot den afghanske shiabefolkningen.” (Landinfo, 25 November 2016, p. 10-11)

“UNAMA continued to document the highest levels of civilian casualties in Kabul province, mainly from indiscriminate attacks in Kabul city. […] 88 per cent resulted from suicide and complex attacks carried out by Anti-Government Elements in Kabul city.” (UNAMA, 15 February 2018, p. 4)

“In Kabul province, UNAMA documented 1,831 civilian casualties (479 deaths and 1,352 injured) between January and December 2017, a 4 per cent increase compared to the year 2016. The leading cause for civilian casualties in the province were suicide and complex attacks, followed by improvised explosive devices (IEDs) and targeted/deliberate killings.” (UNAMA, 15 February 2018, p. 67)

“Suicide and complex attacks continued to disproportionately affect civilians in Kabul city, which recorded 1,612 civilian casualties (440 deaths and 1,172 injured) – 17 per cent more than in 2016, and 70 per cent of all civilian casualties from these tactics in 2017.” (UNAMA, 15 February 2018, p. 29).

2.1. Timeline of incidents in Kabul since January 2017

For a timeline from January 2011 to December 2012 see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/249674/360146_en.html

For a timeline from January 2013 to December 2013 see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/270108/385159_en.html

For a timeline from January 2014 to December 2014 see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/304849/428111_en.html

For a timeline from January 2015 to December 2015, see the following archived version of this featured topic: https://www.ecoi.net/local_link/335466/464119_en.html

For a timeline from January 2016 to December 2016, see the following archived version of this featured topic: https://www.ecoi.net/en/document/1422960.html

JANUARY 2019

“At least four people were killed and more than 90 were wounded when a car bomb exploded near a foreign compound in the east of Afghanistan's capital, Kabul, on January 14, officials said. There was no immediate claim of responsibility for the attack, but Interior Ministry spokesman Najib Danish said the blast had targeted Green Village, where some foreign NGOs and workers used to be based. Twenty-three children are among the injured, the ministry's deputy spokesman, Nasrat Rahimi, said.” (RFE/RL, 14 January 2019)

DECEMBER 2018

“Afghan officials say at least 43 people were killed after militants stormed government offices in the eastern part of the capital Kabul, triggering an hours-long gun battle. Health Ministry spokesman Waheed Majroh said another 25 people were wounded in the December 24 raid on a compound housing the Ministry of Public Works and other offices. Militants stormed the compound after a suicide bomber detonated his explosives at the entrance, sending government workers running for their lives. […] There was no immediate claim of responsibility for the attack, although similar incidents in the past have been blamed on the Taliban or Islamic State (IS) militants." (RFE/RL, 25 December 2018)

“An Afghan police officer and a security guard have been killed in Kabul during a 24-hour standoff between police and the stepson of Afghanistan's former defense minister, Abdul Rahim Wardak. Six police officers and a journalist were also wounded in the gunbattle that began on December 3.” (RFE/RL, 4 December 2018)

NOVEMBER 2018

“At least ten people killed as a result of a Taliban attack on Camp Anjuman (Kabul) November 28; remain vigilant. [...] According to security officials, at least ten people were killed and 19 more wounded in an attack launched by Taliban fighters on a private security company's installations at Camp Anjuman (PD [police district] 9, Kabul) on the evening of Wednesday, November 28 (local time). Reports indicate that militants detonated a suicide vehicle-borne improvised explosive device (SVBIED) before engaging security forces with small arms fire. Further attacks on high-value targets are possible in Kabul in the near term. The Taliban have issued a statement claiming responsibility for the attack.” (GardaWorld, 29 November 2018)[xxv]

“Afghan authorities are working to identify those responsible for a suicide bombing that killed at least 55 people and wounded scores more who were attending a religious gathering in Kabul. The victims included religious scholars from all over Afghanistan, invited by the Ulema Council to celebrate the birth anniversary of Prophet Muhammad on November 20.” (RFE/RL, 21 November 2018)

“At least six people have been killed in a suicide bombing in Kabul targeting a protest by Afghanistan's mainly Shi'ite Hazara minority, officials say. Security officials told RFE/RL that a suicide bomber detonated his explosives on November 12 close to where hundreds of Hazaras were protesting the government's failure to protect their community from Taliban attacks.” (RFE/RL, 12 November 2018)

“A US mayor has been killed in an apparent insider attack while serving with the military in Afghanistan. Brent Taylor, 39, died in Kabul on Saturday [3 November 2018] while serving in the US Army National Guard helping to train members of the Afghan security forces. The mayor of North Ogden, Utah, leaves behind a wife and seven young children. Another service member was wounded during the shooting, the second insider attack against US forces in Afghanistan in the past two weeks. The attacker appeared to have been a member of the Afghan National Defence and Security Forces, according to the Utah National Guard. He was shot by other Afghan forces after opening fire.” (BBC, 5 November 2018)

OKTOBER 2018

“[On 31 October 2018] a suicide bomber struck outside Afghanistan's largest prison on the eastern edge of Kabul, killing at least seven people, including prison workers and security personnel, officials said. Interior Ministry spokesman Najib Danish said that the attacker targeted a bus carrying prison workers early on October 31. The sprawling Pul-e Charkhi prison houses hundreds of inmates, including scores of Taliban militants. According to Abadullah Karimi, a prison official, the attack occurred near the prison gate where a number of visitors were waiting to pass a rigorous security check before entering. Another five were wounded in the blast, the officials said.” (RFE/RL, 31 October 2018)

“A suicide bomber has targeted the headquarters of Afghanistan’s Independent Election Commission (IEC) in Kabul, injuring at least six people in a blast in front of the building. The extremist group Islamic State (IS) claimed responsibility for the October 29 attack, the latest surrounding the country's embattled parliamentary-election process. Kabul police spokesman Basir Mujahid said a suicide attacker on foot blew himself up outside the IEC office early in the day, wounding four employees of the commission and two police officers. However, some unconfirmed reports said the blast killed a police officer and wounded five other people.” (RFE/RL, 29 October 2018)

“Multiple attacks on polling stations killed at least 20 people and injured more than 150 others nationwide on Saturday, October 20. Militants detonated explosive devices across Kabul, killing at least 15 people and injuring dozens more, while rocket and motor attacks in the provinces of Baghlan, Kunduz, Takhar, and Nangarhar, killed as many as five people.” (GardaWorld, 20 October 2018)

SEPTEMBER 2018

“The Islamic State (IS) militant group has claimed responsibility for a suicide attack near a procession in the Afghan capital commemorating the death of a revered resistance leader that killed at least seven people. In the September 9 attack, a suicide bomber on a motorcycle blew himself, killing seven people and injuring 25 others, all civilians, officials said.” (RFE/RL, 10 September 2018)

“The Islamic State (IS) terrorist group has claimed responsibility for a twin bomb attack in Kabul on September 5 that killed more than 20 people. The same day, the UN Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) issued a statement condemning the attack as ‘a cynical act of terror targeting ordinary citizens of Kabul, along with first responders and journalists.’ More than 70 others were injured in the bombings, which targeted a wrestling club in the mostly Shi'ite area. A suicide bomber blew himself up inside the club, while about 40 minutes later a car bomb went off nearby, targeting rescue workers and journalists.” (RFE/RL, 6 September 2018)

AUGUST 2018

“The Islamic State (IS) group claimed responsibility for a mortar attack on Kabul's diplomatic quarter and the presidential palace on the morning of Tuesday, August 21 (local time) - the first day of Eid Al-Adha. The attack, launched by nine militants, reportedly left at least six people wounded; security forces engaged the insurgents in clashes which lasted until around noon, killing four of them and forcing the remaining five to surrender.” (GardaWorld, 22 August 2018)

“Militants from the Islamic State (IS) group have said they were behind two recent attacks in the Afghan capital Kabul in which dozens of people died. On Wednesday, 48 people were killed in the bombing of an education centre. Most of them were students studying for university entrance exams. On Thursday, a training centre for the intelligence services was attacked. IS said it carried out the "commando" operation and claimed to have caused high casualties. Afghan officials said at least two militants were killed but did not mention any other deaths or injuries.” (BBC News, 16 August 2018)

“Police officers intercepted a suicide bomber near a protest outside the Independent Election Commission (IEC) compound on Jalalabad Road in Kabul on Monday, August 13. The attacker detonated the device, killing one officer and wounding another.” (GardaWorld, 14 August 2018)

JULY 2018

“Several people were killed in a suicide bomb attack on a convoy in Kabul early on July 26. According to preliminary reports, a car bomber attacked a convoy of the Afghan national intelligence agency. There were conflicting reports of the number of casualties or whether the victims were civilians or Afghan security personnel. Kabul police spokesman Hashmat Stanikzai was quoted by Reuters as saying that four people were killed and five wounded. The Taliban claimed responsibility for the attack, saying that it had caused "dozens" of casualties among the security forces.” (RFE/RL, 26 July 2018)

“Kabul police spokesman Hashmat Stanekzai told RFE/RL's Radio Free Afghanistan that three rockets were fired into Kabul’s fifth district on July 24, injuring three people. He said the rockets were fired from an unknown location. He added that the police have launched an investigation into the explosions. (RFE/RL, 24 July 2018)

“Fourteen people have died in a blast which rocked Kabul airport shortly after Afghan Vice-President Abdul Rashid Dostum returned from self-imposed exile, according to police. Gen Dostum was unhurt in the attack on a square he had just passed through. Militant group Islamic State has said it carried out the attack. Hashmat Estankzai, of Kabul police, said nine security forces members and traffic officers were among the 14 who had died, while another 60 people had been injured, according to news agency AFP.” (BBC News, 23 July 2018)

“Afghan police say they have shot and killed a suspected suicide bomber as he approached a demonstration in the capital Kabul. Police spokesman Hashmat Stanekzai said the suspect was shot by police near a gathering in the Shar-e Naw park in Kabul's main business area on July 16, adding that the man was apprehended but died of his wounds.” (RFE/RL, 16 July 2018)

“A suicide body-borne improvised explosive device (SBBIED) attack killed at least seven people and wounded more than 15 others in Kabul on Sunday, July 15. The assailant reportedly detonated the explosive charge at the gate of the parking area of the Ministry of Rural Rehabilitation and Development in the Darulaman neighborhood at around 16:30 (local time), as staff were departing the ministry at the end of the working day. No group immediately claimed responsibility for the attack. Police had reportedly cordoned off Southbound Darulaman Road as of 17:45; it is unclear if the cordon is still in place.” (GardaWorld, 15 July 2018)

JUNE 2018

“A magnetic improvised explosive device (MIED) detonated on a government vehicle in Kabul's Kota Sangi (Police District 5) area at approximately 21:40 (local time) on Saturday, June 30, wounding at least one person. Early reports indicate the target was either a National Directorate of Security (NDS) or a Ministry of Public Health vehicle. No group has yet claimed responsibility for the blast. Police cordons and traffic restrictions were put in place immediately after the attack and localized transportation disruptions should be expected in the coming hours.” (GardaWorld, 30 June 2018)

“Two people were killed and three wounded in a shooting attack carried out around 20:30 (local time) on Thursday, June 28, at the Ferdowsi Park in the PD9 area of Kabul. One of the two deceased was a senior police official from Paktika province who had reportedly survived several previous assassination attempts. All three injured people were civilians. The Taliban has claimed responsibility for the attack.” (GardaWorld, 29 June 2018)

„A senior special forces commander with Afghanistan's police was shot dead in Kabul late on June 28 as he picnicked with his family in the Makrorayan area of the capital, Afghanistan's Interior Ministry says. […] Taliban spokesman Zabiullah Mujahid claimed the attack in a telephone interview.” (RFE/RL, 29 June 2018)

“At least 13 people have been killed and 31 wounded in a suicide bombing at a government ministry in Afghanistan. Women and children were among the casualties, according to an official. […] The Islamic State group (IS) said it was behind the attack, which came just days after the Taliban agreed to its first-ever truce with the government.” (BBC News, 11 June 2018)

“Afghan security officials say a suicide bomb explosion hit a gathering of the country's top religious body in Kabul, killing at least seven people and wounding nine. Shortly before the June 4 attack, the Afghan Ulema Council issued a religious order, or fatwa, against suicide bombings and urged peace talks to end the Afghan conflict. […] The Islamic State extremist group later claimed responsibility for the blast, which it said had killed 70 people, without providing evidence.” (RFE/RL, 5 June 2018)

“The Islamic State (IS) group claimed responsibility for a suicide bombing attack targeting religious scholars in Kabul's 5th district on Monday, June 4, which killed at least 14 people and wounded 19 others. The attack reportedly took place at the entrance of the Loya Jirga tent near Kabul Polytechnic University at around 11:30 (local time) as a religious conference drew to a close.“ (Garda World, 4 June 2018)

A second explosion was reported in the Kote Sangi area of Kabul around 12:00 on Monday. According to reports, a magnetic bomb detonation targeted a police vehicle, wounding three people. It was not immediately clear which group carried out this attack. Additional militant attacks, including by IS fighters, are possible in Kabul in the near-term.” (Garda World, 4 June 2018)

MAY 2018

“An attack on Afghanistan's Interior Ministry in Kabul has been repelled with one policeman and all of the attackers being killed in the latest in a series of militant attacks in the city. A suicide bomber blew himself up at the first checkpoint of the Afghan Interior Ministry compound in Kabul before gunmen exchanged fire with the security forces, officials say. The attack, claimed by the Islamic State (IS) extremist group, involved seven gunmen who were killed by security forces, Interior Ministry spokesman Najib Danish told RFE/RL more than an hour after the May 30 assault was launched. One police officer died and six other people were wounded in the attack, he added.” (RFE/RL, 30 May 2018)

“On Wednesday, May 9, three explosions and gunfire were reported shortly before 13:00 (local time) in the center of Kabul. According to initial reports, two attacks were carried out by three suicide bombers in two different police stations. One explosion is attributed to a suicide bomber at the entrance of the PD13 police headquarters in the Dasht-e Barchi area, while two other suicide bombers struck less than 20 minutes later in the PD10 in the Shahr-e Naw area. Gunfire has also been reported in the above areas. At least six individuals have been injured.” (GardaWorld, 9 May 2018)[xvii]

“Afghan authorities say police shot dead a suicide bomber on May 7 as he was apparently preparing to attack an outdoor blood-donor facility in central Kabul.” (RFE/RL, 7 May 2018)

APRIL 2018

“On Monday, April 30, dual suicide bombing attacks in Kabul killed at least 29 people and wounded over 49 others. Islamic State-Khorasan Province (IS-KP) claimed responsibility for the attacks.” (GardaWorld, 1 May 2018) “[T]he Afghan Journalists Center (AFCJ) said at least nine journalists died in the April 30 attacks” (RFE/RL, 30 April 2018). “[F]our police officers […] were among the dead, officials say. So far, 45 people have been reported injured” (BBC News, 30 April 2018).

“A suicide bomb attack at a voter registration centre in the Afghan capital Kabul has killed at least 57 people, officials say. The dead include 21 women and five children, killed when the blast hit the queue outside. A further 119 people were injured. The Islamic State group (IS) said it had carried out the attack” (BBC News, 22 April 2018). “[O]n April 24, the Health Ministry raised the death toll from an April 22 suicide bombing by the extremist group Islamic State (IS) in Kabul to 60, after three more victims died in the hospital” (RFE/RL, 24 April 2018). According to a later GardaWorld report 69 people were killed and 120 others were wounded in the aforementioned attack. (GardaWorld, 1 May 2018)

MARCH 2018

“Afghan officials say a bomb that exploded on March 24 near a protest site in Kabul has killed one person and wounded 13 others. The sit-in camp was started earlier in March by Afghans who support Pakistani Pashtuns who are demonstrating in Islamabad against what they call "an encounter killing" by Pakistani police.” (RFE/RL, 24 March 2018)

“At least 31 people have been killed and 65 wounded in a suspected suicide bomb attack near a shrine in the Afghan capital Kabul [on 21 March], officials say. Initial reports suggest the bomber attacked a crowd of hundreds of people who had gathered to celebrate the start of Nowruz, the New Year festival. Many in the crowd were minority Shia. Reports say the number killed may rise. The Islamic State (IS) group claimed the bombing.” (BBC News, 21 March 2018) In a later report GardaWorld raised the death toll to 33. (GardaWorld 1 May 2018)

“Afghan officials say at least three people have been killed and two others wounded in a suicide car-bomb attack that apparently targeted a foreign security company in Kabul. The Taliban claimed responsibility for the blast that hit the Despechari area in the east of the Afghan capital in the morning of March 17.” (RFE/RL, 17 March 2018)

“An Islamic State (IS) suicide bomber blew himself up in Kabul's Shi'ite area on March 9, killing at least nine people, officials said. One police officer was among those killed in the attack […] Afghan Interior Ministry deputy spokesperson Nusrat Rahimi told RFE/RL that at least nine people were killed and 18 others were wounded in the attack. The IS group in a statement posted on an IS-affiliated website said it was behind the Kabul attack.” (RFE/RL, 9 March 2018)

“A suspected suicide bomb attack in an eastern district of Kabul on March 2 killed a 6-year-old girl and wounded 14 other people, Afghan officials said. Interior Ministry spokesman Najib Danish told RFE/RL's Radio Free Afghanistan that the blast was ‘a car bombing targeting a foreign forces’ convoy in the Qabel Bay district of the Afghan capital. […] No more details were immediately available. No one has yet claimed responsibility for the bombing.” (RFE/RL, 2 March 2018)

FEBRUARY 2018

“The Afghan Interior Ministry says a former lawmaker and his bodyguard were gunned down in the capital, Kabul. Interior Ministry spokesman Najib Danish said Rafiullah Gul Afghan and his bodyguard were shot dead late February 24 when gunmen opened fire on their vehicle in the northern Kabul neighborhood of Khair Khana. Danish said the attackers escaped the scene of the crime and an investigation had been launched into the killings. […] No group has claimed responsibility for the attack.” (RFE/RL, 25 February 2018)

“A suicide attack in the capital Kabul left at least three security officers dead. […] In Kabul, a suicide bomber detonated his explosives in an area dotted with key diplomatic buildings. "I was driving nearby when I heard a big explosion, the windows of my car were smashed. I saw several wounded people on the street near me," a witness told Afghan channel Tolonews TV.

Jihadist group Islamic State said it carried out the attack, Reuters reported.” (BBC News, 24 February 2018)

JANUARY 2018

“The Afghan Defense Ministry says militants struck an army compound near the country’s main military academy in Kabul, killing at least 11 soldiers and wounding 16 others. The Islamic State (IS) militant group claimed responsibility for the January 29 attack through its Amaq news agency.” (RFE/RL, 29 January 2018)

“A suicide bombing has killed at least 95 people and injured 158 others in the centre of Afghanistan's capital, Kabul, officials say. Attackers drove an ambulance laden with explosives past a police checkpoint in a secure zone, home to government offices and foreign embassies. The Taliban have said they carried out the attack, the deadliest for months.” (BBC News, 28 January 2018)

“Interior Minister Wais Ahmad Barmak announced on Sunday afternoon at a joint security press conference that the death toll following Saturday’s deadly bombing in Kabul was now at 103 and 235 were wounded. He said many police officers were among the dead but did not give details. But he did say that among the wounded were 30 police officers.” (Tolo News, 28 January 2018)[xviii]

“At least 22 people have now been reported killed in a siege by gunmen at Kabul's Intercontinental Hotel, the health ministry says. The attack ended more than 12 hours after gunmen in army uniforms entered the hotel around 21:00 local time (16:30 GMT) on Saturday. The Taliban said their fighters were behind the attack. Sources told national news channel, Tolo News, that the death toll could be as high as 43. […] The gunmen - armed with rocket-propelled grenades as well as smaller weapons - took many of the guests hostage. […] Several guests were pictured using bed sheets to try to climb down from a top-floor balcony. All six attackers have reportedly been killed.” (BBC News, 22 January 2018)

“The UN Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) today releases its preliminary findings in to the suicide attack in Kabul on 4 January that killed 13 civilians and injured an additional 19. The attack, claimed by Islamic State, took place in the evening when the bomber detonated his body-borne improvised explosive device after the arrival of anti-riot police at a violent disturbance between security officials and shopkeepers that had been ongoing for several hours in the east of the capital. Twelve of the 13 slain were police officials, performing legitimate law enforcement functions of helping to restore order and safety for civilians during a violent incident.” (UNAMA, 7 January 2018)

DECEMBER 2017

“At least 41 people have been killed and more than 80 wounded in a suicide bomb attack in the Afghan capital, Kabul. A Shia cultural organisation was the target but the Afghan Voice news agency was also hit. So-called Islamic State said it was behind the attack. The interior ministry told the BBC an explosion at the Shia centre was followed by at least two more blasts.” (BBC News, 28 December 2017)

NOVEMBER 2017

“At least 11 people have been killed in a suicide attack on a Kabul rally by supporters of Mohammad Atta Noor, the powerful governor of Afghanistan's northern Balkh Province. Noor, an outspoken critic of President Ashraf Ghani's national-unity government and a former factional militia leader in the anti-Taliban Northern Alliance, was not attending the November 16 rally at the time of the attack. Kabul police told RFE/RL that at least nine police officers and two civilians were among those killed in the suicide bombing. Police said at least seven officers were injured in the blast.” (RFE/RL, 16 November 2017)

“An Afghan television station has returned to air just hours after an attack by militants left at least one staff member dead. Gunmen disguised as police officers stormed the Shamshad TV building in the Afghan capital Kabul. So-called Islamic State later said it was behind the attack. But soon after Afghan security forces brought the raid under control, a Shamshad anchor was back on the channel, reporting on the assault. At least three attackers were involved, armed with guns and grenades. The station said one blew himself up at the entrance gate while another went up to the roof to fire at security forces.” (BBC News, 7 November 2017)

OCTOBER 2017

“At least four people have been killed and 13 injured in a suicide attack in central Kabul, Afghan officials say. A spokesman for Kabul police told the BBC the bomber was thought to be as young as 12 or 13. The so-called Islamic State has said it was behind the attack.” (BBC News, 31 October 2017)

„At least 15 military cadets have been killed in a suicide attack in Kabul, Afghan officials say, bringing the death toll of a week of attacks by various militant groups to around 200.

Defence ministry spokesman Dawlat Waziri said four others were wounded in the explosion at the gates of Marshal Fahim military academy, as they were leaving by minibus.

The bomber was on foot. The Taliban have said they carried out the attack.” (BBC News, 21 October 2017)

“The October 20 attacks targeted a Shi'ite mosque in the capital, Kabul, and a Sunni mosque in the central Afghan province of Ghor. An Afghan Interior Ministry spokesman said that the death toll in the Kabul attack had risen to at least 56 people. At least 55 people were also injured after a suicide bomber blew himself up as worshippers were gathering for prayers at the Imam Zaman mosque in the western Dasht-e-Barchi section of the capital. The extremist group Islamic State claimed responsibility for the attack in Kabul.” (RFE/RL, 21 October 2017)

SEPTEMBER 2017

“A suicide bomber has killed at least five people near a Shia mosque in Kabul ahead of the major religious commemoration of Ashura. The attacker disguised himself as a shepherd in order to approach the mosque, Kabul police's criminal investigative director told AFP.

‘The bomber was grazing a herd of sheep and before reaching his target he detonated,’ General Salim Almas said. So-called Islamic State (IS) said it was behind the attack.

At least 20 people were injured.” (BBC News, 29 September 2017)

“A US air strike against militants in the Afghan capital Kabul caused civilian casualties after a missile malfunctioned, officials said. The strike was in support of Afghan troops fighting insurgents who attacked Kabul airport with rockets shortly after US Defence Secretary Jim Mattis arrived on a visit. It is not clear how many civilians were killed or injured.” (BBC News, 27 September 2017)

“Afghan security officials say at least three civilians were wounded on September 24 when a suicide car bomber attacked a Danish military convoy from the NATO-led international mission in Kabul. […] A Taliban spokesman said a Taliban fighter carried out the attack, claiming up to 16 U.S. soldiers were killed or injured.” (RFE/RL, 24 September 2017)

“A Finnish aid worker kidnapped in Afghanistan in May has been freed, Finland's foreign ministry says.” (BBC News, 14 September 2017)

“At least three people were killed when a suicide bomber blew himself up while attempting to enter a cricket stadium in the Afghan capital, Kabul, officials say. Police said the September 13 blast also injured at least seven people near the Kabul International Cricket Stadium, where hundreds of fans were watching a tournament involving both Afghan and foreign players.” (RFE/RL, 13 September 2017)

AUGUST 2017

“Afghan officials say a suicide bomber has blown himself up at a bank in the center of Kabul, killing at least five people and wounding eight others. […] The Taliban claimed responsibility for the attack, saying it had targeted security-forces personnel withdrawing their salaries.” (RFE/RL, 29 August 2017)

“Suicide bombers and gunmen, some dressed in police uniforms, attacked a mosque in Kabul during prayers on Friday, killing more than 40 people and wounding more than 100, according to mosque leaders. Many of the victims were women trapped on the mosque's second floor. The United Nations put the preliminary toll at 20 civilians killed and more than 30 wounded, while the Interior Ministry said 28 people died and 50 were wounded.” (Thomson Reuters, 26 August 2017)[xxvi]

JULY 2017

“Afghan security forces battled gunmen following a suicide attack outside the Iraqi embassy in the capital, Kabul. A bomber blew himself up at the embassy's gate, then three other attackers entered the compound, the Afghan interior ministry said. Two Afghan embassy employees were killed, and three people, including a police officer, were injured, a spokesperson told the BBC. So-called Islamic State (IS) said it carried out the attack. After a gunfight lasting several hours, Afghan authorities said the attack was over and all the assailants had been killed.” (BBC News, 31 July 2017)

“Police in the Afghan capital, Kabul, have opened fire on anti-government protesters, killing at least one person, officials say. The authorities moved in early on Tuesday to break up a makeshift protest camp in the city centre. Several others were injured. Protests began almost three weeks ago, after a massive vehicle bomb in the city centre left more than 150 dead. Demonstrators accuse the government of failing to provide security.” (BBC News, 20 June 2017)

JUNE 2017

Authorities in Afghanistan say a bomb and gun attack on a Shi'ite mosque in Kabul has killed five people. The extremist group Islamic State (IS) claimed responsibility for the June 15 attack. Deputy Interior Minister Murad Ali Murad said that two bombers carried it out and that six people were wounded in addition to the five dead.” (RFE/RL, 15 June 2017)

“On Saturday 3 June 2017, with people still reeling from the events of the day before, debates on whether to continue and possibly escalate the demonstrations were ongoing. Afghan police and intelligence officials however urged Kabul’s inhabitants to stay indoors, citing a threat of possible attacks that could target large gatherings of people […]. There were no demonstrations, but people did gather for the funerals.

One of the main funerals, attended by leading politicians (mainly but not exclusively from Jamiat), was the one of Ezadyar’s son. It took place at the same cemetery where former Jamiati leader Marshal Fahim was buried, in Kabul’s northern Saray-e Shamali area. While the mourners lined up for prayers, three explosions tore through the second or third row (see dramatic footage here), killing at least 20 and injuring 119. According to the NDS the attackers had used explosive-rigged shoes.” (Van Bijlert/ Ruttig, 4 June 2017)[xxvii]

“On 1 June 2017, in an initial response, dozens of mainly young Kabulis gathered at the blast site for a vigil. Among other slogans, the protestors demanded the execution of ‘Daesh prisoners.’ […] When demonstrators returned the following day, on 2 June 2017, in large numbers, the mood was more much tense and anti-government, and there was an array of agendas on display. There were calls for the government to resign in favour of an interim government. […] At least part of the crowd wanted to march on to the presidential palace; they were stopped by the police which was out in the streets in strength. The situation turned tense as the security forces used water cannons, tear gas and batons and, at some point, live ammunition, killing a number of protestors. […] The police chief alleged that protesters had been carrying weapons and had fired at the police, wounding four officers. […] One of the dead was Salem Ezadyar, the son of a leading Jamiati politician and current deputy chairman of the Meshrano Jirga, or Senate.” (Van Bijlert/ Ruttig, 4 June 2017)

MAY 2017

“The Afghan government has raised the death toll from a huge truck-bomb blast in the center of Kabul to 90. The Afghan government's media center said 400 people were also wounded in the May 31 explosion, which ripped through Kabul's diplomatic quarter at the peak of the morning rush hour during the holy month of Ramadan, shattering windows far from the site and sending black smoke into the sky. The Health Ministry warned that the toll would continue to rise as more bodies were pulled from the debris.” (RFE/RL, 31 May 2017)

“As a result, not only police and security company personnel that manned the nearby check-post, but large numbers of Afghan civilians were harmed – an estimated 90 people killed and further 460 injured, some so badly that it will affect them for the rests of their lives. […]

There was no claim of responsibility for the attack, from neither the Taleban or Daesh’s local ‘Khorasan’ chapter (ISKP), but the Afghan intelligence (NDS), already on the same evening, accused the Haqqani network of having organised the blast, in cooperation with the Pakistani intelligence service, the ISI […].” (Van Bijlert/ Ruttig, 4 June 2017)

“Gunmen in the Afghan capital Kabul have attacked a guesthouse, killing a German woman and beheading an Afghan guard. The attackers stormed a guesthouse run by a Swedish NGO, Operation Mercy, at about 23:30 (19:00 GMT) on Saturday, the Afghan interior ministry said. A second woman, from Finland, is missing and has possibly been kidnapped, the ministry said.” (BBC News, 21 May 2017)

“A suicide attack on a convoy belonging to the Nato mission in Afghanistan has killed at least eight people in Kabul, officials say. The victims were all civilians, a government spokesman said. About 25 other people were injured, including three US service members. The attack on the group of military vehicles happened next to the US embassy during the morning rush hour. So-called Islamic State (IS) said it was behind the attack.” (BBC News, 3 May 2017)

APRIL 2017

“At least five people have been killed and several others injured in a suicide bombing in Kabul, the Afghan Interior Ministry says. The blast occurred near the Defense Ministry compound and other government institutions on April 11, when thousands of ministry staff were leaving their offices for the day. A Defense Ministry spokesman was quoted as saying the victims included both civilians and members of the Afghan security forces. The spokesman also said the target appeared to be a police post. The Islamic State (IS) extremist group claimed the attack through its unofficial news agency, Amaq, saying the bomber targeted a checkpoint.” (RFE/RL, 12 April 2017)

MARCH 2017

“Afghan officials say the death toll in an attack on a military hospital in Kabul has risen to 49. Salim Rassouli, director of Kabul hospitals, said on March 9 that 49 people were killed in the attack on the Sardar Mohammad Khan military hospital on March 8, and at least 63 wounded. The extremist group Islamic State (IS) claimed responsibility for the attack in which gunmen dressed as health workers shot doctors, patients, and visitors at the 400-bed hospital. Health Ministry spokesman Qamaruddin Sediqi confirmed the death toll of 49 but put the number of people wounded at 76. Other officials said 90 people were wounded.” (RFE/RL, 9 March 2017)

“Almost simultaneous attacks in Kabul have left at least 16 people dead and 44 injured, the health ministry says. The two suicide attacks took place at about midday local time (07:30 GMT) on Wednesday, targeting a police station and intelligence agency offices. Taliban spokesman Zabihullah Mujahid claimed responsibility for the attacks.” (BBC News, 1 March 2017)

FEBRUARY 2017

“At least 20 people have been killed in a suicide bombing at Afghanistan's Supreme Court in Kabul, officials say. The government said 41 people were injured, 10 of them critically. All of the casualties are civilians. The bomber targeted the car park of the court compound as employees were leaving to go home, reports say. There was no immediate claim for the attack, which follows a number of deadly bombings by the Taliban and other militants in recent months” (BBC News, 7 Februar 2017). “Islamic State claimed responsibility on Wednesday for a suicide attack that killed at least 22 people outside Afghanistan's Supreme Court. The bomber, identified as Abu Bakr Altajiki by the militant group, detonated an explosive belt as court employees were leaving work in downtown Kabul on Tuesday evening.” (Reuters, 8 February 2017)

JANUARY 2017

“Afghan officials say twin bombings near parliament in Kabul killed at least 38 people on January 10, while a powerful blast at a government guesthouse in southern Kandahar left at least seven dead, including five diplomats from the United Arab Emirates. The initial blast in Kabul struck about 4 p.m. as employees were leaving a compound of government and legislative offices, Interior Ministry spokesman Sadiq Sadiqi said. Sadiqi told RFE/RL’s Radio Free Afghanistan that a suicide bomber blew himself up, followed by a car bomb in the same area in "what appears to have been a coordinated attack." The second explosion occurred after security forces had arrived at the scene. According to some reports, another vehicle with explosives was stopped by security forces near the area. Health officials say more than 70 people were wounded in the bombings, which were claimed by the Taliban.” (RFE/RL, 11 January 2017)

3. Sources

(all links accessed 19 January 2019)



[i] The US Congressional Research Service (CRS) is a public policy research arm of the US Congress.

[ii] The UN General Assembly (UNGA) is one of the six principal organs of the United Nations and the only one in which all member nations have equal representation.

[iii] Human Rights Watch (HRW) is a US-based international non-governmental organization that conducts research and advocacy on human rights.

[iv]The Office of the Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR) is a US government body that provides oversight on reconstruction efforts in Afghanistan.

[v] The UN Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) is a political UN mission established on 28 March 2002 by United Nations Security Council Resolution 1401.

[vi] The Office of the United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) is a United Nations agency with the mandate to protect and support refugees and assist in their voluntary repatriation, local integration, or resettlement to a third country.

[vii] Thomas Ruttig is one of the co-directors of the Afghanistan Analysts Network (AAN).

[viii] Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) is a US government-funded broadcasting organisation that provides news, information, and analysis to countries in Eastern Europe, Central Asia and the Middle East.

[ix] Tolo News is an Afghan news and current affairs broadcaster.

[x] The Institute for War and Peace Reporting (IWPR) is an international NGO network which, through reporting and capacity building, aims at promoting journalism to secure human rights, raise awareness and strengthen civil society.

[xi] The US Agency for International Development (USAID) is an agency of the US federal government mainly responsible for administering civilian foreign aid and development assistance.

[xii] iMMAP is an international non-governmental organisation that provides information management services to humanitarian and development organizations.

[xiii] The World Health Organization (WHO) is the directing and coordinating authority for health within the United Nations system.

[xiv] Reporters Sans Frontières (RSF) is a Paris-based international non-governmental organisation devoted to protecting freedom of expression by reporting on violations of press freedom.

[xv] Pajhwok Afghan News (PAN) is an independent news agency headquartered in Kabul.

[xvi] The British Broadcasting Corporation (BBC) is a British public service broadcaster headquartered in London.

[xvii] Friederike Stahlmann is a researcher at the Max Planck Institute for Social Anthropology (Germany) with a focus on Afghanistan.

[xviii] The US Department of State (USDOS) is the US federal executive department mainly responsible for international affairs and foreign policy issues.

[xix] The International Crisis Group (ICG) is a Brussels-based transnational non-profit, non-governmental organization that carries out field research on violent conflict and advances policies to prevent, mitigate or resolve conflict.

[xx] The UN Security Council is an organ of the United Nations, charged with the maintenance of international peace and security.

[xxi] The Jamestown Foundation (JF) is an independent, nonpartisan, nonprofit organization that provides information on terrorism, the former Soviet republics, Chechnya, China, and North Korea.

[xxii] The Norwegian Country of Origin Information Center Landinfo is an independent body within the Norwegian immigration authorities that provides COI services to various actors within Norway’s immigration authorities.

[xxiii] Antonio Giustozzi is an Afghanistan scholar and Visiting Professor in the Department of War Studies of King’s College London.

[xxiv] Borhan Osman is an analyst for the Afghanistan Analysts Network (AAN), an independent non-profit policy research organisation headquartered in Kabul which provides analysis on Afghanistan and its surrounding region.

[xxv] GardaWorld is an internationally operating private security firm headquartered in Canada.

[xxvi] Thomson Reuters is a New York and Toronto-based multinational mass media and information firm.

[xxvii] Martine van Bijlert and Thomas Ruttig are co-directors of the Afghanistan Analysts Network (AAN).

This featured topic was prepared after researching solely on ecoi.net and within time constraints. It is meant to offer an overview on an issue and is not, and does not purport to be, conclusive as to the merit of any particular claim to refugee status, asylum or other form of international protection. Chronologies are not intended to be exhaustive. Every quotation is referred to with a hyperlink to the respective document.