a-5473 (ACC-NGA-5473)
Nach einer Recherche in unserer Länderdokumentation und im Internet können wir Ihnen zu oben genannter Fragestellung Materialien zur Verfügung stellen, die unter anderem folgende Informationen enthalten:
Hat ein Nigeria geborenes Kind, dessen Mutter die nigerianische Staatsangehörigkeit hat, auch diese Staatsangehörigkeit bzw. ein Anrecht darauf oder richtet sich die Staatsangehörigkeit nach jener des Vaters?
Laut einer telefonischen Auskunft der Konsularabteilung der nigerianischen Botschaft in Berlin vom 18. Jänner 2006 sei der Reisepass der wichtigste Nachweis der nigerianischen Staatsbürgerschaft, weiters könne zu diesem Zweck auch die nationale Identitätskarte verwendet werden, die jedoch nicht so weit verbreitet sei. In Bezug auf die Staatsangehörigkeit von Kindern, deren Eltern nicht Bürger desselben Staates seien, bemerkte der Mitarbeiter der nigerianischen Botschaft, dass die Staatsbürgerschaft des Vaters von der nigerianischen Verfassung eindeutig höher bewertet werde als jene der Mutter des Kindes und in der Regel ausschlaggebend sei. Dies gelte auch, wenn die Mutter das Sorgerecht habe beziehungsweise die Eltern des Kindes nicht verheiratet seien. De facto könne also der Vater über die Staatsbürgerschaft seines Kindes entscheiden. Dies stelle in der Praxis jedoch wahrscheinlich kein Problem dar, da das Kind die Möglichkeit einer Doppelstaatsbürgerschaft habe und die Eltern wahrscheinlich daran Interesse haben würden, dass das Kind über die Staatsbürgerschaft beider Länder verfügt. Im Konfliktfall, wenn der nicht-nigerianische Vater ablehne, dass das Kind zusätzlich zu seiner Staatsbürgerschaft die nigerianische Staatsbürgerschaft erhalte, die nigerianische Mutter des Kindes dies jedoch befürworte, könne diese Frage von einem Gericht entschieden werden. (Botschaft der Bundesrepublik Nigeria in Berlin, telefonische Auskunft vom 18. Jänner 2007)
Das UK Home Office bezieht sich in seinem Länderbericht vom 1. März 2007 bei seinen Ausführungen zur Staatsbürgerschaft in Nigeria auf Kapitel 3 der nigerianischen Verfassung von 1999. Laut Verfassung könne die nigerianische Staatsbürgerschaft unter anderem von jeder Person erworben werden, die vor dem 1. Oktober 1960 in Nigeria geboren sei, wenn ein Elternteil oder ein Teil der Großeltern in Nigeria geboren sei und einer indigenen Gemeinschaft angehöre oder angehört habe. Weiters könne die nigerianische Staatsbürgerschaft von nach dem 1. Oktober 1960 in Nigeria geborenen Personen erworben werden, wenn ein Elternteil oder Großvater bzw. Großmutter nigerianischer Staatsbürger sei:
“38. Citizenship and Nationality
38.01 Chapter 3 of the 1999 Constitution sets out the requirements for Nigerian citizenship. Citizenship can be acquired by birth, descent, registration and naturalisation. There are legal provisions for voluntary and involuntary renunciation of Nigerian citizenship. Dual nationality is only legally recognised for persons who are Nigerian citizens by descent, and who have acquired citizenship of another country, by descent. [6]
38.02 The Constitution states that Nigerian citizenship can be acquired by any person:
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born in Nigeria before 1 October 1960, provided one parent or one grandparent was born in Nigeria and belongs or belonged to a community indigenous to Nigeria
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born in Nigeria after 1 October 1960, provided one parent or one grandparent is a Nigerian citizen
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born outside Nigeria provided one parent is a Nigerian citizen. [6]” (UK Home Office, 1. März 2007, S.165)
Laut einem Artikel von ThePostNewsLine.com vom Juni 2006 (keine genaue Datumsangabe verfügbar) habe Gordon Harry Bristol, der nigerianische Generalkonsul in Douala, Kamerun, erklärt, dass die Doppelstaatsbürgerschaft in Nigeria legal sei und Kinder aus Mischehen, einschließlich jener Kinder, deren Väter keine Nigerianer seien, keine Probleme hätten, die nigerianische Staatsbürgerschaft zu erhalten:
“Nigerians are interested in the issue of citizenship and nationality because many Cameroonian women are married to Nigerians, but their children are unable to obtain Cameroonian nationality. […] Bristol stated that dual nationality is legalised in Nigeria, and children of mixed parentage, including those whose fathers are not Nigerians, have no problem obtaining Nigerian nationality.” (ThePostNewsLine.com, Juni 2006)
Das vom nigerianischen Generalkonsulat in New York veröffentlichte Formular zur Beantragung eines Reisepasses verlangt von Personen, die außerhalb Nigerias geboren sind, einen Nachweis, dass deren Vater in Nigeria geboren wurde (siehe Link zum Formular m Quellenverzeichnis):
„4. Documents to be produced.
(a) If applicant was born in Nigeria:
(i) birth certificate* of applicant (or previous passport); and, at the request of the Chief Passport Officer
(ii) evidence of birth in Nigeria of either parent (or of a grand-parent)
(iii) Marriage certificate if applicant is a married woman.
(b) If applicant was born outside Nigeria:-
(i) birth certificate* of applicant (or previous passport);
(ii) marriage certificate* of applicant’s Nigerian parent;
(iii) evidence of birth in Nigeria of father;
(iv) marriage certificate if applicant is a married woman.” (Consulate General of Nigeria, kein Datum angegeben; siehe weiters auch das Formular der Embassy of Nigeria in Israel, Abs. D)
Die Civil Liberties Organisation hält in einem Bericht von August 2005 fest, dass die nigerianische Gesellschaft patriarchalisch sei und die Staatsbürgerschaft von Kindern, die in Mischehen geboren würden, kein Problem darstelle, wenn der Vater Nigerianer sei. Wenn der Vater jedoch ein Ausländer sei, während die Mutter Nigerianerin sei, könnte das Kind wahrscheinlich mit Problemen in Hinblick auf „Indigeneship“ konfrontiert sein, obwohl es nach Sektion 25(1) der Verfassung Nigerianer sei:
„The citizenship of children whose one of his/her parents is Nigerian.
The Nigerian society is patriarchal so the rights and citizenship of children born into such marriages poses no problems if the father is Nigerian, whereas if the father is a foreigner whilst the mother is Nigerian, the child might probably face indigeneship problem although he is Nigerian by virtue of section 25(1) of the Constitution. This is capable of preventing such a person from contesting for political office since his surname will probably disclose his nationality more especially if they have not been fully integrated into system and assimilate some cultural norms and ethos of the society through socialization. Be that as it may the Constitution does not discriminate against such children.“ (Civil Liberties Organisation, August 2005, S. 13; zur Bedeutung von Indigeneship siehe Civil Liberties Organisation, S. 11; siehe dazu auch This Day Online, 2003)
In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Materialien konnten keine Informationen darüber gefunden werden, welche nigerianische Organisation beziehungsweise Behörde in Staatsbürgerschaftsfragen bindende Entscheidungen trifft beziehungsweise für die Feststellung der Staatsangehörigkeit zuständig ist. Auch zum Verfahren der Feststellung der Staatsangehörigkeit (Ort der Registrierung, notwendige Dokumente o.ä.) konnten in den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Materialien keine Informationen gefunden werden.
[Textabschnitt entfernt]
Gab es im November 2006 Auseinandersetzungen auf der Bakassi Halbinsel und kam es in diesem Zusammenhang zu Festnahmen und Inhaftierungen? Wie ist die derzeitige Lage auf der Bakassi-Halbinsel? Gibt es nach wie vor nigerianische Bürger, die Teile der Bakassi Halbinsel bewohnen?
Auseinandersetzungen auf der Bakassi Halbinsel im November 2006:
In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Quellen konnten im Rahmen der zeitlich begrenzten Recherche keine Informationen zu Auseinandersetzungen auf der Bakassi Halbinsel im November 2006 gefunden werden.
Bei der Suche auf ecoi.net, allAfrica.com, lexisnexis.com und mit google wurden unter anderem folgende Suchbegriffe verwendet:
ecoi.net: Bakassi violence november 2006 OR conflict OR clash; Bakassi "november 2006"; Bakassi (Datum: veröffentlicht nach : 1. Oktober 2006)
allAfrica.com: Bakassi November 2006; Bakassi peninsula conflict
Lexisnexis.com: Bakassi Nigeria November 2006
Google: Bakassi “November 2006”
Informationen zur aktuellen Lage:
Das Congressional Research Service (CRS) gibt in seinen “Reports and Issue Briefs” vom 1. April 2007 einen Überblick über die Entwicklungen bezüglich des Konfliktes um die Bakassi Halbinsel. Laut CRS hätten Nigeria und Kamerun kürzlich die lange bestehenden Grenzstreitigkeiten um das Gebiet beigelegt. Der Internationale Gerichtshof (IGH) hätte 2002 entschieden, dass die Halbinsel zu Kamerun gehöre. Die BewohnerInnen des Gebietes – die meisten von ihnen würden sich Berichten zufolge als NigerianerInnen bezeichnen – könnten jedoch ihre nigerianische Nationalität beibehalten. Trotz dieses Urteils gebe es weiterhin Spannungen. Im Juni 2006 hätten seien die Präsidenten der beiden Staaten mit UN Generalsekretär Kofi Annan zusammengetroffen und Präsident Obasanjo habe zugestimmt, die nigerianischen Truppen aus den Gebiet abzuziehen und innerhalb von zwei Jahren die vollständige Kontrolle an Kamerun zu übergeben. Am 14. August 2006 hätte Nigeria offiziell die Kontrolle über die Bakassi-Halbinsel an Kamerun übergeben, bis 2008 werde die Region jedoch unter nigerianischer ziviler Kontrolle verbleiben. Eine gemeinsame Kommission führe die Grenzziehung in den Dörfern entlang der Grenze durch:
“The Bakassi Peninsula. Nigeria and Cameroon recently resolved a longstanding border dispute regarding an area known as the Bakassi peninsula. The International Court of Justice (ICJ) ruled in 2002 that the peninsula belonged to Cameroon, but that its residents, most of whom reportedly consider themselves Nigerian, could retain their Nigerian nationality. Despite the ruling, tension remained, and the transfer of possession was delayed. The presidents of the two countries met with UN Secretary General Kofi Annan in June 2006, and President Obasanjo agreed to withdraw Nigerian troops from the area and transfer complete control within two years. Nigeria formally handed control of the peninsula to Cameroon on August 14, 2006, although it will remain under Nigerian civilian control until 2008. A mixed commission is conducting an ongoing demarcation of villages along the border.” (CRS, 1. April 2007)
Die Economist Intellegence Unit (EIU) stellt am 16. November 2006 fest, dass sich die Beziehungen zwischen Kamerun und Nigeria nach der offiziellen Übergabe der umstrittenen Bakassi-Halbinsel an Kamerun am 14. August 2006, welche in Folge der Unterzeichnung des sog. „Greentree-Übereinkommens“ zwischen den Präsidenten der beiden Staaten unter der Schirmherrschaft Kofi-Annans erfolgt sei, verbessern könnten. Die nigerianischen Truppen sollten ihren Rückzug bis Mitte November vollzogen haben. In einigen Gebieten werde es jedoch für zwei weitere Jahre nigerianische Sicherheitskräfte geben. Über die Aufteilung der Öl- und Gasressourcen vor der Küste müssten sich die die beiden Regierungen noch einig werden:
“Relations with Nigeria could improve as a result of the formal handover of the disputed Bakassi peninsula to Cameroon on August 14th. This followed the signing in June of the Greentree agreement by the presidents of both countries under the auspices of the UN secretary-general, Kofi Annan. Nigerian troops are due to complete their withdrawal by mid-November, although parts of the territory will retain a Nigerian security presence for another two years. Delays are expected, as the process is politically sensitive for the Nigerian government, and the two governments have yet to agree on how to share the territory's offshore oil and gas resources, which are believed to be substantial. Although outstanding border disputes and the plight of Cameroonian migrant workers are potential sources of conflict with Equatorial Guinea, relations between both countries have improved in recent months.” (EIU, 16. November 2006)
Gibt es nigerianische Bürger, die Teile der Bakassi-Halbinsel bewohnen?
Das US Department of State (USDOS) erwähnt in seinem Jahresbericht zur Menschenrechtslage vom 6. März 2007 den Rückzug der nigerianischen Regierungstruppen von der Bakassi-Halbinsel im August 2006. Die administrative Kontrolle über das Gebiet sei nach einem lange andauernden Rechtsstreit, welcher 2002 zu einer Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes geführt habe, Kamerun übertragen worden. Einige nigerianische BürgerInnen seien in dem nun kamerunschen Territorium verblieben, anderen sei eine Umsiedlung innerhalb des Landes angeboten worden:
“Government forces withdrew from the Bakassi Peninsula near the border with Cameroon in August after a June agreement between the presidents of Cameroon and Nigeria. Cameroon was given administrative control of the region following an extended legal dispute that resulted in the 2002 decision by the International Court of Justice to award the Bakassi to Cameroon. Some citizens remained in what became Cameroonian territory, and others were offered resettlement within the country.” (USDOS, 6. März 2007; Abschnitt 2d)
In einem Artikel vom 7. November 2006 gibt die nigerianische Zeitung This Day die Aussage des nigerianischen Außenministers Abdullahi Tanko wieder, welcher betont habe, dass die Grund- und Menschenrechte der EinwohnerInnen der Bakassi-Halbinsel der Regierung Obasanjo sehr am Herzen liegen würden. Nigeria würde dementsprechend weiterhin an die zuständigen Behörden Kameruns appellieren, die Rechte der nigerianischen BewohnerInnen angemessen zu schützen. Alhaji Amadou Ali, der Vorsitzende der kamerunschen Delegation in der gemeinsamen Kommission habe erklärt, dass die Situation auf der Bakassi-Halbinsel weiterhin stabil sei und die Rechte der nigerianische BewohnerInnen gewahrt würden:
“Minister of state for Foreign Affairs, Abdullahi Tanko, said issues of fundamental human rights of affected populations, especially Bakassi indigenes, was very dear to the present administration. ‘We will, therefore, continue to appeal to the relevant Camerounian authorities to ensure that rights of Nigerians resident in Cameroun are adequately protected,’ Tanko said. The chairman of the Cameroun delegation to the commission, Alhaji Amadou Ali, however explained that the situation in the Bakassi Peninsular had remained stable and the rights of Nigerian citizens were being protected.” (This Day, 7. November 2006)
Am 5. Dezember 2006 zitiert die nigerianische Tageszeitung Vanguard den für Cross River State zuständigen Beauftragten der Independent National Electoral Commission (INEC), Dr. Ishmael Igbani, welcher festgestellt habe, dass die Wahlen in einigen Gebieten der Bakassi-Halbinsel nur stattfinden würden, wenn für die BeamtInnen der INEC ausreichende Sicherheitsvorkehrungen getroffen würden. Laut Vanguard würden nigerianische BewohnerInnen der Bakassi Halbinsel aufgrund dieser Verlautbarung durch Dr. Ishmael Igbani Gefahr laufen, ihre Stimmen bei den Wahlen im Jahr 2007 nicht abgeben zu können:
“The Independent National Electoral Commission (INEC) national commissioner in charge of Cross River State, Dr. Ishmael Igbani, has said that elections will only take place in some parts of Bakassi if adequate security is provided for INEC officials.
By that disclosure by Dr. Ishmael Igbani, Nigerians resident in areas of Bakassi Peninsula over which Nigeria and Cameroon exercise joint control in view of the Green Tree Agreement reached in New York, USA, under the supervision of the UN, are in danger of not casting their votes in the forthcoming 2007 elections. Dr. Igbani spoke weekend in Calabar at a press briefing.
He was reacting to a question on why INEC was yet to move into the Bakassi peninsula to register Nigerians who are still resident both in the area already handed over to Cameroon and others where hand over is pending.” (Vanguard, 5. Dezember 2006)
Bezug nehmend auf eine Gespräch mit Chief Etinyin Okon Edet, dem wichtigsten Herrscher auf der Bakassi-Halbinsel, berichtet Vanguard am 19. Mai 2007 über Fortschritte bei der Umsiedlung von EinwohnerInnen der nun zu Kamerun gehörenden Bakassi-Halbinsel nach Nigeria. Laut Chief Etinyin Okon Edet hätten die EinwohnerInnen Bakassis der Umsiedlung in die drei für sie bestimmten Gebiete in Ikang, Cross Rivers State zugestimmt, sie hätten sich re-integriert und auch die Wahlen seien in der Region durchgeführt worden. Einer Fragestellung des Reporters von Vanguard ist jedoch zu entnehmen, dass viele EinwohnerInnen der Bakassi-Halbinsel, die noch nicht umgesiedelt seien, sich über mangelnde Unterkunftsmöglichkeiten in Nigeria beklagen würden:
“Asked to comment on the progress so far about moving Bakassi indigenes from Bakassi in Cameroun to Nigeria, he noted that ‘we have since accepted relocating to the three designated Ikang areas here in Cross River state. I hope you are aware that the state government had since enacted a law that has placed us there? There is now a legal instrument, a boundary adjustment law passed by the state House of Assembly. We have re-integrated. Election was conducted there. A member representing that area will be sworn in this month at the House of Assembly.' Told that many other Bakassi indigenes were complaining about lack of accommodation in Nigeria and therefore unable to relocate, he said they should exercise patience. ‘They are already surveying the road networks in those three areas in Ikang that government has given to us. Everybody should remain calm. We are working seriously to ensure that accommodation is provided as promised by government.’” (Vanguard, 19. Mai 2007)
Hintergrundinformationen zum Bakassi-Konflikt und dessen Entwicklung:
Am 18. August 2006 erklärt die nigerianische Zeitung Vanguard, dass es in den letzten 13 Jahren einen Grenzkonflikt zwischen Nigeria und Kamerun gegeben habe. Dieser sei durch den
Internationaler Gerichtshof zu Gunsten Kameruns entschieden worden. Im August sei das Urteil des Internationalen Gerichtshofes umgesetzt worden, welches Nigeria dazu verpflichten würde, die ölreiche Bakassi-Halbinsel an Kamerun abzutreten. Am Montag, den 14. August 2006 habe Nigeria formell das Bakassi-Territorium an Kamerun übergeben:
„Nigeria and Cameroun have been in the news lately over a 13 years border dispute which was resolved by the World Court in favour of the latter. The news is such that evokes the conflicting emotions of sadness and joy: joy for the Cameroonians and sadness for the Nigerians, specifically the Bakassi people of Cross River State who have been forced to give up their homeland to this Nigeria's eastern neighbour.
The fact is that while the Camerounians are busy jubilating, courtesy of the recent implementation of the 2002 World Court ruling which compelled Nigeria to cede the oil-rich Bakassi peninsular to them, the Bakassi people of Nigeria are left lamenting and ruing over the loss of their homeland. The event of last Monday August 14, 2006 was certainly one the people of Bakassi had for long prayed would never have to take place. For that was the day Nigeria formally handed over the Bakassi territory to Cameroun to the chagrin of many Nigerians who have continued to berate the government of President Olusegun Obasanjo for making a territorial concession to Nigeria's neighbour at a great expense of the country's citizens.” (Vanguard, 18. August 2006)
In ihrem Update zu Nigeria vom 18. Dezember 2006 hält die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) fest, dass im September 2006, in Folge der Übergabe der Bakassi-Halbinsel von Nigeria an Kamerun, tausende Menschen aus dem Gebiet geflohen seien:
„Intern Vertriebene. Tausende Menschen flohen von der Bakassi-Halbinsel als diese im September 2006 von Nigeria an Kamerun zurückgegeben werden musste. NigerianerInnen, die nicht geflohen sind, sollen von kamerunschen Sicherheitskräften belästigt worden sein.“ (SFH, 18. Dezember 2006, S.8)
Die nigerianische Zeitung This Day stellt in einem Artikel vom 17. August 2006 zum Rückzug Nigerias von der Bakassi-Halbinsel Hintergrundinformationen zu den Grenzstreitigkeiten zwischen Nigeria und Kamerun zur Verfügung. This Day betont, dass das Verhältnis Nigerias mit seinen großteils französischsprachigen Nachbarländern von den durch die ehemaligen Kolonialmächte nur schlecht definierten Grenzen im Westen Afrikas geprägt sei. Diese seinen höchst durchlässig und leicht zugänglich, weiters führe die wenig koordinierte und schlüssige Grenzpolitik zu eher „lauwarmen“ und manchmal sogar frostigen Beziehungen zwischen Nigeria und seinen Nachbarländern:
“Nigeria's relationship with her mainly Franco-phone neighbours is based on the historically ill defined boundaries in the West African sub region by the former colonial masters. The highly porous and easily accessible characteristics of these boundaries, coupled with the lack of a co-ordinated and coherent boundary policy by Nigeria and the governments of contiguous states' accounts for the lukewarm and sometimes, frosty relations between Nigeria and her immediate neighbours.
In order to avoid war, Nigeria and her neighbours (particularly Cameroon), have been concerned with clear delimitation of boundaries and other mutually benefiting economic, cultural and diplomatic initiatives aimed at ensuring peaceful coexistence amongst them.” (This Day, 17. August 2006)
In einem Artikel vom 7. November 2006 zitiert This Day den Vorsitzenden der gemeinsamen Kommission von Nigeria und Kamerun (Cameroun-Nigeria Mixed Commission), Prinz Bola Ajibola, welcher betont habe, dass Nigeria und Kamerun immer noch Fragen bezüglich der Land- und Seegrenzen zu klären hätten. Laut Ajibola hätten die in den Konflikt involvierten Länder die Resolution des Internationalen Gerichtshofes noch nicht völlig befolgt:
„Head of Nigeria delegation to the Cameroun-Nigeria Mixed Commission, Prince Bola Ajibola, has said the two countries are yet to resolve land and maritime boundary issues and the recharging of the Lake Chad waters. Ajibola confirmed yesterday in Abuja, at the 16th session of the Commission that the dispute, despite intervention of the United Nations and the Court in Hague, the countries involved including Chad have not fully adhered to the resolution, saying ‘we are yet to begin the practical pillar emplacement on the land boundary and to conclude discussion on the maritime boundary,’ he said.” (This Day, 7. November 2006)
Dass die Situation an der Grenze zwischen Nigeria und Kamerun ruhig sei, betont das UN News Service am 6. Oktober 2006. Laut UN-Generalsekretär Kofi Annan würden die beiden Länder bei der Abgrenzung ihrer gemeinsamen Grenze stetige Fortschritte machen. 462 km der Grenze hätten trotz einiger Verzögerungen bislang gezogen werden können. UN-BeobachterInnen würden berichten, dass die Situation in den Grenzgebieten ruhig sei:
“The situation remains calm on the border between Nigeria and Cameroon as steady progress is made in demarcating their common boundary, Secretary-General Kofi Annan says in his latest update on the work of the commission charged with overseeing the peaceful transfer of the once-disputed oil-rich Bakassi Peninsula. In a letter to the Security Council detailing the work of the Cameroon-Nigeria Mixed Commission, Mr. Annan says about 462 kilometres of the border have been demarcated so far, although there have been some delays to that progress. He quotes UN civilian observers as reporting that the situation along the border is calm. Nigeria formally withdrew from the peninsula and transferred authority to Cameroon in August, in line with the Greentree Agreement signed by the two countries in June.” (UN News Service, 6. Oktober 2006)
Hingegen bezeichnet das Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC) in seinem Bericht vom 21. September 2006, die Gefahr gewaltsamer Ausschreitungen im Zusammenhang mit Unabhängigkeitsbestrebungen im Südosten Nigerias sowie den Widerstand gegen die offizielle Übergabe der ölreichen Bakassi-Halbinsel an Kamerun als Anlass zu Sorge:
“Violence linked with secessionist demands in Nigeria’s south-east, as well as local resistance to the official handover by Nigeria of the oil-rich Bakassi penin-sula to Cameroon, are further causes for concern. Many observers fear that the level of conflict, and with it the level of internal displacement, may increase as the April 2007 presidential elections draw nearer.” (IDMC, 21. September 2006, S.1)
Diese Informationen beruhen auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen. Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines bestimmten Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Wir empfehlen, die verwendeten Materialien zur Gänze durchzusehen.
Quellen: