Anfragebeantwortung zu Ägypten: Lage von ägyptischen Muslimen, die zum Christentum konvertieren [a-9806]

1. September 2016

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Das US-amerikanische Außenministerium (US Department of State, USDOS) schreibt in seinem

Bericht zur Religionsfreiheit vom August 2016 (Berichtszeitraum: 2015), dass gemäß der ägyptischen Verfassung und dem Strafgesetzbuch die Missionierung von Muslimen zwar nicht verboten sei, jedoch auf Basis eines Gerichtsurteils von 2008 die Konversion vom Islam zu einer anderen Religion als Apostasie gelte und basierend auf den Prinzipien des islamischen Scharia-Rechts verboten sei: Ein weiteres Gerichtsurteil von 2008 erlaube die Konversion eines Muslims, der nicht als Muslim geboren, sondern erst später zum Islam übergetreten sei. Die minderjährigen Kinder solcher Konvertiten, die nicht als Muslime geboren worden seien, in manchen Fällen auch deren erwachsene Kinder, falls sie zum Zeitpunkt der Konversion ihrer Eltern minderjährig gewesen seien, würden automatisch weiterhin als Muslime gelten. Gemäß den Gesetzen der Scharia müssten nichtmuslimische Männer, um eine muslimische Frau zu heiraten, zum Islam konvertieren. Nichtmuslimische Frauen müssten allerdings nicht zum Islam konvertieren, um einen muslimischen Mann zu heiraten. Eine nichtmuslimische Frau, die zum Islam übergetreten sei, müsse sich von ihrem Mann scheiden lassen, falls er Nichtmuslim sei und sich weigere, zum Islam zu konvertieren. Das Sorgerecht übertrage man in solchen Fällen der Mutter. Artikel 98 Absatz f des Strafgesetzbuches sehe für „Instrumentalisierung der Religion zur Förderung extremistischen Gedankenguts mit dem Ziel des Schürens von Konflikten“, „Demütigung oder Verunglimpfung einer göttlichen Religion“, sowie „ Schädigung der nationalen Einheit“ Strafen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren Inhaftierung vor.

Die Regierung habe weiterhin die Konversion für diejenigen, die als Muslime geboren worden seien, verboten. Sie habe Bishoy Armia Boulous, der vom Islam zum Christentum übergetreten sei, ohne offizielle Anklage länger als die gesetzlich festgelegte Höchstzeit von sechs Monaten aufgrund geringfügiger Vergehen wegen des Vorwurfs der Verunglimpfung des Islam in Untersuchungshaft festgehalten. Boulous sei 2013 erstmals zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt worden, weil er „illegalerweise Demonstrationen gefilmt habe, um die internationale öffentliche Meinung gegen Ägypten anzuheizen“. Im Dezember 2014 habe ein Berufungsgericht die Strafe auf ein Jahr reduziert, jedoch sei Boulous bei seiner Freilassung, die das Berufungsgericht bereits im Juli 2014 angeordnet habe, wieder von der Polizei festgenommen und wegen Verunglimpfung des Islam angeklagt worden. Im Mai 2015 habe die Presse eine Stellungnahme des Rechtsanwalts von Boulous veröffentlicht, der zufolge Boulous von Gefängniswärtern aufgrund seiner Konversion zum Christentum geschlagen und verbal angegriffen worden sein. Ein Menschenrechtsverteidiger habe angegeben, dass die erneute Verhaftung und andauernde Haft von Boulous mit seiner Konversion zusammenhänge. Bolous habe bereits 2007 öffentliche Bekanntschaft erreicht, da er das Innenministerium angezeigt hatte, weil es ihm nicht erlaubt habe, seine Religionszugehörigkeit [auf seinem Personalausweis, Anm. ACCORD] von “muslimisch” zu “christlich” zu ändern. Das Verwaltungsgericht habe zugunsten des Innenministeriums entschieden:

While neither the constitution nor the civil or penal codes prohibit efforts to proselytize Muslims, according to a 2008 court ruling that tested the constitutional provision of religious freedom, conversion from Islam is apostasy and forbidden based on principles of sharia. This ruling was followed by a second 2008 ruling that allowed for conversion from Islam for individuals who were not born Muslim but later converted to Islam. In those cases in which Muslims not born Muslim convert from Islam, their minor children, and in some cases adult children who were minors when their parents converted, automatically remain classified as Muslims. In keeping with sharia, non-Muslim men must convert to Islam to marry Muslim women, although non-Muslim women need not convert to marry Muslim men. A non-Muslim woman who converts to Islam must divorce her husband if he is not Muslim and is unwilling to convert. Custody of children is then awarded to the mother. According to article 98(f) of the penal code, using religion to promote extremist thought with the aim of inciting strife, demeaning or denigrating any of ‘the divine religions,’ and harming national unity carry penalties ranging from six months’ to five years’ imprisonment. […]

The government held Bishoy Armia Boulous, a convert from Islam to Christianity, in pretrial detention without charges beyond the six-month legal limit for misdemeanors. The government continued to prohibit conversion from Islam by those born Muslim. […]

Prosecutors did not file charges against Bishoy Armia Boulous, a convert from Islam to Christianity previously known as Mohamed Hegazy, but repeatedly ordered his continued pretrial detention based on accusations that he denigrated Islam in a symposium in 2009. According to his lawyer, Boulous was being held illegally, having exceeded the maximum pretrial detention period of six months. Boulous was initially sentenced to five years in prison in 2013 for ‘illegally filming demonstrations to stir international public opinion against Egypt.’ In December 2014, the appellate court accepted Boulous’ appeal of his sentence on the illegal filming charge and reduced it to one year. During the appeal process, Boulous was released by order of the appellate court in July 2014 pending a decision on the appeal. Upon his release, police immediately rearrested Boulous based on accusations of denigration of Islam in 2009. On May 12, the press carried a statement by Boulous’ lawyer that he had been physically beaten and verbally abused by prison officials because of his conversion to Christianity. The lawyer also told press that Boulous was denied a Bible and prescription glasses. According to a human rights advocate, Boulous’ re-arrest and continued detention were due to his conversion to Christianity. Boulous was previously known for suing the Ministry of Interior (MOI) in 2007 for not allowing him to change his legal religious identity from Muslim to Christian. The administrative court ruled in favor of the MOI.“ (USDOS, 10. August 2016, Section 2)

Das USDOS berichtet weiters, dass im November 2015 Presseberichten zufolge eine 26-jährige Frau aufgrund ihrer Konversion zum Christentum und Heirat mit einem christlichen Mann von ihren muslimischen Onkeln und Cousins getötet worden sei. Die Strafverfolgungsbehörden und Polizeibeamte hätten eine Untersuchung begonnen. Nach dem Mord hätten hochrangige Sicherheitsbeamte, die Familie der Getöteten und die Familie ihres christlichen Mannes eine Versöhnungssitzung abgehalten, um weitere religiös motivierte Gewalt in dem Dorf zu vermeiden. Die muslimische Familie der Getöteten habe Berichten zufolge gefordert, dass die Familie des christlichen Ehemannes den Ort verlasse. Das Ergebnis der Versöhnungssitzung sei am Ende des Jahres noch nicht bekannt gewesen:

„On November 18, the Muslim uncles and cousins of a 26-year-old convert to Christianity killed her for conversion and marriage to a Christian man, according to press reports. Her father, who had tried to protect her from her uncles and cousins, reported to police they killed her, press reported. Prosecutors and police officers started an investigation. Following the killing, the press reported that senior security officials, the family of the victim, and her Christian husband’s family held a reconciliation session to avoid further sectarian violence in the village. The victim’s Muslim family reportedly demanded that the husband’s Christian family move out of the village permanently. The outcome was unclear at year’s end.“ (USDOS, 10. August 2016, Section 3)

Esshad, eine Datenbank des in Washington ansässigen Tahrir Institute for Middle East Policy (TIMEP), die Informationen zu konfessionellen Übergriffen in Ägypten sammelt, berichtet in einem kurzen Überblick zu Ägyptens Blasphemiegesetzen vom März 2016 ebenfalls über den Fall des zum Christentum konvertierten Bishoy Armia. Dieser sei am 4. Dezember 2013 in der Provinz Minya festgenommen worden, da er zu dem „falschen Bild“ beitrage, dass es Gewalt gegen Christen in Minya gebe. Im Juni 2014 sei Bishoy Armia zu fünf Jahren Haft und einer Geldbuße von 500 ägyptischen Pfund [etwa 51 Euro nach damaligem Wechselkurs, Anm. ACCORD] verurteilt worden, da er „Christen als Opfer religiös motivierter Unterdrückung“ dargestellt und diese „Falschinformation“ verbreitet habe. Im Dezember 2014 habe ein Berufungsgericht Bishoy Armia als nicht schuldig in zwei Anklagepunkten bezüglich der Verhaftung in Minya befunden, ihn stattdessen aber zu einem Jahr Haft wegen „unerlaubten Filmens von Demonstrationen der Muslimbruderschaft und Verbreitung von nationalen Interessen schadenden Fehlinformationen“ verurteilt. Obwohl Armia sich schon mehr als ein Jahr in Haft befinde und daher ein Anrecht auf Freilassung habe, würde er immer noch, aufgrund des Vorwurfs der Blasphemie, der nachträglich eingereicht worden sei, ohne die Möglichkeit auf Freilassung gegen Kaution festgehalten:

„Noted Convert to Christianity Bishoy Armia Arrested, Facing Charges (February 2016) On December 4, 2013, noted convert to Christianity Bishoy Armia was arrested in Minya. Authorities claimed he was contributing to a ‘false image‘ that there was violence against Christians in Minya. Bishoy Armia first made headlines in 2007 as the first Egyptian Christian convert to file a lawsuit to try to change his religious status on his national identification card. In June 2014, Armia was sentenced to five years in prison and fined LE500 for ‘depicting Christians as suffering from sectarian oppression‘ and reporting the ‘misinformation.‘ On the date of the appeal hearing (July 20, 2014), the court ordered his release after his lawyer filed a complaint stating that bail had not been appropriately set. Armia was rearrested as he left the courtroom on blasphemy charges that state security prosecutors decided to renew from 2009. On December 28, 2014, an appeals judge found Bishoy not guilty of two charges relating to the Minya arrest, but sentenced him to one year in prison on the charge of ‘filming Muslim Brotherhood demonstrations without permission and spreading false news harmful to national interests.‘ Despite having spent more than one year in detention and being eligible for release for time already served, Armia has been held without an opportunity to post bail because of blasphemy charges that had been belatedly brought. On June 5, 2015, Armia was subject to beatings while detained at Tora Prison. His lawyer submitted a complaint to the prosecutor-general stating that his client is being beaten because of his conversion to Christianity. On February 23, 2016, the Cairo Criminal Court extended his pretrial detention for 45 days, despite the fact that December 2014 marked the end of his maximum two-year period of pretrial detention.“ (Esshad, März 2016)

MidEast Christian News (MCN), eine unabhängige Nachrichtenorganisation mit Fokus auf christlichen Minderheiten im Nahen Osten, berichtet im November 2015 ebenfalls über den Fall der zum Christentum konvertierten Muslimin, die von ihrer Familie aufgrund ihrer Konversion und ihrer Heirat mit einem christlichen Mann getötet worden sei. Die Sicherheitskräfte der Provinz Al-Fayyum hätten der koptischen Familie des christlichen Ehemannes eine Frist von 10 Tagen gegeben, um ihren Wohnsitz und ihr Land zu verkaufen und das Dorf zu verlassen. Die Polizei habe im Ort eine Ausgangssperre verhängt, bis die Familie den Ort verlassen habe, da sie weitere Auseinandersetzungen zwischen muslimischen und christlichen Familien erwarte. (MCN, 24. November 2015)

 

Der deutsche Auslandsrundfunksender Deutsche Welle (DW) berichtet in einem Beitrag auf seiner arabischsprachigen Website vom Juni 2015, dass die meisten arabischen Länder sich auf den gesetzlichen Paragraphen „Verachtung und Verunglimpfung der Religion“ stützen würden, um denjenigen, der den islamischen Glauben verlasse, zu bestrafen, obwohl es kein ausdrückliches Gesetz gebe, das den Übertritt zu einer anderen Religion kriminalisiere. In Ägypten würden Berichten der NGO Egyptian Initiative for Personal Rights zufolge die verantwortlichen Gesetzesvertreter den Paragraphen 98 des Strafgesetzbuches, der die Bestrafung der „Verunglimpfung einer der monotheistischen Religionen, der Schädigung der nationalen Einheit und des sozialen Friedens“ vorsehe, so auslegen, dass eine Abwendung vom Islam eine Verunglimpfung darstelle und ein Verstoß gegen die öffentliche Ordnung sei. Eine Verurteilung auf Basis des Paragraphen 98 könne eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldbuße von bis zu 1000 ägyptischen Pfund (etwas mehr als hundert Euro nach damaligem Wechselkurs) bedeuten. (DW, 14. Juni 2015)

 

Al-Monitor, eine auf Berichterstattung zum Nahen Osten spezialisierte Medienplattform, veröffentlicht im Oktober 2014 einen Beitrag des für die ägyptische Zeitung Al-Shorouk arbeitenden Journalisten Ahmed Fouad zum Thema Konversion in Ägypten. Fouad bezieht sich unter anderem auf Gespräche mit Paul Halim, einem koptischen Priester, Sawfat Bayadi, dem Oberhaupt der Evangelikalen Kirche in Ägypten, und Abbas Shoman, einem Mitarbeiter der islamischen Institution Al-Azhar. Laut Halim habe die Entscheidung des Innenministeriums in der Ära des Präsidenten Mubarak, sogenannte „Beratungssitzungen“ abzuschaffen, das Problem der Konversion zusätzlich verschärft. In diesen Beratungssitzungen hätten sich Personen, die ihre Religion ändern wollten, mit einem Vertreter ihrer derzeitigen Religion –einem Muslim oder einem Christen- getroffen. Der Religionsvertreter habe versucht, die Person zu überzeugen, nicht zu konvertieren, und habe über die Beweggründe des Konversionswunsches diskutiert. Jetzt, da es diese Sitzungen nicht mehr gebe, würden manche behaupten, dass eine Person, die konvertiere, entführt und zur Konversion gezwungen worden sei. Laut Bayadi würden die „Beratungssitzungen“, die unter dem früheren Innenminister [zu Zeiten des Präsidenten Mubarak, Anm. ACCORD] abgeschafft worden seien, eine Möglichkeit zur Lösung von Konflikten zwischen Muslimen und Christen darstellen. Auch Shoman habe angegeben, dass diese Sitzungen Gerüchten der Entführung und erzwungenen Konversion einer Person zum Islam oder zum Christentum vorbeugen würden, da die Konversion unter der Aufsicht der Al-Azhar-Institution oder der Kirche stattgefunden habe. Bayadi habe erwähnt, dass die Sitzungen nicht bedenklich und lediglich als Schutzmechanismus für die Person, die konvertieren wolle, gedacht seien. Die Person, die konvertieren wolle, sei möglicherweise vielen Bedrohungen ausgesetzt, die bis zur Tötung gehen könnten. Jedoch, wenn die Konversion unter Aufsicht der Kirche oder der Al-Azhar-Institution stattfinde, dann sei die Person geschützt, da Vorurteile gegen den Konvertiten als Vorurteile gegen den Ruf der Kirche oder der Al-Azhar-Institution gewertet würden. Laut Bayadi gebe es Beratungen zwischen den Oberhäuptern der ägyptischen Kirchen und dem Oberhaupt von Al-Azhar, um vom Staat die Wiedereinführung der Beratungssitzungen zu fordern:

„Halim, the priest, said the decisions of the Interior Ministry under the era of former President Hosni Mubarak complicated these crises by canceling counseling sessions without justification. ‘This has allowed some to claim that any person who changes his religion was kidnapped and forced to do so,‘ Halim said. These counseling sessions consist of meetings between those who wish to change religion and a representative of the person’s current religion, be it Islam or Christianity. During these meetings, the representative tries to persuade the person not to convert and discusses the reasons leading to the change. […]

Bayadi said, ‘Holding the counseling sessions that were canceled under the era of [former Interior Minister] Habib al-Adly without known reasons is a solution to the crises that might occur between Muslims and Christians.‘ For his part, Shoman said, ‘The counseling sessions will stop any rumors about the kidnapping and coercion of any person to convert to Islam or Christianity, because it means that this matter has taken place under the supervision of the church or Al-Azhar.‘ Bayadi said that the counseling sessions are not worrisome, because they are held as measures to protect the person who wants to change his religion. ‘The person who wants to change his religion may be exposed to many threats that include being killed,‘ Bayadi said. ‘Yet, when things are done under the supervision of the church or al-Azhar, it means that the person is totally protected and no one can hurt him, because any prejudice against the person is considered prejudice against the church or Al-Azhar’s reputation.‘ He said that there were consultations between the leaders of the Egyptian churches and the sheikh of Al-Azhar to demand that the state hold counseling sessions again.“ (Al-Monitor, 21. Oktober 2014)

Die ägyptische, in Privatbesitz befindliche Zeitung Youm7 bezieht sich in einem älteren Artikel vom Mai 2013 auf Informationen der Nachrichtenagentur AFP, laut denen Personen, die konvertieren wollten -sowohl vom Christentum zum Islam als auch umgekehrt- viele Probleme hätten, die als Familientragödien beginnen und in religiös motivierter Gewalt enden würden. AFP habe diese Vorkommnisse in Oberägypten beobachtet, wo ein christlicher Mann seine Frau, die mithilfe islamischer Fundamentalisten zum Islam konvertiert sei, erstochen habe. Zur gleichen Zeit sei eine Frau in einem Dorf in Oberägypten zum Christentum konvertiert und mit einem christlichen Mann davongelaufen. Daraufhin hätten sich Muslime mobilisiert und eine Kirche in der Nachbarschaft angegriffen. Keiner der Angreifer sei strafrechtlich verfolgt worden, jedoch habe die Polizei Familienangehörige des christlichen Mannes, der mit der muslimischen Frau davongelaufen sei, festgenommen. Das Problem der Konversion sei laut AFP zu einer nationalen Angelegenheit geworden, als islamistische Parlamentarier eine ganze Sitzung der Forderung gewidmet hätten, Konversion zu verbieten, und behauptet hätten, dass eine ausländische Verschwörung hinter der Konversion von Muslimen stehe. In den seltenen Fällen, in denen ein Muslim zum Christentum konvertiere, breche in der Regel Gewalt gegen Christen aus, über die die Polizei hinwegsehe. Es gebe keine öffentlichen Fälle von Übertritten zum Christentum, da diese im Islam verboten seien und einem Konvertiten wegen Anklage auf „Verunglimpfung der Religion“ oder „Bedrohung des nationalen Friedens“ eine Haftstrafe drohe. (Youm7, 31. Mai 2013)

 

 

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Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 1. September 2016)

·      Al-Monitor: Egypt's religious conversion controversy (Autor: Ahmed Fouad), 21. Oktober 2014
http://www.al-monitor.com/pulse/en/originals/2014/10/egypt-copts-convert-muslims-crisis-kidnappings.html

·      DW – Deutsche Welle: Konversion – eine von Gesetzen eingeschränkte persönliche Freiheit [taghyir al-din – hurriya shakhsiya tuqayyidha al-qawanin],14. Juni 2015
http://www.dw.com/ar/%D8%AA%D8%BA%D9%8A%D9%8A%D8%B1-%D8%A7%D9%84%D8%AF%D9%8A%D9%86-%D8%AD%D8%B1%D9%8A%D8%A9-%D8%B4%D8%AE%D8%B5%D9%8A%D8%A9-%D8%AA%D9%8F%D9%82%D9%8A%D8%AF%D9%87%D8%A7-%D8%A7%D9%84%D9%82%D9%88%D8%A7%D9%86%D9%8A%D9%86/a-18512218

·      Eshhad: Issue Brief: Egypt’s Blasphemy Laws, März 2016
http://eshhad.timep.org/wp-content/uploads/2015/08/Blasphemy_MR_WEB.pdf

·      MCN – MidEast Christian News: Sicherheitskräfte in Al-Fayyum setzen koptischer Familie in Al-Tamiya eine Frist von 10 Tagen, um ihren Besitz zu verkaufen und den Ort zu verlassen [‘amn al-fayyoum yumhil ‘usra qibtiya bi-tamiya 10 ‘ayyam li-bic al-mumtalakat wa mughadarat al-qariya], 24. November 2015
http://www.mcndirect.com/showsubject_ar.aspx?id=65096&utm_source=MCNarabic.com&utm_medium=twitter#.VlSkdtKrQ2w

·      USDOS - US Department of State: 2015 Report on International Religious Freedom - Egypt, 10. August 2016 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/local_link/328410/469189_de.html

·      Youm7: Agence France Presse wirft Licht auf Problem der Konversion in Ägypten – sie beginnt als Familientragödie und endet in religiös motivierter Gewalt [Agence France Presse tulqi al-daw’ cala mashakil taghyir al-dayana fi masr – al-taghyir yabda’ bi-ma’sa ca’iliya wa yantahi bi-cunf ta’ifi], 31. Mai 2013
http://www.youm7.com/story/2013/5/31/-%D8%A7%D9%84%D8%A3%D8%B3%D9%88%D8%B4%D9%8A%D8%AA%D8%AF%D8%A8%D8%B1%D8%B3-%D8%AA%D9%84%D9%82%D9%89-%D8%A7%D9%84%D8%B6%D9%88%D8%A1-%D8%B9%D9%84%D9%89-%D9%85%D8%B4%D8%A7%D9%83%D9%84-%D8%AA%D8%BA%D9%8A%D9%8A%D8%B1-%D8%A7%D9%84%D8%AF%D9%8A%D8%A7%D9%86%D8%A9-%D9%81%D9%89-%D9%85%D8%B5%D8%B1-%D8%A7%D9%84%D8%AA%D8%BA%D9%8A%D9%8A%D8%B1/1092211