Document #2095281
ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (Author)
30. Juni 2023
Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie gegebenenfalls auf Auskünften von Expert·innen und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.
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Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen. Originaldokumente, die nicht kostenfrei oder online abrufbar sind, können bei ACCORD eingesehen oder angefordert werden.
Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.
Akzeptanz von Mischehen zwischen chaldäischen Christ·innen und Angehörigen anderer Konfessionen
Akzeptanz durch die chaldäische Kirche
Al-Aalem Al-Jadeed, eine laut eigenen Angaben unabhängige irakische Onlinezeitung, zitiert in einem Artikel über interreligiöse Ehen im Irak vom Juni 2021 das Oberhaupt der chaldäischen Kirche, Kardinal Louis Sako. Sako wünsche sich, dass der Irak interreligiöse Ehen zwischen Muslim·innen und Christ·innen zulasse. Sako sehe kein Problem darin, wenn Personen unterschiedlicher Religionen heiraten würden. Er empfinde es auch nicht als Problem, wenn Ehepartner·innen konvertieren würden (Al-Aalem Al-Jadeed, 19. Juni 2021).
Weitere Informationen bezüglich der Akzeptanz von Konvertit·innen mit muslimischem Hintergrund durch die chaldäische Kirche finden Sie unter dem Punkt Konversion zum chaldäischen Christentum.
Es konnten keine Informationen zur Akzeptanz von Mischehen zwischen chaldäischen Christ·innen und Angehörigen anderer christlicher Konfessionen gefunden werden.
The Tablet berichtet im Jänner 2023, dass sich Kardinal Sako einmal mehr für einen Zusammenschluss der chaldäischen Kirche und der assyrischen Kirche des Ostens ausgesprochen habe (The Tablet, 13. Jänner 2023).
Akzeptanz von Mischehen durch die chaldäische Gemeinschaft und Aufnahme von nicht-chaldäischen Ehepartner·innen in die chaldäische Gemeinschaft
Die Webseite „Catholics and Cultures” schreibt in einem Onlinebeitrag über Ehe in der chaldäischen Kirche, dass chaldäische Katholik·innen überwiegend dazu neigen würden, andere chaldäischen Katholikinnen zu heiraten. Der Beitrag beschreibt das Beispiel einer jordanischen Familie, die von Jordanien in den Irak (Alqosh) gereist sei, um eine chaldäische Braut für ihren Sohn zu finden (Catholics and Cultures, letztes Update: 24. Februar 2020).
Eine junge orthodoxe Christin aus der Provinz Ninawa, die mit einem chaldäischen Katholiken verheiratet ist und derzeit in Bagdad wohnt, erklärt in einem Gespräch mit ACCORD im Juni 2023, dass die chaldäische Gemeinschaft, die sie kenne, Mischehen zwischen Chaldäer·innen und Eheparter·innen anderer christlicher Konfessionen akzeptiere und nicht-chaldäische Ehepartner·innen in ihrer Gemeinschaft willkommen heiße. Wenn es Probleme gebe, würden diese eher von der Ursprungsgemeinde als von der neuen Gemeinde ausgehen. Sie erklärt jedoch auch, dass diese allgemeine Akzeptanz eine neuere Erscheinung sei und die Situation für die Generation ihrer Eltern noch eine andere gewesen sei. Christliche Familien im Irak würden es im Allgemeinen vorziehen, wenn ihre Kinder Personen der gleichen christlichen Konfession heiraten würden. Die Abwanderung vieler Christ·innen habe jedoch zur Folge gehabt, dass auch Ehen zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen mehr und mehr akzeptiert würden. Die Gesprächspartnerin gibt jedoch zu bedenken, dass sie selbst nur Erfahrung in großen Städten habe und sich die Sichtweise der städtischen Gemeinschaften von der in Dörfern lebenden Gemeinden unterscheiden könne. Außerdem sei das Level der Akzeptanz von Familie zu Familie unterschiedlich. Eine interreligiöse Ehe, wobei der/die Christ·in zum Islam konvertiere, würde in ihrer Erfahrung von der Gemeinschaft nicht akzeptiert. Der/die Konvertit·in werde von seiner/ihrer Familie und Gemeinschaft ausgeschlossen. Sie habe noch nie von einer interreligiösen Ehe gehört, bei der der/die Muslim·in zum Christentum konvertiert sei (Christin, 23. Juni 2023).
Konversion zum chaldäischen Christentum
Kardinal Sako erklärt in einem Interview mit dem Catholic Herald im März 2022, dass es seiner Meinung nach in Ordnung sei, wenn Christ·innen zum Islam oder Muslim·innen zum Christentum konvertieren wollten (Catholic Herald, 7. März 2022).
The New Arab zitiert in einem Artikel über Christ·innen im Irak vom Dezember 2020 den Priester einer chaldäischen Kirche in Bagdad, Pater Nadhir Dako. Laut Dako gebe es für Christ·innen, die nach einer muslimischen Ehe wieder zum Christentum zurückehren wollten, und für Muslim·innen, die konvertieren wollten, nur die Möglichkeit auszuwandern. Er nennt das Beispiel einer Christin, die zum Islam konvertiert sei, um einen muslimischen Mann zu heiraten. Nach ihrer Scheidung habe sie zu ihrem christlichen Glauben zurückkehren wollen, sei jedoch von der Gemeinschaft ihres Ex-Mannes bedroht worden (The New Arab, 30. Dezember 2020).
Es konnten keine weiteren Informationen bezüglich Konversion zum chaldäischen Christentum gefunden werden. Alle weiteren Quellen beziehen sich allgemein auf eine mögliche Konversion vom Islam zum Christentum im Irak:
Das Department of Foreign Affairs and Trade (DFAT) erklärt in seinem Irak-Bericht vom Jänner 2023, dass eine Konversion vom Islam gesetzlich verboten sei. Aus diesem Grund würden Konversionen vom Islam zum Christentum im Allgemeinen im Geheimen durchgeführt. Quellen hätten DFAT berichtet, dass der Zugang zu christlich-evangelikalem („evangelical“) Material auf sozialen Medien dazu führe, dass mehr junge Muslim·innen konvertieren würden. Dadurch seien sie jedoch dem Risiko von Gewalt seitens ihrer Familien und Gemeinschaften ausgesetzt. Christliche Kirchen würden aus diesem Grund an Konversion interessierte Personen manchmal abweisen (DFAT, 16. Jänner 2023, S. 19).
Hungarian Conservative veröffentlicht im Mai 2023 einen Artikel über die zweiwöchige Forschungsreise eines Teams des Danube Institutes in die Autonome Region Kurdistan, die mit Unterstützung des Programms „Hungary Helps“ durchgeführt wurde und sich dem Thema „Angriffe auf christliche Gemeinschaften und Institutionen“ widmete. Laut dem Forschungsteam sei aufgrund des strengen Verbots des Islam bezüglich einer Konversion zum Christentum die Frage der Missionierung zu einem umstrittenen Thema unter den christlichen Konfessionen im Land geworden. Währen evangelikale Christ·innen das Evangelium öffentlich verbreiten und muslimische Konvertit·innen akzeptieren würden, würden die meisten historischen Konfessionen aus Angst vor Angriffen und Tötungen Konversionen verbieten und sie nur in besonderen Fällen akzeptieren. Als Teil der Forschungsreise sei ein Bischof interviewt worden, der Mitleid mit einem Paar gehabt hätte, das konvertieren habe wollen, um zu heiraten. Er habe die Konversion wie auch die Eheschließung durchgeführt. Die beiden sei jedoch von ihren Familien abgelehnt worden und hätten aus Angst um ihr Leben fliehen müssen. Muslimische Konvertit·innen würden in der Regel von den meisten Kirchen nicht akzeptiert und sie müssten auswandern (Hungarian Conservative, 13. Mai 2023).
Die Asylagentur der Europäischen Union (European Union Agency for Asylum, EUAA) erklärt unter Verweis auf verschiedene Quellen in einem Bericht vom April 2023, dass eine Konversion von Muslim·innen zu einer anderen Glaubensrichtung im Irak nicht nur gesetzlich verboten sei, sondern auch ein gesellschaftliches Tabu darstelle und von der Gesellschaft schlecht aufgenommen werde. Andere Christ·innen würden Konvertit·innen, insbesondere Personen die einem einflussreichen Stamm angehören, aus Angst vor den Konsequenzen möglicherweise nicht unterstützen (EUAA, April 2023, S. 72). Laut Nasir Al-Samaraie, einem Experten für Tribalismus im Irak, werde über Konversion in der Gesellschaft nicht gesprochen. Konversion existiere, werde aber nicht besprochen (EUAA, April 2023, S. 73). Laut Haider Al-Ibrahimi, dem CEO von Peace Paradigms, der über Fachkenntnissen in den Bereichen Friedenskonsolidierung und Stammesversöhnung verfüge, sei der Übertritt von einer Religion zu einer anderen eine rote Linie für alle Stämme im Irak, sei es vom Islam zum Christentum oder vom Christentum zu Islam. Eine Person, die mit irakischen Christ·innen zusammenarbeitet, habe 2021 gegenüber der finnischen Einwanderungsbehörde angegeben, dass Konvertit·innen mit muslimischem Hintergrund versuchen würden das Land zu verlassen, wenn ihre Konversion bekannt werde (EUAA, April 2023, S. 74).
Weitere Informationen zur Lage von Personen, die vom Islam zu Christentum konvertiert sind, finden Sie in folgender Anfragebeantwortung von ACCORD vom Februar 2022:
· ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Lage von Personen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, speziell in den Provinzen Anbar und Bagdad sowie der Autonomen Region Kurdistan (ARK), darunter insbesondere Sulaymaniyah (offene Ausübung des Glaubens, Übergriffe, staatlicher Schutz) [a-11821-1], 3. Februar 2022
https://www.ecoi.net/de/dokument/2069894.html
Aufnahme von Kindern aus Mischehen in die chaldäische Gemeinschaft und Möglichkeit der Taufe
Laut der oben genannten Christin würden ihrer Erfahrung nach Kinder aus christlichen Mischehen in die chaldäische Gemeinschaft aufgenommen. Kinder, bei denen nur ein Elternteil chaldäischer Christ sei und der andere Elternteil eine andere christliche Konfession habe, könnten in einer chaldäischen Kirche getauft werden. Sie betont jedoch, dass es sich hierbei nur um ihre persönliche Erfahrung handle und sie nicht für die gesamte Kirchengemeinschaft sprechen könne (Christin, 23. Juni 2023).
Es konnten keine Informationen darüber gefunden werden, ob Kinder aus interreligiösen Ehen in die chaldäische Gemeinschaft aufgenommen werden und ob es die Möglichkeit der Taufe gibt.
Das US Department of State (USDOS) erklärt in seinem Jahresbericht zu Religionsfreiheit im Jahr 2022, dass im Irak Kinder, von denen ein Elternteil oder beide Elternteile zum Islam konvertiert seien oder von denen ein Elternteil als Muslim gelte, auch offiziell als Muslime angesehen würden. Laut christlichen Oberhäuptern würden Behörden christliche Familien, die offiziell als Muslime registriert seien, jedoch privat das Christentum oder einen anderen nichtislamischen Glauben praktizieren würden, zwingen, ihre Kinder als Muslime zu registrieren. Ansonsten gebe es nur die Möglichkeit, die Kinder gar nicht zu registrieren (USDOS, 15. Mai 2023, Section II). William Warda, Präsident der Hammurabi-Organisation zum Schutz religiöser Minderheiten, ergänzt im Artikel des New Arab, dass Minderjährige von nicht-muslimischen Paaren als Muslime registriert würden, auch wenn nur ein Elternteil Muslim gewesen sei oder sich dazu entschieden habe Muslim zu werden, ungeachtet der Wünsche des anderen Elternteils (The New Arab, 30. Dezember 2020). Laut dem Hungarian Conservative würden Kinder von Konvertit·innen mit muslimischen Hintergrund sowie Kinder von Christ·innen, die mit einem/r Muslim·in verheiratet oder von ihm/ihr geschieden seien, automatisch als Muslim·innen registriert (Hungarian Conservative, 13. Mai 2023). Open Doors Youth veröffentlicht im September 2021 einen Artikel über die Situation eines jungen Mannes, der als Muslim registriert worden sei, obwohl er getauft und als Christ aufgewachsen sei, weil seine Mutter die Familie verlassen und einen muslimischen Mann geheiratet habe. Die Religion sei auf dem Personalausweis vermerkt und es sei im Irak gesetzlich nicht möglich, die Religion auf dem Personalausweis von „Islam“ auf „Christentum“ zu ändern. Laut Open Doors Youth könne eine solche Situation für Betroffene sehr isolierend seien. Sie würden von der christlichen Gemeinschaft mit Misstrauen behandelt und gleichzeitig von der muslimischen Gemeinschaft abgelehnt. Mr Youhanna, ein irakischer Anwalt, der Christ·innen. die sich in einer solchen Situation befinden. rechtlich berät, erklärt, dass es einem Christen, auf dessen Personalausweis stehe, dass er Muslim sei, nicht möglich sei zu heiraten wen er wolle, die gewünschte Ausbildung zu erhalten oder in die Kirche zu gehen (Open Doors Youth, 27. September 2021).
Regelung des (physischen) Zutritts in eine chaldäische Kirche
Es konnten keine Informationen über Regelungen des (physischen) Zutritts in eine chaldäische Kirche gefunden werden. Gesucht wurde auf Arabisch, Deutsch und Englisch mittels ecoi.net, Factiva und Google nach einer Kombination aus folgenden Suchbegriffen: Irak, chaldäische Kirche, katholische Kirche, Zutritt, Zugang, Erlaubnis, Beschränkungen
Die von ACCORD interviewte Christin war sich keiner speziellen Regelungen bezüglich des physischen Zutritts zu chaldäischen oder anderen Kirchen im Irak bewusst. Aus Sicherheitsgründen stehe vor vielen Kirchen ein Wachbeamter, der den Eingang der Kirche im Auge behalte. Es gebe jedoch kein fixes Prozedere, das man vor dem Betreten von Kirchen durchlaufen müsse (Christin, 23. Juni 2023).
Es wurden Repräsentanten der chaldäischen Kirche zu den Themen dieser Anfragebeantwortung angeschrieben. Sollten wir eine Antwort erhalten, werden wir diese unverzüglich an Sie weiterleiten.
Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am [Veröffentlichungsdatum])
· ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Lage von Personen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, speziell in den Provinzen Anbar und Bagdad sowie der Autonomen Region Kurdistan (ARK), darunter insbesondere Sulaymaniyah (offene Ausübung des Glaubens, Übergriffe, staatlicher Schutz) [a-11821-1], 3. Februar 2022
https://www.ecoi.net/de/dokument/2069894.html
· Al-Aalem Al-Jadeed: Einschränkungen bei Liebe. Ehe zwischen Anhängern verschiedener Religionen im Irak [Arabisch], 19. Juni 2021
https://al-aalem.com/news/62489-%D9%82%D9%8A%D9%88%D8%AF-%D9%81%D9%8A-%D8%AD%D8%B6%D8%B1%D8%A9-%D8%A7%D9%84%D8%AD%D8%A8-%D8%A7%D9%84%D8%B2%D9%88%D8%A7%D8%AC-%D8%A8%D9%8A%D9%86-%D8%A3%D8%AA%D8%A8%D8%A7%D8%B9
· Catholic Herald: Iraq’s Christians are still waiting for a miracle, 7. März 2022
https://catholicherald.co.uk/iraqs-christians-are-still-waiting-for-a-miracle/
· Catholics and Cultures: Marriage a family affair in Chaldean Church, letztes Update: 24. Februar 2020
https://www.catholicsandcultures.org/marriage-family-affair-chaldean-church
· Christin: Gespräch mit ACCORD, 23. Juni 2023
· DFAT – Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: DFAT Country Information Report Iraq, 16. Jänner 2023
https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf
· EUAA – European Union Agency for Asylum: Iraq: Arab tribes and customary law, April 2023
https://www.ecoi.net/en/file/local/2090538/2023_04_EUAA_COI_Report_Iraq_Arab_tribes_and_customary_law.pdf
· Hungarian Conservative: The World Should Not Forget About Iraqi Christians, 13. Mai 2023
https://www.hungarianconservative.com/articles/culture_society/danube_institute_iraq_christians_research_fieldwork_isis_hungary_help/
· Open Doors Youth: Iraq: No right to change religion, 27. September 2021
https://opendoorsyouth.org/news/iraq-no-right-to-change-religion/
· The New Arab: Iraqi Christians face an uphill battle for survival, 30. Dezember 2020
https://www.newarab.com/analysis/iraqi-christians-face-uphill-battle-survival
· The Tablet: Chaldean patriarch: Middle East Christians need unity to survive, 13. Jänner 2023
https://www.thetablet.co.uk/news/16398/chaldean-patriarch-middle-east-christians-need-unity-to-survive
· USDOS – US Department of State: 2022 Report on International Religious Freedom: Iraq, 15. Mai 2023
https://www.ecoi.net/de/dokument/2091863.html
Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen
The Catholic Herald ist eine in London ansässige römisch-katholische Monatszeitung.
· Catholic Herald: Iraq’s Christians are still waiting for a miracle, 7. März 2022
https://catholicherald.co.uk/iraqs-christians-are-still-waiting-for-a-miracle/
„I asked the Vatican press office for comment about follow up to the papal mission to Iraq and was referred to religious leaders on the ground, so I met with Chaldean Catholic Patriarch, Cardinal Louis Raphael I Sako who was one of architects of the Pope’s historic mission which included a ground breaking meeting with the leader of Iraq’s Shias, Grand Ayatollah Sistani. […]
He continued: ‘One thing I keep repeating – and I’ve said this to the Pope – is that Muslims are part of our mission and we must love them. Also if Christians want to convert to Islam that’s fine. If Muslims want to convert to Christianity, that’s also ok.’“ (Catholic Herald, 7. März 2022)
Die Webseite „Catholics and Cultures” ist mit der jesuitischen Hochschule „College of the Holy Cross” von Worcester (Massachusetts, USA) verbunden und beleuchtet den katholischen Glauben durch unterschiedliche kulturelle Blickwinkel.
· Catholics and Cultures: Marriage a family affair in Chaldean Church, letztes Update: 24. Februar 2020
https://www.catholicsandcultures.org/marriage-family-affair-chaldean-church
„Chaldean Catholics tend overwhelmingly to marry other Chaldean Catholics, so it made sense for the Jordanian family to travel from the small community in Jordan to Alqosh, where there are far more Chaldean women.“ (Catholics and Cultures, letztes Update: 24. Februar 2020)
Das Department of Foreign Affairs and Trade (DFAT) ist das Außenministerium Australiens. Sein Ziel ist die Förderung und der Schutz der internationalen Interessen Australiens mit Blick auf die Sicherheit und den Wohlstand des Landes.
· DFAT – Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: DFAT Country Information Report Iraq, 16. Jänner 2023
https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf
„Because conversion from Islam is prohibited by law, Christian churches in Iraq refrain from proselytising, and conversions from Islam to Christianity are generally performed in secret. Sources told DFAT that access to Christian evangelical material on social media was leading increasing numbers of young Muslims to convert, but that doing so placed them at risk of violence from their families and communities. Christian churches sometimes turn away would-be converts for this reason.“ (DFAT, 16. Jänner 2023, S. 19)
Die Asylagentur der Europäischen Union (European Union Agency for Asylum, EUAA) ist eine EU-Agentur, deren Aufgabe es ist, die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung des als Gemeinsames Europäisches Asylsystem bekannten EU-Gesetzespakets zu Asyl, internationalem Schutz und Aufnahmebedingungen zu unterstützen.
· EUAA – European Union Agency for Asylum: Iraq: Arab tribes and customary law, April 2023
https://www.ecoi.net/en/file/local/2090538/2023_04_EUAA_COI_Report_Iraq_Arab_tribes_and_customary_law.pdf
„The law forbids conversion of Muslims to other faiths. Religious conversion away from the culturally dominant religion, Islam, to Christianity or other religions is socially taboo in Iraq, and ill-perceived by society. […]
Christian converts with a Muslim and tribal background, particularly if the person comes from an influential tribe, may be affected and other Christians may not support the convert in fear of consequences.“ (EUAA, April 2023, S. 72)
„According to Nasir Al-Samaraie, conversion in general is ill-perceived by the society and not spoken about. This is also the case for Christian women who marry Muslim men and are banished by their families due to social pressure. Conversion exists but is not talked about.“ (EUAA, April 2023, S. 73)
„Al-Ibrahimi claims that converting from one religion to any other is a red line for all tribes, be it from Islam to Christianity or Christianity to Islam. He says that ‘from the perspective of religion, it provides a permission to kill since the person has become an infidel. This is the general code among all the tribes, among all ethnicities and all religions.
According to a person who had worked with Iraqi Christians and who was interviewed anonymously by the Finnish Immigration Service in 2021, a convert with a Muslim background would aim to leave the country if the conversion came to light. This is because a tribal judgment on the matter would complicate job seeking, buying an apartment or make it difficult to deal with authorities such as the Kurdish security organization Asayish.“ (EUAA, April 2023, S. 74)
Hungarian Conservative ist laut eigenen Angaben eine zweimonatlich erscheinende Zeitschrift zu aktuellen politischen, philosophischen und kulturellen Themen aus konservativer Sicht, mit Sitz in Budapest.
· Hungarian Conservative: The World Should Not Forget About Iraqi Christians, 13. Mai 2023
https://www.hungarianconservative.com/articles/culture_society/danube_institute_iraq_christians_research_fieldwork_isis_hungary_help/
„As Logan West described, another form of discrimination against Christians in the region is that conversion to Christianity is not recognised on national ID cards, and the children of converts, or of Christians married to or divorced from Muslims, are automatically registered as Muslims, which has consequences in terms of education and marriage.
Because of the severity of the ban by Islam of conversion to Christianity, the issue of proselytising has become one of controversy and debate among the Christian denominations in the country. While evangelical Christians, while aware of the consequences, still choose to share the gospel publicly and accept Muslim converts, most historical denominations do not share the view of evangelicals, and for fear of being attacked and killed for it, they forbid conversion and only accept it in special cases.
Kaplan recalled an interview in which one bishop took pity on a couple so deeply in love that they crossed sectarian lines to marry, so he performed both the conversion and the marriage. However, the couple was rejected by their families and were forced to flee for fear for their lives. As for Muslim converts, they usually aren’t accepted by most Churches so their only option is to emigrate.“ (Hungarian Conservative, 13. Mai 2023)
Open Doors Youth ist die Jugendorganisation von Open Doors, einem internationalen überkonfessionellen christlichen Hilfswerk, das sich in mehr als 70 Ländern der Welt für Christ·innen einsetzt, die aufgrund ihres Glaubens diskriminiert oder verfolgt werden.
· Open Doors Youth: Iraq: No right to change religion, 27. September 2021
https://opendoorsyouth.org/news/iraq-no-right-to-change-religion/
„In Iraq, there is a law that means a person cannot change their religion from ‘Muslim’ to ‘Christian’ on their official ID card. Believers who find themselves in this situation can be extremely isolated: treated with suspicion by the Christian community, while also rejected by Muslims. […]
‘Imagine you are a young man, aged 17 or 20, and because of your ID, you can’t get married or access the education you want or go to church – all because it is written on your ID that you are a Muslim and you have to stay like that. And if you decide to change your religion, you don’t have the right to do so,’ Mr Youhanna explains. […]
‘I remember being baptised as a small child in Baghdad. To this day, my faith in Christ means everything to me.
‘Everything changed for me as an adult. I went to get my ID card, but they could not find my records. Eventually, they found my mother’s name – and underneath, we saw that my name had been changed to Mohammed. My mother left us years ago and remarried a Muslim man, but we realised that it had also changed the religion of my brother and me to ‘Muslim’. In that moment, my world started to fall apart.’
Mr Youhanna says, ‘The Christian cannot marry a Christian, because it’s written on his ID that he is a Muslim. And even then, if he did get married to a Christian wife, she would become Muslim by law. Because she married a Muslim, their children would also become Muslim.“ (Open Doors Youth, 27. September 2021)
The New Arab (Al-Araby Al-Jadeed) ist ein 2014 in London gegründetes Medienunternehmen.
· The New Arab: Iraqi Christians face an uphill battle for survival, 30. Dezember 2020
https://www.newarab.com/analysis/iraqi-christians-face-uphill-battle-survival
„Minors from non-Muslim couples are still registered as Muslim even if one of the parents was or decided to become Muslim, regardless of the wishes of the other parent,’ he says. […]
Nevertheless, Father Nadhir says he receives couples on a weekly basis facing issues with their religious communities. ‘Saida converted to Islam to marry a Muslim man. They had three children, then divorced after ten years of marriage,’ he recalls. ‘Now she wants to come back to her Christian faith and marry with a Christian man. But she says her husband's community is threatening her not to do so,’ the priest says, adding ‘for Christians wanting to remain as such, even after a mixed marriage, or for Muslims wanting to convert, there is still no other way than going abroad’.“ (The New Arab, 30. Dezember 2020)
The Tablet ist eine katholische internationale Wochenzeitung, mit Sitz in London.
· The Tablet: Chaldean patriarch: Middle East Christians need unity to survive, 13. Jänner 2023
https://www.thetablet.co.uk/news/16398/chaldean-patriarch-middle-east-christians-need-unity-to-survive
„Church unity is essential to the survival of Christianity in the Middle East, the head of the Chaldean Catholic Church has said. […]
The cardinal, a consistent advocate of Church unity, said last September that he saw ‘nothing to prevent the union of the Chaldean Church and the Assyrian Church of the East’. His remark met with caution from scholars and the Assyrian patriarch.
In this week’s message, Cardinal Sako reasserted his case: ‘The unity of the baptised does not mean wiping out the richness of the diverse theological, liturgical and spiritual traditions of the various ecclesial communities.“ (The Tablet, 13. Jänner 2023)
Das US Department of State (USDOS) ist das US-Bundesministerium, das für die auswärtigen Angelegenheiten der Vereinigten Staaten zuständig ist.
· USDOS – US Department of State: 2022 Report on International Religious Freedom: Iraq, 15. Mai 2023
https://www.ecoi.net/de/dokument/2091863.html
„Personal status laws and regulations prohibit the conversion of Muslims to other religions, and they require the administrative designation of children as Muslims if either parent converts to Islam or if one parent is considered Muslim, even if the child is a product of rape. […]
According to Christian leaders, authorities continued to force Christian families formally registered as Muslim but privately practicing Christianity or another non-Islamic faith to either register their children as Muslims, or to have the children remain undocumented by federal authorities, thereby denying them the ability to legally convert from Islam.“ (USDOS, 15. Mai 2023, Section II)