Anfragebeantwortung zum Jemen: Aden: Aktuelle Kontrolle der Stadt Al-Bayda; Berichte zu Übergriffen auf Personen in Aden aufgrund ihrer Herkunft aus Al-Bayda [a-12094]

20. März 2023

Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie gegebenenfalls auf Auskünften von Expert·innen und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.

Dieses Produkt stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen stellen Arbeitsübersetzungen dar, für die keine Gewähr übernommen werden kann.

Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen. Originaldokumente, die nicht kostenfrei oder online abrufbar sind, können bei ACCORD eingesehen oder angefordert werden.

Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.

Aktuelle Kontrolle der Stadt Al-Bayda

Liveuamap ist ein Kartierungsprojekt, das über im Internet verfügbare Nachrichtenkanäle und soziale Medien Informationen sammelt, aussucht und aufarbeitet, um diese dann auf einer Karte zu verorten. Jemen findet sich auch unter den innerhalb des Projekts kartierten Regionen. Mit Stand Anfang März 2023 bietet sich folgender Überblick über die Gebiete unter Kontrolle verschiedener Konfliktparteien, wobei die Gebiete unter Kontrolle der Huthis rot, die Gebiete unter Kontrolle der international anerkannten und von Saudi-Arabien gestützten Regierung blau und die Gebiete unter Kontrolle von AQAP [Al Qaeda in the Arabian Peninsula] grün eingezeichnet sind.

Die Karte ist unter folgendem Link abrufbar:

·      Liveuamap - Live Universal Awareness Map: Yemen, zuletzt aktualisiert 9. März 2023
https://yemen.liveuamap.com/

 

 

Mit März 2023 befinde sich laut Liveuamap die Stadt Al-Bayda unter der Kontrolle der Huthis (Liveuamap, 9. März 2023).

In arabischen Medien konnten folgende Informationen über die Situation in der Provinz Al-Bayda gefunden werden:

Das ägyptische Nachrichtenportal Arabi 21 berichtet im September 2021, dass die Gruppierung der Huthis bekannt gegeben habe, die Kontrolle über die gesamte Provinz Al-Bayda erlangt zu haben (Arabi 21, 24. September 2021).

Im Jänner 2022 schreibt die saudi-arabische Tageszeitung Arab News (AN), dass die jemenitische Regierung Gebiete der Provinz Al-Bayda (mehrere Dörfer und Berge) von den Huthis zurückerorbert habe (AN, 9. Jänner 2022).

Der in Dubai ansässige Nachrichtensender Al-Arabiya berichtet im Juli 2022, dass bewaffnete Stammesmitglieder nach Konfrontationen mit den Huthis die Kontrolle über einen wichtigen Berg (Jabal Al-Thaleeb) in der Provinz Al-Bayda übernommen hätten (Al-Arabiya, 20. Juli 2022).

Berichte zu Übergriffen auf Personen in Aden aufgrund ihrer Herkunft aus Al-Bayda

Es konnten als Teil der Onlinerecherche keine Berichte zu Übergriffen auf Personen in Aden aufgrund ihrer Herkunft aus Al-Bayda gefunden werden. Dies bedeutet nicht notwendigerweise, dass solche Übergriffe nicht stattfinden. Gesucht wurde auf Arabisch, Deutsch und Englisch mittels ecoi.net, Factiva und Google nach einer Kombination aus folgenden Suchbegriffen: Jemen, Aden, Al-Bayda, Verfolgung, Angriff, Übergriffe, Verhaftung, Tötung, Regierung, Sicherheitskräfte, Gebiet der Houthis, Niederlassung, Umzug, Checkpoints, feindlich, Herkunft, reisen, Rückkehrer·innen

Marie-Christine Heinze, Vorsitzende von CARPO (Center for Applied Research in Partnership with the Orient), das sich auf Forschung, Beratung und Austausch zum und mit dem Orient spezialisiert, gibt in einer E-Mail an ACCORD folgende Einschätzung auf die Frage, ob Personen aus Al-Bayda in Aden aufgrund ihrer Herkunft Übergriffen ausgesetzt sein würden:

„Das kann man so pauschal nicht beantworten, allerdings ist das durchaus möglich. Al-Bayda befindet sich seit 2021 unter der Kontrolle der Huthis (https://www.crisisgroup.org/middle-east-north-africa/gulf-and-arabian-peninsula/yemen/b84-after-al-bayda-beginning-endgame-northern-yemen), das heißt, es ist möglich, dass man in Aden für jemand gehalten wird, der mit den Huthis affiliiert ist. Al-Bayda ist außerdem ein vormals (vor der Einheit) größtenteils zum Norden gehörendes Gouvernorat und Nordjemenit:innen haben derzeit im Süden – und vor allem in Aden – keinen leichten Stand. Ich denke daher schon, dass es korrekt ist zu sagen, dass man als jemand der aus al-Bayda stammt, potentiell in Aden mit Übergriffen rechnen muss.“ (Heinze, 10. März 2023)

Ein weiterer von ACCORD kontaktierter Jemenexperte gibt in einer E-Mail vom März 2023 an, dass die Wahrscheinlichkeit von Übergriffen von der individuellen Situation der Person abhänge. Übergriffe seien generell möglich. Außer dem Herkunftsort seien der Nachname und Stamm der Person von Bedeutung (Jemenexperte, 15. März 2023).

Allgemeine Informationen über die Inhaftierung und das Verschwindenlassen von Zivilist·innen durch Sicherheitskräfte aufgrund ihrer Herkunft im Süden Jemens

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) schreibt in ihrem Jahresbericht vom Jänner 2023, dass alle Konfliktparteien im Jemen im gesamten Land Personen willkürlich festgenommen, gewaltsam verschwinden lassen, gefoltert und misshandelt hätten (HRW, 12. Jänner 2023).

Das 2014 in London gegründete Medienunternehmen Al-Araby Al-Jadeed (The New Arab) veröffentlicht im August 2018 einen Artikel über die Problematik unterschiedlicher Identitäten im Jemen. Reisende, die von einer Stadt in eine andere fahren würden, würden von Militärposten der unterschiedlichen Kriegsparteien kontrolliert. Wenn eine Person aufgrund ihres Namens, Familiennamens, Geburtsortes oder Dialekts als Unterstützer·in der anderen Seit betrachtet werde, sei es möglich, dass die Sicherheitsakteure gegen die Person vorgehen würden. Jemenitische Staatsbürger·innen seien beim Reisen von einer Stadt in eine andere anfällig für Verhaftungen und Entführungen, selbst wenn sie nicht Teil der Kriegsparteien seien, nur aufgrund ihres Familiennamens, der Region, in der sie geboren wurden, oder ihrer politischen Zugehörigkeit. Es vergehe kein Tag, in dem es im Jemen nicht Nachrichten über Verhaftungen von Passagieren von Reisebussen gebe, insbesondere auf den Straßen, die die Provinzen Taiz und Sanaa verbinden, sowie die Straßen zwischen Sanaa, Marib und Aden. Al-Araby Al-Jadeed berichtet von einem Bürger aus Sanaa, der ein Jobangebot aus Aden nicht angenommen habe, aus Angst wegen seines Akzents und seines Geburtsortes (Provinz Dhamar) von den Security Belt Forces (den paramilitären Kräften des Südlichen Übergangsrates, Anm. ACCORD) verhaftet zu werden. Laut Al-Araby Al-Jadeed würden Menschen aus den nördlichen Teilen Jemens oft daran gehindert, nach Aden einzureisen. Sie würden von Sicherheitskräften durchsucht, erpresst und rassistisch beleidigt. Die meisten Personen, die aus Gebieten stammen, die mit den Huthis verbunden seien, würden erpresst oder verhaftet, weil sie beschuldigt würden, selbst der Gruppierung der Huthis anzugehören (Al-Araby Al-Jadeed, 4. August 2018).

Mwatana for Human Rights schreibt in einem Artikel über den Bab Al-Falaj Checkpoint (an der Grenze der Provinz Marib, Anmerkung ACCORD) im April 2019, dass Bürger·innen von Sanaa aufgrund ihres Familiennamens Angst hätten, nach Marib zu reisen. Reisende würden von unterschiedlichen Sicherheitskräften an Dutzenden Checkpoints kontrolliert. Der Bab Al-Falaj Checkpoint unter Kontrolle der international anerkannten Regierung sei dafür bekannt, dass Reisende aufgrund ihres Familiennamens (und der damit verbundenen Assoziation mit den Huthis) Verhören, Demütigungen, Verhaftungen, Morddrohungen und manchmal auch Folter ausgesetzt seien (Mwatana for Human Rights, 25 . April 2019).

Al-Araby Al-Jadeed schreibt im September 2021, dass die Durchsuchung von Mobiltelefonen von Reisenden im Jemen zu Verhaftungen und Folter führe. Laut Rushdi Al-Omari, Direktor des Medienzentrums der Truppen des Südlichen Übergangsrates, würden die Handys von Reisenden aus den von den Huthis kontrollierten Gebieten überprüft. Würden die Sicherheitskräfte auf den Telefonen keine Beweise finden, dass die Personen der Gruppierung der Huthis angehörten, dürften sie ihre Reise fortsetzen. Laut Al-Araby Al-Jadeed würden auch gelöschte Fotos und Dateien am Telefon wiederhergestellt. Solche Fotos oder Dateien hätten zu Verhaftungen, Veschwindenlassen und auch Folter geführt (Al-Araby Al-Jadeed, 19. September 2021).

Mwatana for Human Rights dokumentierte im Jahr 2022 das Verschwindenlassen von 160 Zivilist·innen. Für 32 Fälle seien Regierungs- und regierungsnahe Streitkräfte verantwortlich gewesen. Im gleichen Zeitraum habe Mwatana die willkürliche Festnahme von 265 Zivilist·innen dokumentiert, von denen 35 von Regierungs- und regierungsnahen Streitkräften willkürlich verhaftet worden seien (Mwatana for Human Rights, Jänner 2023, S. 11-12).

Weitere Informationen über Verschwindenlassen, Inhaftierung und Folter von Zivilist·innen im Südjemen aufgrund von politischer Opposition beziehungsweise vermuteter Verbindungen zu den Houthis finden sich in folgender Anfragebeantwortung von ACCORD vom Juni 2022:

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Jemen: Lage von Personen, die im Iran studiert haben, bei Rückkehr in den Südjemen (Probleme, Konsequenzen, von welcher Seite) [a-11900-3], 2. Juni 2022
https://www.ecoi.net/de/dokument/2075620.html

 

 

 

 

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 20. März 2023)

·      Al-Arabiya: Die Stämme in Al-Bayda stoßen mit den Houthis zusammen und vertreiben sie von einem wichtigen Ort [القبائل في البيضاء تشتبك مع الحوثيين وتطردهم من موقع مهم], 20. Juli 2022
https://www.alarabiya.net/arab-and-world/yemen/2022/07/20/%D8%A7%D9%84%D9%82%D8%A8%D8%A7%D8%A6%D9%84-%D9%81%D9%8A-%D8%A7%D9%84%D8%A8%D9%8A%D8%B6%D8%A7%D8%A1-%D8%AA%D8%B4%D8%AA%D8%A8%D9%83-%D9%85%D8%B9-%D8%A7%D9%84%D8%AD%D9%88%D8%AB%D9%8A%D9%8A%D9%86-%D9%88%D8%AA%D8%B7%D8%B1%D8%AF%D9%87%D9%85-%D9%85%D9%86-%D9%85%D9%88%D9%82%D8%B9-%D9%85%D9%87%D9%85

·      Al-Araby Al-Jadeed: Wenn die Identität für Jemenit·innen zur Last wird
[
عندما تتحول الهوية إلى عبء على اليمنيين], 4. August 2018
https://www.alaraby.co.uk/%D8%B9%D9%86%D8%AF%D9%85%D8%A7-%D8%AA%D8%AA%D8%AD%D9%88%D9%84-%D8%A7%D9%84%D9%87%D9%88%D9%8A%D8%A9-%D8%A5%D9%84%D9%89-%D8%B9%D8%A8%D8%A1-%D8%B9%D9%84%D9%89-%D8%A7%D9%84%D9%8A%D9%85%D9%86%D9%8A%D9%8A%D9%86

·      Al-Araby Al-Jadeed: Der Schrecken der Bewegung im Jemen... Handys von Reisenden führen zu Verhaftung und Folter [رعب التنقل في اليمن... جوالات المسافرين تقودهم إلى الاعتقال والتعذيب], 19. September 2021
https://www.alaraby.co.uk/investigations/%D8%B1%D8%B9%D8%A8-%D8%A7%D9%84%D8%AA%D9%86%D9%82%D9%84-%D9%81%D9%8A-%D8%A7%D9%84%D9%8A%D9%85%D9%86-%D8%AC%D9%88%D8%A7%D9%84%D8%A7%D8%AA-%D8%A7%D9%84%D9%85%D8%B3%D8%A7%D9%81%D8%B1%D9%8A%D9%86-%D8%AA%D9%82%D9%88%D8%AF%D9%87%D9%85-%D8%A5%D9%84%D9%89-%D8%A7%D9%84%D8%A7%D8%B9%D8%AA%D9%82%D8%A7%D9%84-%D9%88%D8%A7%D9%84%D8%AA%D8%B9%D8%B0%D9%8A%D8%A8

·      AN – Arab News: Yemeni government forces retake key district in Al-Bayda as Houthis flee, 9. Jänner 2022
https://www.arabnews.com/node/2000681/middle-east

·      Arabi 21: Al-Houthi erklärt die volle Kontrolle über Al-Bayda und rückt in Marib vor
["
الحوثي" تعلن السيطرة بالكامل على البيضاء.. وتتقدم بمأرب], 24. September 2021
https://arabi21.com/story/1386880/%D8%A7%D9%84%D8%AD%D9%88%D8%AB%D9%8A-%D8%AA%D8%B9%D9%84%D9%86-%D8%A7%D9%84%D8%B3%D9%8A%D8%B7%D8%B1%D8%A9-%D8%A8%D8%A7%D9%84%D9%83%D8%A7%D9%85%D9%84-%D8%B9%D9%84%D9%89-%D8%A7%D9%84%D8%A8%D9%8A%D8%B6%D8%A7%D8%A1-%D9%88%D8%AA%D8%AA%D9%82%D8%AF%D9%85-%D8%A8%D9%85%D8%A3%D8%B1%D8%A8

·      Heinze, Marie-Christine: E-Mail Auskunft, 10. März 2023

·      HRW – Human Rights Watch: World Report 2023 - Yemen, 12. Jänner 2023
https://www.ecoi.net/de/dokument/2085517.html

·      Jemenexperte: E-Mail-Auskunft, 15. März 2023

·      Liveuamap - Live Universal Awareness Map: Yemen, zuletzt aktualisiert 9. März 2023
https://yemen.liveuamap.com/

·      Mwatana for Human Rights: Bab al-Falaj Checkpoint… When your Surname Is a Crime, 25. April 2019
https://mwatana.org/en/bab-al-falaj-checkpoint/

·      Mwatana for Human Rights: A Dark Year Despite the Truce: Press briefing on the human rights situation in Yemen in 2022 (January 2023), Jänner 2023
https://reliefweb.int/attachments/59c8dafe-cb95-4a01-993c-3ef09b69c447/Annual-Briefing-En-2022.pdf


·       

Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen

Arab News (AN) ist eine saudi-arabische englischsprachige Tageszeitung.

·      AN – Arab News: Yemeni government forces retake key district in Al-Bayda as Houthis flee, 9. Jänner 2022
https://www.arabnews.com/node/2000681/middle-east

„Yemeni government forces on Saturday recaptured substantial territory from the Houthis in the provinces of Al-Bayda and Shabwa.  Backed by air cover from Coalition warplanes, the loyalist Giants Brigades liberated several villages and mountains before storming the center of the Noaman district in Al-Bayda. A convoy of armed vehicles and jubilant fighters entered scattered villages in Noaman after the Houthis deserted their positions in the face of advancing government troops.“ (AN, 9. Jänner 2022)

Human Rights Watch (HRW) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation mit Sitz in New York City, die sich für den weltweiten Schutz der Menschenrechte einsetzt.

·      HRW – Human Rights Watch: World Report 2023 - Yemen, 12. Jänner 2023
https://www.ecoi.net/de/dokument/2085517.html

„All parties to the conflict, including Houthi forces, the Yemeni government, the UAE [United Arab Emirates], Saudi Arabia, and various UAE and Saudi-backed Yemeni armed groups have arbitrarily arrested, forcibly disappeared, tortured, and ill-treated people across Yemen. Hundreds of Yemenis have been detained at official and unofficial detention centers across the country.“ (HRW, 12. Jänner 2023)

Mwatana for Human Rights ist eine im Jemen ansässige Menschenrechtsorganisation.

·      Mwatana for Human Rights: Bab al-Falaj Checkpoint… When your Surname Is a Crime, 25. April 2019
https://mwatana.org/en/bab-al-falaj-checkpoint/

„A resident from Sana’a says: ‘We are afraid to enter Ma’rib because of our surnames. The ill could die with nothing we could do to provide medical assistance abroad due to the closure of Sanaa airport. Travelling to other airports pose numerous dangers because of the different checkpoints on the road.’ […]

For citizens coming from northern governorates, passing through Ma’rib is the only way to reach Seiyun airport in Hardhramaut in order to travel abroad especially since the Saudi/ Emarati-led coalition closed Sanaa international airport- the biggest in the country- since August 9, 2016. Travelers have to take long routes to reach Seiyun or Aden airport to be able to travel.

Travelers pass through such routes which are controlled by the different parties to the conflict. Some of these routes are close to the points of engagement. Travelers are subject to searches and inspections in dozens of security and military checkpoints, which examine their papers, interrogate them about the reasons and destination of travel. Bab al-Falaj checkpoint is at the top of the list in interrogating people based on their surnames, and travelers may be even arbitrarily detained, and accused of any charge to justify their detention.

Detainees at the Bab al-Falaj checkpoint, manned by Hadi government forces, are subjected to interrogation, humiliation, death threats and sometimes torture. Ibrahim (pseudonym), who was arrested in April 2017 at al-Falaj checkpoint, said interrogators kept asking him about the names of Houthi leaders who had the same surname as him. They tried to find out about his relationship with them. Ibrahim assured them that he knew nothing about them and that he was just a worker coming from Saudi Arabia to visit his children whom he missed.

His belongings were searched and he was locked up in a small tight room with a large group of detainees and mentally ill people. He avoided eating the food he was given so that he would not have to enter the toilets that were not usable. Like other inmates, he was subjected to psychological and physical torture. He was threatened with death, beaten with whip and sticks and tied with chains. He was asked loudly about his name and family name, which was insulted. He was accused of entering Ma’rib as a fugitive. He was also accused of two false chargers: a murder charge and the charge of belonging to the Ansar Allah group (Houthis).

Ibrahim and other detainees were released after nine months in an exchange of detainees. However, many innocent people are still being detained and are suffering behind bars not guilty.

At the beginning of the year 2019, Ali (a pseudonym) arrived at the al-Falaj checkpoint in Ma’rib, while he was on his way to Seiyun to travel abroad. His friend, who was also heading to the airport to travel, was next to him. The soldier looked at their papers, checked their names, recognized Ali’s surname and then asked him to get out of the car.

The military staff of the Special Security Forces (formerly Central Security) took Ali to an unknown location. […]

Ahmed, who is still following the case, said: ‘I will not despair, and I will continue to follow up until my brother-in-law is released. He is a civilian who has no partisan, sectarian or political tendencies, and his first and last charge is due to his surname.’

Cases of arrest because of the name at the Bab al-Falaj checkpoint in Ma’rib governorate are ongoing. Detainees usually belong to the commonly referred to as ‘Hashemite families’ and are accused of supporting the Houthi group, which is also known as a Hashemite family. Mwatana for Human Rights has documented 38 arbitrary arrests and 22 enforced disappearances in Ma’rib governorate between 2015 and the end of March 2019. Many of these incidents occurred because of the family name only.“ (Mwatana for Human Rights, 25. April 2019)

·      Mwatana for Human Rights: A Dark Year Despite the Truce: Press briefing on the human rights situation in Yemen in 2022 (January 2023), Jänner 2023
https://reliefweb.int/attachments/59c8dafe-cb95-4a01-993c-3ef09b69c447/Annual-Briefing-En-2022.pdf

„Enforced Disappearance

In 2022, Mwatana documented the enforced disappearance of 160 civilians, including 13 children and 4 women. The Ansar Allah group ‘Houthis’ have committed enforced disappearances against 53 civilians. The Southern Transitional Council forces are responsible for the disappearance of 38 civilians, while the government and progovernment forces are responsible for the disappearance of 32 civilians. The Joint Forces in the West Coast are responsible for the disappearance of 13 civilians, while the Shabwa Defense Forces are responsible for the disappearance of 9 civilians. The Saudi/UAE [United Arab Emirates]-led coalition forces are responsible for the disappearance of 8 civilians, the Hadrami Elite forces are responsible for the disappearance of 3 civilians, and the smuggling and human trafficking gangs are responsible for the disappearance of 4 migrants.

Arbitrary Detention

In 2022, Mwatana documented the arbitrary detention of 265 civilians, including 43 children and 8 women. The Ansar Allah group ‘Houthis’” committed arbitrary detention against 146 civilians. The government forces and affiliated groups arbitrarily detained 35 civilians, while the Southern Transitional Council detained 44 civilians. The Joint Forces in the West Coast committed arbitrary detention against 15 civilians, while armed elements belonging to Al-Qaeda in the Arabian Peninsula forcibly detained 3 civilians. Eritrean forces also detained 20 Yemeni fishermen, while smuggling and human trafficking gangs detained two migrants.“ (Mwatana for Human Rights, Jänner 2023, S. 11-12)