Document #2128886
ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (Author)
31. Juli 2025
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Informationen zur Lage tamilischer Christ·innen
Lage von Christ·innen im Allgemeinen
Lage von Tamil·innen im Allgemeinen
Lage von Rückkehrer·innen
Quellen
Anhang
Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.
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Informationen zur Lage tamilischer Christ·innen
In einem Länderbericht zu Sri Lanka vom Mai 2024 stellt das australische Außenministerium (Department of Foreign Affairs and Trade, DFAT) fest, dass Religion in der Gesellschaft Sri Lankas eine wichtige Rolle einnehme und in engem Zusammenhang mit der ethnischen Zugehörigkeit stehe (DFAT, 2. Mai 2024, S. 26). Ungefähr 75 Prozent der Bevölkerung Sri Lankas seien Singhales·innen (CIA, aktualisiert 23. Juli 2025) und diese in ihrer Mehrzahl Buddhist·innen (DFAT, 2. Mai 2024, S. 26). Die nach den Singhales·innen zweitgrößte ethnische Gruppe Sri Lankas seien die Tamil·innen (USCIRF, März 2025, S. 63), die ungefähr 15 Prozent der Gesamtbevölkerung darstellen würden (CIA, aktualisiert 23. Juli 2025) und mehrheitlich hinduistischen Glaubens seien (USDOS, 26. Juni 2024, Section 1; DFAT, 2. Mai 2024, S. 23). Eine Minderheit der Singhales·innen und Tamil·innen gehöre dem christlichen Glauben an (DFAT, 2. Mai 2024, S. 26). Zu dem Anteil der ethnischen Singhales·innen und Tamil·innen an der christlichen Minderheit gibt es unterschiedliche Angaben, laut der Minority Rights Group (MRG) seien die meisten Christ·innen ethnische Tamil·innen (MRG, aktualisiert März 2018), während laut Global Pluralism Monitor des Global Center for Pluralism der Anteil der Christ·innen innerhalb beider ethnischer Gruppen bei jeweils 10 Prozent liege (Global Centre for Pluralism, ohne Datum). Tamil·innen würden in der Nordprovinz[1] die Mehrheit und in der Ostprovinz die zweitgrößte ethnische Gruppe darstellen. Christ·innen würden im ganzen Land leben, jedoch in den Provinzen Ost, Nord, Nordwest und West stärker vertreten sein, während sie in den Provinzen Sabaragamuwa und Uva in geringerer Zahl leben würden (USDOS, 26. Juni 2024, Section 1). Der Tamil Guardian berichtet im Mai 2024, dass die United States Commission on International Religious Freedom (USCIRF) 2023 und 2024 dem US-Außenministerium empfohlen habe Sri Lanka wegen schwerer Verletzungen der Religionsfreiheit und deren Duldung auf die Sonderbeobachtungsliste („Special Watch List“) zu setzen. Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden der USCIRF habe die Diskriminierung religiöser Minderheiten – insbesondere tamilischer Christ·innen, tamilischer Hindus und Muslime – die religiösen Spannungen im Land verschärft (Tamil Guardian, 21. Mai 2024).
Lage von Christ·innen im Allgemeinen
7,4 Prozent der Bevölkerung Sri Lankas seien Christ·innen (DFAT, 2. Mai 2024, S. 26; USCIRF, März 2025, S. 63), 6,1 Prozent römisch-katholisch und 1,3 Prozent protestantisch oder würden einer anderen christlichen Kirche angehören (USCIRF, März 2025, S. 63). Christ·innen würden im ganzen Land leben und in allen größeren Städten deutlich präsent sein. Größere christliche Gemeinschaften befänden sich in den westlichen, östlichen, nördlichen und nordwestlichen Provinzen (DFAT, 2. Mai 2024, S. 29).
Im Jahresbericht zur Religionsfreiheit 2023 vom Juni 2024, erläutert das US-Außenministerium (US Department of State, USDOS), dass die Verfassung Sri Lankas Religionsfreiheit garantiere, einschließlich der Freiheit, die Religion zu wechseln. Vier Religionen seien gesetzlich anerkannt: Buddhismus, Islam, Hinduismus und Christentum. Die Verfassung würde dem Buddhismus den „vorrangigen Platz“ unter den Religionen des Landes einräumen (USDOS, 26. Juni 2024, Executive Summary; USCIRF, März 2025, S. 63) und die Regierung anweisen ihn zu fördern und zu schützen (USCIRF, März 2025, S. 63). Gleichzeitig sei die Regierung dazu verpflichtet, die Rechte religiöser Minderheiten zu achten (USDOS, 26. Juni 2024, Executive Summary).
Das DFAT berichtet, dass die Tradition religiöser Toleranz und friedlicher Koexistenz zwischen den Religionen, auf die Sri Lanka zurückblicken könne, durch die Terroranschläge am Ostersonntag[2] im April 2019 und das Aufkommen singhalesisch-buddhistischer nationalistischer Gruppen belastet werde (DFAT, 2. Mai 2024, S. 27). Laut dem Jahresbericht 2025 der USCIRF hätten Diskriminierung und Gewalt gegen religiöse Minderheiten das ganze Jahr 2024 angehalten, ohne dass die Regierungsbehörden nennenswerte Strafmaßnahmen ergriffen hätten. Berichten zufolge seien Christ·innen und Muslim·innen wegen ihrer religiösen Überzeugungen Drohungen und Einschüchterungen ausgesetzt, unter anderem durch Mitglieder hinduistisch- und buddhistisch-nationalistischer Gruppen wie Siv Senai, Rudra Sena und Ravana Sena (USCIRF, März 2025, S. 63; siehe auch DFAT, 2. Mai 2024, S. 30). Auch Freedom House berichtet von Gewalt und Übergriffen durch Sicherheitskräfte und singhalesisch-buddhistische Extremist·innen gegenüber ethnischen und religiösen Minderheiten (Freedom House, 2024, F4). Die singhalesische buddhistisch-nationalistische Gruppe Bodu Bala Sena (BBS) habe sich an Gewalttaten und Hassrede vor allem gegen Muslim·innen, aber auch gegen Christ·innen beteiligt (DFAT, 2. Mai 2024, S. 27). Im Jahresbericht zu Religionsfreiheit für das Jahr 2023 berichtet USDOS, dass die hindu-nationalistische Gruppe Rudra Sena im Februar 2023 im Rahmen eines hinduistischen Festivals im Bezirk Mannar [Mannar liegt in der Nordprovinz, Anmerkung ACCORD] Flugblätter mit anti-christlichen und anti-muslimschen Inhalten verteilt habe, auf denen sie Konversionen als „geplanten Völkermord“ bezeichnet habe (USDOS, 26. Juni 2024, Section 3).
Das DFAT bezieht sich auf Quellen vor Ort, die berichten würden, dass lokale Beamt·innen und Polizist·innen, die überwiegend buddhistisch seien, gegenüber religiösen Minderheiten voreingenommen seien und sich bei Streitigkeiten ausnahmslos gegen die Mitglieder von Minderheiten stellen würden (DFAT, 2. Mai 2024, S. 27). Nichtregierungsorganisationen (NGOs) hätten von einer Zunahme anti-christlicher und anti-muslimischer Stimmung berichtet, die sich vor allem im Norden und Osten des Landes über soziale Medien verbreite. In einigen Fällen seien diskriminierende Äußerungen von Regierungsbeamt·innen getätigt worden (USCIRF, März 2025, S. 63). Die NGO National Christian Evangelical Alliance of Sri Lanka (NCEASL) habe im Jahr 2022 81 Vorfälle von Diskriminierung, Sachbeschädigung, körperlicher Gewalt, Hassrede und Drohungen gegen Christ·innen dokumentiert, davon 56 Prozent durch staatliche Akteur·innen. Angriffe auf Christ·innen würden in erster Linie physische und verbale Drohungen gegen Pastoren und ihre Gemeinden betreffen, Störungen von Gottesdiensten und Forderungen nach Schließung von Kirchen. Die Angriffe würden sich vor allem gegen evangelikale Gruppen richten, die weniger etabliert seien und aktiv missionieren würden. Die Täter seien überwiegend Buddhist·innen, gefolgt von Hindus und in geringerem Maße Katholik·innen, da die Missionierung von Katholik·innen durch evangelikale Gruppen einen wachsenden Konfliktpunkt darstelle (DFAT, 2. Mai 2024, S. 29). Eine neuere Studie von NCEASL, die den Zeitraum Oktober 2022 bis November 2023 abdeckt, analysiert insgesamt 63 gewaltsame Vorfälle, die sich gegen Christ·innen gerichtet hätten (Verité Research & NCEASL, 2023, S. 6). Laut einer Grafik der Studie, die die Verteilung von Vorfällen, die sich gegen Christ·innen gerichtet hätten, aufschlüsselt, seien im Berichtszeitraum 34 Fälle von Drohungen, Einschüchterung oder Nötigung, 33 Fälle von Diskriminierung, neun Fälle von Eigentumsbeschädigung, vier Fälle von physischer Gewalt und vier Fälle von Hassrede registriert worden. Da es bei einem einzelnen Vorfall zu mehreren Arten von Übergriffen kommen könne, übersteige die Summe der Übergriffe die Anzahl der insgesamt aufgezeichneten Vorfälle (Verité Research & NCEASL, 2023, S. 14). Zu den meisten Vorfällen sei es in den Bezirken Puttalam (18 Vorfälle) [Puttalam liegt in der Nordwestprovinz, Anmerkung ACCORD], Kalutara (7 Vorfälle) [Kalutara liegt in der Westprovinz, Anmerkung ACCORD] und Jaffna (7 Vorfälle) [der Bezirk Jaffna liegt in der Nordprovinz, Anmerkung ACCORD] gekommen (Verité Research & NCEASL, 2023, S. 8). NCEASL veröffentlicht 2024 einen Bericht mit Berichtszeitraum 2023 – 2024, der sich, auf Basis von 17 Interviews mit Stakeholder·innen mit Religionsfreiheit im Bezirk Vavuniya [Vavuniya liegt in der Nordprovinz, Anmerkung ACCORD] auseinandersetzt. Demzufolge gebe es Bedenken hinsichtlich des wachsenden Einflusses des Hindu-Nationalismus sowie einer angeblichen „Singhalischen Buddhisierung“ (Sinhala-Buddhisisation“). Bestimmte nicht-katholische Gruppen seien mit Vorwürfen konfrontiert, dass sie gezielt versuchen würden, Mitglieder verarmter, hinduistischer Gemeinden zu bekehren (NCEASL, 2024, S. 5).
Das DFAT verweist auf sri-lankische Quellen, die berichtet hätten, dass Christ·innen in ländlichen Gebieten einem höheren Risiko von Einschüchterung, Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt seien, als solche in städtischen Gebieten, wobei dieses Risiko für kleinere, nicht-katholische Konfessionen am größten sei. Katholik·innen seien gut etabliert und kaum gefährdet, insbesondere in städtischen Gebieten. Weiters hätten die Quellen angegeben, dass Beschwerden von Christ·innen wegen Verletzungen ihres Rechts auf Religionsfreiheit manchmal nicht weiter untersucht worden sei, was einige Christ·innen davon abhielte, Streitigkeiten bei der Polizei anzuzeigen. (DFAT, 2. Mai 2024, S. 30).
Lage von Tamil·innen im Allgemeinen
Laut DFAT würden Tamil·innen den größten Teil der Bevölkerung in der Nordprovinz ausmachen. Sie seien eine sprachlich und kulturell eigenständige ethnische Gruppe und mit ungefähr 15 Prozent die zweitgrößte ethnische Gruppe in Sri Lanka (DFAT, 2. Mai 2024, S. 23). Von 1983 bis 2009 hätten Regierungsgruppen in einem Bürgerkrieg gegen die paramilitärische, tamilische Organisation „Liberation Tigers of Tamil Eelam“ (LTTE) gekämpft, die einen unabhängigen, tamilischen Staat errichten wollte (Servicestelle Friedensbildung Baden-Württemberg, ohne Datum). Der Krieg habe vor 15 Jahren geendet, jedoch seien Kriegsverbrechen bis heute nicht aufgeklärt und Zehntausende Tamil·innen würden immer noch vermisst (SRF, 3. Februar 2024). Die Sicherheitslage in Sri Lanka habe sich seit Ende des Bürgerkriegs 2009 deutlich verbessert und der Staat übe Kontrolle über das gesamte Land aus, einschließlich der von Tamil·innen bevölkerten Gebiete im Nordosten, wo das Militär weiterhin stark präsent sei (DFAT, 2. Mai 2024, S. 19). Die Nordprovinz sei auch 15 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs stark militarisiert, pro sechs Zivilist·innen gebe es einen Sicherheitsbeamten. Am stärksten sei die Militärpräsenz in den Bezirken Mannar, Mullaitivu, Vavuniya und Kilinochchi, da diese unmittelbar vor dem Sturz der LTTE von dieser kontrolliert worden seien (DFAT, 2. Mai 2024, S. 20).
Die tamilische Sprache habe offiziellen Status und Tamil·innen, darunter auch ehemalige Militante, seien politisch aktiv. Eine Reihe von Parteien setze sich für die Interessen der Tamil·innen ein (DFAT, 2. Mai 2024, S. 23). Tamilische Quellen hätten dem DFAT mitgeteilt, dass Tamil·innen weiterhin mit Menschrechtsproblemen konfrontiert seien, obwohl staatliche Schikanen zurückgegangen seien. Einige Tamil·innen würden von Diskriminierung bei der Beschäftigung im öffentlichen Dienst berichten, andere Quellen würden dies eher auf Sprachbarrieren als auf offizielle Politik zurückführen. Trotz staatlicher Anreize sei die Zahl der tamilischsprachigen Polizeibeamt·innen und Militärangehörigen nach wie vor gering, auch im Nordosten des Landes. Zwar hätten Tamil·innen gleichberechtigten Zugang zum Rechtssystem und anderen Formen staatlichen Schutzes, jedoch könne die Sprache in der Praxis ein Hindernis darstellen. Einige Tamil·innen würden möglicherweise vom Staat überwacht, unter anderem wegen früherer Verbindungen zur LTTE, ihres Engagements für Menschrechte und wegen ihrer Teilnahme an Protesten für vermisste Personen (DFAT, 2. Mai 2024, S. 24). Laut Freedom House würden Polizei und Sicherheitskräfte außergerichtliche Hinrichtungen, Verschleppungen, Vergewaltigungen in Gewahrsam und Folter begehen, wovon vor allem Tamil·innen betroffen seien. Tamil·innen würden von systematischer Diskriminierung in den Bereichen Beschäftigung im öffentlichen Dienst, Hochschulbildung und Zugang zur Justiz berichten (Freedom House, 2024, F4). Einem Bericht des Niederländischen Außenministeriums zur Lage von Tamil·innen in Sri Lanka vom Juni 2024 zufolge würden häufige Beschwerden der Tamil·innen im Norden und Osten des Landes den Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten und die allgemeine wirtschaftliche Marginalisierung der Region betreffen. Die Armut in der Nordprovinz sei noch gravierender als im Rest des Landes. Im Jahr 2023 habe die Asiatische Entwicklungsbank berechnet, dass das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen in dieser Provinz drei Prozent unter dem nationalen Durchschnitt gelegen habe, was auf einen akuten Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten und Arbeitsplätzen hindeute. Die Weltbank und UNICEF seien 2022 zu ähnlichen Schlussfolgerungen gekommen (Netherlands Ministry of Foreign Affairs, Juni 2024, S. 43).
Der DFAT-Bericht vom Mai 2024 enthält ein Kapitel zu Rückkehrer·innen, die im Zeitraum Juli 2013 und September 2023 von Australien nach Sri Lanka zurückgekehrt seien. Fast alle Rückkehrer·innen seien Tamil·innen gewesen. Die Mehrheit sei an ihren Herkunftsort zurückgekehrt, wo sie auf bestehende familiäre und gemeinschaftliche Bindungen zurückgreifen könne. Die Internationale Organisation für Migration (International Organization for Migration, IOM) habe für diejenigen, die mit ihrer Vermittlung freiwillig nach Sri Lanka zurückgekehrt seien, Hilfe bei der Neuansiedlung und Wiedereingliederung in Form einer finanziellen Unterstützung in Höhe von 3.300 USD (am 30. September 2025 entsprach dieser Betrag circa 3.119 Euro, Anmerkung ACCORD) geleistet. Einige abgelehnte Asylwerber·innen hätten zwar Schwierigkeiten, nach ihrer Rückkehr eine geeignete Beschäftigung und eine angemessene Unterkunft zu finden, sie könnten jedoch oft auf die Unterstützung ihrer Familien und Gemeinschaften („community networks“) zurückgreifen. Quellen in Sri Lanka, die über die Erfahrungen kürzlich abgelehnter Asylwerber·innen aus Jafffna und Batticaloa berichtet hätten, hätten angegeben, dass es seit ihrer Rückkehr nach Sri Lanka keine Anzeichen für behördliche Schikanen oder Bedrohungen ihrer Sicherheit, einschließlich staatlicher Überwachung gegeben habe, ebenso wenig wie Anzeichen für gesellschaftliche Diskriminierung nach ihrer Rückkehr in ihre Gemeinden (DFAT, 2. Mai 2024, S. 68). Die vorrangigen Sorgen der Rückkehrer·innen seien laut sri-lankischer Quellen nicht Diskriminierung oder Sicherheit, sondern der Zugang zu geeignetem Wohnraum und das Finden eines Arbeitsplatzes, der ihren Qualifikationen entspreche (DFAT, 2. Mai 2024, S. 66).
Weiters hätten die Quellen berichtet, dass freiwillige Rückkehrer·innen in jüngster Zeit Unterstützung von IOM sowie von ihren Familien und der größeren Gemeinschaft erhalten hätten. Die Rückkehrer·innen, die jüngst zurückgekehrt seien, seien von ihren Gemeinden willkommen geheißen worden und hätten Arbeit gefunden; einige hätten seit ihrer Rückkehr nach Sri Lanka ein Unternehmen gegründet und würden Mitglieder ihrer Gemeinschaft beschäftigen (DFAT, 2. Mai 2024, S. 68).
Das kanadische Immigration and Refugee Board (IRB) veröffentlicht am 14. August 2024 eine Anfragebeantwortung zur Lage von Rückkehrer·innen nach Sri Lanka, einschließlich abgelehnter Asylwerber·innen. In Interviews mit dem IRB hätten sowohl ein Menschenrechtsanwalt und früherer Menschenrechtskommissar in Sri Lanka sowie ein Dozent am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Jaffna angegeben, dass Personen, die nach Sri Lanka zurückkehren nicht von ihren Familien oder Gemeinschaften „stigmatisiert“ würden. Der Anwalt hätte weiters angeführt, dass diese Rückkehrer·innen „möglicherweise Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche in Colombo haben könnten, da einige Arbeitgeber möglicherweise einen Polizeibericht verlangen würden (IRB, 14. August 2024). Das IOM Regional Office for Asia and the Pacific berichtet in einem Artikel auf seiner Webseite vom Jänner 2024, dass es mit Datum vom 16. Jänner 2024 allen zurückkehrenden Migrant·innen Unterstützung bei der Wiedereingliederung, darunter auch Geld- und/oder Sachleistungen biete (IOM Regional Office for Asia and the Pacific, 16. Jänner 2024). In seinem Jahresbericht zur Menschenrechtslage im Jahr 2023 berichtet das US-amerikanische Außenministerium (USDOS), dass die sri-lankische Regierung mit dem Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) und anderen humanitären Organisationen zusammenarbeite, um Flüchtlingen, zurückkehrenden Flüchtlingen und anderen Personen, die Hilfe benötigen, Schutz und Unterstützung zu gewähren (USDOS, 23. April 2024).
In einer Anfragebeantwortung vom Mai 2022 berichtet das IRB, dass der Geschäftsführer einer gemeinnützigen Organisation, die sich auch mit Menschenrechten befasse, darauf hingewiesen habe, dass sowohl gegenüber tamilischen Flüchtlingen als auch gegenüber tamilischen Asylwerber·innen „Ablehnung und Feindseligkeit“ herrschen würden, da die Regierung der Ansicht sei, dass sie im Ausland negative Ansichten über Sri Lanka und die Regierung verbreitet hätten. Eine andere Quelle habe angegeben, dass Asylwerber·innen als „Verräter·innen“ angesehen würden und ihnen unterstellt werde, dass sie das Land „beschämt“ hätten. Die Anfragebeantwortung enthält weiters Informationen zu einer Datenbank, auf die am Flughafen zugegriffen werden könne, die Grundlage für eine Watchlist sei. Die Watchlist enthalte Namen von Personen, die zu beobachten seien, außerdem gebe es eine „Stopp“-Liste, mit Namen von Personen, die zu verhaften seien. Eine Quelle habe angegeben, dass es seit Jahren glaubhafte Anschuldigungen gebe, dass Personen, von denen angenommen werde, dass sie Verbindungen zur LTTE hätten, verhaftet und gefoltert würden, und dass es seitens der sri-lankischen Sicherheitskräfte ein „tiefgehendes Misstrauen“ gegenüber tamilischen Rückkehrer·innen gebe (IRB, 2. Mai 2022).
Das DFAT berichtet, dass Rückkehrer·innen, die Sri Lanka illegal mit einem Boot verlassen hätten, gemäß Einwanderungs- und Auswanderungsgesetz („Immigrants and Emigrants Act“) von 1948 eine Straftat begehen würden. Gemäß den Regelungen dieses Gesetzes sei es strafbar, Sri Lanka auf anderem Wege als über einen zugelassenen Ausreisehafen und/oder mit gültigem Reisepass zu verlassen. Rückkehrer·innen, die Sri Lanka legal verlassen hätten, betreffe das Einwanderungs- und Auswanderungsgesetz von 1948 nicht. Es sei auch keine Straftat für eine/einen sri-lankischen Staatsbürger/In, im Ausland Asyl zu beantragen. Je nach den Umständen ihrer Ausreise aus Sri Lanka, ob sie legal oder illegal ausgereist seien, ihrer persönlichen Vorgeschichte, ob sie beispielsweise vorbestraft seien, könnten abgelehnte Asylwerber·innen weiteren Befragungen durch die sri-lankische Einwanderungsbehörde, der Polizei oder Geheimdiensten unterzogen werden. Diese Behörden würden die Reisedokumente und Identitätsangaben anhand von Einwanderungs- und Geheimdienstdatenbanken sowie Aufzeichnungen über offene Strafverfahren überprüfen. Dadurch sollen Personen identifiziert werden, die versuchen, eine kriminelle oder terroristische Vergangenheit zu verschleiern oder sich Gerichtsbeschlüssen oder Haftbefehlen zu entziehen. Dem DFAT seien keine Fälle bekannt, in denen Rückkehrer·innen während dieses Verfahrens misshandelt worden seien (DFAT, 2. Mai 2024, S. 65). Sobald ihre Identität von der Einwanderungsbehörde festgestellt worden sei, würden abgelehnte Asylwerber·innen, die Sri Lanka illegal verlassen hätten, zur weiteren Befragung zu einer Einwanderungsbehörde am Flughafen gebracht. Anschließend würden sie zur Befragung an Geheimdienste überstellt, die insbesondere an Informationen über die Organisator·innen und Vermittler·innen ihrer illegalen Ausreise interessiert seien. Nach Ende der Befragung durch die Geheimdienste, würden die Rückkehrer·innen zur weiteren Befragung an die Kriminalpolizei überstellt und anschließend wegen Verstoßes gegen das Einwanderungsgesetz angeklagt (DFAT, 2. Mai 2024, S. 66). Strafen für die illegale Ausreise aus Sri Lanka laut Einwanderungs- und Auswanderungsgesetz von 1948 könnten Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren und Geldstrafen umfassen, jedoch seien dem DFAT keine Fälle bekannt, in denen eine Freiheitsstrafe allein wegen illegaler Ausreise verhängt worden sei. Passagiere illegaler Seereisen würden gegen Kaution freigelassen, sofern sie nicht als Mittäter·innen bei der Organisation einer solchen Reise identifiziert würden. Personen, die nach dem Einwanderungs- und Auswanderungsgesetz von 1948 angeklagt seien, müssten vor dem Gericht erscheinen, bei dem die Sache zuerst verhandelt wurde, was in der Regel das Gericht in Negombo sei, in der Nähe des Flughafens in Colombo [Colombo ist die Hauptstadt Sri Lankas und liegt in der Westprovinz, Anmerkung ACCORD]. Die Häufigkeit der Gerichtstermine sei vom Richter abhängig, doch die meisten Angeklagten würden im ersten Jahr alle drei Monate zu Kautionsanhörungen vor Gericht erscheinen müssen. Diese Häufigkeit nehme nach dem ersten Jahr ab. In der Regel würden Gerichtsverfahren wegen illegaler Ausreise zwischen 12 und 24 Monaten dauern und seien für die Angeklagten mit Rechts- und Transportkosten verbunden. Bei Nichterscheinen zu einer Kautionsanhörung werde gemäß den gesetzlichen Bestimmungen ein Haftbefehl erlassen. Zwar könnten Personen, die wegen illegaler Ausreise verurteilt werden, theoretisch mit einer Freiheitsstrafe rechnen[3], doch hätten inländische Quellen dem DFAT mitgeteilt, dass in der Praxis stets eine Geldstrafe verhängt werde. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des DFAT-Berichts habe diese 50.000 sri-lankische Rupien betragen [am 1. Mai 2024 entsprach dieser Betrag circa 156 Euro, Anmerkung ACCORD] (DFAT, 2. Mai 2024, s. 67). Laut dem Bericht des Niederländischen Außenministeriums kann gemäß Artikel 45 des sri-lankischen Einwanderungs- und Auswanderungsgesetzes die illegale Ausreise mit einer Geldstrafe von bis zu 200.000 sri-lankischen Rupien [am 31. Juli 2025 entspricht dieser Betrag circa 573 Euro, Anmerkung ACCORD] oder einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden (Netherlands Ministry of Foreign Affairs, Juni 2024, S. 68). Außerdem verhänge Sri Lanka ein fünfjähriges Reiseverbot gegen Personen, die wegen illegaler Ausreise angeklagt seien (DFAT, 2. Mai 2024, s. 67).
Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 31. Juli 2025)
· CIA – Central Intelligence Agency: The World Factbook; Sri Lanka, aktualisiert 23. Juli 2025
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/sri-lanka/
DFAT - Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: Country Information Report Sri Lanka, 2. Mai 2024
https://www.ecoi.net/de/dokument/2114301.html
· Freedom House: Freedom in the World 2024 - Sri Lanka, 2024
https://www.ecoi.net/de/dokument/2108072.html
· Global Center for Pluralism: Global Pluralism Monitor, Sri Lanka: Country Profile, ohne Datum
https://monitor.pluralism.ca/publication/sri-lanka-country-profile/
· Immigrants and Emigrants Act, 1948, inklusive Novellierungen bis 2006
https://natlex.ilo.org/dyn/natlex2/natlex2/files/download/37386/LKA37386%20Eng.pdf
· IOM Regional Office for Asia and the Pacific: Adrift at Sea for 28 Days, Sri Lankan Migrants Struggle With Memories, Debts, 16. Jänner 2024
https://roasiapacific.iom.int/stories/adrift-sea-28-days-sri-lankan-migrants-struggle-memories-debts
· IRB - Immigration and Refugee Board of Canada: Sri Lanka: Situation and treatment of returnees, including failed asylum seekers (2020–March 2022) [LKA200988.E], 2. Mai 2022
https://www.ecoi.net/en/document/2073482.html
· IRB - Immigration and Refugee Board of Canada: Sri Lanka: Situation and treatment by authorities of returnees, including failed asylum seekers and family members of persons who have left Sri Lanka and claimed refugee status; treatment of returnees upon arrival at international airports, including failed asylum seekers and people who exited the country without the required documentation (2022-August 2024) [LKA201968.E], 14. August 2024
https://www.ecoi.net/en/document/2114889.html
· MRG – Minority Rights Group: Sri Lanka, Communities, aktualisiert März 2018
https://minorityrights.org/country/sri-lanka/
Netherlands Ministry of Foreign Affairs: Thematic Country of Origin Information Report: Tamils in Sri Lanka, Juni 2024
https://www.ecoi.net/en/file/local/2113711/Thematic country of origin information report Tamils in Sri Lanka June 2024.pdf
· NCEASL – National Christian Evangelical Alliance Sri Lanka: The Landscape of Freedom of Religion or Belief in Vavuniya. 2023-2024, 2024
https://www.nceasl.org/_files/ugd/0f8498_2592e2a541b04f76aa7d7ee796667389.pdf
· Servicestelle Friedensbildung Baden-Württemberg: Sri Lanka. Eine Konfliktanalyse aus friedenspädagogischer Sicht, ohne Datum
https://www.friedensbildung-bw.de/sri-lanka-krieg
· SRF – Schweizer Radio und Fernsehen: Sri Lanka – ein Land kommt nicht zur Ruhe, 3. Februar 2024
https://www.srf.ch/news/international/tamilen-und-singhalesen-sri-lanka-ein-land-kommt-nicht-zur-ruhe
· Tagesschau: Anschläge in Sri Lanka. Was bislang bekannt ist, 24. April 2019
https://www.tagesschau.de/ausland/sri-lanka-207.html
· Tamil Guardian: Worrying trajectory in Sri Lanka' - US Commission on International Religious Freedom, 21. Mai 2024
https://www.tamilguardian.com/content/worrying-trajectory-sri-lanka-us-commission-international-religious-freedom
· USCIRF - US Commission on International Religious Freedom: United States Commission on International Religious Freedom 2025 Annual Report; USCIRF–Recommended for Special Watch List: Sri Lanka, März 2025
https://www.ecoi.net/en/file/local/2124289/Sri Lanka 2025 USCIRF Annual Report.pdf
· USDOS - US Department of State: 2023 Country Report on Human Rights Practices: Sri Lanka, 23. April 2024
https://www.ecoi.net/de/dokument/2107680.html
· USDOS - US Department of State: 2023 Report on International Religious Freedom: Sri Lanka, 26. Juni 2024
https://www.ecoi.net/de/dokument/2111961.html
· Verité Research & National Christian Evangelical Alliance Sri Lanka (NCEASL): Trend Analysis of Violence against Christians in Sri Lanka, 2023
https://minormatters.org/wp-content/uploads/2024/08/Trend-Analysis-of-Violence-Against-Christians-in-Sri-Lanka-November-2022-October-2023.pdf?utm_source=chatgpt.com
Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen
Die Zentrale Nachrichtendienstagentur (Central Intelligence Agency, CIA) ist ein Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten.
· CIA – Central Intelligence Agency: The World Factbook; Sri Lanka, aktualisiert 23. Juli 2025
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/sri-lanka/
„Administrative divisions
9 provinces; Central, Eastern, North Central, Northern, North Western, Sabaragamuwa, Southern, Uva, Western” (CIA, aktualisiert 23. Juli 2025)
Das Department of Foreign Affairs and Trade (DFAT) ist das Außenministerium Australiens.
· DFAT - Australian Government - Department of Foreign Affairs and Trade: Country Information Report Sri Lanka, 2. Mai 2024
https://www.ecoi.net/de/dokument/2114301.html
„The security situation in Sri Lanka has improved significantly since the end of the civil war in 2009. The state exercises control over the entire country, including Tamil-populated areas in the north-east, where the military retains a large presence.” (DFAT, 2. Mai 2024, S. 19)
„The Northern Province remains heavily militarised 15 years after the end of the civil war, with one security personnel for every six civilians. The military’s presence is most pronounced in and around those territories held by the LTTE immediately before its fall (Mannar, Mullaitivu, Vavuniya and Kilinochchi districts, also known as the Vanni or Wanni region). Most former LTTE members reside in these areas (Kilinochchi, for example, was the LTTE’s administrative capital).” (DFAT, 2. Mai 2024, S. 20)
„Most Sri Lankans are Sinhalese, Tamil or Muslim […]. People tend to live within their own ethnic communities, although different ethnic groups live in close proximity and coexist peacefully with one another in major urban centres. […] Tamils comprise most of the population in the Northern Province; […] Tamils are a linguistically and culturally distinct ethnic group who trace their ancestry to the Tamil Nadu region of South India. […] Tamils are the second largest ethnic group in Sri Lanka (15.3 per cent of the population according to the 2012 census). Most Tamils are Hindu, although a sizeable proportion belong to the Christian faith. The Tamil language enjoys official status. […] Tamils, including former militants, are politically active. A range of parties promote Tamil interests […]” (DFAT, 2. Mai 2024, S. 23)
„In-country Tamil sources told DFAT that Tamils continued to face human rights challenges, although the level of state harassment and mistreatment had decreased significantly since 2015. […] Some Tamils report discrimination in government employment, although in-country sources attributed this to linguistic barriers (i.e. where Tamils did not speak Sinhala or English) rather than official policy. Despite government incentives, the number of Tamil-speaking police officers and military personnel, including in the north-east, remains small. While Tamils can access the legal system and other forms of state protection without discrimination, language can be a barrier in practice. Some Tamils may be monitored by the state, including for their past association with the LTTE [Liberation Tigers of Tamil Eelam], advocacy on human rights issues and participation in protests for missing persons. […]. The north remains overwhelmingly Tamil, whereas the east has an almost even split between Tamils and Muslims […].” (DFAT, 2. Mai 2024, S. 24)
„Religion plays an important role in society and correlates closely with ethnicity: most Sinhalese are Buddhist, and most Tamils are Hindu. A minority of Sinhalese and Tamils belong to the Christian faith. […] Christianity (7.4 per cent). […]” (DFAT, 2. Mai 2024, S. 26)
„Sri Lanka has a history of religious tolerance and peaceful co-existence between religions. This tradition has become strained by the Easter Sunday terrorist attacks in April 2019 and the emergence of Sinhala Buddhist nationalist groups. Religious minorities can sometimes face threats and intimidation that restrict their ability to worship freely, especially in rural areas. Online hate speech and disinformation, particularly against Islam, is prevalent. According to in-country sources, local officials and police (who are predominantly Buddhist) were biased against religious minorities and invariably sided against them in disputes. Sinhala Buddhist nationalist groups operate in Sri Lanka. Examples include Bodu Bala Sena (BBS), Sinha Le (‘Lion’s Blood’), Sinhala Ravaya (‘Sinhalese Roar’) and Mahason Balakaya. The BBS is the most prominent of these groups; founded in 2012, it has engaged in acts of violence and hate speech, primarily against Muslims, whom it associates with terrorism, but also against Christians.” (DFAT, 2. Mai 2024, S. 27)
„More than 80 per cent of Sri Lankan Christians are Roman Catholic. Other sizeable denominations include Anglican (the Church of Ceylon), Assembly of God, Baptist, The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints (Mormon), the Dutch Reformed Church, Jehovah’s Witnesses, Methodist and Pentecostal. Membership of evangelical groups is small but growing. The Christian community comprises both Sinhalese and Tamils. Christians live countrywide and all major cities have a visible Christian presence. Larger Christian communities are located in the Western, Eastern, Northern and North Western provinces. The National Christian Evangelical Alliance of Sri Lanka (NCEASL), an NGO, documented 81 incidents of discrimination, property damage, physical violence, hate speech and threats against Christians in 2022, 56 per cent of which were reported to involve state actors, including police officers. In-country sources reported a rise in online hate speech, including calls for violence against churches and pastors, and disinformation […] Attacks targeting Christians primarily involve physical and verbal threats against pastors and their congregations; disruption of worship services; and demands for closure of churches. Attacks predominantly target evangelical groups, which are less established and actively proselytise. Buddhists are the main perpetrators, followed by Hindus and, to a lesser extent, Catholics (the proselytisation of Catholics by evangelical groups is a growing point of friction).” (DFAT, 2. Mai 2024, S. 29)
„In-country sources reported that Christians in rural areas faced a higher risk of intimidation, discrimination and violence than those in urban areas, and that this risk was most pronounced against smaller, non-Catholic denominations. Catholics were well-established and faced little risk, particularly in urban areas. […] According to in-country sources, Buddhist officials were biased against religious minorities and, where Christians were involved in religious disputes with Buddhists(e.g. in relation to the legality of a place of worship or permission to renovate an existing place of worship), officials invariably ruled against Christians. In country sources also reported that complaints filed by Christians for breaches of their right to freedom of religion were sometimes not investigated further, which deterred some Christians from reporting disputes to the police. […]
According to in-country sources, Hindu nationalist groups, including Shiv Senai, Rudra Sena and Ravana Sena, promoted hate speech against Christian and Muslim communities in the north and advocated for non-conversion laws.” (DFAT, 2. Mai 2024, S. 30)
„The Immigrants and Emigrants Act (1948) (the I&E Act) governs exit from and entry to Sri Lanka. Returnees who departed Sri Lanka irregularly by boat are considered to have committed an offence under the I&E Act (1948). Sections 34 and 35 (a) of the I&E Act (1948) make it an offence, respectively, to depart Sri Lanka other than via an approved port of departure and/or without a valid passport. No offence under the I&E Act (1948) applies for returnees who departed Sri Lanka legally. It is not a crime for a Sri Lankan citizen to seek asylum abroad. […] Depending on the circumstances of their departure from Sri Lanka (i.e. if they departed legally or illegally), personal history (i.e. if they have a criminal background in Sri Lanka) and whether they are travelling on temporary travel documents, failed asylum seekers may face further questioning from Sri Lankan Immigration, the SIS, Navy Intelligence (SLNI) and the police (CID) [Criminal Investigation Department]. These agencies check travel documents and identity information against immigration and intelligence databases and records of outstanding criminal matters. This process should identify someone trying to conceal a criminal or terrorist background, or trying to avoid court orders or arrest warrants. DFAT is not aware of recent returnees being mistreated during this process. ” (DFAT, 2. Mai 2024, S. 65)
„Once their identities have been established by immigration, failed asylum seekers who departed Sri Lanka illegally are escorted to an immigration office at the airport for further questioning; this typically takes between 30 and 45 minutes. They are then transferred to the SIS and SLNI for questioning. This is a longer process; the SIS and SLNI are specifically interested in information about the organisers and facilitators of the illegal venture in which they took part. Once intelligence agencies have completed questioning, these returnees are transferred to the CID for further questioning and then charged with breaking immigration law.” (DFAT, 2. Mai 2024, S. 66)
„Penalties for breaking the I&E Act (1948) [Immigrants and Emigrants Act] by leaving Sri Lanka illegally can include imprisonment of up to five years and a fine, although DFAT is unaware of a prison sentence being given solely for illegal departure. While passengers of illegal maritime ventures are bailed and released, those identified as being complicit in the organisation of a venture are charged with more serious offences and typically refused bail and remanded in custody. People charged under the I&E Act (1948) are required to appear in court in the location where the matter was first heard, usually Negombo Court, near Colombo Airport. While the frequency of court appearances depends on the magistrate, most defendants appear in court for bail hearings every three months for the first 12 months. DFAT understands the frequency of hearings decreases after the first 12 months (in some cases to every 10 months). Court cases for illegal departure typically take between 12 and 24 months to complete, […]. Court hearings involve both legal and transport costs for the defendant. Where a defendant fails to appear for a bail hearing, a warrant is issued for their arrest, in accordance with the law. DFAT understands that most of these returnees plead guilty to breaking the I&E Act (1948). […] While people convicted of the offence of illegal departure may theoretically face a custodial sentence, in-country sources told DFAT that, in practice, a fine was always imposed. At the time of publication, this fine was LKR [Sri Lankan Rupees] 50,000 (approximately AUD230). […] Sri Lanka also imposes a five-year travel ban on people charged with illegal departure.” (DFAT, 2. Mai 2024, S. 67)
„Conditions for returnees
Between July 2013 and September 2023, 1,478 individuals returned voluntarily from the Australian community to Sri Lanka […] During the same period, 440 individuals were removed from immigration detention in Australia and deported to Sri Lanka after being refused a protection visa application through a statutory (appealable) process […]. Most returnees are from the north-east, nearly all of them Tamil. While individual experiences may vary, the majority return to their place of origin, where they are able to utilise existing family and community links. The IOM [International Organization for Migration] provides resettlement and reintegration assistance in the form of a USD3,300 (approximately AUD5,000) cash grant to failed asylum seekers who return to Sri Lanka voluntarily under IOM auspices. […] While some failed asylum seekers may experience difficulty finding suitable employment and reliable housing on return, they can often fall back on family and community networks for support. […] In-country sources who reported on the lived experience of recent failed asylum seekers from Jaffna and Batticaloa said there was no evidence of official harassment or threats to their security, including state surveillance or visits to their homes, since returning to Sri Lanka, nor evidence of societal discrimination after returning to their communities. […] In-country sources reported recent voluntary returnees had received support from the IOM, as well as from their families and broader communities. Recent returnees had been welcomed by their communities and found employment; some had established businesses since returning to Sri Lanka and, in some cases, were employing members of the community.” (DFAT, 2. Mai 2024, S. 68)
Freedom House ist eine in den USA ansässige Nichtregierungsorganisation, die sich mit Recherchen und Advocacy-Arbeit zu Demokratie, politischen Freiheiten und Menschenrechten befasst.
· Freedom House: Freedom in the World 2024 - Sri Lanka, 2024
https://www.ecoi.net/de/dokument/2108072.html
„Police and security forces have engaged in extrajudicial executions, forced disappearances, custodial rape, and torture, all of which disproportionately affect Tamils. Due to backlogs and a lack of resources, independent commissions have been slow to investigate allegations of police and military misconduct.” (Freedom House, 2024, F3)
“Tamils report systematic discrimination in areas including government employment, university education, and access to justice. Ethnic and religious minorities are vulnerable to violence and mistreatment by security forces and Sinhalese Buddhist extremists.” (Freedom House, 2024, F4)
Das Global Centre for Pluralism ist ein unabhängiges, gemeinnütziges Forschungs- und Bildungszentrum mit Sitz in Ottawa, Kanada. Das Zentrum widmet sich der Förderung pluralistischer Werte weltweit und entwickelte den Global Pluralism Monitor als Analyseinstrument, um auf Grundlage unterschiedlicher Daten den Zustand des Pluralismus in verschiedenen Ländern zu bewerten.
· Global Center for Pluralism: Global Pluralism Monitor, Sri Lanka: Country Profile, ohne Datum
https://monitor.pluralism.ca/publication/sri-lanka-country-profile/
„For instance, today, about 10 percent of Sinhalese and Tamils are Christian, and one rarely encounters Sinhalese Hindus or Tamil Buddhists, although, in ancient times, Buddhism enjoyed a strong presence in Tamil areas (in both India and Sri Lanka).” (Global Center for Pluralism, ohne Datum)
· Immigrants and Emigrants Act, 1948, inklusive Novellierungen bis 2006
https://natlex.ilo.org/dyn/natlex2/natlex2/files/download/37386/LKA37386%20Eng.pdf
„(1) Any person who
[…] (b) leaves Sri Lanka in contravention of any provision of this Act or of any order or regulation made thereunder;
(o) […] shall be guilty of an offence under this Act and shall on conviction be liable, in the case of an offence under paragraph (a) or paragraph (b) […] to imprisonment of either description for a term not less than one year and not more than five years and to a fine not less than fifty thousand rupees and not more than two hundred thousand rupee […]“ (Immigrants and Emigrants Act, 1948, inklusive Novellierungen bis 2006, Paragraph 45)
Das Regionalbüro der International Organization for Migration (IOM) hat seinen Sitz in Bangkok, Thailand, und überwacht, plant, koordiniert und unterstützt die Aktivitäten von IOM in der Region Asien-Pazifik. IOM ist eine internationale Organisation, die sich mit Fragen der Migration befasst und das Ziel verfolgt, eine menschenwürdige Migration zu fördern und Lösungen für Migrationsprobleme zu finden.
· IOM Regional Office for Asia and the Pacific: Adrift at Sea for 28 Days, Sri Lankan Migrants Struggle With Memories, Debts, 16. Jänner 2024
https://roasiapacific.iom.int/stories/adrift-sea-28-days-sri-lankan-migrants-struggle-memories-debts
„IOM Sri Lanka currently provides reintegration support to all returning migrants, including cash and/or in-kind assistance, while focusing on sustainable reintegration and building their socio-economic resilience to help them rebuild their lives. IOM also works with States and local authorities to provide basic psychosocial counselling, skills training opportunities and facilitate referral support, ensuring longer-term solutions for rescued migrants.” (IOM Regional Office for Asia and the Pacific, 16. Jänner 2024)
Das Immigration and Refugee Board of Canada (IRB) ist ein unabhängiges Verwaltungstribunal, das für Entscheidungen in Asyl- und Einwanderungsverfahren zuständig ist.
· IRB - Immigration and Refugee Board of Canada: Sri Lanka: Situation and treatment of returnees, including failed asylum seekers (2020–March 2022) [LKA200988.E], 2. Mai 2022
https://www.ecoi.net/en/document/2073482.html
„Treatment of Returnees and Failed Asylum Seekers
In an interview with the Research Directorate, a professor at an American university who focuses on South Asian politics stated that asylum seekers are viewed as having ‘undermined or shamed the country’ and that returnees who sought asylum are viewed as ‘traitors’ (Professor 18 Mar. 2022). In correspondence with the Research Directorate, the Executive Director of Law & Society Trust (LST), a not-for-profit ‘engaged in legal research, advocacy and human rights documentation’ (LST n.d.), noted that there is ‘resentment and antipathy’ toward both Tamil refugees and Tamil asylum seekers as the government believes that they have ‘aired negative views about Sri Lanka and the government abroad’ (Executive Director 15 Mar. 2022).
The Professor noted that there is a database with people on a watch list (Professor 18 Mar. 2022). […] [T]he database, which is the basis for a ‘stop’ list [for arrests/detentions] and a ‘watch’ list [for surveillance], contains ‘many thousands of names’ and can be accessed at the airport […]. The Analyst noted that there have been ‘credible allegations’ over the years of people thought to have connections to the LTTE [Liberation Tigers of Tamil Eelam] being arrested, detained and tortured and there is ‘deep mistrust’ among security forces of Tamil returnees (Analyst 24 Mar. 2022).” (IRB, 2. Mai 2022)
· IRB - Immigration and Refugee Board of Canada: Sri Lanka: Situation and treatment by authorities of returnees, including failed asylum seekers and family members of persons who have left Sri Lanka and claimed refugee status; treatment of returnees upon arrival at international airports, including failed asylum seekers and people who exited the country without the required documentation (2022-August 2024) [LKA201968.E], 14. August 2024
www.ecoi.net/en/document/2114889.html
„Sources stated that failed asylum seekers [including Tamil people (Lawyer 2024-07-02)] who return to the country are not ‘stigmatized’ by their families or communities (Lawyer 2024-07-02; Senior Lecturer 2024-06-29). The Lawyer added that those returnees ‚might face challenges’ in accessing employment in Colombo, as some employers ‘might’ request a police report (2024-07-02).” (IRB, 14. August 2024)
Die Minority Rights Group International (MRG) ist eine in London ansässige internationale Menschenrechtsorganisation, die mithilfe eines Netzwerks von über 300 Partner·innen in mehr als 60 Ländern die Rechte ethnischer, religiöser und sprachlicher Minderheiten sowie indigener Völker verteidigt und fördert.
· MRG – Minority Rights Group: Sri Lanka, Communities, aktualisiert März 2018
https://minorityrights.org/country/sri-lanka/
„Similarly, most of the Hindu and Christian minorities are Tamil. “ (MRG, aktualisiert März 2018)
Die National Christian Evangelical Alliance Sri Lanka (NCEASL) ist eine Dachorganisation mit über 200 Evangelikal‑Kirchen und Organisationen, die in Sri Lanka religiöse Freiheiten, Menschenrechte, Bildung, Entwicklung und Mission aktiv fördert.
· NCEASL – National Christian Evangelical Alliance Sri Lanka: The Landscape of Freedom of Religion or Belief in Vavuniya. 2023-2024, 2024
https://www.nceasl.org/_files/ugd/0f8498_2592e2a541b04f76aa7d7ee796667389.pdf
„This report examines the landscape of Freedom of Religion or Belief (FoRB) in the Vavuniya district, with a specific focus on the years 2023-24. The findings of this study were gathered through interviews with relevant stakeholders. [...] Beyond land concerns, the influence of Hindutva ideology, propagated by groups like Shiv Sena, is considered to carry a threat to the traditional culture and practices of the Saiva community. The growing influence of this movement is forecasted to have long-term consequences for Saiva, Muslim, and Christian communities. The collaboration between Hindutva groups and those supporting alleged Sinhala-Buddhisisation is also viewed as a future concern. Additional tensions include inter-religious disputes over noise pollution, incidents of vandalism, and accusations of proselytising by Christian groups.” (NCEASL, 2024, S. 1)
„It has been reported that certain Christian (non-Roman Catholic) religious groups are reportedly targeting Saiva communities, especially in the most impoverished and backward villages. It is observed and perceived that Christian groups often provide livelihood assistance as a means to induce conversion and this has raised concerns about the possible decline in the Saiva population due to these conversions.” (NCEASL, 2024, S. 5)
Die Servicestelle Friedensbildung Baden-Württemberg ist eine zentrale Beratungs-, Vernetzungs- und Kontaktstelle für alle Schulen in Baden-Württemberg sowie für alle staatlichen, halb- und nicht-staatlichen Akteur:innen und setzt sich im Bereich der Friedensbildung ein.
· Servicestelle Friedensbildung Baden-Württemberg: Sri Lanka. Eine Konfliktanalyse aus friedenspädagogischer Sicht, ohne Datum
https://www.friedensbildung-bw.de/sri-lanka-krieg
„Von 1983-2009 liefern sich Regierungstruppen und die radikale „Liberation Tigers of Tamil Eelam“ LTTE (eine paramilitärische Organisation) einen Bürgerkrieg. Die tamilischen Separatist:innen kämpfen um ihre Unabhängigkeit vom Inselstaat Sri Lanka und wollen aus den tamilischen Siedlungsgebieten im Norden und Osten einen unabhängigen Staat Tamil Eelam bilden.“ (Servicestelle Friedensbildung Baden-Württemberg, ohne Datum)
Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) ist ein Schweizer Medienunternehmen, das drei Fernsehsender und sechs Radiosender.
· SRF – Schweizer Radio und Fernsehen: Sri Lanka – ein Land kommt nicht zur Ruhe, 3. Februar 2024
https://www.srf.ch/news/international/tamilen-und-singhalesen-sri-lanka-ein-land-kommt-nicht-zur-ruhe
„Der blutige Bürgerkrieg in Sri Lanka endete vor 15 Jahren. Doch die Narben sind nicht verheilt. Kriegsverbrechen wurden nicht aufgeklärt, Zehntausende Tamilinnen und Tamilen bleiben vermisst.“ (SRF, 3. Februar 2024)
Die Tagesschau ist die Nachrichtensendung des deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ARD.
· Tagesschau: Anschläge in Sri Lanka. Was bislang bekannt ist, 24. April 2019
https://www.tagesschau.de/ausland/sri-lanka-207.html
„Mindestens 359 Menschen wurden bei der Anschlagsserie in Sri Lanka getötet, Hunderte verletzt. Das bestätigten die Behörden. Inzwischen hat die Terrormiliz IS die Tat für sich reklamiert.“ (Tagesschau, 24. April 2019)
Der Tamil Guardian ist ein 1998 in London gegründetes, international erscheinendes Nachrichtenportal, das sich speziell auf Entwicklungen, Politik und Kultur der Gemeinschaft der Tamil·innen in Sri Lanka sowie in der Diaspora konzentriert.
· Tamil Guardian: Worrying trajectory in Sri Lanka' - US Commission on International Religious Freedom, 21. Mai 2024
https://www.tamilguardian.com/content/worrying-trajectory-sri-lanka-us-commission-international-religious-freedom
„’In 2023 and most recently, in our 2024 annual report released last week, USCIRF recommended that the U.S. Department of State place Sri Lanka on its Special Watch List for engaging in or tolerating severe religious freedom violations,’ said Frederick Davie, USCIRF Vice Chair. ‘In the years following the civil war's conclusion, discrimination against religious minorities–particularly Tamil Christians, Tamil Hindus, and Muslims–have exacerbated religious tensions.’” (Tamil Guardian, 21. Mai 2024)
Die United States Commission on International Religious Freedom (USCIRF) ist ein überparteiliches Amt der US-Bundesregierung, dessen Aufgabe die Beobachtung der Lage betreffend die Religions- bzw. Glaubensfreiheit in anderen Ländern ist.
· USCIRF – US Commission on International Religious Freedom: United States Commission on International Religious Freedom 2025 Annual Report; USCIRF–Recommended for Special Watch List: Sri Lanka, März 2025
https://www.ecoi.net/en/file/local/2124289/Sri Lanka 2025 USCIRF Annual Report.pdf
„The Democratic Socialist Republic of Sri Lanka is a multiethnic and multireligious country under the leadership of President Anura Kumara Dissanayake, elected in September 2024. The constitution recognizes four religions: Buddhism, Islam, Hinduism, and Christianity. While recognizing freedom of thought, conscience, and religion, Article 9 of the Constitution guarantees Buddhism the “foremost place” and instructs the government to foster and protect it. Sri Lanka’s population is an estimated 22 million. Buddhists compose the majority (approximately 70 percent), followed by Hindus (12.6 percent), Muslims (9.7 percent), Roman Catholics (6.1 percent), Protestants and individuals who identify with other Christian denominations (1.3 percent), and followers of “other” religions (0.05 percent). Most Sri Lankans are ethnic Sinhalese and adhere to Buddhism. Tamils are the second largest ethnic group and are predominantly Hindu with a significant Christian minority. […] Incidents of discrimination and violence targeting religious minorities continued throughout the year, with little or no punishment from government authorities. Christians and Muslims reportedly faced threats, intimidation, or coercion for their religious beliefs, including from members of Hindu and Buddhist nationalist groups like Siv Senai, Rudra Sena, and Ravana Sena. Non-governmental organizations (NGOs) reported an increase in anti-Christian and anti-Muslim sentiment proliferating online through social media platforms, particularly in the country’s north and east. In some cases, such discriminatory sentiment was expressed by government officials.” (USCIRF, März 2025, S. 63)
Das US Department of State ist das US-amerikanische Außenministerium.
· USDOS – US Department of State: 2023 Country Report on Human Rights Practices: Sri Lanka, 23. April 2024
https://www.ecoi.net/de/dokument/2107680.html
„The government cooperated with the Office of the UN High Commissioner for Refugees (UNHCR) and other humanitarian organizations in providing protection and assistance to refugees, returning refugees, or asylum seekers, as well as other persons of concern.” (USDOS, 23. April 2024, Section 2e)
· USDOS – US Department of State: 2023 Report on International Religious Freedom: Sri Lanka, 26. Juni 2024
https://www.ecoi.net/de/dokument/2111961.html
„The constitution provides for freedom of thought, conscience, and religion, including the freedom to change religion. The law recognizes four religions: Buddhism, Islam, Hinduism, and Christianity. The constitution and other laws accord Buddhism the ‘foremost place’ among the country’s religious faiths and commit the government to protecting it while respecting the rights of religious minorities.” (USDOS, 26. Juni 2024, Executive Summary)
„Tamils, mainly Hindu with a significant Christian minority, constitute the majority in the Northern Province and represent the second largest group, after Muslims, in the Eastern Province. […] Christians reside throughout the country but have a larger presence in the Eastern, Northern, Northwestern, and Western Provinces, and a smaller presence in Sabaragamuwa and Uva Provinces.” (USDOS, 26. Juni 2024, Section 1)
„According to police, 2,299 individuals were arrested in the aftermath of the 2019 Easter Sunday attacks that targeted Christian churches and luxury hotels, killing 268 persons, including 46 foreign citizens, and injuring more than 500.” (USDOS, 26. Juni 2024, Section 2)
„On February 18, Rudra Sena, a Hindu nationalist group, distributed leaflets against Christians and Muslims during the Hindu Maha Shivaratri festival at the Thiruketheeswaram Temple in Mannar District, calling religious conversion a ‘planned genocide’.” (USDOS, 26. Juni 2024, Section 3)
Verité Research arbeitet als interdisziplinärer, unabhängiger Think Tank, der strategische Analysen und Beratungsdienste für Regierungen sowie den Privatsektor in Asien bereitstellt. Die National Christian Evangelical Alliance Sri Lanka (NCEASL) ist eine Dachorganisation mit über 200 Evangelikal‑Kirchen und Organisationen, die in Sri Lanka religiöse Freiheiten, Menschenrechte, Bildung, Entwicklung und Mission aktiv fördert.
· Verité Research & NCEASL – National Christian Evangelical Alliance Sri Lanka: Trend Analysis of Violence against Christians in Sri Lanka, 2023
https://minormatters.org/wp-content/uploads/2024/08/Trend-Analysis-of-Violence-Against-Christians-in-Sri-Lanka-November-2022-October-2023.pdf?utm_source=chatgpt.com
„This study examines key trends in religiously motivated violence against Christians between November 2022 and October 2023, based on data collated by the National Christian Evangelical Alliance of Sri Lanka (NCEASL). A total of 63 incidents of violence against Christians were analysed in depth.” (Verité Research & NCEASL, 2023, S. 6)
„On the other hand, state appendages, including the police, often act as perpetrators of violence against minorities, including Christians. This contradictory role suggests a persistent ‘negative bias’ within the state apparatus towards Christians.
Patterns of violence against Christians emerged across the 15 districts that violence against Christians was observed in Sri Lanka. Puttalam district (18), Kalutara district (seven) and Jaffna (seven) recorded the three highest number of violent incidents per district in the country. In Puttalam and Kalutara, Buddhists are the religious majority, comprising 43% and 83% of the population respectively and in Jaffna, Hindus are the majority (83%).”
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(Verité Research & NCEASL, 2023, S. 7)
(Verité Research & NCEASL, 2023, S. 14)
[1] Sri Lanka ist in neun Provinzen unterteilt: Zentralprovinz, Ostprovinz, Nördliche Zentralprovinz, Nordprovinz, Nordwestprovinz, Sabaragamuwa, Südprovinz, Uva und Westprovinz (CIA, aktualisiert 23. Juli 2025).
[2] Bei Terroranschlägen in Sri Lanka auf Hotels und christliche Kirchen im April 2019 (USDOS, Section 2), die die Gruppe Islamischer Staat für sich reklamiert habe (Tagesschau, 24. April 2019), seien 268 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt worden (USDOS, 26. Juni 2024, Section 2).
[3] Gemäß Paragraph 45 des Einwanderungs- und Auswanderungsgesetzes von 1948 inklusive Novellierungen bis zum Jahr 2006 untersteht die unrechtmäßige Ausreise aus Sri Lanka einer Gefängnisstrafe von ein bis fünf Jahren und einer Geldstrafe von 50.000 bis 200.000 sri-lankischen Rupien [am 31. Juli 2025 entspricht dieser Betrag circa 143 – 573 Euro, Anmerkung ACCORD] (Immigrants and Emigrants Act, 1948, inklusive Novellierungen bis 2006).