Anfragebeantwortung zum Iran: Neo-Monarchist·innen (politische Ziele, Anhänger·innen, Zusammenhang mit Demonstrationen (Finanzierung, Unterstützung)) [a-11981]

9. Februar 2023

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Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.

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Allgemeine Informationen

The Group for Analyzing and Measuring Attitudes in Iran (GAMAAN) veröffentlicht im März 2022 die Ergebnisse einer Umfrage zur Einstellung von im Iran lebende Iraner·innen zu politischen Systemen, die im Monat zuvor von 16.850 Iraner·innen ausgefüllt worden sei. 19 Prozent der Befragten würden sich eine konstitutionelle Monarchie im Iran wünschen und drei Prozent eine absolute Monarchie. Im Falle von freien Wahlen seien eine konstitutionelle Monarchie anstrebende Parteien unter den beliebtesten Parteien. Auf einer für die Umfrage erstellten Liste ziviler und politischer Persönlichkeiten sei Reza Pahlavi mit 39 Prozent die beliebteste Person gewesen (GAMAAN, März 2022, S. 1).

Das Iran Journal, ein Nachrichtenportal des in Berlin gegründeten gemeinnützigen Vereins Transparency for Iran (TFI), der laut eigenen Angaben das Ziel verfolgt, Menschenrechte und Pressefreiheit zu fördern, Transparenz über politische und gesellschaftliche Entwicklungen im Iran zu schaffen und die deutsche Öffentlichkeit für diese Themen zu sensibilisieren, beschreibt die iranischen Monarchist·innen in einem Beitrag vom Jänner 2022 wie folgt:

„Ein Teil der Monarchist*innen im Iran ist stolz auf diese Zeit und möchte dahin zurück. Ein anderer Teil, die ‚Konstitutionalisten‘, träumt von einer Monarchie westeuropäischer oder japanischer Prägung – ein alter Traum vieler Iraner*innen.[…]

Die heutigen ‚Konstitutionalisten‘ nennen sich Demokraten, kämpfen aber genau wie die anderen Monarchisten für die Rückkehr Reza Pahlavis, des Sohnes des letzten Schahs, an die Macht. Eine Monarchie als Alternative zur Islamischen Republik ohne den in den USA lebenden Reza Pahlavi als König ist undenkbar. Er ist der legitime Thronerbe seines Vaters Mohammad Reza Schah. […]

Die Monarchist*innen bilden wie die linken und liberalen Kräfte in der politischen Landschaft des Iran keine Einheit. Sie sind in mehrere Parteien und Organisationen zersplittert. Zu den aktivsten darunter gehören Farashgard und die ‚Konstitutionelle Partei Irans – liberaldemokratisch‘.“ (Iran Journal, 21. Jänner 2021)

Atlantic Council schreibt in einem Artikel vom Jänner 2023, dass der ehemalige Kronprinz, Reza Pahlavi, eine integrative demokratische Vision, mit freien Wahlen zur Bildung einer verfassungsgebenden Versammlung, die über die künftige Regierungsform im Iran entscheiden solle, für die Zukunft des Iran habe. Einige seiner Unterstützer·innen seien im Gegensatz dazu ultranationalistisch und auf der rechten Seite des politischen Spektrums angesiedelt (Atlantic Council, 24. Jänner 2023).

Sussan Siavoshi schreibt in einem Kapitel über Irans nationale Identität, dass es schwierig sei, ein genaues Bild der iranischen Monarchist·innen zu zeichnen, da sie sich in mehrere Gruppen ohne einheitliche Dachorganisation aufgespalten hätten. Siavoshi beschreibt in ihrem Kapitel drei der monarchistischen Parteien: die Konstitutionelle Partei des Iran, Rastakhiz Organization of Iran und Anjoman-e Padeshahi-e Iran (Kingdom Assembly of Iran). Während die Konstitutionelle Partei des Iran eher moderat sei, hätten die anderen beiden Parteien radikalere Ansichten. Trotz ihrer Unterschiede würden alle monarchistischen Parteien die Idee einer persischen Identität fördern, jedoch mit unterschiedlichen Auslegungen. Die Parteien würden im Allgemeinen den Islam als Problem ansehen, das nicht mit der persischen Identität vereinbar sei (Siavoshi, 2021, S. 261-262).

Die monarchistischen Parteien Irans

In den folgenden Abschnitten finden Sie Informationen zu den unterschiedlichen politischen Zielen und Anhänger·innen von drei iranischen monarchistischen Parteien (Konstitutionelle Partei des Iran (Liberaldemokraten), Neue Iran Partei (ehemals Farashgard) und Kingdom Assembly of Iran) sowie zu Reza Pahlavi, dem ehemaligen Kronprinzen des Iran. Es konnte nicht herausgefunden werden, ob die oben beschriebene Rastakhiz Organization of Iran weiterhin aktiv ist.

Es ist möglich, dass es noch weitere iranische monarchistische Parteien gibt. Es konnte keine Übersicht über alle aktiven monarchistischen Parteien gefunden werden. Die hier aufgelisteten Parteien wurden kontaktiert, um weitere Informationen über ihre eigenen Parteien, sowie ähnliche Parteien zu erhalten. Sollten wir eine Antwort erhalten, werden wir diese umgehend an Sie weiterleiten.

Konstitutionelle Partei des Iran (Liberaldemokraten)

Englisch: Constitutionalist Party of Iran (Liberal Democrats) (CPI)

Persisch: حزب مشروطه ایران (لیبرال دمکرات) (Hezbe Mashrooteh Iran (Liberal Democrat))

Offizielle Webseite: https://www.irancpi.net/

Die Anzahl der Parteimitglieder konnte nicht eruiert werden. Die Konstitutionelle Partei des Iran betreibt unter anderem eine Facebookseite:

·      Hezbe Mashrooteh Iran Liberal Democrat: Facebook, zuletzt aufgerufen am 2. Februar 2023
https://www.facebook.com/hezbemashroote

Auf dieser Seite hat die Partei mit Stand Anfang Februar circa 10.700 Followers. Auf der Facebookseite finden sich eine Vielzahl von Fotos und Videos von Demonstrationen in europäischen Ländern, die Demonstrant·innen mit dem Reichsemblem Persiens (ein Löwe mit Säbel vor aufgehender Sonne) zeigen. In einem Beitrag vom 20. Jänner 2023 ruft die Partei zur Unterstützung von Demonstrationen in Sydney, Düsseldorf, London, Washington D.C., Toronto, Montreal und Los Angeles am 11. Februar 2023 auf (Hezbe Mashrooteh Iran Liberal Democrat, zuletzt aufgerufen am 2. Februar 2023).

Auf der Webseite des Iran Journal finden sich folgende Informationen über die Konstitutionelle Partei des Iran:

„Die ‚Konstitutionelle Partei – liberaldemokratisch‘ ist eine der iranischen politischen Gruppen, die sich für die Befreiung des Iran von der Islamischen Republik einsetzt. Sie fordert die Errichtung einer durch die Volksabstimmung eingeschränkten Monarchie und die Errichtung einer parlamentarischen Demokratie, in der Freiheit für alle politischen Gruppen und Parteien sowie Gewerkschaften garantiert und die Trennung von Religion und Staat gewährleistet sind. Die Partei fordert nachdrücklich die Umsetzung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Iran nach der Abschaffung der Islamischen Republik. […]

Auf ihrem zweiten Kongress in Berlin 1998 benannte sich die Organisation in ‚Konstitutionelle Partei Iran‘ um; eine Mitte-Rechts-Partei mit dem Bekenntnis zu einer konstitutionellen, parlamentarischen und demokratischen Monarchie mit dem Ziel, die kulturelle, politische und wirtschaftliche Rückständigkeit des Iran zu beenden.

Die Mitglieder des Zentralrats der Partei werden auf den alle zwei Jahre einberufenen Parteitagen durch eine geheime Wahl der Parteimitglieder gewählt. Der Zentralrat wählt dann eines seiner Mitglieder als Generalsekretär der Partei, der für deren Verwaltung verantwortlich ist. Auf dem achten Kongress im Jahr 2010 wurde dem Namen der Partei das Wort ‚liberaldemokratisch‘ hinzugefügt, um die Mitte-Rechts-Ansichten und -Programme hervorzuheben.

Nach drei Jahrzehnten politischer Aktivität ist die ‚Konstitutionelle Partei Iran – liberaldemokratisch‘ heute nicht mehr nur eine politische Institution gegen die Islamische Republik oder für Monarchie. Ihr politisches Programm umfasst Ziele im Interesse des Iran und hat praktische Lösungen für gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Probleme des Landes.

Dieses Programms lässt sich wie folgt zusammenfassen:

1. Demokratie und die Übertragung sämtlicher Macht an die Bevölkerung und an die von ihr gewählten Institutionen, neben einer starken Justiz, die die Rechte der Einzelnen und der Gesellschaft schützt.

2. Einhaltung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte einschließlich der bürgerlichen und kulturellen Rechte aller Ethnien im Iran sowie Dezentralisierung der Macht in Form von lokalen Regierungen und einer starken Zentralregierung.

3. Soziale Gerechtigkeit im Sinne von Chancengleichheit für alle Bürger*innen und Förderung der Privatinitiative; die Verantwortung der Gemeinschaft für diejenigen, die nicht in der Lage sind, für sich selbst zu sorgen.

In der Parteisatzung heißt es: „Der Sturz der Islamischen Republik ist die erste Phase des Kampfes. Die zweite Phase, die genauso wichtig ist, ist der Aufbau einer neuen iranischen Gesellschaft, die nur unter Beteiligung aller Menschen und unterschiedlicher Gruppen erreicht werden kann.‘(Iran Journal, ohne Datum)

Auf ihrer Webseite beschreibt die Konstitutionelle Partei des Iran unter anderem folgende Pläne und Ideale für den Iran der Zukunft: Aufbau einer konstitutionellen Monarchie (unter der Leitung von Reza Pahlavi) Abschaffung der Todesstrafe, Aufrechterhaltung der Volkssouveränität und Menschenrechte, Irans Unabhängigkeit und nationale Einheit, Etablierung eines freien Wirtschaftssektors und Bildung eines starken Privatsektors, einer unabhängigen Justiz und einer säkularen Bürokratie. Die Konstitutionelle Partei des Iran sehe außerdem Persisch als die offizielle Amtssprache im Iran, die Notwendigkeit der Ausweitung des Industrie- und Dienstleistungssektors (speziell in Dörfern) sowie die Schaffung von Kinderbetreuungseinrichtungen, um Frauen den Arbeitseinstieg zu erleichtern. Der Bildungssektor solle sich an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes orientieren und es sei das Ziel, Unterschiede im Lebensstandard von Menschen aus Stadt und Land zu verringern, sowie Chancengleichheit für alle durch ein Sozialsystem zu unterstützen (Konstitutionelle Partei des Iran (Liberaldemokraten), 30. Jänner 2021[1]).

Laut Siavoshi beruhe die Unterstützung der Monarchie der Konstitutionellen Partei des Iran (Liberaldemokraten) auf einem utilitaristischen Grundprinzip. Laut dem Gründer der Partei sei das System der konstitutionellen Monarchie aus historischen Gründen am besten dafür geeignet, ein aufgeklärtes liberal-demokratisches Gemeinwesen im Iran zu schützen. (Siavoshi, 2021, S. 261-262).

Neue Iran Partei (ehemals Farashgard)

Englisch: New Iran Party

Persisch: حزب ایران نوین (Iran Novin)

Offizielle Webseite: https://irannovin.party/

Die Anzahl der Parteimitglieder konnte nicht eruiert werden. Die Neue Iran Partei betreibt unter anderem eine Facebookseite:

·      Iran Novin Party: Facebook, zuletzt aufgerufen am 2. Februar 2023
https://www.facebook.com/IranNovinParty

Auf dieser Seite hat die Partei mit Stand Anfang Februar circa 10.400 Followers (Iran Novin Party, zuletzt aufgerufen am 2. Februar 2023).

Das Iran Journal beschreibt die Vorgängerpartei, Farashgard, in einem Artikel vom 21. Jänner 2022 wie folgt:

„Farashgard bezeichnet sich als politisches Netzwerk, dessen Ziel der Sturz der Islamischen Republik ist. Nach deren Abschaffung soll Reza Pahlavi die zentrale Rolle bei der Bildung des alternativen Systems spielen. Der künftige Staat soll demokratisch sein und auf der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und ihrer Konventionen und Verträge basieren. Das Netzwerk hat keine pyramidenförmige Struktur, keinen Generalsekretär, Leiter, Sprecher oder Vorsitzenden.

Farashgard gehört zu den wenigen oppositionellen Gruppierungen, denen enge Kontakte zur US-Regierung nachgesagt werden. Sie sind mit dem Weißen Haus verbunden und gehören angeblich zu den Beratern der US-Regierung bei Sanktionen gegen den Iran.“ (Iran Journal, 21. Jänner 2021)

Radio Farda veröffentlicht im September 2018 ein Interview mit Damon Golriz, einem der ursprünglichen Unterstützer von Farashgard. Farashgard fordere eine säkulare liberale Demokratie im Iran, die die Rechte von Minderheiten achte, und wolle dies mit Hilfe der iranischen Diaspora-Gemeinschaft erreichen. Golriz gibt an, dass als Teil eines Regierungswechsels das iranische Volk bei einer Wahl über die politische Zukunft des Landes entscheiden solle. Farashgard sehe als Alternative zur momentanen Regierung jedoch nur eine auf den Menschenrechten basierende säkulare Regierung. Reza Pahlavi werde von Farashgard als Schlüsselperson angesehen, um die iranische Gesellschaft zu einen. Farashgard habe eine rote Linie zwischen sich und den marxistischen und religiösen reaktionären Bewegungen gezogen (Radio Farda, 20. September 2018).

Im Jänner 2023 berichtet Radio Farda, dass Farashgard bekannt gegeben habe, dass es seine politischen Aktivitäten in Form einer neuen Partei namens „Neue Iran Party“ fortsetzen werde. Der Artikel erklärt weiters, dass die Mitglieder der Partei eine säkulare Regierung im Iran fordern würden und Reza Pahlavi als Schlüsselfigur bei der Bildung einer solchen Regierung sehen würden (Radio Farda, 8. Jänner 2023).

Auf ihrer Webseite beschreibt sich die Neue Iran Partei selbst als Fortsetzung der konstitutionellen Revolution, die unter der Regierung der zwei Pahlavi-Könige begonnen habe. Die Partei sehe eine zentrale Rolle für Reza Pahlavi in der Verwirklichung ihrer Ziele vor. Die Partei stehe unter anderem für die territoriale Integrität des Iran, für Persisch als Nationalsprache des Landes sowie für den Schutz von Minderheitensprachen, eine säkulare Regierung, wie auch demokratische Wahlen, die Wahrung der Menschenrechte, eine unabhängige Justiz, Wirtschaftsliberalismus und unabhängige Medien (Iran Novin, 2022).

Kingdom Assembly of Iran

Persisch: انجمن پادشاهی ایران تندر (Anjoman-e Padeshahi-e Iran (API) oder Tondar)

Die Anzahl der Parteimitglieder konnte nicht eruiert werden. Kingdom Assembly of Iran betreibt unter anderem einen Telegramkanal:

·      Tondar Anjoman Padeshahi [انجمن پادشاهی ایران تندر]: Telegram, zuletzt aufgerufen am 1. Februar 2023
https://t.me/s/tondar_anjoman_padeshahi

Der Kanal hat mit Stand Anfang Februar circa 33.500 Abonnent·innen (Tondar Anjoman Padeshahi, zuletzt aufgerufen am 1. Februar 2023).

Siavoshi beschreibt Kingdom Assembly of Iran als eine der radikaleren monarchistischen Parteien, deren Unterstützung der Monarchie auf einer emotionalen und romantischen Vorstellung beruhe. Die Partei stelle sich gegen den Islam als Teil der persischen Identität. Sie betreibe einen militärischen Flügel der Partei, genannt Tondar, der die Verantwortung für einen tödlichen Bombenanschlag auf eine Moschee in Shiraz [2008] übernommen habe (Siavoshi, 2021, S. 261-262).

Amnesty International (AI) beschreibt Kingdom Assembly of Iran im April 2021 als eine iranische Oppositionsgruppe mit Sitz in den USA, die sich für einen Regierungswechsel im Iran, wenn notwendig auch durch Gewalt, und eine Rückkehr zu einem vorislamischen Iran einsetze. 2020 sei der Sprecher der Kingdom Assembly of Iran – der deutsch-iranische politische Dissident Jamshid Sharmahd – vom iranischen Geheimdienst vermutlich in den VAE entführt und gewaltsam in den Iran gebracht worden. Sharmahd habe zuvor in den USA gelebt und auch die Webseite der Gruppierung, Tondar, erstellt und verwaltet, sowie ihre Radio- und Videosendungen moderiert. Seine Familie habe seine Beteiligung an den ihm von den Behörden zugeschriebenen Gewalttaten bestritten (AI, 15. April 2021). Er sei laut Radio Farda mit Anfang 2023 weiterhin im Iran inhaftiert (Radio Farda, 18. Jänner 2023).

Reza Pahlavi

Atlantic Council schreibt in einem Artikel vom Jänner 2023, dass Reza Pahlavi, der ehemalige Kronprinz des Iran, Unterstützung von Iraner·innen außerhalb und innerhalb des Landes erhalte. Der Hashtag #You_Represent_Me (#من_وکالت_میدهم) sei nach einem Interview von Pahlavi von Tausenden verwendet worden und eine Petition auf change.org, die Pahlavi zu „meinem Vertreter“ erkläre, sei mit Stand 23. Jänner von mehr als 390.000 Menschen[2] unterzeichnet worden. Viele würden jedoch Pahlavi nicht bei einer Wiederherstellung der gestürzten Monarchie unterstützen, sondern ihn als „Interimsfigur“ sehen, um den Weg zu einer Demokratie zu ebnen. In sozialen Medien würden Videos auch Menschen innerhalb Irans zeigen, die Pahlavi unterstützen, unter anderem mehrere Verwandte der von Sicherheitskräften getöteten Demonstrant·innen. Der Artikel schreibt jedoch auch, dass es schwierig sei festzustellen, wie groß die Unterstützung für Pahlavi innerhalb der iranischen Gesellschaft wirklich sei. Der Rückhalt für Pahlavi sei laut Atlantic Council unter anderem aufgrund seines Bekanntheitsgrades so groß, und weil er sich weitgehend für eine offene und liberale demokratische Politik ausspreche. Er habe jedoch die autoritäre Herrschaft seines Vaters und Großvaters nie angeprangert, lehne den Titel „Prinz“ nicht ab und habe seine Präferenz für eine Republik ausgedrückt. Für eine Wiederbelebung der Monarchie setze er sich jedoch nicht ein. Im Artikel wird erklärt, dass Pahlavi, im Gegensatz zu anderen Gegnern der momentanen iranischen Regierung, sich nicht gegen den Islam als Ganzes ausgesprochen habe und iranischen Kleriker, die nicht Teil des Staatsapparates seien sowie Mitglieder der Streitkräfte und der Revolutionsgarden dazu aufgerufen habe, sich dem Volk anzuschließen. Er sehe die iranischen Streitkräfte und die iranischen Revolutionsgarden weiterhin als Teil Irans, auch im Falle eines Regierungswechsels. Er habe sich für drei Mindestprinzipien ausgesprochen, die die Opposition einen sollen, um einen Regierungswechsel zu unterstützen: territoriale Integrität des Iran, eine säkulare Demokratie auf der Grundlage der Menschenrechte und das Recht der Menschen, die Form ihrer Regierung in freien Wahlen zu bestimmen (Atlantic Council, 24. Jänner 2023).

Reza Pahlavi betreibt unter anderem einen Telegramkanal (mit circa 132.000 Abonnent·innen) und eine Facebookseite (mit circa 600.000 Followern):

·      Reza Pahlavi – Official TG: Telegram, zuletzt aufgerufen am 1. Februar 2023
https://t.me/s/OfficialRezaPahlavi

·      The Official Site of Reza Pahlavi: Facebook, zuletzt aufgerufen am 1. Februar 2023
https://www.facebook.com/pahlavireza

Laut Radio Farda habe Reza Pahlavi ausgesagt, dass er persönlich keine politische Rolle in der Zukunft des Iran einnehmen wolle und keine Partei oder Organisation unterstütze. Er setze sich für eine pluralistische Übergangsregierung im Iran ein (Radio Farda, 8. Jänner 2023). Ähnliches beschreibt auch Kayhan Life in einem Artikel über eine Pressekonferenz Pahlavis in Washington D.C. im Oktober 2022. Pahlavi sehe die Notwendigkeit einer „fraktionell vielfältigen Übergangsregierung“, um den Grundstein der Demokratie im Iran zu legen und strebe kein politisches Amt an (Kayhan Life, 21. Oktober 2022).

Iran International berichtet im Jänner 2023, dass Pahlavi angekündigt habe, unterschiedliche Länder zu besuchen, um sich mit Spitzenbeamt·innen und Parlamentarier·innen zu treffen. Es sei sein Ziel, den Iran an einen Punkt zu bringen, an dem das iranische Volk in freien Wahlen seine eigene Zukunft bestimmen könne. Er habe alle iranischen demokratiefreundlichen und säkularen politischen Gruppen gebeten, sich zu einer geeinten Opposition zusammenzuschließen, um somit einen Regierungswechsel herbeizuführen (Iran International, 26. Jänner 2023).

Zusammenhang mit den Demonstrationen

Der Tagesspiegel berichtet im Dezember 2022, dass der iranische Präsident Ebrahim Raisi öffentlich davon spreche, dass unter anderem Monarchist·innen für die als „Unruhen“ bezeichneten Proteste im Iran verantwortlich seien (Tagesspiegel, 27. Dezember 2022).

Auch die regierungsnahe iranische Nachrichtenagentur Iran Press schreibt in einem Artikel vom September 2022, dass unter anderem monarchistische Gruppen für die Unruhen im Iran verantwortlich seien (Iran Press, 23. September 2022).

Iran Wire erklärt in einem Artikel vom Oktober 2022, dass die iranische Regierung unterschiedlichen Bewegungen Schuld an der Protestwelle gebe. Die Regierung siehe die Verantwortung unter anderem beim ehemaligen Geheimdienst („SAVAK“) des gestürzten Schahs Mohammad Reza Pahlavi. Laut einer mit der iranischen Revolutionsgarde verbundenen Zeitung seien 92 Monarchist·innen in Verbindung mit den Demonstrationen festgenommen worden. Den Monarchist·innen sei unter anderem vorgeworfen worden, versucht zu haben selbstgemachte Bomben zu zünden (Iran Wire, 15. Oktober 2022).

Im September 2022 berichtet Iran International, dass acht iranische politische Organisationen der Diaspora eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht hätten, in der sie ihre Unterstützung für die Proteste im Iran zum Ausdruck gebracht hätten. Unter den unterzeichneten Parteien hätten sich auch Farashgard (jetzt: Neue Iran Partei) und die Konstitutionelle Partei des Iran befunden (Iran International, 19. September 2022).

The Washington Post berichtet im September 2022 von der Partizipation von Monarchist·innen bei Protesten für Mahsa Amini außerhalb des Iran (The Washington Post, 30. September 2022).

neues deutschland (nd) schreibt in einem Artikel vom Oktober 2022 über eine Iran-Demonstration in Berlin, dass sich unter den zehntausenden Teilnehmenden auch Monarchist·innen befunden hätten. Das „Reichsemblem Persiens“ (der Löwe mit Säbel vor aufgehender Sonne) sei häufig zu sehen gewesen (nd, 26. Oktober 2022).

Reza Pahlavi habe laut Kayhan Life bei einer Pressekonferenz in Washington D.C. im Oktober 2022 zur „maximalen Unterstützung für die iranische nationale Revolution“ aufgerufen. Er habe zu Boykotten und internationaler Isolation der iranischen Regierung, sowie zur Ausweisung von Botschafter·innen und Diplomat·innen aufgerufen. Er habe sich auch an die Vereinten Nationen gewandt und um die Unterstützung bei der Bildung einer Untersuchungskommission gebeten. Er habe die Gründung mehrerer Fonds zur Unterstützung der Proteste angekündigt (Kayhan Life, 21. Oktober 2022).

Im Dezember 2022 habe Reza Pahlavi laut Iran International Iraner·innen dazu aufgerufen, an den Zeremonien zum vierzigsten Tag nach der Ermordung einiger Demonstranten durch Sicherheitskräfte teilzunehmen (Iran International, 26. Dezember 2022). Laut Radio Farda habe Reza Pahlavi wiederholt seine Unterstützung für die Proteste zum Ausdruck gebracht (Radio Farda, 8. Jänner 2023).

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am [Veröffentlichungsdatum])

·      AI – Amnesty International: German-Iranian Dissident Arbitrarily Jailed, 15. April 2021
https://www.amnesty.org.uk/urgent-actions/german-iranian-dissident-arbitrarily-jailed

·      Atlantic Council: Can Reza Pahlavi help unite the Iranian opposition? A hashtag is suggesting so., 24. Jänner 2023
https://www.atlanticcouncil.org/blogs/iransource/can-reza-pahlavi-help-unite-the-iranian-opposition-a-hashtag-is-suggesting-so/

·      GAMAAN – The Group for Analyzing and Measuring Attitudes in Iran: Iranians’ Attitudes toward Political Systems: A 2022 Survey Report, März 2022
https://gamaan.org/wp-content/uploads/2022/03/GAMAAN-Political-Systems-Survey-2022-English-Final.pdf

·      Hezbe Mashrooteh Iran Liberal Democrat: Facebook, zuletzt aufgerufen am 2. Februar 2023
https://www.facebook.com/hezbemashroote

·      Iran International: Politische Gruppen unterstützen Aufrufe zu Kundgebungen und Streiks am Montag [حمایت گروههای سیاسی از فراخوانها برای تجمع و اعتصاب در روز دوشنبه], 19. September 2022
https://www.iranintl.com/202209182174

·      Iran International: Iran Exiled Prince Calls For More Protests Against Islamic Republic, 26. Dezember 2022
https://www.iranintl.com/en/202212263965

·      Iran International: Iran’s Exiled Prince Says He Will Visit Several Countries To Seek Support For Protests, 26. Jänner 2023
https://www.iranintl.com/en/202301260423

·      Iran Journal: Eine Monarchie europäischer Prägung, ohne Datum
https://iranjournal.org/konstitutionelle-partei-iran-liberaldemokratisch

·      Iran Journal: Die Sehnsucht nach dem alten König, 21. Jänner 2022
https://iranjournal.org/politik/reza-phalavi-monarchie-iran/2

·      Iran Novin: Startseite, ohne Datum
https://irannovin.party/

·      Iran Novin: Leitbild [مرامنامه], 2022
https://irannovin.party/manifeste/

·      Iran Novin Party: Facebook, zuletzt aufgerufen am 2. Februar 2023
https://www.facebook.com/IranNovinParty

·      Iran Press: Die Rolle royalistischer Gruppen und gegnerischer Medien in den aktuellen Unruhen [نقش گروههای سلطنت طلب و رسانههای معاند در ناآرامیهای کنونی], 23. September 2022
https://farsi.iranpress.com/iran-i220240-%D9%86%D9%82%D8%B4_%DA%AF%D8%B1%D9%88%D9%87_%D9%87%D8%A7%DB%8C_%D8%B3%D9%84%D8%B7%D9%86%D8%AA_%D8%B7%D9%84%D8%A8_%D9%88_%D8%B1%D8%B3%D8%A7%D9%86%D9%87_%D9%87%D8%A7%DB%8C_%D9%85%D8%B9%D8%A7%D9%86%D8%AF_%D8%AF%D8%B1_%D9%86%D8%A7%D8%A2%D8%B1%D8%A7%D9%85%DB%8C_%D9%87%D8%A7%DB%8C_%DA%A9%D9%86%D9%88%D9%86%DB%8C

·      Iran Wire: ‘Thugs and Mobs, Hypocrites and Royalists’ – How the Iranian Regime Sees the Protesters, 15. Oktober 2022
https://iranwire.com/en/politics/108617-thugs-and-mobs-hypocrites-and-royalists-how-the-iranian-regime-sees-the-protesters/

·      Kayhan Life: Prince Reza Pahlavi: ‘The Alternative to the Islamic Republic is the Iranian nation’, 21. Oktober 2022
https://kayhanlife.com/news/kayhan/prince-reza-pahlavi-the-alternative-to-the-islamic-republic-is-the-iranian-nation/

·      Konstitutionelle Partei des Iran (Liberaldemokraten) [حزب مشروطه ایران (لیبرال دمکرات)]: Startseite, ohne Datum
https://www.irancpi.net/

·      Konstitutionelle Partei des Iran (Liberaldemokraten) [حزب مشروطه ایران (لیبرال دمکرات)]: Charta [منشور], 30. Jänner 2021
https://irancpi.net/615/%d9%85%d9%86%d8%b4%d9%88%d8%b1/

·      Nd – neues deutschland: »Die Mullahs müssen weg«, 26. Oktober 2022
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1167933.proteste-im-iran-die-mullahs-muessen-weg.html

·      Radio Farda: New Iranian Exile Group Calls For Regime Change, 20. September 2018
https://en.radiofarda.com/a/farashgard-iran-exile-group-call-for-regime-change/29500375.html

·      Radio Farda: Farshgerd kündigte die Gründung der „New Iran Party“ an
[
فرشگرد از تشکیل «حزب ایران نوین» خبر داد], 8. Jänner 2023
https://www.radiofarda.com/a/32214181.html

·      Radio Farda: Daughter Of Iranian-German Held In Iran Slams Berlin For Its Silence, 18. Jänner 2023
https://www.rferl.org/a/iran-sharmahd-imprisonement-daughter-berlin-silence/32229161.html

·      Reza Pahlavi – Official TG: Telegram, zuletzt aufgerufen am 1. Februar 2023
https://t.me/s/OfficialRezaPahlavi

·      Siavoshi, Sussan: Construction of Iran’s National Identity: Three Discourses. In: Religion, Nationalism, and Contested Visions of Modernity (herausgegeben von Aghaie und Marashi), 2021 (Login erforderlich)
https://www.degruyter.com/document/doi/10.7560/757493-014/html

·      Tagesspiegel: „Heuchler, Monarchisten und antirevolutionäre Strömungen“: Iranischer Präsident will „keine Gnade“ walten lassen, 27. Dezember 2022
https://www.tagesspiegel.de/internationales/heuchler-monarchisten-und-antirevolutionare-stromungen-iranischer-prasident-will-keine-gnade-walten-lassen-9094486.html

·      The Official Site of Reza Pahlavi: Facebook, zuletzt aufgerufen am 1. Februar 2023
https://www.facebook.com/pahlavireza

·      The Washington Post: For Iranian exiles, Mahsa Amini protests are a source of hope and pain, 30. September 2022 (Login erforderlich)
https://www.washingtonpost.com/world/2022/09/30/iran-protests-mahsa-amini-exile/

·      Tondar Anjoman Padeshahi [انجمن پادشاهی ایران تندر]: Telegram, zuletzt aufgerufen am 1. Februar 2023
https://t.me/s/tondar_anjoman_padeshahi

 

 

 

Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen

Amnesty International (AI) ist eine internationale regierungsunabhängige Menschenrechtsorganisation mit Hauptsitz in London.

·      AI – Amnesty International: German-Iranian Dissident Arbitrarily Jailed, 15. April 2021
https://www.amnesty.org.uk/urgent-actions/german-iranian-dissident-arbitrarily-jailed

„Jamshid Sharmahd, a 66-year-old German-Iranian political dissident, is at risk of being convicted in a grossly unfair trial and sentenced to death. He has been arbitrarily detained in Iran for over eight months, at times in circumstances akin to enforced disappearance, without trial and access to an independent lawyer of his choosing and consular assistance. […]

Jamshid Sharmahd, a resident of the USA, was the spokesperson of the Kingdom Assembly of Iran (also known as Anjoman-e Padeshahi-ye Iran), an Iranian opposition group based in the USA that advocates for the overthrow of the Islamic Republic system, including through violence, and a return to a pre-Islamic Iran. He also created and managed the group’s website, Tondar, and hosted its radio and video broadcasts. The website includes statements from the Kingdom Assembly of Iran claiming responsibility for explosions inside Iran. Jamshid Sharmahd’s family has denied his involvement in the violent acts attributed to him by the authorities. […]

This was widely understood to have meant that he was abducted by Iran’s intelligence agents from abroad – Jamshid Sharmahd had been in the UAE – and forcibly taken to Iran.“ (AI, 15. April 2021)

Atlantic Council ist eine in Washington ansässige Denkfabrik, die Engagement in internationalen Angelegenheiten fördert.

·      Atlantic Council: Can Reza Pahlavi help unite the Iranian opposition? A hashtag is suggesting so., 24. Jänner 2023
https://www.atlanticcouncil.org/blogs/iransource/can-reza-pahlavi-help-unite-the-iranian-opposition-a-hashtag-is-suggesting-so/

„In recent days, another online campaign has put the spotlight on one particular figure in the opposition: the former crown prince. It all started on January 13, when Pahlavi gave an interview to Manoto TV, a London-based broadcaster, long known for its sympathy for the ousted dynasty. Pahlavi once again defended a democratic vision that he has long advocated for: free elections to form a constituent assembly that could determine the future form of governance in Iran. When the anchor pressed Pahlavi on why he wasn’t playing a more leading role for the protesters, he said: ‘Whatever we want to do, we must have legitimacy from inside the country. If we are to negotiate in the international arena on behalf of our fellow Iranians, we have to be able to say that we are backed by political prisoners, civic activists, and political and intellectual currents inside the country who have enabled us to speak on their behalf.’

Responding to the comments, an Iranian journalist based in Germany published a video and declared that he considered Pahlavi to be speaking on his behalf. He used the hashtag #You_Represent_Me (#من_وکالت_میدهم). The hashtag was quickly picked up by thousands of other Iranians, inside and outside the country, who used it to declare their support for Pahlavi (Pahlavi and his supporters say this was a spontaneous online campaign, unbeknownst to them, while his opponents claim it was likely pre-coordinated with either himself or Manoto TV).

A petition on change.org declaring Pahlavi as ‘my representative’ has been signed by more than 390,000 people so far. More importantly, many emphasized that they weren’t supporting Pahlavi to restore the fallen monarchy, but only backed him as an ‘interim figure’ who could bring about a democratic transition away from the Islamic Republic. […]

Support for Pahlavi isn’t limited to Iranians living abroad. Videos published on social media show Iranians in cities, such as Tehran and Izeh in southwestern Iran, shouting slogans like ‘Pahlavi, you are our representative’ and ‘Pahlavi is our choice, the leader of our revolution.’ Perhaps most touchingly, several relatives of those killed by security forces declared their support for Pahlavi, including Nasrin Shakarami, mother of Nika, a sixteen-year-old protester who was killed during the ongoing protests (Nika’s aunt, Atash Shakarami, meanwhile, voiced her opposition by declaring that ‘no one is my representative’); Manoucher Bakhtiari, whose son Pouya was killed during the November 2019 protests; and Peyman Qolipour, whose brother, Pejman, also killed in the 2019 protests (Peyman liked Dariush’s Instagram post.) […]

To any fair observer of Iran, Pahlavi has a certain degree of support in Iranian society, although it is hard to discern just how wide this support is. In his analysis of the latest events, Khashayar Dayhimi, a respected intellectual based in Tehran, claimed: ‘I believe that, if there was a referendum today and Reza Pahlavi was on the ballot, he’d easily win because people don’t know anyone other than him.’

Benefiting from name recognition, Pahlavi’s support is also based on his espousal of broadly open and liberal democratic politics, although he has never denounced the authoritarian rule of his father and grandfather. In an often acrimonious political space, he never picks fights with other opposition figures and has managed to stay somewhat above the fray. Unlike some of his ultra-nationalist, right-wing, and harsh-sounding supporters, he often tries to build a big tent. He has refused to commit to the revival of the monarchy—but has not denounced the ‘prince’ title most of his supporters use to address him with—even stating a preference for a republic. While some opponents of the regime blame Islam as a whole, Pahlavi affirms his Shia Muslim faith and has consistently called on ‘non-regime clerics’ to join the people. He has extended a similar offer to members of the Iranian armed forces and IRGC [Islamic Revolutionary Guard Corps] who, he insists, must be part of the future of Iran. […]

‘I, once more, ask for the collaboration of all pro-democracy forces, including personalities, political parties, and groups,’ Pahlavi said. ‘We must help Iran’s national revolution based on three minimum common principles: Iran’s territorial integrity, a secular democracy based on human rights, and people’s right to determine the form of political regime in free elections.’“ (Atlantic Council, 24. Jänner 2023)

The Group for Analyzing and Measuring Attitudes in Iran (GAMAAN) ist eine in den Niederlanden registrierte Forschungsstiftung, die die Einstellungen von Iraner·innen zu verschiedenen sozialen und politischen Themen untersucht.

·      GAMAAN – The Group for Analyzing and Measuring Attitudes in Iran: Iranians’ Attitudes toward Political Systems: A 2022 Survey Report, März 2022
https://gamaan.org/wp-content/uploads/2022/03/GAMAAN-Political-Systems-Survey-2022-English-Final.pdf

„The survey titled ‘Iranians’ Attitudes toward Political Systems’ was carried out between February 17-27, 2022. Over 20 thousand respondents participated in this study. The final sample used in this report consisted of 16,850 Iranians living inside Iran. The study’s findings reflect the views of literate Iranian residents aged above 19, who comprise 85% of the Iranian adult population. The results can be generalized to the target population with a 95% credibility level and credibility intervals of 5% […]

When asked about their preferred regime type, 34% chose a ‘secular republic’, 22% the ‘Islamic republic’, 19% a ‘constitutional monarchy’, and 3% an ‘absolute monarchy’. Also, over 21% declared that they are ‘not sufficiently informed to answer this question’. […]

Asking about political parties and ideologies that people may vote for in free elections, constitutionalist (pro-monarchy), social democrat, Religious-Nationalist, environmentalist, and National Front leanings are among the most popular political parties and ideologies.

From a list of civil and political figures given in this survey, Reza Pahlavi was the most popular with 39% followed by Ebrahim Raisi with 17%, Narges Mohammadi and Nasrin Sotoudeh with 15%, Masih Alinejad with 13%, and Mahmoud Ahmadinejad, Mohammad Nourizad, and Kaveh Madani with 12% of support. The latter are followed by Mir-Hossein Mousavi, Mohammad Javad Zarif and Mohammad Khatami in that order of popularity.“ (GAMAAN, März 2022, S. 1)

Iran International ist ein Nachrichtenfernsehsender mit Sitz in London.

·      Iran International: Iran Exiled Prince Calls For More Protests Against Islamic Republic, 26. Dezember 2022
https://www.iranintl.com/en/202212263965

„Iran’s exiled Prince Reza Pahlavi has called on people to take part in the ceremonies marking the fortieth day after the killing of some protesters by security forces.

In a tweet on Sunday, Pahlavi called on Iranians to participate in the ceremonies to commemorate Kian Pirfalak, Aylar Haqqi, Hamidreza Rouhi, and Sepehr Maqsoudi, victims of state brutality.“ (Iran International, 26. Dezember 2022)

·      Iran International: Iran’s Exiled Prince Says He Will Visit Several Countries To Seek Support For Protests, 26. Jänner 2023
https://www.iranintl.com/en/202301260423

„Iran’s exiled Prince Reza Pahlavi has announced his plans to visit different countries in the next few weeks and meet with top officials and parliamentarians.

In an interview with Sky News, Prince Reza Pahlavi emphasized that he is not looking for power, adding that ‘My only goal is to bring our country to a point where the Iranian people, in a free and fair election can determine their own future in terms of self-determination.’

‘I'm not running for any office, nor do I seek any political position in the apparatus of state. I'd rather be an advocate for the people and stand by their side,’ he underlined.

Reza Pahlavi expressed hope that when the opposition is united and each of its members receive the support of the international community, it will be possible to oust the regime as quickly as possible by staging nationwide strikes.

Once again, he asked all pro-democracy and secular political groups of any aspiration, including left, right and center, to help him form this coalition.“ (Iran International, 26. Jänner 2023)

Iran Wire ist eine von iranischen Exiljournalist·innen betriebene Nachrichtenwebsite.

·      Iran Wire: ‘Thugs and Mobs, Hypocrites and Royalists’ – How the Iranian Regime Sees the Protesters, 15. Oktober 2022
https://iranwire.com/en/politics/108617-thugs-and-mobs-hypocrites-and-royalists-how-the-iranian-regime-sees-the-protesters/

„How does the Iranian government explain the wave of protests that have exploded on the streets of towns and cities across the country in recent weeks? What do they think is happening, and why? Their public pronouncements may give us an insight.

The Islamic Republic has its own vocabulary for describing every protest. They talk of pre-revolutionary security forces, foreign enemies, excitement, emotions, video games and the internet. Sometimes new terms are added in response to new developments.

Here are some of those currently accused of blame.

‘The Savaki family’

The longest-running narrative is that intelligence forces linked to the deposed Shah Mohammad Reza Pahlavi are to blame, even though it is 43 years since he was ousted in the Islamic Revolution and his intelligence agency SAVAK [Sazman-e ettelat va amniat-e keschvar] was replaced by 16 new security agencies.

These "Savaki families” are supported by foreign forces, it is often claimed.

Supreme leader Ayatollah Ali Khamenei: ‘The protesters are the Savaki families and those provoked by America, Israel and Saudi Arabia.’

Yadullah Javani, political deputy of the Revolutionary Guards: ‘Our enemies will use their media empires, networks of thugs and mobs, hypocrites, royalists, families of Savakis and the dead, which they have organized in advance, to disrupt the law and order of the country.’

Javan newspaper affiliated with the IRGC [Islamic Revolutionary Guard Corps]: ‘92 people affiliated with the infamous Pahlavi regime and prominent royalists were identified and arrested in the scenes of unrest and behind the scenes.’ […]

Intelligence Organization of the Ashura Corps: ‘In order to target the people and seek the maximum use of these gatherings, the agents of the monarchists tried to detonate homemade bombs in some areas of Tabriz, and they were arrested.’“ (Iran Wire, 15. Oktober 2022)

Kayhan Life ist eine iranische Online-Zeitung mit Sitz in London.

·      Kayhan Life: Prince Reza Pahlavi: ‘The Alternative to the Islamic Republic is the Iranian nation’, 21. Oktober 2022
https://kayhanlife.com/news/kayhan/prince-reza-pahlavi-the-alternative-to-the-islamic-republic-is-the-iranian-nation/

„At a press conference in Washington D.C. yesterday, Prince Reza Pahlavi hailed  Iranians for imposing their will not only on the streets of Iran but also in the decision and policy-making rooms across the globe.

He called for further efforts to boycott and isolate the regime internationally and for ‘maximum support for the Iranian national revolution.’  Mr Pahlavi asked for the expulsion of the regimes ambassadors and diplomats and the appointment of special representatives to engage the Iranian nation instead of fruitlessly negotiating with the regime.

The Prince said that he had written to António Guterres, the UN’s Secretary General, asking for his support in forming a commission of inquiry at the Human Rights Council to investigate the Islamic Republic’s crimes.  He had also written to Catherine M. Russell, executive director of UNICEF, calling for establishing a special inquiry into the murder of children and the suppression of students in Iran.  He also announced the formation of several funds to support protests, strikes, and the provision of freedom of communication. […]

Pinpointing the need to be ready for the day the regime falls, the Prince underlined the necessity to form a ‘factionally diverse interim government’ that has the ‘capacity for pluralistic collaboration’ to set the cornerstone of democracy in Iran.’ The interim government should take measures such as guaranteeing people’s freedoms and rights, solving people’s livelihood problems, regulating foreign policy to ensure Iran’s interests, and holding a referendum to determine the form of a secular, democratic government.

Mr. Pahlavi once again insisted he ‘will not seek power or a political office’ and in future elections, he ‘will not support any party, organization or form of government over another.’“ (Kayhan Life, 21. Oktober 2022)

neues deutschland (nd) ist eine überregionale Tageszeitung mit Leserschwerpunkt in Ostdeutschland. Die Zeitung mit Sitz in Berlin versteht sich als „sozialistische Tageszeitung“.

·      nd – neues deutschland: »Die Mullahs müssen weg«, 26. Oktober 2022
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1167933.proteste-im-iran-die-mullahs-muessen-weg.html

„In Berlin gingen Zehntausende in Solidarität mit den Protesten im Iran auf die Straße […]

Ihr Aufruf scheint erfolgreich gewesen zu sein. Auf der Demo finden sich Männer und Frauen, LGBTIQ, junge, mittelalte und alte Menschen, Familien und Kinder, Monarchist*innen, Anarchist*innen und queere Aktivist*innen. […] Häufig ist das Reichsemblem Persiens zu sehen, das einen Löwen mit Säbel vor aufgehender Sonne zeigt.“ (nd, 26. Oktober 2022)

Radio Farda ist der persischsprachige Dienst von Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL).

·      Radio Farda: New Iranian Exile Group Calls For Regime Change, 20. September 2018
https://en.radiofarda.com/a/farashgard-iran-exile-group-call-for-regime-change/29500375.html

„A group of young Iranians in exile announced the formation of a political group committed to regime change in their homeland, September 17. The group, called Farashgard (Revival), presents itself as young and secular, and calls for democratic liberal democracy in Iran.

Forty young scholars and political activists signed a statement affirming their support for the group. In an exclusive interview with Radio Farda’s Elahe Ravanshad, one signatory, Damon Golriz, spoke about why he supports this new movement.

Radio Farda: The Islamic Republic has been with us for almost four decades. Why are you founding this group now?

Damon Golriz: Iran is in a critical situation today. After forty years of the dominance of a politically and economically bankrupt establishment over Iran, we see that neither foreign governments, nor the Islamic Republic’s government are capable of addressing the country’s numerous crises. It appears that the Islamic Republic’s system is politically and economically collapsing. Meanwhile, a national movement is gaining momentum to fundamentally change Iran. One of Farashgard’s aims is boosting that, and on the basis of respect for human rights, to help the transition from the current system to a secular, liberal, and democratic one with the help of Iran’s diaspora community. The process requires regime change since the so-called ‘reformist’ camp has proved to be incapable of meeting the nation’s aspirations.

Radio Farda: What do you propose to replace the regime with?

Golriz: The alternative will be decided by the will of the people and ballots, which is what Iranians have been seeking for more than a century; i.e. the rule of law, a liberal democratic establishment elected by the majority that respects minority rights. [The alternative] is a government based on human rights, especially one that is secular.

Iranians deserve democracy, but a national will is needed to achieve it. We saw how the whole Islamic establishment was shocked during last December’s widespread anti-regime protests. The Islamic Republic establishment, under outside pressures, and because of its corrupt and poor structure, has been incapable of addressing the country’s problems. This is why support for change is growing.

Radio Farda: You have mentioned Prince Reza Pahlavi as a key personality in your activities. What role is he going to play for Farashgard?

Golriz: As a linchpin to combine all parts of the Iranian society; as a person in charge of bringing people’s hearts together. The majority of people inside Iran, as well as many elite figures in and outside the country, pay homage to his father and grandfather. Therefore, Prince Reza Pahlavi’s role for replacing the current establishment with a democratic one is quite crucial.

Radio Farda: In your statement you called upon people who have not supported the Islamic Republic’s establishment through the past four decades to come forward and assist you in changing the regime. Are you excluding those who have supported the regime in the past?

Golriz: We want to be the voice of regime change, the voice that chants, ‘We will take back Iran.’ Nevertheless, we have drawn a red line between Farashgard and those who still support Red and Black (Marxist and Religious) reactionary movements.“ (Radio Farda, 20. September 2018)

·      Radio Farda: Daughter Of Iranian-German Held In Iran Slams Berlin For Its Silence, 18. Jänner 2023
https://www.rferl.org/a/iran-sharmahd-imprisonement-daughter-berlin-silence/32229161.html

„The daughter of Jamshid Sharmahd, an Iranian-German citizen imprisoned in Iran, has sharply criticized German authorities for their silence regarding her father's incarceration, which has now reached 1,000 days.

In a video message posted on Twitter on January 18, Ghazaleh Sharmahd asked Germany's chancellor and foreign minister to try to help establish contact between her and her father before his possible execution saying ‘this is the least that Germany can do.’“ (Radio Farda, 18. Jänner 2023)

Sussan Siavoshi ist Professor für Internationale Beziehungen an der Trinity Universität in San Antonio, Texas.

·      Siavoshi, Sussan: Construction of Iran’s National Identity: Three Discourses. In: Religion, Nationalism, and Contested Visions of Modernity (herausgegeben von Aghaie und Marashi), 2021 (Login erforderlich)
https://www.degruyter.com/document/doi/10.7560/757493-014/html

„Who are the exiled monarchists, and how do they construct the identity of Iranians? It is difficult to paint an accurate picture of the Iranian monarchists, because they consist of several scattered groups with no unifying umbrella organization. For this study, I have chosen three of these monarchist organizations. One is the prominent and moderate Constitutional Party of Iran (CPI), founded by Dariush Homayoun, the prerevolution minister of information. The other two, with more radical perspectives, are the Rastakhiz Organization of Iran (ROI), founded by Masoud Khoshnood, and Anjoman-e Padeshahi-e Iran (API), founded by Frood Fouladvand. API has an overt military wing, the Tondar Organization, which took responsibility for a fatal bombing in a mosque in Shiraz. Recently, API has received the most attention from the Western media, due to the execution of two of its alleged members in January 2010 in Iran.

Despite their lack of unity, almost all monarchists are faithful heirs of the Pahlavi policy to promote Persian identity. […] They differ from each other, however, in what that identity entails. Homayoun, as we will see, believed in a model set by Enlightenment ideals, while ROI and API look back at the pre-Islamic time for inspiration. This difference also provides different rationales for their support for the monarchy. Homayoun, who labeled himself first and foremost a liberal democrat, stated that his support for the monarchy was based on a utilitarian rationale. He believed that, for historical reasons, a system of constitutional monarchy is best suited to protect an enlightened liberal democratic polity in Iran. For the ROI and API, however, the support for the monarchy is based on organic, emotional, and romantic elements.

Similar to that of many exiled political oppositional groups, the monarchists’ effort has been to highlight the illegitimacy of the Islamic Republic. In the eyes of the monarchist opposition, the Islamic Republic from its inception was a usurping force and, this, illegitimate. […] What is helpful in understanding their attitude is a focus on their narrative on Islamic essence and its association with the Islamic republic. For example, the ROI in the last point of its eleven-point section on ‘Political Ideology of Iran’s Rastakhiz Organization’ offers this judgment about Islam: ’[We believe] that the religion of Islam is appropriate for Arab lands and that it has no connection with Iranians.’ In one of API’s postings, the author states that the fundamental problem faced by Iran is not the regime of the Islamic Republic or the problem of human rights abuses or the matter of economic hardships; the root of Iran’s problem is in the fourteen hundred years of ‘shameful Islamic tradition’. The API characterizes Islam not only as an alien but as a violent religion, a religion suited only for tazian, i.e., Arabs. […]

With a few exceptions, the CIP has not been as upfront in rejecting Islam, but in its critique of the Islamic Republic, it, too, sometimes reveals a position on Islam that is not too far from the more radical organizations.“ (Siavoshi, 2021, pp. 261-262)

Der Tagesspiegel ist eine Tageszeitung aus Berlin.

·      Tagesspiegel: „Heuchler, Monarchisten und antirevolutionäre Strömungen“: Iranischer Präsident will „keine Gnade“ walten lassen, 27. Dezember 2022
https://www.tagesspiegel.de/internationales/heuchler-monarchisten-und-antirevolutionare-stromungen-iranischer-prasident-will-keine-gnade-walten-lassen-9094486.html

„Der Iran wird nach den Worten von Präsident Ebrahim Raisi gegenüber ‚Feinden‘ der islamischen Republik keine Gnade walten lassen.

Vor einer Menschenmenge in Teheran sprach Raisi am Dienstag von ‚Heuchlern, Monarchisten und antirevolutionären Strömungen‘, die für die von der Regierung als ‚Unruhen‘ bezeichneten Proteste in dem Land verantwortlich seien.“ (Tagesspiegel, 27. Dezember 2022)

The Washington Post ist eine US-amerikanische Tageszeitung.

·      The Washington Post: For Iranian exiles, Mahsa Amini protests are a source of hope and pain, 30. September 2022 (Login erforderlich)
https://www.washingtonpost.com/world/2022/09/30/iran-protests-mahsa-amini-exile/

„The clashes among Iranians living abroad are not surprising, observers say, given the number of factions with different agendas. Monarchists, who normally carry the distinctive pre-revolution ‘Shir va Khorshid’ or ‘Lion and Sun’ flag, were at protests last weekend, as were supporters of the Mujahideen-e Khalq (MEK), a onetime militant group that was removed from the U.S. government’s list of terrorist organizations in 2012.“ (The Washington Post, 30. September 2022)

 



[1] Alle Daten von Quellen im iranischen Kalender wurden mit Hilfe folgender Webseite: https://www.iranchamber.com/calendar/converter/iranian_calendar_converter.php in Daten des gregorianischen Kalenders umgewandelt.

[2] Mit Stand 6. Februar ist die Zahl der Unterzeichnenden auf über 445.000 angestiegen. (siehe: https://www.change.org/p/prince-reza-pahlavi-is-my-representative-c0fab7a1-2d92-4e8d-93c2-5f894a6e439b)