Anfragebeantwortung zum Irak: Lage von Transmännern [a-11926-2]

13. Juni 2022

Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie gegebenenfalls auf Auskünften von Expert·innen und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.

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Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen. Originaldokumente, die nicht kostenfrei oder online abrufbar sind, können bei ACCORD eingesehen oder angefordert werden.

Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.

Lage von Transmännern im Irak

Es konnten nur wenige Informationen spezifisch zu Transmännern im Irak gefunden werden.

Daraj veröffentlicht im Februar 2022 einen Artikel über zusätzliches Stigma, mit dem Transgender-Personen im Irak konfrontiert seien. Ali, ein 19-jähriger Transmann aus Bagdad, habe gegenüber Daraj erklärt, dass es im Irak extrem gefährlich sei als Teil der LGBT+-Gemeinschaft wahrgenommen zu werden. Ein offenes Leben als Transmann sei unmöglich. Jedes Mal, wenn er zum Arzt müsse, sei er in irakischen Krankenhäusern wegen seiner Identität und seiner Haare Belästigungen und Schikanen ausgesetzt.

Laut Daraj hätten viele transgeschlechtliche Menschen Angst davor zum Arzt zu gehen, weil sie sich Sorgen machten, dass diese/r homophob sein könnte.

Lana Hussien, Sozialarbeiterin einer internationalen Organisation, habe gegenüber Daraj angegeben, dass die Trans-Gemeinschaft oft Gewalt ausgesetzt sei, insbesondere diejenigen, die sich für eine Hormonbehandlung entscheiden und deutliche körperliche Veränderungen zeigen würden. Das irakische Gesetz verweigere diesen Personen auch eine trans*-affirmative Gesundheitsversorgung.

Hormonbehandlungen seien nicht legal. Menschen, die sich einer Operation außerhalb des Iraks unterziehen würden, hätten Schwierigkeiten, im Irak rechtliche Dokumente zu erhalten, die ihre Geschlechtsidentität widerspiegeln würden (Daraj, 4. Februar 2022).

Human Rights Watch (HRW) und IraQueer zitieren in einem Bericht über Tötungen, Entführungen, Folter und sexuelle Gewalt gegen LGBT+-Personen durch bewaffnete Gruppen im Irak vom März 2022 Dani, einen 18-jährigen Transmann. Seine Eltern hätten Dani seit 2017 Konversionsbehandlungen unterzogen. Sie hätten ihn zu Ärzten gebracht, um sein jungenhaftes Verhalten zu „korrigieren“. Obwohl die Behandlung nicht funktioniert habe, habe die Familie es weiter versucht (HRW/IraQueer, 23. März 2022, S. 74). Seine Eltern hätten Dani außerdem dreimal dazu gezwungen zu heiraten (HRW/IraQueer, 23. März 2022, S. 69, Fußnote 205).

IraQueer veröffentlicht in einer Sammlung von Geschichten von LGBT+ aus dem Irak den Bericht des 23-jährigen Karim. Zum Zeitpunkt der Verfassung des Textes habe sich Karim vor seiner Familie und seinem Stamm versteckt, da er um seine Sicherheit gefürchtet habe. Ein Transmann zu sein werde im Irak nicht akzeptiert. Karims Familie habe traditionelle und religiöse Überzeugungen und habe ihn gezwungen, sich weiblich zu verhalten und auszusehen. Sein Bruder habe ihn manchmal geschlagen. Er sei von Familienmitgliedern sowie Personen außerhalb der Familie misshandelt, gemobbt und bedroht worden. Es sei ihm nicht möglich gewesen, seine Identität auszudrücken. Er habe keine Hormonbehandlung machen können, da dies zu riskant und illegal gewesen sei. Er sei nie in der Lage gewesen, sich zu kleiden, wie er gewollt habe, weder zu Hause noch woanders. Es sei ihm auch nicht möglich gewesen den Haarschnitt, den er sich gewünscht habe, zu bekommen. Er habe sich in seinem Zuhause eingesperrt gefühlt. Nach seiner Flucht habe er Menschen gefunden, die ihm einem Platz zum Leben geboten und ihn vor seiner Familie versteckt hätten. Er lebe jedoch in Angst. Er könne nicht frei auf die Straße gehen, aus Angst entdeckt zu werden (IraQueer, vermutlich 2019, S. 26-27).

Aktuelle Situation der LGBT+-Gemeinschaft im Irak

Freedom House schreibt in seinem 2022 veröffentlichten Jahresbericht, dass es LGBT+-Personen aufgrund starker gesellschaftlicher Diskriminierung in der Praxis nicht möglich sei die gleichen politischen Rechte zu genießen. Die wichtigsten politischen Parteien würden sich nicht für die Interessen von LGBT+-Personen einsetzen (Freedom House, 28. Februar 2022, B4). Gleichgeschlechtliche Beziehungen seien im Irak nicht ausdrücklich verboten, jedoch würden LGBT+-Personen Gewalt riskieren, wenn sie offen zu ihrer Identität stünden (Freedom House, 28. Februar 2022, F4).

Das US Department of State (USDOS) schreibt in seinem Jahresbericht zur Menschenrechtslage vom April 2022, dass trotz wiederholter Drohungen und Gewalt gegen lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche, queere und intersexuelle Personen, insbesondere gegen schwule Männer, die Regierung es versäumt habe, Angreifer zu identifizieren, zu verhaften oder strafrechtlich zu verfolgen und betroffene Personen zu schützen. Einige politische Parteien hätten versucht, diese Angriffe zu rechtfertigen, und Ermittler hätten sich oft geweigert, angemessene Ermittlungsverfahren einzuleiten. LGBT+-Personen seien Einschüchterungen, Drohungen, Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt gewesen. Laut LGBT+-Personen sei es ihnen nicht möglich offen zu leben, ohne Angst vor Gewalt durch Familienmitglieder, Bekannte oder Fremde. Es sei ihnen auch, laut NGOs, nicht möglich gegen Gewaltakte, die sie aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität oder Geschlechtsmerkmale erfahren hätten, gerichtlich oder vor Regierungsinstitutionen vorzugehen (USDOS, 12. April 2022, Section 6).

Human Rights Watch (HRW) fasst in seinem 2022 veröffentlichten Jahresbericht zusammen, dass im Jahr 2021 irakische Sicherheitskräfte LGBT+-Personen willkürlich und allein aufgrund ihres nicht genderkonformen Aussehens verhaftet hätten und sie Misshandlungen wie Folter, erzwungenen Analuntersuchungen, schweren Schlägen und sexueller Gewalt in Polizeigewahrsam ausgesetzt hätten. Sicherheitskräfte hätten Personen, die sie als LGBT+ wahrgenommen hätten, an Checkpoints körperlich, verbal und sexuell belästigt. HRW habe Fälle digitaler Überwachung von LGBT+-Personen in sozialen Medien und Dating-Apps für LGBT+ durch bewaffnete Gruppen dokumentiert. Die Regierung habe es verabsäumt, Mitglieder bewaffneter Gruppen, die LGBT+-Iraker·innen entführt, vergewaltigt, gefoltert und getötet hätten, zur Rechenschaft zu ziehen (HRW, 13. Jänner 2022).

Daraj zitiert in einem Artikel vom Februar 2022 IraQueer. Laut IraQueer hätten seit den Tweets des einflussreichen schiitischen Geistlichen Muqtada Al-Sadr zu Beginn der Corona-Pandemie, in denen er die LGBT+-Gemeinschaft für das Coronavirus verantwortlich gemacht habe, homophobe Hassreden im Irak zugenommen. Diese Zunahme an homophober Stimmung und des homophoben Diskurses führe dazu, dass die irakischen LGBT+-Gemeinschaft einem großen Risiko durch Familienmitglieder und Mitglieder von Milizen ausgesetzt seien (Daraj, 4. Februar 2022).

HRW und IraQueer haben für ihren Bericht über Tötungen, Entführungen, Folter und sexuelle Gewalt gegen LGBT+-Personen durch bewaffnete Gruppen im Irak 54 Einzelinterviews mit Personen, die sich als LGBT+ identifizieren, zwischen Juni und November 2021 durchgeführt: 27 homosexuelle Männer, 13 Transfrauen, acht homosexuelle Frauen, drei bisexuelle Personen, zwei Transmädchen und ein Transmann. Laut dem Bericht habe die irakische Regierung es verabsäumt, Mitglieder verschiedener bewaffneter Gruppen zur Rechenschaft zu ziehen, die in den vergangenen Jahren weiterhin LGBT+-Personen ungestraft entführt, vergewaltigt, gefoltert und getötet hätten. Die Übergriffe gegenüber LGBT+-Personen, der von der Familie ausgehe und sich auf jeden Aspekt des öffentlichen Lebens erstrecke, mache jeglichen Verdacht von Homosexualität oder Geschlechtsvarianz zu einem Grund möglicher Gewalt, die zum Tod von LGBT+-Personen führen könne und ihr Leben nicht lebenswert mache (HRW/IraQueer, 23. März 2022, S. 1).

HRW und IraQueer hätten acht Entführungen, acht versuchte Morde, vier außergerichtliche Tötungen, 27 Fälle von sexueller Gewalt – einschließlich Gruppenvergewaltigungen – 45 Fälle von Androhung von Vergewaltigung und Tötung, und 42 Fälle von Online-Angriffen auf LGBT+-Personen im Irak durch Personen, die sich als Mitglieder bewaffneter Gruppen ausgegeben hätten, dokumentiert. In acht Fällen hätten bewaffneten Gruppen und staatlichen Akteuren Kinder (im Alter von 15 bis 18 Jahren) misshandelt. Kinder seien unter anderem willkürlich verhaftet worden und hätten sexuelle Gewalt erfahren. In 39 Fällen sei es Einzelpersonen möglich gewesen, die bewaffnete Gruppe, die für den Angriff auf sie verantwortlich gewesen sei, zu identifizieren (HRW/IraQueer, 23. März 2022, S. 2).

LGBT+-Personen seien im ganzen Irak routinemäßiger Gewalt durch Sicherheitsbeamte ausgesetzt, die sie verbal beschimpfen, sexuell angreifen, sie willkürlich verhaften und inhaftieren würden. Menschen, die als LGBT+ wahrgenommen würden, würden unter anderem auch an Checkpoints körperlich, verbal und sexuell belästigt (HRW/IraQueer, 23. März 2022, S. 3).

27 der 54 befragten Personen hätten angegeben, sexuellen Missbrauch und Gewalt durch bewaffnete Gruppen erlebt zu haben, darunter unerwünschtes Berühren, Vergewaltigung, Gruppenvergewaltigung, Genitalverstümmelung und erzwungene Analuntersuchung (HRW/IrakQueer, 23. März 2022, S. 4).

40 der 54 befragten Personen hätten angegeben, mindestens einmal extreme Gewalt durch Familienmitglieder, fast immer durch männliche Verwandte, aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität und -ausdruck erfahren zu haben. Gewalt habe das Einsperren in einen Raum für längere Zeitspannen, das Vorenthalten von Nahrung und Wasser, Verbrennungen, Schläge, Vergewaltigungen, Stromschläge, Angriffe mit vorgehaltener Waffe, Konversionspraktiken und erzwungene Hormontherapie, Zwangsehen und langes Arbeiten ohne Entschädigung inkludiert. Außerhalb der Region Kurdistan gebe es im Irak keine Gesetzgebung zu häuslicher Gewalt und das Strafgesetzbuch erlaube Gewalt gegen Frauen und Kinder.

Alle interviewten Personen hätten berichtet, dass sie auf der Straße belästigt worden seien, von Beschimpfungen bis hin zu Angriffen mit vorgehaltener Waffe. Der fehlende Zugang zu Schutzmechanismen schränke die Mobilität von LGBT+-Personen sehr stark ein und halte sie davon ab, Wiedergutmachung für gegen sie begangene Übergriffe zu fordern. Kinder, die Gewalt durch Familienmitglieder oder andere ausgesetzt seien, seien möglicherweise völlig isoliert und könnten sich nirgendwo in Sicherheit bringen.

Viele LGBT+-Personen hätten angegeben, dass sie sich gezwungen gefühlt hätten, ihre wahre Identität zu verbergen, um am Leben zu bleiben. Diejenigen, die ihre Identität nicht verbergen hätten können oder wollen, würden in einer Form des selbst auferlegten Hausarrests leben, wie sie es beschrieben hätten, aus Angst vor Belästigung und der Möglichkeit, an Checkpoints angehalten oder von bewaffneten Personen angegriffen zu werden. Sechzehn befragte LGBT-Personen hätten angegeben, mindestens einmal einen Selbstmordversuch unternommen zu haben.

Alle 54 für den Bericht befragte LGBT+-Personen hätten angegeben, dass sie ein gegen sie begangenes Verbrechen nicht den Behörden melden würden, entweder aufgrund früherer gescheiterter Versuche, bei denen die Anzeige abgewiesen worden sei oder keine Maßnahmen ergriffen worden seien, oder weil sie der Meinung seien, dass sie wegen ihrer nicht konformen sexuellen Orientierungen oder Geschlechtsidentitäten und -ausdrücke als die Schuldigen gesehen werden würden (HRW/IraQueer, 23. März 2022, S. 6).

OutRight Action International und IraQueer haben für einen Bericht vom Februar 2022 über das Leben queerer Frau im Irak zwischen Jänner und März 2021 sechzehn halbstrukturierte Interviews über E-Mail und Zoom durchgeführt. Nur sehr wenige LGBT+-Frauen im Irak würden ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität über einen engen Kreis vertrauenswürdiger Personen hinaus offenlegen. Obwohl nur wenige der befragten Frauen selbst Gewalt erlebt hätten, herrsche Angst vor. Die vielen dokumentierten Fälle von Gewalt gegen homosexuelle Männer und nicht geschlechtskonforme Menschen im Irak führe dazu im Falle einer Offenlegung ihrer sexuellen oder Geschlechtsidentität das schlimmste zu befürchten. Es gebe so gut wie keine sicheren Orte, eine Situation, die sich durch die Corona-Pandemie noch verschlimmert habe. Zwei Organisationen, die Organisationen IraQueer und Rasan, würden im Speziellen mit LGBT+-Themen arbeiten und die Organisation „Organization for Women’s Freedom in Iraq“, biete Frauen und LGBT+-Personen, die vor häuslicher und anderen Formen von Gewalt fliehen, Unterkunft. Jedoch sei Unterstützung aufgrund der mit der Arbeit verbundenen Risiken begrenzt. Die Interviewten hätten angegeben, dass die Missachtung sozialer und religiöser Normen im Irak typischerweise Spott und Ausgrenzung zur Folge habe und dass ein offener Umgang mit ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität mit Gefahren verbunden sei. Manche würden ihre Familien fürchten. Einige Interviewte seien der Überzeugung gewesen, dass ein Coming-out wahrscheinlich zu Gewalt gegen sie oder sogar zu ihrem Tod führe. Sieben der sechzehn Befragten hätten die Befürchtung geäußert, von Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten oder Milizen umgebracht zu werden, falls andere von ihrer sexuellen Orientierung oder Transgender-Identität erfahren würden. Die Interviewten hätten festgestellt, dass es im Grunde keine Rechtsmittle für Gewalt gegen Frauen gebe (OutRight International/IraQueer, 23. Februar 2022, S. 13).

Eine bisexuelle Studentin aus Sulamaniyah habe beschrieben, dass auch Personen, die von der Familie unterstützt würden, nicht offen leben könnten. Es gebe Kritik von der breiten Öffentlichkeit und Mord- und Vergewaltigungsdrohungen online.

Andere befrage LGBT+-Frauen hätten ihr Zuhause verlassen müssen, seien zwangsverheiratet worden oder als Strafe gegen ihren Willen eingeschlossen worden. Andere würden befürchten bei einer offenen Lebensweise ihre Freund·innen und ihre Arbeit zu verlieren. Vier Frauen hätten darüber gesprochen, dass sie unter Druck gesetzt würden zu heiraten (OutRight International/IraQueer, 23. Februar 2022, S. 14).

Middle East Eye (MEE) veröffentlicht im Februar 2022 einen Artikel über den Mord an einer kurdischen Transfrau. Doski Azad, eine bekannte Make-up Künstlerin, sei von ihrem Bruder in Dohuk im Rahmen eines „Ehrenmordes“ erschossen worden. Der Bruder habe das Land verlassen. MEE zitiert Bashar Taha, einen LGBT+-Aktivisten, der in Deutschland lebt. Taha erklärt, dass die kurdische Regierung in sozialen Medien zwar versuche, die Region Kurdistan als einen sicheren Ort für die LGBT+-Gemeinschaft darzustellen, aber die Realität sehe anders aus und Menschen würden dort nach wie vor getötet werden (MEE, 4. Februar 2022).

Rudaw erklärt in einem Artikel über die Verfolgung von queeren Personen im Irak vom März 2022, dass im Irak jeder wahrgenommene Schaden für den Ruf einer Familie dazu führen könne, dass ein Familienmitglied im Namen der Ehre verstoßen oder getötet werde. Für viele Familien würde das Versäumnis zu heiraten oder Kinder zu bekommen die soziale Ordnung stören. Eine andere sexuelle Orientierung zu haben als die heterosexuelle oder sich als ein anderes Geschlecht als das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht zu identifizieren würde als Rufschädigung einer Familie interpretiert werden und bringe das Leben dieser Person in Gefahr.

Die Bedrohungen für Transgender-Personen könne, laut Rudaw, in der Region Kurdistan im Gegensatz zum Rest der LGBT+-Gemeinschaft schlimmer sein. Rudaw berichtet im Artikel über drei Fälle von Angriffen auf Transfrauen durch die eigene Familie, von denen zwei getötet worden seien (eine davon, die oben beschriebene Doski Azad). Laut Rudaw würden Mitglieder der LGBT+-Gemeinschaft im Irak und in der Region Kurdistan häufig von Sicherheitskräften und Konservativen verfolgt. Sie würden verhaftet, beschimpft, sexuell angegriffen und ermordet (Rudaw, 23. März 2022).

Informationen über die Situation der LGBTQ+ Gemeinschaft im Irak vor Dezember 2021 finden Sie in folgender Anfragebeantwortung von ACCORD:

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Lage von LGBTIQ+-Personen, speziell von nonbinary/queeren Personen: Gewalt, Diskriminierung, Schutz, Auswirkung auf Familienangehörige [a-11685-2], 1. Dezember 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2064702.html 

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 13. Juni 2022)

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Lage von LGBTIQ+-Personen, speziell von nonbinary/queeren Personen: Gewalt, Diskriminierung, Schutz, Auswirkung auf Familienangehörige [a-11685-2], 1. Dezember 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2064702.html 

·      Daraj: More Stigma Against Transgender People in Iraq, 4. Februar 2022
https://daraj.com/en/88132/

·      Freedom House: Freedom in the World 2022 - Iraq, 28. Februar 2022
https://www.ecoi.net/de/dokument/2068634.html

·      HRW/IraQueer – Human Rights Watch/IraQueer: “Everyone Wants Me Dead”; Killings, Abductions, Torture, and Sexual Violence Against LGBT People by Armed Groups in Iraq , 23. März 2022
https://www.ecoi.net/en/file/local/2069991/iraq_lgbt0322_web_0.pdf

·      HRW – Human Rights Watch: World Report 2022 - Iraq, 13. Jänner 2022
https://www.ecoi.net/de/dokument/2066472.html

·      IraQueer: Living on the Margins, LGBT+ Stories from Iraq, vermutlich 2019
https://www.iraqueer.org/uploads/1/2/4/0/124034920/living_on_the_margins.pdf

·      MEE – Middle East Eye: Iraq: Murder of trans Kurdish woman sparks anger among activists, 4. Februar 2022
https://www.middleeasteye.net/news/iraq-trans-kurdish-woman-murder-sparks-anger

·      OutRight Action International/IraQueer: “I need to be free”, What It Means to be a Queer Woman in Today’s Iraq, 23. Februar 2022
https://www.iraqueer.org/uploads/1/2/4/0/124034920/i_need_to_be_free_2022.pdf

·      Rudaw: Queer in Iraq: persecuted ‘for being themselves’, 23. März 2022
https://www.rudaw.net/english/middleeast/iraq/23032022

·      USDOS – US Department of State: 2021 Country Report on Human Rights Practices: Iraq, 12. April 2022
https://www.ecoi.net/de/dokument/2071125.html


 

Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen

Daraj ist ein libanesisches Onlinemagazin.

·      Daraj: More Stigma Against Transgender People in Iraq, 4. Februar 2022
https://daraj.com/en/88132/

„In a series of tweets published at the beginning of the pandemic, just over a year ago, influential Iraqi Shia cleric Muqtada al-Sadr explicitly blamed the Iraqi LGBT+ community for ‘causing’ the coronavirus.

On his Twitter page on March 28th, 2020, he stated that ‘one of the most appalling things that have caused this epidemic is the legalization of same-sex marriage’ and he called on ‘all governments to repeal this law immediately.’

‘We have repeatedly warned about the spread of Western ideas among the Iraqi youth,’ says Ibrahim al-Jabri a spokesman of Muqtada al-Sadr, invoking a common concept that homosexuality was a ‘Western’ malady. ‘We will not allow [LGBT people] to continue among us as it is against our religious dictates.’

After al-Sadr’s tweets blaming Covid-19 on homosexuality, generalized homophobic hate speech increased across Iraq, according to IraQueer, an Iraqi LGBTQIA+ rights NGO. This ramp-up in homophobic sentiment and discourse, says the NGO, is exposing the Iraqi LGBT community to a major risk either from family members or militiamen seeking to ‘cleanse’ Iraq of ‘debauchery.’ […]

Ali, a 19-year-old transgender man from Baghdad, tells Daraj, ‘The mere perception of being part of the LGBT+ community is extremely dangerous in Iraq and living openly as a trans man is simply impossible. I face verbal harassment and abuse inside Iraqi hospitals every time I have to go to the doctor, because of my identity and my hair.’

Lana Hussien, a social worker in an international organization, said that the trans community faces a lot of violence, especially those who choose to undergo hormone treatment and exhibit clear physical changes. Iraqi law also denies them gender-affirming healthcare.

’Hormone treatments are not legal and make transitioning even more dangerous. It means the people who managed to undergo the surgery outside of Iraq face difficulties in obtaining legal documents that reflect their gender identity in Iraq,’ Lana added. […]

In fact, many transgender people were afraid to even go to doctors because they were worried the doctor would end up being homophobic.“ (Daraj, 4. Februar 2022)

Freedom House ist eine in den USA ansässige Nichtregierungsorganisation, die sich mit Recherchen und Advocacy-Arbeit zu Demokratie, politischen Freiheiten und Menschenrechten befasst.

·      Freedom House: Freedom in the World 2022 - Iraq, 28. Februar 2022
https://www.ecoi.net/de/dokument/2068634.html

„LGBT+ people are unable to enjoy equal political rights in practice due to harsh societal discrimination, and the main political parties do not advocate for the interests of LGBT+ people in their platforms.“ (Freedom House, 28. Februar 2022, B4)

„Same-sex relations are not explicitly prohibited, but LGBT+ people risk violence if they are open about their identity.“ (Freedom House, 28. Februar 2022, F4)

Human Rights Watch ist eine internationale Nichtregierungsorganisation mit Sitz in New York City, die sich für den weltweiten Schutz der Menschenrechte einsetzt.

IraQueer ist eine Gruppe von irakischen Aktivist·innen für LGBTIQ+-Rechte, die sich über soziale Netzwerke koordiniert.

·      HRW – Human Rights Watch/IraQueer: “Everyone Wants Me Dead”; Killings, Abductions, Torture, and Sexual Violence Against LGBT People by Armed Groups in Iraq, 23. März 2022
https://www.ecoi.net/en/file/local/2069991/iraq_lgbt0322_web_0.pdf

„The Iraqi government has failed to hold accountable members of various armed groups who in recent years have continued to abduct, rape, torture, and kill lesbian, gay, bisexual, and transgender (LGBT) people, with impunity. The cyclical nature of abuses against LGBT people, emanating from the family and stretching into every aspect of their public life, renders any ‘suspicion’ of homosexuality or gender variance a cause for potential violence, which not only results in the death of LGBT people but makes their lives unlivable.

This report is focused on killings, abductions, torture, and sexual violence against LGBT people by armed groups in Iraq. It is based on 54 interviews with LGBT Iraqis who have survived violence and discrimination by state and non-state actors, based primarily on their gender expression and presumed sexual orientation.“ (HRW und IraQueer, 23. März 2022, S. 1)

Human Rights Watch, supported by the Iraqi LGBT rights organization IraQueer, documented eight cases of abductions, eight cases of attempted murder, four extrajudicial killings, twenty-seven cases of sexual violence—including gang rape—forty-five cases of threats to rape and kill, and forty-two cases of online targeting by individuals who identified themselves as members of armed groups against LGBT people in Iraq. In eight cases, abuses by armed groups and state actors, including arbitrary arrest and sexual violence, were against children as young as 15. In thirty-nine cases, individuals were able to identify the armed group behind the attack against them.“ (HRW/IraQueer, 23. März 2022, S. 2)

LGBT people across Iraq face routine violence from security officials, who verbally abuse and sexually assault them, arbitrarily arrest them, and detain them. Security forces also physically, verbally, and sexually harass people at checkpoints whom they perceive to be LGBT.(HRW/IraQueer, 23. März 2022, S. 3)

Twenty-seven of the fifty-four LGBT people Human Rights Watch and IraQueer interviewed said they had experienced sexual abuse and violence by armed groups, including unwanted touching, rape, gang rape, genital mutilation, and forced anal examinations.(HRW/IraQueer, 23. März 2022, S. 4)

Forty out of the fifty-four LGBT people whom Human Rights Watch and IraQueer interviewed reported experiencing extreme violence at least once by family members, almost always by male relatives, for their sexual orientation or gender identity and expression. Such violence included being locked in a room for extended periods; being denied food and water; being burnt, beaten, raped, electrocuted, attacked at gunpoint, subjected to conversion practices, and forced hormone therapy; being subjected to forced marriages; and being forced to work for long hours without compensation. Unlike the KRI, Iraq has no domestic violence legislation, instead its penal code allows for violence against women and children.

Each of the LGBT people whom Human Rights Watch and IraQueer interviewed reported experiencing harassment in the streets, ranging from verbal abuse to being attacked at gun point. Lack of access to protective mechanisms limits LGBT people’s mobility to a debilitating extent and deters them from seeking redress for abuses committed against them. Children facing violence from family members or others may be completely isolated, with nowhere to turn for safety.

As a result, many LGBT people said they felt they were forced to hide who they are to stay alive. Those who could not or did not wish to conceal their identities described a form of self-imposed house arrest, by which they refrained from leaving their homes at all, due to fear of harassment and the possibility of being stopped at checkpoints or targeted by armed groups. Sixteen LGBT people interviewed by Human Rights Watch and IraQueer said they attempted suicide at least once.

All 54 LGBT people interviewed for this report said that they would not report a crime committed against them to the authorities, either because of previous failed attempts where the complaint was dismissed or no action was taken, or because they felt that the blame will be redirected at them due to their non-conforming sexual orientations, gender identities, and expressions.(HRW/IraQueer, 23. März 2022, S. 6)

„For example, Dani, an 18-year-old transgender man, said his parents forced him to marry three times. Human Rights Watch phone interview with Dani, July 5, 2021.“ (HRW/IraQueer, 23. März 2022, S. 69, Fußnote 205)

„Dani, an 18-year-old transgender man from Najaf, said his parents have subjected him to conversion practices since 2017. ‘They took me to doctors to ‘fix my boyish tendencies.’ The ‘treatment’ did not work, but they never stopped trying.’“ (HRW/IraQueer, 23. März 2022, S. 74)

·      HRW – Human Rights Watch: World Report 2022 - Iraq, 13. Jänner 2022
https://www.ecoi.net/de/dokument/2066472.html

„In 2021, Iraqi security forces arbitrarily arrested lesbian, gay, bisexual, and transgender (LGBT) people based solely on their gender non-conforming appearance, and subjected them to ill-treatment including torture, forced anal exams, severe beatings, and sexual violence, in police custody. Security forces also physically, verbally and sexually harassed people they perceived as LGBT at checkpoints. Human Rights Watch documented cases of digital surveillance by armed groups against LGBT people on social media and same-sex dating applications. The government has failed to hold accountable members of armed groups who have abducted, raped, tortured, and killed LGBT Iraqis with impunity.“ (HRW, 13. Jänner 2022)

·      IraQueer: Living on the Margins, LGBT+ Stories from Iraq, vermutlich 2019
https://www.iraqueer.org/uploads/1/2/4/0/124034920/living_on_the_margins.pdf

„Karim, 23

I am currently hiding from my family and tribe as I am afraid for my safety. Being a transgender man is not acceptable in Iraq. Especially in families like mine which has strong traditional and religious beliefs. My family has always forced me to act and look more feminine. My parents often gave my brother the authority to control me. He would some time beat me if I did not do what they wanted me to do.

I have struggled for many years to learn about and discover my trans identity. Being abused by family members and other people, being bullied and receiving threats made me confused and unsure about my identity. I had no way or place to express my identity. It is not possible for me to get hormone treatments as they are too risky and illegal. I was never able to even dress the way I wanted at home or elsewhere. I could not even get a haircut that would reflect the image I wanted to show the world. Home, the place where I should have felt the safest was the place I felt imprisoned at.

I was lucky that after escaping, I found people who provided me with a place to live and hid from my family. But the fear is still there. I can not go out freely. I can not even go by the bakery to get some bread without fearing that someone might see me..“ (IraQueer, vermutlich 2019, S. 26-27)

Die in London ansässige Online-Nachrichtenorganisation Middle East Eye (MEE) veröffentlicht Artikel freiberuflicher Journalisten und Beiträge von Think Tanks.

·      MEE – Middle East Eye: Iraq: Murder of trans Kurdish woman sparks anger among activists, 4. Februar 2022
https://www.middleeasteye.net/news/iraq-trans-kurdish-woman-murder-sparks-anger

„The murder of a 23-year-old transgender woman in the Kurdish city of Duhok on Monday has reaffirmed fears among the LGBTQ+ community in Iraq of the dangers faced by those who are non-heterosexual, or gender non-binary anywhere in the country.

Doski Azad, a well-known make-up artist, was reportedly shot dead by her brother, who has since fled the country, in what authorities have described as a so-called ‘honour killing’ […]

But for some LGBTQ+ Iraqis, this veneer of tolerance means little when compared to the reality of their lives in what is still a conservative and patriarchal society.

‘Of course, I am really shocked that the Kurdish government in social media always tries always to present Kurdistan as a safe place...specially Erbil, [and they attempt] to show that the culture is open and accepting,’ said Bashar Taha, an LGBTQ+ rights campaigner who now lives in Germany. ‘But sadly the reality is totally different and, to this day, people get killed there.’“ (MEE, 4. Februar 2022)

OutRight Action International ist eine internationale Menschenrechtsorganisation, die sich den Menschenrechten schwuler, lesbischer, bisexuell, transgender, intersexueller Personen sowie von HIV bzw. Aids betroffenen Personen widmet.

·      OutRight Action International/IraQueer: “I need to be free”, What It Means to be a Queer Woman in Today’s Iraq, 23. Februar 2022
https://www.iraqueer.org/uploads/1/2/4/0/124034920/i_need_to_be_free_2022.pdf

„While few of the interviewees said that they had experienced violence, the many documented cases of violence against gay men and gender non-conforming people in Iraq in recent years gives credence to their fears, which may be amplified by the unknown: anecdotal evidence suggests that so few LBTQ women in Iraq have revealed their sexual orientation or gender identity beyond a narrow, trusted circle that assuming the worst is understandable.

Safe spaces are virtually non-existent, made worse by the COVID-19 pandemic. Two organizations—IraQueer and Rasan—focus on gender equality and the human rights of LGBTIQ people, and another, the Organization for Women’s Freedom in Iraq (OWFI), extends sheltering support to women and LGBTQ people fleeing domestic and other forms of violence. Despite the existence of these organizations, support is limited due to the inherent risks in the work.

Interviewees reported that defying social and religious norms is typically met with derision and exclusion and that revealing their sexual orientation or gender identity would present the risk of harm. As one interviewee put it: ‘I will be looked at as something repulsive. I will be looked at as someone who does not deserve to live.’ (Nadera, a lesbian from Duhok.) For some, the fear they experience centers on being found out by families. Some interviewees believed that coming out would likely lead to violence against them, or even death, including through honor killing. In total, seven interviewees expressed fear that if people learned of their sexual orientation or transgender identity, they would be killed, either by family members, friends or acquaintances, or militias.

Interviewees also noted that recourse for violence against women was essentially non-existent.’“ (OutRight International/IraQueer, 23. Februar 2022, S. 13)

„Even if one’s family is supportive, the risks remain. As Dura, a bisexual student from Sulamaniyah, described: ‘I grew up with supportive family…but you have to be really careful of what you say. You have to become as normal as possible. And if you don’t, then there will be a lot of criticism [from the general public]. If someone is openly gay, and even though they live within a community that is understanding, they still get online death threats and rape threats.’

For others, being found out has led - or could lead - to expulsion from home, forced marriage, or involuntary confinement as punishment. At least one interviewee was expelled from her family home, while another was confined at home, cut off from communicating as her parents had confiscated her phone and computer. (See case study on Lamya.) Others feared losing their friends or their jobs. Four women talked about being pressured to marry and having to actively reject prospective husbands.” (OutRight International/IraQueer, 23. Februar 2022, S. 14)

Rudaw ist ein in der Autonomen Region Kurdistan (Irak) ansässiges kurdisches Mediennetzwerk.

·      Rudaw: Queer in Iraq: persecuted ‘for being themselves’, 23. März 2022
https://www.rudaw.net/english/middleeast/iraq/23032022

„Around four months before the HRW report was released, Dima* was about to live the unimaginable as her older sister searched through her belongings, revealing Dima’s gender identity to her parents. 

‚My father then brought a gun and an electric taser and started hitting me with the taser,‘ Dima told Rudaw English on Tuesday. ‚My father then abused me physically, emotionally, mentally, and sexually by touching my genitals to see if I had done any sex reassignment surgeries.‘ […]

Family and honor are two of the main pillars of many Middle Eastern societies. Any perceived damage to a family’s reputation can see a member being disowned, or even killed, in the name of honor. To many, a failure to marry and have children disrupts the social order. To be of any sexual orientation other than straight or to identify as a different gender than assigned at birth not only puts that person’s life in danger, but is interpreted as causing damage to a family’s reputation. […]

The threats towards transgender people in the Kurdistan Region in contrast to the rest of the LGBT+ could be worse. 

To say that Dima is one of the lucky ones almost sounds inconsiderate, but at least she is still alive. 

The body of Doski Azad, a transgender woman from Duhok was found in late January when Duhok police received a call informing them of the location of her body, murdered by her brother three days before.

At the time, an informed source told Rudaw English that the perpetrator had left the country, and to avoid being tracked, he had not traveled through the Kurdistan Regions airports and instead drove north to Turkey.

This was not the first time a transgender person was killed in the name of honor in the Kurdistan Region, and as Dima described it, it was like she and all the other transgender people in the Region died that day.

The mother of a transgender person told Rudaw in July that she was afraid that her husband and son had killed her child.

Members of the LGBT+ community in Iraq and the Kurdistan Region are often persecuted by security forces and conservatives. They are subject to arrest, verbal abuse, sexual assault, and even murder.“ (Rudaw, 23. März 2022)

Das US Department of State (USDOS) ist das US-Bundesministerium, das für die auswärtigen Angelegenheiten der Vereinigten Staaten zuständig ist.

·      USDOS – US Department of State: 2021 Country Report on Human Rights Practices: Iraq, 12. April 2022
https://www.ecoi.net/de/dokument/2071125.html

„Despite repeated threats and violence targeting lesbian, gay, bisexual, transgender, queer, and intersex (LGBTQI+) individuals, specifically gay men, the government failed to identify, arrest, or prosecute attackers or to protect targeted individuals. Some political parties sought to justify these attacks, and investigators often refused to employ proper investigation procedures. LGBTQI+ individuals also faced intimidation, threats, violence, and discrimination, and LGBTQI+ individuals reported they could not live openly without fear of violence at the hands of family members, acquaintances, or strangers. […]

According to NGOs, persons in the country who experienced severe discrimination, torture, physical injury, and the threat of death based on real or perceived sexual orientation, gender identity and expression, and sex characteristics had no recourse to challenge those actions via courts or government institutions.“ (USDOS, 12. April 2022, Section 6)