Anfragebeantwortung zu Afghanistan: Provinz Nangarhar: Aktivitäten des IS (ISKP) 2020 und 2021; aktuelle Sicherheitslage [a-11517]

17. März 2021

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Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.

Präsenz des ISKP in der Provinz Nangarhar in den Jahren 2020 und 2021

Laut Timothy Foxley, einem Militärforscher und ehemaligen Senior Analyst des britischen und schwedischen Verteidigungsministeriums, habe sich der Haupttätigkeitsbereich des Islamischen Staates der Provinz Khorasan (ISKP) im März 2020 in den Regionen Nangarhar und Kunar befunden. (EFSAS, März 2020, S. 4)

Human Rights Watch schreibt in seinem World Report 2021 zu Afghanistan (bezugnehmend auf das Jahr 2020), dass die Angriffe des ISKP zwar zurückgegangen seien, die Gruppe jedoch für mehrere tödliche Bombenanschläge verantwortlich sei. In der Provinz Nangarhar habe der ISKP am 12. Mai bei der Beerdigung eines Polizeikommandanten einen Selbstmordanschlag verübt, bei dem 24 Menschen getötet und 82 verletzt worden seien. (HRW, 13. Jänner 2021)

EASO beschreibt in seinem COI-Bericht zu regierungsfeindlichen Elementen in Afghanistan die Zerschlagung des ISKP in Nangarhar Ende 2019 / Anfang 2020 durch die afghanischen Sicherheitskräfte und die Taliban. Versprengte Gruppen mit jeweils 15-20 ISKP-Kämpfern würden sich laut einem Artikel des Afghanistan Analysts Network (AAN) vom März 2020 weiterhin in abgelegenen Gebieten von Nangarhar (Deh Bala, Pachir wa Agam und Khogyani) in Dörfern aufhalten, in denen die Ideologie des ISKP breite Unterstützung finde. (EASO, August 2020, S. 33-34)

Laut dem Bericht des UN-Generalsekretärs an den UN-Sicherheitsrat über die Bedrohung durch den IS im Jänner 2021 zeige der ISKP trotz seiner verschlechterten militärischen Fähigkeiten weiterhin Widerstandsfähigkeit in Afghanistan, einschließlich in den Provinzen Nangarhar und Kunar. Der IS habe die Verantwortung für eine Reihe hochkarätiger Angriffe übernommen, darunter einen Angriff auf das Stadtgefängnis von Jalalabad am 2. August und die Ermordung einer afghanischen Journalistin in der Provinz Nangarhar am 10. Dezember. (UN Security Council, 29. Jänner 2021, S. 7)

Laut UNAMA seien dem ISKP vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2020 34 Vorfälle mit 673 zivilen Opfern (213 Tote und 460 Verletzte) in Afghanistan zuzuschreiben. Dies entspreche einem Rückgang von 45 Prozent im Vergleich zu 2019 und der niedrigsten Anzahl ziviler Opfer, seit der ISKP 2015 erstmals offiziell in Afghanistan erschien. ISKP habe 2020 8 Prozent der gesamten zivilen Todesfälle in Afghanistan verursacht, verglichen mit 12 Prozent im Vorjahr.

Mehr als 95 Prozent der zivilen Opfer des ISKP seien durch Sicherheitsvorfälle in den Städten Kabul und Jalalabad sowie durch einen Selbstmordanschlag im Bezirk Kuz Kunar in der Provinz Nangarhar verursacht worden.

Bei 80 Prozent der Anschläge mit zivilen Todesfällen seien die Angriffe laut UNAMA auf ZivilistInnen ausgerichtet gewesen. Dies inkludiere Angriffe auf Bildungseinrichtungen, sowie Angriffe gegen die schiitische Minderheitsbevölkerung, von denen die meisten der ethnischen Gruppe der Hazara angehören, und die religiöse Minderheitsbevölkerung der Sikh. (UNAMA, Februar 2021, S. 43)

Hinweise auf Ausbildung von Kindern durch den ISKP in der Region

Timothy Foxley beschreibt in seinem Artikel für EFSAS im März 2020, dass in vom ISKP dominierten Gebieten Trainingslager, Pro-ISKP-Moscheen und Schulen (Madrassas) eingerichtet worden seien. (EFSAS, März 2020, S. 4)

BBC News interviewte im April 2020 Jugendliche in einer Haftanstalt für Mitglieder der Taliban. Ein Jugendlicher habe erzählt, dass er eine IS-Madrassa im Osten Afghanistans besucht habe und von dieser geflohen sei. (BBC, 21. April 2020)

FP zitiert in einem Artikel vom Jänner 2020 den unabhängigen Forscher Nahid Ali Khan sowie afghanische Sicherheitsbeamten. Laut Khan seien einige Madrassas in Afghanistan seit 2015 vom IS infiltriert. In Bezug auf die Situation in der Provinz Kunar seien afghanische Sicherheitsbeamte besorgt darüber, dass Geld von Sympathisanten des IS eine wachsende Mehrheit der neu aufkeimenden Madrassas finanzieren könnte. (FP, 24. Jänner 2020)

Aktuelle Sicherheitslage in der Provinz Nangahar

Auf der Webseite des Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) der University of Sussex lässt sich ein Datensatz der von ACLED aufgezeichneten sicherheitsrelevanten Vorfälle in gesamt Afghanistan einsehen, der kontinuierlich aktualisiert wird. Die registrierten sicherheitsrelevanten Vorfälle basieren auf den Berichterstattungen verschiedener Nachrichtenquellen. Der Datensatz für die letzten sechs Monate (1. September 2020 bis 11. März 2021) zeigt insgesamt 24 sicherheitsrelevante Vorfälle (Kämpfe, Explosionen, Gewalt gegen ZivilistInnen) im Distrikt Deh Bala (Dih Bala). Bei 23 davon (21 Kämpfe und zwei Explosionen) handle es sich um Auseinandersetzungen zwischen der afghanischen Armee oder Polizei und bewaffneten Gruppierungen in der Region. In zwei Fällen habe dies eine nicht identifizierte bewaffnete Gruppe inkludiert, in den restlichen Fällen die Taliban. Es wurde ein Vorfall registriert, der als Gewalt gegen ZivilistInnen eingestuft wird. Hierbei handle es sich laut ACLED um die Tötung von zwei Zivilisten durch die afghanischen Streitkräfte nach einem Zusammenstoß mit der Taliban um den 22. Jänner 2021.

In der Provinz Nangarhar zeichnete ACLED im selben Zeitraum 324 sicherheitsrelevante Vorfälle auf. 55 der Vorfälle hätten ZivilistInnen betroffen. Bei 28 der 324 Vorfällen sei die Gruppierung Islamischer Staat involviert gewesen. Die meisten dieser Vorfälle hätten sich in Jalalabad zugetragen. In sechs Fällen seien ZivilistInnen betroffen gewesen. (ACLED, Datensatz heruntergeladen am 11. März 2021)

UNAMA bietet in ihrem Jahresbericht zu Afghanistan eine Aufschlüsselung der Opfer unter der Zivilbevölkerung in der Provinz Nangarhar im Jahr 2020. Die Hauptursache für die Opfer unter der Zivilbevölkerung seien Selbstmordattentate gewesen. Die Gesamtzahl der zivilen Opfer belaufe sich auf 576 (190 Tote, 836 Verletzte). Das seien 46 Prozent weniger als im Jahr 2019. (UNAMA, Februar 2021, S. 110)

Laut einem Bericht des UN-Generalsekretärs an die Generalversammlung der Vereinten Nationen über die Lage in Afghanistan im Dezember 2020 sei die Provinz Nangarhar neben den Provinzen Kandahar, Helmand und Balkh die Provinz mit den meisten sicherheitsrelevanten Vorfällen im Land (Zeitspanne: zweite Hälfte 2020). (UN General Assembly, 9. Dezember 2020, S. 5)

UN OCHA veröffentlicht wöchentliche Updates zur humanitären Situation in Afghanistan und dokumentiert dabei auch sicherheitsrelevante Vorfälle. In Bezug auf die Provinz Nangarhar verzeichnete OCHA Folgendes (Zeitraum: September 2020 bis März 2021):

·         Am 3. Oktober 2020 seien Berichten zufolge 22 Menschen durch eine Detonation eines von einem Fahrzeug transportierten improvisierten Sprengstoffs in der Region Ghani Khel, Distrikt Shinwar, Provinz Nangarhar, getötet worden. (UN OCHA, 4. Oktober 2020, S. 1)

·         In der Woche vom 12. Oktober seien die Zusammenstöße in Sherzad, Khogyani in der Provinz Nangarhar fortgesetzt worden. Berichten zufolge sei die Stromversorgung in Nangarhar aufgrund anhaltender Kämpfe unterbrochen worden. IED-Angriffe gegen lokale Behörden führten Berichten zufolge zu zivilen Opfern. (UN OCHA, 18. Oktober 2020, S. 2)

·         In der Woche vom 19. Oktober habe Nangarhar 78 Sicherheitsvorfälle erlebt, darunter 51 bewaffnete Zusammenstöße. Dies sei die höchste Anzahl in der Provinz seit Mai 2018. In Barina und Gazak sei es zu Zusammenstößen zwischen den afghanischen Sicherheitskräften und einer nichtstaatlichen bewaffneten Gruppe gekommen. Zwei Zivilisten seien verletzt worden, als eine Mörsergranate ihre Häuser in Nangarhar traf. (UN OCHA, 25. Oktober 2020, S. 2)

·         In der Woche vom 16. November wird berichtet, dass die Sicherheitslage im Osten instabil bleibe, mit den meisten Sicherheitsvorfällen in der Provinz Nangarhar. (UN OCHA, 22. November 2020, S. 2)

·         In der Woche vom 30. November sei die Sicherheitslage im Osten, inklusive in der Provinz Nangarhar weiterhin instabil.“ (UN OCHA, 6. Dezember 2020, S. 2)

·         In der Woche vom 7. Dezember, sei die Sicherheitslage vor allem in den Distrikten Shinwar, Nazyan, Hesarak, Sherzad, Chaparhar und Khogyani in der Provinz Nangarhar instabil. Am 10. Dezember sei eine prominente Journalistin und ihr Fahrer im Gebiet Gulayee Araban in der Stadt Jalalabad in der Provinz Nangarhar getötet worden. Der IS habe sich zu dem Anschlag bekannt. (UN OCHA, 13. Dezember 2020, S. 2)

·         In der Woche vom 18. Jänner 2021 sei es in den Distrikten Khogyani, Sherzad, Hesarak in den Provinzen Nangarhar weiterhin zu Zusammenstößen zwischen den afghanischen Sicherheitskräften und einer nichtstaatlichen bewaffneten Gruppe gekommen. Am 20. Jänner sei Berichten zufolge ein Zivilist getötet und drei weitere durch eine IED-Detonation im Gebiet Nurkor Khel im Distrikt Khogyani in der Provinz Nangarhar verwundet worden. Bei einem weiteren Vorfall am 20. Jänner seien Berichten zufolge ein Zivilist getötet und vier weitere durch eine IED-Detonation im Gebiet Zyarat im Distrikt Khogyani in der Provinz Nangarhar verletzt worden. (UN OCHA, 24. Jänner 2021, S. 2)

·         Am 10. Februar wird berichtet, dass die Zusammenstöße zwischen den afghanischen Sicherheitskräften und einer nichtstaatlichen bewaffneten Gruppe in den Distrikten Sherzad und Hesarak in der Provinz Nangarhar fortgesetzt wurden. Nach Angaben der örtlichen Behörden hätten rund 4.000 Menschen ihre Häuser in sichere Gebiete in den Distrikten Khogyani, Surkh Rod, Behsud und Jalalabad in der Provinz Nangarhar fliehen müssen. (UN OCHA, 10. Februar 2021, S. 2)

·         Laut UN OCHA hätten sich die Zusammenstöße zwischen den afghanischen Sicherheitskräften und einer nichtstaatlichen bewaffneten Gruppe in den Distrikten Khogyani, Sherzad und Hesarak in der Provinz Nangarhar in der folgenden Woche verschärft. (UN OCHA, 17. Februar 2021, S. 2)

Ein Profil der Provinz Nangarhar und Informationen zur Sicherheitslage während der ersten Hälfte von 2020 finden Sie im folgenden EASO Bericht:

·      EASO – European Asylum Support Office: Afghanistan – Security situation, September 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2038213/2020_09_EASO_COI_Report_Afghanistan_Security_situation.pdf

Weitere Informationen zur Sicherheitslage in Afghanistan finden Sie im folgenden ACCORD Themendossier:

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin & Asylum Research and Documentation: ecoi.net-Themendossier zu Afghanistan: Überblick über die Sicherheitslage in Afghanistan, 27. Jänner 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2044212.html

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 17. März 2021)

·      ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin & Asylum Research and Documentation: ecoi.net-Themendossier zu Afghanistan: Überblick über die Sicherheitslage in Afghanistan, 27. Jänner 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2044212.html  

·      ACLED - Armed Conflict Location & Event Data Project: Datensatz heruntergeladen am 11. März 2021
https://www.acleddata.com/data/

·      BBC News: Afghanistan: The detention centre for teenage Taliban members, 21. April 2020
https://www.bbc.com/news/world-asia-52186388

·      EASO – European Asylum Support Office: Afghanistan; Regierungsfeindliche Elemente (AGE), August 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040599/2020_08_EASO_COI_Report_Afghanistan_Anti_Governement_Elements_AGEs_DE.pdf

·      EASO – European Asylum Support Office: Afghanistan – Security situation, September 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2038213/2020_09_EASO_COI_Report_Afghanistan_Security_situation.pdf

·      EFSAS – European Foundation for South Asian Studies: Islamic State in Afghanistan: future spoiler?, März 2020
https://www.efsas.org/March-Final%20Article-Tim%20Foxley.pdf

·      FP – Foreign Policy: In Afghanistan, Religious Schools Are a Breeding Ground for Islamic State Influence, 24. Jänner 2020
https://foreignpolicy.com/2020/01/24/afghanistan-schools-breeding-ground-islamic-state-influence/

·      HRW – Human Rights Watch: World Report 2021 - Afghanistan, 13. Jänner 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2043502.html 

·      UN General Assembly: The situation in Afghanistan and its implications for international peace and security; Report of the Secretary-General [A/75/634–S/2020/1182], 9. Dezember 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2042191/A_75_634_E.pdf 

·      UN OCHA - UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Nangarhar Province District Atlas, April 2014
https://www.humanitarianresponse.info/sites/www.humanitarianresponse.info/files/Nangarhar.pdf

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (28 September – 4 October 2020), 4. Oktober 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2038794/Afghanistan+Humanitarian+Weekly+4+October+2020.pdf

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (12 – 18 October 2020), 18. Oktober 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2039573/afghanistan_humanitarian_weekly_18_october.pdf

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (19 – 25 October 2020), 25. Oktober 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2039820/afghanistan_humanitarian_weekly_25_october.pdf

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (16 – 22 November 2020), 22. November 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2041459/afghanistan_humanitarian_weekly_22_november_2020.pdf

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (30 November – 6 December 2020), 6. Dezember 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2042204/afghanistan_humanitarian_weekly_6_december_2020.pdf

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (7 – 13 December 2020), 13. Dezember 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2042393/afghanistan_humanitarian_weekly_13_december_2020.pdf 

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (18 – 24 January 2021), 24. Jänner 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2044348/afghanistan_humanitarian_weekly_24_january_2021.pdf 

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (1 – 7 February 2021), 10. Februar 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2045224/afghanistan_humanitarian_weekly_7_february_2021.pdf

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (8 – 14 February 2021), 17. Februar 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2045774/afghanistan_humanitarian_weekly_14_february_2021.pdf

·      UN Security Council: Twelfth report of the Secretary-General on the threat posed by ISIL (Da’esh) to international peace and security and the range of United Nations efforts in support of Member States in countering the threat [S/2021/98], 29. Jänner 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2045198/S_2021_98_E.pdf

·      UNAMA – UN Assistance Mission in Afghanistan, OHCHR – UN Office of the High Commissioner for Human Rights: Afghanistan; Protection of Civilians in Armed Conflict; Annual Report 2020, Februar 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2046014/afghanistan_protection_of_civilians_report_2020.pdf

Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen

BBC News, eine Abteilung der British Broadcasting Cooperation (BBC) mit Hauptsitz in London, ist ein öffentlich-rechtlicher Rundfunksender, der Nachrichten und aktuelle Geschehnisse sammelt und veröffentlicht.

·      BBC News: Afghanistan: The detention centre for teenage Taliban members, 21. April 2020
https://www.bbc.com/news/world-asia-52186388

„Fourteen-year-old Mohammad looks particularly nervous. He led a small group of friends running away from an IS camp they were forced into, and is worried about other boys - with extremist views - overhearing us. His parents both died, and he ended up in the care of his sister and his brother-in-law. The brother-in-law joined IS, and took Mohammad with him to the group's stronghold in the east of Afghanistan. There, he enrolled him in a madrassa. ‘They pretend to be good Muslims,’ he says, ‘but they are not doing good things.’ ‘Like what?’ I ask. ‘Killing children,’ he replies. It's not clear what he witnessed himself, and what he's simply heard about - he doesn't want to go into details - but later in the conversation, he again refers to IS ‘killing kids’. Mohammed says he tried to run away with a handful of others. ‘But we were arrested by IS and put in jail… They beat us and said, 'you want to join the infidels'.’“ (BBC, 21. April 2020)

Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (European Asylum Support Office, EASO) ist eine Agentur der Europäischen Union, die die praktische Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten im Asylbereich fördern soll und die Mitgliedsstaaten unter anderem durch Recherche von Herkunftsländerinformation und entsprechende Publikationen unterstützt.

·      EASO – European Asylum Support Office: Afghanistan; Regierungsfreindliche Elemente (AGE), August 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040599/2020_08_EASO_COI_Report_Afghanistan_Anti_Governement_Elements_AGEs_DE.pdf

„Einer Einschätzung der Vereinigten Staaten vom November 2019 zufolge hatte der ISKP 4 000-5 000 Kämpfer. Nach Einsätzen der US-amerikanischen Streitkräfte im November 2019 zur Vertreibung dieser Kämpfer aus ihrem angestammten Gebiet in Nangarhar haben diese sich größtenteils nach Kunar und in den Norden zurückgezogen. Ihrer Website zufolge haben die Taliban erfolgreiche Aktionen gegen den ISKP durchgeführt. Beispielsweise habe man den Daesch in den Provinzen Nangarhar und Kunar besiegt.“ (EASO, August 2020, S. 32)

„Im genannten Zeitraum (September bis November 2019) haben der 22 Männer umfassende Führungsrat der Gruppe und die ursprünglich 1 750 Kämpfer Verluste erlitten. Die Anzahl der Kämpfer belief sich schließlich auf weniger als 200. Bis Ende Februar ergaben sich nach dem Fall von Nangarhar mehr als 1 400 Kämpfer mit ihren Familien. Viele Kämpfer des ISKP sind Berichten zufolge aus der Provinz geflohen, während andere sich mit ihren Familien ergeben haben. Vor seinem Rückzug aus Nangarhar wurde der ISKP als der ‚widerstandsfähigste und erfolgreichste Ableger‘ des ISIL außerhalb von dessen Kerngebiet gesehen. Im Frühjahr 2020 beschrieben führende Sicherheitsbeamte jedoch eine „vollständige Umkehr“ der Situation in Nangarhar und erkannten einen „Wendepunkt“ bei der Zerschlagung des ISKP.“ (EASO, August 2020, S. 33)

„Quellen berichten, dass Zellen des ISKP ‚in ganz Afghanistan‘ präsent seien, u. a. in Kunar, Herat und Kabul (Stadt); über eine lokale Präsenz der Gruppe wurde auch in Nuristan berichtet (2019). Kleinere Unterstützergruppen sollen sich unter anderem in Helmand, Kapisa, Baghlan und Faryab befinden. Im März 2020 berichtete das AAN, versprengte Gruppen mit jeweils 15-20 ISKP-Kämpfern hielten sich noch immer in abgelegenen Gebieten von Nangarhar (Deh Bala, Pachir wa Agam und Khogyani) in Dörfern auf, in denen die Ideologie des ISKP breite Unterstützung finde. […]

Dem AAN-Analysten Ali Obaid zufolge kontrollierte die Regierung im März 2020 die meisten tiefer gelegenen Gebiete von Nangarhar, während die Taliban ihre Kontrolle auf die abgelegenen Gebiete ausgedehnt hatten, in denen der ISKP noch mehrere Stützpunkte hatte. (EASO, August 2020, S. 34)

Die Europäische Stiftung für Südasienforschung (EFSAS) ist eine EU-akkreditierte, unabhängige, gemeinnützige Denkfabrik und politische Forschungseinrichtung mit Sitz in Amsterdam. EFSAS konzentriert sich auf politische, wirtschaftliche und soziokulturelle Themen in Südasien, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Themen wie Terrorismus, Indo-Pak-Beziehungen und dem Konflikt zwischen Jammu und Kaschmir liegt.

·      EFSAS – European Foundation for South Asian Studies: Islamic State in Afghanistan: future spoiler?, März 2020
https://www.efsas.org/March-Final%20Article-Tim%20Foxley.pdf

„The main areas of operation were – and largely still are - in the east of the country, in Nangarhar and Kunar. Bases, weapons and ammunition dumps, training camps and pro-ISKP mosques and Madrassas have been established in districts dominated by ISKP.“ (EFSAS, März 2020, S. 4)

Die in den USA erscheinende Zeitschrift Foreign Policy (FP) widmet sich der Außenpolitik der Vereinigten Staaten sowie internationalen Themen.

·      FP – Foreign Policy: In Afghanistan, Religious Schools Are a Breeding Ground for Islamic State Influence, 24. Jänner 2020
https://foreignpolicy.com/2020/01/24/afghanistan-schools-breeding-ground-islamic-state-influence/

„All of the children here in the madrassa in Afghanistan’s eastern Kunar province are getting their education free of charge. But Afghan security officials are increasingly concerned that too much of the money going to newly mushrooming madrassas such as this one could be encouraging extremism in the region. With the Kabul administration only able to financially support a minority of mosques and religious schools, money from Islamic State sympathizers might fund a growing majority of these institutions. Afghanistan’s Ministry of Hajj and Religious Affairs says there are likely tens of thousands of mosques in the country, but only about 7,000 are registered with the ministry. […]

‚Some madrassas across the country have been infiltrated by ISIS since 2015,’ said the independent researcher Nahid Ali Khan. […]

Afghanistan has seen decades of war, but large-scale military campaigns in recent months have seen the Islamic State presence shrink in eastern Nangarhar, with President Ashraf Ghani saying that the group’s ‘backbone was broken.’ But while countless Islamic State fighters surrendered in Nangarhar and both the Afghan government and the Taliban are battling the group, thousands of fighters are still estimated to be active in Kunar province.

Kunar and Nangarhar, both in eastern Afghanistan and bordering Pakistan, have previously become a small haven for Islamic State fighters in the past, with some local villagers stating that they don’t mind the expansion of the group. Abdul Hadi, a 48-year-old laborer from Kas Kunar district, said he has seen several young people in his village join the Islamic State. “ (FP, 24. Jänner 2020)

Human Rights Watch (HRW) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation, die Forschung und Interessenvertretung im Bereich Menschenrechte betreibt.

·      HRW – Human Rights Watch: World Report 2021 - Afghanistan, 13. Jänner 2021
https://www.ecoi.net/de/dokument/2043502.html
 

„Attacks by the Islamic State of Khorasan Province (ISKP), the Afghan branch of the Islamic State (ISIS), declined, but the group was responsible for several deadly bombings. Women and children comprised over 44 percent of all civilian casualties.

On May 12, gunmen attacked the Médecins Sans Frontières (MSF)-run maternity wing of the Dasht-e Barchi hospital in Kabul, killing at least 24 people, including five women in labor and 10 who had recently given birth, a healthcare worker, and three children, and injuring 14 others. Three weeks after the attack, MSF suspended its support for the hospital, citing a failure by the authorities to adequately investigate the incident. No group claimed responsibility for the attack; the predominantly Hazara Dasht-e Barchi neighborhood has been the site of numerous ISKP attacks. Also, on May 12, ISKP carried out a suicide attack at a police commander’s funeral in Nangarhar, killing 24 and injuring 82.“ (HRW, 13. Jänner 2021)

UN General Assembly ist die Generalversammlung der Vereinten Nationen.

·      UN General Assembly: The situation in Afghanistan and its implications for international peace and security; Report of the Secretary-General [A/75/634–S/2020/1182], 9. Dezember 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2042191/A_75_634_E.pdf
 

„19. The highest number of security incidents was recorded in the southern region, followed by the northern and eastern regions. Collectively, incidents in those regions accounted for 62 per cent of all security incidents in the country, with Kandahar, Helmand, Nangarhar and Balkh Provinces recording most security incidents.“ (UN General Assembly, 9. Dezember 2020, S. 5)

UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (UN OCHA) ist das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten.

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (28 September – 4 October 2020), 4. Oktober 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2038794/Afghanistan+Humanitarian+Weekly+4+October+2020.pdf

„On 3 October, 22 people, including children were reportedly killed by a Suicide Vehicle Borne Improvised Explosive Device (SVBIED) detonation in the Ghani Khel area, Shinwar District, Nangarhar province, an additional 40 to 50 people were reportedly injured.“ (UN OCHA, 4. Oktober 2020, S. 1)

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (12 – 18 October 2020), 18. Oktober 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2039573/afghanistan_humanitarian_weekly_18_october.pdf

„Clashes continued in Alishang, Badpak/Mehtarlam in Laghman province and Sherzad, Khogyani in Nangarhar province. Electricity and power were reportedly interrupted in Laghman and Nangarhar provinces due to ongoing fighting. IED attacks targeting local authorities reportedly resulted in civilian casualties in Nangarhar province.“ (UN OCHA, 18. Oktober 2020, S. 2)

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (19 – 25 October 2020), 25. Oktober 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2039820/afghanistan_humanitarian_weekly_25_october.pdf

„The security situation has deteriorated across the east with 117 incidents that occurred during the reporting period which is the highest number of incidents over the last months. Notably, Nangarhar witnessed 78 of the above security incidents including 51 armed clashes which is the highest provincial conflict incidents since May 2018. Clashes erupted between ANSF [Afghan National Security Forces] and NSAG [Non-State armed group] in Barina and Gazak villages of Surkh Rod district, Nangarhar province. Two civilians sustained injuries when a mortar round impacted their homes in Nangarhar. On 21 October, 12 women died and 11 people were wounded, including eight women, due to crowding in a football stadium to obtain Pakistani visas in Jalalabad city, Nangarhar province. On 25 October, four people were killed when their house collapsed due to a rockslide in Pachir Wa Agam district, Nangarhar province. The family received food and relief items from ANDMA.“ (UN OCHA, 25. Oktober 2020, S. 2)

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (16 – 22 November 2020), 22. November 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2041459/afghanistan_humanitarian_weekly_22_november_2020.pdf

„The security situation in the east remained unstable with the majority of security incidents taking place in Nangarhar province. Around 600 people were reportedly displaced from Sherzad in Nangarhar province and interagency assessment teams are coordinating the response.“ (UN OCHA, 22. November 2020, S. 2)

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (30 November – 6 December 2020), 6. Dezember 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2042204/afghanistan_humanitarian_weekly_6_december_2020.pdf

„The security situation in the east remained unstable with 98 security incidents recorded mainly in Achin, Bati Kot, Hesarak, Sherzad and Khogyani districts in Nangarhar province; Chapa Dara, Ghazi Abad and Sar Kani in Kunar province; and Dawlat Shah district in Laghman province.“ (UN OCHA, 6. Dezember 2020, S. 2)

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (7 – 13 December 2020), 13. Dezember 2020
https://www.ecoi.net/en/file/local/2042393/afghanistan_humanitarian_weekly_13_december_2020.pdf
 

„The security situation in the east remained unstable mainly in Shinwar, Nazyan, Hesarak, Sherzad, Chaparhar and Khogyani districts in Nangarhar province. On 10 December, a prominent female journalist and her driver were killed by gunfire in the Gulayee Araban area, Jalalabad city in Nangarhar province in an attack claimed by the Islamic State.“ (UN OCHA, 13. Dezember 2020, S. 2)

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (18 – 24 January 2021), 24. Jänner 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2044348/afghanistan_humanitarian_weekly_24_january_2021.pdf
 

„Clashes between ANSF [Afghan National Security Forces] and an NSAG [Non-State armed group] continued in the east mainly in Khogyani, Sherzad, Hesarak districts of Nangarhar, Kunar, Laghman and Nuristan provinces. On 20 January, a civilian was reportedly killed and three others wounded by an IED detonation in the Nurkor Khel area in Khogyani district, Nangarhar province. In another incident on 20 January, a civilian was reportedly killed and four others wounded by an IED detonation in the Zyarat area in Khogyani district, Nangarhar province.“ (UN OCHA, 24. Jänner 2021, S. 2)

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (1 – 7 February 2021), 10. Februar 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2045224/afghanistan_humanitarian_weekly_7_february_2021.pdf

„Clashes between ANSF [Afghan National Security Forces] and an NSAG [Non-State armed group] continued in the east mainly in Sherzad and Hesarak districts of Nangarhar province. According to local authorities, around 4,000 people were forced to flee their homes to safe areas within Khogyani, Surkh Rod, Behsud and Jalalabad districts in Nangarhar province.“ (UN OCHA, 10. Februar 2021, S. 2)

·      UN OCHA – UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs: Afghanistan: Weekly Humanitarian Update (8 – 14 February 2021), 17. Februar 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2045774/afghanistan_humanitarian_weekly_14_february_2021.pdf

„Clashes between ANSF [Afghan National Security Forces] and an NSAG [Non-State armed group] intensified in the east mainly in Khogyani, Sherzad and Hesarak districts of Nangarhar province.“ (UN OCHA, 17. Februar 2021, S. 2)

UN Security Council ist der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.

·      UN Security Council: Twelfth report of the Secretary-General on the threat posed by ISIL (Da’esh) to international peace and security and the range of United Nations efforts in support of Member States in countering the threat [S/2021/98], 29. Jänner 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2045198/S_2021_98_E.pdf

„ISIL-K continued to demonstrate resilience in Afghanistan notwithstanding its degraded military capabilities, including in Nangarhar and Kunar Provinces. Although the group faces challenges in its ability to seize and hold significant territory in those provinces, it has claimed responsibility for a number of recent high-profile attacks, including the devastating attack on a maternity hospital in Kabul in May, the assault on Jalalabad city prison on 2 August, an attack on Kabul University on 2 November and the killing of a female Afghan journalist in Nangarhar Province on 10 December.“ (UN Security Council, 29. Jänner 2021, S. 7)

Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA) ist eine politische Mission des UNO-Sicherheitsrates mit dem Ziel, Frieden und Entwicklung im Land durch Hilfeleistungen an die afghanische Regierung in den Bereichen humanitäre Hilfe, Regierungsführung, Sicherheit, Menschenrechte und Drogenbekämpfung zu fördern.

·      UNAMA – UN Assistance Mission in Afghanistan, OHCHR – UN Office of the High Commissioner for Human Rights: Afghanistan; Protection of Civilians in Armed Conflict; Annual Report 2020, Februar 2021
https://www.ecoi.net/en/file/local/2046014/afghanistan_protection_of_civilians_report_2020.pdf
 

„Islamic State of Iraq and the Levant – Khorasan Province

From 1 January to 31 December 2020, UNAMA attributed 34 incidents causing 673 civilian casualties (213 killed and 460 injured) to ISIL-KP, representing a 45 per cent decrease in comparison to 2019 and the lowest number of civilian casualties that UNAMA attributed to the group since 2015 when it first formally appeared in Afghanistan. ISIL-KP caused eight per cent of the total civilian casualties in Afghanistan in 2020, in comparison to 12 per cent the year prior.

More than 95 per cent of civilian casualties from ISIL-KP were caused by mass-casualty incidents in the cities of Kabul and Jalalabad and a suicide attack in Kuz Kunar district of Nangarhar province.

ISIL-KP caused civilian casualties during various incident types, including the use of small arms fire inside buildings and during open-air gatherings, as well as from suicide and non-suicide IEDs and ground engagements, e.g. the firing of rockets into Kabul city.

Of serious concern is that more than 80 per cent of civilian casualties attributed to ISIL-KP were caused by attacks deliberately targeting civilians.97 This includes civilians at educational facilities, the Shi’a Muslim religious minority population, most of whom also belong to the Hazara ethnic group, and the Sikh religious minority population.“ (UNAMA, Februar 2021, S. 43)

„Annex IV: Provincial Breakdown of Civilian Casualties

Province: Nangarhar

Leading tactic or cause: Suicide Attacks

Second highest tactic: Non-suicide IEDs

Third highest tactic: Ground Engagements

Total civilian casualties: 576 (190 killed, 836 injured)

% Change from 2019: -46%.“ (UNAMA, Februar 2021, S. 110)