Anfragebeantwortung zum Irak: Stamm al-Samarai: Folgen bei Missachtung von Anweisungen von hohem Stammesmitglied bzw. bei Verlassen des Stammes; Größe und Einfluss des Stammes [a-11083-1]

19. September 2019

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Informationen zur Größe des Stammes Al-Samaraai

Es konnten keine exakten Zahlen bezüglich der Größe des Stammes Al-Samaraai gefunden werden. (Es existieren verschiedene Schreibweisen, die am häufigsten vorgefundene war „Al-Samarrai“, Anm. ACCORD)

In seinem Buch „The Iraqi Tribal System“ listet Sam G. Stolzoff, ein ehemaliger Soldat und späterer Kulturberater, der sich intensiv mit Stämmen im Irak beschäftigte, die Untergruppen des Stammes Al-Samarrai wie folgt auf (Anmerkung: jede Untergruppe stellt hierbei nicht ein Individuum, sondern eine gesamte Großfamilie dar, Anm. ACCORD):

„1. ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

a. ((Albu ‘Abd-Al-’Aziz)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

b. ((Albu Kana’an)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

i. ((Albu Hasan)) ((Albu Kana’an)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

ii. ((Albu ‘Ali)) ((Albu Kana’an)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

iii. ((Albu Mahaydi)) ((Albu Kana’an)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

iv. ((Albu Husayn)) ((Albu Kana’an)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

c. ((Albu Murtadha)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

d. ((Albu Dur)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

i. ((Albu Shaykh)) ((Albu Dur)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

ii. ((Albu Muhsin)) ((Albu Dur)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

iii. ((Albu Marza)) ((Albu Dur)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

iv. ((Albu Nasir)) ((Albu Dur)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

v. ((Albu Hamid)) ((Albu Dur)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

e. ((Albu Shibli)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

i. ((Albu ‘Arar)) ((Albu Shibli)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

ii. ((Albu Faris)) ((Albu Shibli)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

iii. ((Albu Gata’a)) ((Albu Shibli)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

iv. ((Albu Husayn)) ((Albu Shibli)) ((Albu ‘Abbas)) ((Al-Samara’i))

2. ((Albu ‘Adhim)) ((Al-Samara’i))

3. ((Albu ‘Abd-Al-Rahman)) ((Al-Samara’i))

4. ((Albu ‘Asha’sha)) ((Al-Samara’i))

5. ((Albu Aswad)) ((Al-Samara’i))

a. ((Albu Mutar)) ((Albu Aswad)) ((Al-Samara’i))

b. ((Albu Chalib)) ((Albu Aswad)) ((Al-Samara’i))

c. ((Al-Shanatara)) ((Albu Aswad)) ((Al-Samara’i))

d. ((Albu ‘Ali)) ((Albu Aswad)) ((Al-Samara’i))

e. ((Albu ‘Asaf)) ((Albu Aswad)) ((Al-Samara’i))

i. ((‘Abd-Al-’Adhim)) ((Albu ‘Asaf)) ((Albu Aswad)) ((Al-Samara’i))

ii. ((‘Abd-Al-’Alim)) ((Albu ‘Asaf)) ((Albu Aswad)) ((Al-Samara’i))

iii. ((‘Abd-Al-Karim)) ((Albu ‘Asaf)) ((Albu Aswad)) ((Al-Samara’i))

iv. ((‘Abd-Al-Rahim)) ((Albu ‘Asaf)) ((Albu Aswad)) ((Al-Samara’i))

6. ((Albu Badari)) ((Al-Samara’i))

a. ((Albu ‘Abdallah)) ((Albu Badari)) ((Al-Samara’i))

b. ((Albu ‘Armush)) ((Albu Badari)) ((Al-Samara’i))

c. ((Albu ‘Asaf)) ((Albu Badari)) ((Al-Samara’i))

d. ((Albu Hamza)) ((Albu Badari)) ((Al-Samara’i))

e. ((Albu Muhammad Al-Badari)) ((Albu Badari)) ((Al-Samara’i))

7. ((Albu Baz)) ((Al-Samara’i))

a. ((Albu Mahaydi)) ((Albu Baz)) ((Al-Samara’i))

i. ((Albu ‘Ali)) ((Albu Mahaydi)) ((Albu Baz)) ((Al-Samara’i))

ii. ((Albu Hadi)) ((Albu Mahaydi)) ((Albu Baz)) ((Al-Samara’i))

iii. ((Albu Mahdi)) ((Albu Mahaydi)) ((Albu Baz)) ((Al-Samara’i))

1. ((Albu Tua’amah)) ((Albu Mahaydi)) ((Albu Mahaydi)) ((Albu Baz)) ((Al-Samara’i))

2. ((Albu ‘Ubayd)) ((Albu Mahaydi)) ((Albu Mahaydi)) ((Albu Baz)) ((Al-Samara’i))

8. ((Albu Darraj)) ((Al-Samara’i))

a. ((Albu Juma’a)) ((Albu Darraj)) ((Al-Samara’i))

b. ((Albu Khalifa)) ((Albu Darraj)) ((Al-Samara’i))

c. ((Albu Nasir)) ((Albu Darraj)) ((Al-Samara’i))

d. ((Albu Yusif)) ((Albu Darraj)) ((Al-Samara’i))

9. ((Albu ‘Issa)) ((Al-Samara’i))

10. ((Albu Malis)) ((Al-Samara’i))

a. ((Albu Dir)) ((Albu Malis)) ((Al-Samara’i))

b. ((Albu Jamil)) ((Albu Malis)) ((Al-Samara’i))

c. ((Albu Jasim)) ((Albu Malis)) ((Al-Samara’i))

d. ((Albu Khalil)) ((Albu Malis)) ((Al-Samara’i))

e. ((Albu Nu’ama)) ((Albu Malis)) ((Al-Samara’i))

11. ((Albu Nisan)) ((Al-Samara’i))

a. ((Albu ‘Abd-Al-Husayn)) ((Albu Nisan)) ((Al-Samara’i))

b. ((Albu Fatah Allah)) ((Albu Nisan)) ((Al-Samara’i))

c. ((Albu Hasab Allah)) ((Albu Nisan)) ((Al-Samara’i))

d. ((Albu Ja’ayfar)) ((Albu Nisan)) ((Al-Samara’i))

e. ((Albu Rabi’a)) ((Albu Nisan)) ((Al-Samara’i))

f. ((Albu Sadir)) ((Albu Nisan)) ((Al-Samara’i))

g. ((Albu Ways)) ((Albu Nisan)) ((Al-Samara’i))

12. ((Albu Saba’a)) ((Al-Samara’i))”. (Stolzoff, 8. Juni 2009, S. 400-402)

 

Es konnten im Zuge der Recherche keine weiteren Informationen zu Größe und Einfluss des Stammes Al-Samarrai gefunden werden.

 

Informationen über die Folgen, mit denen ein Stammes- oder Clanmitglied zu rechnen hat, wenn es sich den Anweisungen eines hohen Stammesmitglieds (in diesem Fall zugleich der Vater) widersetzt oder sich vom Stamm entfernt

 

Im Folgenden finden sich allgemeine Informationen über Konsequenzen, die Stammesmitglieder bei Missachtung von Anweisungen ihres Stammes von diesem zu erwarten haben. Informationen zu Konsequenzen bei Verlassen eines Stammes konnten im Zuge der Recherche nicht gefunden werden. Am Ende der Anfragebeantwortung findet sich eine Quelle, in der es um einen konkreten Fall geht, in dem sich ein prominentes Mitglied des Stammes Al-Samarrai nach einer Namensänderung von Al-Samarrai auf Al-Sahir bemüßigt gefühlt habe, sich zu öffentlich zu entschuldigen.

 

Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (European Asylum Support Office, EASO), eine Agentur der Europäischen Union zur Förderung der praktischen Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten im Asylbereich, veröffentlicht im Juni 2019 einen Bericht zum Irak mit Herkunftsländerinformationen und Handlungsempfehlungen für Asylentscheider. Im Bericht wird angegeben, dass Personen, die sich dem Willen ihres Stammes widersetzen würden, Opfer von Menschenrechtsverletzungen werden könnten, beispielsweise in der Form von Ächtung, Enteignung, Ausweisung oder auch Tötung:

„Persons who do not comply with the will of their tribe can also be subjected to human rights violations such as being ostracised, disowned and expelled or even being killed”. (EASO, Juni 2019, S. 46)

In einem Kapitel zur Beilegung von staats- und stammesrechtlichen Konflikten im Süden Iraks beschreiben Hamoudi (außerordentlicher Professor der juristischen Fakultät, Universität Pittsburgh), Al-Sharaa und Al-Dahhan (Assistenzprofessoren der juristischen Fakultät, Universität Basra) mögliche Disziplinarmaßnahmen innerhalb eines Stammes. Es würden mehrere Formen solcher Maßnahmen existieren. So könne das Stammesmitglied, das sich der Zuwiderhandlung schuldig gemacht habe, etwa in einem sogenannten „fasl“ (Beilegung einer Blutfehde) dazu angehalten werden, ein Drittel des von ihm verursachten Schadens selbst zu bezahlen. Es könne allerdings sein, dass diese Strafmaßnahme als nicht ausreichend angesehen werde.

Da der Ruf einer Person vorwiegend durch ihre Beziehungen innerhalb des Stammes bestimmt sei, seien auch die Reputation betreffende Sanktionen, unterstützt durch Verbreitung von Geschichten oder Gerüchten über beschämende Aktivitäten der zuwiderhandelnden Person, ein effektives Mittel, um ihr Verhalten zu ändern.

Eine weitere Disziplinarmaßnahme könne sein, dass der Stamm einem fasl zustimme, laut dem die betroffene Person aus einem bestimmten Dorf, einer bestimmten Nachbarschaft oder einer bestimmten Stadt verbannt werde, begleitet von einem schriftlichen Hinweis. In diesem sei vermerkt, dass, wenn der Täter in dem entsprechenden Gebiet auftauche, sein Blut ungestraft vergossen werden könne. Die Person sei sich dann darüber im Klaren, dass sie von ihrem Stamm nicht beschützt werde, wenn sie diesen Beschluss ignoriere.

Eine andere Maßnahme könne sein, dass der Stamm einen sogenannten „internen bedingten Ausschluss“ erwirken könne. In diesem Fall werde die betroffene Person bei externen Problemen weiterhin vom Stamm vertreten, müsste jedoch für alle Schäden selbst aufkommen. Der Stamm betrachte „den Täter“ dann intern nicht mehr als zugehörig. Dies habe gravierende Folgen für seinen sozialen Status. Dadurch werde es ihm erschwert zu heiraten oder eine gewerbliche Tätigkeit auszuüben. Kein Stammesmitglied wäre bereit für die Person zu bürgen, auch wenn das Individuum nicht offiziell ausgeschlossen sei, wodurch seine sozialen und wirtschaftlichen Möglichkeiten begrenzt wären.

Unter außergewöhnlichen Umständen, wenn die übrigen Disziplinarmaßnahmen nicht als ausreichend angesehen würden, könne eine formelle Ausweisung beschlossen werden. Verkündet werde diese durch ein Dokument, das als „sanad“ oder „Zertifikat“ bekannt sei, das an alle Stämme versendet werde. Dieses Zertifikat teile den übrigen Stämmen mit, dass ein bestimmtes Mitglied aus dem Stamm ausgeschlossen worden sei und dass jede Aktion, die das ehemalige Mitglied von diesem Zeitpunkt an setze, auf eigene Rechnung gehe und nicht in der Verantwortung des Stammes liege. In Gesprächen hätten Stammesführer den Autoren gegenüber zwar angegeben, dass das Dokument sanad nicht gleichzusetzen sei mit einem Freibrief, der erlaube die betroffene Person zu töten. Laut den Autoren sei jedoch Fakt, dass - vom alleinigen Standpunkt des Stammesrechts aus betrachtet - die Ausstellung eines sanads gleichbedeutend sei mit der Erklärung, dass das Blut der Person vergossen werden könne, da im Falle von gegen sie gerichteter Gewalt keine Stammesaktion zu ihrer Verteidigung möglich sei. In solchen Fällen könne jedoch das staatliche Gesetz zur Anwendung kommen:

The focus of this chapter is on the tribes as self-contained units. Largely, so long as the acts of an individual are attributed to the tribe, as they certainly are under the tribal law, this works well. Nevertheless, the question may well be asked, what constrains a tribal member from ignoring the dictates of his tribe and thereby repeatedly entangling the tribe in difficulties that need to be resolved through this system? The perpetrator is required to pay one-third of the damages in a fasl, but this may not act as sufficient deterrent.

Overwhelmingly, given that an individual’s reputation is derived largely from dealings within the tribe, informal reputational sanctions, bolstered by negative gossip respecting ’shameful’, or ‘aib, activity work remarkably well to constrain individual behaviour. […]

Still, they [derogations from the norm of compliance with tribal dictate] do exist, and the tribe has mechanisms to deal with them. In the first instance, it can agree to a fasl that includes a sentence of individual exile from a particular village, neighbourhood, or city, accompanied by a written indication that if the perpetrator is found again in that prohibited area, his blood may be shed with impunity. The perpetrator then knows his tribe will not protect him if he ignore the mandate.

If this is insufficient, or inapplicable in a given circumstance (perhaps because the injured tribe had no interest in exile), then the tribe may escalate the matter to what is known as an internal, conditional expulsion. They inform the perpetrator that although they will represent him in a subsequent resolution should on arise, he will be responsible for all damages. The tribe thus does not, for its own internal purposes, regard him as one of their own. This will certainly have a severe impact on the perpetrator’s social status, and will make it difficult for him to marry or carry out commercial activity. Even if he wishes to direct such activity solely beyond the tribe, nobody within the tribe will be willing to vouch for him (even if they do not formally disown him), and is social and commercial prospects will be limited.

If even this is not enough, and there exist exceptional times when it is not, then the next step is a formal expulsion announced through a document known as the sanad, or certification, that is sent to all the tribes. The certification informs the tribe that a particular member of the tribe has been expelled, and that any activity he undertakes from the point on is on his own account, and not the responsibility of the tribe. (The certification is applicable only for activity undertaken after its issuance; a tribe cannot issue a certification after one of their own commits a particularly grave offense and before a fasl in order to avoid responsibility for harm arising from the offense). In our discussions with them, tribal leaders strongly resisted our suggestion that this renders the object of the sanad liable to be killed upon its issuance. After all, whatever the person had done in the past had already been settled through a fasl, and one could not simply kill a human being because a document was issued. The point is well taken, but from the sole perspective of the tribal law, the issuance of the sanad is the same as declaring the person’s blood liable to be shed, because no tribal action is possible to defend him if violence were directed against him. The state law, however, may prove applicable in such instances. (Hamoudi/Al-Sharaa/Al-Dahhan, Juni 2015, S. 240-242)

Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UN High Commissioner for Refugees, UNHCR) veröffentlicht im Jänner 2018 Information zu Stammeskonfliktlösung im Irak. Bezüglich Problemen innerhalb eines Stammes gibt UNHCR unter Verweis auf verschiedene Quellen an, dass in schwerwiegenden Fällen der Stamm den Täter „entehren“, seine Vertreibung aus dem Stamm anordnen oder ihn sogar töten könne. In der Fußnote wird erwähnt, worum es sich bei „schwerwiegenden Fällen“ handle. Eine Person könne geächtet oder verbannt werden, wenn sie sogenannte „as-souda“ begehe („schwarze Verbrechen“ und beschämende Taten wie Vergewaltigung, Entführung einer Frau, homosexuelle Handlungen oder Bestehlen eines Verwandten oder Gastgebers). Im Falle eines Mordes könne der Scheich des Stammes anordnen, dass der Mörder für mindestens sieben Jahre aus dem Stamm und dessen Hoheitsgebiet verbannt werde, wobei die Dauer vom Rang des Verstorbenen abhänge und davon, ob die Straftat vorsätzlich begangen worden sei. Es sei auch möglich, dass Personen, die sich as-souda schuldig gemacht hätten, getötet würden:

„In serious cases, the perpetrator’s tribe can ‘dishonour’ the perpetrator and order his and his family’s expulsion from the tribe, or even kill him. […]

Footnotes 9-11: ‘When a person commits ‘as-souda’ (black crimes and shameful deeds such as rape, homosexual acts, or stealing from a kinsman or host), he may be ostracized or exiled to face responsibility for his actions alone. (…) In the case of murder, the sheikh of the tribe may order that the killer be banished from the tribe and its territory for seven years or more, the length of time depending on the importance of the deceased and whether the crime was premeditated. (…) In some instances, tribes may kill culprits from their own tribe if they commit a black crime (as-souda) such as rape, homosexual acts, kidnapping a woman, or stealing from a kinsman or host’; USIP [United States Institute of Peace], Customary Justice and the Rule of Law in War-Torn Societies, 1 July 2011, http://bit.ly/2sSXr9W, pp. 248, 264. According to Shaykh ‘Abud Al Issawi, the Prime Minister’s tribal advisor on the National Reconciliation and Follow-up Committee, ’[I]n case of intentional killing, theft within the tribe, or rape, the person who commits these crimes will be dishonored, expelled from the tribe, and will not be protected or assisted by his tribe with a fasel. Even if he is killed as a revenge for his crime, his tribe or family would not ask for a fasel from the killer’; Middle East Institute, Tribal Law and Reconciliation in the New Iraq, 2011, http://bit.ly/1Ot7eTM, p. 17. On the different levels of expulsion, see; Haider Ala Hamoudi et al., The Resolution of Disputes in State and Tribal Law in the South of Iraq, 30 March 2015, http://bit.ly/2zIHcg5, pp. 241-242.” (UNHCR, 15. Jänner 2018, S. 2-3)

Der in Dubai ansässige Nachrichtensender Al-Arabiya berichtet im Februar 2019 über einen Fall, bei dem ein prominenter Vertreter des Stammes der Al-Samarrai seinen Namen geändert habe, was nach Aussagen des Mediums unter Irakerinnen zu kontroversen Diskussionen über den Zweck dieser Namensänderung geführt habe. Bei dem Stammesmitglied handle es sich um den irakischen Sänger Kazhim Al-Sahir, der seinen Familiennamen Al-Samarrai offiziell abgelegt und den Künstlernamen Al-Sahir angenommen habe. Der Künstler habe in einer Sprachnachricht übermittelt, dass es sich bei der Namensänderung lediglich um Tinte auf Papier handle, er sei auf seinen Stamm und auf alle Stämme des Irak stolz. Gleichzeitig habe er sich bei allen entschuldigt, denen die Namensänderung möglicherweise Schmerz bereitet habe. (Al-Arabiya, 9. Februar 2019)

 

 

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 19. September 2019)