Anfragebeantwortung zu Mauretanien: Lage von „schwarzen Mauren“ (Hartani bzw. Haratin); Risiko bei der Rückkehr ohne familiäres Netzwerk in die Sklaverei zu geraten [a-10495]

13. Februar 2018

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Es konnten keine konkreten Informationen zur Rückkehr eines Hartani (Plural: Haratin) aus dem Ausland ohne familiäres Netzwerk nach Mauretanien gefunden werden. Die folgenden Quellen enthalten allgemeine Informationen zur Lage der Haratin, die als ehemalige Sklaven beziehungsweise in sklavenähnlichen Verhältnissen leben.

 

Die Human Rights Clinic Austin School of Law an der University of Texas veröffentlicht im April 2017 einen Bericht an den UNO-Ausschuss gegen Folter (Committee Against Torture, CAT), der unter Bezugnahme auf verschiedene Quellen auf die Praxis der Sklaverei in Mauretanien sowie die Lage der Nachkommen von Sklaven (Haratin) eingeht. Die Sklaverei sei 1981 offiziell abgeschafft und 2007 strafrechtlich sanktioniert worden. Trotzdem befinde sich noch circa 1,17 Prozent der 3,5 Millionen MauretanierInnen in der Sklaverei. Weitere 46 Prozent der Bevölkerung seien aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihres wirtschaftlichen Status von Sklaverei und sklavereiähnlichen Verhältnissen bedroht. Die Nachkommen ehemaliger Sklaven seien weiterhin aufgrund von Armut und Mangel an Bildung und einkommensgenerierenden Fertigkeiten auf ihre ehemaligen Herren angewiesen. Sklavereiähnliche Verhältnisse würden weiterhin existieren, da die ehemaligen Herren ihren ehemaligen Sklaven und deren Nachkommen den Zugang zu und den Besitz des Bodens, den sie traditionell bewirtschaftet hätten, verwehren würden. Darüber hinaus würden sich viele ehemalige Sklaven an ihre ehemaligen Herren binden, da sie glauben würden, dass ihr Sklavenstatus von Gott vorgegeben sei und ein Bruch der Verbindung zu ihren Herren eine göttliche Bestrafung nach sich ziehe. Ehemalige Sklaven seien sozialer Diskriminierung ausgesetzt, was sie oft dazu zwinge, körperliche Arbeiten für ihre ehemaligen Herren zu verrichten:

Slavery was only legally abolished in Mauritania in 1981, criminalized in 2007, designated as a crime against humanity under the 2012 constitutional reform, and redefined to have a more expansive meaning in 2015. However, an estimated 1.17% of Mauritania's 3.5million people remain enslaved. An additional 46.77% of the population are vulnerable to slavery and slavery-like practices due to their race, ethnicity, and economic status. […]

In Mauritania, the descendants of slaves remain dependent on former masters because of poverty, lack of education, and lack of marketable skills. Slavery-like practices continue largely because former masters do not allow former slaves or their descendants access or ownership of land that they traditionally farmed. Furthermore, many former slaves continue to attach themselves to former masters because they believe their slave status is ‘divinely ordained’ and that breaking the master-slave bond will incur religious punishment. Lastly, former slaves are subjected to social discrimination which often limits them to performing manual labor for former masters.” (Human Rights Clinic at the University of Texas at Austin School of Law, 28. April 2017, S. 1-3)

Der Bericht erklärt, dass die Mehrheit mauretanischer Sklaven und deren in Freiheit lebende Nachkommen einer Gruppe angehören würden, die als „Haratin” oder „schwarze Mauren” bezeichnet werde. Hierbei handle es sich um eine dunkelhäutige Gruppe, deren Vorfahren Jahrhunderte zuvor von der arabisch-berberischen Bevölkerung, den „weißen Mauren“, versklavt worden sei. Die heutige gesellschaftliche Struktur Mauretaniens sei sehr hierarchisch und basiere auf der ethnischen Unterscheidung zwischen weißen und schwarzen Mauren. Die Haratin, unabhängig davon, ob sie versklavt oder frei seien, würden sich am unteren Ende der sozialen Hierarchie befinden und seien die am meisten mit Sklaverei in Verbindung gebrachte Bevölkerungsgruppe. In Freiheit lebende Nachkommen von Haratin-Sklaven würden weiterhin als Mitglieder der Sklavenkaste angesehen und seien von Ausgrenzung und ethnischer sowie anderen Formen von Diskriminierung betroffen. Haratin hätten keinen gleichberechtigten Zugang zu wirtschaftlichen Möglichkeiten und seien von vielen mittleren bis hochrangigen Ämtern im öffentlichen und privaten Sektor ausgeschlossen. In ländlichen und abgelegenen Gebieten lebende Haratin liefen insbesondere Gefahr, ausgebeutet zu werden, denn dort ließen sich sklavereiähnliche Verhältnisse viel leichter kaschieren. Sklaven würden nicht am Sklavenmarkt gekauft, sondern der Status werde über die Mutter an ihre Kinder weitergegeben. Sklaven blieben ihr Leben lang an ihren Herren gebunden:

A majority of Mauritanian slaves and their free descendants belong to an ethnic group known as the ‘Haratine’ or ‘Black Moors,’ a dark-skinned people whose ancestors were first enslaved and assimilated centuries ago by the Arab-Berber population, or ‘White Moors.' Due to Mauritania's relatively late exposure to Europeans, traditional Arab-Berber culture remained strongly intact and the practice of slavery carried over to modern times. Mauritania's present-day social structure is hierarchical and based on ethnic distinctions between ‘White Moors’ and ‘Black Moors’. The Haratine people, whether slaves or free, are at the bottom of the social pyramid. Today, the Haratine community is the ethnic group most associated with slavery in Mauritania. […]

The free descendants of Haratine slaves are considered members of a slave caste, and they endure racial and other forms of discrimination, marginalization, and exclusion. Haratines do not have equal access to economic opportunities and are excluded from many mid- to high-level public and private sector jobs. […] Haratines who live in remote and rural areas are particularly at risk to exploitation because it is much easier to conceal slavery and slavery-like practices in secluded parts the country. Mauritania's White Moors no longer buy and sell slaves on an open market - slave status is inherited matrilineally, and slaves are bound to their master for life." (Human Rights Clinic at the University of Texas at Austin School of Law, 28. April 2017, S. 3)

Der Bericht führt des Weiteren aus, dass die mangelnde Bildung der Haratin einer der Faktoren sei, der das hohe Armutsniveau innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe erkläre. Die Armut habe nicht nur wirtschaftliche Dimensionen, sondern sei auch durch gesellschaftliche Ausgrenzung bedingt, die oft mit Diskriminierung zu tun habe. Obwohl die Regierung behaupte, dass es keine Diskriminierung aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit oder Rasse gebe, deute die unablässige Ausgrenzung von Haratin vom ökonomischen und sozialen Leben auf eine gegenteilige Realität hin. Ehemalige Sklaven seien oft von der Gesellschaft ausgeschlossen und würden nur mit Mühe eine geeignete Arbeit finden. Diejenigen, die in extremer Armut leben würden, hätten meist auch keinen Zugang zu einer adäquaten Gesundheitsversorgung. Aufgrund von mangelnder Bildung und einkommensgenerierenden Fähigkeiten sowie Armut würden viele ehemalige Sklaven und deren Nachkommen weiterhin in Abhängigkeitsverhältnissen leben. Sie würden meistens in urbanen Gebieten als Bedienstete arbeiten oder körperliche Arbeit verrichten. In manchen Fällen würden ehemalige Sklaven und deren Nachkommen dazu gezwungen, gegen eine Kombination von Vergütung, Unterkunft, Nahrung oder medizinischer Versorgung für ihre alten Herren zu arbeiten. Obwohl der Staat bei der Verringerung von Armut moderate Fortschritte erzielt habe, würden einige ehemalige Sklaven und deren Nachkommen weiterhin in extremer Armut leben. Da sie keine andere Möglichkeit hätten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, würden viele ehemalige Sklaven aufgrund von Diskriminierung wieder in die Sklaverei getrieben. Nach der Befreiung aus der Sklaverei würden ehemalige Sklaven oft in Hütten und notdürftigen Zelten wohnen. In größeren Städten würden Haratin meist in am Rande gelegenen Elendsvierteln wohnen. In ländlichen Gebieten sei ihre Lage meist noch schlimmer, dort würden sie weiterhin in der Nähe ihrer ehemaligen Herren wohnen, in Ghettos, die Adwaba genannt würden und in denen Armut und Analphabetismus allgegenwärtig seien:

The barriers to education which Haratines face is one of the factors that explains the high level of poverty within the Haratine community. […] Poverty goes beyond income and economic prosperity; [it] is also about social exclusion and is often closely related to discrimination. Despite the government's continuous claim that there is no discrimination on the grounds of ethnicity or race, the relentless exclusion of Haratines from many aspects of economic and social life can be taken as evidence of the contrary. Former slaves are often ostracized from society, and thus find it difficult to access adequate employment. As a result, for those living in extreme poverty, access to adequate health services is also serious concern. […]

Former slaves and their descendants continue to remain in a dependent status, which is largely attributed to a lack of education, lack of marketable skills, and hereditary poverty. As such, they often end up in service and manual labor positions in urban areas. In some cases, former slaves and their children are forced to work for their former masters in exchange for a combination of remuneration, housing, food, and medical care. Despite some progress achieved in poverty reduction throughout the State, a number of former slaves and their descendants still live in extreme poverty. Lacking the means to find an alternative livelihood, former slaves often find themselves back in slavery as a result of this discrimination, thus restarting the process of exploitation. […]

Once freed, slaves often live together in shacks or tents made from dirty clothes. ‘In large cities, most Haratines live on the outskirts, in kebbas (or shantytowns) or poor suburbs where they constitute the vast majority of the population. The situation of those who remain in rural areas is even worse; most of them continue to live near their former masters in ghettos known as Adwabas which are plagued by poverty and illiteracy.” (Human Rights Clinic at the University of Texas at Austin School of Law, 28. April 2017, S. 9-10)

Der Bericht des Sonderberichterstatters über extreme Armut und Menschenrechte an den UNO-Menschenrechtsrat (UN Human Rights Council, HRC) vom März 2017 merkt an, dass Haratin sowie Afro-Mauretanier von allen Positionen der Macht sowie vom wirtschaftlichen und sozialen Leben ausgeschlossen seien. Die Regierung müsse diese Diskriminierung bekämpfen und ihr Versprechen einhalten, die „Überreste der Sklaverei“ zu beseitigen, indem sie besonders auf die fortdauernde Entmächtigung („disempowerment“) einer großen Zahl ehemaliger Sklaven eingehe:

There is a systematic absence from almost all positions of real power and a continuing exclusion from many aspects of economic and social life of Haratines (Black Moors) and Afro - Mauritanians. […]

To deal effectively with discrimination, the Government’s commitment to ending the ‘vestiges of slavery’ must be expanded to address directly the most enduring and consequential vestige — the continuing deep disempowerment of the great majority of former slaves. Furthermore, discussions of such vestiges should not be permitted to obscure the actual practice of slavery, which still exists in Mauritania.“ (HRC, 8. März 2017, S. 8-9)

Das US-amerikanische Außenministerium (US Department of State, USDOS) schreibt in seinem Bericht zur Menschenrechtslage vom März 2017 (Berichtszeitraum: 2016), dass es Aufgabe der staatlichen Agentur zum Kampf gegen die Überreste der Sklaverei, für Reintegration und Armutsbekämpfung (Tadamoun) sei, die erneute Integration von zurückgeführten Flüchtlingen zu übernehmen und sie administrativ zu unterstützen. Zudem sei sie für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Resettlement-Gebieten zuständig. Laut USDOS habe die Regierung trotz Nahrungsunsicherheit, Landkonflikten und unzulänglicher Gesundheits- und sanitärer Einrichtungen, Bildung und Infrastruktur moderate Fortschritte bei der Wiedereingliederung zurückgekehrter Flüchtlinge gemacht:

Emigration and Repatriation: Launched in 2013, the National Agency for the Fight against the Vestiges of Slavery, Reintegration, and the Fight against Poverty (Tadamoun) is responsible for overseeing the reintegration of repatriated refugees and providing administration and identification support, as well as for contributing to the social and economic development of resettlement areas. Despite challenges -including food insecurity, land disputes, and inadequate sanitation, health, education, and infrastructure- the government made modest progress in reintegrating repatriated refugees.” (USDOS, 3. März 2017, Section 2d)

Das USDOS schreibt im Hinblick auf die Bemühungen der Regierung zur Beendigung der Sklaverei, dass die Bemühungen zur Umsetzung des Antisklavereigesetztes von 2007 weithin als unzulänglich eingestuft worden seien. Programme der staatlichen Agentur Tadamoun zur Bekämpfung der Sklaverei hätten wenig Nachweise dafür erbracht, direkt Sklaverei zu verhindern. Der Leiter von Tadamoun habe seine Absicht betont, das Problem eher durch indirekte Maßnahmen wie zum Beispiel bewusstseinsschaffende Kampagnen und lokale Landwirtschaftsprojekte anzugehen anstatt Fälle von Sklaverei an die Strafverfolgungsbehörden weiterzuleiten. Es habe weiterhin sklavereiähnliche Arbeitsverhältnisse von Kindern und Erwachsenen gegeben. Ehemalige Sklaven und deren Nachkommen hätten aufgrund von Armut, anhaltender Dürre und einem Mangel an einkommensgenerierenden Fähigkeiten weiterhin in Abhängigkeitsverhältnissen gelebt. Solche Verhältnisse habe es insbesondere in Gegenden gegeben, in denen das Bildungsniveau sehr niedrig gewesen sei oder es noch immer einen Tauschwirtschaft gegeben habe, sowie in urbanen Zentren, darunter Nuakschott, wo häusliche Sklaverei ein relativ häufiges Phänomen gewesen sei. Manche ehemalige Sklaven hätten Berichten zufolge weiterhin für ihre alten oder andere Herren in ausbeuterischen Verhältnissen gearbeitet, um weiterhin Zugang zur landwirtschaftlichen Fläche zu haben, die sie traditionell bewirtschaftet hätten. Obwohl das Gesetz vorsehe, Land an Besitzlose zu verteilen, darunter auch an ehemalige Sklaven, hätten Behörden diese Bestimmung nur selten umgesetzt. Beobachter von NGOs wie auch von staatlichen Stellen hätten angegeben, dass tief verankerte psychologische und tribale Verbindungen es für Nachkommen von Sklaven extrem schwer machen würden, ihre Verbindungen zu ihren alten Herren zu durchbrechen:

Although the government took some action toward ending slavery, such as the adoption of the Roadmap for the Eradication of the Vestiges of Slavery in 2014, its efforts to enforce the 2007 antislavery law were widely seen as inadequate, given the severity of the problem. Tadamoun, the government agency charged with combating the ‘vestiges’ of slavery, received 7.5 billion ouguiyas ($21.5 million) of public funding. Nevertheless, its progress continued to be slow, and evidence of programs directly reducing the ‘vestiges’ of slavery was low. Throughout the year, Tadamoun’s director general underscored his intention to address slavery through indirect means, such as awareness campaigns and local agriculture projects, rather than through referrals to criminal prosecutors. […]

Slavery-like practices, which typically flowed from ancestral master-slave relationships and involved both adults and children, continued throughout the year. Former slaves and their descendants remained in a dependent status in part due to a lack of marketable skills, poverty, and persistent drought. Such practices occurred primarily in areas where educational levels were generally low or a barter economy still prevailed, and in urban centers, including Nouakchott, where domestic servitude was relatively common. […]

Some former slaves reportedly continued to work for their former masters or others under exploitative conditions to retain access to land that they traditionally farmed. Although the law provides for distribution of land to the landless, including to former slaves, authorities rarely enforced it. Both NGO observers and government officials suggested that deeply embedded psychological and tribal bonds made it difficult for many individuals whose ancestors had been slaves for generations to break their bonds with former masters or their tribes.“ (USDOS, 3. März 2017, Section 6b)

Die US-amerikanische Tageszeitung Washington Post (WP) berichtet im Februar 2018 über die ersten ehemaligen Sklaven, die ein Gerichtsverfahren gegen ihren ehemaligen Herren gewonnen hätten. Dieser sei auf Basis der Gesetzgebung von 2007 vom Strafgerichtshof in Nuakschott zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Urteil liege weit unter dem geforderten Strafmaß. Es gebe keine verlässlichen Angaben zur Anzahl von Sklaven im Land, da die Regierung diese nicht in ihren Zensus miteinschließe und die offizielle Ansicht vertrete, dass es seit dem 2007 verabschiedeten Antisklavereigesetz keine Sklaven mehr gebe. Der World Slavery Index schätze jedoch, dass mehr als ein Prozent der Bevölkerung Zwangsarbeit verrichte. In diesen Prozentsatz seien Personen, die in weniger eindeutigen Formen von Knechtschaft leben würden, nicht miteinbezogen:

Said and Yarg Salem were born into slavery and escaped in April 2011. Soon after, they brought charges against their former master, Ahmed Ould El Hassine, who was found guilty in the Criminal Court of Nouakchott — Mauritania’s capital — of enslavement and depriving the boys of schooling. It was the first and, so far, only successful prosecution under Mauritania’s 2007 anti-slavery legislation. Advocates considered it a crucial step forward in eradicating slavery there. […]

But Hassine's sentence in the case — two years in prison and compensation amounting to about $4,700 - was far below the suggested penalty.

There are no reliable statistics on how many people are enslaved in Mauritania — the government does not include slaves in its census, and its official stance is that there are no slaves in the country because of the anti-slavery law passed in 2007. But the World Slavery Index estimates that Mauritania has one of the highest rates of enslavement on Earth, with more than 1 percent of the population engaged in forced labor. That number may not account for other, less-formalized types of indentured servitude. Forced labor of all kinds has a long history in Mauritania, driven by centuries-old social divisions. Most slaves have been members of the Haratine tribes, indigenous West Africans who make up the country’s largest ethnic group — about 40 percent of the population. They are known locally as Black Moors. ‘White Moors’ are Arab-Berbers from North Africa who took control of the region in the 17th century and have been enslaving Haratines ever since. Slavery passes from one generation to the next, and Mauritania's government - long run by White Moors - has been reluctant to challenge the status quo.“ (WP, 7. Februar 2018)

Die britische Tageszeitung The Guardian veröffentlicht im Jänner 2018 ebenfalls einen Artikel zu oben erwähntem Prozess. (The Guardian, 29. Jänner 2018)

 

The New Arab (Al Araby Al Jadeed), ein 2014 in London gegründetes Medienunternehmen, berichtet in einem Artikel auf seiner Nachrichtenwebseite vom Juli 2016, dass in der Region Adwaba zehntausende ehemalige Sklaven in Dörfern leben würden, wo sie Armut ausgesetzt seien und von den Behörden mehr oder weniger absichtlich vernachlässigt würden. Hunderte von ihnen würden weiterhin als Haushaltsbedienstete oder als Kamelhirten in verschiedenen Regionen des Landes arbeiten. Diese Verhältnisse würden Menschenrechtsorganisationen als „verschleierte Sklaverei“ bezeichnen. (Al-Araby Al-Jadeed, 30. Juli 2016)

 

 

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Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 13. Februar 2018)

·      Al-Araby Al-Jadeed: muritaniya – cubudiya taht sattar [Mauretanien – verschleierte Skaverei], 30. Juli 2016
https://www.alaraby.co.uk/society/2016/7/29/%D9%85%D9%88%D8%B1%D9%8A%D8%AA%D8%A7%D9%86%D9%8A%D8%A7-%D8%B9%D8%A8%D9%88%D8%AF%D9%8A%D8%A9-%D8%AA%D8%AD%D8%AA-%D8%B3%D8%AA%D8%A7%D8%B1

·      HRC – UN Human Rights Council: Report of the Special Rapporteur on extreme poverty and human rights on his mission to Mauritania [A/HRC/35/26/Add.1], 8. März 2017
https://www.ecoi.net/en/file/local/1407808/1930_1496908200_g1705381.pdf

·      Human Rights Clinic at the University of Texas at Austin School of Law (Autor), veröffentlicht von CAT – UN Committee Against Torture: Review of the Second Periodic Report of Mauritania (2017), 28. April 2017
https://www.ecoi.net/en/file/local/1403859/1930_1499934872_int-cat-ico-mrt-27913-e.pdf

·      The Guardian: Mauritania failing to tackle pervasive slavery, says African Union, 29. Jänner 2018
https://www.theguardian.com/global-development/2018/jan/29/african-union-mauritania-failing-to-tackle-pervasive-slavery

·      USDOS – US Department of State: Country Report on Human Rights Practices 2016 - Mauritania, 3. März 2017
https://www.ecoi.net/de/dokument/1394616.html

·      WP – The Washington Post: Slavery is still alive in Mauritania. Can a new court ruling help change that?, 7. Februar 2018
https://www.washingtonpost.com/news/worldviews/wp/2018/02/07/slavery-is-still-alive-in-mauritania-can-a-new-court-ruling-help-change-that/?utm_term=.ba96032d7fe1