a-4394 (ACC-GEO-4394)

Nach einer Recherche in unserer Länderdokumentation und im Internet können wir Ihnen zu oben genannter Fragestellung Materialien zur Verfügung stellen, die unter anderem folgende Informationen enthalten:

Tod von Zurab Zhvania

Civil Georgia Online Magazine (Civil.ge) berichtet im April 2005 von einem Artikel der georgischen Tageszeitung Rezonansi, in dem der Bruder Schwanias, Goga Schwania (Zhvania), die offizielle Erklärung des Todes von Surab Schwania anzweifelte. Er und die Witwe Schwanias hätten von forensischen Untersuchungsbüro erfahren, dass es in der Wohnung, in der Schwania tot gefunden wurde, von ihm keine Fingerabdrücke gegeben habe. Goga Schwania habe jedoch weitere Kommentare verweigert, er habe viel Information, würde die jedoch erst herausgeben, wenn sich die offizielle Untersuchung in die Länge ziehen würde. Die offizielle Erklärung sei laut Civil.ge eine Kohlenmonoxidvergiftung, verursacht durch ein fehlerhaftes (falsch montiertes) Gasheizugerät. Experten des FBI, die zur Untersuchung hinzugezogen wurden, hätten dies ebenfalls bestätigt (Civil.ge, 4. April 2005; siehe auch Civil.ge, 10. Februar 2005b; Civil.ge, 29. März 2005).

Einen von der Opposition geforderten parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Klärung der Umstände des Todes von Schwania lehnten Präsiden Saakaschwili und Parlamentsvorsitzende Burdschanadse ab, laut einem Bericht von Civil.ge vom Februar 2005 (Civil.ge, 10. Februar 2005a).

Im Februar 2005 veröffentlicht Civil.ge eine Presseschau zum Tod Schwanias. Darin wird die georgische Tageszeitung 24 Hours zitiert: die Zeitung kritisiere, dass die Untersuchungsbeamten nicht einmal erwähnten, neben der Unfallversion eine weitrere Möglichkeit zu untersuchen. Es enstehe der Eindruck, es gebe etwas zu verstecken, so 24 Hours laut Civil.ge.

Die georgische Tageszeitung wird in der Presseschau mit einer Kritik an Innenminister Merabischwili zitiert, der bereits früh am 3. Februar von einem Unfall gesprochen habe (Civil.ge, 5. Februar 2005).

Einem Artikel von Civil.ge vom Februar 2005 zufolge würden auch Angehörige des gemeinsam mit Schwania verstorbenen Raul Usupow (Usupov) die offiziellen Erklärungen hinterfragen (Civil.ge, 8. Februar 2005).

Bekanntheit der angeblichen Homosexualität Zurab Zhvanias

Caucaz.com erwähnt in einem Artikel zum Tod Schwanias Gerüchte um dessen Homosexualität (Caucaz.com, 3. Februar 2005).

Laut einem Artikel der russischen Zeitung Izvestiya vom November 2003 sei im November 2003 auf einem adscharischen Fernsehsender ein Video gezeigt worden, auf dem Schwania die Wangen junger Burschen (oder Jugendlicher, „young boys“) tätschle. Dies sei Teil einer Negativkampagne gegen ihn gewesen, das Video in informierten Kreisen um Schewardnadse lange bekannt. Das Video noch ein zweites Mal, diesmal vorangekündigt, ausgestrahlt worden, damit die Menschen in Tblissi es nicht verpassen, so der Artikel von Izvestiya. Die Gerüchte um seine sexuelle Orientierung, mangelndes Charisma und seine angebliche armenische Abstammung hätten ihn laut dem Artikel in die zweite politische Reihe gezwungen, weshalb Nino Burdschanadse die Führung des Blocks übernommen habe (Izvestiya, 21. November 2003).

Auch in einem georgischen Radiobericht über eine Unterstellung in einem Zeitungsartikel der Literaturuli sakartvelo (nicht näher präzisiert) vom November 2000 wird andeutungsweise auf eine mögliche Homosexualität Schwanias hingewiesen (Georgian Radio, 6. November 2000).

Diese Informationen beruhen auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen. Die Antwort stellt keine abschließende Meinung zur Glaubwürdigkeit eines bestimmten Asylansuchens dar.

Quellen: